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Naunhofer Nachrichten : 15.01.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787848183-190501155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787848183-19050115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787848183-19050115
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Naunhofer Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-01
- Tag 1905-01-15
-
Monat
1905-01
-
Jahr
1905
- Titel
- Naunhofer Nachrichten : 15.01.1905
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stimmung, der zufolge Personen, die An griffen seitens der Presse am itzt waren, Rundschau Chemi eine vnentl Iaksches Ieugms Teilza Roman von Ewald August König das sorgenvolle nickte er mögen der Richter wird dann darüber ent! Du, daß Herr Er! Paul Erhard? Liegt dieser m l23,20 nicht anklagen, ich h gebürdet wird, da» Ich hoffe e» So wollen »Eine Entschädigung aber werden Sie niemals von mir erhalten, glauben Sie, eine solche beanspruchen zu dürfen, so l mit einem Blick voll herzlicher Teilnahme i» Antlitz schauend. Budgetkommission wegen der Nachtragsforde rungen für Südweftafrika ist durch entgegenkommende Erklärung des Reichskanzlers das Recht zu einer tatsächlichen Bei , erhalten. Diese Berichtigung soll aber nicht länger als 50 Zeilen sein, andernfalls muß ihre Hand auf seine Schulter legte. „Glaubst ard sich mit Dir wieder auSsöhnen wird?" der Betreffende das Ueberschießende nach dem Anzeigenpreis bezahlen. — Das Zünglein an der Wage der Re formbewegung in Rußland und der Kräfte die gegen alles, was sich Reform nennt, mit großer Zähigkeit arbeiten, schwankt unaufhörlich. Nicht länger als eine Woche ist verflossen seit dem Eintreffen der Nachricht, daß Herr von Witte und Fürst Swiatopok- Mirsky ein Herz und eine Seele seien und gemeinsam gleichen politischen Zielen zustrebten: und bereits wird schon im sHwoffen Gegensätze dazu berichtet, daß man den Sturz des re formfreundlichen Fürsten jeden Augenblick er warte, und daß man glaube, niemand anders als Herr von Witte werde an seine Stelle treten! Gerüchte von Zarenattentaten, bis jetzt völlig unbeglaubigt, durchschwirren das Land, aber sie kennzeichnen nichtsdestoweniger die vorhandene starke Spannung der ganzen poli- tischen Lage im Zarenreiche. rgte er. ledanke mir nicht sehr nahe? War unsere Ver. ie Ihre Rechte auf gerichtlichem Wege geltend machen, 'beiden.* Die Gefamtverluste in Tüdweft- afrika. beigelegt worden. — Marokko. Der in der alten Haust-, stadt Marakesch zum Gegensultan ausgerufene Khalif Mulai Heid gewinnt täglich an An hang. Mulai Heid, ein Bruder des regieren den Sultans, ist allen Reformen abgeneigt. Auch die Stadt Alcazar, die vergebens aus Fez reguläre Truppen zur Rettung vor den sengenden und plündernden Kadylen ermattet, dürfte Mulai Heids Sultanat anerkennen. — Norwegen. Mt Anfang dieses Jahres tritt in Norwegen ein neues Straf gesetz in Kraft getreten. Die Todesstrafe ist aufgehoben. Als Merkwürdigkeit ist jedoch zu erwähnen, daß die Todesstrafe außer im Militörftrafgesetz noch im Minifterverantwort- lichkrits-Gesetz beibehalten ist, wonach solche Minister, durch deren Beranlassung oder Mit wirkung jemand Freiheit und Leben verliert, mit dem Tode bestraft werden können. Es findet