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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 45.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193000008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19300000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19300000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 45.1930
-
- Ausgabe Nr. 1, 2. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 2, 9. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 3, 16. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 4, 23. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 5, 30. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 6, 6. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 7, 13. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 8, 20. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 9, 27. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 10, 6. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 11, 13. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 12, 20. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 13, 27. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 14, 3. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 15, 10. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 16, 17. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 17, 24. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 18, 1. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 19, 8. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 20, 15. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 21, 22. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 22, 29. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 23, 5. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 24, 12. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 25, 19. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 26, 26. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 27, 3. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 28, 10. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 29, 17. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 30, 24. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 31, 31. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 32, 7. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 33, 14. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 34, 21. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 35, 28. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 36, 4. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 37, 11. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 38, 18. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 39, 25. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 40, 2. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 41, 9. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 42, 16. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 43, 23. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 44, 30. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 45, 6. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 46, 13. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 47, 20. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 48, 27. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 49, 4. Dezember 1930 -
- Ausgabe Nr. 50, 11. Dezember -
- Ausgabe Nr. 51, 18. Dezember 1930 -
- Ausgabe Nr. 52, 25. Dezember 1930 -
-
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Band 45.1930
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- Gartenbauwirtschaft
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loo OOO-Maun-Heer stehen nicht weniger als >,1v Millionen Mann ün Osten und Westen gegenüber, und es iü jetzt an der Zeit, mit Nachdruck darauf hinzuwciscn, das; Deutsch, lands Sicherheit bedroht ist und daß es Inne- Haltung des Versailler Vertrages auch da sor- dert, wo es zum Vorteil Deutschlands ist. Die Abrüstungskonferenz wird, wie ihre Vorgän- gerinnen, eine „Konferenz" der Worte blei ben. — Wie in Genf geht es auch in Polen nm die Erhaltung des Deutschtums diesseits und jenseits der Grenzen des Reiches. Polen ist das Land der Minoritäten, ist das Land, das den Minoritäten seine Existenzmöglichkeit verdankt, aber nicht gewillt ist, ihnen ihr völkisches Eigenleben zu lassen. Mit einem in den schlimmsten Zeiten vor der Abstimmung kaum gekannten Terror wird den Deutschen jede Wahlvorbereitung unmöglich gemacht. Die Wahllisten für die deutsche Partei in Grau- denz und Woclawek sind für ungültig er klärt worden, deutsche Druckereien werden zer stört, Zeitungen werden verboten, Vertreter der deutschen Parteien unter den Augen der Polizei mißhandelt und zu Boden geschlagen, Wahlversammlungen werden unmöglich ge macht. In Blut und Tränen erstickt der Schrei des gequälten deutschen Volkes in Polen. Auch die Ukrainer können ihr völkisches Eigenleben nicht entwickeln. Die geheimen militärischen Organisationen find zerbrochen. Ukrainische Kirchen, Klöster und Schulen werden in die Luft gesprengt. Schwadronen von Kavallerie regimentern werden als Strafexpedition in ukrainischen Dörfern einquartiert. Vergeblich versucht die ukrainische Minderheit, die Welt meinung zu interessieren. Alle Vorstellungen beim Völkerbund waren vergebens. Die „Welt meinung" schweigt! — Wir sollten nicht ver gessen, die Vorgänge in Polen aufmerksam zu verfolgen. Noch lauert der polnische Adler darauf, uraltes deutsches Kulturland zu rauben, noch träumen seine Legionen vom Marsch durch Oberschlesien. Kann man aufgehetzte kultur lose Menschen, denen Krieg gegen Unbewaffnete zur zweiten Gewohnheit geworden ist, auf die Dauer mit der Unterdrückung der Minder heiten im eigenen Lande befriedigen? Die --,FVeltmcinung" hört nur da, wo sie hören muß, um eigene Interessen zu wahren. Aber es rächt sich jetzt, was in den Jahren 1919/20 im Osten versäumt worden ist. Wer das Buch „Revolution über Deutschland", von dem wir einige Abschnitte veröffentlichen, liest, der wird mit Erschrecken erkennen, wie innerlich schwach, wie völkisch tot das deutsche Volk in den Nachkricgsjahren gewesen fein muß, daß man so Schindluder mit altem deutschen Kulturland und Hunderttausenden seiner Volks genossen treiben konnte. — Nun mühen wir uns, parteipolitisch zerrissen, wirtschaftlich auf die Knie gezwungen, das zerbrochene Reich wieder aufzurichten. 30 neue Gesetze sollen die Sanierung der deutschen öffentlichen und privaten Wirtschaft vorbereiten. Plötzlich können Preise gesenkt, Handelsspannen ver daten im Sinne der neuen Regierung zur Ruhe und zum Gehorsapt zu ermahnen. Die Soldatenräte horchen auf. Nach kurzer Beratung erklären sie sich einverstanden. Am nächsten Tage wird das Frontheer mit Aufrufen des Soldatenrats überschwemmt, in denen es aufgefordert wird, in Ordnung heim zumarschieren und sich geschlossen hinter die neue sozialistische Republik zu stellen. Die Soldaten an der Front lesen die Er mahnungen, halb erstaunt, halb belustigt. Vier Jahre läng haben die da hinten als Burschen und Pferdepfleger und Schreiber herumgelegen und gute Tage "gehabt. Jetzt erwacht ihr Taten drang, und sie wollen es den großen Herren gleichtun. Aber im Grunde ist es gleichgültig. Was haben diese Dinge mit der ^erge des Frontsoldaten zu tun? 11. November. — Zu Ende die Bahn des deutschen Heeres. Zu End- der blutige, hoffnungslose Weg, den die letzten Getreuen seit dem 8. August 1918, dem Tage des Verhängnisses, gegangen