Suche löschen...
Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 57.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-194000008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19400000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19400000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 57.1940
-
- Ausgabe Nummer 1, 4. Januar 1940 1
- Ausgabe Nummer 2, 11. Januar 1940 1
- Ausgabe Nummer 3, 18. Januar 1940 1
- Ausgabe Nummer 4, 25. Januar 1940 1
- Ausgabe Nummer 5, 1. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 6, 8. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 7, 15. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 8, 22. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 9, 29. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 10, 7. März 1940 1
- Ausgabe Nummer 11, 14. März 1940 1
- Ausgabe Nummer 12, 21. März 1940 1
- Ausgabe Nummer 13, 29. März 1940 1
- Ausgabe Nummer 14, 4. April 1940 1
- Ausgabe Nummer 15, 11. April 1940 1
- Ausgabe Nummer 16, 18. April 1940 1
- Ausgabe Nummer 17. 26. April 1940 1
- Ausgabe Nummer 18, 2. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 19, 9. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 20, 16. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 21, 23. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 22, 30. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 23, 6. Juni 1940 1
- Ausgabe Nummer 24, 13. Juni 1940 1
- Ausgabe Nummer 25, 20. Juni 1940 1
- Ausgabe Nummer 26, 27. Juni 1940 1
- Ausgabe Nummer 27, 4. Juli 1940 1
- Ausgabe Nummer 28, 11. Juli 1940 1
- Ausgabe Nummer 29, 18. Juli 1940 1
- Ausgabe Nummer 30, 25. Juli 1940 1
- Ausgabe Nummer 31, 1. August 1940 1
- Ausgabe Nummer 32, 8. August 1940 1
- Ausgabe Nummer 33, 15. August 1940 1
- Ausgabe Nummer 34, 22. August 1940 -
- Ausgabe Nummer 35, 29. August 1940 1
- Ausgabe Nummer 36, 5. September 1940 1
- Ausgabe Nummer 37, 12. September 1940 -
- Ausgabe Nummer 38, 19. September 1940 -
- Ausgabe Nummer 39, 26. September 1940 -
- Ausgabe Nummer 40, 3. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 41, 10. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 42, 18. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 43, 24. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 44, 31. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 45, 7. November 1940 -
- Ausgabe Nummer 46, 14. November 1940 1
- Ausgabe Nummer 47, 20. November 1940 1
- Ausgabe Nummer 48, 28. November 1940 1
- Ausgabe Nummer 49, 5. Dezember 1940 1
- Ausgabe Nummer 50, 12. Dezember 1940 1
- Ausgabe Nummer 51, 19. Dezember 1940 1
- Ausgabe Nummer 52, 24. Dezember 1940 1
-
Band
Band 57.1940
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
vkui^cneir kirwc«v80>v«ni>ivzu kkiriidicL oxL^dicL-voirsk« /L äks, skirt- >men unck 4. wahrten .m.b«. Skonto, Lill Siver dt, zietls Vere 14 om 7,- LU <!», 80 40 eivs.Kelb iS,SV 33.60 LU «tz, >itrt: 2^ 2-4 m !3.- LS,- LU SIL 4 m - SS,- es,- LU k^ormLiprsisen. kkUr. l« Mliml!!' (611 t1«S«rxe8tlS. ?aüö 55. rrt laiilsvä »d (240 (8aai-pfalr) üringer eräe rerks 1,50 Löl. LU, l»absr,Io LI. LaoL Uetert (13843 rm»<Ivrk( Itiür.) iiigei mä Kuddung. In - Brieden»», Iskan 88 07 44. ins« (12424 rrlln 810 18, e« 1S7/1S8, 4S. UMIN MIMW .5 krorent. s 1939 von wieder! «II« »ür t»U7g S, MrMakszeitun§ des dcutsckcnGartenbaues vsutsolis 6nrtendaureitun8 kür cken Sulketengau ver k! r XV e rd 8 8 ärtn e r unä 81 u m s n di n ä e r in ^ien ^rntiiodo 2 e 1 tun 8 kür äsn 6artendau iw keiodsnLdrskanä nnä dkittei1un88d1att üsr Uauptvervini8un8 6 er äeutsoden 6sriendauvirt8vkskt Usuptsotriltl-itunx: UcrUn-LU-irlnItendur^ 4, >.cluatristmüe 38jZ9. Leroiui SI4208. Veri»^ Oürtverisov« V-rlszs^s^^oksII vr. x^slter I^>nx L.