sich im Strafgesetz auch eine Be- Er schien ihr« i Blick nicht ertragen zu können, denn er wandte das Antlitz ab un zuckte zweifelnd die Achseln. »Du denkst an „Wird der Ä :rger morgen ein Ende nehmen, lieber Papa fragte Klara, ihn 8obv auä sod »L ä»s Io m srrwk Naunhof. Es wird nach und nach Zeit sich um ein Maskenkostüm zu bekümmern, denn die Zeit vergeht schnell und hübsch wird es zum Maskenball im Ratskeller auf jedeu Fall, denn es ist stets schön gewesen. ft Die Landwirtschaftliche Feuer-Verfiche- rungs-Genossenschaft im Königreich Sachsen zu Dresden hat im verflossenen Jahre 15690 Polizen über Mk. 113,199.094 Versicherungs summe ausgestellt, der Nettobestand au Ver sicherungssumme beläuft sich nun auf Mark 768,735.726. Die Prämien- und Gebühren- Einnahme betrug M 1,239.121,45 während Mk. 71.960,60 für Freijahre erlassen wurden. Hinsichtlich der Brandschäden hat sich das Geschäft infolge des günstigen Verlaufs des Dezembers bester gestaltet als sich erwarten ließ. Für 749 Schäden wurden Mark 811.884,25 verausgabt, wozu jedoch die Mck> Versicherungs-Gesellschaften Mark 393.122,15 beizutragen hatten. Der Geschäfts-Uberschuß beträgt Mark 228.158,32 und gestattet, den Mitgliedern auf ihre ohnehin schon mäßigen auf freundschaftlichem Wege Euch geeinigt kein Recht, Dir einen Borwurf zu machen." brach er sie rauh. „Dieses Recht räume ich nun schweigt von der ganzen Geschichte, sie ?ur 8< -tcbseb Wunäs beväb schaff, die am 9. d. M. in Berlin begonnen haben, sind am Donnerstbg vorläufig beendet wowen; ein endgültiger Abschluß ist noch nicht cherbeigefühtt, da es sich vorerst um einen un«ck>inMhen Meinungsaustausch zwischen den beteiligten Regierungen handelt. Doch wurden in eingehender Beratung die Grund züge für weiteres Verhandeln vereinbart. Mit der Vorberatung der zahlreichen, vielfach äußerst schwierigen Eiuzelfragen wurde ein Unteraus schluß betraut, in dem sämtliche deutsche Stratseisenbahnoerwaltungen vertreten sein werden. Naunhof. Der 18. Januar ist für jeden Deutschen ein bedeutsamer Gedenktag, ist er doch der Geburtstag des wiedererstan denen Reiches der Beginn einer gemeinsamen nationalen Entwickelung. Am 18. Januar 1871 wurde im Schlosse zu Versailles König Wilhelm von Preußen zum deutschen Kaiser proklamiert. Er liegt demnach sehr natürlich, daß deutschgesinnte Männer, die sich in be sonderen gesellschaftlichen Stellungen befinden, gern Veranlassung nehmen, ihre Feste gerade an einem solchen Tage zu feiern. So wird auch in unserer guten Stadt Naunhof am Mittwoch den 18. Januar, wenn auch nicht ein Kaisermahl, wohl aber ein Königs esten stattfinden, beiwelchem mit deutschnationalen Gefühlen, die Schützenbrüder, ihrem verehrten Oberhaupte dem Schützenkönig unwandelbare Treue bestätigen werden. Wenn aber behauptet wird, Fortuna sei blind, so stimmt das nicht immer, denn beim letzten Naunhofer Königs- schießen ist sie sehr hellsehend gewesen, als sie den besten Treffer Herrn Carl Günther machen klagte die Mutter. ,z ander« geworden!" 