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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 45.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193000008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19300000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19300000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 45.1930
-
- Ausgabe Nr. 1, 2. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 2, 9. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 3, 16. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 4, 23. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 5, 30. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 6, 6. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 7, 13. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 8, 20. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 9, 27. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 10, 6. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 11, 13. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 12, 20. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 13, 27. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 14, 3. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 15, 10. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 16, 17. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 17, 24. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 18, 1. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 19, 8. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 20, 15. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 21, 22. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 22, 29. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 23, 5. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 24, 12. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 25, 19. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 26, 26. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 27, 3. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 28, 10. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 29, 17. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 30, 24. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 31, 31. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 32, 7. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 33, 14. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 34, 21. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 35, 28. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 36, 4. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 37, 11. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 38, 18. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 39, 25. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 40, 2. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 41, 9. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 42, 16. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 43, 23. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 44, 30. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 45, 6. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 46, 13. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 47, 20. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 48, 27. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 49, 4. Dezember 1930 -
- Ausgabe Nr. 50, 11. Dezember -
- Ausgabe Nr. 51, 18. Dezember 1930 -
- Ausgabe Nr. 52, 25. Dezember 1930 -
-
Band
Band 45.1930
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- Gartenbauwirtschaft
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Die Tarkenvauwtrtschast Nr. S1. S1. 7. ÜS3Y M« persönliche Mlleilungeu Es ist verstorben: t Jacob Vcrg, Gonsenheim, Bez.-Gr. Mainz. SnLzti gischen Gründen ich bin ostischer Ab^ schickten. Da, bumm! ein Sausen, (Fortsetzung folgt.) w, °»! iS-L M U !H-4, §< IMwZ-t ! Kt WIE! KL ^SML! sich Hitze m zehn Uhr, Herr militärisch mit l» b-« k—siopui' is L, iöNS-fE,, WM iiü Pf N-N, Leiitz sii«t5 5» !« -HÄ L °«S ich »i fis ich zu KYM iaj düw W M Lepch müü iAüsN Mn «« «z is in Ä UM IÄM. Probleme nnd ergiebig« Erörternng-en der fach, lichen Begriffe. sich- chl -M «1 IM Ml, Ä «« hi zu Z.M > z« M ckzm > „Di« Methode« zur experimentellen Erzielung neuer Pflanzenformen." Von Siegfried Lange. 1d Seiten, Oktavform. — Aus den Veröffentlichungen des Naturwissenschaftlichen Bersins für Nenvorpommern nnd Rügen in Greisswald 1929, Nr. 52/56. Der genannte Aufsatz gilbt einen geschicht lichen Ueberblick und behandelt Mendelsche Ver- erbungsgesetze, Kveuzrmg, Pfropschimären, poly ploide Rassen, Mutationen. Der notwendigen gedrängten Darstellung wegen kommt die Schrift nur für Fortgeschrittene in Frage. Für den Anfänger fehlen, ein« Reih« grundlegender üilliip 8 i uz. K-i il-L A t ötsi: le i, il,'sli' In kanadischer Wildnis, Trapper- und Farmerleben, von Max Otto. 9. Aus lage. 458 Seiten, Preis 15.— RM. Der in Jägerkreisen unter dem Schriftsteller namen „Kanada-Jäger" sehr bekannte Verfasser schildert in äußerst spannender Art Land und Leute Kanadas, namentlich auch dessen landwirt schaftliche Verhältnisse, interessante und ost ge fährliche Jagd-Abenteuei und die Verhältnisse in Kanada während des Weltkrieges. Das Buch zeichnet sich durch unübertreffliche Art der Natur schilderung aus, es läßt deutlich erkennen, daß der Verfasser auch in der Wildnis Kanadas die typischen Eigenschaften des deutschen Jägers, Liebe zur Natur und zum Wilde nicht verloren, vielmehr weitergepflegt hat. Der Verfasser ver leugnete auch während des Krieges in Feindes Franz Thiele in Cappel ist am 10. Juli verstorben. Er war Mitinhaber und Leiter der Firma Gebrüder Thiel«. Vor 26 Jahren hat er in Marburg als Pächter mit bescheidenen Mit teln angefangen und mit Hilfe seines Bruders Otto nach und nach den Betrieb erweitert, sich in der Gemarkung Cappel schließlich angekaust und auf diesem Grundstück allmählich ein Ge wächshaus nach dem anderen errichtet. Er war mehrere Jahre Obmann unserer Bezirksgruppe und hat die Interessen des Beruses immer und überall vertreten, wo es notwendig war. Ein im Kriege zugezogenes Leiden verschlimmert« sich soweit, daß er feit diesem Frühjahr arbeits unfähig war. Im 53. Lebensjahr ist er nun zur „Großen Armee" abberufen worden. Er hinterläßt eine Frau, einen Sohn und eine Tochter. Mögen sie im Sinn« des Vaters mit demselben Erfolge weiterarbeiten. Wir werden des Verstorbenen stets in Ehren gedenken. Friedrich Schmidt, Obmann der Bez.-Gr. Marburg. stammung — aber es sollte nicht sein. Es ist das erstemal, daß ich mich in dieser meiner Eigenschaft an der Front befinde!" Innerlich war ich doppelt befriedigt: Ein mal hatte ich die Wahrheit gesprochen, in einer Situation, wo es darauf weniger ankommen durfte, und dann stellte ich fest, daß der Frager einen vielleicht gefaßten Argwohn über Bord geworfen hatte. Dagegen schenkt er meinem Kollegen, der Kasino-Ordonnanz, zu großes Interesse. Sollte sich mein Helfer etwa verraten haben? — Ein unauffälliger Blickwechsel mit diesem bestätigt leider meine Vermutung. > Mein Entschluß, rasch zu handeln, bevor es