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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 45.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193000008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19300000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19300000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 45.1930
-
- Ausgabe Nr. 1, 2. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 2, 9. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 3, 16. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 4, 23. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 5, 30. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 6, 6. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 7, 13. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 8, 20. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 9, 27. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 10, 6. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 11, 13. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 12, 20. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 13, 27. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 14, 3. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 15, 10. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 16, 17. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 17, 24. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 18, 1. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 19, 8. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 20, 15. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 21, 22. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 22, 29. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 23, 5. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 24, 12. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 25, 19. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 26, 26. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 27, 3. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 28, 10. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 29, 17. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 30, 24. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 31, 31. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 32, 7. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 33, 14. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 34, 21. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 35, 28. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 36, 4. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 37, 11. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 38, 18. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 39, 25. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 40, 2. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 41, 9. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 42, 16. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 43, 23. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 44, 30. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 45, 6. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 46, 13. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 47, 20. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 48, 27. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 49, 4. Dezember 1930 -
- Ausgabe Nr. 50, 11. Dezember -
- Ausgabe Nr. 51, 18. Dezember 1930 -
- Ausgabe Nr. 52, 25. Dezember 1930 -
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Band
Band 45.1930
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- Gartenbauwirtschaft
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Dke Gartenbauwkrtschaft Nr. 21. 31. 7. 1S3V D«gmg im GsMsLksihhaus Von H. Kratz, Direktor der Gemüsebauschule in Fischenich b. Köln Diese Ausführungen waren Gegen stand eines Vortrages, den der Verfasser beim Deutschen Gemüsebautag in Mainz gehalten hat. Für die Düngung in Gemüsetreibhäusern kommen wesentlich andere Gesichtspunkte in Frage, als für die Düngung im Freien. Zu nächst kommt es im Treibhaus darauf an, in der denkbar kürzesten Zeit graste Massen hoch wertiger Waren zu erzeugen. Die Vegetations periode bei den meisten Treibgemüsen ist sehr kurz. Bei der Düngung muß also auf die schnelle Wirksamkeit der Düngemittel Rücksicht genommen werden. Andererseits liege,i dis Vorbedingungen für die Umsetzung der Düngemittel im Boden im Treibhaus wesentlich günstiger als im Freien. Organische Düngemittel und ammoniakhaltige Düngemittel werden im Treibhaus viel schneller und viel sicherer wirksam. Die Vorbedingungen für die Entwicklung einer guten Gare sind im Treibhaus geradezu ideal. Wir wissen, daß die Gare durch Bak terientätigkeit herbeigeführt wird und daß Bo dendurchlüftung, Wärme und Feuchtigkeit das Bakterienleben günstig beeinfluß,. Gründliche Bodenbearbeitung läßt sich im Treibhaus bester durchführen als im Freien, einmal deswegen, weil es sich um kleinere Flächen handelt, dann aber auch, weil man dabei unabhängig vom Wetter ist. Man kann die Bodenbearbeitung stets dann vornehmen, wenn der Boden gut krümelt. Damit kann also eine hervorragende Durchlüftung des Bodens erreicht werden. Die Möglichkeit, die Feuchtigkeit im Treib haus regulieren zu können, ist eine absolute Notwendigkeit. Treibhäuser ohne künstliche Be wässerungsanlagen sind ein Unding. Für Kalt, und temperierte Häuser halte ich eine Unter- grundbewässerung für äußerst zweckmäßig, zumal wir heute recht brauchbare Systeme haben. Die Temperatur haben wir in heizbaren Häusern mehr oder weniger in der Hand. Auch die Belichtungsverhältnisse sind im Treibhaus, hier möchte ich sagen leider, für dos Bakterienleben sehr günstig. Intensives Licht tötet Bakterien, unser Fensterglas läßt aber höchstens 60A der Lichtstrahlen durchdringen. Alle diese Verhältnisse wirken zusammen und bewirken, daß der Stalldünger, zu dessen Wirk samwerden Bakterienarbeit nötig ist, im Treib haus viel schneller und sicherer wirkt als im Freien. In heizbaren Häusern dürfte Stall mist innerhalb von 10 Monaten ebenso stark wirksam werden, als im Freien in drei Jahren. Bekanntlich spielt der Kohlensäuregehalt der Luft für das Pflanzenwachstum eins große Rolle. Im Freien ist dieser nur im beschränk tem Maße zu beeinflussen. Im Treibhaus kann man das durch künstliche Begasung. Kollege Koch, Bocholt u. a. m. haben hierbei erhebliche Erfolge festgestellt. Ich selbst habe die Bega sung angewcndet, aber noch keine Gelegenheit zu einwandfreien Versuchen gehabt. Bei der Zersetzung des Stalldüngers und anderer orga nischer Stoffe werden beträchtliche Mengen Koh lendioxyd frei, so daß man schon durch deren Anwendung den Kohlensäuregehalt der Treib hausluft wesentli chsteigert. Wichtig zu wissen ist, daß derjenige Wachs tumsfaktor, der uns im Winterhalbjahr in der geringsten Menge zur Verfügung steht, das Licht ist. Man darf also nicht den Fehler machen, i« der lichtarmen Jahreszeit durch übermäßige Düngung, flottes Wachstum erzwingen zu wollen. Licht ist nötig, um die Bodennährstoffe in Bildungsstoffe zu überführen; fehlt es daran, dann wirkt starke Nahrungszufuhr schädlich. Das trifft besonders bei Gemüsearten zu, von denen wir Früchte ernten wollen. Der Eintritt der Fruchtbarkeit hängt damit zusammen, daß die Bildungsstoffe in der Pflanze das