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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 45.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193000008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19300000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19300000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 45.1930
-
- Ausgabe Nr. 1, 2. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 2, 9. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 3, 16. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 4, 23. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 5, 30. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 6, 6. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 7, 13. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 8, 20. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 9, 27. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 10, 6. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 11, 13. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 12, 20. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 13, 27. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 14, 3. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 15, 10. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 16, 17. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 17, 24. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 18, 1. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 19, 8. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 20, 15. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 21, 22. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 22, 29. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 23, 5. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 24, 12. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 25, 19. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 26, 26. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 27, 3. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 28, 10. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 29, 17. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 30, 24. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 31, 31. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 32, 7. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 33, 14. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 34, 21. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 35, 28. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 36, 4. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 37, 11. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 38, 18. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 39, 25. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 40, 2. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 41, 9. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 42, 16. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 43, 23. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 44, 30. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 45, 6. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 46, 13. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 47, 20. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 48, 27. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 49, 4. Dezember 1930 -
- Ausgabe Nr. 50, 11. Dezember -
- Ausgabe Nr. 51, 18. Dezember 1930 -
- Ausgabe Nr. 52, 25. Dezember 1930 -
-
Band
Band 45.1930
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- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Die G a rt en L a u w irt sch aft Nr. 23. 19. 6. 1939 Weder zu einer einigermaßen erschöpfenden Beschreibung, noch zu einer alle Teile er fassenden sachlichen Kritik dieses Buches ist im Rahmen einer Buchbesprechung Raum. Nur eine Tatsache sei im Interesse unserer Leser hier ssstgestellt: Ost schon ist der Mangel eines Werkes, in dem die Namen der gärt nerischen Züchtungen sorgfältig behandelt wer den, störend empfunden worden. Die völlige Beseitigung des Wirrwarrs auf dem Gebiet der Gartenpflanzenbenennung wird noch viele Arbeit erfordern. Das Späth-Buch hat für diese Arbeiten, das fei anerkennend fsstge- stellt, eine erfreuliche Grundlage geschaffen. Wh. „Die Gartenbauwissenschast" Anläßlich des Erscheinens von Heft 4 des Hl. Bandes der Zeitschrift „Die Gartenbau- Wissenschaft" (Verlag Julius Springer, Berlin W 9) machen wir unsere Mitglieder erneut darauf aufmerksam, daß sie laut besonderer Vereinba rung mit dem Verlag berechtigt sind, bei direk ter Bestellung die Zeitschrift mit einem Nach laß von 20?L zu beziehen. Die Hefte erscheinen in zwangloser Folge und werden einzeln nach Maßgabe des Umfanges berechnet. Bisher lie gen vor: Band I, Heft 1—6, Band II, Heft 1—6, ferner Band III, Heft 1 -- (für Mitglieder -- RM. 9.66s ( . „ -- RM. 13.lv) ( . „ -- RM. 11.85) ( „ „ -- RM. 13.75) Inhalt von Band UI, Heft Originalienteil: Beitrag zur Kapsel- nnd Samenbildung der Papaveraceen mit Be rücksichtigung der Gartenmohne. (Mit 2 Text abbildungen.) Von Mar Prochaska. — Früh- treibestudien im elektrischen Lichtraume im Zu sammenhangs mit histochemischen Untersuchun gen. (Mit 3 Textabbildungen.) Bon Anneliese Niethammer. — Versuche mit verschiedenen Glassorten im Frühgemüsebau. (Mit 10 Text abbildungen.) Bon I Reinhold und M. Schmidt. — Untersuchungen über den Einfluß der Bo denreaktion auf den Ertrag verschiedener Pflan zenarten. (Mit 13 Textabbildungen.) Von Fritz Schulz. — Weiterer Beitrag zur Bekämpfung der Kirschblütenmotte (Argyresthia ephippiella). (Mit I Textabbildung.) Von O. Jancke. — Ein neues Verfahren zur Abwehr von Boden schädlingen bakterieller, pilzlicher und tierischer Art. (Mit 1 Textabbildung.) Von Arland. — Referatenteil. Gartenleben und Heimkultur. Im Mai ist wieder eins der vom Verlag „Der grüne Ring", Karlstadt a. Main, herausg'egebenen Heftchen er schienen, die dazu bestimmt sind, dem Gartenlieb haber allerlei Anregungen zu geben, um ihn mit den Pflanzen und ihren Lebensbedingungen ver RM. 12.— RM. 16.40 RM. 14.80 RM. 17.20 4. traut zu machen. Kennt er seine Pflegekinder erst genauer, dann hat er auch Erfolg mit ihrer Anzucht, und die Freude darüber wird ihn immer wieder zu neuen Versuchen anretzen. Man muß sagen, daß das Maihefl in vorzüglicher Weise diese Gedanken verwirklicht. Kein schulmeister licher Ton keine anpreisends Lobhudelei — son dern Sachlichkeit und Gründlichkeit in leicht plau dernder Form. Man gewinnt ohne weiteres den Eindruck, daß der gärtnerische Laie an diesem Büchlein sicherlich viel Freude haben wird. Es sollte auch einmal der Berufsgärtner sich mit diesen Heftchen vertraut machen und sie dann weiter an seine Kunden empfehlen. Es ist sehr wohl zu denken, daß dieser Anreiz so man chen Auftrag einbringt. Praktische Anleitung zum erfolgreichen Seiden bau. Von Hans Richmart. Mit 80 Einzel bildern, Zuchttabellen usw. 7. Auslaae Preis RM. 2,60. " ' Da von unseren Lesern des öfteren nach der Rentabilität des Seidenbaues in Deutsch land und nach so manchen anderen Dingen, die damit zusammenhängen, gefragt wird, nehmen wir gern Gelegenheit, die interessierten Leser auf dieses Buch aufmerksam zu machen. Es stellt eine kurze Zusammenfassung aller zu be achtenden technischen und wirtschaftlichen Momente dar und ist durchaus übersichtlich und leichtverständlich gehalten. Der Preis er scheint, da das Buch nur geheftet ist und bloß 96 Seiten umfaßt, allerdings etwas hoch. persönliche MNeiluugeu Es ist verstorben: Frau Anna Wolf geb. Hummel in Leuten bei Riesa, Bez.