sind, festen Herzens, furchtlos, jeden Morgen und jeden Abend die Stirn gegen den Fe-nd gerichtet. Nie mand singt das hohe Lied ihres Ruhmes. Ver gessen sind ihre Schlachten auf den Feldern zwi schen Dpern und Gent, am Schicksalsfluß der Marne, bei Reims und bei Verdun. Zu Ende für die, die übriggeblieben sind, das Leben in zerwühlter, stöhnender Erde. Der Augenblick naht, in dem sie sich wieder aufrichten können, ohne daß ihnen das Blei ins Gehirn fährt, in dem sie wißen werden, daß sie leben und die Heimat Wiedersehen. Vier Jahre lang hat die Hoffnung auf diese Stunde vor ihrer Seele gestanden. Sie hocken in ihren Erdlöchern, heben in alter Gewohnheit das Gewehr, ducken sich, wenn eine Granate heulend herüberkommt und fühlen in tiefster Verwunderung, wie sinnlos das ganze Geschieße bereits geworden ist. Langsam stirbt die letzte Stunde. Auf dem unendlichen Schlachtfelde zwischen der Nordsee und den Alpen wird es still. Unmerklich fast vollzieht sich der Uebergang zwischen Krieg und Waffenstillstand. Sie stehen auf ebener Erde, ungeschickt und fast verlegen, sehen in stumpfer Neugier in das feindliche Land hinüber, sehen zum ersten Male im Lichte des Tages weithin di- eigenen und die feindlichen Linien, können sich nicht genug wundern über die vielen Menschen, die plötzlich aus der anderen Seite das Feld bedecken. Still Horen sie auf den brausenden Jubel, der sich drüben erhebt, horchen in sich hinein, ob jetzt auch bei ihnen die Freude am wiedergescheukten Leben aufsteige. Doch die dumpfe Mattigkeit die aüf ihrer Seele lastet, will nicht weichen. Der Leutnant sagt ihnen, daß der Kaiser ab gedankt habe und nach Holland gegangen sei, daß in der Heimat die Revolution gesiegt Habs und die sozialistische Republik ausgerufen sei. Sie bleiben stumm und sehen dem Leutnant nach, Die T a r t e n b a u w ir t sch a ft Nr. 42. 8. 11. 1930 ringert, Kartelle durchbrochen werden! Plötz lich können wir auf rauschende Feste, von denen in der „Saison" eins das andere ab löste, verzichten, können sogar öffentlich znr Einschränkung mahnen'. Nnr das eine können wir nicht oder konnten jene nicht, die dazu berufen waren, endlich mit aller Offen heit gegen die unerträglichen Verpflich tungen zu protestieren, in denen wir die Wurzel allen Nebels zu suchen haben. Warum nicht? Nur weil die Partei des einen Mitgliedes des Ausschusses dem anderen nicht paßte, nur weil jeder für seine Partei den Ruhm haben wollte, daß sein Antrag angenommen sei? Indes lassen sich Deutsche um ihres Deutsch tums willen zerschlagen und in die Gefäng nisse werfen, lassen sich von Haus und Hos vertreiben, weil sie Deutsche bleiben wollen! Wir feilschen um Pfennige Lochn, um Stunden der Arbeitszeit, indes drüben^selbst das Leben nicht zu teuer ist, um es seinem Dcutschbe- wußtsein zu opfern. Wann verlassen auch wir in Deutschland den Standpunkt, das „Ich" über das Volk, die Partei oder das Programm über das Volkstum zu stellen? Erst dann wer den wir den Deutschen in Polen, den Deutschen in Siebenbürgen,, den Deutschen in Memel, den Deutschen in Böhmen, den Deutschen in Lettland, den Deutschen in Rußland Rückhalt sein können, erst dann wird man anfhören, ihre geheiligten Rechte der Muttersprache und der Kultur mit Füßen zu treten. Darum geht unser Kampf und unter diesem Gesichtspunkt sind alle Dinge zu sehen, die wir in Gens bei der Abrüstungskonferenz und im eigenen Land bei der Sanierung des wirtschaftlichen Lebens, die ohne eine Sanierung des kul turellen Lebens nur eine halbe Sanierung bleiben wird, zu meistern versuchen. — Noch einige sachliche Ausführungen zu den Sanierungsplänen des Reiches »nd Preußens. Seitens der Reichsregierung ist in allen ihren Verlautbarungen zum Ausdruck