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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 45.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193000008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19300000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19300000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 45.1930
-
- Ausgabe Nr. 1, 2. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 2, 9. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 3, 16. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 4, 23. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 5, 30. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 6, 6. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 7, 13. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 8, 20. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 9, 27. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 10, 6. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 11, 13. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 12, 20. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 13, 27. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 14, 3. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 15, 10. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 16, 17. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 17, 24. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 18, 1. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 19, 8. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 20, 15. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 21, 22. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 22, 29. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 23, 5. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 24, 12. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 25, 19. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 26, 26. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 27, 3. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 28, 10. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 29, 17. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 30, 24. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 31, 31. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 32, 7. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 33, 14. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 34, 21. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 35, 28. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 36, 4. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 37, 11. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 38, 18. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 39, 25. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 40, 2. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 41, 9. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 42, 16. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 43, 23. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 44, 30. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 45, 6. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 46, 13. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 47, 20. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 48, 27. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 49, 4. Dezember 1930 -
- Ausgabe Nr. 50, 11. Dezember -
- Ausgabe Nr. 51, 18. Dezember 1930 -
- Ausgabe Nr. 52, 25. Dezember 1930 -
-
Band
Band 45.1930
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- Gartenbauwirtschaft
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Nr. 18. 1. S. 1S30 Die Gartenvauwirtschaft Wir bitten, die mit gezeichneten Artikel durch die Pressewarte den Tageszeitungen zuzustellen *6?o Vag schenkt man am Muttertag? Hat es nicht eine tiefe Bedeutung, und liegt nicht in der Darbietung von Blüten, als den lieblichsten Kindern der großen Mutter Erde, an die leibliche Mutter der eigentliche Sinn des Muttertages verborgen? Warum schenkt man nicht etwas Nützliches? Warum denkt man nicht daran, dem Hausrat der Fa milie ein ergänzendes notwendiges Hilssgerät einzufügen und den Muttertag als Anlaß für diese Anschaffung zu nehmen? Weihnachten und Geburtstag bieten dis Gelegenheit dazu, denn Mutter selbst wünscht sich in großer Selbstlosigkeit meist etwas, was allen zugute kommt. Darum! Eben deswegen! Liebe ist oft Selbstliebe und beansprucht eigenes Glück. Nur Mütter geben sich selbst auf, um das Glück ihrer Kinder zu ermöglichen. Darum muß man die Mutter zwingen, an einem Tag des Jahres einmal die Neh mende zu sein. Sie würde jede andere Gabe als Blumen sofort verteilen, sie suchte sofort nach einer Möglichkeit, die Gabe Allgemeingut werden zu lassen. Mit Blumen ist das etwas ganz anderes. Sie stehen zwar auch aus dem Eßtisch und schmücken das Wohnzimmer, aber es ist doch ein Strauß oder eine blühende Pflanze, die gerade nur Mutters ganze Freude ist, die sie sich selbst nicht gegönnt hat, aber die sie nun mit zärtlichen Blicken als ihr Eigentum umfängt, das ihr zur Pflege und i h r zur Fürsorge übergeben ist. Es ist für eine Mutter, auf der Tag für Tag schwerste Verantwortlichkeit lastet, etwas Wundervolles, einmal im Jahr wieder unterzutauchen in die Sorglosigkeit froher Jugendzeit, und sich umsorgt zu fühlen statt von früh bis spät für alle andern da zu sein. Die Vielseitigkeit einer Mutter kennzeichnet ein altes Wort: „Ich kann nicht überall sein", sagte der liebe Gott und — erschuf die Mutter. Am Muttertag sollte man ein neues Denkwort prägen: „Ich weiß, liebe Mütter, was unsere Welt euch täglich schuldig bleibt", sagte der liebe Gott, und schickte jeder Mutter in der weiten Welt an einem sonnigen Maien tag die schönsten Blüten ans dem Garten der Dankbarkeit. Und die Mutier lächelten glückselig. A. I. Rt. Zer Tag der Mütter Ein Maiensonntag, mitten im Ueberschwaug der blühenden, freudsgeiegneten Welt ist dazu ausersehen worden, ein Pfeiler für die Dankes schuld zu jein, die jedes lebende Wesen scin>er Mutter gegenüber hat, vom Tag seines Werdens bis zum Tod, und die es dennoch nie als Last empfindet. Das kommt daher, daß di« Mütter jeden Anspruch ablehnen und schon das geringste Liebeszeichen,' das ihnen zuteil wird, als überreichliche Deckung der Eintragungen im Schuldbuch der Liebe ansehen. Sie sind es am wenigsten, die mit Stolz den Muttertag begehen, sie haben ihn nicht gewollt und nicht heraufbeschworen. Heraus beschworen hat ihn unsere Zeit der schwinden den Seclengüter, die Zeit der Pietätlosigkeit und falschen, aus das Aeußere, auf die mate riellen Erfolge gerichteten Lebenscinstellung. Der Keim der sittlichen Fortentwicklung des Menschengeschlechtes liegt — das sagt Wilhelm Raabe einmal — darin, daß man alles, was von der Mutter kommt, festhält für sein ganzes Leben und sich durch nichts ausreden läßt. Wie feiert man nun den Muttertag? Es ist nicht im Sinne der Mütter und ihres Tages, daß große Aufwendungen gemacht werden, die ein Druckgcsühl Hervorrusen. Ein Sträußchen, das die dicken Kindcrpatschen ihr entgegen halten, ein Kränzchen nm den Frühstücksteller, eine blühende Blume am Fensterplatz sagen der Mutter genug. Die älteren Kinder denken sich Arbeitserleichterungen aus und entlasten die Mutter, der sie von knappem Taschengeld doch noch frisches Grün und einen dicken Tuff Blumen überraschend in die Schmuckschale des Eßtisches legen konnten. Die Mütter selbst tragen die Blumen des Gedenkens zu ihrer Mutter, und manch altes Großmütterlein, von Kindern und Enkeln mit Blumen bedacht, er innert sich des stillen letzten Lagers ihrer Ellern und legt aus dem sonntäglichen Spazier gang die Lieblingsblumen der Mutter auf die grünen Hügel. Es ist kein Mensch so arm an äußeren Mitteln, daß er feiner Mutter oder einer anderen vereinsamten Menschenmuttcr nicht eilte kleine Freudenblüte spenden könnte, und es ist kein Mensch jo arm an Seele, daß er die Mutterliebe nicht anerkennt. Darum ist nicht gesagt, daß er sich auch daran erinnert. Er muß ost durch das Beispiel der anderen