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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 45.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193000008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19300000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19300000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 45.1930
-
- Ausgabe Nr. 1, 2. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 2, 9. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 3, 16. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 4, 23. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 5, 30. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 6, 6. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 7, 13. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 8, 20. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 9, 27. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 10, 6. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 11, 13. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 12, 20. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 13, 27. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 14, 3. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 15, 10. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 16, 17. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 17, 24. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 18, 1. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 19, 8. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 20, 15. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 21, 22. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 22, 29. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 23, 5. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 24, 12. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 25, 19. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 26, 26. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 27, 3. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 28, 10. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 29, 17. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 30, 24. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 31, 31. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 32, 7. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 33, 14. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 34, 21. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 35, 28. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 36, 4. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 37, 11. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 38, 18. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 39, 25. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 40, 2. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 41, 9. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 42, 16. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 43, 23. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 44, 30. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 45, 6. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 46, 13. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 47, 20. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 48, 27. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 49, 4. Dezember 1930 -
- Ausgabe Nr. 50, 11. Dezember -
- Ausgabe Nr. 51, 18. Dezember 1930 -
- Ausgabe Nr. 52, 25. Dezember 1930 -
-
Band
Band 45.1930
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- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Die KarlsvPauwkrNchaft Mitteilungen über die Moskauer Trbbeerkuliuren Von Direktor O. Wauer in Proskau In den letzten Jahren ist immer wieder ans den großen Wert der Erdbeersorte „O ber sch l e s i e n"' hingewiesen worden, und sie wird, nicht zu Unrecht, zu den besten neueren Erd beersorten gezählt. Da die Geburtsstätte dieser und einiger anderer Sorten die Gärtnerlehr anstalt in Proskau ist und.weil immer wieder Anfragen der verschiedensten Art um Aus künfte an mich ergehen, will ich einige Mit teilungen machen, die