gebracht wor- den, daß die Entspannung durch eine Ent lastung der Wirtschaft auf dem Wege der Senkung der Selbstkosten und der Preise Herbeigeführt werden müss e. Wenn auch die Entscheidung ini Metallarbeiterschiedsspruch eine Verwischung dieses Sanisrnngsprogramms bedeutet, so deu tet doch die Festhaltung an der Lohnsenkung, der Eingriff in die Kartellpolitik daraufhin, daß die Reichsregierung gewillt ist, auf dem einmal beschrittenen Weg weiterzugshen. Das Programm der preußischen Regierung aber, bei der die Einführung des 10-Stnndentages eine wichtige Rolle spielt, bedeutet eine Durch brechung dieser Linie und erschwert zweifellos die Absichten der Reichsregierung. Der For- derung nach einem Verbot der Zulassung aus ländischer Wanderarbeiter wird man dann zu stimmen können, wenn es gelingt, für in jeder Beziehung gleichen, d. h. vor allen Dingen die Selbstkosten der Landwirtschaft nicht stet- geraden Ersatz zu sorgen. Sv. Abgeschlossen am 3. November 1930. persönliche Mitteilungen Wir bitten unsere Mitglieder, uns ec oer Au gestaicung cieei Rubn! ourch mözNcyst ichneUe Bei.au.rst.nmng über alle persönlichen Äugelegenheuen, die für Vie Allgemeinheit von Interesse sind, unterstützen zu wollen. Es ist verstorben: Wilhelm Franz, Neuenrade/W., Bez.-Gr. West falen-Süd. Adolf Engler f Am 10. Oktober starb der Geheime regie- rungsrat Prof. Dr. Heinrich Gustav Adols Engler in: Alter von 8g Jahren. Sein Name ist nicht nur in Botanikcrkreisen weltbekannt, auch im Gartenbau wissen wohl die meisten, wer Engler war. Durch seine umfangreichen pflanzcnsystema- tischen Arbeiten, dis zu dem heute überall an erkannten System geführt haben, hat er viele wichtige Fragen nach der Herkunft gärtnerischer Kulturpflanzen geklär,. Eine besondere Freuoe war es ihm zu er fahren, daß der Reichsverband des deutschen Gartenbaues e. V. vor Jahren den Entschluß faßte, den Namenwnst der Handelspflanzen im Sinne der exakten Forschung zu klären und dem „durch O. Kuntze (A. Voß) vermehrten Wirrwarr" abzuhelfen. Er sah auch die Notwendigkeit ein, daß der Gartenbau neben den wissenschaftlichen auch deutsche Pflanzennamen gebrauche, doch warnte er vor Uebereilung: Es fei eine unge heure Arbeit zu leisten, wenn einigermaßen brauchbare Namen gefunden werden sotten. Dem damals 83jährigen Forscher war kein Weg zu viel, wenn ihm wieder etwas entfiel, was ihm für das „Handwörterbuch der Pflanzennamen" vom Reichsverband des deutschen Gartenbaues e. V. wichtig erschien. Wir verdanken ihm auch darin viel, und das besonders, weil seine tätige Mithilfe und die seiner Umgebung dazu beige- lragcn haben, daß diese deutsche Liste der Han delspflanzen auf dem nächsten internationalen Kongreß 1932 zur Verbindlichkeitserklärung für alle Staaten vorgelegt werden soll Der Lebenslauf des Forschers läßt sich nicht in kurzen Worten darstellen Allein die Auf zählung seiner Werke und die ihm widerfahrenen Ehrungen beanspruchten großen Raum. Die wich tigsten Daten sind: Geboren 25 März 1844 zu Sagan (Schlesien), 1863 bezog er die Universi tät, promovierte 1866; zuerst Gvmnasiallehrer, wurde er 1871 nach München berufen als Kustos des Herbariums. Mit 34 Jahren erhielt er das Ordinariat in Kiel und wurde 1844 der Nachfolger seines Lehrers Gocppert in Bxeslau. 1889 folgte er dem Ruf nach Berlin, wo er 7 Jahre später den Dahlemsr Botanischen Garten gründete, dem er bis zum 78. Lebensjahr vor stand. Die letzten Jahre widmete er in derselben Emsigkeit wie je seinen großen Arbeiten. Nur wenige Tage vor seinem Tode erst mußte er die Gewohnheit aufgeben, morgens einer der ersten, abends einer der letzten im Jnsti-ut zu sein. Am 1. Oktober konnte die Firma Raubold in Altenburg, S.