Uebergewicht über die zugeführten Rohstoffe bekommen. Durch zu starke Düngung kann die.Fruchtbildung und die Fruchtreife verzögert werden, das gilt be sonders von einseitiger Stickstoffdüngung. Die Assimilation wird aber wesentlich be einflußt durch die Transpiration. Weit ge öffnete Spaltöffnungen lasten die Luft und da mit auch Kohlendioxyd in das Innere der Blät ter einströmen. Wachstumsbedingungen, die für das Offensein der Spaltöffnungen Sorge tragen, begünstigen also die Bildung von Baustoffen. Im Treibhaus können wir hierfür durch Regu lierung der Luft- und Bodenfeuchtigkeit Sorge tragen. Richtig düngen heißt also alle Lebensvor- gönge der Pflanze günstig beeinflussen. Nur dann, wenn wir alle Wachslumssaktoren kennen .und in ihren Wechselwirkungen richtig ein schätzen, werden wir bei der Äüngung vor gro ben Fehlern bewahrt bleiben. Nur eine Pflanze, bei der alle übrigen Wachstumsbedingungen günstig sind, kann große Nührstoffmengcn ver arbeiten. In der Praxis wird das häufig außer acht gelassen und man will ost durch übermäßige Düngung etwas erreichen, was durch Diät sicher zu erreichen wäre. Mein Herr Vorredner hat uns klar gemacht, zu welchen Zeiten die einzelnen Gemüsearten das größte Nährstoffbedürfnis haben. Für die Dün gung ergibt sich daraus, daß die Düngemittel so anzuwenden sind, daß zur Zeit des größten Be darfes genügend Nährstoffe greifbar sind. Ich habe einleitend gesagt, daß die Umsetzung der Düngemittel im Treibhaus ungleich schneller vor sich ginge wie im Freien. Andererseits ist die Wachstumsperiode im Treibhaus erheblich kür zer, so daß die einzelnen Lebensphascn schneller aufeinanderfolgen. Unter voller Berücksichtigung des seither Ge sagten müssen wir für eine reichliche Ernäh rung unserer Treibgemüsc Sorge tragen, denn bei vielen derselben ist ein flotte? Wachstum gleichbedeutend mit Zartheit, gleich Hochwertig keit des Erntcvroduktes. Die abnehmende Rente, bei steigenden Düngermengen, setzt im Treibhaus Kisl Mtsr Liu als im Fristen, weil das Ver hältnis des Düngerpreises zum Warenpreis ein ganz anderes ist. Solange ich durch Verwendung einer bestimmten Düngermenge eins Ertrags steigerung herbeiführen kann, deren Wert über dem Kostenaufwand liegt, ist eine Rentabilität vorhanden. Doch wird auch hier der erste Zent ner Dünger eine größere Ertragssteigerung her beiführen wie der letzte, die Rentabilitätsgrenze wird nur durch die Hochwertigkeit des Ernte produktes zugunsten einer stärkeren Dünger anwendung verschoben. Kommen wir nun zu den Düngern selbst: Stalldünger läßt sich im Treibgemüsebau nicht auf die Dauer entbehren. Wir brauchen ihn als Bakterienfutter, weil die Bodcngare für uns so außerordentlich wichtig ist. Obwohl die im Stall dünger enthaltenen" Pflanzennährstoffe viel schneller wirksam werden als im Freien, können wir die rein chemische Zufuhr von Pflanzennähr stoffen, durch die künstlichen Düngemittel, ratio neller bewirken. Der Stallmist spielt für uns also in erster Linie eine Rolle als Bodenver besserungsmittel, daneben muß allerdings auch sein Gehalt an Pflanzennährstoffen berücksichtigt werden. Bei den künstlichen Düngemitteln willen wir bis jetzt recht wenig über die spezielle Wirkung der einzelnen Düngemittel bei Treiügemüse. Wir können den Nährstoffbedarf der einzelnen Kultur pflanzen durch Analyse der Pflanzensubstanz wohl errechnet, wissen aber nur von wenigen Gemüsearten, welche Formen von Düngemitteln sie besonders lieben. Bekannr ist, daß Möhren den Stickstoff besonders in Form von Salpeter lieben, daß Tomaten kaliliebend, aber chlor empfindlich sind, daß Sellerie im Gegensatz hierzu chlorliebend ist. Damit