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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 45.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193000008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19300000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19300000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 45.1930
-
- Ausgabe Nr. 1, 2. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 2, 9. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 3, 16. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 4, 23. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 5, 30. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 6, 6. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 7, 13. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 8, 20. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 9, 27. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 10, 6. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 11, 13. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 12, 20. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 13, 27. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 14, 3. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 15, 10. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 16, 17. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 17, 24. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 18, 1. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 19, 8. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 20, 15. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 21, 22. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 22, 29. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 23, 5. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 24, 12. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 25, 19. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 26, 26. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 27, 3. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 28, 10. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 29, 17. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 30, 24. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 31, 31. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 32, 7. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 33, 14. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 34, 21. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 35, 28. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 36, 4. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 37, 11. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 38, 18. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 39, 25. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 40, 2. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 41, 9. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 42, 16. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 43, 23. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 44, 30. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 45, 6. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 46, 13. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 47, 20. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 48, 27. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 49, 4. Dezember 1930 -
- Ausgabe Nr. 50, 11. Dezember -
- Ausgabe Nr. 51, 18. Dezember 1930 -
- Ausgabe Nr. 52, 25. Dezember 1930 -
-
Band
Band 45.1930
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- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Die Garkenbauwirtschaft Nr. 1S. 1. v. 1SM geblieben, während wir 'S tion, der 1 Ä SW WssLrbiMgmz für GewUshmshm IMche Mmer Men nach Asm E ch, ui krL r« o rt.» !»0^ 2 s. Zolltarifs hinsichtlich des Gartenbaues er- 3 s. !' Berlin, den 10. April 1930. z,^ schon autonomen aller Erzeugnisse folgt? S i« MH VßttSSS^ZKN LZSr ZtSfdSkKLLS 1 s. Am 9. April 1930 Ist Ü3S ßlligkieli llsr Ztsrdekssss, tisrr ^Uksim plsvksr Mrges Ner die ZedeMmg der Zylslogie md der Eul MiMASPhyflslsgre Ur die gMWMdle ErhüchleikssorschUNg umen im Fenster stehen haben. Führend sind drüben in der Nelkenlnltur Engelmann- Saffron Walden, Stuart Low-Bush Hill Park und Allwood Bro thers-Haywards Heath. Aus dem letztgenannten Betriebs zeigte der Vortragende einige Bilder. Alle drei sind gleichzeitig erfolgreiche Neu heit e n z ü ch t e r. Ihre besten Züchtungen sind nach Wuchs, Stiel, Farbe und Reichblütigkeit teilweise glänzende Leistungen. Man mutz sich aber immer vor Augen hmlten, daß sie unter Verhältnissen erprobt sind, die wir in gleicher Art selten haben. Der Spielraum in ihrer An passungsfähigkeit scheint nicht immer groß zu sein; denn sie werden schon von einer Gärtnerei zur anderen ganz verschieden beurteilt, und man Referat zu dem Vortrag von Dr. Seitdem wir wißen, daß zwischen den Erblich keitsvorgängen und Lem chromosomalen Gesche hen innerhalb der Zelle, dem elementaren Bau stein aller Lebewesen, ursächliche Zusammenhänge bestehen, hat die Zytologie, die Lehre vom Le bensgeschehen innerhalb der Zelle, für die Erb forschung hervorragende Bedeutung erlangt. Wir können heute, eher denn je, die Chromosomen theorie der Vererbung akzeptieren, wenngleich auch Erblichkeitsdaten bekannt wurden, welche andere als chromosomale nämlich Plasmatische Ursachen haben. Jedenfalls steht soviel fest: Die Agenzien der meisten Merkmale sind in den Chromosomen lokaliert. So sind denn die Ver Issrnksgen d. Hannover, Im Aller von 89 Askren verstorben. Oss Lterdegslri Wurrls Isut Z 11 6er SAirung rur Ausrskiung gsbrsvkt. 11. LtsrbefsII. Am 21. April 1920 ist 6ss NItWsri üsr Ltsrbekssss, prsu Oulisne 6 ross er ged. Angler, Seifkennsrsriors, im Alter von 76 Oskren verstorben, vss Llsrbe- gek6 vurüs isut 8 11 ries Lstrung rur Ausrsbiung gsdrsobt. 12. ZtsrdefsII. Am 6. April 1930 ist 6ss ^itglleri üer Stsrbskssss, User Ksul Lsjks, irisl, im Alter von 87 Askren verstorben, vss Ltsrbsgslci vvur6s Irret H 11 6s, Lslrung rvr Aussebiung gedrsekt. 13. StsrksfsII. Auf Antrag unseres Reichsvcrbandcs hat das Reichsministcrimn für Ernährung und L-andwirtschaft in Fortführung der bisherigen Maßnahme» zur Förderung des Treib Haus baues auf dieDaucr von fünfJahren Zinsbeihilfc» zur Verfügung gestellt. Voraus setzung für die Zuteilung der Beihilfen ist im Eiuzelsallc der Nachweis seitens des Gärtners, daß ihm von einem Kreditinstitut ein Darlrhn zum Zwecke des Gewächshausbaucs zur Ver fügung gestellt wird. Die Zinsbeihilfc be trägt S°/o, so daß, wenn das Baukdarlehn beispielsweise mit lh»/» verzinslich ist, der Gärtner praktisch also 5«/o selbst zu tragen hat. Der Antrag auf Gewährung der Beihilfen ist bei der zuständigen Landwirtschastskammcr ein zureichen und zwar mit einer Bescheinigung M US Ä i»ck» tz ^0 »Wo». k? v eck -T--, Ier Reichslarifverlmg Wr Z!umen- ZeschWe MgemeiRveMMch! Nach einer Mitteilung des Reichsarbeits ministeriums ist der Reichstarifvertrag für die Blumengeschäft« mit Wirkung vom 1. März 1930 für allgemeinverbindlich erklärt worden. Die Allgemcinverbindlichkcitserklärung erstreckt sich auf gewerbliche Arbeitnehmer in Blumen geschäften einschließlich solcher Geschäste, die als Nebenbetrieb Gärtnereien, Obst- oder Samenhandlungen angegliedert sind, und die über den Rahmen reiner Verkaufsstellen dieser Betrieb« hinausgehen. Der Wortlaut des Tarif vertrages lautet wie folgt: „1. Der Reichstarifvertrag regelt daS Arbeitsverhältnis aller gelverblichen Arbeit nehmer einschließlich der Lehrlinge in den Blumengeschäften Deutschlands, auch in sol chen, die als Nebenbetrieb Gärtnereien, Obst- Auf derselben Ausstellung zeigte ein Privat gärtner eine Sammlung von 88 Nummernjorten großblumiger, weißer Amaryllis, die in solcher Qualität kaum irgendwo anders vorhanden sein dürften. Das gleiche gilt von einer Sammlung von Aurikelzüchtungen mit einem ganz ausge fallenen FarbenspieÜ Eine letzte kleine