allgemeines Interesse haben dürften. Genügend bekannt dürste sein, daß der Züchter der Sorte ,O>berschl«isien" der frühere Direktor unserer Lehranstalt, Oekonomierat Professor Schindler in Pillnitz ist. Man kann mit stärkster Betonung sagen, daß mit der Züchtung „Oberschlesien" ein Meisterstück gelungen ist, wie wir es bei den Erdbeer-Neu züchtungen der letzten Jahrzehnte nicht wieder finden. An dieser Stelle soll auch die Schindlersche Züchtung „Johannes Müller" genannt werden, die eine ganz vorzügliche Eigenschaft in ihren schwarzroten Früchten besitzt, die zu Fruchtkonserven und Säften verarbeitet, ihre tiesrote Färbung behalten. Die Nachfrage nach Früchten dieser Sorte ist ganz erheblich, und wir erzielen für sie einen relativ höheren Preis, als für andere Sorten. Allerdings muß diese Sorte vollreif geerntet werden, und ein Weiterversand kann wegen der Weichheit der Früchte nicht in Frage kommen, es sei denn, daß die Früchte zur Saftgewinnung in Fässern geliefert werden können. Leider findet man diese Sorte noch wenig verbreitet, doch wird ihre Verbreitung mit dem Augenblick zu nehmen, wenn Konservenfabriken, Saftpresse- reien und die Haushaltungen die Güte dieser Sorte kennen werden. Eine wesentliche Aufgabe der Lehranstalt ersehe ich in der Erhaltung des Wertes bei der Sorten. Um dies zu erreichen, wird aus den etwa sechs Morgen großen Erdbeerbestän den eine Mutterpflanzenauslese vorgenommeu, werden Stämme zusammengestellt und wird Nachzucht auf vegetativem Wege, wie durch Samen, betrieben. Aus diesem Wege denke ich den ursprünglichen Wert beider Sorten zu er halten und den Wert der Sorte „Johannes Müller" hinsichtlich des Ertrages vielleicht noch zu steigern. Das aus diesem Wege gewonnene Pflanzen- material dient zur Gewinnung von einwands freien Vermehrungspflanzen für die eigenen Neupslanzungen und zum Pflanzenverkauf. Nicht unbemerkt möchte ich lassen, daß die Sorte „Oberschlesien" leider auch gar zu ost Gegenstand eines gewissenlosen Handels ist. Genaue Prüfungen eingesandter Pflanzen und Früchte und Beobachtungen in Erdbeerpflan zungen zeugen bedauerlicherweise immer wieder davon, daß einzelne Firmen sich nicht scheuen, bei der regen Nachfrage nach der Sorte „Obcr- schlesien" den Bezug von Pflanzen durch ihre Firma dadurch schmackhaft zu machen, daß sie ,F)riginalpflanzen" oder „1. Nachzucht" anpreisen. Fast immer wurde festgestellt, daß diese Leute niemals Pflanzen aus Proskau bezogen haben, noch überhaupt den Ursprung ihrer Mutterpflanzen angeben konnten. Also Vorsicht beim Bezug von Pflanzen! Die Sorte „Obcrschlcsien" ist sehr stark wachsend-, deshalb Pflanze ich im feldmäßigcn Anbau die Reihen neuerdings ans 1 m Ent fernung und die Pflanzen in den Reihen auf 40 am. Da „Obcrschlcsien" »nbcdenklich vier Jahre anstchcn kann, ja sogar im vierten Jahre die höchsten Erträge noch bester Früchte gibt, ist diese Pflanzweite notwendig, um dauernd mit Fräse und Motorhacke oder Pferde- hacke zwischen den Reihen arbeiten zu können. Reihenentfernungen von 80 oder gar 60 em bedingen nicht nur erschwerte, wenn nicht so gar unmögliche Maschinenarbeit, sondern brin gen auch starke Beschattung mit sich, so daß die Früchte nach Regenwetter schwer trocken werden, schlecht reifen, und, weil versteckt lie gend, sich schwierig ernten. „Johannes Mütter" kann aus 80 cm Reihenentfernnng gepflanzt werden, denn sie wird nie so starklaubig wie „Oberschlesien". Aber enger zu pflanzen, ist auch bei dieser Sorte unrichtig, weil sie, wie schon gesagt, vollreis werden muß. In Proskau wird auch diese Sorte jetzt auf 1 m Reihenentsernung ge pflanzt. „Johannes Müller" lasse ich nur drei Jahre anstehen. Rankenpflanzen nehme ich, wenn irgend möglich, nur von ein- oder zweijährigen Pflan zen, denn die Erfahrung lehrt, daß jie den leistungsfähigsten Nachwuchs bringen. In der Regel warte ich mit der Neupflanzung so lange, bis die stärksten Rankenpflanzen so weit entwickelt sind, daß sie gleich an Ort und Stelle gepflanzt werden können, also nicht Pikiert zu werden brauchen. Zeit und Arbcits- ersparnis sind dabei