ist unser Wissen in dieser Beziehung aber so ziemlich erschöpft. In welchen Fällen physiologisch sauere, in welchen physio logisch alkalische Düngemittel besser wirken, darüber liegen einwandfreie Resultate nicht vor. Besonders kalkempfindlich sind nach meinen Erfahrungen Endivien. Welche Düngermcngcn sind nun zur Erzie lung von Vollernten erforderlich? Hier müssen wir schon die einzelnen Gemüsearten getrenm behandeln oder doch wenigstens die Fruchtfolge eine? Jahres. Zunächst will ich etwas über Treibgurken sagen: In der Gurkentreiberei, in Spezialhäusern, ist es allgemein üblich, sich eine besondere Gurkenerde herzustellen, und die Erde für jede Kultur in den Häusern zu erneuern. In der Literatur findet man die abenteuerlichsten Re zepte für die Herstellung der Gurkciierde. Ich halte von solchen Rezepten gar nichts, denn sie sagen nichts darüber, worauf es ankommt. Wird z. B. eine Zusammenstellung von Kompost erde, Mistbeeterde, Lauberdc, Gebäudclehm, Rasenerde und Flußsand angegeben, dann sagt das nur sehr wenig. Kompost erde, schwankt in. ihrer physikalWen Zu sammensetzung zwischen humosem Sand und humosem Ton, je nach dem Orte ihrer Gewin nung. Die chemische Zusammensetzung schwankt noch mehr. Gebäudelehm gibt es nur noch In der gärtnerischen Fachliteratur. Treffender drückt man die Sache aus, wenn man sagt: Gur ken gedeihen am besten in einer nährstoffreichen, humusreichen, durchlässigen, nicht zu leichten Erde. Je schwerer die Erde ist, desto wichtiger ist es, daß sie nicht zu fein ist, weil sie sonst leicht verschlämmt. Ich sehe gerne eiaroße Klumpen in der Erde. Wenn man eine Gieß kanne voll Wasser auf einem Gurkenbcet aus schüttet, dann muß das Wasser durch die Erde laufen wie durch ein Sieb. Halbverweste Stoffe befördern die Gare und die ist besonders wichtig. Aus vorhandenem Material eine Erdmischung herzustellen, die den genannten Anforderungen entspricht, ist in der Praxis richtig, weil ratio nell. In meinem Betrieb wird die Gurkenerde hergestellt, indem kalkhaltiger Lehm, der von Ausschachtungsarbeiten herrührt, mit Rinder und Pferdedünger zusammen kompostiert wird. Bis jetzt bin ich mit dem Erfolg recht zufrieden. Seit neuerer Zeit streiten sich die Geister, ob eine Nachdüngung der Gurken nötig ist. Remy behauptet, daß das übliche Nachfüllen von Erde genüge. Sein Versuch wurde aber abgebrochen, als pro- Pflanze IO Gurken geerntet waren, also zu einer Zeit, wo normalerweise sich die Gurken noch in jugendlicher Vollkraft befanden. Je nach der Jahreszeit in der wir Gurken treiben, müssen wir aber mit einem Ertrag von 30—50 Gurken pro Pflanze rechnen, wenn eine Rente heraus- gewirtschaftet werden soll. Jeder Praktiker weiß, daß bei älteren Gurkenpflanzen die Triebkraft nachläßt und die Früchte qualitativ schlechter werden. Wachsen Gurkenfrüchte nicht sehr schnell, dann werden sie leicht bitter. In Holland ver wendet man zur Nachdüngung der Gurken haupt sächlich Kuhfauche, bzw. halbflüssigcn Kuhdünger. Mit dem Bedecken der Erde mit halbverrottetem Rinderdünger, der sofort mit einer dünnen Schicht Erde überdeckt wird, habe ich sehr gute Resultate erzielt. Leider können wir im Rhein land diesen edlen Stoff nicht immer bekommen. Seit Jahren bin ich deschalb dazu übergegangen, meinen Gurken häufig Nährsalzlöiungen zu ver abfolgen. Wir verwenden dazu eine 1—2 pro Tausend starke Lösung von Nitrophoska II oder Harnstoff-Kali-Phosphor. Mi» dieser Lösung wird wöchentlich einmal durchdringend gegos sen, sobald stärkerer Fruchtbehang vorhanden ist. Es scheint mir so, als würde das Nähr stoffaneignungsvermögen der Gurken mit zuneh mendem Alter geringer, so