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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 45.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193000008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19300000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19300000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 45.1930
-
- Ausgabe Nr. 1, 2. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 2, 9. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 3, 16. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 4, 23. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 5, 30. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 6, 6. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 7, 13. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 8, 20. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 9, 27. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 10, 6. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 11, 13. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 12, 20. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 13, 27. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 14, 3. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 15, 10. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 16, 17. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 17, 24. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 18, 1. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 19, 8. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 20, 15. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 21, 22. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 22, 29. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 23, 5. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 24, 12. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 25, 19. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 26, 26. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 27, 3. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 28, 10. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 29, 17. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 30, 24. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 31, 31. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 32, 7. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 33, 14. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 34, 21. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 35, 28. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 36, 4. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 37, 11. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 38, 18. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 39, 25. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 40, 2. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 41, 9. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 42, 16. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 43, 23. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 44, 30. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 45, 6. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 46, 13. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 47, 20. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 48, 27. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 49, 4. Dezember 1930 -
- Ausgabe Nr. 50, 11. Dezember -
- Ausgabe Nr. 51, 18. Dezember 1930 -
- Ausgabe Nr. 52, 25. Dezember 1930 -
-
Band
Band 45.1930
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Der neue Zahlenanhang bearbeitet alle Neue rungen und Aenderungen, die seit Erscheinen des Buches eingetreten sind. Das „Taschenbuch für den Rechtsverkehr", das mit 1200 Stichworten alle im täglichen Privat- und Geschäftsleben auftretenden Rechts fragen übersichtlich, allgemeinverständlich und sofort findbar in lexikalischer Form behandelt, ist damit wieder aus dem neuesten Stande. Gruß der Flora. Gärtnerische Gedichte, Pro loge und Vorträge. Von H. Mehn und K. Mingerzahn. 