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Naunhofer Nachrichten V H Die Naunhofer Nachrichten erscheinen jeden DienStag, Donnerstag und Sonnabend Nnchniittag 5 Uhr mit dem DaMm deS nachfolgenden TageS. Schluß der Anzeigenannahme: Vormittags 11 Uhr am Tage dcS Erscheinens. : - -- Mittwoch, den 20. September 1905 16. Jahrgang - ß 1 keine Uebereinkunfl zustande ge- n- Da der Is sollst wäre kommen/' ir s > !! pechWWS init erky.^p^Igen. Südweftafrika. von General Trotha beabsichtigte ihnen bei dem Auftreten der Cholera.obliege' den Verpflichtungen noch weisen und sie anzuha die Vorschriften des ( Bekämpfung gemein^ vom 30. Juni ^1« die AusführusiEMn^ «nkün-isnttge«: Mir Inserent«« der AmtShauptmann. schäft Grimma 10 Pfg. die fünfge- spaltmr Zeile, an erster Stelle und für Auswärtige 12 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt. . bis MMerMW Er krankungen und I Todesfall an ChosMamt liche gonuidejlk worhaüm Mrmn Äöün früher ge - im »tige konzentrische Angriff gegen Wilboi infolge der nahezu unüberwindliche Schwierigkeiten bieten den örtlichen Verhältnisse nicht durchgeführt werden kann, müssen die einzelnen Abteilungen versuchen, den ihnen gegenüberstehenden Gruppen des Feindes nach Möglichkeit Ab bruch zu tun. Die nördlichste dieser Ab teilungen, die den Vormarsch aus der Linie «-MMN kanzlerß fyM -M.Modwfil S., 6r'v-^)sW»au WiMeRidurchrlB« ständlich nach Lage dei ausgeschlossen, sondern es', enden Akaßnahmen nur.ch dem Reichskanzleramt b Die Anträge zum Parteitag. Mit nicht weniger als 120 Anträgen und Beschlüssen wird sich der sozialdemokratische Parteitag in Jena zu befassen haben. Davon bezieht sich allerdings ein großer Teil, näm lich 54, auf den zur Erörterung stehenden Entwurf einer Neuorganisation der Partei. Dieser Entwurf strebt eine festere Zusammen fassung der Partei an, um die Mitglieder zu einem gefügigen Werkzeug in der Hand des Parteivorstandes zu machen, bei dem alle Fäden zusammenlaufen. Insbesondere hat dieser „die prinzipielle Aufklärung und Schu lung der Parteigenossen zu fördern ', d. h. dafür zu sorgen, daß niemand in der Partei eine andere Meinung hegt oder äußert, als die, welche von der Partei gutgeheißen ist. Damit in Zukunft nicht wieder „Genoffen" von der milden Richtung in den Reichstag gewählt werden, soll dem Parteivorstand die Entscheidung über Meinungsverschiedenheiten zustehen, die sich bei der Aufstellung von Reichstagskandidaten zwischen den Genossen eines Wahlkreises und den Bezirks- oder Vor ständen der Landesorganisationen ergeben." Für die Herbeiführung der nötigen Meinungs verschiedenheiten, welche zum Einschreiten An laß geben sollen, ist keine Anweisung beige- fügt, anscheinend weil man auch ohne eine solche dem Vorstand die nötige Findigkeit da für zutraut. Es ist bemerkenswert, daß sich gegen den Grundgedanken dieses Entwurfes fast kein Antrag und keine Resolution richtet. Vielmehr befassen sich die Anträge im großen und ganzen mit Einzelheiten, die keine weiter- gehende Bedeutung haben. Das heißt aber, daß die Sozialdemokratie fest entschloßen ist, init allen Mitteln die Scharte, die ihr die letzten Reichstagsnachwahlen gebracht haben, auszuwetzen, und daß ihr hierfür kein Opfer, selbst nicht das der eigenen Ueberzeugung und der freien Meinungsäußerung zu hoch ist. Mehrere Anträge befassen sich mit der Wühlerei unter der Jugend; für diese sollen nach MöglichkeitbesondereJugendorganisationen geschaffen werden. Vor allein aber soll die Saat der sozialdemokratischen Irrlehre in