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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 45.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193000008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19300000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19300000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 45.1930
-
- Ausgabe Nr. 1, 2. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 2, 9. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 3, 16. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 4, 23. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 5, 30. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 6, 6. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 7, 13. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 8, 20. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 9, 27. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 10, 6. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 11, 13. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 12, 20. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 13, 27. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 14, 3. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 15, 10. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 16, 17. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 17, 24. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 18, 1. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 19, 8. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 20, 15. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 21, 22. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 22, 29. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 23, 5. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 24, 12. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 25, 19. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 26, 26. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 27, 3. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 28, 10. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 29, 17. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 30, 24. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 31, 31. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 32, 7. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 33, 14. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 34, 21. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 35, 28. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 36, 4. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 37, 11. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 38, 18. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 39, 25. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 40, 2. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 41, 9. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 42, 16. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 43, 23. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 44, 30. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 45, 6. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 46, 13. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 47, 20. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 48, 27. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 49, 4. Dezember 1930 -
- Ausgabe Nr. 50, 11. Dezember -
- Ausgabe Nr. 51, 18. Dezember 1930 -
- Ausgabe Nr. 52, 25. Dezember 1930 -
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Band
Band 45.1930
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- Gartenbauwirtschaft
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Nr. 28. 10. 7. 1930 Die Garkenbauwirlschaft Von Dipl. Landw. Thomae nnd Groß Kalkfrage ist zu bemerken, daß mau -o I A M Harnstoff-Kali-Phosphor I. G. Farben, Nr. XVI II. 2g. 800 (Grüne h Vgl. Blatt der Woche Febr. 30. Berlin). L Volldün - gegen S u Sic erläutern, daß dieser Mischdünger r»L I. G- Farbenwie bei Uebersicht T Vgl Blatt „Hakaphos" der I. «4Uki. itnt» t r. denen terien wird, U. L. scheu meine Kritik a rechtfertigen: I t.7 ft « Kp 5Li4kk Im d« i-:i«mmi!!!i8ie!ui»- in dem Jahren streuen. Zur Hiernach wird der Boden durch die von G. Farben empfohlenen Hakaphosmengen alle» angegebenen Pflanzen gänzlich «»- kdr: Ztr n kr.n ki.: - bl 75 70 287,5 oder legt. 93,3 durch I. zu bezüglich der Eigeuproduk- an Stickstoff unhaltbar ist die Berechnungen des Ge legt, so erhält man für den Verhältnis: 35 Teile Stick- gaug'schc Theorie tion des Bodens und im übrigen nannten zugrunde Nährstofserjatz das Zu etwa gleicher Stickstossdünguug werden je Hektar M.t!- ich »ir «Wh». vsutLcksr In diesen Fällen müßten 95,8 KZ bzw. KZ bzw. 99,3 leg Stickstoff je Hektar die freilebenden stickstoffsammelnden Bak ¬ geboten p-o- 55 35 vor. Dies ist richtig. Danach sind üblichen Abstand von zivei bis drei jeweils 10 bzw. 15 <1? Kalk auszu- KZ K-v 132,5 35 Kuhr mit seinem für einen Volldünger auch im Gar-> teubau viel zu hohen Stickstoffgehalr haupt sächlich im Kleingartenbau anzuwenden fei, wo durch „Kompost, Stallmist, Latrine i. der Boden „meist mit Kali und Phosphorsäure angereichert, weniger aber mit leichtlöslichem Stickstoff versehen" werde. Für Versorgung im richtigen NPK.-Verhältnis dürste aber doch durch obige drei Naturdünger gerade auch ge nügend Stickstoff zugeführt werden. 2. Aehnlich wie die erste enthält die Ueber- sicht 2 die durch Anwendung der gleichen Haka phosmengen je Hektar gegebenen Kalimengen im Vergleich zu den Kalidüngungsvorschlägen des Verfassers. 3. Daß Thomae und Groß Hakaphos am Schluß vergleichsweise mit Nitrophoska II be sprechen, ist bei der gänzlich verschiedenen Zusammensetzung unverständlich. Nur ein Bei spiel: S l!> lö tt « s ü M dck.l!> 12 l» A, - klMÜW W ich 7 üsiichtäü- bl P. Wagner: „Die Ernährung gärtneri scher Kulturpflanzen", 7. Ausl., 1928, S.63 SM ^S. UNÄ 1?. m WisssrsLZsn Anlersuchungen über den Nhrfioffverbrauch und den verlaus der Aahrungsausnahme verschiedener Gemüsearien g e r 1. 2) H. Liesegang, „Die Gartenbauwissen- schaft", Bd. .2, Abschnitt D, S. 421, dann be sonders Abschnitt E. Nährstoffentzug und -Er satz, S. 430—433, und „Die Ernährung der Pflanze", Bd. 25, meine Erläuterungen zu Ta belle 1, S. 457. ?) H. Liesegang, „Die Ernährung der Pflanze", Bd. 25 (1929), S. 457. freilebenden stickstosssammclnden Bäk- gewonnen und zur Verfügung gestellt ist nicht aufrechtzuerhalten. LöhnisH geben z. B. an, daß unter den klimati- Verhältnissen Mitteleuropas durch die Dr. H. Liesegang, Verlin-Zehlendorf schreibt dazu: Ich bin von der Schriftleitung zur Stel lungnahme zu vorstehendem Aufsatz von Dipl. Landw. Thomae und Groß aufgefordert wor den, der -unter gleichem Titel wie vier meiner Arbeiten^) erscheint und in zwei wesentlichen Punkten eine scharfe Kritik an meinen Aus führungen enthält. Die Einwendungen von Thomae und Groß sind nicht stichhaltig, doch da mir zur Erwiderung nur ein verhältnis mäßig kleiner Raum zur Verfügung gestellt worden ist, kann ich hier nur auf einzelnes kurz eingehen: Thomae und Groß glauben zunächst, meine Vorschläge widerlegen zu können, zu rationeller Düngung zweckmäßig je Jahresanbau bei Ge müsen im allgemeinen