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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 45.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193000008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19300000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19300000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 45.1930
-
- Ausgabe Nr. 1, 2. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 2, 9. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 3, 16. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 4, 23. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 5, 30. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 6, 6. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 7, 13. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 8, 20. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 9, 27. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 10, 6. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 11, 13. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 12, 20. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 13, 27. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 14, 3. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 15, 10. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 16, 17. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 17, 24. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 18, 1. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 19, 8. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 20, 15. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 21, 22. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 22, 29. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 23, 5. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 24, 12. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 25, 19. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 26, 26. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 27, 3. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 28, 10. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 29, 17. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 30, 24. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 31, 31. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 32, 7. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 33, 14. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 34, 21. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 35, 28. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 36, 4. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 37, 11. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 38, 18. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 39, 25. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 40, 2. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 41, 9. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 42, 16. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 43, 23. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 44, 30. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 45, 6. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 46, 13. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 47, 20. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 48, 27. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 49, 4. Dezember 1930 -
- Ausgabe Nr. 50, 11. Dezember -
- Ausgabe Nr. 51, 18. Dezember 1930 -
- Ausgabe Nr. 52, 25. Dezember 1930 -
-
Band
Band 45.1930
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Die Sartenbauwtrtschaft «. 10. »SM Man wird durch das alles überschattende A tzrisiko zu Maßnahmen gezwungen, die an ih ganz unwirtschaftlich sind: So ist es aus. i-dslen, leichtverderblich« War« in Waggon- ngen an eine einzige Adresse gehen zu m Fast völliger Verlust würde die Folge : Kommissionäre, die früher Waggonladun- . : Erbsen, Bohnen, Erdbeeren usw. anstands- 5 übernahmen und absetzteir, sind heute ent- - ht, wenn man mit Stückgutsendungen von 10 Ztr. und weniger kommt. Immer wieder muß der Züchter einen Reinfall erleben, wenn er auf Grund einer vorher versuchsweise expe« vierten und einigermaßen leidlich verrechneten Stückgutsendung eine Waggonsendung wagt. Man ist immer versucht, seine Ware an ver schiedene Händler in kleinen Posten zu ver zetteln, um das Risiko zu mindern, obwohl man dadurch weder sich noch dem Händler einen Gefallen erweist. Der reelle Handel ist denn auch mit diesen Zuständen alles andere als zufrieden. So sagte mir ein Händler: „Ist es denn nötig, daß der Berliner schon im Juni dieses trockene Stroh frißt, welches als Grüne Bohne» ans Italien kommt, wenn nach her im Juli die frische deutsche Ware, die nur ein Viertel der italienischen kostet, verfaulen muß, weil kein Interesse mehr dafür vorhanden ist?" Es ist doch nicht zuviel verlangt, wenn man den Unverstand der großen Masse und die damit verbunden« Schädigung des Volksver mögens ein wenig mehr betont und bekämpft. Unsere wirtschaftliche Lage ist doch derart, daß man mit Recht verlangen kann, daß der Import überflüssiger Lebensmittel auf das strengste verhindert wird, so lange noch dafür deut sche Ware verfaulen muß. Bei uns wachsen allerdings keine Bananen, aber wir brauchen sid auch nicht, so lange in Deutschland so viel Obst umkommen muß. Es muß verhindert werden, daß das klimatisch und in anderer Hinsicht bevorzugte Ausland seine Ware auf den deutschen Markt wirft, ehe der deutsche Gärtner seinerseits mit der gleichen Ware da sein kann. Man hat bisher die Produkte des Garten baues durch Zölle unzureichend geschützt, um den Export der Industrie zu erleichtern. Es ist trotzdem nicht gelungen, diesen zu steigen:, er ist nicht einmal gestiegen gegen 1913. Wohl aber ist die Einfuhr alljährlich in die Höhe gegangen. Der Export wird der Industrie immer schwerer gemacht, da das Ausland sich längst eigene Industrien großgezogen hat und diese mit allen Mitteln zu schützen bereit ist. Es bleibt unserer Industrie nur übrig, den Jnlandabsatz wieder gut auf di« Beine zu bringen. Es hat keinen Zweck, unsere Land wirtschaft und dem Gartenbau weiterhin zu gunsten eines doch nicht durchführbaren indu striellen Exportes dauernd in den Handelsver trägen zu benachteiligen. Eine besser g«. schützte Landwirtschaft und «in rentabler Gar tenbau würden die Industrie ankurbeln und diese durch gesteigerte Kaufkraft ihrer Arbeiter massen die Landwirtschaft. Darum muß auch in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen werden, daß es Pflicht der Regierung ist, die erste sich bietende Gelegen heit zu benutzen, um dem Gartenbau einen sol chen Schutzzoll zu sichern, der ihm erfolgreichen Wettbewerb mit dem unter günstigeren Be dingungen arbeitenden Ausland ermöglicht; dann wirb die Hebung der Kaufkraft der großen Masse auch wirklich ein durchschlagen des Mittel zur Förderung des Gartenbaues sein. Während wir einerseits von Ueberpro- duktion im Gartenbau sprechen, besteht an dererseits ein großer Bedarf an diesen Diu- gen, der infolge Geldmangels nicht zu befrie digen ist. Hieraus folgt, daß nur mit Hebung der gesamten Volkswirtschaft der Garten bau wirklich aus di« Dauer zu heben ist. Es mag für den Konsumenten sehr ver lockend sein, wenn Wertheim neulich Rot-, Weiß- und Wirsingkohl zu 3 Pf. das Pfu:ck> inserieren konnte, grüne Bohnen 3 Pfund zu 20 Pf. Man fragt sich aber unwillkürlich, wer dort wieder einmal um den Lohn feiner Arbeit betrogen worden ist, und ob die Führer der großstädtischen Massen allen Ernstes der Meinung sind, daß das noch lange so weiter gehen kann. Man denkt an den Untergang des alten Rom, wo es nur hieß: Panem et circenses! Wenn es wirklich noch Kreise geben sollte, die an eine verhältnismäßig günstige Lage des Gartenbaues glauben, wie die „Gar tenbauwirtschaft" in Nr. 37 feststellt, so sollten doch diese Kreise nur di« täglichen Marktbe richte studieren. Die für unsere meisten Pro dukte dort notierten Preise sprechen eine deut liche Sprach«. Dabei sagen diese Zahlen nicht einmal «ins aus, nämlich wieviel zu diesen Preisen verkauft worden ist, wieviel anderer seits auf den Feldern umkommen mußte und wieviel davon