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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 45.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193000008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19300000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19300000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 45.1930
-
- Ausgabe Nr. 1, 2. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 2, 9. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 3, 16. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 4, 23. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 5, 30. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 6, 6. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 7, 13. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 8, 20. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 9, 27. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 10, 6. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 11, 13. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 12, 20. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 13, 27. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 14, 3. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 15, 10. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 16, 17. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 17, 24. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 18, 1. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 19, 8. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 20, 15. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 21, 22. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 22, 29. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 23, 5. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 24, 12. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 25, 19. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 26, 26. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 27, 3. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 28, 10. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 29, 17. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 30, 24. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 31, 31. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 32, 7. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 33, 14. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 34, 21. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 35, 28. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 36, 4. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 37, 11. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 38, 18. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 39, 25. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 40, 2. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 41, 9. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 42, 16. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 43, 23. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 44, 30. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 45, 6. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 46, 13. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 47, 20. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 48, 27. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 49, 4. Dezember 1930 -
- Ausgabe Nr. 50, 11. Dezember -
- Ausgabe Nr. 51, 18. Dezember 1930 -
- Ausgabe Nr. 52, 25. Dezember 1930 -
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Band
Band 45.1930
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- Gartenbauwirtschaft
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Die GartenSauwirtschaft Nr. 8. 20. 2. 1930 »vWMtm ses smcMMSsMe» tzcmvscdavcs IS2S (Fortsetzung.) Blumenkohl Die Anbaufläche von Blumenkohl hat sich um mehr als 6,6?L, nämlich von 8572 auf 8144 Ira vergrößert. ES handelt sich hier um Blumen kohl für den Frischmnrkt. Die Vergrößerung der Anbaufläche braucht nicht die Vermutung zu erwecken, daß die Konjunkturaussichten für Blu menkohl in Amerika günstig sind. Ein Urteil ist allerdings deshalb schwer abzugeben, weil auch hier die Flächenerträge erheblich zugenommen haben, die sich daraus ergebende Steigerung der Produktion führte zu starken Preissenkungen, so wohl bei frühen als auch bei späten Sorten, näm lich im Durchschnitt von 4,20 auf 3,32 RM. je Steige (Crate). Infolgedessen hat der Pro duktionswert nur wenig zugenommen, nämlich von 21 042 000 auf 21 495 600 RM. Man kann demnach eher annehmen, daß die Konjunkturaus sichten für Blumenkohl schlecht sind, nur wenn die Flächenerträge und demnach die Gesamtproduk tion einen Rückgang erfahren, können die Preise lteigen. Auch hier zeigt sich wieder der enge Zu sammenhang zwischen Produktion und Preis bildung. Sellerie Ein ganz ähnliches Bild wie bei Blumenkohl ergibt sich auch für Sellerie; auch hier wachsende Anbaufläche (von 10 816 auf 11 492 da, d. h. um mehr als 6A), Erhöhung der Flächenerträge namentlich bei früh erntenden Staaten, die auch die größte Anbaufläche besitzen, Steigerung der Produktion, sinkende Preise, geringes Anwachsen des Produktionswertes, nämlich von 60 341000 auf 60 358 SOO RM. Je Steige wurde für Selle rie 1928 7,90, 1929 dagegen nur 6,93 RM. er zielt. Ein Vergleich mit deutschen Preisen ist wie bei allen Frischgemüsearten nur bedingt mög lich, weil in Amerika alles Obst und Gemüse, soweit es auf den Frischmarkt kommt, nach Raum maßen gehandelt wird, je nach der Gemüseart schwanken also auch die Gewichtseinheiten. Auch für Sellerie sind günstige gute Konjnnkturaus- stchten nicht anzunehmen. Gurken In fast allen Ländern hat man in der Nach kriegszeit eine Steigerung des Verbrauches von frischen Gurken festgestellt, auch in Deutschland werden Gurken immer mehr verbraucht. Aller dings hat in Deutschland das Jahr 1929 bewie sen, daß auch für Gurken die Bäume nicht in den Himmel wachsen; durch eine, man kann wohl sagen, sehr unüberlegte Verstärkung des Gurken anbaues in^vielen landwirtschaftlichen Betrieben wurde die Produktion so groß, daß Absatzschwie rigkeiten und Preissenkungen die unausbleibliche Folge waren. In den Vereinigten Staaten von Amerika hat die Anbaufläche für frische Gurken ebenfalls zu genommen, um mehr als 3,8^, nämlich von 17 840 ds. auf 18 524 ds. Die Flächenerträge sind in den Staaten, die früh ernten — und diese Staaten umfaßen mehr als die Hälfte des ge samten Anbaues — gestiegen. Die Gesamtpro duktion wurde infolgedessen ebenfalls größer, trotz dem sind die Preise noch erheblich höher als im Jahre vorher. Sie stiegen im Durchschnitt aller gurkenbautreibenden Staaten von 5,33 auf 7,22 Reichsmark je Bushel. Der Produktionswert er höhte sich demgemäß von 25 027 800 RM. auf 39 244 800 RM. Die Staaten, die später mit der Ernte beginnen, hatten niedrigere Flächen erträge und demgemäß niedrigere Produktion. In diesen Staaten sind die Preise teilweise um mehr als 100^ gestiegen. Aus alledem ergibt sich, daß für Frischgurken die Tendenz als gün stig erscheint. Steigende Anbaufläche, steigende Produktion und trotzdem steigende Preise sind die Momente, die zu diesem Urteil zwinge». Im Gegensatz dazu besteht für Konjervengurkcn (Pickles) ausgesprochen sinkende Tendenz, die Anbaufläche ist zurückgegangen, die Produktion und die Flächenerträge ebenfalls, die Preise sind von 3,57 auf 3,53 RM. je Bushel gesunken, so daß der gesamte Produktionswert von 14 267 400 auf 11382 000 RM. zurückgegangen ist. Aus diesen Zahlen und Tatsachen