-Gr. Niedersachsen. Wir bedauern, leider erst heute mitteilen zu können, daß wiederum ein lieber, alter, treuer Veteran unseres Landesverbandes Thü ringen, Max Rinnebach in Altenburg (S.-A.), am 8. Mai dieses Jahres verstorben ist. Möge ihm die Erde leicht sein! Landesverband Thüringen: Koch, Saalfeld. Durch den Tod sind uns in letzter Zeil vier Mitglieder entrissen: Otto Behrend, Ebendorf; Wwe. Carl Block, Biere; Ernst Käse bier, Magdeburg-S.; Rudolf MshreMveiser, Magdeburg-R. Bez.-Gr. Magdeburg: Sanftenborg. Wilhelm Moser, langjähriger Obmann der Bez.-Gr. Gießen, ist am 4. Juni nach längerem Kranksein verstorben. W. Moser war lange Jahre führend im Verbandsleben tätig und wurde, als er infolge Erkrankung jein Amt niederlegte, zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Er verstand es, sich das Vertrauen seiner Kollegen wie auch anderer Menschen in vollem Maße zu erwerben. Am Verbandsleben hat er stets aktiv teilgenommen und sich überall in un eigennütziger Weise für die Interessen des Berufes eingesetzt. Den eigenen Betrieb hat er dabei nicht vernachlässigt, sondern zu be deutender Höhe gebracht. Seins unermüdliche Schaffenskraft hatte ihm die Fähigkeiten hierzu gegeben. Viel zu früh wurde diese Schaffens kraft leider durch einen Schlaganfall gebrochen, so daß er in den letzten Jahren sich praktisch nicht mehr betätigen konnte. — Sein Andenken wird stets in Ehren gehalten werden. —r. Am 24. Mai verstarb unser Ehrenmitglied Otto Köhler in Wismar. Der Verstorbene hat sich aus kleinen Verhältnissen heraufgearbeilet und hat schließlich den tzoflieferanlentilsl ver liehen erhallen. Durch die günstigen Angebote in der Infla tionszeit ließ sich Köhler leider verleiten, sein gulgehendes Geschäft zu verkaufen, um dann später vor einem Nichts zu stehen. Im Jahre 1924 wurde er zum Ehrenmitglied ernannt; er war stets ein fleißiger Besucher unserer Veran staltungen, bis ihn vor 2 Jahren seine Krank heit zwang, von allem fernzubleiben. Wir werden dem Verstorbenen ein dankbares Andenken bewahren. Landesverband beider Mecklenburg: Hagemann Evert Stein. * Unser allverehrter Eduard Poenick« feierte in voller geistiger und körperlicher Frische seinen achtzigsten Geburtstag. Vater Poenicke erfreut sich in Fachkreisen allgemeiner Beliebt heit und wurde von vielen Fachverbänden zum Ehrenmitglied ernannt. Er widmet sich mit großer Hingabe noch immer täglich seinen Kulturen. Seine um drei Jahre jüngere, eben falls noch sehr rüstige Gattin war ihm allezeit eine treue Helferin. Viele tüchtige Fachge nossen verdanken Vater Poenicke ihre erste Ausbildung. Möge den lieben Menschen noch ein langer, recht froher Lebensabend beschl«- den sein. B. Zwei Veteranen der Arbeit, älteste Mit glieder unserer Bezirksgruppe, feierten kürzlich ihren 70. Geburtstag in voller Rüstigkeit: Wilhelm Heine, Magdeburg, und F.idrich Coh- nert, Wolmirstedt. Mögen beide Jubilars noch recht lange Freude an ihren aus kleinen An fängen herangewachsenen schönen Betrieben haben. Unser langjähriges Mitglied Walter Denfow, Magdsburg-Neust., feierte mit seiner Gattin die Silberhochzeit. Bez.