mit lindem Zwang auf das Beste, was man iin Leben Hal, aufmerksam gemacht werden. Der Muttertag drückt auch dem Verstocktesten ein paar Blüten in di« Hand: Da, gib — gib sie deiner Mutter! Sei gut zu ihr, du weißt nicht, wie lange du sie noch hast! A. I. Rt. Wir bitten, uns von den in den Tageszeitungen erschienenen *6^0-Artikcln stets ein Beleg exemplar einsenden zu wollen Höntsch-Kessel Ein von der Firma Höntsch St Co., Dres- den-Niederjedlitz, herausgegebener Katalog über ihre Kessel bietet eine allgemein verständliche Darstellung aller Einzelheiten des Höntsch- Kessels. Besonders eingehend ist die Zusammen setzung und die Arbeitsweise der Kesse! be handelt worden. Es kann deshalb jedem Fach mann, der einen Höntsch-Kessel besitzt oder oer sich mit der Anlage einer Heizung be schäftigt, nur empfohlen werden, sich diesen Katalog schicken zu lassen, wenn er sich über einzelne Fragen unterrichten will. Anler welchen Verhältnissen ist die Vodenbedeckung mll Aalronag Vapier zu empfehlen? Von Dr. Re Die Frage der Abdeckung des Bodens mit Pappe, Papier oder anderen künstlichen Stoffen ist von Amerika nach Deutschland übernommen und hier bereits seit Jahren ein Gegenstand des Versuchswestns. Ueber das Stadium der Ver suche kam jedoch die Frage meist nicht heraus, weil sich, das Verfahren für die Praxis als zu teuer und mithin als unwirtschaftlick) heraus stellte. Neuere Versuche von Schomerus?) weisen jedoch bereits auf ein billiges Boden- bedecknngsmittel mittels eines Abfallproduktes hin, das zwischen den Kulturpflanzen aus- gestreut wird. Vornehmlich ist es aber ein be sonders präpariertes billiges Papier der Na tronzellstoff- und Papierfabriken A.G., Berlin, das unter bestimmten Verhältnissen Aussicht auf Erfolg bietet. Das Papier ist wasserundurchlässig, schwarz, von fester Konsistenz, fo daß der bedeckte Boden betreten werden kann; der Preis wurde mit etwa 11—12 Pf. je Quadratmeter angegeben. Mit diesem Papier wurden auf den Moorver suchsfeldern der Dahlemer Lehr- mrd For schungsanstalt für Gartenbau in Großbeeren eingehende Versuche angestellt. Es wurde jedoch nicht — wie das meist bei derartigen Versuchen der Fall ist — lediglich geprüft, wie das Papier unter den hiesigen Verhältnissen auf den Ertrag wirkt. Beim Studium der bisher in Deutschland und im Auslande angestellten Versuche zeigten sich nämlich Verschiedenheiten in den Ergebnissen, die nicht eindeutig waren. Wir hatten aber nicht die Absicht, diese Versuche durch unsere Beitrüge lediglich zu bereichern; vielmehr kam es nach kritischer Sichtung des vorliegenden Materials darauf an, nach den Faktoren zu forschen, die durch die Papicrdcckc beeinflußt werde», ferner zu untersuchen, in welchem Maße die Beeinflussung erfolgt und wie sich die Ab deckung des Bodens damit auf das Wachstum der Kulturpflanzen auswirkt. Die aufgeworfe nen Fragen konnten zum großen Teil be antwortet werde». Die gewonnenen, genauen Versuchsergebnisse sowie die Auswertung soll eingehend an anderer, geeigneter Stelle ver öffentlicht werden. Hier erscheint es jedoch zweckmäßig, die wichtigste« praktischen Ergeb nisse mitzutsilen. Welche WochStumsfaktoren werden nun durch die Papicrdecke beeinflußt? 1. Die Bodenwärmc. Das dunkelsarbene Papier absorbiert große Wärmemengen; in der Sonne erhitzt es sich verhältnismäßig stark, so daß unter gewissen Umständen auch die Bodeuwärme infolge der Papierabdeckung an- steigen kann. Di« Wirkung des Papieres muß also größer sein mit zunehmender., Svnnen- scheindauer. Auf einen anmoorigen Boden konnte tatsächlich Mgestelsi<werhM,.staß sich für jede Stunde Sonnenschein,dauer im Juli die Temperatur auf den gedeckten Parzellen gegen über den ungedeckten um 0,210» L erhöhte. — Aber auch die nächtliche Ausstrahlung des Bodens wird verringert. Wir fanden z. B., daß die nächtliche Bodentemperatnrerhöüung auf einem dunkel gefärbten (humosen) Boden als Folge der Papierabdeckung größer war als anf einem humusarmen Mineralboden, dessen nächtlich« Wärmeansstrahlung