nur zwei Drittel des Stickstoffentzuges durch Düngung zu ersetzen. Sie führen dazu von mir und Herrn Geheim rat Th. Remy vier Fälle extremsten Stick- stofsentzuges bei Kohlarten an: 1. Thomae und Groß empfehle ich ein aufmerksames Durchleseu einiger Abschnitte?) und bedaure, in wesentlichen Punkten von ihnen nicht verstanden worden zu sein. Usber Stickstoffvermehrung im Boden heißt es dort Tätigkeit dieser Bodenorganismen mit einem Stickstoffgewinn von 10—40 KZ je Hektar und Jahr gerechnet werden kann. Selbst wenn man den günstigsten, sicher nur selten zutref fenden Fall annimmt, daß die Höchstmenge, das sind 40 KZ Stickstoff auf ein Hektar auf diesem Wege gewonnen werden, so würden doch die von Liesegang angegebenen Zahlen nur jo weit stimmen, als der Stickstofsbedarf 120 KZ Stickstoff für ein Hektar nicht übersteigt. Bei seinen Untersuchungen findet nun Liesegang selbst, daß der Nährstofsentzug z. B. bei Rosen kohl 210 KZ Stickstoff für ein Hektar unter Zugrundelegung einer Ernte von 60 ck? Knospen beträgt: Ein Drittel davon, also 70 KZ Stickstoff auf ein Hektar müßten in diesem Falle nach Liesegang durch die Eigcu- prodnkUon des Bodens gewonnen werden. Ist dies möglich? Nein. Das wird auch Liese gang für unwahrscheinlich halten. Noch un günstiger für Liesegangs Behauptung liegen die Verhältnisse, wenn man die von Nsmy^) LS .^Mt. Um tteiM ,vr« mümdin. brr Arik- zedtuU. 18, UMIÄI «tue sirn kneM vtis-dr«. v» Arides mk >1L AiwlÄ !) H. Liesegang, „Landw. Jahrbücher", Bd. 67 (1928), S. 663—698, „Die Ernährung der Pflanze", 1929 (Bd. 25), S. 84 ff. und ebendort 1929 (Bd. 25), S. 455 ff., „Die Gar- tenbauwisssnschaft", Bd. 2 (1929), S. 415—455. Hier empfehlen s. G. Farben bei der Mehr- M'l'Ker Falle selbst Kenig«, 'als der von mir ermittelte Stickstofsentzug ausmacht, und eben falls weniger, als in meinen Arbeiten zur Düngung empfohlen wird. Immerhin nähern sich diese Stickstofszahlen zu einer leidlichen Uebereinstimmung. Damit komme ich zur zweiten wichtigen Er örterung, dem Versuch von Thomae und Groß, die Prozent! jche Zu sammensetzung des Hakaphos mit 28°/o bl, 14o/<> pzOs und 14 o/v ÜgO noch zureichend für deren Düngung mit Kali ver sorgt. Andererseits erklären Thomae und Groß wörtlich: „Mit den von Liesegang emp fohlene» Phosphorsäurc- und Kaligaben kann man im allgemeinen einverstanden sein". z. B. („Dis Gartenbauwissenschaft", S. 432), auf gute Durchschnittsverhältnisse beim Gemüse anbau zugeschnitteu: „Diese Menge ist um jo größer,»je mehr die Bakterien durch richtige Pflege und Nahrung (Durchlüftung, günstiger Wasser- und Kalkgehalt einerseits und ander- seits passende Form und hoher Gehalt organi scher Stoffe) gute Lebensmöglichkeiten finden." Da aber durch den vorgeschriebenen knappen Raum mir hier eine ausführliche nnd klare Auseinandersetzung unmöglich ist, werde ich notwendig an anderer Stelle die Besonder heiten, die bei der Stickstoffdüngung gegenüber der: übrigen Kernnährstofsen in Frage kom men, durch eine weitere Arbeit behandeln müssen. 2. Thomae und Groß führen dann eine Tabelle: „Vergleich des Nährstosfentzuges und des Nährstoffersatzes durch rationelle Dün- gung"^) von mir an. Die Hinweise der von mir dazu gegebenen Erläuterungen erklären, weshalb ich bei der Hälfte der Fälle mehr als zwei Drittel des Stickstofsentzuges durch Dünger ersetze. 3. Einen interessanten Beweis, daß meine empfohlenen Stickstosserjatzmengen zur Düngung der von mir untersuchten Gemüsearten richtig sind, bringen die I. G. Farben selbst. In ihrer Druckschrift „Harnstoff-Kali-Phosphor B. A.S.F.-Volldünger" Nr. XVI II. 29. 