-0, Lsrii» 8XV 68. Locüstrsb« 32, kernrut 176416 Lostsokeekkonlo: LerUn 6703 »nreixenpreis: 46 mm breite MUimeterreUs 17 Piz., lextnnreizen mm-preis SO Piz. 2ur Seit ist Lnreizenpreisilste Sir. 8 e. I. Luzust 1S37 zultiz. LnreizenennedmesekiuL: vienstez trüb. Lnreizenennebms: krenLIurt (Oker) Okerstr 2t. kernr. 2721 postsckeekk.: geriin 62UII. krtallunzsort krenLiurt (0). Lrsoksint «ücksntlieb. keruzszebokr: Luszebe L monstl. LU I —, Luszebe 8 (nur Inr Mtzlieker Kes LeicksnLbrslenkes) vierteljiikrl. LU 0.7b suritzl. postbestellzebab, postverlsgsort krankkurt (Oder) - ^usgsdv » verUn, Donnerstag, 8. bedruar 1940 57. dskrgang — Kummer 6 IVis vo^s V^sisorNUNN OsutscLIcrucks mit §crrtsnbcru6'cksn IVcrürunNSFÜtern srrsickt ivirck Gemüse und Obst in der ErnährungspolM Bon Reichsfachwart Johannes Boettner, Vorsitzender der Hauptvcrelnigung der deutschen Gartcnbauwirtschaft Daß die deutsche Ernährungswirtschaft am 1. September 1939, d. h. am Tag des Kriegs beginns, ihre Probe bestanden hat, wird von nie mand bestritten. Das Entscheidende war, daß an diesem Tag grundlegende Aeuderungen in der ge samten Erzeugung und Verteilung nicht notwendig waren. Für uns Gartcnbauer ist es ebenso wesentlich, daß wir nun im Krieg nicht etwa mit irgendwelchen neueren Nahrungsproblemen kommen müssen, son dern daß die Forderung nach Ausweitung des Ver brauchs von Gemüse und Obst vor Beginn des Krieges genau so bestand, wie sie heute besteht. — Jetzt freilich sehen es alle! Welche Rolle allein Gemüse im allgemeinen Er nährungshaushalt spielt, will ich an wenigen Zahlen klarstellen: In den ersten drei Monaten dieses Krieges ist der Verbrauch an Gemüse gegen über dem Normalvcrbrauch früherer Jahre im Reichsdurchschnitt um mehr als das Dreifache ge stiegen. In Bayern allein — ein Land, das jetzt erst Gemüse essen lernt — um das Zehnfache. — Welche Mengen bei einem solchen Verbrauch für ein 80-Millionen-Volk bereitgestellt werden müssen, ist nur dem bekannt, der in diesen Dingen arbeitend mitwirkt. — Aus diesem außerordentlich großen Verbrauch ist es auch erklärlich, daß im Augenblick demgegenüber die Versorgung nicht ganz so reich lich ist. Dabei darf nicht vergessen werden, daß der Ernte-Rhythmus unserer Felder und Gärten die Frühjahrsmonate ansläßt. Ein Hinweis aber liegt darin für die Vorbereitung der neuen Ernte und ihrer Borratsbildung. Immerhin die Einführung der fest gebundenen Ernährungswirtschaft ist durch den vollen Einsatz von Gemüse und Obst erst möglich geworden; und es muß auch nun für die weitere Sicherung der Ernährungswirtschaft des Krieges Gemüse und Obst in reichlichstem Maß bereitgestellt werden. Jede Hausfrau weiß aus Erfahrung, daß eine ausreichende und gute Versorgung mit Gemüse mehr bedeutet als einige Granini mehr Fleisch oder Fett. Die mengenmäßige Bewertung — in sonderheit des Gemüses — darf dabei in gar keiner Weise unberücksichtigt bleiben. Denn auch wenn es uns gelänge, alle Nahrungsmittel mit den notwen digen Stoffen, die der Mensch braucht, in Form Von Tabletten zu verabfolgen, so könnte doch nicht verzichtet werden auf die Zellulosemassen, die nun einmal der Mensch zur Verdauung braucht, und diese verdaulichen Zellstoffe sind wieder am besten durch das Gemüse zu beschaffen. Denn der Mengenertrag je Flächeneinheit ist bei Gemüse weit höher als bei der Landwirtschaft. Es sind darüber die verschiedensten Berechnungen ange stellt worden. Es kommt nun nicht darauf an, ob diese Mehrmenge das 6,bfache oder das bfache ge genüber der landwirtschaftlichen Erzeugung