der Erkenntnis, daß das Heer die festeste Stütze der bestehenden Verhältnisse ist, jahraus jahr ein unter der zur Aushebung gelangenden Jugend ausgestreut werden. So fordert ein Antrag, daß besonders zu diesem Zwecke in jedem Jahre vor der Aushebung öffentliche Versammlungen abzuhalten seien, wo die jungen ^eute „speziell über ihre sogenannten „Rechte" als Soldat aufgeklärt werden, ferner daß zu dieser Zeil Flugblätter des selben Inhalts verbreitet werden und darauf hingewiesen wrd, daß sie von dem soge nannten „Beschwerderecht" den ausgiebigsten Gebrauch machen sollen. Durch die Auf- klär-ung in dieser Weise würden die jungen Leute erst sehen, wie die Dienstvorschriften von den Vorgesetzten gehandhabt werden, und einen Abscheu vor dein Militarismus be kommen." Ein weiterer Antrag, der von den „Genoffen" des 15. sächsischen Wahlkreises ausgeht, fordert die Verbreitung einer Flug schrift, in der über die Frage „wie kann sich ein Soldat vor Strafe und Mißhandlungen schützen'?" Aufschluß gegeben wird und Mili- tärgerichtsurteile enthalten sind. Diese Anträge gehören zu den beliebten Mitteln der Partei, um das Heer in ein un günstiges Licht zu stellen, während dieses ge rade in Deutschland seit der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht eine Schule des Mannesmutes und des Manncnsstolzes ist, und die leitenden Behörden andauernd be strebt sind, Ausschreitungen und Soldaten- mißhandlungen auszumerzen. Wie sich der Soldat vor Strafe und Mißhandlungen schützen kann, das braucht er nicht durch so Zaris-Nam, 30 Kilometer westlich Groot- fontein, angetreten und 45 Kiloureter in west licher Richtung zurückgelegt hatte, ist dort au den Gegner gestoßen und hat ihn brach schweren Gefecht geworfen. Amtlich wird hierüber gemeldet: Major Meister schlug aür 13. Sep tember den Feind westlich Haruchas. Nach sechsstündigem Aufstieg in dem steilen Ge birge und heftigem, fünfstündigem Gefecht, bei dem es zum Kampfe Mann gegen Mann kam, wurden die Hottentotten aus ihren starken Stellungen geworfen. Einem Teil gelang es, in nordwestlicher Richtung in Gebirgsschluchten zu entkommen. Die Verfolgung wird fortgesetzt. Der Feind ließ 00 Tote auf dem Gefechtsfelde liegen. Auf unserer Seite fielen zwei Reiter, ver wundet wurden Major Märcker, Schuß in die linke Schulter, Oberarzt Korsch schwer, und 10 Reiter. Daß die Verfolgung in das unbekannte Sandfeld an unsere tapferen Truppen noch größere Anforderungen stellt als diese müh seligen Kümpfe, weiß man aus den vorjäh rigen Vorgängen im Hererolaude zur Ge nüge. Die Witboi sind mit den ausschlag gebenden Wafferverhältnisseu des Landes ohne Zweifel völlig vertraut und haben schon aus diesem Grunde vor ihren Verfolgern einen bedeutenden Vorteil voraus. Trotzdem werden diese auch vor den härtesten Anstrengungen und Entbehrungen gewiß nicht zurückschrecken, solange ihnen die Hoffnung winkt, den landes kundigen Feind abermals zum Kampfe zwingen und ihn entscheidend schlagen zu können. -z h Ms - RGBl. Bezugspreis: Frei inS HauS durch Austräger M. 1.20 vierteljährlich. Frei inS HauS durch di« Post Ml. 1.30 vierteljährlich. März I904 — 348 ll N — den Polizei- behörden als Richtschnur empfohlene, im BunhdArate festgestellte Anweisung zur Be kämpfung der Cholera nochmals aufmerksam gemacht. Ganz besonders ist darauf zu achten, daß die durchs HZ 1 ff. des Reichsgesetzes vom 30. Juni 1900 vorgeschriebene Änzeigepflicht bei Erkrankungen an Cholera und choleraver dächtigen Erkrankungen strengstens einge hakten wird. Wichtig