muß auf eine sin kende Konjunktur unbedingt geschlossen werden. Es mag sich hier grundsätzlich um eine Beein flussung der Konjunktur von der Nachfrageseite her Händeln. Scharf gewürzte Speisen wie Pickles werden nach den heutigen Ernährnngs- theorien, die ja in Amerika ebenfalls großes Interesse gefunden haben, schwerlich noch in solchem Umfange verzehrt werden wie in frühe ren Zeiten. Salat Auch Salat macht von der sonst ungünstigen Konjunktur des amerikanischen Gemüsebaues eine Ausnahme. Die Anbaufläche ist in allen Staaten, also sowohl denen, die ganz früh ernten, als auch denen, die später und ganz spät mit ihren Lieferungen beginnen, gestiegen. Lediglich die mittelfrüh erntenden Staaten Arizona, Nord- und Süd-Carolina haben einen Rückgang der Anbaufläche zu verzeichnen, der sich aber im ganzen nicht sehr auswirkt. Sehr stark ist der Zuwachs in den ganz früh erntenden Staaten, der Staat Arizona hat die mittelfrühen mit den frühen Sorten vertauscht, und auch die ganz späten Sorten sind in den entsprechenden Staa ten in bedeutend größerem Umfange angebaut worden. Im ganzen betrug die Anbaufläche 1928 rund 49 852 da, stieg im Jahre 1929 auf rund ,56 572 du, also um mehr als 135L- Die Flächsu- Bsrichtigung: Im ersten Teil dieses Aufsatzes in Nr. 7 der „Gartenbauwirtschaft" müssen folgende Druck fehler berichtigt werden: 1. Bei Brechbohnen, Absatz 2: „um fast 109L (nicht 90A) abgenommen." 2. Bei Kohl: „Die Anbaufläche des Frischkohl anbaues (nicht gesamten Kohlanbaues) Ame rikas wuchs von 52 732 (nicht 52 732 000) auf 56124 (nicht 56124 000) du." 3. Bei Möhren: Zeile 5: „24A" (nicht 46A). ertrüge sind im Durchschnitt allerdings gesunken und zwar von etwa 92 Steigen je 4 Dtz. auf rund 90 Steigen je 4 Dtz., das wären also rund 4410 Köpfe im Jahre 1928 je Morgen gegen 4320 Köpfe im Jahre 1929 je Morgen. Dieser Durchschnittsertrag scheint sehr gering zu sein, es ist aber zu berücksichtigen, Laß in vielen Staa ten, namentlich in den südlich gelegenen, wasser armen Gebieten die Pflanzung wetträumiger ist als in Deutschland, damit Wasser gespart wird, und daß die Amerikaner auch in den Gemüse feldern in starkem Umfange Gespanne und Ma schinen bei der Arbeit verwenden müssen. Der höchste Ertrag ist bei den mittelspäten Staaten verzeichnet, im Durchschnitt war hier der Ertrag 128 Steigen in 1928 und 129 Steigen in 1929, das wären also rund 6150 Köpfe bzw. 6206 Köpfe. Auch das wären für Deutschland niedrige Zahlen, für Amerika sind sie sehr wohl verständlich. Die sinkenden Durchschnittszisfern für den Flächcnertrag beruhen vorwiegend auf Rückgang des Ertrages in den frühen Staaten, die mittleren und späten Staaten dagegen haben durchweg eine Steigerung des Ertrages zu ver- zeichnen. Im ganzen ist die Produktion nicht unerheblich gestiegen, die Preise sind trotzdem weiter gestiegen und zwar vorwiegend in den frühen bis mittleren Staaten, während in den spät erntenden Staaten die Preise auch teilweise stark zurückgegangen sind, weil hier die Pro duktion ja erheblich zugenommen hatte. Im Durchschnitt aller Staaten ist der Preis je Steige (s 4 Dtz.) von 7,10 auf 7,64 RM. gestiegen, also je Kopf wurden 1928 15 Pfg. und 1929 rund 16 Pfg. gezahlt, das ist auch für amerikanische . Verhältnisse ein ordentlicher Preis. Der ge samte Produktionswert betrug 1928 130 468 800 Reichsmark, 1929 rund 155 542 800 RM. Stei gende Anbaufläche, im Durchschnitt fast gleich bleibende Erträge, steigende Produktion und stei gende Preise sind deutliche Kennzeichen dafür, daß die Konjunktur für Salat durchaus ge sund ist. Zwiebeln Zwiebeln sind die einzige Frischgemüseart, die auf dem Weltmarkt konkurrieren kann. Im all gemeinen interessieren ja sonst die amerikanischen Gemüsebauzahlen