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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 45.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193000008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19300000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19300000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 45.1930
-
- Ausgabe Nr. 1, 2. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 2, 9. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 3, 16. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 4, 23. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 5, 30. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 6, 6. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 7, 13. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 8, 20. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 9, 27. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 10, 6. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 11, 13. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 12, 20. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 13, 27. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 14, 3. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 15, 10. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 16, 17. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 17, 24. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 18, 1. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 19, 8. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 20, 15. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 21, 22. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 22, 29. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 23, 5. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 24, 12. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 25, 19. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 26, 26. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 27, 3. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 28, 10. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 29, 17. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 30, 24. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 31, 31. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 32, 7. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 33, 14. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 34, 21. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 35, 28. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 36, 4. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 37, 11. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 38, 18. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 39, 25. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 40, 2. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 41, 9. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 42, 16. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 43, 23. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 44, 30. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 45, 6. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 46, 13. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 47, 20. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 48, 27. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 49, 4. Dezember 1930 -
- Ausgabe Nr. 50, 11. Dezember -
- Ausgabe Nr. 51, 18. Dezember 1930 -
- Ausgabe Nr. 52, 25. Dezember 1930 -
-
Band
Band 45.1930
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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der Verträge Sturm Julius Meckel Obmann. Am 3. November starb 37 Jahre : in Treue der irma und allen wch geschätzt und Emil Becker. in Frieden ruhen. fordert werden! Welche Zustände eintrelen wsr- dun terbin geehrt, niemals bestand irgendeine Differenz zwischen ihm und seine Kollegen. Er möge nach kurz« Krank. 62 Fahre ast, der k i »I Vsr- glei- >s- er ^8 - HS» . .t;-, LN- '«.ANW 16 zum 11. Januar Geschütze und Mmenwerfer in der Alten Jakobstraße und auf dem Belle- Miance-Platz in Stellung gehen Am Morgen des 11. Januar wird der' Berliner Bürger durch (Schluß) Kamps im Zeitungsviertel Am Abend des 8. Januar geben die mittler ihre Einigungsversuche auf. Zur - Er ..