-Gr. Magdeburg. Am 12. Juni konnte der Gärtnereibesitzer Albert Michaelis in Wansleben am See mit seiner Ehefrau das Fest der silbernen Hochzeit begehen. Am 1. Juli besteht die Firma Carl Haase, Vcrsandgärtnerei in Reichenan i. Sa., SO Jahre. Aus kleinsten Anfängen heraus ist dieser Be trieb zu einem der leistungsfähigsten in der Veilchensämlingsanzucht in Deutschland ge worden. In den letzten Jahren ist dieser Kul tur noch die Jungpflanzenanzncht von Feder nelken, Chrysanthemum und Remontantnelken angegliedert worden. Tragbare Ehrenzeichen der Fachkammer für Gartenbau Die Fachkammer für Gartenbau in Drcs- den hat das tragbare Ehrenzeichen in Bronze am weißgrünen Bands wie derum einer Anzahl in Gartenbaubetrieben, Gartenvsrwaltungen und Privatgärtnereien be- schästigten Arbeitnehmern verliehen, die min destens fünfundzwanzig Jahre ununterbrochen in dem betreffenden Betriebe ihre Pflicht tren erfüllt haben: Fran Emilie verw. Thiele geb. Freund, Grabpslegerin, mehr als 34 Jahre im Neu« städter Friedhof in Dresden; Friedhofsverwal ter August Bergmann, 25 Jahre im Dienste des Rates der Stadt Leipzig; Emil Born, erster Gehilfe, 25 Jahre im Gartenbaubetrieb von Emil Klingsch, Chemnitz; Obergärtner Emil Dietze, 25 Jahre in der Klostergärtnersi Sornzig; Bezirksgärtner Max Otto Haman», 25 Jahre in der Gartenverwaltung der Stadt Chemnitz; Privatgärtner Max Hauschild, 25 Jahre in der Privatgärtnerei von Fabri kant Carl Schmieder in Meerane; Stadt gartenmeister Arthur Hiemann, 25 Jahre in der Gartenverwaltung der Stadt Leipzig; Pri vatgärtner Rudolf Ernst Kosuch, 25 Jahre in der Privatgärtnerei von Architekt Raymund Brachmann in CLmmerei bei Brandis; Park arbeiter Reinhold Kratzer, 25 Jahre in der städtischen Parkverwaltnng der Stadt Zittan; Gärtner Karl Ksiensik, 25 Jahre in der Gar- tenverwaltung der Stadt Leipzig; Gartenarbei ter Alfred Lehmann, 25 Jahre in der Gar tenverwaltung der Stadt Leipzig; Garten- arbeiter Alwin Rothe, 25 Jahre in der Schloß gärtnerei des Grafen Adam v. Schall-Ran- cour in Gaußig; Sladtgartenobermeister Max Schumann, 25 Jahre im Dienste des Rates der Stadt Leipzig; Obertotenbettmeister Hugo Weidling, 25 Jahre im Dienste des Rates der Stadt Leipzig; städtischer Obergärtner Adols Ernst Zerbe, 25 Jahre in der Gar» tenverwaltung der Stadt Chemnitz; städtischer Obergärtner Panl Arthur Zobelt, 25 Jahre in der Gartenverwaltung der Stadt Chemnitz; Gartenarbciter Bruno Zwarg, 25 Jahre in der Firma Otto Mann, Großgürtnerei, Leipzig- Eutritzsch. wie von schwerer Erdarbeit herrührend, auf. — Mein Aeußeres und mein ganzes Gehabe suche ich mit dem Beruf meines Doppelgängers — er ist Grubenarbeiter — mehr nnd mehr in Emstang zu bringen. So weiß ich auch schon bald in der Kohlenzechenarbest als Lehrhauer nnd Förderer, sogar als Steigeranwärter, Be scheid. Meine praktische Veranlagung und Hebung im Gebrauch von Schippe, Pickel, Hammer und Stembohver. sogar in der An wendung des Sprengmaterials für die Gesteins sprengung und für den Stollenausbau, von Hause aus, setzt mich instand, drüben, wenn notwendig, sofort als Berufsfachmann aufzu- tveten und zu arbeiten. Aller Wahrscheinlichkeit nach werde ich drüben, als „dekorierter fran zösischer Soldat" und den verhaßten Boches entsprungener Kriegsgefangener, Bevorzugungen zn gewärtigen haben. Die letzten Vorbereitungen sind getroffen. Die Stellung des „Schweren" scheint unver ändert, und von den Verrätern haben wir hier leider noch keine Spnr, wenigstens nichts Greifbares. — Ich bin einverstanden, drüben mittels Fall schirm aus dem Flugzeug abzuspringen. Zurück eventuell