zu spät ist, steht fest. Die Täfel wirb auf gehoben. In plaudernden Gruppen verlassen di« Offiziere das Kasino, die einen, um sich draußen im schönen Herbstwetter müh zu er gehen, die andern machen sich auf den Weg zu ihrer Dienststelle. Beim Aufstehen ziehe ich den Flak-Kom mandeur in ein Gespräch, indem ich ihn über sein« Flieger-Abwehr-Tätigkeit „interviewe". BereltnMigst und sehr höflich gibt er mir Auskunft. Von seiüen Ausführungen kann ich unschwer auf bestes artilleristisches Können und Verstehen schließen, aber auch auf ein« vorzügliche Geländekenntnis! Ueber die Formationen und ihre Verteilung weiß er ebenso gründlich Bescheid. Als „Neu ling" mache ich Notizen und bedanke mich höflichst bei ihm. Plötzlich murmelt er eine Entschuldigung, klappt di« Hacken schneidig zu sammen, salutiert und will sich mit einem Händedruck empfehlen. Da lege ich kurz vor dem Ausgang des Kasinos meine Hand auf den Arm des Kom mandeurs und bitte ihn höflich, jedoch mit einem gewissen Nachdruck, mit in das Nebeu- zimmer zu treten. Er stutzt und sieht mich scharf an. „Was soll das bedeuten, Herr v. d. E.?", fragt er über legen, fast hochmütig. Carl Rudolph in Aue, der Obmann der Bezirksgruppe Aue, wurde am 29. Juli 75 Jahre alt. Nacht über nicht im Quartier war. Angeb lich hat er mit zwei Soldaten die Depots und Posten revidiert. Gegen sechs Uhr morgen sei er Mit einem Paket in sein neues Quartier gekommen. Weder sein Vertreter noch sein Bursche durften ihn stürm. — Und dieselbe Nacht flogen wieder zwei deutsche Munitionsdepots in die Luft, und Truppentransportzüge lagen unter schwerstem Geschütz-Fernfeuer! — Hier muß rasch gehandelt werden, denn zu lange warten und beobachten wollen, hieße dem Feind Vorschub leisten und unzählige Kameraden dem Verrat und will kürlichen Tod preisgebeu. — Morgens erbitte ich Urlaub, angeblich um zur Marketenderei zu gehen. Eine Stund« später ist aus dem struppigen und rauhen „Gefreiten Müller" ein glattrasierter, eleganter Zivilist, mit dem Abzeichen des Kriegsbericht erstatters, geworden. Statt der entstellenden grauen Schützengrabenbrille trage ich nun eine große schwarze Hornbrille. Meine Bewegun gen sind höchst unmilitärisch, kurzum — di« Veränderung ist so gründlich, daß Kameraden, mit welchen ich Tag und Nacht zusammenhauste, mich auf Anruf nicht erkennen. Selbst mein Kollege stutzt einen Moment. So ahnt außer den nächsten Mitarbeitern niemand, daß der Gefreite Müller und der soeben eingetroffene Kriegsberichterstatter v.d. E. ein und dieselbe Person find. Der „Ge- freite Müller" ist ja beurlaubt! — Unter dm für das Mittagessen im Kasino angesagten Herren finde ich auch den Namen des Flak-Kommandeurs „v.G." Gut so! — Wird er aber auch kommen? — Hat er nicht schon Lunte gerochen? — Hilfsbeamte und MiMärpolizei haben be stimmte Weisungen und harren weiterer Be fehle. Mit angeblichem Interesse des Bericht erstatters betrete ich einige Häuser, um mich mit zurückgebliebenen fränzösifchen Zivilisten zu unterhalten. Kurz nach Eintritt in das Quartierhaus des Flak-Kommandeurs, von dessen „Bude" ich eine genaue Skizze besaß, erhebt sich auf der Straße — programmäßig — ein ohrenbetäubender Lärm. — Handgranaten explodieren, Menschen schreien und deutsch« Kommandorufe erschallen . . . Blitzschnell revidiere ich die „Kommandeur bude", während mein „Begleiter" drarchen sichert. — Das Glück ist mir hold. Das Ver mutete und noch mehr finde ich und treff« Vorsorge. — Rasch 'raus, und ebenso „neugierig" wie die anderen auf di« Straße! Aeußerlich voll