56 Seiten. Preis RM. 1,—. Immer wieder wird bei der Hauptgeschäfts stelle danach gefragt, ob uns eine Gedicht sammlung bekannt ist, die für Vorträge bei einem Fest einer Bezirksgruppe geeignet ist. Wir haben bisher diese Anfrage stets ver neinen müssen. Dieses „Gruß der Flora" be nannte Büchlein enthält nun eine ganze An zahl von Gedichten und Reimen, die zu dem angefragten Zwecke geeignet sind. Alle Mit arbeiter des kleinen Buches find Gärtner, die sich uneigennützig in den Dienst der Sache ge stellt haben. Wenn also wieder mal ein Gedicht oder ein Prolog bei einem Gärtnerfest ge sprochen werden soll, dann möge man zu diesem Büchlein greifen. Und wenn es nichts Passendes enthält, so gibt es doch vielleicht dies« oder jene Anregung. Staatshilfe oder Selbsthilfe zur Linderung der Agrarnot? Vierzehntes Heft der Agrar- politischen Aufsätze und Vorträge von Prof. Dr. agr. Kurt Ritter. Preis RM. 3,50. Die Notlage der Landwirtschaft steht seit Monaten im Vordergründe des öffentlichen Interesses. Durch das Notprogramm ist sie nicht behoben. Noch lange Zeit werden deshalb Maßnahmen zur Bekämpfung der Agrarkrise den Gegenstand lebhaftester Erörterungen bilden. Einen Wegweiser zu den dabei zu be achtenden grundsätzlichen Gesichtspunkten bietet die neueste Schrift des bekannten Agrar politikers. Ihr besonderes Verdienst beruht darin, daß sie nach Erörterung der Erscheinun gen und Ursachen der gegenwärtigen Krise zum ersten Male ein« geschlossene Darstellung sämtlicher wesentlicher Maßnahmen mit ihren Aufgaben und Wirkungsmöglichkeiten gibt, um schließlich die von der Landwirtschaft auf dem Gebiet der Staats- und Selbsthilfe zu be schreitenden Weg« zu weisen. Die Schrift füllt damit eine wesentliche Lück« aus und hat dem nach auch gleich nach Erscheinen größte Be- achtung bei Politikern und allen Wirtschafts kreisen, besonders natürlich der Landwirtschaft, gesunden. ist sIns cisrvvsssniliLdstsnVorsussstrungsnkvr smssciolgesisd« 6is -A. 8OKQI.OL2 KUtE V2S kreieksver'bsnüsL ssutseksn (Zs^tendsues e. V. Svrttn dIW 40, an. bedsit im Sstrlsbs. Darum sorgsn Sis rsaßtrsitig kllr Zukunft idrsr^ngsdörigsn. vis vom Ssruksvsrbsnö singsriodtsts Siscbskssss düst Idnsn cksbsi in bsstsr ^siss. lAsdr sis 6000 Ssruksgsnosssn gsdörsn ctsr Stsrbskssss dsrsits sn. vss Stsrbsgsiö beträgt 1000 KIA. fordern Sis ^nmslössodsins bsi ctsr riss Versönüche Mitteilungen Wir bitten unsere Mitglieder, uns bei der Ausgestaltung dieser Rubrik durch möglichst schnelle Berichterstattung über alle persönlichen Angelegenheiten, die für die Allgemeinheit von Interesse sind, unterstützen zu wollen. Es sind verstorben: Max Müller, Kissingen, Bez.-Gr. Kissingen. Frau Wilhelmine Duncker, Lübeck, Bez.-Gr. Lübeck. Frau Emma Jensch, Sprcmberg, Bez -Gr. Spremberg. Frau Wilhelmine Langhage, Hannover, Bez.- Gr. Hannover. Am 22. Juni verstarb unser langjähriges Mitglied Heinrich Seilbcrger in Wiesbaden- Biebrich. Bez.-Gr. Wiesbaden-Rheingau. Albert Dorner s * A« 1. Juli trat unser verehrtes, hoch geachtetes Mitglied, Gartenmeister Otto Kretzschmar, in den wohlverdienten Ruhe stand; obwohl ihm niemand die 65 Jahre an sieht. Drei Jahrzehnte wirkte er in vorbild licher Weise als Leiter des durch seine Tätig keit auf eine hohe Stufe der Vollkommenheit gebrachten Gartenbaubetriebes der Landesan- stalt Sonnenstein. Jeder Besucher hatte seine Freude an diesem Musterbetrieb. Die Gärt nerei, ein großer, wohlgepflegter Park und entsprechend große Gemüsekulturen zur Ver sorgung der Hunderte von Insassen, der Be amten und des Pflegepersonals der LandeSan» stalt unterstanden ferner Leitung. Selten sind wohl einem Kollegen in wohlverdienter Weise beim Scheiden aus der ihm liebgewordenen Wirkungsstätte von behördlicher Seite soviel Ehrungen zuteil geworden, wie unserm lieben Kollegen Otto Kretzschmar. Er war übrigens auch über dreißig Jahre lang Verbandsmit glied, zunächst in der unserer jetzigen Bezirks, gruppe vorhergegangenen Vereinigung, in der er auch längere Zeit als Vorstandsmitglied tätig war. Seine reichen Kenntnisse und Lebenserfahrungen stellte er gern den Kollegen zur Verfügung; sein vornehmer Charakter und sein liebenswürdiges Wesen gewannen ihm all- seitige Zuneigung. Er ist ein Mann von Wort mit echt deutscher Gesinnung und eines der treuesten Verbandsmitglieder. Bei allen Veran staltungen der Bezirksgruppe war er zugegen und stellte reiches Dekorationsmaterial zur Verfügung, wenn es notwendig war. Auch sonst stand er uns mit Rat und Tat zur Seite. Deshalb wurde Kretzschmar in Würdi gung und dankbarer Anerkennung für alles Gute, was er für die Bezirksgrnppe getan hat, in der Versammlung am 10. Juli zum Ehren mitglied ernannt. Wir wünschen ihm von Herzen noch recht lang« Jahre gesunden und frohen Zusammenlebens mit seiner treuen Gattin. Bez.