in den Berliner Gully wan derte. — Unter diesen Umständen gibt es wohl heute kaum noch einen Anbauer, der sich nicht gern einschränken möchte, wenn er nur wüßte wie. Denn auf der anderen Seite müssen Kosten für Zinsen, Steuern, Lasten, Lebens haltung doch aufgebracht werden. Jedem aber, der nicht gezwungen ist, fich mit Gartenbau zu beschäftigen, kann man nur raten: „Laß die Finger davon!" Zur Lage lm Konservengemüsebau Dls kouserveulndustrie HM sich nW an die AnbauverlMe — Ne vereinbarten Preise wurden nicht überall iMMlMeu Geradezu katastrophal hat sich in diesem Jahre die Lage sür den Bohnenaubau bzw. -absatz entwickelt, besonders, nachdem am 1. August der Verein der Konservensabri- kanten Braunschweigs, sekundiert durch den Gemüsebauverein in Braunschweig, in «in-em Rundschreiben die Lieferanten aus Bohnsnan- bauverträgen aufsordcrte, damit einverstanden zu sein, daß die Höchstmenge der abzunehmen den Bohnen je Morgen herabgesetzt werden solle bei Buschbohne. aus Freiland von 60 aus 45 Ztr. „ Spargelland „ 20 „ 1S „ bek Stangenbohnen „ 100 „ 70 „ Gleichzeitig hat der Verein der Konserven fabrikanten Braunschweigs, und das ist als ein Erfolg gegenüber dem Verhalten der Fabri kanten zur Zeit der Spargelernte zu buchen, sein« Mitglieder verpflichtete, keine Bohnen, auch keine ausländischen Bohnen, auf dem freien Markte zuzulaufen. Wenn das Rundschreiben der Fabri kanten auch keinen Zwang enthält, so ist es doch von vielen Fabriken zu einem Zwange benutzt worden, indem die Fabri kanten erklärten, daß neue Abschlüsse im nächsten Jahre davon abhängig seien, daß dis Lieferanten diesem ,Wunsche" der Kontingent- Herabsetzung Folg« leisten. Darüber hinaus wurde noch bekannt, daß zahlreich« Fabriken nicht einmal diese Menge einhielten, sondern einfach die Abnahme verweigerten. Der Reichs- Verband hat daraufhin den in Nr. 37 der „Gartenbauwirtschaft" veröffentlichten Brief an den Verein der Konservenfabrikanton Braun schweigs abgesandt. Es ist nun interessant, dessen Antwort mit der tatsächlichen Lag« zu vergleichen. Unter Hinweis auf das oben genannte Rundschreiben am die Lieferanten heißt es: „1. Sie wollen daraus ersehen, daß irgend ein Zwang in keiner Weise ausgeübt worden ist, sondern daß lediglich eine freie Verein barung amgestrebt wurde. Wer seine Bohnen voll ausliesern wollte, dein ist das nicht ver wehrt worden. 2. Falls ein Anbauer im Einzelfalle sich Beanstandungen über das zulässige Maß hin aus hat gefalle:: lassen, so ist dies seine eigen« Schuld. Die Handelskammer hat zu sammen mit der Landwirtschaftskammsr eine Organisation Ker Sachverständigen aufgezogen, die die Wahrung der Rechte der Lieserauten sicherstem. Aehnliche Vorwürfe, wie Sre sie erheben, hat auch die Landwirtschaftskammer erhoben. Die Handelskammer hat die Land- wirtschaftskammer daraufhin gebeten, die Be weise für ihre Behauptungen zu erbringen. Bis zur Stunde liegen solche Beweise jedoch nicht vor. 3. Wenn einzelne Fabrikanten die Abnahme von Bohnen ohne zureichenden Grund ver weigert haben, so können wir nur den An bauern anheimstellen, sich deswegen an das Gericht zu wenden. Die Organisation billigt ein derartiges Verhalten von Fabriken, falls es wirklich vorgekommen s«M sollte, keines wegs. 4. Grundsätzlich aber muß darauf hmge- wiefen werden, daß Fabrikanten und Anbauer am gleichen Strang zu ziehen und die gleichen Interessen zu vertreten haben. Wir find der Meinung, daß di« Anbamr vielleicht im vollen Verständnis sür die Lage der Fabrikanten den Fabrikanten in diesem Jahre freiwillig Entgegenkommen bewiesen haben, ebenso wie die Fabrikanten bei schlechten Ernten in ver gangenen Jahren Entgegenkommen hinsichtlich der Preise wie der Beschaffenheit der Ware ge währt haben. Ueber die Lage der Konserven industrie ist man wohl dortseits ausreichend unterrichtet. Wir verweis«» ans die Verhältnisse in Frankfurt a, d. O. 5. Es ist sehr bedauerlich, daß «nbauer, namentlich solche, die große Flächen bewirt schaften, es ab gelehnt haben, Barabschlüsse in Bohnen zu tätigen und ihre Bohnen wohl oder