Gruppe von Bildern sollte sine Illustration geben zu den allgemeinen Kul turbedingungen. unter denen die englische Gärt nerei arbeitet. Es waren Bilder aus den Kew- Gardens, aus Hampton Court, dem Dell Park (Baron v. Schroeder), dem Park von Mr. Fr. Hanbury, von der Insel Wight usw. Es ist geradezu erstaunlich, was dort alles im Freien kultiviert werden kann und selbst den letzten auch dort ungewöhnlich strengen Winter ohne jeden Schaden überstanden hat. Dabei liegt des Darlchnsgcbers, daß das Darleh» tat sächlich zur Verfügung steht bzw. gestellt ist. In besonderen Falls» wird die Zinsbeihilse auch bei Beschaffung größerer Posten von Frühbeetfenstern zur Verfügung gestellt. Die Deutsche Gartonbau-Kredit A. G. hat sich bereit erklärt, Darlehen zu dem genannten Zweck ihrerseits vorbehaltlich der Prüfung der Unterlagen cinzuräumen. Interessenten wollen sich direkt mit der Bank in Verbindung setzen. Die Landwirtschaftskammer Niederschlcsien in Breslau bittet uns, bekanntzugeben, daß die Anträge auf Zinsbeihilfc gemäß obigen Richtlinien ihr bis zum 1. Juni 1930 einzu reichen sind. ReichSverband des deutschen Gartenbaues e. V. oder Samenhandlungen angegliedert sind. Die Auslegung und Befolgung der Bestim mungen dieses Tarifs -hat nach Bcrufs- gebrauch, Verkehrssitte und Gesetz zu ge schehen" Im Auftrage der Arbeitgebervereinigungen des Gartenbaues hatten wir gegen die Aus- dehnung der Allgeineinverbindlichkeitserklärung auf diese Nebenbetriebe Einspruch eingelegt. Auf Grund unseres Einspruches, aber ohne unsere Zustimmung, ist die Einschränkung er folgt, daß der Tarifvertrag für die Blumen geschäfte auf die Nebenbetriebe nur dann An wendung finden soll, wenn sie über den Rahmen reiner Verkaufsstellen hinausgehen. Die Auslegung des Begriffes „reine Ver kaufsstelle" dürfte in der Praxis leicht zu Meinungsverschiedenheiten führen. Als befrie digend kann deshalb di« Lösung nicht angesehen werden. Si. Der Vortragende schilderte den allgemeinen Stand des englischen Gartenbaues, der vom Standpunkte des Züchters aus auf vielen Ge bieten als hervorragend angesprochen werden und ohne Einschränkung als führend gelten kann. Das schließt nicht aus, daß auf anderen Gebieten teilungsmodi der Chromosomen während der Re- duktionsteilung, die bekanntlich vor der Bildung der Geschlechtszellen liegt, neben der Kombina- Vereinigung der Geschlechtszellen zur Erzeugung neuer Lehewesen, von entscheidender Bedeutung für das, was wir als Mandelspaltung Die Herren, die nicht genug bekommen, müssen sich also auf die günstige Weiterent wicklung der italienischen Einfuhr ohne Tarikermäßigung verlassen. Und da bieten sich nach der Außenhandelsstatistik solche günstigen Aussichten, daß man nicht recht ver steht, warum diese teure Reise durchaus als notwendig betrachtet wurde. Im Januar kamen 277 800 k» mehr Blumen herein als im gleichen Monat des vorigen JahreS. Im Februar wuchs das Plus gegen 1929 sogar aus mehr als 352 000 KZ an. Nette Aussichten für den Großhandel — man wird der diesjährigen Badesaison be ruhigt entgegensetzen können. Wenn die Ein suhr weiter in dieser Weise steigt, ist das Wohl ergehen des Großhandels gesichert, das dürste seststshon. Aber den Blumengeschäftsrnhabern und Gärtnern sei Gott gnädig! Der Nörgslkrauter. ist bei der Nslkenkultur bekanntlich in viel Höke- rem Maße oder eigentlich ausschließlich auf oie vorliegenden Bodenverhältnisse angewiesen, wäh rend Topfpflanzen in höherem Grade davon un abhängig sind. Angenehm fällt auf, daß die Preise für Nel kenneuheiten sich in den Grenzen bewegen, die auch ihrer geschäftlichen Auswertung nicht im Wegs stehen, während die Preise für Orchidsen- Lieohaberzüchtungen auch heute noch vereinzelt geradezu phantastische Höhe haben und selbst die Preise für neue Narzissen noch zwischen 28 und 468 NM. liegen. In Narzissen gibt es die schönsten Neuzüch tungen unter den poeticus und unter den in- crmparabflis; .auch verbesserte