-A., Grüntalcr Weg, ihr öOjähriges Geschästsjubiläum feiern. Der Gar tenbaubetrieb wurde seinerzeit von Theodor Raubold gegründet, der schon in jungen Jah ren Mitglied des Verbandes der Handelsgärt ner wurde und heute zu den ältesten Mit gliedern des Reichsverbandes zählen dürfte. Vor einigen Jahren hat Th. Raubold den Betrieb seinem Sohne Willy übergeben, aber trotzdem ist er, schon hoch in den siebenziger Jahren stehend, mit unverdrossener ""saffens- freudigkeit Tag ein, Tag aus für sein Ge schäft noch tätig. Sein Sohn und sein Enkel, die so ganz nach seinen Wünschen geraten find, suchen ihm die Last des Alters nach Kräften zu erleichtern. Der Landesverband Thüringen spricht noch nachträglich Theodor und Willy Raubold die herzlichsten Glückwünsche aus. I. A.: Koch, Saalfeld. Am 1. Oktober waren 50 Jahre vergan gen, daß Arthur Altscher in Schweidnitz deu Grundstock zu der heute noch bestehenden Baum schule legte. Von Anfang an hatte er mit der Baumschule eine Abteilung für Gartenge, staltung verbunden. Nach einem durch Hoch wasser verursachten schweren Rückschlag im Jahre 1883 entwickelte sich der Betrieb immer mehr und mehr. Schon 1892 beteiligte sich Mischer erfolgreich an der Gartenbauausstel lung in Schweidnitz und ist dann in späteren Jahren fast auf allen größeren Ausstellungen ebenfalls erfolgreich vertreten gewesen. Zahl reiche Preise, die er auf diesen Ausstellungen erhalten hat, sprechen für die Güte seiner Erzeugnisse. 1913 traten seine beiden Söhne in das Unternehmen ein. 1920 starb Arthur Altscher im Alter von 62 Jahren und schon ein Jahr darauf sein ältester Sohn Alwin. Der zweite Sohn, Arthur Mischer, hat dann deu Betrieb allein wcitergeführt. Die ihm anläßlich der Gugali und der Schwsidnitzer Herbstblnmen- ausstellung desselben Jahres zuteilgewordenen Anerkennungen beweisen, daß er erfolgreich den Weg seines Vaters beschritten hat. Möge es ihm gelingen, trotz der schwierigen Verhält nisse in Schlesien, den Betrieb in gleicher 'Weise zu erhalten. Am 15. Oktober verlies uns zu unserem Bedauern unser bisheriger Schriftführer, der frühere Stadtgärtner von Meseritz, Fritz Husemann, um nach Oranienburg zu gehen. Er war Mitbegründer unserer Bezirksgruppe Messritz-Schwerin, hat nie zu einer Versamm lung gefehlt und trat stets für dis Interessen unseres Berufes und Verbandes ein, er ver- stand es auch, die Kollegen in gesellschaftlicher Beziehung zusammenzuführen. Ihm sei an dieser Stelle unser aufrichtigster Dank gesagt, Bez.-Gr. Mcseritz-Schwerin Witchen und Baake, Obmänner. der wieder in seine Erdhöhle kriecht, als wollte er sich verstecken und sie wundern sich, daß das alles sie so wenig angehl. Der Hauptmann kommt über das Feld. Er erscheint merkwürdig groß, wie er sich frei und offen zwischen den Trichtern bewegt. Die Sol daten stellen sich stramm hin, strammer, als es in letzter Zeit üblich war. Aber der Hauptmann merkt es kaum, er hat es eilig, blickt nicht rechts und nicht links. Die Offiziere sitzen zusammen. Der Haupt mann sagt, es sei Befehl vom Regiment gekom men, man müsse in jeder Kompagnie Vertcauens- räte wählen, die in allen wirtschaftlichen und sozialen Fragen zur engsten Mitarbeit heran zuziehen seien. Einer von den Leutnants lacht laut auf. Ein anderer meint die da hinten hätten jetzt wohl ganz den Verstand verloren und sie könnten ja viel befehlen. Der dritte fragt, ob sich Hinden burg denn das alles gefallen laste. Der Hauptmann erwidert, das sei ja gerade das Merkwürdige, daß der Name Hindenburg unter dem Befehl stehe, und es heiße noch wei ter in ihm, daß der Kaiser dem Feldmarschall den Oberbefehl über das Heer übertragen habe, und daß er auf seinem Posten aushalten werde, und daß alle Offiziere und Mannschaften mo ralisch verpflichtet seien, ihre