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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 57.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-194000008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19400000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19400000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 57.1940
-
- Ausgabe Nummer 1, 4. Januar 1940 1
- Ausgabe Nummer 2, 11. Januar 1940 1
- Ausgabe Nummer 3, 18. Januar 1940 1
- Ausgabe Nummer 4, 25. Januar 1940 1
- Ausgabe Nummer 5, 1. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 6, 8. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 7, 15. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 8, 22. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 9, 29. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 10, 7. März 1940 1
- Ausgabe Nummer 11, 14. März 1940 1
- Ausgabe Nummer 12, 21. März 1940 1
- Ausgabe Nummer 13, 29. März 1940 1
- Ausgabe Nummer 14, 4. April 1940 1
- Ausgabe Nummer 15, 11. April 1940 1
- Ausgabe Nummer 16, 18. April 1940 1
- Ausgabe Nummer 17. 26. April 1940 1
- Ausgabe Nummer 18, 2. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 19, 9. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 20, 16. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 21, 23. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 22, 30. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 23, 6. Juni 1940 1
- Ausgabe Nummer 24, 13. Juni 1940 1
- Ausgabe Nummer 25, 20. Juni 1940 1
- Ausgabe Nummer 26, 27. Juni 1940 1
- Ausgabe Nummer 27, 4. Juli 1940 1
- Ausgabe Nummer 28, 11. Juli 1940 1
- Ausgabe Nummer 29, 18. Juli 1940 1
- Ausgabe Nummer 30, 25. Juli 1940 1
- Ausgabe Nummer 31, 1. August 1940 1
- Ausgabe Nummer 32, 8. August 1940 1
- Ausgabe Nummer 33, 15. August 1940 1
- Ausgabe Nummer 34, 22. August 1940 -
- Ausgabe Nummer 35, 29. August 1940 1
- Ausgabe Nummer 36, 5. September 1940 1
- Ausgabe Nummer 37, 12. September 1940 -
- Ausgabe Nummer 38, 19. September 1940 -
- Ausgabe Nummer 39, 26. September 1940 -
- Ausgabe Nummer 40, 3. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 41, 10. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 42, 18. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 43, 24. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 44, 31. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 45, 7. November 1940 -
- Ausgabe Nummer 46, 14. November 1940 1
- Ausgabe Nummer 47, 20. November 1940 1
- Ausgabe Nummer 48, 28. November 1940 1
- Ausgabe Nummer 49, 5. Dezember 1940 1
- Ausgabe Nummer 50, 12. Dezember 1940 1
- Ausgabe Nummer 51, 19. Dezember 1940 1
- Ausgabe Nummer 52, 24. Dezember 1940 1
-
Band
Band 57.1940
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Oartenbauwirtlchatt vereinigt mit Deutscher krwerbsgartenbau Tafeltrauben, die 700 000 140 000 125 000 600000 100 000 300 000 Aepfel , i i Birnen - - Pflaumen . Kirschen . . Pfirsiche . . Aprikosen . Walnüsse . Erzeugnis ... 250 000 . . 170 000 . . 750 000 . . 800000 . . 20000 . . 30 OM . . 