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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 45.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193000008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19300000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19300000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 45.1930
-
- Ausgabe Nr. 1, 2. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 2, 9. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 3, 16. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 4, 23. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 5, 30. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 6, 6. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 7, 13. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 8, 20. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 9, 27. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 10, 6. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 11, 13. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 12, 20. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 13, 27. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 14, 3. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 15, 10. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 16, 17. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 17, 24. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 18, 1. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 19, 8. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 20, 15. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 21, 22. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 22, 29. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 23, 5. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 24, 12. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 25, 19. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 26, 26. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 27, 3. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 28, 10. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 29, 17. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 30, 24. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 31, 31. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 32, 7. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 33, 14. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 34, 21. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 35, 28. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 36, 4. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 37, 11. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 38, 18. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 39, 25. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 40, 2. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 41, 9. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 42, 16. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 43, 23. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 44, 30. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 45, 6. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 46, 13. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 47, 20. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 48, 27. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 49, 4. Dezember 1930 -
- Ausgabe Nr. 50, 11. Dezember -
- Ausgabe Nr. 51, 18. Dezember 1930 -
- Ausgabe Nr. 52, 25. Dezember 1930 -
-
Band
Band 45.1930
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Die Gartenbauwirtschaft Nr. 23. s. S. 1S30 Tagen ihre Forderungen dem Reichsminister für Ernährung und Landwirtschafl vortragen, so werden sie sich dabei auf maßgebliche Aeußerun- gen des Reichsministers sür Ernährung und Landwirtschaft selbst berufen können, der in seiner Eröffnungsrede zur „D. L. G.-AusstellunS" darauf hinwies, daß die Politik der Reichsregie rung mit tiefstem Ernst darauf gerichtet sei, mit allem, wenn eS sein müsse, auch mit außerge wöhnlichen Mitteln der Not der Landwirtschaft zu steuern. Es sei vornehmste Aufgabe deutscher Agrarpolitik, alle zu Gebote stehenden Maßnah men zur Abwehr des ausländischen Preisdruckes anzuwenden. Systematisch und zielbewutzt müsse, um der ungeheuren Verlustwirtschaft Herr zu werden, jeder einzelne Betriebszweig der Landwirtschaft neu aufgebaut und unter Wah rung des organischen Zusammenhanges die Grundlage der Ertragsfäyigkeit der Landwirt schaft handelspolitisch und innerwirtschaftlich wiedergewonnen werden. Wenn der Herr Reichsminister für Ernährung und Landwirt schaft dabei insbesondere auf die Notwendigkeit der Förderung der Milchwirtschaft, des Wein baues und des Gartenbaues hinwies und die vordringliche Durchführung von Maßnahmen zum Schutze dieser landwirtschaftlichen Betriebs zweige unterstrich, so darf man die Hoffnung hegen, daß das Reichsministerium für Ernäh rung und Landwirtschaft Mittel und Wege fin den wird, um durch geeignete Maßnahmen das zu erreichen, was im Agrarschutzgesetz für den Gartenbau nicht erreicht werden konnte. — Mir müssen uns aber trotzdem darüber klar sein, daß das Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft bei diesen Bestrebungen, durch handelspolitische Maßnahmen die uner läßliche Voraussetzung für das Gelingen der binnenwirtschaftlichen Maßnahmen sind, den Gartenbau zu fördern, mit nicht unerheblichen Schwierigkeiten aus den Kreisen der Industrie und des Handels rechnen muß. In einem Ar tikel über die neuen Agrarmaßnahmen bringt die „Deutsche Wirtschaftszeitung" erneut ihre Sorge um den handelspolitischen Teil des Schieleschen Programms zum Ausdruck. Dabei werft die „Deutsche Wirtschaftszeitung" insbe sondere darauf Hin, daß die von Dr Schiele hinsichtlich der Beseitigung der zollpolitischen Bindungen für Butter, Käse, Eier, Hopfen, die Erzeugnisse des Wald- und Gartenbaues entweder durch Opfer seitens der gewerblichen Wirtschaft erkauft werden müßte, oder durch Kündigung der Handelsverträge mit diesen Ländern. Es wird dann darauf hingewiesen, daß es sich gerade bei diesen Erzeugnissen um Länder handele, nach denen wir eine erfreuliche steigende Ausfuhr bei aktiver Handelsbilanz hätten. Es wird darauf hingewiesen, daß der Ausfuhrüberschuß nach Dänemark unter 13 Mil lionen, nach Frankreich 292 Millionen, nach Italien 16V Millionen und nach den Mederlanden 654 Millionen betrage. Vom Standpunkt des Gesamtwohls aus gesehen, überwiegen bei diesen Ländern die Interessen der betroffenen Industrie- und Handelszweige gegenüber denen der Landwirtschaft. — Dem gegenüber kann aber darauf hingewiesen wer den, daß die deutsche Ausfuhr gerade nach Ita lien nicht unerheblich gesunken ist. Sie betrug in der Berichtszeit, also von Januar bis März 1930, nur noch 134,5 Millionen gegenüber 147 Millionen in der gleichen Zeit 1929. Der Aus fuhrüberschuß für Deutschland im Warenaus tausch mit Italien dürfte mit 36,6 Millionen Reichsmark kaum mehr den Wert unserer Sach- lieserungen nach Italien erreicht haben. Es ist also eine ziemlich beträchtliche Abnahme der Einkäufe Italiens auf dem deutschen Markt fest zustellen, während dagegen die Abnahme der italienischen Ausfuhr nach Deutschland, die man während der Jahre 1928/29 beobachten konnte, ihr Tempo verlangsamt hat. Es ist notwendig, auf diese von industrieller und landwirtschaft licher Seite gerade in der letzten Zeit stark einsetzende Bewegung gegen handelspolitische Maßnahmen hinzuweisen, um zu zeigen, wie schwierig die Kämpfe um die Erringung eines ausreichenden Zollschutzes sein werden. Sv. Abgeschlossen am 3. Juni 1930. vsutsrker