800, werden die zu verschiedenen Pflanzen je Ar anzuwendenden Kilogramm ihres Mischdüngers Harnstoff-Kali-Phosphor mitgeteilt. Die da durch je Hektar den Pflanzen gegebenen Stick- stofjmengen sind in Uebersicht 1 meinen Er gebnissen gegenübergestellt. gefundenen Entzugszablen von Weißkraut: KZ Stickstoff, Wirsing: 280 KZ Stickstoff Rotkraut: 298 KZ Stickstoff zugrunde terien gewonnen werden! Nun ist aber in den meisten Gemüsebaubetrieben — wie Liese gang selbst hervorhebt — zweimal im Jahre Anbau und Beerntung üblich. Dabei kommt z. B. die Fruchtfolge in einem Erntejahre: Rotkohl nach Spinat häufig vor. Der Stick- st'ofsverbrauch von Spinat und Rotkohl be trägt nach Liesegang?) und Remy-) 95 -j- 298 Kilogramm Stickstoff auf ein Hektar, zusam men also 393 KZ Stickstoff. Also müßten 131 KZ Stickstoff durch die genannten Bak terien imi. Boden gewonnen werden! Daß da mit nicht gerechnet werden kann, steht zwei fellos fest. Dagegen ist vielmehr als sicher anznuehmen, daß der Eigeugewinn des Bodens an Stickstoff — ohne Rücksicht auf die an zubauende Gemüseart und die Anzahl Ernten — jährlich annähernd konstant bleibt. Daß die vom Verfasser ausgestellte Theorie nicht haltbar ist, zeigt er selbst in seiner Tabelle: „Vergleich des Nährstvffentzugs und des Nähr- stofseriatzes durch rationelle Düngung". Darin weicht der Verfasser bei den von ihm empsoh- Ueb erficht 1 Vergleich der Stickstossdüngung durch Hakaphos mit Ergebnissen von H. Liesegang stoss : 17 Teile Phosphorsäure : 62 Teile Kali ----- I:0,49 : 1,77. Diese Nährstofszusammen- setzuug ist in Nitrophoska 16 II gegeben. Ledig lich der Phosphorsäurcanteil ist darin etwas höher. Unter den drei vorhandenen Sorten findet der gemüsebautreibende Landwirt oder Gärtner in den meisten Fällen eine, die sich für seine Verhältnisse eignet. Im allgemeinen wird zu Kohl- und Wurzelgemüse Nitrophoska 16 II, zu den übrigen Gemüseartcn Nitro phoska 16 I oder III anzuwenden sein. Im Interesse einer rationellen Gemüseerzeu gung halten wir es für sehr wichtig, daß die interessanten von Liesegang gemachten Feststel lungen über deu Nährstofsentzug der Gemüse- arten durch weitere Untersuchungen ausgebaut werden. Obwohl die Schwierig! ilen bekannt find, die mit einer Erweiterung derartiger Verjuche verbunden sind, empfehlen wir, die Versuche, durch solche mit Mangelpaczellen und mit differenzierten Nährstoffgaben zu ergän zen Denn es ist bekannt, daß die 'Nährstoff aufnahme in starkem Umfang von der Zu sammensetzung und Art der Düngung abhäugt. lenen Stickstoffersatzmengen in fünf von zehn Fällen von seiner eigenen Theorie ab mit dem Hinweis, daß dort besondere Verhältnisse für die Düngerbeurteilung vorliegen. Aus Vorstehendem ergibt sich, daß die von Liesegang gegebene Richtlinie, daß nur zwei Drittel des Nährstofsbedarfs an Stick stoff dem Boden durch Düngung zuzusühreu sind, nicht richtig ist und daß infolgedessen die Stickstofsmengen höher als angegeben zu be messen sind. Mit den von Liesegang empfohlenen Phos phorsäure- und Kaligabeu kann man im all- Zu diesen kritisierenden Ausführungen, die uns bereits vor geraumer Zeit zu gingen, aber infolge Raummangels nicht eher veröffentlicht werden konnten, haben wir eine Stellungnahme des durch die Kritik Betroffenen erbeten, um durch deren gleichzeitige Wiedergabe unseren Lesern eine alle Gesichtspunkte berücksichtigende Meinungsbildung zu ermöglichen. Unter diesem Titel hat Dr. Liesegang/) ?) ?) Berlin, sehr interessante und umfangreiche Er gebnisse von Versuchen bekanntgegeben, die er im Institut für Boden- und