durch die Linien — je nach Lage der Dinge! — Nachts zwischen elf nnd zwölf Uhr soll es losgehen. Alles ist bis ins kleinste durchdacht und vorgesehen .... Der bedeutungsvolle Abend ist angebrochen und geht in geheimen Besprechungen und letzten Vorbereitungen fast zu rasch zur Neige. Es ist Zeit! — Das Flugzeug steht schon bereit. Der Fallschirm wird mir angeschnallt, und mit größter Vorsicht werden die Brieftauben verstaut, alle in Körbchen, mit Drahtgeflecht gegen Wild geschützt. Ich stecke in Arbeitersterdung, „behelmt" mit einer „Easquette" echt französischen Ur sprungs, darüber einen Fliegersturzhelm, und in abgetragenen französischen Militärstiefeln. — Für den Fall neugieriger Fragen drüben Habs ich meine Zivilsteider von Landsleuten bekom men, die mich nach dem Ausrücken aus dem Gefangenenlager versteckt hielten .... Auch medizinische Mittel birgt meine viel seitige Ausrüstung, unter anderem Tabletten, mittels deren ich programmäßig, für den Fall, daß man mir drüben wirklich Arbeit zuwsisen sollte, „krank" werden kann. Und unscheinbare, aber unheimlich gefährliche Waffen, ferner ein explosives Instrument, mit dem ich — im allerschlimmsten Fall — meine Gegner, die Häscher drüben, mit mir zusammen gründlich ins Jenseits befördern kann. Dann zwei Miniaturkarten, korrespondierend mit unserer Generalstabskarte, und „Streichhölzer", mit welchen sich schreiben und zeichnen läßt, eine 'ranzösische Taschenlampe und eine Tüte mit Cayennepfeffer zum Abstreuen der Landungs- jpuren zum Schutz gegen Spürhunde . . . Nicht zu vergessen das Wichtigste: eine ganze Dosis Mut und Zuversicht . . . So ausgerüstet und leiblich gestärkt be steige ich kurz nach elf Uhr, begleitet von kräftigen Händedrücken und frommen deut schen Wünschen eines engen Kreises die „Kiste", ein deutsches Erkundungsflugzeug. Mein Führer, ein erprobter Froutpilot, mit dem ich tags zuvor schon in „höheren Regionen" das Absprungsgelände rekognosziert- habe, bespricht mit mir noch leise, säst feierlich, und mit liebe voller Besorgnis — wie ein Bruder dem tod geweihten Bruder gegenüber — das Letzte für den Absprung. — Er beneidet mich nicht um meine Aufgabe. Für mein Leben gibt er allerdings keinen Deut; ich sehe es ihm deutlich an, so sehr er sich auch bemüht, mir seine Empfindungen zu ver bergen. — Also — los/ Hinein in die Kiste! Einer unserer Leute wirft den Motor an. Der Propeller surrt. Die Maschine kommt rasch auf Touren und setzt sich in Bewegung. Immer schneller — hopsend den Boden noch berührend, rast sie jetzt vorwärts! Vollgas! — Mit einem Ruck hebt sie sich plötzlich vom Boden und scheinbar losgelöst von aller Erdenschwere schraubt sich der mächtige Vogel in steilem Kurvenflug hoch. In über tausend Meter Höhe geht's der Front zu. Nur wenige der Ünsrigen dürfen wissen, was eigentlich los ist. So wird unsere Maschine, weil wir mit gedrosseltem Motor — mit dem singenden Summergeräusch der englischen Flugzeuge — fliegen, von unseren eigenen Truppen gesichtet und beschossen — aber alles ganz programm mäßig — und kommen heil durch. Nach knappen zwanzig Minuten sind wir an Ort und Stelle! Nun schnell sich informieren und handeln! In sausendem Gleitflug, mst abgestelltem Motor, geht's 'runter bis auf fünfhundert Meter. Meine Pulse fliegen. Entschlossen gebe ich das verabredete Zeichen. Noch ein Soldaten händedruck und — Gott befohlen! — saufe ich, losgelöst vom Flugzeug und von einem wuchtigen Stoß der Schwerkraft der Maschine in Nichts geschleudert, in atembeklemmendem Tempo in eine gähnende, unbekannte Tiefe. Das zum