ksirksjunggArtnsrtsg sm 16. uncl 17. August in WiksdsÄSN Vnlvrriektel vurs ZunggZrrnsr «üsvsn gsdt iknsn Svrvgsnksit, sn «ISsssr Tagung Isilrunskmsn Rohe Zukost, Die goldene Mittelsträße, von Dr. A. Borosini. Die verschiedenen Bewegungen, die in den letzten Jahren zu einer immer ausgesprocheneren Bevorzugung der Rohkost und insbesondere von rohem Gemüse und Obst geführt haben, fanden ihren Niederschlag in verschiedenen Büchern. So liegt uns jetzt wieder ein Buch vor, das im we sentlichen 200 Rezepte „für Sommer und Win ter, für alle Mahlzeiten, für jeden Geschmack und für jeden Geldbeutel" enthält. Gewiß wird auch mancher unserer Leser selbst in der Zube reitung seines Essens sich umgestellt haben. Es hapert aber sehr oft noch an der Abwechslung im Speisezettel. Deshalb wird das vorliegende Büchlein für viele mancherlei Neues bringen. FMkmchnchken 6. Juni, nachm. 4,05 Uhr: Gartenbauinspektor Richard Lesser: „Sommerarbeiten im Kleingarten". 11. Juni, nachm. 3.40 Uhr: Gartendirektor Lud wig Lesser: Gespräch mit einem Blu menfreund; Rundschau für Blumen- und Gartenfreunde. Der Phänologische Reichsdienst bittet sür Juni 1830 um folgende Beobachtungen: Zunächst sind die im Maivordruck noch nicht ausgefüllten Daten im Juni nachzutragen. Ferner: Beginn des Schossens (die ersten kurzen svon der Blattscheide umschlossenen) Halmstücke sichtbar) von: Winterroggen, Winterweizen. Beginn der Blüte von: Holunder (Sam- bucus nigra), Schneebeere (Symphoricarpus racemosa), Falscher Jasmin (Philadelphus coronarius), Winterrogg-en (Sorte!), Winter- weizen (Sorte!). Erste Entwicklung von Johannistrieben bei: Eiche, Spitzahorn, Eberesche usw. Erste schwarze Blattläuse an Saubohnen (Aphis papaveris). Um recht genaue Angabe der Anschrift des Beobachters (Ort sPosts und Straße) wird besonders gebeten. Es wird um Zusendung der Daten an die Zentralstelle des Deutschen Phänologischen Reichsdienstes in der Biologischen Reichs anstalt, Berlin-Dahlem, Königin-Luise-Str. 19, gebeten. Auf Wunsch stehen auch Beobachtungs vordrucke für die ganze Vegetationszeit zur Verfügung, welche möglichst zeitig gegen Ende des Jahres als gebührenpflichtige Dienstsache (also unfrankiert) eiugesandt werden können. Persönliche Mlleilmigm Es find verstorben: Frau Thekla Blankenburg, Frankenberg, Bez.- Gr. Sachs. Erzgebirge. Egon Schwartz, Berlin-Tempelhof, Bez.-Gr. Gr.-Berlin. Gustav Blume, Hannover-Kirchrode, Bez.-Gr. Hannover. I. F. Loock f Nun ist auch dieser alte Veteran des Garten baues zur Ruhe gegangen. Er ist fast 90 Jahre alt geworden (geb. 6. 3. 1841), und die jüngere Generation kannte ihn kaum noch. Aber in den 80er und 90er Jahren des vorigen Jahrhun derts gehörte er zu den Männern, die im deutschen Gartenbau eine Rolle spielten 1892 bis 1903 war er Schatzmeister des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands und danach bis 1905 2. Vorsitzender. Schon 1883 hatte er den Hoflieferantentitel erhalten, und 1904 anläßlich seines 40jährigen Geschäftsjubiläums wurde ihm der Rote Adlerorden 4. Klasse verliehen Loock war Pommer, kernig und fest wie eine Eiche, ein Gärtner alten Schlages; er stand sei nen Mann im Geschäft, im öffentlichen Leben und im Berufsleben. D. * Im vergangenen Monat konnte der allen Lesern der „Gartenbauwirtschaft" bekannte Markt-Oberinspektor Bruno Rößler sein 25jäh- riges Dienstjubiläum begehen. Wenn eine Organisation Veranlassung hatte, ihm zu zu diesem Ehrentage die herzlichsten Glückwünsche darzubringen, so war es unsere Bezirksgruppe. Oberinspektor Rößler ist stets in Wort und Schrift für unsere Interessen eingetreten und bedauerte oftmals die Rückständigkeit vieler Be rufskollegen, die den Wert einer Spitzenorgani sation noch nicht anerkennen wollen. — Alle dem Zweckverband angeschlossenen