naturgemäß ge ringer ist. — Von sehr großem Einfluß ist aber die Bodenfeuchtigkeit. Dadurch nämlich, daß durch die Bedeckung die Wasserverdunstuug verhindert wird, vermag aus senchtem, frischem Boden keine Verdunstungskälte entstehen. Es wurde festgestellt, daß die Temperaturerhöhung durch die Bedeckung auf einem feuchten Boden viel größer war, als anf einem trockenen. — Die BodenerwärmAUg mutz also auf humus reichen < dunklen) und feuchten Böden viel größer sein, als auf helleren, trocken-» Böden! Auf ersteren Böden wurde bis zu 6? si Tempe raturerhöhung bemerkt; hier ist also auch der Bedeckungserfolg größer! 2. Luftwärme. Es zeigte sich, daß an sonnigen Sommeriagen auch die Lusttemperatur über dem bedeckten Lande etwas höher ist; es l) Schomerus: „Erfahrungen mit alten und neuen Bodenbedeckungsmitteln." Zeitschrift für Obst-, Wein- und Gartenbau, Dresden. 1930, 2, S. 24—26. nhold und Gartenbautechniker M. Schmidt wurden durchschnittlich 1» L mehr gemessen. Nachteilig hat sich diese Erscheinung erwiesen, wenn man z. B. an sonnigen Tagen empfind liche Pflanzen, z. B. Gurken Pflanzt und zugleich das Papier auslegt. Dieser Nachteil läßt sich aber umgehen, indem an trüben Tagen die Pflanzung vorgenommen wird. 3. Bodenfeuchtigkeit. Bon amerikanischer Seite?) wird behauptet, daß auch die Boden feuchtigkeit durch die Papierdecke günstig be einflußt werde. Bei genauem Studium der amerikanischen Versuche kann man sich dieser Auffassung jedoch keineswegs anschließen; aber auch in eigenen Versuchen fanden wir, daß eine derartige Antwort nicht möglich ist. Vielmehr liegen die Verhältnisse folgender maßen: Wird feuchtes Land abgedeckt, so wird bei daraus folgendem trockenen Wetter tatsäch lich Wasser im Boden znrückgehalten, so daß im Verein mit der Bodenerwärmung ein rascheres Auslaufen von Aussaaten bemerkt werden kann. Ist der Boden dagegen trocken und fällt womöglich noch nach dem Auslegen des Papieres Regen, so kann es passieren, daß der Boden unter der Papierdecke fort gesetzt trockener bleibt als im offenen Lands. Es kommt das daher, daß die Regenmengen nicht durch das Papier hindurchdringen. Zum Teil fließen sie zwar durch die Zwischenräume zwischen den Papierbahnen ab; aber ein Teil bleibt auf dem Papier in Pfützen stehen und fällt damit der Verdunstung anheim. Wir er lebten das z. B. im vorigen Jahre auf trok- kenem Sandboden. Das kann dazu führen, daß man unter Umständen auf den gedeckten Parzellen schlechtere Erträge hat als auf unge deckten! Da aber immerhin die Kosten der Bodenabdeckung doch recht ansehnlich sind, und ein Risiko von mehreren hundert Mark Verlust pro Morgen infolge nutzlos aufgewendeter Ab deckungskosten nicht eingegangen werden kann, so kann sicherheitshalber höchstens empfohlen werden, nur auf frischen Böden mit guter Untergrundss uchtigk it (guten Gemü ei öden) das Bedeckungsverfahren anzuwenden. 4. Wird, wie wir gesehen haben, die Ver dunstung des Bodenwassers behindert, so muß der Luftfcuchtigkcitsgehalt bei trockenem Wetter auf gedecktem Lande geringer sein, was sich tatsächlich bestätigt hat. Es hat dies gewisse, wenn auch wenig hervortretende Vorteile und Nachteile zur Folge. Zu Regenzeiten dagegen sammeln sich Wasserpfützen auf dem Papier, so daß in diesem Falle wiederum der Luft feuchtigkeitsgehalt auf gedecktem Lande höher ist. Gewisse Nachteile aus dieser Erscheinung konnten wir nur insofern bemerken, als eine zu trocken« und womöglich warme Luft etwa dem Anwachsen empfindlicher Pflanzen nach teilig 'sein kann, worauf bereits siMgewiesen wurde und wofür auch eins Abhilfemaßiiahme genannt wurde. 