pseudo-narcissus sind vertreten, aber auch sehr kostspielig. Aus einer der kleinen Ausstellungen der Royal tzorticultural Society in London waren in Töpfen gezogene Steingarten- pflanzen in prachtvollen Exemplaren vertreten, u. a. Ramondia Nathaliae und Habsrlea Ferdinandt Coburgii. ben, zumal gerade dieser Zweig der Gärtnerei wie kaum ein anderer durch die Nöte der Kriegs- und Jnflationsjahre so außerordentlich gelitten hat. In der Nelkenkultur hat England stellenweise den Vorteil eines hervorragend günstigen Bo dens. Dazu kommt, daß Schnittblumen im Ge gensatz zu den Orchideen gute Preise erzielen. Sie schienen im Durchschnitt über unseren Preisen zu liegen, während die z. T. hervorragend schö nen Orchideen-Schnittblumen etwa von dem kosteten, was bei uns auf den Märkten gezahlt wird. Das ist eine Folge des zu großen Ange bots. Dazu kommt, daß das mittlere Blumen- Rückständigkeiten vorkommen. Vom Standpunkte der Berufsorganisation aus gesehen aber ist der englische Gartenbau im allgemeinen aus seinem Vorkriegsstände stehen g'" uns von unserem Vorkrte geschäft in den englischen Großstädten seltener zu sein scheint als bei uns. Nach den ersten und hervorragend leistungsfähigen führenden Londo ner Blumengeschäften kommt anscheinend erst einmal eine Weile gar nichts und die kleineren Geschäfte sind z. T. sehr anspruchslos aufgezogen. In größeren Provinzstädten nennen sich Inhaber von Gemüjegeschäften stolz nebenher „Florist", wenn sie nur zwei Konservenbüchsen mit halb- vertrockneten Bli Ei» Brief aus B-rlin Es sind schon ost deutsche Männer ins Land Italia und nach Rom gegangen, in alter und in neuer Zeit. Viel Ehre haben sie nicht er worben — weder Heinrich IV. mit seinem Canossagange noch andere vor und nach ihm. Vor Jahren, nach dem Kriege, als das Gespenst der Wiedereinfuhr südlicher Blumen wieder erschien, konnte auch ein unruhvoller Deutscher die Zeit nicht abwarten. Er machte sich auf den Weg und knüpfte wieder zarte Bande an, ließ sich feiern als den Netter italienischen Blumcnbaues und der Handelsbe ziehungen mit uns. Als wenn nicht ohne seine Geflissenheit früh genug der Blumenreichtum aus südlichem Ueberfluß gekommen wäre! Nun haben wir ihn schon seit vi-slen Jahren zum Ueberdruß auf unseren Märkten und jedermann seufzt unter der Last. Er verdirbt nicht nur dem deutschen Gärtner das Geschäft, auch der BlumengefchästSinhaber ist dieser Menge überdrüssig geworden, sogar dem Groß handel wirds zuviel, und man hört allgemein, daß eine Kontingentierung kommen müsse. Nur die Straße ist erfreut. In keiner Stadt der Welt liegen die Blumen so auf der Straße wie in Berlin. Einer schreit sie immer noch billiger aus als der andere. Einigen Straßenhändlerinnen am Potsdamer Platz wur den zur Zeit der „WinrerlEumenschau" pro Tag bare 10 RM. geboten, wenn sie in den Tagen der Ausstellung nur deutsche Blumen verkaufen wollten. Sie lehnten höflich dankend ab, obwohl deutsche Blumen reichlich und billig zu haben waren. Und doch gingen jetzt wieder deutsche Männer nach Rom! Was sie dort wollten, verrät uns ein Bericht in der vorigen Nummer der „Gartenbauwirtjchaft". Dort schreibt ein Berichterstatter aus Rom, daß vor einiger Zeit Vertreter des deutschen und Schweizer Blumengroßhandelsverbandes in der ewigen Stadt geweilt haben, um mit dem Vertreter des Verkchrsministers in direkte Ver handlungen über eine Erniedrigung der Blumentransporttarise auf italienischen Bahnen zu verhandeln. Vorbesprechungen in Berlin hatten nicht zum Ziele geführt; wollte man durchaus eine verstärkte und verbilligte Einfuhr erreichen, mußte man also die Pilgerfahrt unternehmen. Aber trotz stärkster Unterstützung der italieni schen- landwirtschaftlichen Presse und des BlumenexportverbandeS sind keine Erfolge, wenigstens vorläufig nicht, zu verbuch«. Mmm- md Pflanzenbau Da immer wieder Anfragen kommen, veröffentlichen wir nach folgend rcferatwkisc noch zwei der Vorträge, die bei der öffentlichen