Pslanzenbau- lehre an der Landwirtschaftlichen Hochschule Bonn-Poppelsdorf angestellt hat. Da derartige Unterjuchungen bis jetzt sehr selten und zum Teil auch mangelhaft durchgeführt wurden, so können diese Veröffentlichungen von seiten der gemüsebautreibenden Kreise nur freudig be grüßt werden. Im allgemeinen kann man den von Liese gang aus diesen Untersuchungen gezogenen Schlüssen zustimmen. Einige Ausführungen be dürfen jedoch einer Richtigstellung, da sie unter den Praktikern leicht irrtümliche Auffas sungen nach sich ziehen können. Ueber „Nährstoffentzug nnd Nährstoffersatz" schreibt Liesegang sehr richtig, daß Nährstoff verbranch nnd Düngcrbedarf der Pflanzen nicht identisch sind. Daran anschließend kommt er bei Besprechung der wichtigsten Nährstoffe be züglich Verhältnis zwischen Nährstofsentzug und Nührstoffersatz zu folgenden Schlußfolgerungen: Bei Stickstoff sind, nur zwei Drittel durch Düngung zu ergänzen, ein Drittel wird unter leidlich günstigen Verhältnissen durch Eigenproduktion der Böden — und zwar durch die verschiedenen freilebenden . stickstosfsammelndcn Bakterien — erzeugt. Bei Kali sind wegen Sickerverlusten 25°/» über die Verbrauchsmenge zu geben. Bei P h o s P h o r s ä u r e ist wenigstens die Hälfe mehr zu geben als der Entzug aus- macht und zwar wegen der Minderung der Wurzellöslichkeit der dem Boden zugefügten verschiedenen Düugerformen dieses Nährstoffs Bei Kalk tritt für das durchschnittliche deutsche Klima mit etwa 70—100 cm jähr licher Niederschlagsmenge selbst ein höherer Nährstofsentzug von 150 KZ 6e>0 Ku noch er heblich hinter die ständigen Sickerverluste des Bodens zurück, so daß hier als Ersatz insgesamt etwa 5 <1? Kalk jährlich notwendig sind. Hierzu ist folgendes zu bemerken: Die von Liesegang ausgestellte Behauptung, daß unter'leidlich günstigen BerhältnifseWÄn Drittel 'des Stickstoffbedarfs durch Eigenpro- duktiott des' Bodens, d. h. durch die verfchse- gemcinen einverstanden sein. Bezüglich der Kalkdüngung schlägt Liesegang einen jährlichen Ersatz von 5 än Kalk für ein Hektar ...... Uebersicht 2 Vergleich der Kalidüngung durch Hakaphos mit Ergebnissen von H. Liesegang H „Landw. Jahrbücher", Bd.67, 1928. ?) „Die Gartenbauwissenschaft", Bd. 2, Heft 4, 1929. 2) „Die Ernährung der Pflanze", Heft 19 vom 1. 10. 1929. !) Löhnis „Handbuch der Landw. Bak teriologie", S. 693. '' Runy ..Mitteilungen der D L. G ", 1916, S. 779—785. link'!» durch 5 clr Nitrophoska II 2,5 62 Hakaphos Verfasser nimmt gerne Veranlassung, zu erklären, daß Nitrophoska II und in ähnlicher Weise Vierkes Mischdünger sich der notwendi gen Düngerzujamlnensetzung für die von ihm untersuchten Gemüsepflanzen gut anpassen und zu deren Düngung zu empfehlen sind. Doch haben die Einwendungen von Thomae und Groß in ihrem voraufgehenden Aussatz meine gründliche Einsicht in die Düngeverhältnisse des Gemüsebaues, namentlich durch meine lang jährige Mitarbeit bei meinem hochverehrten Lehrer, Herrn Geheimrat Prof. Dr. Th. Remy, nicht zu ändern vermocht. . " L'.e W- ldl! «iS; i« ' " - Ätz dH» " " n «« HM, y aus dem Kalkentzug der Pflanze Schlüsse über die Höhe der Kalkdüngung nicht ziehen darf. Die Kalkdüngung hat sich im allgemeine» ledig lich »ach dem Kalkbedürfnis des Bodens zu richten. Ist dieses gedeckt, so findet auch die Pflanze den notwendigen Bedarf an Kalk, dessen sie zu ihrem Aufbau bedarf. Bei der Besprechung der Anwendung von Bolldüngeru im Gemüsebau führt Liesegang lediglich den Gartenvolldüngcr „Harnstoff-Kali- Phosphor" — abgekürzt auch „Hakaphos" ge nannt — an. Dieser Gartenvolldüngcr werd bekanntlich in