für die Bekämpfung der Cholera ist die möglichst schnelle Feststellung der Krankheit durch bakteriologische Untersuchung Als Untersuchungsstellen sind bestimmt: die Zentralstelle für öffentliche Gesundheitspflege zu Dresden, das pathologische Institut der Stadt Dresden (nur für den Bezirk der Stadt Dresdens und das hygienische Institut der Universität Leipzig. Die behandelnden Aerzte können zu schnellerer Feststellung wesentlich dadurch beitragen, daß sie mit möglichster Beschleunigung Untersuchungsmaterial an die vorerwähnten Untersuchungsstellen einsenden, auch schon bevor der beamtete Arzt in Tätigkeit getreten ist. Ostafrika Dort sind alle Maßnahmen getroffen, um nach Kräften den überall auflodernden Auf stand zu bekämpfen. Wie Gouverneur Graf von Götzen unter dem 10. d. M. telegraphiert, ist die Marine-Infanterie ans dem österreichi schen Lloyddampfer „Körber" am vorigen Sonnabend in Dar es Salam gelandet worden. Zur Beruhigung der Bezirke Lindi, Kilwa und Mrogoro werden größere Detache ments der Schutztruppe vorgeschoben, vie ihren Rückhalt in kleineren Abteilungen der an festen Punkten bleibenden Marine-Infan terie haben werden. Die Jnncnstationcn, die vorläufig sich selbst überlassen bleiben müssen, erscheinen auch zu Offensivvorstößcn stark genug. In den Bezirken Mahsuge und Jringa sind einzelne Teile der Bevölkerung auf ständisch. Die in Jringa stehende Kompagnie der Schutztruppe hatte unter Hauptmann Nigmann in den Utshungive-Randbergen ein siegreiches Gefecht. Die Wahehe-Häuptlinge befinden sich bei Hauptmann Nigmann. Die Station Jringa selbst ist gesichert. Einigung zwischen Schweden und Norwegen. Die Verhandlungen der schwedischen und der norwegischen Delegierten in Karlstad haben erfreulicherweise zu einein Einverständnis über die Hauptfragen geführt, wodurch die in den letzten Tagen so viel erörterte Kriegsgefahr beseitigt und der Weg zur endgültigen fried lichen Auflösung der Union geebnet ist. Eine offizielle Mitteiluyg, die noch am Abend des Sonnabend in Karlstad bekannt gegeben wurde, besagte, es sei Grund zu der Hoff nung vorhanden, daß die schwedisch -norwegischen Verhandlungen binnen kurzem zu einem posi tiven Resultat führen würden. Den Eindruck dieser Meldung in der norwegischen Haupt stadt schildert folgender Spezial-Drahtbericht an den Berl. Lokalanzeiger: Christia n a. Der allgemeinen Stimmung wird von der Zeitung Verdens Gang wie folgt Ausdruck gegeben: „Die init so großer Spannung erwartete Botschaft ist endlich ge kommen. Die Verhandlungen in Karlstad haben zu friedlicher, Uebercinkunft geführt. Sie wird von dem überwiegenden Teile der beiden Völker, deren Gegenwart und Zukunft diese Entscheidung aufs nächste angcht, init tiefer Zufriedenheit empfangen. Die ganze zivili sierte Welt wird diesen NuSgang mit voller Sympathie begrüßen. Zwei nordische Völker haben einen der ernsthaftesten Konflikte, wie es Kulturnationen geziemt, gelöst. Nur wenige Monde sind dahin gegangen, seitdem wir den Weg der Selbständigkeit betraten, welcher an viele Abgründe hätte führen können. Alles ist ruhig verlaufen, so ruhig schön, daß wir bis weilen nicht an die großen Begebenheiten, in deren Schatten wir unk befanden, haben glauben können. Kein Tropfen Blut fleckt diese Scheidung, welche das fruchtbare Zu sammenwirken beider politisch getrennter Völker fördern wird. Norwegen kann sein eigenes Leben an der Seite der nordischen Ver wandten leben. Wir sind nahe dem Tage, wo das Selbständigkeitswerk vollständig voll bracht ist. Wir