daß man ihnen be sonders leicht verdauliche Kost vorsetzen muß, wenn nicht eine vorzeitige Erschöpfung eintreten soll. Dabei stehe ich auf dem Standpunkt, daß die Jagd nach Rekordertragszahlen pro Pflanze praktisch keine Bedeutung hat. Lassen die Gur ken, trotz der angegebenen Düngung im Ertrag qualitativ nach, dann werfe ich sie heraus und pflanze nötigenfalls neue Durch eine Gurkenernte von 3000 Stück pro 100 qm Grundfläche, wa? etwa 45 Zentner Früchten entspricht, werden dem Boden cntzo- genx 4 KZ dH 3 k, 6 .KZ X, 1 LZ. Ls« KaZ erscheint zunächst recht wenig zu sein, rechnet man das aber auf K da um, dann sind es 100 kg dl — 10 Ztr. Ammoniak, 150 kg X — 6 Ztr. Chlorkalium usw. Wir sehen also, daß der Nährstoffbedarf, gemessen an Fsldfrüchten, ein ungebeurer ist. Dabei müßen wir berücksich tigen, daß Düngemittel nie restlos ausgenützt werden. Für die Praxis ist es auch nicht von Bedeutung, daß alle Nährstoffe der Gurkenerde restlos auSgenützt werden. Diese gebrauchte Gurkenerde findet ja in den Betrieben wieder Verwendung, sei es in Frühbeeten für die Pflan zetranzucht, zur Salattreiberei in Kästen, oder zur Freilanddüngung. Bei mir wird sie vorwiegend zur Düngung von Sellerieparzellen verwendet, allerdings haben wir keine Gurkenälchen. Wenn also wirklich noch reichliche Mengen un verbrauchter Nährstoffe m der Gurkenerde sitzen, dann sind diese für die Wirtschaft nicht verloren. Anders liegen die Verhältnisse im Kalthaus und im temperierten Haus, wo wir jährlich mehrere verschiedenartige Kulturen hintereinan der anbaucn, ohne die Erde zu erneuern. Neh men wir als Beispiel eine Fruchtfolge, im Kalt haus, von Kopfsalat, Tomaten und Endivien. Pro 100 qm können wir ernten: 10 Zentner Kopfsalat, 15 Zentner Tomaten, 7 Zentner En divien. Der Gesamtnährstoffentzug würde dann betragen: 5 kg bl, 2,3 kg ?, 0,4 kg X, 3 kg Oa, also auch hier ein sehr starker Nährstoffverbrauch. Tomatenvollernten sind auf den meisten Böden, ohne Stallmistdüngung, nicht möglich. Man gibt den Stalldünger möglichst schon im Herbst, weil der Kopfsalat gegen frische Stalldüngergaben, im Haus, recht empfindlich ist. Gewöhnlich rechnet man mit einer Gabe von 12 Zentner pro 100 qm und kann annehmen, daß von den Nährstoffen des Stalldüngers, innerhalb eines Jahres, 80A zur Wirkung kommen. Da? wären etiva 2,5 kg dl, 1 kg ?, 2,5 kg X. Es blieben noch zu ersetzen: 2,5 kg dl, 1,3 kg ?, 7 kg li. Das entspricht pro 100 qm 25 Pfund Ammoniak, 16 Pfund "Superphosphat, 30 Pfund 40A Kalisalz. Bezüglich der Phosphorsäuredünstung möchte ich bei dieser Gelegenheit sagen, daß ich sie reichlicher bemesse, als es die Bedarfsrechnung ergibt, weil Phosphorsäure die Jugendentwicklung der.Pflan zen sehr beeinflußt. Auf meinem kalkhaltigen Boden muß ohnedies mit dem Schwerlöslrch- werden eines Teiles der Phosphorsäure gerechnet werden. Ist der Stalldünger im Herbst gegeben wor den, dann geben wir zweckmäßig vor der Salat pflanzung '10 Pfund Ammoniak, 10 Pfund Super phosphat und die ganze Kaligabe von 30 Pfund, allerdings soll das wenigstens 14 Tage vor der Pflanzung geschehen, weil sonst leicht Schädigun gen eintreten können. Nach der Salaternte gibt man dann eine Nachdüngung von 10 Pfund Am moniak und 6 Pfund Superphosphat und acht Wochen später nochmals 10 Pfund Ammoniak superphosphat 0X9. Bei jeder Nachdüngung der Tomaten mit künstlichen Düngemitteln ist vorsichtiges Arbeiten Bedingung, da Tomaten laub sehr leicht verbrannt wird. Eine Nach düngung für Endivien ist dann nicht mehr nötig. Als drittes Beispiel will ich im temperierten Haus eine Fruchtfolge von Radies, Kohlrabi, To maten und Gurken wählen. Nehmen