nur insofern, als sie Vergleiche Anlassen, bzw. als sie zur Herstellung von Kon serven dienen, die ihrerseits natürlich auch Kon kurrenzartikel für Deutschland sind. Zwiebeln hatten in der ganzen Welt 1929 eine sehr schlechte Konjunktur, weil überall die Ernten außerge wöhnlich günstig waren und demgemäß das An gebot den Bedarf überstieg. Im allgemeinen macht auch Amerika davon keine Ausnahme. Die Anbauflächen im ganzen haben von 32 008 auf 34 628 Im zugenommcn, in den mittel- spät erntenden Staaten ist sie teilweise zurück- Aegangen, dafür sind die ganz frühen (Bermuda und Creol) Sorten und die ganz späten Sorten stärker angebaut worden. Die Erträge sind je Flächeneinheit bei den ganz frühen Sorten,ge ring, bei den mittleren starker gesunken, im gan zen aber ziemlich erheblich gestiegen, so daß die Gesamtproduktion bedeutend größer ist als 1928. Im Durchschnitt ist daher der Preis erheblich ge sunken, teilweise um mehr als die Hälfte des vorjährigen Preises. Lediglich die frühen Sor ten, für die allerdings nur Amerika selbst In teresse hat, sind infolge geringerer Erträge etwas teurer geworden. Der gesamte Produktions wert ist von 101 215800 auf 79 963 800 RM. zurückgegangen und in diesen Zahlen sind nicht einmal einbegriffen 146 000 Bushels, die infolge von Frostschaden nicht geerntet werden konnten. Man muß also sagen, daß die Konjunktur ledig lich für die Bermuda- und Kreol-Zwiebeln gün stig war und bleiben wird, daß aber die späteren Sorten in ihrer Konjunktur von den Ernten Spaniens, Hollands, Deutschlands, Ungarns und Aegyptens, vielleicht auch Rußlands und Ita liens abhängig bleiben. Es ist daher nicht ver wunderlich, daß 1929 für die amerikanischen Zwiebelzüchter ein ebenso schlechtes Jabr qe- wesen ist wie für die europäischen. Grüne Erbsen. Für grüne Erbsen wiederum ist die Kon junktur offensichtlich besser und hat auch ziemlich gute Aussichten. Für den Frischmarkt wurden 1928 24 256 da, 1929 rund 26 928 da bebaut, die Steigerung beträgt mehr als 10A, die« Flä chenerträge sind zwar teilweise und im großen Durchschnitt geringfügig zurückgegangen, dieser Rückgang wird aber durch die Vergrößerung des Anbaues ziemlich ausgeglichen, so daß die Pro duktion 1928 und 1929 nur geringe Größenunter schiede aufweist, wenigstens gilt das für den Durchschnitt aller Staaten, die mittelfrüh ern tenden Staaten haben höhere Erträge und dem nach eine größere Produktion, die mittelspät ern tenden Staaten haben erheblich geringere Ernten und Anbauflächen und demgegenüber eine er heblich niedrigere Produktion anfzuwcisen. Der Einfluß dieser Verhältnisse auf die Preisbildung ist charakteristisch, die mittelfrüh erntenden Staa ten haben Preissenkung, die mittelspät ern tenden Preissteigerung zu verzeichnen; im gan zen haben die Preise leicht anzichen können, so baß die Gesamtproduktion von 36 531 600 NM. auf 40 929 000 RM. gestiegen ist. Die Konjunk tur war demnach verhältnismäßig günstig und dürfte auch diese Tendenz bchalt'en, zumal da auch bei den Konservenerbsen dieselbe Tendenz erscheint. Auch der Konscrvenbau von grünen Erbsen ist um mehr als 1096, nämlich von 82"384 da auf 91 796 Iw. gestiegen, trotz einer geringfügigen Senkung des Flächcnertrages (von 10,83 Ztr. je Morgen in 1928 auf 9,91 Ztr. in 1929) ist die Gesamtproduktion erheblich gestie gen. Dabei zeigen auch die Preise eine Auf wärtsentwicklung, nämlich von rund 10,76 RM. je 50 Lx auf rund 11,04 RM. Der gesamte Produktionswert wuchs demnach von 46 960 200 auf 48 690 600 RM.; im ganzen also zeigt auch der Erbsenanbau m Amerika ein für die betei ligten Kreise erfreuliches Bild. Spinat. Auch bei Spinat zeigt sich, daß gerade der Anbau für die Konservenindustrie in Amerika die beste Tendenz hat. Die