-Gr. Oberes Elbtal Karl Clemens, Obmann. Am 24. Juli feiert der Senior der Eise.» nacher Gärtner, Oscar Bachmann, in körper- licher und geistiger Frische seinen 85. Geburts tag. Der Reviergärtner Karl Bartneck aus Berlin- Steglitz konnte am 15. Juli d. I. auf eine 25jährige Tätigkeit in der Lehr- und For schungsanstalt für Gartenbau in Berlin-Dahlem zurückblicken. Ans diesem Anlaß fand am Jubiläumstage, auf Veranlassung des Direktors, eine kleine Feier statt, an der außer dem Personal auch die Dozentenschaft teilnahm. Auch die Gartenbau-Abteilung der Lanbwirt- schaftskammer hatte einen Vertreter zur Teil« nähme an der Feier entsandt. Hannover. Der Blumengroß handelsverb and e. V., der vor kurzem in Hannover seins Reichstagung abhielt, hat zum Andenken an seinen verstorbenen Führer Matthias Rau» stetter auf dem Hauptjriedhos in Stöcken ei« Ehrenmal errichtet. Die Obst- und Gartenbau-Oberinspektoren Kerz, Wiesbaden, und Lange, Frankfurt am Main, erhielten die Amtsbezeichnung „Gar- tenbaudirektor", dem Obst- und Weinban-Ober- inspekter Schilling, Geisenheim, wurde die Amtsbezeichnung ,O>bst- und Weinbandirektor" beigelegt. Höhenmesser zeigt kaum tausend Meter, da werden wir von feindlichen Scheinwerfern ge sichtet. Im Spiegel verständigen wir uns, daß die Kiste sicherlich als Kundschafterflug- zeug erkannt ist. Mit Vollgas geht es weiter in höhere Regionen. Das scharfe Licht der Scheinwerfer nimmt uns aber jede Orientie rungsmöglichkeit. Instinktiv halten wir Kurs geradeaus. Da wird das Rattern des Motors vom Krachen links und rechts krepierender Granaten der feindlichen Flaks übertönt. Der scharf« Brisanzgeruch der Geschosse bringt die Augen zum Tränen. Mit einenmal reagiert der Pilot nicht mehr aus meine Zeichen. Regungs los hockt er vornübergebeugt vor der Tlpparatnr — verwundet? — Ich steige über ihn hinweg und will versuchen, die Maschine selbst weiter- znlotsen, da rührt sich der Führer wieder und steuert weiter. — Er war nur leicht verwundet und ohnmächtig. — Weiter geht's jetzt, kreuz und quer, nm aus den verf Scheinwerfern herauszn- kommen . . . Endlich umgibt uns wieder tiefe Dunkelheit, aber die Augen schmerzen ganz entsetzlich und eine Orientierung ist zunächst unmöglich. Nur langsam kehrt das Sehver mögen wieder und — Hurra! — wir erkennen in nicht zu weiter Ferne das Landungskveuz des Flugplatzes bei D. Zehn Minuten später setzt unser braver Vogel mit mehreren Havarien elegant auf, und von einem engen Kreis begeistert empfan gen und warm beglückwünscht, verlassen wir die „Kiste" und werden in das Kasino geleitet . . . Unsere Flieger haben meine gründliche Arbeit kontrolliert und schon gemeldet. — Der falsche Alak-Kommandeur, ein englischer Atelsterspion Tod und Verderben speien wiederum» schwerste Kaliber von drüben! Seit Wochen herrscht „dicke Luft"! — Aurollende Trtippen- transportzüge werden von feindlichen Fern geschützen mit erstaunlicher Sicherheit in Grund und Boden geschossen. Die Zielsicherheit ver blüfft geradezu! — Anmarschierende Truppen leiden Tag und Nacht unter dem präzisen feindlichen Artillerie- seuer aller Kaliber. Sie leiden mehr als die Leute vorn im Graben. Vergebens suchen sie sich aus alle möglichen Arten zu decken und zu maskieren . . . Wiederholt kommt der Feind sogar zuvor, indem er wertvolle Anmarsch wege mit verheerendem Sperrfeuer verlegt. Es ist, als wenn unsichtbare Geister ihn auf unsere Bewegungen aufmerksam machen und lenken würden! — Unsichtbare Geister?! — Vielleicht Spione?! — Richtig — da kann nur Spionage und ganz gemeiner Verrat im Spiele sein! — Immer mehr wird dieser Verdacht zur Ge wißheit. Der Geheimdienst nimmt sich der Sache an. Unsere Zentrale beordert di« besten Orgaire an verschiedene Stellen des betroffenen Westsrontflügels. Auch