mit Recht bestehen den Gewissensbedenken bezüglich des Seiner Ma jestät geleisteteten Fahneneides zurückzustellen und unvermindert ihre Pflicht zu tun zur Ret tung des Vaterlandes vor Bolschewismus und Bürgerkrieg. Eine Zeitlang ist es still. Ein junger Leutnant fragt: „Verstehen Herr Hauptmann das denn alles?" Der zuckt die Schultern. „Ich weiß nur, daß der Bogen überspannt worden ist und daß er jetzt bricht. Die Flotte hat gemeutert, und in der Etappe geht es drun ter und drüber, und in der Heimat ist Revo lution." „Dann müssen wir Frontsoldaten eben Ord nung schaffen", schreit der junge Offizier. Im plötzlichen Nervenzusammenbruch laufen ihm Tränen der Wut über die Backen. Er stammelt, er habe dem Kaiser Treue geschworen. Von seinem Eid könne ihn niemand entbinden, und keiner werde ihn zwingen, die Revolution in seiner Kompagnie einzuführen. Niemand antwortet etwas Nach einer Weile sagt der Haupimann- „Vorläufig diktiert der Feind noch das Ge setz. Wir marschieren mit unseren Leuten zu sammen nach Haus; ob mit oder ohne Solda- tcnräte, ist im Grunde genommen ziemlich gleichgültig. Wenn wir erst in der Heimat sind, wird sich alles weitere schon finden." „In meiner Kompagnie gibt es keine Solda tenräte," trotzt der Leutnant. „Sie werden das tun, was ich befehle," er widert der Hauptmann ruhig. „Das wäre noch schöner, wenn mir Frontsoldaten jetzt auch noch anfangen würden zu meutern." Der Leutnant läßt seine Kompagnie antretcn. Vierzig Mann sind es noch, alles in allem. Es wäre Befehl da, daß Vertrauensräte gewählt werden sollten, und er schlage den Unteroffizier L., den Gefreiten P. und den Musketier Z. vor. Ob ihnen das recht sei. Schweigen. Wenn sie andere haben wollten, sollten sie es ruhig sagen. Und wenn sie eine richtige Wahl machen wollten, so habe er auch nichts dagegen. Die Leuts schütteln die Köpfe. Nein, es sei ihnen recht so, und es solle ruhig so bleiben. Hinterher sagt einer, es sei doch nicht ganz richtig, wie der Leutnant es gemacht habe. Aber sie hören kaum hin. Dann fängt ein anderer an zu rechnen, wieviel Tage man noch bis Weihnachten habe und wie weit es bis zum Rhein wäre, und ob es wohl zu schaffen sein würde mit dem Marschieren. Da kommt in die grauen Gesichter zum erstenmal ein wenig Farbe und ein Schimmer von Freude. Sie fangen an herumzusuchen und zu kramen und zu packen, und es verbreitet sich eine leise, warme Aufregung. Zu wandern beginnt das graue Heer, zu wandern der Heimat zu, gedrängt, gehetzt vom Haß der Feinde; vorwärtsgepeitscht durch er barmungslose Befehle hochfahrender Sieger. Wehe, wenn irgendeine Stockung, ein Halt ent steht, wenn die Bedingungen nicht erfüllt wer den. Hohn fast ist diese „Gnade" des Rück zuges. Lachen soll die Welt, wenn das „un- besiegliche deutsche Heer" um sein Leben rennt, während 10 Millionen Franzosen, Engländer und Amerikaner im Anschlag stehen. Mögen die deutschen Generalstabsoffizrere noch einmal zeigen, was sie können, mögen die unermüd lichen Musketiere noch einmal marschieren, wie sie noch nie marschiert sind. Das zum Zerreißen gespannte Netz eng zu sammengedrängter Menschen, Kanonen, Kolon nen, Parks zwischen Antwerpen und Basel be ginnt sich am 13., 14. und 15. November zu lockern. Die Straßenzüge zum Rhein bedecken sich mit feldgrauen Menschen, mit Pferden und Wagen. Endlos, endlos der Zug. Schweigend warten die letzten, mit dem gleichen Gefühl der Wehrlosigkeit einem übermächtigen Schicksal ge genüber, wie sie es all die Jahre hindurch im Schützengraben gehabt haben. Aber zwölf Stunden vor der festgesetzten Zeit ist das gesamte deutsche Westheer im Marsch. Bitter ist der Weg, wenn höhnische Gesichter die Straßen säumen, wenn belgische und französische Fahnen von den