--7t?-ch! Es sind verstorben: Frau Else Bräutigam, Kassel, Bez.-Gr. Hes» sen-Kasfel. Robert Schmidt, Plattling, Bez.-Gr. Platt- ling. Hugo Dietz, Unterbiberg, Bez.-Gr. München. Am 29. Oktober kam unser Kollege Wil» Helm Franz, Neuenrade i. W., durch einen Autounfall ums Leben. Mit ihm ist wieder einer der Senioren unserer Bezirksgrupppe von uns gegangen, der fast in keiner Ver sammlung fehlte. Ein ehrendes Andenken bleibt ihm gesichert. Bez.-Gr. Westfalen Süd vollen Erfolg. BszirkSgruppe Köln ' :n Gräfen, Schriftführer. Unser Mitglied Wilhelm Basinger in Stutt gart wurde am 25. Oktober im Alter von erst 58 Jahren auf dem Pragfrwdhof in Stuttgart zur letzten Ruhe bestattet. Sein« große Beliebtheit unter den Kollegen wie auch in weiten Kreisen der Bevölkerung, kam in der außerordentlichen zahlreichen Beteilt- gung an der Trauerseier zum Ausdruck. Seine Kollegen am Pragfriedhof hatten es sich nicht nehmen lassen, gemeinsam den großen Naum vor dem Krematorium in einen großen Hain von Lorbeer, Palmen und Herbstblumen zu verwandeln und auch das Innere des Kre matoriums mit herbstlichen Buchen, bronze- farbigen Chrysanthemen und roten Eriken zu schmücken. Am Schlüsse der Totenfeier wür digten der Landesverb nidsvorsitzende Carl Hausmann, der Vorstand der Gartenbaugcsell- schaft Flora, Gartenarchitekt Paul Grotz, und ein Angestellter der Firma die Verdienst« des Dahingefchiedenen in ehrenden Nachrufen. Mit dem Verstorbenen ist eine markante gärt nerische Persönlichkeit mit einem reichen beruf lichen Können und Wissen, ein Mensch mit nuar läßt der Widerstand nach. Der größte Teil der Besatzung läuft auseinander. Am 11. Ja nuar kapituliert der Nest. In der Nacht vom 11. zum 12. Januar wird der Angriff auf die letzte bisher noch unbezmun- gene Fests, das Polizetvräsibium, singskeitet. Hier tragen die „Maikäfer" unter Feldwebslleutnant Schulze, die von allen Berliner Regimentern immer am ehrlichsten zur Regierung Eberl ge halten haben, die tzauplast des Kampfes. Da neben schießen übergelaufene Soldaten von der Eichhornschen Sichsrhsitswehr auf ihre einstigen Kameraden. — in kllm erhalten. Nach der Lehrzeit hat er mehrere Jahrs in ersten Geschäften .Englands und Frankreichs gearbeitet, wo er sich um fassende Kenntnisse erwarb. Nach seiner Rückkehr vom Ausland grün dete er in Stuttgart ein eigenes Geschäft, wo er als erster ein Großgewächshaus in der Art der heutigen Blockbauten zur Massenheran zucht von Jungpflanzen aller Art erbaute und große Erfolge erzielte. Später über nahm er die altbekannte Friedhofgärtncrei seines Vaters, wo er insbesondere auch sein ausgesprochenes Talent für Dekorationen ent falten konnte. Seine Vorliebe für gewisse Nachfolgende Ausführungen entnah men wir dem im Verlag G. Stalling er schienenen Buche „Revolution über Deut.chtand". Ausführliche Besprechung des Buches siehe nächste Seite. Die Schriftleitung. aß Gegenmaß- Borgehen ge- aufrechtem, geradem Charakter und einem sonni gen Humor aus unseren - Reihen geschieden. Wilhelm Bosinger hat seine erste Ausbil- in der bekannten Gärtnerei Neubronner Spezialkultuven hat ihn nie verlassen; diese hat er gern bei Ausstellungen gezeigt und hierfür stets hohe Auszeichnungen erhalten. Im Landesverband war er ein eifriges Mitglied und hat sich im Ausschuß mehrere Jahre als Rechner betätigt. Mit Wilhelm Bosinger schied ein Freund und Kollege von uns, dem wir ein dauerndes Andenken bewahren werden. Landesverband Württemberg. von Stephani, der Kommandeur des aus den Potsdamer Formationen zusammengesetzten Re giments Befehl erhalten kann, das Borwärts- gebäude anzuqreisen. Ec läßt in dec Nacht vom 11. Januar Geschütze und Mmenwerfer hebt in Frankfurt a. M., Obergärtner Johann Bau r, den, wenn nach den Wahlen das Mitregierung recht der Minderheiten durch den Terror all, Art bis auf ein Minimum beseitigt ist, ist un- WWW MM , MU' Am 15. November feierte unser Mitglied Ernst Fischer, Eschmar bei Troisdorf, sein 25jähriges Geschästsjubiläum. Von der Grün- düng an hat Ernst Fischer seinen Betrieb als Roscn-Spezialgärtnerei ausgezogen