übel zu RM. 3,— und noch wett geringerem Preisen in diesem Jahve haben verkaufen müssen. Daß diese Vorgänge auf die künftig« Abschlußfreudigkeit der Fabrikanten nachteilig wirken werden, ist leider sehr wahrscheinlich." Besonders bemerkenswert ist der letzte Ab satz, denn er steht mit den Tatsachen in Wider spruch. Schon gelegentlich der Preisverhavd- lungen im Frühjahr erklärten die Fabrikanten, daß sie in diesem Jahre di« Abschlußslächen für Bohnen verringern müßten, obwohl bekannt war, daß der Anbau zugenommen hatte. Es büstand also für viele Anbau« überhaupt keine Möglichkeit, Abschlüsse zu tätigen. Das oben genannte Rundschreiben an die Lieferanten zeigt, daß die Anbauer ihre überschüssigen, von der Industrie nicht abgenommenen Mengen auch auf den Frischmarkt werfen mußten, so daß hierdurch die katastrophal« Preisentwicklung kam. Daß aber auch der Satz: „Wer sein« Bohnen voll ausliefern wollte, dem ist es nicht verwehrt worden", mit den Tatsachen nicht übereinstimmt, mögen folgende Mitteilun gen beleuchten, die uns in den letzten Lagen zugegangen sind: s) Der Anbauverein in K. hatte mit einer Braunschweiger Fabrik für seine Mitglieder ab geschlossen. Sie hat bei sämtlichen Lieferanten die volle Abnahme abgelehnt. Zwei Mitglie der des Vereins sandten trotzdem, auf Grund des Anbauvertrages, einen Waggon Bohnen, die jedoch ohne Bemängelung zur Verfügung gestellt und bahnamtlich versteigert wurden. Laut Vertrag hätten die Bohnen RM. 430,— bringen müssen, die bahnamtliche Versteigerung brachte nur RM. 75,— : von denen noch RM. 48,— an Spesen abgingen, so daß ein Verlust von RM. 403,— entstand. Leider haben diese Mitglieder es versäumt, sofort Einspruch zu erheben und sich dadurch den Weg der Klage ojsenzuhalten. d) Unser Mitglied F. hatte mit der Kon servenfabriken A. in B. 20 Morgen Bohnen abgeschlossen. Laut Vertrag hätte er 1200 Zentner Bahnen abrief^rn können. Nach Beginn der Ernte bat die Fabrik, die Abschlußmenge ans SM Zentner zu begrenzen. F- ging darauf ein. Mitte:: in der Ernte, als erst 494 Zentner abgeliesert waren, verweigerte die Fabrik die weitere Abnahme, so daß der Rest der Ernte umgepflügt werden mußte. Dies« Fabrik ging aber noch weiter; denn statt des vereinbarten Ilbschlußpreises von RM. 7,50 je Zentner, will sie nun für den größten Teil der Liefermenge nur RM. 6,— zahlen. o) Das Mitglied S. hatte mit der Fabrik Oe. abgeschlossen und von dieser das Saatgut für fadenlose Bohnen geliefert erhalten. Die Fabrik beanstandete trotzdem prompt die Bohnen, weil sie Fäden hätten, zu dick und überreif seien. Statt des Abschlußpreifes von RM. 10,— könne sie nur RM. 3,— be willigen. Auf sofortige telephonisch« Rückfrage wird aber treu und bieder mitgeteilt, daß die Ware bereits verarbeitet sei. Weiterhin wurde auch das Gewicht beanstandet, obwohl ein bahnamtlicheS Gewicht der Abgangsstation van- lag. Bei persönlicher Beschwerde erklärt« dac Herr Direktor, der Vertrag sei Unsim«, »ie Fabrik habe eine« vereidigten MrgemePrr und dessen Gewichtsangaben feien maßgebend. ES wirb weiterhin in dem Schreib«« b«S Vereins der Konservenfabrikante« auf di« Or ganisation der Sachverständige« in Braun schweig hingewiesen. Dabei ist unS abermals bekanntgeworden, daß manch« Braunschweiger Fabriken offenbar gründfätzlich jede« Waggon beanstanden, ohn« ihn geöffnet und gesehen zn haben, ja ohne überhaupt zu wissen, wo der Waggon auf dem Bahnhof steht. Um so ver wunderlicher ist es, daß fich dann noch Sach verständige finden, die unter diesen Umständen dennoch bereit sind, ein« Prüfung dieser Waggons vorzunehmen. Wir find davon überzeugt, baß der Derek» der Konserven-Fabrikanten Braunschweigs als solcher das Vorgehen seiner Mitglieder nicht deckt. Wir halten es aber für notwendig, daß diese Organisation schärfer gegen Mitglieder vorgeht, die offenbar gegen Treu «nd Glaube» handeln. Dr. E. Herabsetzung der Betriebskosten — Mehr Unterstützung durch den Groß- und Kleinhandel — Die Voraussetzungen sür einen Erfolg der Gemeinschaskswerbung! Von Gärtnereibefitzer Paul Kühn in