5. Bodenatmung. Befürchtungen, daß die Versorgung der Pflanze mit Kohlensäure, die ja aus dem Boden hervorquillt, nur unge nügend erfolgen könne, stellten sich als nicht begründet heraus. Genaue Luftanalysen er gaben vielmehr, daß die Kohlensänreentwick- lung des gedeckten Bodens besser war als di« des ungedeckten Bodens. Es erklärt sich das aus der besseren Erwärmung des gedeckten Bodens, durch die die Bakterientätigkeit ver stärkt wird. k. Bodenstruktur und Bodcngare. Ans ungedecktem Boden wird die oberste Boden schicht durch häufiges Hacken, Bearbeiten, Be treten häufiger in eine andere Lage gebracht, wodurch die Pflanzenwurzeln diese oberste Schicht vermeiden. Infolge der Bedeckung wurzeln nach genaueren Beobachtungen die Pflanzen auch in dieser obersten Bodenschicht, wodurch bis zu einem gewissen Grade die Er- nährungsverhältnisse verbessert werden. Eine darüber hinausgehende Beeinflussung der Bodenstruktur konnte jedoch nicht wahrgenom men werden, es sei denn, daß die Bodenfeuch tigkeit beeinflußt wird, worüber jedoch bereits näheres ausgesührt war. 7. Bodennährstoff«. Eingehende Düngungs- ?) Flint, L. H.: „Crop-Plant Stimulation with Paper mulch", Technical Bulletin 1928, 75, in Großbeeren versuche zeigten, daß die Ertragssteigerung durch die Bodenbedeckung in absoluter Höhe bei günstiger Nährstosfzufuhr am grüß ten war, in Prozenten der ungedeckten Flächen jedoch bei voller Düngung etwas ge ringer war, als bei Nährstoffmangel, was auch von v. Wrangel!?) festgestellt worden ist. Daraus läßt sich folgern, daß die Ausnützung der vorhandenen Bodennährstoffe bei gedeckten Flächen etwas besser ist Wie weit das von prak tischer Bedeutung ist, läßt sich noch nicht übersehen. Der hieraus sich ergebende Vorteil zugunsten der Abdeckung kann aber jedenfalls nur gering sein. 8. D«r Nnkrautwuchs wird ebenfalls stark gedämpft. Ueberall dort, wo das Papier den Boden bedeckt, wird das Unkraut unterdrückt; lediglich in den Kulturreihen wächst es durch und mutz hier mechanisch bekämpft werden. Unter den hiesigen Verhältnissen rechnen wir, daß bei den zu pflanzenden Kulturen (Kohl, Sellerie, Tomaten usw.) 60«/o der Unkrautbe kämpfungskosten durch die Papierdecke einge spart werden können. Kennen wir nunmehr die Faktoren, die durch die Papierabdeckung des Bodens beein flußt werden, so ist es auch verhältnismäßig leicht zu beurteilen, unter welchen Voraus setzungen ein Erfolg der Bodendecke zu er warten ist und unter welchen nicht. Die besten Erfolge hatten wir auf einen» stark anmoorig«» Boden mit einem Grund wasserstande von etwa 80 am, während aus einem trockncren Sandboden nur in sehr weni gen Fällen Ertragssteigerungen erzielt werden konnten. Nach anderen Berichten, insbesondere denen v. Wrangells«), hat es den Anschein, als ob auch auf schwereren, gut seuchtigkeithaltenden Böden der Erfolg meist ein recht guter ist. Wird die Bodenbedeckung unter erfolgver heißenden äußeren Bedingungen angestellt, so äußert sich der Erfolg in einem Mehrertrag und in einer Verfrühung der Ernte. Als domi nierenden Einfluß möchten wir die bessere Bodenerwärmung bezeichnen. Denn es hat sich herausgestellt, daß Pflanzen, die z. B. geringe Ansprüche an die Bodenwärme stellen, z. B. grüne Erbsen, bei Sommeraussaat einen nur sehr geringen Ersolg bringen, während z. B. die wärmebedürftige Gurke auf den gleichen Parzellen große Mehrerträge brachte. Bei wärmebedürftigen Pflanzen ist also der Erfolg größer als bei Anspruchsloseren, und bei ersteren wieder dort größer, wo die Pflanzen dicht über dem Boden wachsen. Bei Tomaten wird man daher u. E. mit besserem Erfolge zur Wallpflanzung, wie zur Spalierpslanzung dis Abdcckungsmckhode anwenden können. Die Bodenbedeckung auch im Frühbcctkasten durchzuführen, dazu kann vorläufig »och nicht geraten werden, vornehmlich weil hier zu folge verhältnismäßig geringerer Wirkung der Isolation, herabgesetzter Wärmeausstrahlung und herabgesetzter Entstehung von Berdun- stungskälte kaum ein« bodenerwärmende Wir kung auftritt. Wie man aus diesen Ergebnissen ersieht, kann der Bodenbcdcckungscrfolg bald erheblich sein, bald kam, gar kein Mehrertrag fcstgestcllt werden. Es ist daher vorher sorgsam zu überlegen, ob man das Verfahren anwenden soll. Unter all den Verhältnissen, die den hier als erfolgversprechend geschildert sind, sollte aber doch einmal zunächst ein Ver- s u ch unternommen werden. Erst