und ihn aus kleinen Anfängen zu einem der bedeutend sten und bekanntesten des Rheinlandes aus gebaut. Im KereiMeben ist Fischer vielseitig tätig und insbesondere in unseren Gruppender- sammlungen ist er ein steter Besucher. Wir wünschen ihm und seinem Unternehmen wei- zung dieser Reden, wenn der polnische Außenminister Zaleski ebenfalls gegen die Revision der Verträge Sturm lauft. Er tut das mit dem polnischen Staatsmännern besonders eigenen Nachdruck der Sprache Polen würde nie damit einverstanden sein, daß der Weltfriede auf seine Kosten erreicht wurde; ein solcher Friede würde vom ersten Windstoß umgerisseN werden und die Menschheit in den Abgrund eines neuen Krieges hinabziehen! Und Polen bandelt danach! Die Rechte der Minderheiten werden mit Füßen getreten. Der Terror steigerte sich vor den Wah len zur Unerträglichkeit, Menschenleben spielten keine Rolle, Büchereien wurden zerstört, bis an Persönliche Mitteilungen Wir bitten unsere Mitglieder, uns bei der Ausgestaltung vieler Rubrik durch möglichst ichnelle Berichterstattung über alle persönlichen Angelegenheiten, die für die Allgemeinheit von Interesse sind, unterstützen zu wollen. schwer fLstzustellen. — Die Reichskonferenz in London ist am 14. November zu Ende gegan gen, eine Reichskonferenz, die ohne positive Er gebnisse geblieben ist und nicht geeignet war, das Verhältnis zwischen Dominien und Empire fest zu gestalten. Gleichzeitig ist in London vom König die I'dirnkanfcrcnz eröffnet worden. Diese Konferenz wird für die zukünftige Stel lung Indiens zum Britischen Reich von beson derer Bedeutung sein. Mit Recht weist die eng lische Presse darauf hin, daß ein Mißerfolg der Rcund Tabls-Konferenz nach der ebenso er folglosen Reichskonferenz angesichts des fetzigen gespannten Verhältnisses zwischen Indien und England äußerst verhängnisvoll sein würde. „Mehr als einmal hätten englische Herrscher historische Versammlungen auf indischem Boden einberufen", sagte der englische König, „aber noch niemals hätten britische und indische Staatsmänner und Herrscher indischer Staaten zusammen an einer Konferenz teilgsnommen, wie das jetzt geschehe, um über die Zukunft Indiens zu beraten". Abgeschlossen am 17. Nov. 1936. Sv. "-«-MM lang in der Firma Gebr. Scesmayer gewirkt hat. Von seiner Fi„ . Berufsangehörigen war er ho '. „ s Kanonendonner geweckt. Der scharfe Knall der Schüsse schmettert vielfach verstärkt von den Straßenfronten zurück. Vom Vocwärtsgebäude her sprühen Maschinengewehrgarben in die engen Straßen. Tote liegen am dem Pilaster, Ver wundete werden in die Häuser geschleppt. Aber di? Granaten der Angreifer reißen mächtige Löcher in die Vordermann des Vor- wärtsgebäudes. Das Feuer der Aufständischen hört auf. Ein halbes Dutzend Revolutionäre stürzen, weiße Tücher schwenkend, auf die Straße, laufen mit erhobenen Händen heran, schreien, man möge das Schießen cinstcllen. die Vorwärtsbesatzung sei bereit zu verhandeln. Verhandeln? Die Soldaten schütteln in äußerster Wut die Köpfe. Die Leuts werden aü- geführt und in der nahegelegenen Dragoner- kaserns von einem Soldatenhaüsm ohne Befehl und ohne standrechtliches Verfahren an die Wand gestellt und erschossen. Geduckt springen die Sturmtrupps von Ecke zu Ecke, von Hauscingang zu Hanseingang vor wärts. Die Handgranaten wurfbercit in der Foust, dringen sie in das Gebäude ein Im Hof laufen ihnen Hunderte von Aufständischen mit erhobenen Händen entgegen, bitten um Gnade. Major von Stephani fragt bei der Regierung an, was mit den Gefangenen geschehen solle. Alles, so wird ihm geantwortet, was aus dem Vorwärtsgebäude hsrauskomme, solle standrecht lich srichossen werden. Er ruft noch einmal und ein drittes Mal an. Es seien dreihundert Mann, die könne er doch nicht erschießen lassen. Dann möge er sie einsperrsn, bis sie dem Staatsanwalt vorgeführt würden. Die Soldaten sind in ihrer Wut kaum zu bändigen. Als sie sehen, daß einer ihrer eigenen Offiziere, der von den Aufrührern gefangenge- nvmmen und im Vorwürtsgcbäude während der Beschießung festgehalten worden ist, den Sparta kisten die Hand reicht, um sich für die anständige Behandlung die ihm zuteilgewordcn