Langensalza „...Gewiß wird in günstigen Wintern, ich erinnere an den letzten, das deutsche Volk mit italienischem, im Frühjahr mit holländischem Blumenkohl satt gefüttert. Und das Publikum kauft, weil im Winter und Frühjahr Blumen kohl etwas anderes ist als Weiß-, Rot- und Wir singkohl, als Möhren, Erdkohlrabi usw. Wenn dann deutscher Frühsreilandblumenkohl erscheint, verlangt das liebe deutsche Volk grüne (hollän dische und italienische) Bohnen und Gurken, und gleichzeitig geht die Nachfrage nach Tomaten los. Solange es sich dann noch um holländische han delt, ist die Preistendenz ruhig, aber wehe, tref fen italienische ein! Wenn dann ein Städtchen wie hier (12 000 Enwohner) von zwei Groß händlern beliefert wird, wo einer dem Klein händler billigere Preise «inräumen kann als der andere, geht eine Tomatenschlacht los, daß sich die Bäume biegen. Und setzt nun inzwischen die deutsche Treib(kalt)hausernte ein, kann man nur Geschäfte machen, wenn man auch billig mit ver kaufen kann... Alle Reklame, alle Absatzwer- bnng nutzt nichts, wenn in der breiten Masse kein Geld vorhanden ist. Und Geld fehlt der gan zen deutschen Wirtschaft, infolgedessen wird nichts gekauft. Durch die guten Jahre nach dem Kriege haben sehr viele etwas unternommen, Betriebe erweitert, verbessert, — nun der Rückgang der Wirtschaft! Von allen Seiten wird man ge- treten^ die Folge davon, daß nicht eine Be stellung gemacht, kein Arbeiter mehr be schäftigt wird, als unbedingt notwendig ist. Soll die Reklame Erfolg haben, dann müssen die hohen Gehälter und Pensionen, die Doppelverdiener, abgebaut und die Steuern gesenkt werden. Es müssen den gesunden produktiven Unternehmen Betriebs kredite zur Verfügung gestellt werden. Betriebs kredite führe ich an, weil uns doch der Staat Geld zur Schaffung von Treibhäusern gegeben hat, doch ist durch "dieses Bauen unser Betrisbs- kredit in den meisten Fällen auch schwer mit genommen worden. Wer hat heute 10 0OO RM. Geld bar liegen, um einen Block von 1000 gm Fläche Herstellen zu können, zu dem er 5- bzw. 10 (XX) RM. Reichskredit erhalten hat? Wohl selten einer, und hat einer soviel Geld, baut er keinen Block. Und was sind 1000 gm Glas bei unserem Bedarf bzw. bei der Einfuhr? Nichts und immer wieder nichts! Eine Werbung für unsere Erzeugnisse hat nur Erfolg, wenn die Produktion dahinter steht, eine Produktion, die für gleiches Geld Ware wie das Ausland gebe» kann. Da wir schon unter besonders schlechten Verhältnissen arbeiten und produzieren müssen, müssen uns besondere Erleichterungen eingeräumt werden, — eins haben wir ja schon, billiges Bau geld, — zu einer intensiven und präzisen Be triebsführung gehört aber auch billiges Betriebs kapital, um zu erreichen, daß auch in Deutschland die Erzeugnisse, wie Frühblumenkohl, Tomaten usw., unter angemessenen Bedingungen angebaut und abgesetzt werden können; Bohnen und Gur ken nicht zu vergessen!.. Reklame sür Gemüse ist zwecklos in einer Zeit, wo große Teile der arbeitenden Bevölkerung arbeitslos sind, wo die Arbeiter stempeln gehen und dann in ihren Schrebergärten Gemüsebau betreiben. Reklame ist zwecklos in einer Zeit, wo man sich gegenseitig die Preise unterbietet und doch nichts verkauft. Reklame ist zwecklos in einer Zeel, wo selbst bei allerniedrigsten Preisen der Verbraucher nicht oder nur sehr wenig kauft, weil er kein oder nur wenig Geld hat. Reklame darf nur gemacht wer den, wenn Gewähr vorhanden ist, das in die Reklame gesteckte Geld wieder zu verdienen! — Wie kommt es nun, daß der Großhandel AuS- landsware handelt? Die alt« Tatsache, er be kommt im Auslande große Mengen schon sortiert und verpackt; wir können es auch, bloß wir lassen den Großhandel nicht soviel verdienen, weil wir die Inlandspreise kennen. Ich selbst hatte ein mal einen Posten von 10 Ztr. Tomaten stehen und wußte im Augenblick nicht wohin. Ich rief daraufhin einige Erfurter Großhändler irn, nicht einer konnte diesen Posten unterbringen. Jede« Dienstag und Donnerstag, je nach Größe des Händels, trifft eine Ladung Tomaten und Wein ein, verzollt