Häusern flat tern und hundert Glocken den Sieg der Feinde einläuten. Bitterer noch ist es für einen ehr lichen Soldaten, wenn der belgische Händler zum Biwakfeuer schleicht und grinsend fragt, ob man ihm Nicht Pferde, Revolver, Gewehre, Schuhs und Brot verkaufen wolle, wie die Kameraden von der Etappe es getan hätten, die sich die Kokarden von den Mützen gerissen, die Magazine geplündert und alles, was sie nicht mitnehmen konnten, verschleudert hätten, die mit flatternden roten Fahnen auf Lastkraftwa gen davongerast seien, als ob der Teufel hinter chnen sei. — Einmal ist auch dieser Marterweg zu Ende, einmal wird der Schritt getan hinüber auf deutsche Erde. Langsam heben sich die Köpfe, und wenn der Blick auf Gesichter trifft, so sind es deutsche Gesichter, und wenn sich Hände ent gegenstrecken, so bieten sie nicht schmutziges frem des Geld für gute deutsche Waffen, sondern sie heißen mit starkem schmerzlichen Druck die Männer willkommen, die ihnen Haus und Hos geschützt haben. Fahnen fliegen in der frischen, stillen No vemberluft den Wandernden voraus, württem- bergische Fahnen, bayerische Fahnen, badische Fahnen, sächsische Fahnen und daneben immer die deutsche Fahne. Heimatgesühl. Langsam erwärmt sich das Herz. Marschieren., marschieren .. Wie unge heuere Raupen kriechen die endlosen Kolonnen, ziehen hier sich zusammen, dehnen dort sich auseinander in ununterbrochener, bei Tag und Nacht nie ganz erstarrender Bewegung. Für jeden Mann ist die Stunde errechnet, ist der Platz bestimmt, wo er rastet, wo er ißt, wo er schläft. Den kleinsten Fehler ln der Marsch disposition der Führer, die geringste Unpünkt lichkeit der Truppe büßen Tausende mit stun denlangem Warten, mit mangelndem Schlaf, mit leerem Magen. Niemals hat sich «in Uhr werk aus Menschen so kunstvoll, so pünktlich bewegt. Staunend sieht's der Feind. Steht zum Sprunge geduckt, erfindet Schwierigkeiten, fin det neue „Auslegungen", um die unsinnig be meßene Frist noch um einen halben Tag und dann noch um einen Tag zu kürzen. Umsonst. Das Lachen der Welt wird hohl. Steil sind dis Straßen über das Hohe Benn, über dis Eifel und über den Hunsrück. Mühsam schleppen die ausgemergelten Gäule die schwer- bepacktcn Wagen, knicken ein, stürzen zu Boden. Mühsam schreiten die Männer, denen die Glie der im Graben steif wurden, tragen die Ge wehre, die nutzlos geworden sind, stützen die Kameraden, deren Füße blutig sind. — Gott hat Erbarmen. Es füllt kein Regen, es fällt kein Schnee. Und endlich, endlich ist die Höhe erreicht, geht es bergab, tauchen in nebliger Ferne die uralten heiligen Dome auf, Speyer, Worms, Mainz, Köln; erglänzt das silberne Band des Rheins. Und jenseits liegt das freie Deutsch land. — Entronnen der Gefangenschaft, ent ronnen der Tücke des Zufalls, entronnen all den unberechenbaren Mächten, denen der Soldat jahrelang wehrlos ausgelieferl war. Langsam zerfließt das furchtbare Antlitz des Krieges, und mit ungeheuerer Erschütterung, steigt jetzt endlich die Gewißheit empor, daß das Leben wiederge schenkt ist. (Fortsetzung folgte zllF iS Im, Äün Lh LK «-„7 ec M N! «Ü in Uv ch-r-ru rr -' (aiMAsr.w- ' Mch! wr ft-' vj« ftrr.r > '' c - Dln st. Mdyvrn rrr- inch c-vt .:, - k rrMwp ft - rr - - kt/r W ft !' - „ jjj jz- krülloux < liw ÜwlMp ri a. UUckdÄ L: na- ftL r? - . _-«-l - dü-n tarnt ... - ÄM 7^ ich M v» T ' mW ln ' «ES ft EtLL . ? - Mw WA" .e- : : . MM W» M:n."r MÄAÜ r '' ' chsM jji »Weld W " wi da Le-"'« dicke »d W'"'"-' "-'l Wt« MdL'"! m im, «m!n lix-a.-wn > H i da dz!!.-: ft,". UM », IM di! 'Mrrm:« M cki ß lasst-?".- st W-Ä ii isteftk tzii dm«> f-Ezn, mnwüt« p «prr-a r-ft HÄ iii ftäkistxq er.ru, ki--. U Lt.ft.r7 i c «n-z st', r -
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