650000 in 1 Haselnüsse . Apfelsinen . Zitronen. Kopfkohl . Tomaten. Zwiebeln . Jahre von allen Abgaben, Steuern u. dgl. befreit werden. Die Bulgarische Landwirtschafts- und Genossen schaftsbank wird Kredite zur Anlage von Obstgär ten ausgeben und die bulgarischen Staatsbahnen werden die Transportkosten der dazu nötigen Pflanzen ermäßigen. Weiterhin wird das Land- Nn Ossstrsotwur/ Förderung des bulgarischen Obstbaues Die größte Bedeutung haben Aepfel und Pflaumen, sowie Wal- und Haselnüsse. Auch die Pulpen spielen eine bedeutende Rolle, im wesentlichen handelt es sich dabei um Erdbeer- und Traubenpulpen. Im Mittel sämtlicher hier aufgeführter Erzeugnisse deckte Deutschland seinen Bedarf zu 33 v. H. aus Südosteuropa. Bei einer Reihe von Waren geht fast der gesamte Export nach Deutschland, so bei den Tafeltrauben, Toma ten, Erdbeeren und Pflaumen. Der Wiener Schiedsspruch verkehrspolitisch gesehen Das Eisenbahnnetz der ungarischen Staats bahnen, das sich schon durch die Rückgliederung des ungarischen Oberlandes und der Karpato- .Ukraine um rund 1500 km erweitert hatte, er fährt durch den Wiederanschluß Nordfiebenbürgens eilte weitere bedeutende Ausdehnung, die sowohl für den ungarischen Güterverkehr einschließlich des Ein- und Ausfuhrverkehrs als auch hinsichtlich der Stellung Ungarns als Durchfuhrland im Trans balkanverkehr entscheidend ist. Beim Obst beherrschen die Kirschen, Pflaumen und Nüsse die gesamte Produktion, während das Kernobst sowie die Pfirsiche und Aprikosen wesent lich geringere Bedeutung haben. Vom Steinobst wird ein nicht unbeträchtlicher Teil der industriel len Verarbeitung zugeführt, so als Trockenobst (Trockenpflaumen) oder als Likör (Kirschlikör- Maraschino). Der Anbau von Südfrüchten hat eigentlich nur in Griechenland Bedeutung. Kohl Obftaussichten in Jugoslawien Im Gegensatz zu der schlechten Pflaumenernte, die in Jugoslawien zu erwarten steht, wird der Ertrag bei Aepfeln als normal bezeichnet. Die Schätzungen für Pflaumen gehen jetzt auf 50 A> des vorjährigen Ertrages zurück und unter Berück sichtigung des inländischen Bedarfs dürften daraus nur 1000 bis 1500 Waggons als Frischpflaumen für den Export verfügbar sein. An Dörrpflaumen wird sich der Ausfuhrüberschuß vielleicht auf 7M Waggons belaufen. Für Aepfel ist zwischen den deutschen und jugoslawischen Stellen für August/ September ein Wertrahmen von 1,2 Millionen RM. vereinbart worden, der etwa einer Menge von 6000 To. entsprechen würde. Soweit jetzt amt liche Ziffern vorliegen — und das gilt erst bis zum Beginn des zweiten Semesters, wurden zuletzt in der Hauptsache Trockenobstsorten gehandelt. Deutschland stand dabei als Abnehmer schon an der Spitze und es wird diese Position ja wahrscheinlich auch in den kommenden Monaten beibehalten. Mit Wirkung vom 20. August ab ist die deutsch-jugoslawische Frachtenliste für wichtige Obstsorten neu aufgestellt worden. Desgleichen ist für den Transport von Obstpülpen im inner jugoslawischen Verkehr eine Neuregelung getroffen worden. Osr Export nack Osutsckicmci spislt eins wicdtiFS Kolls Der Gartenbau in Südosteuropa Das bulgarische Landwirtschaftsministerium hat einen Gesetzentwurf über die Förderung des Obst baues vorbereitet, der der Sobranje nach ihrer bald bevorstehenden Einberufung vorgelegt wer den soll. Der Gesetzentwurf umfaßt sowohl Kern- als Steinfrüchte, Erdbeeren, Nüsse und Südfrüchte. Dem Gesetzentwurf zur Folge wird das Ministe rium eine Reihe von Baumschulen für Obstbäume anlegen, wird aber auch die privaten Baumschulen