mir wird ein Auftrag. Mit meinem „Anhang" niste ich mich ein und bin bald in der Hauptsache orientiert . . . Es müssen unbedingt Spione auch in unseren Reihen stecken, anders ist der Erfolg des Feindes, Ler Hunderttausendsn der Unsrigen das Leben kostet, ganz undenkbar! — Aha! — Verdächtige Meldungen werden aufgefangen — Brieftauben mit Chiffremeldungen — Anzeichen dafür, daß Kundschafter durch die Linien kamen oder mittels Flugzeug abgesetzt wur den. Sogar Geldbeträge, die aus Feindflug zeugen abgeworfen wurden — in der typi schen Verpackung — finden sich. Wo aber stecken die Verräter? — Es sind offenbar toll kühnste Feinspione! — An besonderen Stellen lassen wir Geld und Meldungen als Köder liegen und beob achten die betreffenden Stellen scharf . . . Tage vergehen! — Meine Geduld wird auf eine harte Probe gestellt. Deutsche Soldaten, die sicherlich ganz unauffällig den Weg passierten, sich nach dem Geld bückten und sogar weitersuchtsn — für die Soldaten ganz selbstverständlich, aber für die Beobachter verdächtig — wurden sistiert, auf Herz und Nieren geprüft und schließlich wieder freigelafsen. Einer der Soldaten will bei seinem Flak- (Flieger-Abwehr-Kanonen) Kommandeur einen ähnlichen Meldezettel gesehen haben, wie wir solche in Brieftaubenkörbchen sanden. Der Mann sagt das so ganz beiläufig, in einem Ton, als wollte er die Ordnungsmätzigksit der Sache bekunden. — Ich horche auf, verliere aber keine Worte! — „Sie kontrollieren amr besten den Herrn selbst mit Vorlieb« und Delikatesse!" mahnt ein Mitarbeiter leis«. Es geschieht. In der Ab wesenheit des Flak-Kommandeurs revidiere ich sein Standquartier unauffällig. Sein Bursche ist „wbgerufen" und etwaige Neugierige geschickt abgelenkt. Ich befinde mich in der Uniform der betreffenden Flak-Formation. Ein Geheimer, als Artilleriehauptmann ver kleidet und, um niemand mißtrauisch zu machen, mit eigens dazu vorbereiteten Re- visionsbefugnissen versehen und aarf artillerie- technischem Gebiet zu Hause, „revidiert" die dienstliche Tätigkeit des Flak-Kommandeurs und läßt sich — angeblich zum Einträgen der Per sonalien in den Revisionsbefund — die Per sonalausweise des Hauptmanns zeigen. Di« Papiere, von einem Divisionskommando aus gestellt, sind in Ordnung. Der „Kontroll- offizier" dankt dem Flak-Kommandeur, drückt ihm die Hand, und dieser salutiert höflichst und militärisch stramm mit undurchdringlicher Miene. „Seit wann besteht denn der Befehl zu solcher Kontrolle von Offizieren?" fragt er plötzlich den „Kontrolloffizier" mit einem Un terton von gekränktem Selbstbewußtsein. „Seit beinahe fünf Monaten", wird ihm höflich zur Antwort. „Sind Sie denn noch nie revidiert worden?" „Doch, aber soviel ich mich erinnern kann, nicht in dieser Form und von einer anderen Stelle!" bemerkt der Flak-Kommandeur höf lich. Hier scheint alles in Ordnung zu sein — und doch läßt mich ein Gefühl des Mißtrauens nicht los. — Also beobachten und auf der Hut sein! Wieder werden unsere mit größter Vor sicht gedeckten Transportzüg« zielsicher zusam- mengeschossen, Verstärkungen kommen entweder nicht, oder durch feindliches Ueberraschungs- und Sperrfeuer stark dezimiert, in die Stel lungen. Ein neu eingerichtetes Depot wird schon am gleichen Abend gründlich von feind lichen Fliegern zerstört, und diese sind frecher denn je. Wir sind verzweifelt, wissen wir doch, daß hier bestimmt Verrat im Spiel ist. Aber ich habe noch keinen Positiven An haltspunkt! — Und doch habe ich einen! Ab wechselnd, und in allen möglichen Ver kleidungen, als deutsche Soldaten und als fran zösische Zivileinwohner, verfolgen wir zu zweien Spuren. Wiederum ist Geld abgeworsen wor den und leere Brieftaubenkörbchen und kleine Fallschirme mit Brieftauben werden ein gebracht. Der Feind aber ist auf der Hut, denn wir warten vergebens auf die „Abholer" des Geldes und der Brieftauben. Nun heißt es doppelte Vorsicht üben, damit wir uns nicht selbst verraten. Ich behalte den Flak-Kommandeur weiter im Auge. Mein Kollege lächelt mitleidig über meinen Verdacht! — Zwei weitere Kontrollen ergeben wieder nichts Positives! Aber ich finde etwas, was mich in meiner Ueberzsugnng beistärkt, daß hier in der Nähe der