ausschlaggebend, ganz ab gesehen davon, haben die jungen Pflanzen — Anfang August gepflanzt — eine längere Spanne Zeit, sich bis zum Winter zu kräf tigen. An Stattdüngung bekommen die Pflanzun gen bei der Anlage etwa 300 Ztr. auf >/, du (2500 qm). In den folgenden Wintern wird Stallduug als Kopfdüngung und als gleich zeitiger Früchteschutz gegen Beschmutzung durch Regenspritzer gegeben. Der Dünger wird also, nachdem er ausgelaugt ist, im Frühjahr nicht untergegraben; gegraben, bzw. gefräst wird schon im Herbst. Unter der Dungdecke be kommt der Boden eine außerordentlich gute Bodengare, die den Erdbeeren sehr zustatten kommt. Künstliche Düngemittel'wende ich wie folgt an: Bei der großen Reihenentfernung kommt ein Breitstreuen des Kunstdüngers nicht in Frage, vielmehr wird die vorgesehene Menge unmittelbar an den Reihen entlang gestreut. Der Dünger kommt voll den Pflanzen zugute, Verluste werden vermieden. Im zeitigen Früh jahr kommen je hi da Pflanzfläche je nach Bodenzustand: 2,5 Ztr. Kalkstickstoff oder jchwefclsaures Ammoniak, je 3 Ztr. 40proz. Kalisalz und Thomasmehl oder Superphosphat zur Verwendung. Nach meinen Erfahrungen hat eine zweitmalige Düngung, etwa nach der Ernte, keinen besonderen Erfolg gezeigt: ich unterlasse sie deshalb, sorge aber für sehr gute Bodeilbearbeitung nach der Ernte. Von wesentlicher Bedeutung ist eine recht zeitige Beregnung sowohl bald nach der Blüte, wie nach halber Fruchtentwicklung und, wenn nötig, nach der Ernte im Jnli. Nicht nur die Ernteerträge werden dnrch die rechtzeitige Be regnung ganz erheblich beeinflußt, sondern auch das Anwachsen und die Entwicklung der Ran kenpflanzen. Die Rcgcnanlage möchte ich in de» Erdbccrkulturc» nicht wieder missen. Aus der nachfolgenden Tabelle sind die Er träge im Durchschnitt der letzten Jahre er sichtlich, sie weichen von meinen Auszeichnun gen früherer Jahre, sowohl in der Menge, wie im Verhältnis der vcrschiedcnjährigen Pflanzungen untereinander, kaum ab. Die An gaben sind nach Kilogramm und auf 1/4 ka (2500 qm) berechnet. Sorte Neupflanzung 2jährige Pflanzung 8jährige Pflanzung 4jährige Pflanzung Oberschlesien 400 1400 2000 2250 Iohannes Müller 150 1050 1500 Geräumt, Laxtons Noble 120 1350 1550 weil län- Deutsch.-Evern 150 1025 1400 sehr klein- frücht. geres An stehen un zweck mäßig Die außerordentliche Ucbcrlcgenhcit der Sorte „Obcrschlcsien" liegt nun nicht nur in ihrer großen Erntemcnge, sondern auch in der fast gleichmäßigen Größe dcr Früchte, selbst noch im vierten Erntejahr. „Evern" lasse ich fallen, sie befriedigt nicht mehr. Die Lehranstalt erhält für ihre Erdbeer früchte immer einen höheren Preis als den üblichen Kleinflandels-Marktpreis, weil ich den allergrößten Wert auf sauberste Ernte nnd Sortierung, aber auch auf geschmackvolle Aufmachung lege. Mit Ausnahme der kleinen Früchte, die bei fast allen Sorten gegen Ernteende unvermeidlich sind, wird nur in hj. ÜA-, anfänglich sogar in 1/4 KZ-Kartous geliefert. Mit frischen, sauberen Blättern ausgelcgt, werden die Kartons zu vier auf ein mit Henkel und Rand versehenes Tragbrettchen gestellt und gleich an Ort und Stelle bei der Ernte gefüllt. Die taufrischen Früchte müssen selbst verständlich mit dem Messer gepflückt werden, kommen also mit den Fingern der Erntenden nicht in Berührung, weil die schräggestelltc Messerklinge und der Daumen des Erntenden den Stiel der Früchte halten. Im Packraum nachgewogen, ergeben sich bei den gefüllten Kartons nur unwesentliche Gewichtsdifferen zen, die natürlich ausgeglichen werden. Nach dem Verwiegen werden die Kartons mit einem Deckel, der eine Ansicht der Lehranstalt nnd die deutliche Aufschrift „Deutsches Obst" trägt, verschlossen. In abgcpaßte Kisten verpackt nnd mit dem Auto befördert, gelangen sie wenige Stunden nach der Ernte in den Besitz der Käufer. Ihre Ansehnlichkeit, ihre Frische und Sauberkeit haben den ProSkauer Erdbeeren einen sehr guten Ruf verschafft und insolge- (Nr. 13. 27. 3. 