Versammlung des Fachausschusses für Blumen- und Pflanzenbau an läßlich der Wtntcrtagung gehalten worden sind. Den dritten von Dr. Zander gehaltenen Vortrag bringen wir in brr nächsten Numm r Leise durch englische GMenbaubeiriede Referat über den Lichtbildervortrag von Fr. Meyer in Hamburg das südöstliche England auf der Höhe deS nord lichen Teiles unserer Rheinprovinz. Wir haben alle Ursache, die hervorragenden züchterischen Leistlingen unserer Berussgenosssn drüben im Auge zu behalten und sie auszuwerten, soweit das mit unseren Interessen und mit den hiesigen Verhältnissen vereinbar ist. Brennender aber bleibt immer für uns die Frage, wie wir das Problem der Masscnversorgung unserer In dustriezentren bewältigen. Zu diesem Ziele haben wir in den letzten Jahren den richtigen Weg be schritten, und den gilt es zunächst weiter zu ver folgen. Für den Erwerbsaartenbau wird es darum kein Zurück zu den Methoden Englands geben dürfen, sondern hier mutz unsere Losung lauten: Zu Holland voraus! u;-v. ü» :e(zsstande loszulösen be gonnen haben und, allmählich in eine Mittel stellung zwischen dem holländischen und dem eng lischen gelangt sind. Der englische Gartenbau ist stark bedingt durch die holländische Konkurrenz und besonders lei C. Fr. Rudloff in Müncheberg,Mark usw. Es ist einleuchtend, datz gerade solche po lyploide Formen für die Züchtling außerordent- lich wertvoll sind. Kreuzungen zwischen Arten und Sippen mit verschiedener Chromosomenzahl ergeben ungeahnte Variationsmöglichkeiten und eine Fülle oft wertvollen Selektionsmaterials. Asußerst wertvoll ist es zu wissen, daß wir heute schon in der Lage sind, Polyploidie künstlich hervorzubringen. Das kann geschehen durch Artkreuzungen, durch einfache Eingriffe in das Wachstum sowie durch chemische und physikalische Agenzien, besonders durch Temperaiurfchwankun- gcn. So erhält die praktische Züchtung ein Mittel in die Hand, dessen Anwendung große Erfolge erhoffen läßt. Auch kann die Kenntnis der Chromosomenzahlen zu kreuzenden Indivi duen den praktischen Züchter vor manchem un nötigen „Experiment" behüten. Auch dis Kenntnis entwicklungsphysiologischer Vorgänge hat häufig für die Züchtung ziemliche Bedeutung. So kann das Studium der Morpho logie des Pollens über gröbere erbliche Cha raktere seines Erzeugers nicht selten wichtige Aufschlüsse geben. Pollenkeimproben verraten noch mehr. Bei Pflanzeuarten, von denen man weiß, daß sie sich parthenogenetisch, also pseudo geschlechtlich vermehren, wird man keine Kreu zungsversuche anstellen, da sie zwecklos sind. Embryonen aus wichtigen Kombinationen können häufig durch ungünstigen physiologischen Einfluß des mütterlichen Körpers an ihrer Ent faltung innerhalb der Samenanlage gehindert werden, sodaß praktisch Keimunfähigkeit vorge täuscht wird. Nicht selten kann es gelingen, den jungen Embryo den schädlichen Einflüsfen der Mutter rechtzeitig durch künstliche Frühgeburten zu entziehen und ihn in einer Nährlösung bis zu seiner Selbständigkeit aufzuziehen. So kann der Züchter Kombinationen, die ihm richtig er scheinen, nicht selten durch einen einfachen Ein griff für sich retten. Das hier in Kürze Wiedergegebene, wurde vom Vortragenden an Hand von vielen Licht bildern instruktiv unterstrichen. Er hat gezeigt und immer wieder betont, wie unbedingt richtig und nötig es ist, daß Wissenschaft und Praxis sich zum gemeinsamen Schassen verbinden müssen, wenn die so notwendige systematische und ziel bewußte Züchterarbeil angestrebt werden soll. ansprechen. Jedes Lebewesen höherer Organisation ver einigt in seinen Zellen je einen doppelten Chro mosomensatz, der aus der Addition zweier ein facher Sätze der Geschlechtszelle» des „väter lichen" mit dem „mütterlichen" zustande kommt. Die Anzahl der Chromosomen ist für jede Gat tung, häufig sogar für eine Art, eine bestimmte und spezifische. Es gibt aber eine Menge Arten und Sippen, und das gilt besonders für unsere Kulturpflan zen, welche