Anbaufläche für Kon servenspinat ist von 5600 da auf 6996 da, also um fast 25?L gestiegen, der Flächenerlrag hat ebenfalls eine Zunahme zu verzeichnen, nämlich von rund 61,25 Ztr. je Morgen auf v7,50Ztr. (Kalifornien 1929 wie immer den höchsten Er trag, nämlich 71,25 Ztr., Maryland wie immer den niedrigsten, nämlich 30 Ztr.), so daß die Gesamtproduktion von 691000 Dz. auf 941 000 Dz. gestiegen ist, der Produktionswert von 4 985 400 auf 6 419 200 RM. Die Preist sind nur unerheblich gefallen, nämlich von RM 3,61 je 50 Lx auf 3,41 (Kalifornien niedrigster, nämlich 3,27 NM., Maryland höchster Preis, nämlich 7,45 RM. in 1929). Man rann demnach sagen, daß trotz steigender Fläche und einer um fast 28 A steigenden Produktion die Preise sich sehr gut behauptet haben, was von Frischspinat nicht gesagt werden kann. Die Anbaufläche von Frisch- spinät — an sich wesentlich größer als die für Konservenspinat — ist von 20 540 bs. um fast 10A auf 22 032 Iw gestiegen. Dank erheblich größeren Flächenerträgen ist auch die Produktion erheblich gestiegen, so daß der Preis von 2,39 auf 1,89 je Bushel, also ziemlich erheblich ge fallen ist. jedenfalls erheblich stärker als bei Konservenspinat. Der Gesamtproduktionswert bei Frischspinat ist von 28 833 000 auf 30 172 800 Reichsmark gestiegen. Nach alledem kann gesagt werden, daß für Konservenspinat die Konjunktur sich noch eini germaßen gehalten hat, während bei Frischspi nat infolge starken Anbaues und höherer Er träge die Preist erheblich gesunken sind. Im gan zen ist jedenfalls hier der Höhepnntt schon er reicht. Tomaten Auch bei Tomaten hat der Konstrvenanbau eine ausgesprochen gute Konjunktur gehabt und auch wohl noch weiter in Aussicht. Die Anbau fläche ist für Konserventomaten von 101 768 da auf 114 096 Iw, also um über 10A gestiegen. Die Erträge sind im Durchschnitt von 47,5 Zentner je Morgen auf 60 Zentner gestiegen. Diese Durch schnittszahlen erscheinen als ziemlich niedrig. Den Höchstertrag hat der Staat Utah, nämlich 1928 etwa 145 Zentner, 1929 115 Zentner je Morgen. Dieser Staat ist auch der einzige, der eine sehr erhebliche Senkung des Flächenertrages 1929 zu verzeichnen hat. Die Gesamtproduktion ist natürlich erheblich gestiegen, nämlich von 9 341000 auf 13 689 000 ckr; trotzdem sind die Preist gestiegen, im Durchschnitt von RM. 2,97 auf 3,13 RM. je 50 LZ. Diese Preise sind natür lich sehr niedrig und in Deutschland wären die Tomatenzüchter schon längst am Ende, wenn sie mit solchen Prchsen rechnen müßten. Bei uns sind dis konstanten Produktionskosten an sich schon erheblich hoher. Der gesamte Produktionswert M vM M779 800 huf,85 76S000 RM, Lestiegen„ im gachzen miiß gesägt werden, daß bei steigender Anbaufläche, steigenden Erträgen und steigender Gesamtproduktion dis Preise unverändert geblie ben sind, alles Zeichen für eine günstige Konjunktur. Der Anbau von Frischtamaten zeigt nicht ein so einheitliches Bild, die Gesamtanbaufläche ist gering gewachsen, nämlich von 58 124 auf 59 652 Iw. ' Die Flächenerträge haben mit Aus nahme der früh erntenden Staaten ebenfalls zu genommen so daß auch die Gesamtproduktion eine Zunahme zu verzeichnen hat. Sehr be merkenswert ist, daß die beiden Staaten Florida und Texas, die am frühesten ernten, ihre An baufläche mehr als vervierfacht haben, trotzdem ist gerade dort noch der Preis erheblich gestie gen, er ist auch iin ganzen gestiegen, nur die früh erntenden Länder haben trotz Verringe rung ihrer Flächenerträge einen Preisrückgang zu verzeichnen. Der Gesamttvert der Frisch tomatenerzeugung betrug 1928 rund 116 516 400, 1929 rund 127 499 400 RM. Die Tendenz ist im Durchschnitt nicht schlecht, lediglich ganz frühe Sorten bzw. Staaten und die erst stach Beginn der Saison erntenden