ist, zu be danken, schlagen sie ihn blutig. Im Zeitungsviertel kämpft die mehrheitsso zialistische Republikanische Soldatenwehr und das von dem Vorwärtsredakteur Kuttner aus kampf willigen Arbeitern aufgestellte Regiment „Reichs tag". Versuche, das Gebäude zu stürmen, ichla- gen zunächst fehl. Aber im Laufe des 10. Ja "I... -. läi, IL chen Stunde schon kündigt die Regierung in einem Aufruf die nahe Entscheidung der Waf fen an. Ein Schrei der Wut geht durch die Auf ständischen. Jetzt ist der letzte Nebel hinweggsb'asen! Klar ist die Situation" Es gehl aufs Ganze, es geht ums Ganze! Ums ganze Glück, um die ganze Zukunft der Arbeiterschaft, ums Ganze der sozialen Revolution... ...Zeigt den Schurken eure Macht! Be waffnet euch' Gebraucht di? Waffen gegen eure Todfeinde, die Ebert-Scheidemann. Auf zum Kampf!" Dieser Aufruf zu den Waffen ist die letzte „Tat" des Revolutionsausschusses. Von dem Augenblick an. wo die Gewehre knattern und die Geschütze donnern, ist von ihm nichts mehr zu spüren. — Die zwei- oder dreitausend Männer auf ven Barrikaden und m den mit Maschinen gewehren gespickten Gebäuden kämpfen ohne Zu sammenhang, ohne Führung Der Soldat entscheidet das Spiel. Nicht die Freikorps des Generals von Lüttwitz, sondern die disziplinlosen Haufen in den Berliner und Potsdamer Kasernen und ein paar in den letzten Tagen zusammengeraffte republikanische Kampf verbände. Ihr Kampfmut ist plötzlich nicht mehr zu zügeln. Sie sind voller Eifersucht auf die Ncskegarden und möchten ihnen zuvorkommen. Sie wollen sich nicht verdrängen lassen. Die Dinge liegen jetzt für sie klar. ERrt wird der Sieger sein. Wenn eS richtig ist, daß die Abrüstung eine der ersten Vorbedingungen zur Schaffung eines „ewigen Friedens" in der Welt P, dann ist es auch richtig, daß die große Mehrzahl der Weltmächte nicht bereit ist, der Welt den ewigen Frieden zu geben. Die Abrüstungskonferenz in Genf, die mau Mit Recht schon die Ausrüftungskonferenz nennt, zeigt erneut, daß man die Abrüstung nicht will. Polen, Rumänien, Südslawien und die Tschecho slowakei scharen sich in Einigkeit um ihren Ober befehlshaber Frankreich, dessen Befehl sie zu ge horchen haben. Man wolle nicht wieder die Frage der Erfassung des aktiven und lagernden Kriegsmaterials zur Sprache bringen. Dabei ist besonders bemerkenswert, daß außer Sowjet- rußland allein Italien der von Deutschland immer wieder vertretenen Forderung beigetre ten ist, daß das Äbrüstungsabkommen zu einer praktischen und wesentlichen Herabsetzung des gesamten aktiven und lagernden Kriegsmaterials führen müsse. Der deutsche Antrag, daß für das Abrüstungsmaterial das Prinzip der direkten Herabsetzung angenommen werden soll, wurde abgelehnt. Gegen den Antrag stimmten natür lich Frankreich und stine Trabanten. — Zu dieser Haltung Frankreichs im vorbereitenden Abrüstungsausschuß paßten ausgezeichnet die Reden Briands und Tardieus in der französischen Kammer. Dabei ist es selbst verständlich. daß Briand,, der große Verstän- digungsfre-und, auch in dieser Rede die Maske nicht abnahm. Nach wie vor heuchelt er Ver ständnis für Deutschlands Lage, greift nicht ein mal den aufkommenden deutschen Nationalsozia lismus an und setzt sich nach wie vor für eine deutsch-französische Verständigung ein. Das konnte er, weil er wüßte, daß sein Minister präsident Tardieu es an der notwendigen Deut lichkeit nicht fehlen lassen würde Und Tardieu hat weder ihn noch Frankreich enttäuscht. Er gab die Richtlinien bekannt, mit der die fran zösischen Vertreter nach Genf gegangen sind, wenn er sagte, deck Frankreich sich an den Friedens vertrag halte, der es Deutschland zur Pflicht mache abzurüsten, während die Abrü stung für die Atlierten nur eine Möglichkeit sei, daß er da mit bewußt den Sinn des Artikels VIC der Völkerbundsakte, in dem Notwendigkeit der Herabsetzung der nationalen Rüstungen auf ein Mindestmaß anerkannt wird, verdreht, spielt keine Rolle, denn Frankreichs Politik verlangt diese Mißachtung der Verträge, deren Revision für ihn eine Unmöglichkeit ist. „Die Deutschen, In den Morgenstunden des 11. Januar, «äh rend im Norden Berlins noch erbittert gekämpft wird, marschiert