Kopf drängende Blut tritt in dis Augen und Prickelt in der Nase. In meinen Ohren saust und hämmert es dampfmaschinen- gleich. Der Gedanke zuckt durch mein Hirn: Wird sich der Fallschirm auch entfalten? -— Wo werde ich landen? — Ist es nicht doch ein geradezu grausiger Unterschied, mein Fall schirmabsprung von Anno dazumal an der Front, aus einem in Brand geschossenen Fessel ballon, und dieser Absprung in dunkler Nacht in unbekanntem Feindesland? — Dort war es Hester Tag — und diesseits unserer Linien, ferner war dort ein Ende abzusehen, wenig stens mit ziemlicher Sicherheit! — Hier aber? Da — Gott sei Dank! — gibt es einen Ruck, der Fallschirm entfaltet sich. Langsanier geht nun die unheimliche und ungewisse Fahrt. — In einem Bruchteil von Sekunden, während des Niedersaussns bis zur Entfaltung des Fallschirmes, zieht blitzschnell mein ganzes Leben kaleidoskopartig an meinem geistigen Auge vorüber, auch der Gedanke an den Unterschied zwischen diesem und jenem Ab sprung ... — Vorzeichen schwerer Stunden — aber das Gefühl der Sicherheit und des Mutes zur Durchführung der Aufgabe ver läßt mich, Gott sei Dank, nicht einen Augen blick ... . Gleich muß -ich unten sein. — Vorsicht! — Meine Augen juchen das Halbdunkel zu durch dringen. Mit Genugtuung stelle ich fest, daß der Feind anscheinend noch nichts von unserer Aktion bemerkt hat, denn keine Leuchtkugeln und keine Scheinwerfer treten in Aktion. Aber werde ich unten niemandem in die Arme fliegen? — Ich verzichte! Eine Ewig keit dünkt mich so die an sich kurze Fahrt; endlich kann ich das Dunkel durchdringen und atme auf! — Freies Wiesengelände! — Gut gezielt, mein lieber Freund Pilot! Hart auf- stoßend, trotz turnerisch gewandter Kniebeuge — das eine Bein etwas verstauchend, lande ich Stunden hinter der englisch-französischen Front. Dis leichten Herbstnebel haben mir die Sicht sehr erschwert, sind aber für uns — für mich im besonderen — einer gütigen Vorsehung zu banken. — Regungslos bleibe ich zunächst liegen. Neben mir raschelt es. — Ein Freuden gefühl durchzuckt mich, mein verstauchtes Bein ist vergessen im belebenden Bewußtsein, das; meine treuen Helfer, die Brieftauben, heil und mnnter sind. — Regungslos bleibe ich noch Minuten liegen, lausche und überlege, mich orientierend und ringsum beobachtend. Nichts regt sich. Frischer Wiesengeruch zieht in meine Nase. Der Boden ist taufeucht! Jeden Lichtschein vermachend, orientierte ich mich erst mal unter dem Vall- schirm mittels Kompaß und stell« meinen Landungsplatz fest. In der Ker» r zrich wt sich durch den Widerschein der Geschoßetnschläge und -abschüsse und Leuchtkugeln die Front ab. Ein guter Haltepunkt für meine Orientierung. Meine französische Zylinderuhr zeigt mittler weile schon nach zwölf Uhr. Zwischen zwölf nnd ein Uhr werden auf dem Militärbahnhof D. auf einem Hilssgleis/ abseits der bisher befunkten Rampen, Ersatz- truppen ausgöladen. Ist der Verrat so gut organisiert, wie mir dies scheint, dann wird der „Schwere" sicher auch prompt die neue Aus ladestelle uuter Feuer nehmen. — Nun heißt es die Ohren spitzen und feststellen, wo „er" steht. Wenn wir uns aber geirrt haben und „sein" Standort Stunden von hier weg liegt? — Was dann? Zu lange mA den Brieftauben unterwegs zu sein, ist zu riskant. — Der Mut verläßt mich keineswegs, aber Bedenken stei gen auf, als immer noch nicht das geringste zu vernehmen ist. Mich fröstelt. Nun reichlich nervös, suchen meine Augen immer wieder ringsum das Gelände ab. Ich befehle mir Ruhe und Gelassenheit und überlege gerade, ob ich jetzt schon