Vereinigungen hatten Vertreter zu der Feier entsandt, die alle die hohe Anerkennung ber großen Verdienste des Jubilars zum Ausdruck brachten. Unser aller Wunsch geht dahin, daß Oberinspektor Rößler noch lange die Marktverwaltung in Händen haben und sein Ziel, die Umgestaltung der Marktanlagen zur alseitigen Zufriedenheit durch zuführen, erreichen möge. Bezirksgruppe Hamburg u. Umgegend Herm. Vorreyer, Obmann. Am 9. Juni sind 25 Jahre verflossen, seit der Gärtnereibesitzer Emil Papke, Schivelbein, die von seinem Vorgänger im Jahre 1863 ge gründete jetzige Gärtnerei übernahm Durch unermüdlichen Fleiß hat er es verstanden, aus kleinen Anfängen, wenn auch keinen großen, so doch beachtenswerren Betrieb zu schaffen. Der Jubilar betätigt sich unter anderem auch als Stadtverordneter. lief händeringend herbei. Johanna schrie: „Ich kann ihm nicht zulächeln, ich will ihm nicht zulächeln." Und sie warf den Pfirsich bogen auf den Boden und stampfte daraus herum. Johannas Mama verlangte, daß sie nun ge rade mir zulächeln müßte. Das wäre noch schöner! Wir nahmen unsern Psirsichbogen und lächelten. Beim dritten Male, als ihre Mama nicht mehr zusah, streckte mir Johanna die Zunge heraus. Ich sollte mit Selma Hamburger beim Kon zert einen Schubert-Marsch vierhändig spielen. Jeden Abend fuhr ein Auto vor und holte mich ab zum Ueben. Selmas Vater war Stadtrat und Millionär. Mein Vater sagte: „Es ist schon vorgekom men, daß sich in der Tanzstunde Verbindungen fürs Leben angebahnt haben." Als der Ball vonstatten ging, sah ich oben auf der Galerie Doris mit der blonden Mähne. Ich stürmte hinauf zu ihr. „Nein", sagte sie, „ich darf nicht hinuntsrkommen. Ich bin nicht eingeladen." „Dann bleibe ich hier bei dir", sagte ich, denn wir hatten doch damals Viel- licbchen gegessen. Beim Reigen mußte nun doch Herr Bickel einspringen, und Johanna konnte lächeln mit dem betörenden Grübchen in ihrer Backe. Aber vor dem Konzert kam Adolf Hoffmann (der das Cello-Solo zu spielen hatte) zu uns herauf. „Selma Hamburger hat abgesagt", sagte er atemlos, „was machen wir nun 1"' „Ich komme hinunter", sagte ich. Und als Adolf Hoffmanns Cello die Berceuse von Jocelyn und das Herzweh um Hertha, die vorläufig Unerreichbare, zu Ende geschluchzt hatte, lief ich hinab, setzte mich an den Flügel und spielte den Triumphmarsch von Chopin, kortissiino und mit viel Pedal. Ein einziger klatschte, oben auf der Galerie. Ich stand auf und verneigte mich tief. Das Seil von Lütke-Varney Von Maxim Ziese Ei« stählernes Seil mit einer Seele aus Hanf weist theoretischer Berechnung nach bei Daumendicke eine gewisse Sicherheit auf, die seine übliche Belastung um ein Vielfaches über steigt. Ferner wird ein solches Stahlseil nach bestimmter Zeit von der Fördertrommel ent fernt, gleichgültig, ob es Schäden zeigt, oder nicht. Diese Sicherheitsmaßnahme führt man im Bergwert auch bei den Förderungen der kleinen Nebenjchächte durch, die ausschließlich zum Heben von Kohle und Stein bestimmt sind. Menschen sollen diese Anlagen nicht benutzen, sondern auf die „Fahrten" gehen, das will sagen, auf langen Leitern in die Tiefe und in die Höhe klettern, denn „Das Fahren am Seil ist verboten!" Obwohl dies an jedem einzelnen Orte angeschrisben steht, fährt der Bergmann doch am Seil. Er fährt zu Anfang der Schicht, wenn der Reviersteiger noch nicht da ist, und gegen Ende der Arbeit, wenn er schon wieder fortging, zum Schacht. Er tut dies einmal, um Zeit zu sparen, und dann scheut er auch «in wenig die Anstrengung; denn 100 Meter aus glitschigen Sprossen empor zuklettern, mit der Lampe zwischen den Zähnen, das ist keine Kleinigkeit. Dafür kann man im niedrig gequetschten Stollen ruhig eine runde Tonne Steine in den Wagen laden. Die Strafe, die auf dieses Vergehen steht, beträgt