Flak-Batterie sogar eine Hauptverbindung mit dem Feind be steht! — Ein „unbeschriebenes" Notizblatt! Englisches Papier! — Präpariertes Papier des englisches Nachrichtendienstes! — Irrtum aus geschlossen! Mit verstärkter Vorsicht, so daß Beteiligte nicht den geringsten Argwohn schöpfen können, nehme ich die Umgebung des Flak-Komman deurs aufs Korn! — Aber nichts Verdächtiges ist zu entdecken. Nur der Feind setzt unseren Truppen nach wie vor, „gut orientiert", ent setzlich zu. — Untröstlich verbringe ich, beobachtend und recherchierend, schlaflose Nächte. Mein „An hang" — auch Zivilisten (Feinde), sogenannte Vigilanten — unterstützt mich — bewußt und unbewußt — nach Kräften. Man verschließt sich von selten unserer Zentrale den Argumen ten meines Verdachtes nicht mehr ganz. Nur Geduld! — ,Ordnungsmäßig" bin ich nun zu der Batterie des Flak-Kommandeurs als „Gefreiter Müller", mit „besten Papieren", kommandiert. An einem schönen Herbstabend „auf Posten", beobachte ich den klaren Sternenhimmel in der Richtung nach der Front zu. Der Mond zeigt ein Viertel seines Gesichtes. Ein singen des Geräusch läßt sich vernehmen, bekannte Musik für mein Soldatenohr: englische Flieger mit ihren abgedrosselten, singenden Motoren! -- Beinahe über mir, in etwa vierhundert Meter Höhe, ziehen sie ruhig ihre Kreis«. Frechheit! Sicher sind es Bombenwerser! Abe« sie lassen nichts „fallen". Wo nur unsere Ab wehrflieger bleiben? Endlich funkt dre Flak- Batterie in nächster Näh« wie wild. Di« beiden Tommys lassen sich aber nicht im geringsten stören. Sie ziehen ruhig ihre Kreise weiter und suchen anscheinend immer noch «inen Platz „zum Eierlegen". Alles sucht Deckung! — Nur Ruhe! — denke ich laut. „Donnerwetter, schießt die Batterie hunds miserabel!" Ganz auffällig schlecht! — Ich renne zum Flak-Kommandenr und melde meine Wahrnehmung. Er fährt mich barsch an: „Wollen Sie mir Vorschriften machen? Küm mern Sie sich um Ihren Dienst; was ver stehen Sie übrigens vom Artillerie-Schieß- dienst?! — Wir schießen so gut wir können", setzt er dann, seinen barschen Ton etwas dämp fend, hinzu. Ich weiß aber schon zu gut, daß dies« miserable Schießerei und die ruhig kreisenden Tommy-Flieger nicht von ungefähr sind. . . Im Marsch-marsch-Tempo renne ich auf „meinen Posten" zurück. Die Tommy-Flieger ziehen nun der Front zu, ohne „Eier gelegt" zu haben. — Sonderbar! Erkundungsflieger nachts? — Unsinn! Was denn? Sicherlich sind's Kundschafterflugzeuge gewesen; nun aber aufgepaßt l Da, da sehe ich plötzlich, scheinbar ganz fern, am Horizont etwas gaukeln. Schnell das Glas! Was sehe ich? Einen Miniaturfallschirm, an dem ein dunkler Gegenstand baumelt. Eine Leuchtkugel geht hoch und erleuchtet taghell das Gelände. Meine Vermutung bestätigt sich. Ganz nahe geht der gespenstige Fallschirm zu Boden. Mit größter Vorsicht arbeite ich mich an die mir wohlgemerkte Stell«. In Sichtnähe des Fallschirmes bleibe ich erst regungslos liegen und beobachte. . . Im Schein einer neu ansteigenden Leuchtkugel er kenne ich den Fallschirm und den dunklen Gegenstand — ein Brieftaubenkörbchen —- deutlich. „Volle Deckung" nehmen und ab warten! Eine Stunde ist dahingeschlichen, die zweite bricht an. Di« Septembernacht ist kühl, brrr! — Mantelkragen hoch! — Da rührt sich was, aber nichts ist zu sehen. Ich mache mein Gewehr fertig und warte auf eine Leuchtkugel. Da ist sie schon. Taghell liegt das Gelände, dicht hinter unserer Feldartillerie. Alles ist ruhig. Nur von der Kampffront her hört man vereinzelte Schüsse der Wachtposten. Hastig suchen meine Augen das Gelände ab; nichts ist zu sehen. Halt! — da bewegt sich, ganz nahe bei dem Fallschirm, ein undefinierbares Etwas. Jetzt verlöscht die „Leuchtkugel-Laterne". Zn schade! — Der krasse Uebergang von Hell zu Dunkel läßt mich einen Moment kaum mein« Hand vor dem Gesicht erkennen. Langsam ge wöhnt sich das Auge wieder an das Halbdunkel. — Gespannt lausche ich und suche das Dunkel zu durchdringen. Bei dem Fallschirm erkenn« ich nun deutlich die Umrisse einer uniformierten Gestalt. Der Stahlhelm, ein deutscher Stahl helm, zeichnet sich deutlich ab. Fortsetzung folgt)
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