nach gün stigem Ausfall des Versuches wird man sich dann entschließen, das Verfahren in größerem Matzstabe anzuwenden. Diese Vorsicht ist un bedingt geboten, da die Kosten des Abdeckens sich insgesamt anf zirka 380 RM. je preußi schen Morgen (2500 cM) belaufen! Unter den oben angedeuteten Verhältnissen ist eS jedoch möglich, über den Kostenbetrag hinaus Gewinne zu erzielen. ?) v. Wrangell: „Die Bodsnbedeckung als gärtnerische und landwirtschaftliche Kulturmaß nahme", „Jll. Landw. Zeitung" Berlin 1929/48. v. Wrangell a. a. O- ArsenjprihWM md Sienemucht Die meisten Imker stehen dem Bespritzen der Obslbäume mit arsenhaltigen Präparaten nicht sympatisch gegenüber. Sie befürchten, da durch, daß die Bienen die gespritzten Bäume befliegen, Verluste zu erleiden, und mancher Bienenzüchter hat sich schon beschwert, wenn in der Nähe seiner Bienenstände die Obstbäume gespritzt wurden. Der Obstzüchter kann ohne sachgemäße Schädlingsbekämpjung nicht mehr anskommen. Bleiben die Bäume sich selbst überlassen, dann ist der Obstbau nicht mehr rentabel, weil als dann QualitätSobst nicht mehr erzeugt werde» kann. Obstmade und Fujicladium werden sich immer mehr ausbreiten und den größten Teil des Obstertrages vernichten. Für die Schädlingsbekämpfung kommt Win ter- und Sommerbehandlung in Frage. Die erstere wird ausgeführt, wen» die Knospen noch geschlossen sind. Es besteht für die Bienen also keine Gefahr, da sie nm diese Zeit noch keine Flüge unternehmen. Bei der Svmmer- behandlung liegt die Sache wesentlich anders. Die hierzu benutzte Brühe enthält Arje», wen» es sich uni die Bekämpfung der Obsi- madc oder anderer sresienden Insekten handelt. Ohne dieses ist eine wirksame Schädlingsbe kämpfung nicht denkbar. Um den Bienen nun keinen Schaden zuzufügsn, muß das Bespritzen zu einer Zeit vorgenommen werden, wenn die Bäume nicht beflogen werden. Ganz z« ver werfen ist es, während der Blüte zu spritzen. Leider kommt es dennoch häufig vor. Dann ist es leicht möglich, daß sich die Bienen vergiften. Der Obstzüchter hat jedoch ein Interesse daran, die Bienen in großen Mengen auf seinen Bäumen zu sehen, weil doch die Befruchtung fast ganz auf die Uebertragung des Pollens von einer Blüte zur anderen durch die Insekten angewiesen ist. Das Bespritzen der Bäume, di« in voller Blüte stehen, ist zu dem auch zwecklos. In Deutschland gibt es keine Schädlinge, die eine Bekämpfung während der Blütezeit erforderlich machten. Erst wenn die Blütenblätter abfallen oder bereits abge» fallen sind, ist der rechte Zeitpunkt zum Bespritzen der Bäume gekommen. Dann erst dringt die Obstmade in den Kelch der jungen Frucht ein. Um diese Zeit werden die Bäume von den Bienen nicht beflogen. Pollen ist als dann nicht mehr vorhanden, und die Nektar absonderung hat aufgehört, folglich bleiben die Bienen fern. Auch bei der weiteren Sommerbehandlung, die zur Bekämpfung des Fujicladium oder eines fressenden Insektes not wendig ist, besteht für die Bienen keinerlei Ge fahr. Ma» muß die Spritzungen nur zur rechteu Zeit ausführeu, eine Beschädigung der Biegen kommt daun nicht vor. L. Müllers, Tüsiechors-Kaijerswcrlh. Frag«kastc» Frage 66 Dauerhafte Grabgabeln Gibt es Grabgabeln mit O-Griff versehen und hergestellt aus einem Stück Spezial stahl für ganz schwere steinige Böden, in denen die übliche Qualität leicht bricht? K. A. in B. Frage 67 Vergißmeinnicht Welche Sorte Vergißmeinnicht läßt sich im kalten Kasten überwintern und im Frühjahr durch Auslegen von Fenstern antreiben? Gibt es ein Mittel, die Blumen tiesdunkelblau zu färben, und wie wird es angewandt? R. B. in S. Antwort 60 Mittel gegen Frühjahrsfröst« Die von uns hergestellten Fagonit- Weinberg-Briketts haben sich vor zwei Jahren an der Mosel bestens bewährt. Ent sprechend den in Weinbergen erzielten Er folgen ist dieses Mittel auch zum Schutz von Obstkulturen gegen Frühjahrsfröste zu emp fehlen. Verein für chemische Industrie Aklicngcscllschasi, Frauksurt a. M.
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