1930 dessen die Nachfrage ivach ihnen ständig ge steigert. Die zweite SorticrucD, das sind die kleinen Früchte, werden in 2,5>-k§-Körbchcn geliefert; sie kommen als Säst- ncnd Marmeladcnfrüchte in den Großküchen der Krankenhäuser usw. zur Verwendung. Die Unkosten für vier Kartons sind äußerst geringsügig, spielen als» bei dem erzielten Höheren Verkaufspreis kcüne Rolle. Der y? ks weiße Karton kostet OM RM., der V4-KZ- Karton 0,02 RM., sie wwrden flach und ge faltet, aber nicht geheftet,, geliesert; das Heften mit der Heftzange verrohtet im Winter ein Schwerkriegsverletzter. Meuerdings lasse ich Bild und Aufschrift gleich auf den Deckel drucken, dadurch wird Schüld und Aufklebearbeit erspart. Der Durchsch v ittsprcis für die Proskauer Erdinneren betrug einschl. der zweiten Sortierung li927 : 55 Pf., 1928: 62 Pf-, 1929: 60 Pf. pr.v i/z KZ. Die erste Sortierung brachte anfänglich in den gleichen Jahren 2,00, 1P0 und 1,75, der niedrigste Preis gegen Ende der Emite war 0,40, 0,45 bzw. 0,45 RM. für r/z k§. Die Gestchurqg Skostcn für Erdbeeren im jeldmäßicpn Anbau sind unter Berücksichtigung aller Anfn»endungen, auch der eigenen Arbeitsleistung, des Wertes der Pflanzen, der allgemeinen Uhnkosten u. a. m. im Durchschnitt, wie nachstehend aufgestellt, zu berechnen. Erhebliche Unteujchätzuugen der Ge stehungskosten sind Selbsttäuschungen, die die Gefahr in sich tragen, bei Steuerberechnungen den Gärtner ganz erheblich M schädigen. In der Regel zeigen Gestehungs- und Ertragsberech nungen, die — oft aus Remo mmiersncht — im bürgerlichen Verkehr genannt, werden, ganz er hebliche -Abweichungen von denen, die gelegent lich bei Steuerreklamatione» a bgegeben werden. Anlagekosten je 1/4 ks etwa: . . 700 RM. Jährliche Bewirtschaftung ein fehl. 33,3 bzw. 25»/» Abschreibung, Bodeupins, allgemeine Unkosten etwa .... 500 bis 560 RM. Einnahmen ans den Früchten und Pflanzen, im Durchschnitt der drei bis vier Ernte- jahrc, nach Abzng der Eru tcuukosten etwa 1000 RM. Reinertrag demnach 440—500 RM. je hü ks bei feldmäßigem Anbau. Diesen Berechnungen liegen jahrelange Er fahrungenzugrunde. Gewiß können die Zahlen bei entsprechend höheren oder niederen Aus gaben sich nach oben oder untun verschieben; auch können höhere Einnahmen erzielt werden, wenn man im Durchschnitt der.: vier Ertrags- jahre mehr als 25 Zentner lZrntegewicht je Jahr annehmen kann, es soll auch die Mög lichkeit bestehen, bei fcldmäßigeni Anbau und Verkauf an den Großhandel einen höheren Preis als etwa 40 RM. für SO KZ zu er zielen, aber trotzdem werden nuyentliche Ab weichungen kaum Vorkommen. Mit dem Vorstehenden habe ich ein Bild aus den Proskauer Erdbeerkult ll reu gegeben, und ich hoffe, daß diese Ausführungen An regungen für den intensiven tzirdbeeranbau schaffen, damit in absehbarer Z alt festgestellt werden kann, daß der deutsche ErdL eerverbrauch durch die deutsche Erzeugung gedeckt nnd somit die Einfuhr ausländischer Erdbeeren über flüssig wird. :' „Sagt es rlchli Diese Plauderei ist uns von einer Blumenliebhaberin mit dem Hinweis zur Verfügung gestellt worden, daß die darin geäußerten Ansichten ihr so und so oft begegnet sind. Wir geben diesen Anre gungen gern Raum, weil sie in mancherlei Hinsicht für den Verkehr des Einzelnen uil den Kunden förderlich sein können mü weil eine Aussprache über das be- nhrte Problem uns durchaus wichtig er- cheint. Die Schriftleitung. Jui Salon der Frau Jeanette werden Kerzen angezündet — das Elektrische verlischt — eine stimmungsvolle Beleuchtung durchdringt den im Louis XIV. eingerichteten roten Raum. Frau Jeanette ordnet noch die vom Diener überreich ten weißen und roten Tulpen, die sich mit lässi ger Anmut nun malerisch schön aus den Vasen recken. Gäste werden erwartet. Es klingelt — sie kommen und unterbrechen die feierliche Stille mit ihrem munteren Gezwitscher und reichen der Hausfrau Blumen, wieder Blumen, nie mand kommt ohne Blumengruß — und wer von den Geladenen nicht erscheinen kann, grüßt auch mit Blumen und bittet durch sie um Gedenken. Nur Damen sind geladen, — das zeigt die reiche Glumenspende an, denn heutzutage schen ken die Frauen mehr als die Herren, sie sind wohl' aufmerksamer, vielleicht ehrgeiziger, oder