1 „Mut, liebe Ma^ gen mästen sonnige f Prozeß beendet ist. „Ich wollte Dem Leidenschaft..." „Still, Mama, 2 „Nein!" unteck niemand ein! Und» ist bis zum Ueberd« wort abzuwarten, a Einige Minuten! untersteigen. „Nun werden wi hne Abschiedsgruß verließ er das Zimmer. Ipäter hörten die Damen ihn die Treppe hin- w ihn vor morgen früh nicht Wiedersehen!" »Wie ist doch alles in diesem Hause so ganz a," tröstete Klara, „den stürmischen Ta- llgen. Gedulden wir unS, bis der aufregende : Hoffnung teilen, wenn nicht diese unselige ch darfst den Vater vor dem eigenen Kinde f.he mit eigenen Augen, und was uns aus« «ragen wir gemeinsam." Die Beratungen der Eisenbahn- Konferenz haben bisher erfreulicherweise einen glatten Verlauf genommen. Die Verhandlungen über eine deutsche Eisenbahnbetriebsmittelgemein- vir auf Dein Versprechen vertrauen, da» un serem Hause den Frieden zurückbringen soll," sagte sie, indem sie sich erhob unt ihre Hand auf seine Schulter legte. „6" '7 Avguftus worden, dem voll konnte. weihe Mste «uf der Welt vernicht«. DK zwei gelben Mssen Plsanrmen körmm. Re ganze Welt besitzen und beherrschen. Mnigen wir un» mit äm siegreichen Japanern, W» dem heidnischen EuropÄrtum die Welthmrschaft zu entrißen". In einem anderen chdMsch« Blatte wird geschrieben: „Der Fall vvn Port Arthur ist das Todesurteil für die Herrschaft der weißen Raste in Asien. Innerhalb kurzer Zeit werden die wntzn Völker aus Asien vertrieben werden, um Platz für die wahren Besitzer zu machen." tigt an, dann muß ich zahlen, und werde ich dazu verurteilt, so bin ich ruiniert. Also bleibt mir nicht» anderes übrig, al» zu schwören." „Wenn Du es mit gutem Gewissen tun kannst, so ..." „Papa hat den Eid nur vor Gott und seinem Gewissen zu verantworten," fiel Klara ihrer Muttee in die Rede, „er muß e» wissen, wir wollen dieses unerquickliche Thema ruhen lasten." Weinhold blieb vor einem Wandschränkchen stehen, aus dem er ein Zigarrenkistchen herausholte unb nachdem er eine Zigarre angezündet hatte, nahm er seine ruhelose Wanderung wieder auf. „Ich will sogleich mit meinem Advokaten noch einmal beraten," sagte er nach einer Pause, während der seine Stirne sich noch finsterer umwülkt hatte, „was mein Gewissen betrifft, so ist e» ruhig. Berthold Erhard ist en reicher Mann, er hätte schon deshalb auf feine Forderung verzichten müssen, als ich bewies, daß sie unberechtigt war. Aber mit dem Reichtum findet auch die Habsucht sich ein und Erhard war nie mit dem, wa» er be saß, zufrieden." Die beiden Damen schwiegen. Rudolf Weinhold warf einen scheuen Blick zu ihnen hinüber, dann trat er ans Fenster, um eine geraume Weile auf den gro ßen Garten hinunter zu schauen, in dem unter entlaubten Bäu men nur hier und da noch eine Aster blühte. „Glaubt Ihr mir nicht?" kragte er endlich gereizt. „Ob wir's glauben oder nicht, was wird dadurch geändert?" erwiderte seine Frau seufzend. „Mit dem unseligen Prozeß sind Glück und Friede au» unserem Hause gewichen, mit schwerer Sorge sehe ich in die Zukunft. Du bist auch ein anderer gewor den, Rudolf..." „Mach' mir keine Borwürfe," unterbrach er sie barsch. „ES genügt, daß ich selbst sie mir mache. Nicht Genußsucht, sondern der Äerger treibt mich in» WirtShau», da» wird sich ändern, sobald der Prozeß zu Ende ist." „Gebe Gott, daß e» anders wird!" seufzte seine Frau. „Wie gemütlich waren früher hier die Abende! Wir taten ja alle», um Dir nach de» Tage- Last den Aufenthalt im Familienzim- mrr angenehm zu machen " „Ich weiß e»," fiel er ihr übermal» ungeduldig in» Wort, „Erhard trägt die «Ähuld