wenden, indem wir die Bot schaft empfangen, zuerst unsere Gedanken mit dankbaren Grüßen an unsere Staatsgewalts vertreter während der Verhandlungen. Das Resultat ist im einzelnen noch unbekannt, wird auch nicht derartig ausfallen, wie es die Norweger gewünscht haben. Sicher ist aber, daß es dem, was Menschenmacht ver mag, entspricht, weder unsere Würde kränken noch unsere Selbständigkeit schmälern kann; ivieder nach nM-MH- MiMehmv werdemiMe- M^isp> -pps Rind- u»V!MWeischeK! daMeMchdÄsistMg fichit noch eMtzkihMiMs ihnrjMjM Ml^chyvegen. Mit einem Illustrierten SountagSblatt und Landwirtschaftliche Beilage. Letzt««« alle 14 Tag«. UebrigenS ist dem. -MniglMn^Mj.nisterium des Innern namMfichimÄemcketztpiMKochen zahlreiches Matd'tM insbesondere^^ gangen,o H Erhebu.M emm Ortsblatt für Albrechtshain, Ammelshain, Belgershain, Beucha, Borsdorf, Eicha, Erdmannshain, Fuchshain, Großsteinberg, Kleinsteinberg, Klinga, Köhra, Lindhardt, Pomßen, Staudnitz, Threna und Umgegend Zur Frage der Fleischteueruug weiß eine Dresdener Korrespondenz zu melden, daß schon seit einigen Wochen zwischen dem sächsischen Ministerium des Innern und dem sächsischen Finanzministerium einerseits und den maßgebenden Stellen in Berlin andererseits Verhandlungen schweben, die auf Erleichterungen bezüglich der Einführung von Vieh in leben dem resp. in geschlachtetem Zustande in die deutschen Bundesstaaten hinzielen. Es sind hierbei sowohl Erleichterungen in zolltariflicher als auch in veterinärpolizeilicher Hinsicht ins Auge gefaßt worden. Bereits vor einigen Wochen hat ferner die sächsische Staatsregierung die Kreishauptmannschaften angewiesen, Erhe bungen bezüglich der Viehpreise und des Fleisch konsums anzustcllen und hierdurch die not wendigen statistischen Unterlagen für eine Weiter verfolgung der Angelegenheit von deren Dring lichkeit man auch in Regierungskreisen voll kommen überzeugt ist, zu beschaffen. Diese Ermittlungen dürften in kurzer Zeit abgeschlossen sein. Vor allen Dingen wird man wahr scheinlich darauf kommen, die Zollsätze für ge- schlachtctes Vieh, die jetzt pro 100 Kilo l8 / Mark betragen, in entsprechender Weise herab- znsetzen. Hierdurch würde die Einftth«» von Fleisch erleichtert und der deutsche Viehbestand würde vor Versenchungsgefahr -'tzchchstFO>' Ein selbständiges Vorgehen SachMs^s^ verlag mrd Druck: Gönz är Eule, Namrhof. Redaktion: Ang. Franz Hauschild, Naunhof. aiyskitl WsichHMgfl i ...... Md''Mf"^eR'durch "BerMM Lk" tkätzetEchoköaMvdächtitzsnvW ist zialdemokratische Flugblätter zu lernen, das lernt er in der Jnstruktionsstunde. Wo die Roheiten aber zu Hause find, das bezeugen die sozialdemokratischen Jungbrunnentage, auf denen sich die Führer der Roten weniger ge wählt behandeln, als der Offizier oder Unter offizier den Rekruten. Unter den 120 Anträgen und Resolutionen, die das „Arbeiterparlament" in seinen '„Ta gungen der Gründlichkeit", wie der „Vor wärts" schreibt, bearbeiten soll, befinden sich insgesamt zwei, die sich mit sozialpolitischen Fragen befassen — ein Zeichen, wie wenig die Sozialdemokratie für das Wohlergehen der Arbeiter übrig hat. Borbeugungsmatzregeln gegen die Cholera. Das Königliche Ministerium des Innern macht folgendes bekannt. Da es im Hinblick auf das vereinzelte Auftreten der Cholera in entfernten Teilen des Reiches immerhin nicht völlig ausge schlossen scheint, daß einzelne Fälle auch nach ! dem Königreich Sachsen eingeschlcppt wertzM können, nimmt das Ministerium des Innern Veranlassung, die Polizeibehörden : -in, sj/7!itsn^ Hl,