kurz meine Landung melden soll! Da bewegt sich links von mir, nicht allzu fern, ein dunkler Punkt! Er kommt näher und direkt auf mich zu. Ich greife instink tiv nach meiner französischen Pistole. — Ist es ein schleichender Mensch? — Regungslos niedergeduckt, harre ich des Weiteren. Ich will- ihn 'rankommen lassen. Mit einem werde ich leicht und ohne „Krach" fertig. Ein Schuß in dieser nächtlichen Stille, weit hinter der Front, bedeutet für mein Unternehmen eventuell Schlimmstes. Dennoch entsichere ick> vorsichtshalber die Waffe. — Langsam, es scheint mit größter Vorsicht, kommt das dunkle Etwas näher . .. Plötzlich — ein leises Beben der Erde, ein dumpfes, bonnerartiges „Bumm!", das be kannte „Abschußgeräusch" nur ganz schwerer Kaliber, dann das fauchende, gurgelnde und heulende Abziehen des schweren Projektils hoch über mich weg — leider nach unserer Front zu — läßt mich für einen Moment die heran schleichende Gefahr vergessen. Blitzschnell uird mit freudiger Genugtuung stelle ich fest, daß ich kaum zwei Kilometer vom „Schweren" entfernt „nisdergekommen" sein muß . . . Glück muß der Mensch haben! . . .! — In meiner freudigen Erregung habe ich wohl unwill kürlich eine Bewegung gemacht, jedenfalls bricht das schleichende Etwas — wie ich nun an seinem Laut zu erkennen vermag, — ein Fuchs — plötzlich rechts aus und verschwindet auch schon im nächsten Augenblick im nahen Walde. Reinels hat sich offenbar für meine gefiederten Helfer „interessiert" .... Nun rasch unter dem Fallschirm dis erste Meldung chiffriert — „Landung in der Nähe des Schweren" —, vorsichtig in die Hülse und an den Füßling eines meiner leise gurrenden Freunde, ein liebevolles Streicheln des Tier chens, ein Kuß, und von meinen frommsten Wünschen begleitet, erhebt sich mein kleiner Bote in die Lüfte und ist sofort im Halbdunkel meinen Bücken entschwunden. In einer knappen halben Stunde wird er drüben sein und, sehn- lichst erwartet, in Empfang genommen . . . Jetzt gilt es rasch zu handeln! Mit äußerster Vorsicht arbeite ich mich an das nahe Feldwiesengelände heran, aber in Waldesnähe bleiben! — Das Glück scheint mir in der Tat besonders hold zu sein. Hinter einem niedrigen Weidenzaun entdeckte ich einen Heuschober. Meine Fallschirmausrüstung und die Tauben lasse ich im dichten Weidengebüsch zurück und streue ringsum sorgfältig mit Pfeffer ab. Dann kriechend an den Heuschober heran. Er ist bis an die Sparren gefüllt und — frei . . ., aber er scheint mir nicht sicher genug . . .! In der Nähe zeichnet sich ein dunkler Kegel ab. Wieder kriechend an diesen 'ran! Aha, eine Stroh miete! — Das ist das, was ich suche, was mir diene u kann! Rasch auf allen vieren znrück zum Wsiden- gebüsch und die Ausrüstung mit Tauben ge holt. In der Strohmiete verstaue ich „gründ lich" die Fallschirmausrüstung. Der nahe Wald liegt für mich sehr günstig, ein Hochwald mit dichtem Untergehölz! Dort werde ich meine Nachrichtenübermittler gut verstecken können. Die Brieftauben sind in einer dichten Tannenschonung gut kaschiert, der Platz wird dem Gedächtnis scharf eingeprägt. — Nun dis letzt« äußerliche Herrichtung für den Fall, daß ich mit einem menschlichen Lebewesen zu- sammsntreffe . . . Als wäre ich ein französischer Handwerks- burschs, der «lüg seinem Nachtquartier zu- strsLt, verfolge ich jetzt frank und frei meinen Weg nach dem nicht mehr fernen Zechenort, in dessen Nähe sich „mein Wohnort" — der Wohnort des französischen Soldaten und Grubenarbeiters V. — befindet. (Zortfetzung folgt)
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