daran, daß e» ander» geworden ist, er hat mich gehetzt wie ein wilde» Tier, im Aerger tut man manches, was man später bereut." die Barl Verordn, regeln K v«sch«i1 alle Ger Kämme, prozentig ansznwa mester, desinsizie steckender nicht be Vorschris auf Gr härtere c Barbiere die Vors keit bezü sich nur mente, d für unm Eine Schulkm Kaiser i, Anzahl . angespar als plötz des Teic wesender Knabe j fort zu Wasser mit eine Eisdecke keinen fe er mit Schlittsö seine Pe niedersetz fast erstc Nach den Mitteilungen des Kvlomaldirektors Dr. Stübel in der Budgetkommiffisn des Reichstages über unsere Verluste in Südwest afrika wurden bis zum 10. Januar 1905 verzeichnet, Tote: bei der Schutztruppe 35 Offiziere, 75 Unteroffiziere, 363 Reiter; bei der Marine 7 Offiziere, 11 Unteroffiziere, 72 Mann; von den Farmern, Reservisten, Kriegs- freinulligen seien gefallen und ermordet worden: 12 Offiziere, 177 Mann. Im ganzen 752 Mann gefallen, davon vor dem Feinde 265, davon 152 Schutztruppler, 45 Marinemann- fchaften. 68 Farmer-Freiwillige. Den Wunden seien erlegen 15 von der Schutztruppe, 3 von der Marine; an Krankheiten seien gestorben von der Schutztruppe 11 Offiziere, 34 Unter offiziere, 222 Mann, beurlaubt seien 4. Verwundet seien 25 Offiziere, 52 Unter offiziere 134 Mann von der Schutztruppe, sechs Offiziere, 5 Unteroffiziere, 15 Mann von der Manne. Der Totalverlust an Toten und Verwundeten betrage bis jetzt 1041 Mann. Nach Meldung des Generals von Trohta hat Oberst Deimling von Gibeon kommend, am 3. d. Mts. bei Baruchas, südlich Rochas, am 5. bei Gochas, am 7. anscheinend bei Urikuribis siegreiche Gefechte gehabt. Ter Feind ist vermutlich nach Osten geflüchtet. Die Verbindung zwischen Oberst Deimling und Meister ist hergestellt. Einer durch amtliches Telegramm aus Windhuk veröffentlichen Verlustliste zufolge sind in den Gefechten bei Groß-Nabas von Mannschaften 14 gefallen und 25 ver wundet 2 werden vermißt. Darunter befinden sich als ehemalige Angehörige der Sachs. Armee bezw. geb. Sachfen: Gefallen: Gefreiter Otto Jüngel, geb. 3. 10. 81 zu Leipzig, früher im Pionier- Bataillon Nr. 22. Retter Guido Lau, geb. 29. 12. 79 zu Hartmannsdorf, früher im Infanterie-Regiment Nr. 179. Reiter Gustav Dehler, geb. 8. 5. 82 zu Waldsachsen, früher im Königlichen Bayerischen 3. Chevauleger- Regiment. Verwundet: Sergeant Hermann Rauch, geb. 15. 1. 77 zu Schöningen, früher im Königl. Sächs. 1. Ulanen-Regiment Nr. 17 < leicht). Unteroffizier Richard Gräfe, geb. 20. 12. 81 zu Leipzig-Sellerhausen, ftüher im Infanterie-Regiment Nr. 134 (leicht). Ge freiter Otto Branstner, geb. 28. 6. 82 zu Borgishain, früher im Königl. Sächs. Feld- attillerie-Regiment Nr. 48 (schwer). — Die konservative Fraktion des Reichs tages hat beschlossen, an den Reichskanzler eine Anfrage zu richten, aus welchem Grunde er seiner am 9. Dezember v. I. im Reichs tage abgegebenen Erklärung, dem Reichstage unmittelbar nach Neujahr die Handels-Ver träge vorzulegen, nicht entsprochen habe und ferner darüber zu interpellieren, wie der gegenwärtige Stand der Handelsvertrags- Verhandlungen wäre. Die Interpellation lautet wörtlich wie folgt: „Ist der Herr Reichskanzler in der Lage, dem Reichstage eine Auskunft über den gegen wärtigen Stand der Handelsvertragsverhand lungen mit