von der Flächeneinheit ist. Wesentlich ist allein, daß ein Mehranbau von Gemüse, rein theoretisch gesehen, sogar völlig die Lücke schließen könnte, die heute noch in dem Kalorienbedarf des Ernährungshaus haltes vorhandeii ist. Die Höhe der Anbau-Ausweitung Die Gemüseanbaufläche, die im Jahre 1939 ins gesamt in Deutschland vorhanden war, beträgt ca. 70 000 da. Wenn der Mehrverbrauch — wie ich sagte — das Dreifach« ausmacht, so sollte man au- nehmen, daß nunmehr eine Anbauausweitung auch in der Fläche etwa auf 200 000 lia erfolgen müßte. Selbst, wenn das geschähe, würde dadurch in keiner Weise das Problem zu lösen sein; denn der Arbeits aufwand, der notwendig ist, insonderheit beim Ge müsebau, ist ja mindestens viermal so groß wie bei der Landwirtschaft, und es ist undenkbar, daß uns die hier notwendigen geschulten Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Es wird angestrebt eine Anbau« ausweitung im erwerbsmäßigen Anbau, d. h. so wohl im beruflichen Gartenbau wie in der bäuer lichen und reinen landwirtschaftlichen Sphäre um etwa 30A; eine Fläche, die sich wahrscheinlich auch erreichen lassen wird. Mit diesem Mehranbau und mit den Ueberschüssen der normalen Anbauflächen wird in erster Linie der Bedarf zu decken sein, den das Heer, die Industrie für Konserven, Trocknung, Einsäuerung, Silage usw. benötigt. Darüber hin aus wird damit eine reichliche Beschickung dec Frischmärkte zu erzielen sein. Die Bedeutung des Selbstversorgeranbaus Entscheidend aber für eine wirklich so volle Ver sorgung unserer Bevölkerung mit Gemüse und auch mit Obst, wie sie gewünscht werden muß (es sollte im ganzen Jahre kein Tisch jemals ohne Gemüse und Salat sein, es sollte kein Kind ohne Aepfel in die Schule gehen), kann einzig und allein der Eigenanbau sein, der Kleiugartcubau und der in den Kleinsiedlungen und sonstigen von neben erwerbsmäßig tätigen Händen dürchqeführte gärt nerische Anbau. 'Es ist — wie gesagt — arbcitSaufwandmäßig und auch lohnmäßiq und dadurch preislich gar nicht zu schaffen, daß unserer gesamten Bevölkerung vom Erwerbsanbau die Mengen an Gemüse und Obst verabreicht werden, die es im Sinne der Gesund- Haltung tatsächlich braucht. Das ist eben nur zu erreichen durch die eigene Betätigung im Garten, und darin wiederum liegt eine Rückkehr zu den na turgegebenen biologischen Verhältnissen. Das, was der Erwerbsgartenbau an Gemüse nnd Obst dem Volk bereitstellen kann, wird immer nur ans den eben gesagten Gründen der für die Gesuuderhal. tung gestellten Forderungen gegenüber eine Teil deckung bleiben. Und gerade im Krieg mehr als je ist die Vollversorgung Ausgabe der "eigenen Kraft der einzelnen Familie. Bereitstellung von Gartenland notwendig Und auch das mag hier gesagt sein: Diese Lösung ist die glücklichste, die wir uns vorstellcn können; allerdings dann erst, wenn auch durch entsprechende Bereitstellung von Gartenland in erreichbarer Nähe für die Städter dem einzelnen die Möglich, leit gegeben ist, sich gärtnerisch zu betätigen. Deshalb ist diese Lösung nicht nur als glücklich zu bezeichnen, sondern als einzig tragbar, weil an ders der Arbeitsauswand für die Erzeugung des Gemüses überhaupt nicht aufzubringen ist. Und hierbei handelt es sich um Arbeitsstunden, die zu sätzlich geleistet werden, die der einzelne bewirt schaftende Kleingärtner als Ausgleich zu einseitiger beruflicher Tätigkeit in Fabrik oder Kontor be trachten kann und auch betrachtet. — Es ist nicht etwa so, daß die bei der Kleingartenarbeit ver brauchten Stunden eine quälende Arbeitslast be deuten, sondern sie sind glciMeitig Erfrischung und Erholung und brauchen nicht in Geldwert um gerechnet