wird nach der Sorte, die den nied rigsten Zollsatz hat. Bleibt aber einmal eine Sendung aus, dann, ja dann ist es aber fein, daß deutsche" Frühgemüsebaubetrisbs da sind, die so einem Händler einmal aus der Verlegenheit hel fen können. Nimmt der Großhandel keine freundlichere Stellung zum deutschen Gartenbau ein, so zerstört er die Existenzgrundlage des deut schen Gartenbaues. — Deshalb fördert die deutsche Produktion mit billigen Bau« und Be triebskrediten! Nur durch Massenproduktion und Reklame ist der Markt zu erobern, ist Arbeit zu schaffen, der Konsum zu heben, — kurz, di« Wirt schaft zu einem Teile in Gang zu bringen. I» Frage kommt natürlich nur die Förderung von Frühgemüsebau. Sommer- und tzerbstgemuse ist wohl überall reichlich vorhanden. Für Tomaken niedrigste Preise! — Trotzdem ungenügende Unterstützung des Absatzes durch den Handel In einem Aussatz in der Zeitschrift „Die Ernährun aSwirtschaft" setzt sich G. A. Küppers- Somnenberg mit dem Problem des Absatzes der vermehrten Produktion gartenbaulicher Er zeugnisse auseinander. Von diesen Ausführun gen interessieren hier besonders folgend« Dar legungen: „Es ist nicht möglich, hier die Problem lage für sämtliche angebauten Produkte durch- zufprschen. Ich greif« als besonders anschau lich und besonders weittragend bas Beispiel des Tomatenanbaues heraus. Elisabethhöhe hat in diesem Jahre 350 000—400 000 Tomaten stauden gebaut. Die Ernte in Tomaten ist gut gewesen. Versagt hat die „Verwertung^. Die Kris« äußerte sich darin, daß bei einem Preis von 2 NM. pro Zentner eine Pro duktion nicht lohnend ist. 2 RM- versteht fich für harchverlesen« und handgesäuberte War« «Pster Klass«! Die einzelnen Warengattungen und -sorten treten in Konkurrenz miteinander. Die Pflaume drückt auf den Preis der Tomaten, die Banane tritt nebst der Apfelsine in Wettbewerb mit sämtlichen einheimischen Obstarten. Der ameri kanische Apfel stellt sich neben den deutschen. Die holländische Tomate steht neben der deut sch«:. Das schlagendste Beispiel für diesen Sachverhalt erlebte ich kürzlich am Witten bergplatz in Berlin. Ein erstklassiges Deli katessengeschäft bot seinen Kunden zum Kauf Tomaten in zwei Kisten an. Die Früchte waren kaum voneinander zu unterscheiden. Die billigeren «her besser als teuren. An der einen Kiste ein Preisschild: „10 Pf. pro Pfund". An der anderen Kiste ein Schild mit der Aufschrift: „Holländische Tomaten 25 P f." Eine bessere negative Propaganda kann gegen deutsche Produkte und deutsche Wirtschaft überhaupt nicht betrieben werden." Eine der Mcheu Abrechnungen dieses Zahres Von Herrn Minister a. D. Otto Schultz, Gut Heidhof b. Dömitz, der in ausgedehn tem Maße Frühgemüsebau und Kohlanbau betreibt,! wird uns nachfolgend« Mitteilung zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt: „Zu der Veröffentlichung in Nr. 37 der „Gartenbauwirtschaft^ vom 11. September: „Was sagt der Herr ReichsernährungSminister?" teil« ich Ihnen folgendes mit: Am 2. Juli d. I. hab« ich an die Kom missionsfirma H., Berlin, Zentralmarkhalle, 110.80 Ztr. Frühweihkohl verladen. In der Einlage gebe ich Ihnen di« Originala-bvechnung, nach welcher ich noch für die Sendung RM. V,W zuzahlen mußte. Der Kohl war einwandfrei und tadellos. Die Pflanzen für den Frühkohl waren in Töpfen im Treibhaus vorgezogen, um den Kohl recht früh auf den Markt bringen zu können. Ich habe ihn zur gleichen Zeit hier in der Gegend zu etwa RM. 6,— je Zentner ver kauft. Außer dem Barverlust von RM. 0,90 habe ich noch die 5 km Anfuhr zur Bahn und die Verladungsspesen dazugelegt. Abrechnung sür Herrn Otto Schultz, Gut Hekdhof b. Dömitz 2.7.1930: 1 Waggon Weißkohl -- 110.80 Ztr. 30.00 Ztr. L RM. 3,80 RM. 114,— 50.00 Ztr. L RM. 3,— RM. 150,— 30.80 Ztr. Manko u. unverkäuflich RM. 264,— Davon kommen in Abzug: Provision RM. 26,40 Fracht RM. 238,50 RM. 264,90 "NM ÖM lÄM diel ibu mH Repdjj.' Le fit MS «ch lm . D« -i- rA Na Kfm; sj" Liijt si4 - rü-sip-ch..." k- MÄ . Weiss § k-',"" Ott ec . Wi Vi!:! dm-- «n»> »Äck» vir,
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