Oesterreich-Ungarn, sowie über die Umstände zu geben, welche ihn veranlaßten, seine am 9. Dezember v. I. abgegebene Er klärung, die abgeschlossenen neuen Handels verträge dem Reichstage nach seinem Wieder zusammentritt vorzulegen, bisher nicht zu entsprechen, auch eine Kündigung der alten Handelsverträge bisher nicht eintretreten zu lasten? — Berlin. Die Errichtung eines selb ständigen Reichskolonialamtes in der Frist von einigen Monaten gilt jetzt als gesichert. — Im Braunkohlenrevier von Mensel witz ist die ganze Belegschaft des Braun kohlenwerks Ramsdorf wegen Herabsetzung der Löhne in den Ausstand getreten. Im übrigen Revier ist alles ruhig. — Das Großherzogspaar von Weimar ist an Influenza erkrankt, zu der bei der Groß herzogin noch Lungen- und Rippenfellent zündung hinzugetreten ist. — Der Konflikt zwischen Regierung und Dem Buchhalter schwebte eine grobe Antwort auf der Zunge, der Ausdruck seiner vom Haß verzerrten Züge verriet eS, aber Rudolf Weinhold wandte ihm den Rücken und verließ das Kon tor, um mit müden Schritten die Treppe hinaufzusteigen. * * In dem hohen, halbdunNen Wohnzimmer, das mit allem Kom fort ausgestattet war, saßen zwei Damen, FrauAiwuste Weinhold und ihre hübsche Tochter, beide mit einer Handarbeit beschäftigt. In bas Antlitz der Mutter, da» einst schön gewesen sein mußte, hatten Kummer und Sorge tiefe Furchen gegraben, mit einem verschleierten, von Tränen umflorten Blick sah sie von der Arbeit auf, als ihr Gatte eintrat. EK bedurfte keine» besonderen Scharfblicks, um in chrem abgehärmten Gesicht zu lesen, daß sie nicht den Mut und die Tatkraft besaß, den Kampf mit dem Schicksal aufzunehmen, sie kannte die Verirrungen ihre» ManneS, wußte, wie die Dinge lagen und sah da» unausbleibliche Ende mit Schecken kommen, sie hatte sich in da» Unabänderliche hineingefunden. „Aerger überall," süßte Weinhold mit gepreßter Stimme, wäh rend er da» Zimmer einige Male mit griHen Schritten durch maß, „ich wollte, der Erhardsche Prozeß wäre beendet." „Er soll ja morgen sein Ende erreichen, Papa," fimteMara, ihn erwartungsvoll anschauend, „wirst Du den Eid schwören?" „Natürlich!" antwortete er. „Tue e» nicht," bat seine Frau, „ein Eid bleibt immer ein Eid und der Verleumdung wird er leicht eiu Haken, an den sie sich hängen kann. Erhard war ja früher Dein guter Freund, suche Dich mit ihm zu vergleichen, wenn Du auch ein Opfer bringen mußt." „Ein Opfer?" erwiderte er scharf. „Er verlangt alle»oder den Eid, einen Mittelweg, auf dem wir einander begegnen könn ten, gibt er für ihn nicht. Seine Forderung ist ungerecht, er kann sie nicht beweisen, der Richter hätte sk zurückweisen und damit den Prozeß beenden müssen. Ich kann den Eid schwören, wet- gere ich mich, so erkenne ich dadurch die Forderung al» bercch- Aus Ttadt und Land. Naunhof, den 14. Januar 1905 lobung nicht bereif» von den Vätern beschlossen?" „Ich fürchte, Du wirst entsagen müssen," erwiderte er und da» Zittern seiner gepreßten Stimme bekundete die mühsam bekämpfte Erregung, „Bertold Erhard ist ein eigensinniger Mann, er wird mir nie verzeihen, daß ich seine Habgier nicht befriedigte." „Paul läßt nicht von mir," sagte Klara in zuversichtlichem Tone, aber dennoch zitterte auch ihre Stimme, „den Bitten sei ne» einzigen Sohnas wird der Vater nachgeben