wir an, daß auf 100 qm geerntet werden können: Radies mit Laub 3 Ztr., Kohlrabi 5 Ztr., Tomaten 15 Ztr., Gurken 30 Ztr. Das entspricht einer Nährstoffentnahme von etwa 6,5 KZ 51, 4 Kg ?, 12 kg X. Auch hier legen wir eine Stall mistdüngung von 12 Ztr. zugrunde, geben aber für die Gurken noch einmal ebensoviel, weil wir hier keine besondere Erde verwenden. Unter Zu- grundelegunq der vorhin angeführten Zahlen, gebön wir in der doppelten Stallmistdüngung 5 kg 51, 2 kg ?, 5 kg X. Wir können aber nicht damit rechnen, daß die Nährstoffmenge der zweiten Stallmlstgabe voll ausgcnutzt wird, viel mehr wird für die nächstfolgende Frucht noch Beträchtliches übrig bleiben. Wir rechnen des halb praktisch, daß noch zu ersetzen sino: 2,5 kg 51, 2 kg ?, 8 kg X. Wir hätten also ähnlich zu verfahren wie im vorhergehenden Beispiel, ja wir können es genau so machen, wenn wir un- seren Gurken wiederholt Dunggüsis non Nitro phoska II geben. Ich weiß, daß den Landwirten solche Dünger- mengen ungeheuerlich erscheinen müssen. Umge kehrt weiß ich, daß unsere Gemüsebauern am Vorgebirge für ihre Freilandkulturen gleiche Mengen anwenden, wobei ich die Frage, ob das richtig ist, offen lassen will. Es gibt bei der Düngung keine Schablone, auch keine allgemein gültigen Rezepte. Meine Ausführungen können deshalb nur Richtlinien geben, die für jeden Ein- zelfall sinngemäß angewcndet werden müßen. Wir müßen uns auch im Treibgemüsebau daran ge wöhnen, das Nährstoffbedürfnis unserer Pflanzen durch exakte Versuche festzustellen. Nur auf diese Weise bleiben wir auf die Dauer vor sinnloser Verschwendung bewahrt. Gerade in diesem Jahrs hatte ich Gelegenheit, einen Phosphor- und Kali düngungsversuch in zwei größeren Treibhäusern durchzu'führcn, die beide selbst bei übertrieben starker Düngung keinerlei Mehrertrag gegenüber unaedüngt ergaben. Die Versuche beweisen aber nicht etwa die Unwirksamkeit der genannten Düngemittel, sondern beweisen nur, daß der Boden an diesen beiden Nährstoffen im Laufe der Jahre derart angereichert wurde, daß eine wei tere Zufuhr dieser Stoffe überflüssig war. Zielbewußte Düngung ist eines der sichersten Mittel zur Produktionssteigerung, leider ist diese aber kein sicheres Mittel, die Reinerträge zu stei gern, gerade die letzten beiden Jahre haben uns keider allzu deutlich gezeigt, daß eine Kalkulation im Gemüsebau, unter den derzeitigen Verhält nissen unmöglich ist. Sicher ist nur, daß der, welcher viel Qualitätsware zu verkaufen hat, mehr Aussicht auf finanziellen Erfolg hat, als der, bei dem das nicht der Fall ist. Von frischem Wagemut wagt man heute, in einer Versamm lung von Gemüsebauern, nicht mehr zu sprechen, nennen wir es also verbißene Zähigkeit, die uns endlich wieder helleren Tagen entgegenführsn kann. Einfuhr von GarLenbauerzeugmssen im Ium Pos. Erzeugnis Menge (6r) Im Vor- jahre(ckr) Wert <1000 RM) Wichtigstes Herkunftsland 33 s Rotkohl (Rotkraut) 2817 753 23 Niederlande 33 b Weißkohl (Weißkraut) Wirsingkohl (Savoyer-, Welsch-, Börs- kohl) 13 198 5195 118 Niederlande 33 e 841 1 497 13 Niederlande 336 Blumenkohl (Karviol, Broccoli, Spargel kohl) 117 996 50 876 2 063 Niederlande 331 Rhabarber 582 1588 8 Niederlande 33 k Spargel 6 141 7 294 432 Niederlande 331 Tomaten 144 118 65196 8 802 Niederlande 33 n Zwiebeln 85 501 68 263 1148 Aegypten 33 o Bohnen 53 286 62152 1584 Italien 83 p Erbsen 6 647 3 089 190 Italien 33 q Gurken, Kürbisse 211682 146 870 5 934 Niederlande 83 s Karotten, Kohlrabi, Radieschen, Rettiche, Feld- u. and. Rüben, KnollenseUerie . 24 232 24 699 626 Niederlande 38 t Salat, Spinat, Brüsseler Zrchori« . . . 