Länder haben schlechte Konjunktur. Am günstigsten ist sie für die ganz früh erntenden Staaten und für die mittelspät erntenden Staaten. Jedenfalls ist das Bild hier nicht so einheitlich wie beim Konserven anbau. Bei dieser Gelegenheit kann übrigens darauf verwiesen werden, daß in der amerika nischen Statistik fünf Zeitperioden in der Saison unterschieden werden, nämlich: ganz früh (bÄl ---- Herbst), früh (Larlz'), mittelfrüh (ssaouck Lurlz:), mittslfpäi (lntsrmsckiLts) und spät (iLts). Daß die Herbsternte an der Spitze der Saison steht, erscheint etwas sonderbar, ist aber verständlich, wenn man berücksichtigt, daß im Herbst sehr südlich gelegene Staaten liefern und daß damit tatsächlich die Saison beginnt. Erdbeeren Erdbeeren werden ebenfalls in der Gemüss- baustatistik Amerikas aufgeführt. Die Berech nung der Erträge und Preise macht hier etwas Schwierigkeiten. Erdbeeren werden in den Ver einigten Staaten wie fast alle Gemüse- und Obst arten für den Frischmarkt nicht nach Gewicht, sondern nach Raummassen gehandelt; Erdbeeren speziell nach Quarts. 1 Quart ist — 1,1359 Liter — 1/32 Bushel, man kann annehmen, daß es etwa 1 Pfund ist. Auf 81 968 ba würden dem nach 1928 1671655 auf 79 424 da in 1929 rund 1 657 252 är kommen. Im ganzen ist eins Abnahme zu verzeichnen uns zwar betrifft diese Abnahme vorwiegend die mittelfrüh ern- tenoen und mittelspät erntenden Staaten, wäh rend dis früh und ganz spät erntenden Staaten eins geringe Zunahme zu verzeichnen haben. Die Flächenerträge sind im Durchschnitt gestiegen und zwar von rund 10,19 auf rund 10,43 Zentner je Morgen, diese Erträge sind ja ziemlich gering. Es gibt einige Staaten, z. B. das südliche Kali fornien, die erheblich höhere Erträge haben, nämlich 31,25 Zentner je Morgen. Trotz des Rückganges der Fläche und der Gesamtproduktion sind die Preise gefallen, nämlich von rund 57,54 auf 56,70 RM. je 50 Ls- Bemerkenswert ist, daß die ganz frühen Sorten 93,60 RM. in 1928 kosteten, dis Steigerung der Flächen und der Produktion führte hier ebenfalls zu einem Rück gang, nämlich auf 77,28 RM. je 50 KZ. Dagegen ist bei den späten Sorten, deren Flächenertrag von 11,01 Zentner auf 10,58 Zentner je Morgen zurückgegangen war, der Preis von 63,84 auf 66,78 RM. gestiegen. Der gesamte Produktions- Wert ist gefallen von 191 986 200 auf 188 462 400 Reichsmark. Die Konjunktur ist also als schlecht zu bezeichnen und jede Steigerung des Ertrages und der Produktion muß hier zu einem Preis druck führen. Die anderen, in der Statistik noch aufgeführ ten Gemüsearten haben nur für Amerika In teresse, sie werden in Deutschland kaum ange baut und es erübrigt sich darauf einzugehen. Aus der ganzen Statistik und aus den Zusam menhänge:» die sie ergibt, lassen sich dis gleichen Lehren ziehen, die in Deutschland ohne Statistik nur auf Vermutungen gegründet werden. Jede Steigerung der Produktion beeinflußt die Preise nach unten, es gilt für Deutschland diese einfache und nie zu bestreitende Tatsache umsomehr, als Deutschland im-Gegensatz zu Amerika auch noch vom Auslands her in reichlicher Fülle mit Ge müsearten der verschiedensten Art beliefert wird. Könnte der deutsche Gemüsebau sich in seiner Produktion lediglich auf die Bedarfsdeckung des deutschen Volkes einstellen, würde er es in der Hand haben, die Produktion so zu regeln, daß Verluste für ihn oder' für den Verbraucher nicht zu entstehen brauchen, bzw. im Lande selbst würden sich Produktion und Bedarf einander so angleichen, daß das Optimum der Produktion und des Verbrauches erreicht wird. Durch dis starken Auslandszufuhren wird diese Möglich keit ausgeschlossen. Sie ist stärker gegeben beim Anbau für dis Konservenindustrie, aber auch hier kann mit der Zeit mittelbar die Auslands