tun es aus Eitelkeit? Die herrlichsten dunkelroten, gelben, zartrosa Rosen, große, schwere Fliederäste, hochstielige Tulpen, prachtvolle Nelken u. a. m. — Frau Jeanette freute sich so herzlich wie ein Kind über diese Blumenfülle — doch wo bringt man sie aber alle unter — die Vasen reichen nicht mehr aus; ob man die Sträuße wohl je nach ihrer Art zusammenstecken könnte? „Darf man das?", fragt sie ein wenig verlegen die neben ihr sitzende Freundin. Stimmen für und wider erklingen, man ist sich im allgemeinen doch nicht sicher, ob man das machen darf oder nicht. Fran Justizrat meint sogar, daß jeder Strauß Recht auf eine Vase hätte, um allein als Aufmerksam keit des Gastes auch zur Geltung zu kommen. „Ja nicht verschiedene Blumensorten in eine Vase tun, ruft Frau Professor von der anderen Seite des Tisches herüber, ,Me oft erleiden sie ge genseitigen Schaden dadurch!" Schließlich und endlich glaubte man doch zugeben zu dürfen, daß die einzelnen Sträuße auch mit den passen- ken ergänzt werden könnten. Da hatte man nun das Thema beim Schopfe, das so oft der Hausfrau Kopfzerbrechen macht und so selten Erörterung findet. Wie erhalten mtt Mmen!" wir uns recht lange Blumen unsere Lieb linge? Da wußte nun Frau Jeanette zu kla gen: „Jetzt habe ich sie alle noch so schön, wie werden sie über Nacht — übermorgen aus- schauen — in ein paar Tagen sind sie gewiß dahin. So oft überlege ich und will meinen Blumen ganz besondere Pflege zuteil werden lassen — aber es ist bestimmt immer das Verkehrte. So bekam ich im Februar Flieder. Die eine Vase stellte ich nachts in einen kühlen Raum, die an dere in ein warmes'Zimmer. Zu meiner großen Ueberraschung war der Flieder, der im warmen Zimmer geblieben war, nicht nur am nächsten Tage, sondern noch viel länger frisch, wohin gegen der Flieder, der nachts meiner Meinung nach die richtige Aufbewahrung gesunden hatte, sofort verwelkte. Dagegen habe ich hier meins Tulpen wochenlang oft schön, wenn ich sie in einen kühlen Raum stelle." „O, ich habe rausgefunden, meint Frau Adel heid, daß manche Blumen, wenn man ihnen warmes oder heißes Wasser gibt, sich wieder er holen, andere es nicht vertragen oder etwas Salz vorziehsn, aber sicher gehe ich leider da bei nie." Frau Benita rät dann zum täglichen Kürzen der Stiele: Aber auch das kann verschiedene Folgen zeitigen, meint sie nicht ganz überzeugt-, lleb'erhaupt ziehe ich andere Geschenke vor, über die man sich nicht den Kopf zu zerbrechen braucht!" Alles pflichtet zu. Kusine Tilde, die drei Taschentücher „überlegen und sparsam" mitgebracht hatte, kommt endlich in Position. Sie erläutert, daß sie und alle ihre Verwandten und Bekannten sich geschworen, sich nie mehr Blumen zu schenken, denn — wie mans macht, ists falsch! Alle nicken, und ein hörbarer Seufzer macht die Runde, begleitet von traurig liebkosenden Blicken zu den noch so herrlich frischen Blumen auf dem Tisch — wie werden sie morgen aus schauen! Fcau Jeanette war am betrübtesten, denn sie gehörten ja alle ihr — und niemand wußte Rat, wie sie ihnen helfen konnte. Die kleine, kluge Frau Apotheker warf plötz lich von einer fixen Idee gepackt den Kops zu rück und verkündete: „Wie schön wäre es, wenn man mit der Blnmcnspende auf einer kleinen Karle die Behandlungs-Anweisung gleich mit überreicht bekäme! Gleich ein Rezept dabei — wie sie am schnellsten znm Blühen gebracht oder am längsten blühend erhalten werden können! Dann wüßte man selbst und auch das Personal Bescheid. „Donnerwetter, ruft begeistert Frau Jeanette, das ist eine gute Idee, die die Blumenhändler freudig aufnehmen werden. Wenn ich nun mit jedem Strauß des Schenkers gleich eine ge druckte Karle mit der Anweisung für die Pflege dieser besonderen Sorte erhalte, könnten sie mir länger mein Heim verschönen, — denn eigent lich sind sie ja für die kurze Dauer ihres Da seins viel zu teuer." „Ja, flötete wiederum die verehrte Kusine, darum schenke ich zu besonderen Anlässen, wo es nur irgend gestattet ist, nie Schnittblumen. Konfekt und andere Aufmerksamkeiten sind will kommener: Allerdings — und plötzlich wurde