je nachdem einen Schichtlohn oder auch mehr. Allerdings ist da noch ein anderes: zwar kann man es nicht Strafe nennen, denn wenn es kommt, dann ist es ein Unglück. Trotz der vielfachen Sicherheit reißt nämlich so ein Stahlseil hie und da einmal ganz ohne Grund, wahrscheinlich nur deshalb, weil es ihm über wurde, ständig gestreckt und dann wieder aufgerollt zu werden. Das hat weiter keine große Bedeutung, wenn am Strick nur ein Kohlen- oder ein Steinwagen hängt. Der fällt dann eben hinunter mit samt dem Korbe, 80 oder auch 100 Meter und schlägt nur die Schachtzimmerung entzwei. Schlimm wird es einzig bann, wenn gerade ein Bergmann das verbotene Gefährt benutzt. So steht auf dem Fahren am Seil neben den: abgezogenen Schichtlohn nebenbei immer noch die Todesstrafe; das eine Mal wird man vom Steiger erwischt, das andere Mal vom Knacks im Seil. Dies«: Knacks hat nun einen gewiss«: Lieblingsplatz, der einige Meter über dem Korbe dort liegt, wo das Seil in der Ruhelage über die Seilscheibe geht, die oben ün Gestein verankert ist. Trotzdem ist der Berg mann immer am verbotenen Seil gefahren und wird es auch in Zukunft tun, denn bei der mehrfachen Sicherheit knackt es in dem laugen Ende nur selten einmal, und vor dem Auge des Steigers muß man sich eben hüten. So fuhren auch in der Nacht, 4. Novem ber, drei Reparaturhauer der Zeche „Lütke- Varney" in solch einen kleinen Schacht hinab, weil sie nicht die Fahrten klettern wollten. Der kleine Korb, der nur einen Wagen auf nehmen kann, besteht aus einem Bodenstück, einigen verbindenden Seitenstreben und einem Kopsteil, an dem das Seil befestigt ist. Nun fuhr aber der Junge, der oben an der Bremse und dem Ventil des Lufthaspels stand, sehr viel schneller, als er sollte, und darum fluchte der eine von den Hauern. Aber er brachte das kräftige Wort, das man noch auf keiner Kanzel gehört hat, nicht zu Ende, denn auf einmal schrie der Korb in voller Fahrt auf, wie ein schmerzgequältes Tier. Ganz plötzlich sank die Fahrtgeschwindigkeit so stark, daß es den drei Männern vorkam, als würden sie von einem starken Arm an den Hüften nach oben gerissen. Immer lang samer werdend, schob sich der eiserne Schuh des Korbes an der Spurlatte entlang. Der lange Balken, der den Korb führen soll, nun aber von dem Druck des Gesteins losgesprengt war, klemmte sich gegen die Plattform. Noch einmal klang das Holz unter dem pressenden Druck des Eiftngestells, dann faßen jie fest. Regungslos standen die drei Männer mit den Lampen in der Hand, und durch die schma len Ritzen des Bodenstückes schien die Sohle herauszuglotzen, die aus erbarmungslos hartem Stein ist sind sechzig Meter tief unten liegt. Die Dvei hielten an, schauten auf den flackernden Keuerkern ihrer Lichter und horchten. Vielleicht hatte sich durch die Er schütterung des Festfahvens ein Stein gelöst oder «in Schachtholz aus schwerer Eiche, die konnten jetzt fallen und mit wuchtigem Schlage den Korb zermalmen. Aber es kam nichts, nur «in Wassertropfen zerschellte klingend auf dem DeckÄblech des Korbes. Und doch kam etwas . . . „Der läßt das Seil weiterlaufen," preßte der andere Hauer hervor, „der Lumpenbengel schläft an der Bremse . . ." Mit leichtem Klatschen legt sich Ring um Ring von dem nachlaufenden Seil auf den Korb. Kurz hintereinander geht das: Klapp. . ., klapp , . ., wie wenn man mit der Kelle in ein Daß Butter schlägt. Schwer stößt der dritte Hauer den ange haltenen Atem durch die Nase und zählt: „Dvei . . vier . . ., fünf . . ." Jedesmal kam dann ein Ring von vier Meter Seil auf den Korb. Nun Kang auf einmal wieder das Holz, verquollen knarrte es, wie der Ton einer Karnevalstrompete. „Sieben . . stieß der erste Hauer her aus — „Achtundzwanzig Meter", sagte der dritte. Da stach sein Auge in die