müssen, wenn er ihn glücklich sehen will. Gewiß wäre e» für uns alle besser gewesen, wenn Jh ' hättet, aber ich hab, Prämien wiederum die gewohnte Dividende von 15 Prozent zu gewähren. Die Genossen schaft verfügte im abgelaufenen Jahre über Mittel, von mehr als 2 Millionen Mark Reserven. Die überaus vorteilhafte Versiche rungsgelegenheit wird nicht nur Landwitten, sondern auch Nichtlandwirtrn auf dem Lande wie in den Städten geboten. f Sächsische Marine Rekruten. Das Königreich Sachsen stellt ein recht statt liches Kontingent zur Marine, Nach den jetzt vorliegenden amtlichen Listen für 1903 -04 betrug die Zahl der aus Sachsen ausgehobenen und freiwillig eingetretenen Mannschaften 435, davon stammten 149 aus dem Bezirk des ersten, und 286 aus dem Bezirk des zweiten Armeekorps. Es stellten das erste Korps 207 Ausgehobene, 37 Freiwillige, das zweite Korps 207 Ausgehobene, 79 Freiwillige. Von den 319 Ausgehobenen stammten 65 aus der see männischen und halbseemännischen, 254 aus der Landbevölkerung. Vonden 116 Freiwilligen, die sich zum Dienst stellten, waren 20 Ein jährig-Freiwillige; fast die Hälfte, nämlich 47, traten vor Beginn des militärpflichtigen Alters in den Dienst. Außerdem wurden 35 Mann der Marine-Ersatzreserve überwiesen. Obgleich Baiern erheblich größer ist als Sachsen, stellte es nur 460 Mann für die Marine,. Baden stellte 404 und Württemberg 287 Mann. Das von Sachsen zu stellende Kontingent dürfte mit jedem Jahre wachsen. . Die Militärverwaltung läßt jetzt ein gehende Erhebungen über Zahnkrankheiten bei den Truppenteilen (namentlich auch bei dem Kadettenkorps) anstellen. Durch diese Erörterungeu soll die Frage geprüft werden, ob es notwendig erscheint, die Zurückweisungs gründe vom Heeresdienst auszudehnen, auf ausgebreitete Karies der Backen- und Mahl zähne, um von vornherein Leute mit größeren Zahnverlust vom aktiven Heeresdienst fernzu halten. 4 Bei der am 29. vorigen Monats er folgten Wahl von 8 Vertretern der Höchst besteuerten zur Bezirksversammlung Grimma sind die Herren Kommerzienrat Richard Hessel- Nerchau, Rentner Richard Beyer-Colditz, Ritter gutsbesitzer Alfred Freiherr von Reiswitz-Holtz- brinck-Podelwitz, Kommerzienrat Carl August Schütz-Wurzen, Rittergutsbesitzer Carl von Böhlau-Döben, Rittergutsbesitzer Kurt von Trebra-Lindenau-Polenz und Fabrikbesitzer Johannes Wiede-Pauschwitz gewählt worden. Eine interessante Urteilsbegründung über das Tippen wurde kürzlich in Leipzig in einem Prozesse wegen Duldung von Glücks spielen gegen einen Gastwirt gegeben. Danach ist das Tippen nicht unbedingt als Glücks spiel anzusehen. Bei mäßigen Sätzen sei das Tippen lediglich Gesellschaftsspiel, erst bei höheren Beträgen werde es Glücksspiel. Der am 5. Dezember 1904 in Freiburg i. Br. verstorbene Privatmann Friedrich Wil helm Klügel, der frühere Inhaber der be kannten Leipziger Rüschenfabrik August Fleisch hauer, hat der Stadt Leipzig für den Theater-Orchesterpensiousfonds 100000 Mark vermacht, mit der Auflage, davon seiner Witwe auf Lebenszeit eine Rente von 3000 Mark auszuzahlen. Waldheim. Der Bezirksausschuß der Königlichen Amtshauptmannschaft Döbeln hat Vir Vereinigung der Gemeinde Richzenhain mit den Städten Waldheim und Hartha ge nehmigt.
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