in seine Organisation des Obstbaues mit einbe ziehen und wird die neuzeitlich geleiteten, über 5 im großen Betriebe unter ihnen zu Muster betrieben erklären. Jedem Musterbetrieb wird jährlich die Menge von Pflanzen angegeben, die das Ministerium zu festen Preisen ankaufen wird. Zur besseren und schnelleren Entwicklung des Obst baues werden Versuchs- und Kontrollanstalten ge gründet werden. Obstgärten und Obstpflanzungen in den Höfen und an den Wegen werden von den Beamten des Ministeriums ständig beaufsichtigt und beraten werden. Bei der Anlage einer neuen Obstpflanzung muß der Besitzer diese innerhalb von 30 Tagen anmelden. Die Besitzer werden zu Schutzmaßnahmen gegen Schädlinge und Krank- heilen verpflichtet, die durch eine besondere Ver ordnung geregelt werden. Alle Betriebe, die Obst für Handelszwecke verarbeiten, wie Trocknereien, Konservenfabriken usw., müssen unter der unmit telbaren Aufsicht des Landwirtschaftsministeriums stehen. Ebenso werden alle Früchte, die zur Aus sicht bestimmt sind, in bezug auf Güte, Sortierung und Verpackung genau geprüft werden. Der Ge setzentwurf sieht ferner die Schaffung von sog. „Laufenden Rechnungen zur Förderung der Obst zucht" beim Landwirtschaftsministerium vor. Die darin eingezahlten Summen sollen zu folgenden Zwecken verwendet werden: zu wissenschaftlichen Untersuchungen auf dem Gebiet der Obstzucht, zur Ausgabe von Prämien an Bauern, die durch min destens 5 Jahre hindurch gutgepflegte Obstgärten haben, zur Erforschung der ausländischen Märkte in Hinsicht aus die Absatzmöglichkeiten der bulga rischen Früchte, zur Schädlings- und Krankheits bekämpfung usw. Obstgärten und Baumschulen sollen, wenn der zuständige Landwirtschaftsbeamte den guten Pflegezustand bescheinigt, aus 10—15 dient fast ausschließlich zum Eigenverbrauch, wäh rend Tomaten und Zwiebeln in steigendem Maß exportiert werden. Im übrigen spielt der Erwerbs gemüsebau eine wesentlich geringere Rolle als der Obstbau. Wie umfangreich der Export an Obst- und Ge müse bereits in den letzten Jahren vor dem Krieg war, veranschaulicht die nachstehende Tabelle. Zwischen Südosteuropa und Deutschland bestehen seit einer Reihe von Jahren sehr enge Handels beziehungen. Dabei spielt der Export der Garten bauerzeugnisse nach Deutschland eine bedeutende Rolle. Durch den Schiedsspruch von Wien wird diese wirtschaftliche Verflechtung noch ganz wesent lich gesteigert werden. Deutschland als Verbrauchs zentrum größten Stiles ist in der Lage, die Gar tenbauüberschüsse des Südostens aufzunehmen, ohne daß dadurch die Jnlandserzeugung wesentlich be einflußt würde, ja man kann sagen, daß sie eine wertvolle Ergänzung des stetig steigenden Bedarfes darstellen. Der wesentlichste Teil des Exportes wird durch solche Erzeugnisse bestritten, die Deutschland infolge der weniger günstigen klimatischen Ver hältnisse entweder nicht im erforderlichen Umfang selbst erzeugen kann, oder die zu einer Zeit auf dem Markt erscheinen, wo die Versorgung nicht aus eigenem Anbau erfolgen kann. Hinzu kommt, daß der Verbrauch an Obst und Gemüse in Deutschland in starkem Steigen begriffen ist, so daß zusätzliche Lieferquellen erwünscht sind und auch in Zukunft benötigt werden. Der südosteuropäische Gartenbau, namentlich der Obstbau, hat infolge der günstigen Absatzverhält