kommen ruhig, lasse ich mir das „Vorgefallen^ lang und breit erzählen und mache eifrig Notizen. — Es scheint alles zu klappen! — Mittlerweile fft es Zeit zum Mittagessen. Für den Fall des Ausbleibens des Flak-Kom mandeurs ist auch vorgesorgt. Er ist, wo er steht und geht, mit Argusaugen bewacht. Ein Entrinnen wäre seine Rekordleistung. Sie soll ihm versagt sein, meinen Kameraden vor dem Feind zuliebe . . . Der Kasinovorstand erschrickt und ist pein lich berührt, als ich — für alle Fälle — PM md > Viii dü 'li M i« dr« )MM. Ti: M di« «l LÄL r ssiHmichk Pi- Hl ,Der gegenwärtige Stand der Bodcnmikrobio- logie und ihre Anwendung aus Bodenfrucht barkeit und Pslanzenwachstum." Von Selman A. Waksman-New Jersey. Uebers. von Fr. Dr. tz. Nellmann. Mit Vorwort v. Prof. E. Abderhalden-Halle. IV und 116 S. nebst 19 Abb. Preis 4,80 RM. nur ihm gegenüber mein Inkognito lüfte und ihn zu tiefstem Schweigen verpflichte. — Ein Zufall will es, daß mir mein Platz au der Tafel in nächster Nähe des Flak-Komman deurs angewiesen wird. Zwischen uns fitzt ein junger Pionierleutnant. Der Vorstand stellt mich der Tafelrunde vor. Als „Kriegsbericht erstatter" stehe ich gleich im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses. Glücklicherweise bin ich gut beschlagen. Der Flak-Kommandeur betrachtet mich wiederholt prüfend im gegenüber hängenden Wandspiegel. Plötzlich richtet er auch das Wort an mich: „Waren Sie zuerst nicht im Osten, Herr v. d- E.?" Dabei beugt er sich vor und sieht mir scharf ins Gesicht. Mit der Stimm« und würdevollen Sprache eines Hochschuldozenten, die in nichts an den militärisch-devoten Ton des „Gefreiten Müller" erinnert, entgegn« ich in gelassener Ruhe: „Leider nicht, Herr Hauptmann, «s war wohl mal sehr mein Wunsch, besonders aus genealo- kommt die Frage: „Wann ist Schmitz gefallen?" „Die letzte Nacht, kurz nach Hauptmann!" antwortete ich festem Blick. Dieses kleine Heft aus der Sammlung „Fort schritte der naturwissenschaftlichen Forschung" macht dieser Sammlung alle Ehre. Es ist eine von seltener Ruhe und Sicherheit des Urteils und Abwägens durchpulste Generalbilanz dessen was man heute — nach so manchem Ueber- schwange und Optimismus, aber auch so mancher Geringschätzung — wirklich über die Kleinlebe welt des Bodens und deren Einfluß auf das Wachsen der üblichen Kulturpflanzen weiß. In gleicher Weise werden Bakterien, Pilze, Äctinomyceten, Algen, Protozeen und die wir bellosen Kleinlebewesen des Bodens berücksichtigt; nur wenn das geschieht und geschehe, dann sei dieser Lebensgemeinschaft, deren Bezeichnung mit dem Worte „Edaphom gemäß dem Vorschläge Frances der Verfasser zustimmt, richtig beizu kommen, sie richtig zu verstehen und sür die Wuchsvorgänge der Kulturpflanzen voll zu be werten. Der Verfasser hält sich völlig frei von der hier oft üblichen Einseitigkeit der Blickstellung nur auf den Stickstoffumsatz im Boden und läßt auch der Kohlenstoffbilanz volle Gerechtigkeit widerfahren. Zum Bemessen der gesamten Tätig keit des Edaphons gibt er sogar der OO--Pro- duktion des Bodens den Vorzug. Zwar geht er auch noch nicht so weit, der aus dem Boden aus tretenden bodenbürtigen Kohlensäure wesentlichen Einfluß auf die Ertragsfähigkeit der Böden zu zumessen, aber die Möglichkeit erwähnt er wenig stens, ohne sie abzulehnen. Das Buch ist klar und einfach geschrieben, gut übersetzt und muß von jedem, der über Garten bau zu lehren hat oder darüber schreiben oder belehren will, gelesen werden. Aber auch jeder praktische Gärtner sollte den Versuch machen, bei