Dunkelheit, er hab die Lampe an die Schachtzimmerung: Zoll um Zoll rutschte der Korb des ausge laufenen Seils an den klemmenden Balken vorbei. Er machte zu den anderen eine Be wegung mit dem Kopf, die starrten: Nun waren es schon zwei Handbreit, die der Korb gesunken war. Da klang ein ferner Ruf von der dunklen Höhe herab; ein einziger Aufschrei antwortete ihm. Wie rasend fraß jetzt die Trommel das Seil in sich hinein. Doch weiter rutschte der Korb, immer sichtbarer, immer schneller. Keine Hand rührten die Drei, sie nahmen keinen Atem, nur in die Augen schauten sie sich wie Ratten, die in der Falle hocken. Wer war jetzt schneller, die Maschine oben, die das Seil wickelte und straff zog, oben der Korb mit dem Gewicht der drei Männer? Sie standen auf den Zehen, leicht möchten sie sein, ganz leicht, damit der Korb nicht fällt, bevor der Strick wieder gespannt ist. Und oben in der Maschinenkammer treibt die Preßluft die Kolben in den Zylindern rasend hin und her. Ring um Ring legt sich vom Seil um die Trommel. Aber Zoll um Zoll drängt dar Korb nach unten . . . „Zehn Kilo zu schwer", klingt es heiser durch die Dunkelheit, und „Ein paar Sekunden zu spät . . .", sagt ein anderer ganz laut. Dann tat der Korb noch «inan kleinen Ruck und fiel . . ., frei . . ., ohne Halt durch das Seil, mit dem schweren Boden der Sohle entgegen. Die schwarze Tiefe unten sperrte den Rachen, lüstern schmatzte das Wasser im Sumpf an den Steinen herum. Doch umsonst. Der Korb fiel, aber er fiel ins Seil, nur wenige Meter tief. Das gab einen groben Ruck, und die drei Männer spür ten im Hüftgelenk einen Stich. Zwar gingen durch den Stoß die Lampen aus, aber das Seil hatte gehalten, obwohl es manchmal einen Knacks bekommt, dort wo es in der Ruhelage über die Scheibe geht. Die Stelle liegt einige Meter über dem Korb. Der Junge oben in der Maschinenkammer aber wischt sich den Schweiß von der Stirn und ließ die drei Hauer ganz vorsichtig hinab zum nächsten Ort. Dort stiegen sie aus . Der erst« Hauer nahm das Schild, auf dem geschrieben steht: „Das Fahren am Seil ist verboten!" von dem Gitter, legte es auf die feuchten Steine und setzte sich darauf. „Als der Korb so langsam Zoll um Zoll durch- sackte," sagte er dann und nahm einen Schluck Kaffe« aus der Flasche, „hab ich immerfort sinniert, ob das Seil wohl auf dreifache Sicherheit geprüft ist, oder gar auf noch mehr." „Ach was," entgegnete der andere, „das iS Rechenkram, ich hab wahrhaftig so einen Augenblick daran denken müfsen, daß der Korb um 75 Kilogramm leichter würde, wenn zwei von uns den dritten in den Sumpf schmissen . . . ." „Das ist alles Unsinn," meinte der dritte und schob ein Stück Prim hinter die Backe, „mir kam das genau vor, wie wenn ich im Warenhaus so langsam mit dem Fahrstuhl rutsche, da wird mir auch immer schwiemelig. Auf jeden Fall verhauen wir aber dem Jungen das Fell, nachher, wenn die Schicht zu Ende ist." Dann sagten die drei Hauer von der Zeche „Lütke-Barney" ihr „Glückauf!" und gingen an die Arbeit. In ci6k nseksten Lonntsgsstunds wsccisn wir mii cisc WiscjscgAbs smigsc Zosisicjsrungsn von ^ns^riek Uionks übst Loms ^c!sbmsss sls ösamlor clss militÄnscsisn Qssisim- csisnslks bsginnsn, clsrsn kücrsiosi orsolgls Vsrösfkniüesiung in sinkt groksn Lsrsinsr Absncirsiiung gröktss ^ussssisn sccsgi siat Lpionsgs sn 68^ Westfront L l M 1 ft da AMst paM i u Ma, KW WdM!' an: Mi Le diw «ch da kcric Mm w. ste xa WKip md ü l. H M »Ä « KMinn sie Ucki, ie ft Kram, Oi ij eit « siw M kr ach dm «mjMa Pi« w S«c di WMcka WI md die t W!lp! le a Nid», die die L w: i «d« ö »Ä : kq Nwair- M-nrw' K w. ki?. «u M war: w jockid in Mir 5 «da a K iMj, Kid Iw sii M hi Bq" k ptz did i Mqidch Mz «i virffchch da KM tij die IM «EeMM stil. 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