zu werden. Der Schrebergärtner, der — wie gesagt — sich diesen Arbeitsaufwand ja geldmäßig nicht umrech. nen kann und darf, erzeugt hierbei für sich und die Leinen Werte, die in dieser Menge überhaupt nicht käuflich sind, und er erzeugt dabei aus dem Boden noch je Flächeninhalt mindestens die gleichen Kalo rienmengen wie der Berufslandwirt. Wenn einmal errechnet worden ist — und auch diese Zahlen brauchen nicht genau zu stimmen, geben aber einen Hinweis —, daß der Berufsgärtner mit allen in vestierten Kultureinrichtungen 6,8 mal so viel an Kalorienwerten erzeugt wie sein Kamerad in der Landwirtschaft, der Schrebergärtner als Lieb haber noch etwas mehr je Flächeninhalt als der Landwirt, dann gibt uns diese Aufstellung auch gleichzeitig einen Hinweis für die Arbeit, die auch im Krieg'zu leisten ist. Wie groß für den einzelnen Haushalt die Be deutung der eigenen Erzeugung sein kann, wird ersichtlich insonderheit auch durch einen Blick auf die durch die Forderung eines modernen und tota len Krieges, wie wir ihn führen, gegebenen Ver kehrsprobleme, die dann wenigstens auf dem Ge biet Gemüse und Obst für den einzelnen gelöst sind. Die individuelle Nahrungsfreiheit, zu der der Garten uns führt, ist für die Erreichung der Nah- rungsfreihcit des ganzen Volkes von tragender Be deutung. Der Berufsgärtner, der nicht nur jetzt da? Rück- grad im Gartenhaushalt des Volkes ist, sondern auch in der Zukunft bleiben wird, muß stick und in der Zukunft von seinem Wißen und mit seinem Können den nebenerwerbsmäßigen Bcrufskamera- den so viel obgebcn, daß dieser nebenerwcrbs- mäßige Berufskamerad an die mengenmäßige Mehrleistung des Gärtners möglichst nahe heran kommt. Und das ist denkbar! Es handelt sich also bei dem wirklich umfassende,i Einsatz des Gartenbaues für die ErzeugungsschlaM des Krieges um zwei Probleme: einmal um die durch den Krieg notwendig gewordene Aktivierung des erwerbsmäßigen Anbaues, also sowohl des gärt nerischen, wie des bäuerlichen, wie auch des land- wirtschastlichen Gemüsebaues, und es handelt sich önm anderen um den vollen Einsatz der Eigenver- sorgnng unserer Bevölkerung. Wobei ich betont herausstelle, daß das eine so wichtig ist wie das andere, Der Einsatz des erwerbsmäßiqen Anbaus In den Richtlinien des Reichsnährstandes für die Knegserzeugungsschlacht des Gartenbaus wird Ziel und Richtung angegeben, und ich weiß, daß unsere deutschen Gärtner den Weg betreten, der ihnen gezeigt ist. Ich weiß, daß dabei der volkswirtschaft liche Erfolg um so größer ist, je mehr freie Eigen- entjcheidung dem einzelnen verbleibt. Um ein Beispiel herauszustellen: Gewiß hätte ich z. B. für die Umstellung des Blumenbaues ver langen können, daß ein bestimmter Prozentsatz der zur Verfügung stehenden Glasflächen nunmehr für Frühgemüsekulturen einzusetzen ist. Zweifelsohne hätte auch diese Fläche sich durchaus kontrollieren lassen. Aber ich hätte ja damit nur eine Schemati sierung erreicht; ich hätte Betriebe, von denen jeder einzelne — das wissen wir Gärtner ja am besten — immer und immer wieder anders gelagert ist, nach einer einzigen Schablone behandelt. Der Erfolg wäre bestimmt nur halb so groß geworden wie nun, da ich die deutschen Blümengärtner aufge rufen habe, eine Umstellung auf Frühgemüsebau in ihren Betrieben in dem Rahmen vorzunehmen, in dem der einzelne Betrieb es fachlich und wirt schaftlich rechtfertigt. In gleicher Weise habe ich auch die als notwendig bezeichnete Anbauausweitung beim Gemüsebau um etwa 30 79 nicht irgendwie schematisch für alle Ge biete oder alle Betriebe eingesetzt. Ich habe es auch hier vermieden, irgendwie dem einzelnen Betrieb Auflagen machen