konkurrenz dem deutschen Gemüsebau eben falls das Heft aus der Hand nehmen, sei es durch Einsuhr von Auslandskonserven, die der deutschen Konservenindustrie direkt und dem deutschen Konservenanbau indirekt Konkurrenz machen, oder sei es durch vermehrte Einfuhr von Frisch- gsmüsen, die dem Konservenabsatz allgemein Schwierigkeiten bereiten. Der deutsche Gemüse bau tappt im Dunkeln, er weiß nicht genau, was er eigentlich erzeugt, und besonders weiß er nicht und kann niemandem darüber Mitteilung machen, wie sich im Laufs des Jahres der Anbau ent- wickslt. Es fehlt in Deutschland an einer geeigneten Statistik. Umsomehr muß gefordert werden, daß der Gemüsebau sich voll und ganz den Bestrebun gen anschließt, die dahin gehen, eine berufs eigene Konjunkturstatistik aufzubauen, kurz: Jeder Gemüsezüchter hat die Pflicht und handelt im eigenen Interesse, wenn er sich an den konjunktur- statistischen Erhebungen, die demnächst von der Preisberichtsstelle beim Deutschen Landwirtschafts rat und vom Reichsverband des deutschen Gar tenbaues e. V. aus erfolgen, beteiligt. Dr. Ehr. üMr MM Ausfuhrkvntrolle in Bulgarien Im Bulgarischen Landwirtfchastsministerium wird zur Zeit ein Gesetzentwurf betreffend Errichtung einer staatlichen Kontrolle über die zur Ausfuhr bestimmten landwirtschaftlichen Erzeugnisse, vorbereitet. Diese Ausfuhrkvntrolle wird ähnlich wie in anderen Staaten aufgebaut und bezweckt, daß nur hochwertige landwirt schaftliche Produkte zum Export gelangen, wodurch den ausländischen Abnehmern gegen über eine Gewähr für die gute Qualität der bulgarischen Erzeugnisse übernommen wird. In Verbindung mit der Ausfuhrkontrolle werden aucb nationale Ausfuhrmarken für die ver schiedenen Waren eingcführt. Algier. Auf die Bedeutung Algeriens für den französischen Obst- und Gemüseexporl ist schon vielfach hingewiescn worden. Grundsätzlich ist zu berücksichtigen, daß der Hauptabnehmer Alge riens die Hauptstadt Frankreichs, Paris ist. In dessen gehen auch große Mengen in außer französische Absatzgebiete, am bekanntesten sind algerische Kartoffeln, die auch in Deutschland an den entferntesten Märkten gekauft werden. Neben einigen Erzeugnissen, wie Datteln, Zitronen, Mandeln, Feigen usw., die nur gerin ges Interesse für den deutschen Obst- und Ge müsebau haben, gibt es eine Reihe von Produk ¬ ten, deren Konkurrenz immerhin mit der Zeit sich auf den deutschen Obst- und Gemüsemärkten sehr bemerkbar machen kann. Dazu gehören vor allen Orangen, deren Gesamtproduktion sich jetzt auf etwa 294 000 cin beläuft, der Export erfolgt in den bekannten Apfelsinenkisten oder auch lose. Ashnlich ist es mit Mandarinen, deren jährlicher Ertrag rund 250 000 ck? ist, dagegen hat der Ab satz von Bananen sich nur mit großen Schwierig keiten durchführen lassen, die algerischen Verlader werden auf Qualitätsverbesserung großen Wert legen müssen, um mit den großen amerikanischen Bananenkonzernen konkurrieren zu können. Gute Aussichten bestehen wohl auch für Aprikosen, Pflau men, Bohnen und Erbsen. Hier ist noch sehr viel zu machen und dann wird auch Deutschland entweder unmittelbar oder mittelbar die Kon kurrenz dieses Landes verspüren. Allerdings ist der Transport ja ziemlich schwierig, mit zuneh mender Vsrkehrsbeflerung wir' diese Schwie rigkeit leichter behoben werden können, als alle anderen. Bekannt sind im übrigen auch in Deutschland, wie oben erwähnt, dis algerischen Kartoffeln, die in Fässern von 100—'120 LZ ver sandt worden, Tomaten und Tafeltrauben. Die Entwicklung der algerischen Produktion und Ausfuhr wird natürlich geradeso wie auch der deutsche Obst- und Gemüsebau von der Kauf kraft Deutschlands in erster Lime abhängig bleichem
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