nisse einen mächtigen Aufstieg erfahren, und die Regierungen fast aller Länder wenden ihm ein besonderes Augenmerk zu. So werden mit staat licher Hilfe neue Pflanzungen durchgeführt und Einrichtungen zur Verbesserung der Pfleqemaß- nahmen, des Transportes und der Verarbeitung geschaffen. Ein kurzer Ueberblick möge den Produktionsstand und das Exportvolumen in diesem Raum veran schaulichen. Die Zahlen stammen aus den Jahren 1936—1938, sie spiegoln also die Vorkriegsverhält nisse wider. Unter Südosteuropa sind hier folgende Länder verstanden: Bulgarien, Jugoslawien, Grie chenland, Rumänien, Ungarn und die Türkei. Die Erzeugung in Südosteuropa wirtschaftsministerium jährlich im Staatshaushalt Summen vorsehen, die zu folgenden Zwecken aus- qegeben werden sollen: zum Ankauf von jungen Bäumen aus privaten Baumschulen, Prämien für die Anlage von Obstgärten, wenn sie fünf Jahre lang in mustergültigem Zustand erhalten sind, für Obstausstellungen, für Prämien an Privatpersonen, Gemeinden oder Genossenschaften, die moderne Obsttrocknereien und Konservenfabriken anlegen. In diesem Fall erhalten sie von der Bulgarischen Landwirtschafts- und Genossenschaftsbank Hypo- theken in einer Höhe von bis zu 50 Prozent des Wertes der Bauten. Sehr stark waren unter den Exportländern Bul garien, Jugoslawien und Ungarn vertreten. . Or. Ksrnatn. Erzeugnis Einfuhr mengen in tv v. H. der Ge- samtetnfuhr Deutschlands Wichtigste» Herkunftsland Aepfel Birnen «. Quitten rsooo eoo 1ü 3 Jugoslawien Rumänien Aepfel u. Birnen, getroiknet . . . Pflaumen all. Ari mo SSM 34 SS Jugoslawien Bulgarien Pflaumen geirockn. 13000 80 Jugoslawien Ungarn Kirschen . . . . b70 10 Kirsche» getrocknet 390 72 Jugoslawien Pfirsiche . . . . Aprikosen und 3S0 1 Ungarn Mispeln .... 14M 32 Ungarn Walnüsse . . . . ILM S8 Rumänien Haselnüssen . . . 13000 SS Türket Tafeltrauben . . 4M00 SS Bulgarien Erdbeeren .... Sonstig. Becrcuobst 400 18 Bulgarien 140 18 Ungarn Obstpülpen . . . Südfruchtschalt» 7000 SO Bulgarien usw Fruchtsäste. . . . 3000 SS Griechenland 290 17 Ungarn Aprikosenmus und Tomatenkonserv. lSVO 17 Ungar« Bohnen und Erbsen SOO 3S Ungarn Krst Kialt uncl Wills lassen aus lVatur Qssunaksit sewi'nnsn jVkine KeileMriicke in bulgarien Bon vr. meck. Franz G. M. Mrz o. ö. Universitätsprofessor, Leiter der Abteilung Vlll im Hauptamt für Volksgesundheit der NSDAP. Dt« nachstehenden Ausführungen eutuchmen wir mit freundlicher Genehmigung der Schristleitung auszugsweise der neue» Zeitschrift „Natur und Ge sundheit-, die seit September MV im Sippokrates» Verlag Marquardt u»d Cie., Stuttgart-L., erscheint. Schon in Sofia, und zwar in der Markthalle, bekam ich den ersten Eindruck von dem natur gegebenen Reichtum Bulgariens, als ich dort die Lebensmittelstände sah. Es überwogen hier weit aus die Stände mit Gemüsen. Jeder Stand war für den Tagesbedarf so kunstvoll und sorgfältig aufgebaut, wie man es in Deutschland nur bei Ausstellungen zu sehen bekommt. Die jungen Kar toffeln bildeten ebenso gefällige Pyramiden wie die Praprikaschoten oder die aufgehäuften Bohnen oder die Aubergines, Kohlrabi und Gurken. Salate und Kräuter aller Art in großen Büscheln, junge Weinrebenblätter, die bei eingerollten oder einge backenen Speisen Verwendung finden, vor allem aber Steigen mit großen, fast