Gelegenheit sich dieses Büchlein vorzunehmen, denn ich wüßte zur Zeit kaum ein anderes, das so anregend, umfassend und in aktuellster Weise das wirklich Wissenswerte und nötige Wissen über das Kleinlebensreich innerhalb des Bodens vermittelt. Säurefrage, Schwefelöüngung, Rotts im Bo den und aus Komposthaufen, Kunstmist, Boden sterilisation und Desinfektion, Vorgänge beim kB «iS mhU SM die R st SM ziM »Ä MM ist de 'M wta D ki wd Mi grelles Aufblitzen — krach, bumm! schlägt eine Granate gerade dorr . . . ein, wo der Kamrad vorhin lief. Ich halte den Atem an und lausche. Nichts regt sich, nur ver einzelte Gewehrschüsse von der Front höre ich. Wo ist der Kamrad geblieben? frage ich mich. Vorsichtig gehe ich an die Einschlagstelle. Nur Blut und Körperfetzen .finde ich. — ,/Der ist hinüber, aber wo ist sein« Erkennungsmarke?" Vergebens mein Suchen. Aus dem blutigen Brotbeutelrest sehe ich, daß unser Schmitz, der erst kurz vorher zu uns kam, schon daran glauben mußte. Der arme Teufel! — Das Feuer läßt etwas nach. Rasch schütte ich die Ueberreste des gefallenen Kameraden in dem Granatloch zu, und ein Pionier half mir das Kreuz hiupflanzen. Darüber hatte ich meinen Spion ganz vergessen." Mein« rasch zusammengezimmerte Erzählung ging so geläufig und sicher vonstatten, daß ich sie bald felbst für bare Münze nahm. Dsr Kommandeur ließ mich nicht aus den Augen, vermochte mich aber nicht im geringsten zu irritieren. Bei meinem festen Willen, aufs Ganze zu gehen, vor allem aber bei meiner festen Ueber- zsuguug, auf der richtigen Fährte zu sein, also in der Vorfreude eines verdienten Erfolges, konnte mich auch die äußerste nnd für mich schlimmste Konsequenz nicht einen Moment schrecken! Mein Rücken war hier gedeckt, und sonst war ich, wie ein Luchs auf der Hut, ent schlossen, wenn nötig, mein Leben blutstropfen- weise zu verteidigen. Dennoch oder gerade deshalb, verharre ich immer noch in der militärisch-devoten Haltung des strammen Untergebenen. Aus dem Mienen spiel des Kommandeurs lese ich unschwer einen Kampf der widerstrebeubsten Empfindungen für und wider meine Ausführungen. Sein kritischer, fast mißtrauischer Blick verschwindet. Er hält mich sicher für einen harmlosen spionitiskranken Streber und schenkt meiner Erzählung Glauben. Fast jovial legt er feine Rechte auf meine Schulter und belobigt mich: „Es ist gut, Sie können gehen. Eines lassen Sie sich aber gesagt sein, lieber Müller, so rasch, wie Sie sich das gestern dachten, fängt man keine Spione!" — Lag in dieser lachend hingeworfenrn Bemer kung des Kommandeurs nicht ein gewisser Unterton? Eine verdächtige Ironie? — Jeden falls war äußerste Vorsicht geboten! Für den Fall, daß man mich beobachtet, sorge ich gleich vor. Beim Essenhol«: gebe ich meinem Kollegen, der „Kasino-Ordonnanz", für niemand wahrnehmbar, Weisung für die Ueberwachung des Kommandeurs. Es war gut so! — Diesen Abend tue ich meinen Wacht- dienst mit besonderem Eiser und schlafe da zwischen anscheinend fest, in Wirklichkeit bin ich mit geschlossenen Augen wach. Wach in Er wartung des Coups, der mir anderntags glücken sollte. Ich bin entschlossen zuzugreifeu, be vor es zu spät ist. — Am Morgen früh bekomme ich beim Kaffee holen von meinem Kollegen die Meldung, daß der Kommandeur in ein nettes Privat quartier zu einer noch zurückgebliebenen fran zösischen Familie gezogen sei, aber di« ganze siert, auf und sieht mich mit gerunzelter .Stirne durchdringend au. — Messerscharf der Wehrmann „Wieso wissen Sie das so genau, und was hatten Sie zu dieser Zeit bei