zu lassen. Ich habe aber den zuständigen Gartenbauwirt- schaftsverbänden und den Gartenbau-Abteilungen des Reichsnährstandes aufgezeigt, was, insgesamt gesehen, von ihnen erwartet wird; ich habe appel liert an die Einsicht und das Verständnis des ein zelnen wirtschaftenden Menschen, und ich bin über ¬ zeugt, daß der Erfolg ein ganzer sein wird. — Ich habe den einzelnen Gartenbauwirtschaftsverban- den bekanntgegeben, welche Gemüsearten insbeson- dere in dem zuständigen Gebiet als zweckmäßig für die Anbauausweitung angesehen werden können. Konjunktur-Anbau unmöglich Es wurde also im ganzen Reich nach großen Ge sichtspunkten die Steuerung des Mehranbaus in die Hand genommen. Das ist nötig, denn: nicht wieder wollen wir einen Kriegs-Gemüsebau wie den des Weltkrieges erleben. Unter keinen Um ständen werden wir dulden, daß irgendwelche Kon junkturritter innerhalb unserer eigenen Reihen oder innerhalb der Landwirtschaft glauben, mit Hilfe eines übertriebenen Kriegs-Gemüseanbaues sich sie Taschen füllen zu können. Wenn je, dann ist hier eine sinnvolle Planung vonnöten; denn nirgendwo kann Ackerland, auch wertvolles Ackerland, leicht so nutzlos vergeudet werden wie da, wo von unge eigneten Kräften an ungeeigneten Orten Gemüse bau betrieben wird. Ich habe daher dem Reichsbauernführer vorge schlagen, für die Ausweitung des Gemüesebaus eine Genehmigungspflicht einzusühren, um alle die Schäden zu vermeiden, die infolge eines unkontrol lierten und sinnlosen Anbaues von Gemüse auf- tretcn. Voraussetzungen für die Genehmigung der Anbau-Ausweitung Die Merkmale, nach denen die Genehmigungen für den erweiterten Anbau auszusprechen sind, sind in fünf Sätzen zusammengefaßt: 1. Es mutz gegeben sein die Eignung des Be- tricbssührers! Nicht etwa so, daß nur u. a. Umstän den im Gartenbau Bewanderte zugelassen werden sollen; aber so, daß die fachliche und charakterliche Haltung des Betriebsführers erwarten läßt, daß bei einer eingehenden und guten Beratung der An bau von Gemüse auch wirklich Erfolg haben wird. 2. Voraussetzung ist die Eignung von Boden und Klima! Nur solche Flächen sind dem Gemüsebau zuzuführen, die nach der Bodenart und den Klima verhältnissen eine einigermaßen sichere Ernte er warten lasten. 3. Die Voraussetzung liegt in der Sicherung der Arbeitskräfte! Gemüsekulturen, die nicht die Pflege der notwendigen Arbeitskräfte — und die sind nicht unbedeutend — genießen, werden zu Wüsteneien und Unkrautherden und schaden mehr, als sie je nützen können. — Auch für die Ernte ist ein ge steigerter Arbeitsaufand vorhanden. 4. müssen sichcrgestellt sein die notwendigen Men gen an Dünger und sonstigen Betriebsmitteln! Gemüse sind nun einmal Fresfer gegenüber den landwirtschaftlichen Pflanzen und' haben einen Mehrbedarf gegenüber den meisten landwirtschaft lichen Kulturen. Ohne entsprechende Betriebsmit tel, so beispielsweise Brennstoffe für den Treib haussektor, ist ebenfalls ein erfolgreicher Gemüsebau unmöglich. 5. — und das ist vielleicht mit das Entschei dendste — ist als Voraussetzung die Absatzsicherung zu betrachten! Es mag im Augenblick utopisch klingen, daß die Sicherung des Absatzes irgendwie in Frage gestellt sein könnte. Und doch ist dem so. Unsere Erzeuguiste sind marktgebunden, und daher muß entweder die Ge währ gegeben sein, daß die angebauten und anfal lenden Ernten auch wirklich dem Markt in einer aufnahmefähigen Form zngeführt weiden können, oder aber es mutz durch Anbannerträge sichergestellt sein, daß die Ernten nicht verkommen. Wenn beispielsweise irgendwo von der Bahn kilometerweise entfernt ein Grotz-landwirt hergeht und — sagen wir — 30/40/50/100 Morgen