sie nachdenklich — verschönt und belebt nichts das Heim so wie die Kinder der Flora in ihrem leuchtend gewebten Kleid, voller Sonne und Duft. Wenn ich wüßte, daß sie auch länger Freude machen können als bisher, — wie gern schenkte ich sie." „Ja, ja, ich auch, stimmten dis anderen zu, das muß sich doch einfach machen lassen! Das werden die Blumengeschäfte doch im eigensten Interesse mit Freuden aufgreifen!" Frau Justizrat hatte diese Idee schnell weiter ausgebaul: „Also als Richtschnur müßte ange geben sein: Ob die Blumen Temperaturwechjel vertragen, warmen oder kalten Raum benötigen, wie oft man das Wasser erneuern muß, ob warmes oder gesalzenes usw. Nach eingehender Beschreibung könnten dann gleich die Blumen händler Voraussagen, daß sich bei dieser Pflege die Blumen so und so lange frisch halten wer den. Bei den ganz empfindlichen und kurzlebi gen brauchen sie ja garnichts anzugeben, jo über anspruchsvoll sind wir ja garnicht." „Jedenfalls brauchen die Blumengeschäfte keine Angst zu haben, daß durch zu gute Pflege die Blumen zu lange halten und darum weniger gekauft werden. Ganz im Gegenteil! Ein großer Prozentsatz neuer Käufer wird hinzukommen, die alle aus Sparsamkeitsgründen jetzt Blumenkau fen für eine Verschwendung halten. Diejenigen aber, die an und für sich gern schenken und kau fen, werden dies verdoppeln und zwar mit viel größerem Interesse," prophezeite die Schöpferin dunes guten Gedankens. „Dieser Fingerzeig ist jedenfalls wichtiger und bedeutungsvoller als das bisherige „Sag es mit Blumen, Frau Adelheid war des Lobes voll. Man trank ein Likörchen auf das Wohl der klugen Fran Apotheker, dankte Frau Jeanette für die durch ihre Gastfreundschaft gegebene An regung zur Lösung des Blumenproblems. Alle verabschiedeten sich mit der Versicherung, den guten Rat sofort au ihren Blumenhändler wei terzugeben. Der Diener drückt mit einer Stange die Lichte aus — ein Dreh — die Hundertkerzigen bren nen. Frau Jeanette sieht noch ratlos die Blu men an: „Später werde ich euch gebührend pfle gen, wenn ihr eure Karten gleich mitgebracht habt — heme kann ich such noch nächt hylfeu!" , L. D. En-wickung des Glashauses ÜL England Der englische Glasbausbau begaizn auf der wegen ihres ausgezeichneten Klim tuS weltbe kannten Kanalinsel Guernsey. Bon dort ge laugte das Glashaus an die Südküstc Englands bei Worthing und später nach dem. Lea Tal (Lea Valley), um sich daun allmählich über alle geeigneten Gegenden Englands zu ver breiten. In Lea Valley entstanden dne ersten Glashäuser um 1880. Heute bedecken sie. dort eine Fläche von fast 570 Hektar, deck' ist die Hälfte der gesamten Glashaussläche in Eng land. Das in dcr Glashauszncht in Lea Dalley investierte Kapital beträgt über 60 A illionen Mark, die jährlichen Ausgaben für Löhne über 10 Millionen Mark, der Jahrssvcrbna uch an Kohle 150 000 Tonnen und der Wassews »'brauch 68 Millionen Hektoliter. Es werden jährlich in Lea Valley etwa 35 000 Tonnen Tomaten und 15 OM Tonnen Gurken geerntet. Meniger bedeutend, aber doch auch noch recht beträcht lich ist die Zucht von Trauben, .Rosen, Farnen usw. , Nalmfardige Aufnahmen von der WelllmsMiing Mmer pen Wie uns mitgeteilt wird, ist die 'Firma Dresdner Farbenphotographischc Werkstät.-»: von P. A. Walther, Dresden, Stübelallek 14, die schon in Dresden, Liegnitz und Esse,» die farbenphotographischen Abbildungen von der Ausstellung herstellte, beauftragt, eben ftlche Bilder auch von der Weltausstellung Antnngi'pcn 1930 herzustellen. Die in den namentlich gezeichneten Abhand lungen zum Ausdruck lommeuden Ansichten und Urteile sind die Meinungsäußerui hgen der Verfasser. Schriftleitung K. Fachmann, Berlin, lkler- antwortlich für den wirlschaftsvolitiichen rlceil, die Berbandsnachrrchlen und die llmerhalnn jgs- beilage: E. Häußler. Berlin; für die Marklrundschau: Dr. Chri stop eil. BerlLn: für den Anzeigenteil: M Bethge, Berlrm. Verlag: Gärtnerische Verlagsgeiellschaft m. d>. Berlin SW 48. Druck: Gebr. Radetzki, Berlin SW. «3- Schluß des redaktionellen Teiles.
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