7 608 19 534 185 Niederlande 87 b Küchengewächse (ausgenommen Gnrken der Nr. 37a), getrocknet od. sonst crnsach zu- bereilet, vorst. u. g., usw 1097 1892 61 Niederlane. 88s Palmen . 411 443 47 Belgien 38b 1 Lorbeerbäume 199 867 11 Belgien 38 b 2 Azaleen 18 60 2 Belgien 38 g Araucarien, Aipidistras 111 221 19 Belgien 41a Z-rifche Blumen (Schnittblumen), Blüten, Blütenblätter, Knospen zu Binde- od. Zierzwecken Nelken, Orchideen, Rosen, Veilchen . . . Hyazinthen, Primeln, Vergißmeinnicht u. and. frische Blumen usw ! 990 830 428 Niederlande ' 41e 143 57 69 Niederlande 45 a Tafcltrauben, frisch Nüsse, unreife und reife, auch aitsgsfchält ujw. Haselnüsse, Kerne davon 500 1272 61 Argentinien 46 s 2 070 4 963 484 Spanien 47 s Aepfel 76 208 74 893 3 888 Austral. Bund 47 b Birnen, Quitten Pfirsiche 2 178 642 156 Austral. Bund 47 e 3 976 704 288 Italien 47 s Aprikosen, Mirabellen, Reineclauden u. and. Obst der Pflaumcngattnng, Mispeln 4 781 4 815 246 Spanien 47 k Kirschen, Weichsein 27 411 32 572 1756 Italien 47b I Erdbeeren 21 536 6165 1892 Niederlande 47K2 Him-, Johannis-, Stachelbeeren .... Brom-, Heidel-, Preifel- u. and. Beeren 17 808 12 781 240 Niederlande 47 i 906 258 33 Poln.-Oberschlefien 48 s Getrocknet, gedarrt: Aepfel und Birnen (Ringäpfel nfw.) . . 2 315 4 572 23 9 V. St. v. Amerika 486 Zwetfchgen 18 556 20 526 1245 V. St. o. Amerika 50 Bananen, srßch, getrocknet od. einfach zubereitet 142 226 111813 6 895 Uebr. Brit. Amerika 51s Apselpmen, Mandarinen, frisch . . . 113 095 54 988 8 227 Spanien 51b Zitronen, frisch 148 939 95 608 8 915 Italien Von den wichtigsten Garteubauerzeugnifsen wurden im 1. Halbjahr 1930 im Vergleich zu dem I. Halbjahr 1920 in Doppelzentnern mehr (-st) bzw. weniger (—) emgeführt: Blumenkohl -st 455 000, Rosenkohl -st 26 000, Tomaten -st 130 000, Erbsen (Schoten) -st 7000, Gurken, Kürbisse -st 100 000, Salat, Spinat, Brüsseler Zichorie -st 107 000, Bseren- obststräucher und -stämme st-1900, Nelken, Orchi deen, Rosen, Veilchen st-3060, Hyazinthen, Pri meln, Vergißmeinnicht u. a., frische Blumen usw. ^1W, Erdbeeren n- 1ä MO, Bananen st-120 OM, Apfelsinen, Mandarinnen st-1 100 000, Zitronen st- 80 OM, Weißkohl — 65 OM, Rhabarber — 3000, Zwiebeln — 210 OM, Karotten, Kohlrabi, Radieschen, Rettiche, Feld- u. and- Rüben, Knollenfellerie — 54 000, Küchengewächse — 26 OM, Lorbeerbäume — 17M, Forstpflanzen — 650, Tafeltrauben, frisch — 7000, Aepfel — 290 OM. Angesichts unserer niedrigen Gartenbauzülle und der erfolgreich betriebenen Abschließungs- politik der übrigen Staaten erübrigt sich eis Kommentar zu diesen Zahlen. . -.'chMLLttn:. > xüchv. I. TMi-.dt st:st r-; .. A u DmchM Mit» Mm; KI LaÄlstrstst M m Mum; ist K -r dwz Sa P Lr-kv" dü UHMdM »Ä P MM Whist u. 1. M Md »HPP tiMmmM' ) st MM» M mI11. M - - kümz di! KlMM MH'st st ' «MPa -!- -.st" ja«, WAL:' i,fitzt kmi, st ust- M M wi lw t r > M W-Äam! st.!' MM »Äy --- NMv ml kevivst ! VWt 8 rntr in 7 '! NW ' ft WchM sinörn. Ri LmyUÜM., o !e« WmdMLgr-n-:- M «P k at'Ävn M - Nmst Le '' lMSEwykstm - A. N« i» dr ' ftP ist SchiSMDeww. ä: k'NWq rr-."« Km Kl M n kv7-: »-L ll i- KL-ist ick kmdt-miLÄ e:" MiM-'M ir k K «MG liech ml -ist- dir ÄM Ski r-tÄtM!-.« L S - Sva üa t Lck-vÄmlck Le-st -1 tzmlmz tck MMM y Unck bi t l .'st - st / ditMl»st77.'.- " ' WWHp v Lest v NSHLt-:::!:!:; fch Ml ?e7.-. L Ä ÄIWipq nie » L kchyqst dr. k. Mi ksi 3. üchminm: !! ftf/N ktt!t!r 1 st:: 7: st-- -- A Ljr kaiwtkp -Uit Sei.-Lita iliÄ» sada Mi i 1. S. IqÄ. kt.LK st: - -- I«. s. KM. Anich L« di KÄ d. Zmi lkiiz. 1 l,s MickLö.' W, -re 5 st, r Ink in WL Lüch-g, Mat Lr stst-- st- M intmssiw: i!st--'.st. fMdl Mllüllw. 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