Spinat anbaut, der dann zu einer Zeit, die niemand vor ¬ her bekannt gewesen ist, zur Ernte kommt dann kann es sehr wohl möglich sein, daß gerade in dem Augenblick hierfür ein Absatzweg nicht geschossen werden kann. Die Empfindlichkeit unseres Gemüses nach der Msatzseite hin wird im übrigen besonders stark in Erscheinung treten, weil sich innechaw der Ver- arheitungslndnstrie nicht unerhebliche Wandlungen vollzogen haben. Infolgedessen ist eine eingehende Planung auch hier gor nicht zu umgehen. Liegt dach bis zu einem gewißen Grad auch die Grenze der Ausdehnungsfähigkeit unserer Gemüseflächen da, wo für die Erntespiße die Aufnahmefähigkeit der Berarbeitungsindustrie endet; denn eines ist nicht zu ertragen, und das ist, daß in dieser Zeit des Krieges Nahrungsgut, dos unser deutscher Ba den trägt, irgendwie dem Verderb anheimfällt. Die Eigenart unserer Erzeugnisse, insonderheit der ruckweise Anfall der Ernten und die Leichtverderb lichkeit, bedingen es nun einmal, daß bei einer starken Ausweitung der Frischmarkt nicht immer mit >der Aufnahmefähigkeit mitkammt, und daß auch bei stärkstem Einsatz des Frischverbrauches Ueberstäude bleiben, die nur zu reiten sind für die Volksernährung, wenn sie durch ein Konservie rungsverfahren in dauerhaften Zustand überführt werßen. Vom Erwerbsonbauer aller Größenordnung ist somit zu erwarten, daß er sich — durch die von mir angeordnete GemehmigungsMicht unterstützt — sinnvoll in den gesamten ProduktionSplan einsügt. Von den Dienststellen des Reichsnährstandes — d. h. sowohl von den Landeshauptabteilungen N ül der Laude-bauernschaften wie von den Gartenbau wirtschaftsverbünden und ihren Außenstellen — wird er die notwendige Aufklärung erholten. Seine Eigeneutschmdung behalte ich ihm aber bewußt selbst vor, wie er selbst sich und seinen Betrieb zur Verfügung stellt. Die gleiche Eigenverantwortung trifft auch den Kleingartenbesitzer, den Klein-Eigenaubauer bis herunter zum kleinsten Schrebergärtner. Die schönste Pflichterfüllung ist die, die nicht nur als Gehorchen eines gegebenen Kommandos, son dern als freiwilliger Einsatz, als persönliche Hin« gäbe in Erscheinung tritt. IranspOitsclicicisn uncl I-is/siuncssbeciinFunFSN beim Vsrscmcl Achtung! IungpflanM-Zuchtbetriebe Der Rus: ,Kämpf denr Verderb" gilt heute für alle Gebiet« des wirtschaftlichen Lebens. Die Mah nung trifft in diesem Falle insonderheit Jung- Pflanzeu-Zuchtbetriebe sowie auch Knollen- und Blumenzwiebelowbauer. Ihre Arbeit hat in den letzten Jahren wesentlich am Bedeutung gewonnen und heute ist sie größer denn je; fehlt es doch aus unabänderlichen Gründen in weit mehr Betrieben als sonst an den technischen und personellen Vor aussetzungen, eigene Vermehrungen durchzllfuhren. Einige Vorkommnisse der letzten Zeit geben Ver anlassung zu der Fcstüellung, daß insbesondere in bezug auf den Versand, dem jetzt größten Gefah- renpuukt, mancherorts noch reichlich gedankenlos gehandelt wird, ohne den heutigen Verhältnissen überhaupt Rechnung zu tragen. Wenn auch der Versand nach allgemein üblichen Lieferungsbedingungen auf Rechnung und Gefahr des Bestellers erfolgt, so mutz doch erwartet wer den, daß alles getan wird, um auch bei verzoger- fem Transport gute Ankunft zu gewährleisten. Zunächst sollte «S selbstverständlich sein, heute auf jeden Fall die schnellste Transport-Möglichkeit aus zunützen, die Pflanzen also als Expreß- oder auch als Postgut reisen zu lasten und die Sendung zu versichern. Die dadurch entstehenden Mehrkasten sind im Hinblick aus den Wert der Sendung im allgemeinen als gering anzuschon. Weiterhin sollte
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)