eine Marschkolonne von Lichter felde her durch die Potsdamer, Leipziger und Wilhelmstraße nach dem Tiergarten zu, In fanterie, Kavallerie, Artillerie. An der Spitze der Volksbeauftragte Noske. In dem todernsten Gesicht steht eiserner Wills. Neben ihnt halb spöttisch, halb verlegen, ein Oberst, dessen scharfe Augen ruhelos rechts und links die Häuserfronten abtastcn. Die Bürger laufen aus den Häusern, spähen die Straßen hinauf und hinunter, ob nicht irgendwo an einer Ecks Spartakisten mit Maschinengewehren auftauchsn. Aber als «S ruhig bleibt, fassen sie sich ein Herz und fabeln dem Mann im Hut und Mantel zu, der im gleichen Schritt und Tritt mit den Soldaten tapfer und unerschrocken vorwärts schreitet. Es sind die neuen Frsiwilligenkorps, dis einen Demonstrationsmarsch nach Berlin unternommen haben, Soldaten mit irgendeiner Treuvervflich- tung auf die derzeitige Regierung und mit vier- zehntägigem KündigüngSrscht Wild? Burschen, durch Krieg und Revolution verdorben; mancher dabei, der glaubt, im Trüben fischen zu können, aber auch mancher, dem die Not des Volkes am Herzen frißt; Männer, die vier Jahre im Schützengraben gelegen haben, und Halbwüchsige, die ihren Lehrern von der Schulbank fortgelau- fen sind. Was hält sie zusammen? Die Fahne? Eine Fahne gibt es nicht mehr. Vaterlandsliebe, Ehre, Kameradschaft? Die Worte sind >m Kurs gesunken. Erststenz, Gsldverdienen? Das 'önn- ten sie anderswo leichter haben. Abentenre-lusttc Die meisten haben von Abenteuern genug. Pou- Mkmchrichten Berliner Rundfunk 21. und 25. November, 15.20 Uhr, Gartenbau» direkter Wattcr Poenicke: „Lohnender Obstbau im Kleingarten". gV I> S M s M M die Zähne bewaffnete Aufständische drangen in die Wohnungen der Deutschen ein und miß handelten Frauen und Kinder. So ist es ver ständlich, wenn aus den bedrohten Grenzgebie ten der Ruf nach dem Eingreifen der Reichs regierung immer lauter wird, d, ' nahmen gegen dieses barbarische Ernst Bartels in Niendorf (Ostsee) konnte am 4. November fein 40jähriges Geschäfts» jubilümn feiern. R. T- » d. N. st» u ff!» * Auf der Kommandantur erscheint Kiawunde, der Vorsitzende des Potsdamer Garmsonjoldaten- rats, der an Fischers Stelle zum Kommandanten ernannt worden ist. Voller Stolz berichtet er: „Die Regierung hat jetzt in mir den Mann gefunden, der allem geeignet ist, dem Terror der Spartaziner die Spitze abzubrechen ... Ich bin bekannt für energisch. . Ich werde ihnen die Flötentöne schon 'beibringen .. " In der kommenden Nacht wolle er alle be setzten Gebäude zurückerobern, so versicherte er. Am nächsten Morgen herrscht aus der Kom mandantur Niederschlagenheit und Verwirrung. Verstört laufen „Kommandeure" und Soldaten räte hernm. Ein neu gebildeter „Kommandan tenrat" erteilt unerbetene Ratschläge, Klawunde flucht und tobt. Fischer, der aus sein Amt nicht verzichten will, hält mit „seinen" Regiments kommandeuren Sonderberatungen ab. Der Generalstabshauptmann Marcks, der von Noske geschickt ist, um nach dem Rechten zu sehen, fragt Klawunde, wie denn die Schlacht stehe. „Die Bande hat mich im Stich gelassen," knurrt Klawunde. „Nur die Gardefüsiliere sind gekommen uno haben die Reichsdrucksrei ohne Kampf besetzt" „Und Ihre Potsdamer?" „Kamen zu spät." „Was wollen Sie jetzt machen?" „Erst einmak alles herausschmeißsn, was sich hier herumlreibt. Sie können mir helfen." Nach vierundzwanzig Stunden ist das ChaoS auf der Kommandantur beseitigt und die Ord nung unter den Berliner und Potsdamer Gar- nisontruppentsilen so weit hergestellt, daß Major Revolution über Deutschland Von E. O. Volkmann Copyright by Gerhard Stalling/Oldenburg l. O. die die Revisionskampagne eingeleitet haben", agte Tardieu, „haben übersehen, daß die Frie- >ensverträge die Folgen des Krieges gewesen ind, und daß es nicht möglich ist, die durch den Krim hervorgerufenen Störungen zu ver wischen". Wenn man alle acht Tage das wieder in Frage stellen wollte, was Deutschland unter zeichnet habe, denn wäre es ein schlechtes System. — Es ist auch nichts anderes, als eine Ergän- E Mi 1930 * Ar. 47 Berlin, den 20. Aovemher 1939 Jahrgang
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