der Fosse X zu tun?" Mit einem bedenklichen Ungestüm fordert er sofort klipp und klar Antwort. Sie wird ihm unverzüglich und fließend, so daß ich selbst über meine Selbstsicherheit staune: „Ich sah eine verdächtig« Gestalt um unsere Depots schleichen, die mir in der Richtung der Fosse X entkam. Ich dachte gleich an einen Spion und gab mir die größte Mühe, diesen ganz allein abzufangen, um di« Belohnung, vielleicht sogar eine Besörderung zum Unter offizier zu verdienen. Ich wollte Herrn Hauptmann überraschen. Bei der Fosse X ent schwand der Verdächtige plötzlich meinen Blicken. Nachdem ich dann eine Weile gewartet und be obachtet hatte, kant aus einem Unterstand der „Bumser" «in Kamerad heraus und, ohne mich sehen zu köniien, auf mich zu. Ich war nämlich in Deckung, da die Tommys Beun ruhigungsfeuer auf den Stellungsabschnitt richteten und ziemlich dicke Brocken 'rüber- Dämpfen des Bodens, alles kommt an entspre chender Stelle ohne große Worte, ohne Super lative, kurzum in einer Abgewogenheit zur Gel tung, die selten ist, aber den umfassenden klugen und praktischen Blick des Verfassers beweist. Dr. Rein au. > Taschenlampe unter dem Mantel anknipsend, sucht er das Gelände um das Kreuz .schritt- . weise ab, nimmt Papierfetzen auf und be trachtet sie aufmerksam mrd vorsichtig in ge bückter Haltung unter dem Mantel. In der Nähe ist ein Pionierunterstamd. .Dorthin lenkt der Kommandeur nun seine Schritte. Sicher will er sich informieren, und die Leute haben nur von mir von einem angeblichen Volltreffer gehört! Sie selbst wissen von nichts! — Was nun? — Das ein« steht bei mir nun einwandfrei fest, der Flak-Kommandeur steht mit dem Feind in unerlaubter Fühlung. Er erwartet Nach richten, die ihm „Schmitz" bringen sollte.. Der soll nun plötzlich gefasten sein, von einem Volltreffer ereilt, von dem nur der „Ge freite Müller" weiß. Muß der Kommandeur da nicht stutzig werden? — Was besagt schließ lich der blutige Brotbeutel? — Aha! — da kommt er schon wieder. Vor sichtig sieht er sich erst nach allen Seiten um, schreitet dann bi« Stelle, wo das Kreuz steht, ab und schlägt nachdenklich den Weg naü> seinem Standquartier ein. Sein Vertreter empfängt ihn mit einer Meldung. Er dankt und gibt barsch den Befehl: „Der Gefreite Müller hat sich sofort bei mir zu melden!" — Es nützt alles nichts, will ich mich nicht um den Erfolg meiner so schwierigen und gefähr lichen Erkundungsarbeit bringen, muß ich in die Höhle des Löwen gehen. Ich sorg« aber mit meinem Kollegen, der auch die Gendarmerie und Militärpolizei für jeden Fall an der Strippe hat, sorgsältigst vor! — Man kann nie wissen! — „Gefreiter Müller zur Stelle!" meld« ich Mich mit klappenden Hacken überraschend dem Kommandeur. Er springt auffällig, wie elektri- Der Kreis Moers. Auszug aus dem Verwal tungsbericht 1928/29. Sonderdruck Land wirtschaft. Der Verwaltungsbericht des Kreises Moers gibt in seinem Auszug über di« Landwirtschaft ein hochinteressantes Bild von dem Stands der Landwirtschaft und nicht zuletzt des Gar tenbaues am Niederrhein. Die Entwicklung des Gemüse- und Obstbaues, insbesondere aber die Absatzverhältnisse sür Gemüse und Obst werden in dem vorliegenden Sonderdruck sehr eingehend und klar geschildert und man ge winnt ohne weiteres aus der Schilderung den Eindruck, daß der Kreis Moers absatztechnisch sehr viele Kreise pes Deutschen Reiches über trifft. Di« Triebfeder für die Entwicklung des Gemüse- und Obstbaues im Bezirk des Kreises Moers war die Gründung des Fruchthofes Moers auf kommunaler Grundlage, der