von dem „gewöhnlichen", einfachen Satz meist nach oben hin abweichen. Eins solche Abweichung drückt sich in den meisten Fällen durch eine Vervielfältigung des Laploiden Satzes, durch Polyploidie aus. So haben beispielsweise die Walderdbeeren Fragaria vesca und col li na und auch die sog. Monaiserdbeeren unse rer Gärten sieben Chromosomen in den Ge schlechtszellen, Fragaria elatior 21, Fragaria grandiflorä sowie alle unsere grßfrüchtigen Kultursorteu 28 Chromosomen. Dis Vervielfälti gung des Haploiden Satzes geht hier, wie bei fast allen hiSher bekannten Polyploiden! propor tional mit einer Vergrößerung saft aller Pslan- zentsile. Man spricht bei Fragaria von einer polyploiden Reise mit der Grundzahl s — 7. Viele, insbesondere gärtnerische Kulturpflanzen, sind heute als polyploid bekannt, so: Primeln, Alpenveilchen, Tulpen, Hyazinthen, Narzissen stungsfähig nur auf den Gebieten geblieben, auf denen er natürliche Vorteils genoß hinsichtlich des Bodens, der Lage zu den Märkten oder auch ans der persönlichen Fühlung zu einer zahlungs fähigen Kundschaft. An der Hand eigener Lichtbildaufnahmen aus englischen Kulturen gab der Vortragende nun mehr einen Einblick m die Kultur und in die Züchtung der Orchideen, Nelken, Narzissen, Auri keln, Amaryllis und anderer gärtnerischer Han delspflanze» Von den Orchidee» sind es befonders die Cypripedien, die Cattleyen und ihre Verwandt schaft und die Grupps der Oncidiinen, zu der Miltomen, Oncidium, Odontoglossum sowie aus einer verwandten Gruppe die Cochlioda und die Kreuzungen dieser Gattungen untereinander zäh len. die unser besonderes Interesse verdienen. lieber die Cypripedren (Paphiopsdilum) ist in Nr. 1 deS „Blumen- und Pflanzenbau" be reits ein ausführlicheres Referat erschienen, wor auf hier verwiesen sei. lieber die Cattleyen (Gruppe der Laeliinen) wird an der gleichen Stelle demnächst ein ebensolches folgen, ebenso später über die Oncidiinen. Die Bilder zeigte» auch einige der neuesten Typen ans den berühmten Gattnngslreu- zungen. Wir haben all« Ursache, nachzuholen, was wir unter dem Druck schwieriger Zeitver- hältmsss in den vergangenen 15 Jahren haben versäumen müsse» Das Interesse für Schnitt orchideen in den besseren Blumengeschäfte» nimmt wieder zu; ebenso werden nach und nach private Sammlungen wieder eingerichtet. Allerdings wird kaum jemals das Interesse der Liebhaberei derart in den Vordergrund treten können, wie das in England seit langem der Fall ist: Unsere Kulturen werden zusammengestellt und aufgebaut werden müssen unter dem Gesichtspunkte der Bee. dürmisse des Schnittblumengeschästs. Bei dieser Gelegenheit warnte der Vortra gende davor, Sammlungen wahllos in England zusammenzukaufen als Anfänger oder Liebhaber. Man sollte sich bei uns der Vermittlung unserer erfahrenen Orchidcengärtner bedienen, um vor vermeidbarem Anfängerlehrgeld bewahrt zu blei- Zm Preußischen gMUg ist folgeni!« „kleine Anfrage" gestellt worden: Kickhöffel (Deutsch-nationale Volkspartei): Die Einfuhr an Gartenbauer- z-eugnisfen ist von 1926 bis einschließlich 1929 um rund 2,8 Millionen Doppelzentner angestiegcn. Diese hemmungslos« Einfuhr hat allen Zweigen des deutschen Gartenbaues schwersten Schaden gebracht. Dis Möglichkeit einer Besserung der dadurch entstandenen Ab satzkatastrophe besteht erstmalig durch die am 15. Juni zum 15. Dezember d. I. sällig- werdeude Kündigung d e s D e n t s ch - i t a- lienischen Handelsvertrages. Ist das Staatsministerium bereit, in Zu- menarbeit mit der Reichsregierung Sorge zu tragen, daß alle Handelsverträge, in denen wesent liche Erzeugnisse des Gartenbaues em- schließlich der Südfrüchte vertragsmäßig gebunden sind, zum frühestmöglichen Ter min gekündigt werden, Sicherheiten dafür gegeben werden, daß in neuen Verträgen die Bertragssätze nicht unter ein festzulegendes Mindestmaß herabgesetzt werden, eine beschleunigte Neufassung des deut-
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