Packungen von Vs, 5 und 25 KZ in den Handel gebracht. Dies deutet an, daß er der Dunger des Kleinverbrauchers: des Städters und Schrebergärtners ist. Er ist in dieser Hinsicht mit den Liercke'schen sowie Albcrt'schen Nährsalzeu zu vergleichen, die im Feldgemüsebau ebenfalls nicht verwendet wer den. In Schreber- und Ziergärten dagegen ist Hakaphos am Platze. In diesen Gärten werden im allgemeinen jährlich große Men gen Kompost, Stallmist, Latrine, Asche und dergleichen angewendet. Ihr Boden ist daher meist mit Kali und Phosphorsäurc angereichert, weniger aber mit leichtlöslichem Stickstoff ver sehen. Das gleiche wie für den Boden des Schreber- und Hausgärtners trifft auch für den der Topfkulturen zu. Das Nührstofsverhältuis von Hakaphos ist darauf abgestellt. Die von Liesegang angeregte Aenderung der Nührstoff- zusammensetzung in Hakaphos ist infolgedessen nicht begründet. Auch im Erwerbsblumcn- bau, bei dem die Verhältnisse ähnlich liegen, wird Hakaphos gern und mit gutem Erfolg angewandt! Eve ist iiMPM zu haben, einfach anzuweuden, vollkommen wasserlöslich und frei von jeglichen, Ballaststoffen. Ausgedehnte Ver suche »von Geheimrat Wagner^) und Professor Nößler-Darmstadt sowie anderen bestätigen vollauf die Richtigkeit unserer Behauptung. Weiter spricht deutlich hierfür die Tatsache, daß sich dieser Gartenvolldüngcr außerordent lich gut eingeführt hat und zunehmender Be liebtheit erfreut. Dem Verfasser scheint nur Harnstoff-Kali- Phosphor, nicht aber der Volldünger Nitro phoska bekannt zu sein. Drei Sorten je mit verschiedenem Nährstoffverhültnis von Stick stoff : Pkvsphorjäure : Kali sind vorhanden. Beispielsweis« ist in Nitrophoska 16 II, das 15Vo Stickstoff, 1«/o Phosphvrsäure und 26,5"/o Kali enthält, ein Volldünger vor handen, der in seiner Zusammensetzung an nähernd dem von Liesegang ermittelten Nähr- stosfentzugsverhältnis entspricht: Liesegang stellte nämlich im Durchschnitt ein Nührstoss- entzugsverhältnis von 35»/o Stickstoff : 12»/o Phosphorjäure : 53°/o Kali fest und empfiehlt einen Nährstoffersatz im Verhältnis von 21->/<> Stickstoff, 17o/o Phosphorsäure nnd 62o/g Kali. Wenn man nun berücksichtigt, daß die Liefe- Zu Pflanzen empfehlen I. G. Farben*) je ks bei Düngung mit Wird nach Arbeiten Liesegang je ka I. G. Farben*) empfehlen also mehr oder weniger Hakaphos entsprechend dl KZ entzogen dl KZ empfohlen zur Düngung dl KZ ' r>- als Entzug dl KZ als Liesegang zur Düngung 14 KZ Kohlarten.... Rosenkohl.... 400-700 112—196 210 150 —98 —14 —38 -s-46 Blatttohl .... Spinat ..... 250 - 300 70—84 129 90 -17 -j-67 -st22 -s-106 Herbstspinat. . . 95 95 —25 —11 —25 -11 Wmterspinat . . 75 75 —5 -s-9 —5 -f-9 Zwiebeln .... 150-200 42-56 90 60 —48 —84 —18 —4 Tomaten .... 800-500 84—140 104 180 —20 -f-36 —96 —40 Salat 150—200 42—56 49 60 —7 -j-7 —18 -4 Zn Pflanzen empfehlen I. G. Far ben*) je ka bei Düngung mit Wird nach Arbeiten Liesegang je ka I. G. Farben*- empfehlen also weniger je Ku Die gebotenen Kalimengen sind Hakaphos ent sprechend K,0 KZ entzogen kzO KZ empfohlen zur Dün gung K.O KZ als Entzug lizO KZ als Liese gang zur Düngung KZ gegen den Entzug als Düngung nach Liesegang Kohlarten. . 400-700 56—98 Rosenkohl . . 226 275 -170 —128 -219 —177 Btattkoht . . 175 220 — 119 —77 —164 -122 Spinat . . . 250—300 35—42 8 8, Herbstspinat. 195 250 —160 —153 —215 —208 Winterspinat 105 150 —70 -63 —115 -108 Zwiebeln . 150-200 21-28 120 150 —99 —92 —129 —122 Tomaten . . 300-500 42—70 144 280 —102 —74 —238 —210 Salat .... 150—200 21—28 118 200 —97 —90 -179 —172
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