in wenigen Jahren nicht nur den Hauptteil der Gemüse- und Obsternten im näheren Bezirk des Kreises Moers erfaßt hat, sondern auch zur Entwicklung des Gartenbaues durch An siedlung und Unterstützung von Züchten: An regung gab und damit die Grundlage für den rationellen Absatz von Gemüse und Obst schuf, nämlich ein zentrales Anbau gebiet. Di« Broschüre ist mit sehr guten Photo graphien ausgezeichnet geschmückt und bietet durch viele Tabellen und graphische Darstellun gen wertvolles Zahlenmaterial, namentlich auch bezüglich der Konjunktur der letzten Jahre. Es wäre zu wünschen, daß noch viele andere Kreise in der gleichen Weise dr« Verhältnisse des Gartenbaues in ihrem Bezirk der Oefsent- lichkeit schildern würden. Tabellen sür jedermann von Arthur Wagner. Dritte vermehrte und verbesserte Auflage. 72 Seiten. Preis RM. —.90. Tabellen sind für manche Menschen mit Recht ein Greuel, doch wie oft kommt es im täglichen Leben vor, daß einem diese oder jene Zahlen- formel oder Rechenart nicht mehr geläufig ist. Dann ist oft guter Rat teuer, sich über Schwach heit des Gedächtnisses oder über eigene Unkennt nis hinwegzuhelfen. Als Retter in der Not kann das vorliegende Tabellenbuch bezeichnet werden, das jetzt in dritter, vermehrter und verbesserter Auflage erscheint und vom Verfasser mit Ge schick zusammengestellt worden ist. Neben den grundlegenden Rechnungsarten, sind u. a. die Zins- und Zinseszins-Rechnungen, Formeln und Beispiele für die Flächenberechnung behandelt. Ferner finden wir eine Uebersicht über Maße und Gewichte, eine umfangreiche Multipli kationstafel und eine sehr nützliche Anweisung für den Gebrauch des Rechenschiebers. Auch die wichtigsten Bestimmungen der Sozialversicherung und des Steuerwesens werden erwähnt. Daß der Leser außer über die hier genannten Ge biete noch über viele andere, die nicht alle auf gezählt werden können, aufschlußreiches Mate rial findet, macht das übersichtliche Büchlein be sonders wertvoll. Es kann jedem Betriebsin haber und — im Hinblick auf den wirklich nied rigen Preis — auch den Besuchern unserer Fach schulen und Lehranstalten sehr empfohlen wer den. Dem Verfasser sei in Ergänzung des auf Seite 61 erwähnten Verzeichnisses der Berufs genossenschaften mitgeteilt, daß es auch eine Gar tenbau- und Friedhof-Berufsgenossenschaft gibt, die ihren Sitz in Kassel-Wilhelmshöhe, Wil- hslmshöher Allee 259 hat. Dr. Zi. ds! «ick land nicht sein Deutschtum, das er durch füh rende Teilnahme an der Gegenpropaganda gegen den Lügenfeldzug der Feinde Deutschlands und am geheimen Spionagedienst in Kanada selbst bewies. Verrat durch einstige Landsleute brachte ihn 1921 vor ein Hochgericht, dessen eng lischer Vorsitzender aber aus Achtung vor dem Bekennermut und Nationalgefühl des Verfassers ein Urteil ablehnte und die Verräter brand markte. Später gelang es dem Verfasser, zu sammen mit seiner Frau, die ihm in Kanada in allen Gefahren tapfer zur Seite gestanden hatte, nach Deutschland zu flüchten. Mit klarem Urteil werden auch die Verwaltungsmethoden der englischen Regierung in Kanada in ihren Vorzügen und Nachteilen für den Einwanderer und sür das Land geschildert. Das Buch schließt mit der Mahnung an alle Deutschen, die Heimat höher zu schätzen als die Fremde, da es in der Heimat auch heute noch immer besser sei als draußen in der Welt, wenigstens solange, bis die deutsche Nation draußen wieder etwas gilt. Jeder wird das auch äußerlich vornehm aus gestattete Werk mit Genuß lesen. Dr. Ehr.
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