dunkelroten Erd beeren und gelbrote Kirschen gestalteten das Ganze zu einem ebenso malerischen wie appetitlichen Bild. Zu 80 Prozent lebt das bulgarische Volk vege tarisch. Auf dem Land gibt es 'meist nur zu Weih nachten und zu Ostern Fleisch. Aber auch in den Städten spielen Gemüse, Salate und Obst eine vorherrschende Rolle. Setzt man sich zum Mittag oder Abendessen in irgendwelche Gaststätte, so wird einem zunächst unaufgefordert eine Platte mit frisch geschnittenen Gurken, mit Dill bestreut, To maten mit Petersilie gewürzt und je nach der Zeit mit verschiedenen grünen Salaten in Oel und sehr wenig Essig, daneben auch Rohkost in reinster Form, wie zum Beispiel in Scheiben geschnittene junge Kohlrabi dargereicht. Die Fleischportionen, meist Lammfleisch, sind wesentlich kleiner als in Deutschland; die Hauptzubereitung ist Rösten. Joghurt und Käse gibt es reichlich. Ist diese Ernährung nun die Ursache für das sagenhafte hohe Alter, das viele Bulgaren erreichen? Der Bürgermeister von Grabowa in Nord bulgarien, in dessen Gemeinde ein 122jähriger lebt, meinte, man dürfe die Fähigkeit, ein hohes Alter zu erreichen, nicht abtrennen von Ler Kraft und Zähigkeit, die fast allen Bulgaren eigentümlich sei. Aber eine entscheidende Rolle spiele seiner Meinung nach doch die knappe Ernährung und besonders das regelmäßige Fasten, das der Bulgare in tiefer Gläubigkeit streng einhalte. Auf dem diesjährigen Kongreß der Deutschen Gesellschaft für innere Medizin in Wiesbaden stellte Schenck in seinem Vortrag über die Dynamik des Eiweiß die Thesa auf, daß das Fasten auch den Eiweißbestand des Körpers angreifen dürfe, ja er hielt dies sogar für das Ausschlaggebende beim Fasten im Sinn einer Zellmauserung, wie er es nannte. Der Bul gare lebt nun im Durchschnitt außerordentlich eiweißarm. So ist wohl anzunehmen, daß das häufige Fasten auch stärker zu jener Zellmauserung führt. Neues Eiweiß wird dann aufgebaut, das heißt, neue lebendige Substanz mit neuen Lebens möglichkeiten. Das mag Verjüngung und Lebens verlängerung herbeiführen. Den wundervollen Ständen in der Markthalle zu Sofia entspricht Landschaft, Klima und Er zeugung. Wenn es irgendwo ein Paradies gegeben hat, dann muß es im heutigen Bulgarien gelegen haben, sagte ein deutscher Besucher letzthin. Ein anderer meinte, Bulgarien sei das Kalifornien Europas und ein dritter nannte Bulgarien den Garten Eden. Vielleicht besagen solche Aussprüche dem Leser mehr als lange Darlegungen statistischer Art über Bodengüte und Niederschlagsmenge wie über tzektarerträge und Produktionsgröße. Die nötigen statistischen Unterlagen fehlen aber auch noch zum großen Teil. So begnügen wir uns mit den Eindrücken eine? herrlichen Landes mit allem Reichtum der Natur an Licht, Luft und Sonne, an Bergen und Flüssen, an Bäumen und Sträuchern und Bodenschätzen aller Art, in dem ein überaus genügsames, arbeitsfreudiges und freundliches Volk mit geradem und aufrechtem Charakter lebt. Neben den Rosenfeldern zur Roscn- ölgewinnung stehen Weinreben, Erdbeerplantagen und Tomatenfeldern; im Tal der Maritza sieht man Reisfelder wie in China oder Indien, daneben Obstkulturen aller Art. Mais gedeiht wie Tabak. Viele Kilometer fährt man durch Hochebenen, ein gesäumt durch zarte Bergkonturen, über Vieh weiden, locker besetzt mit riesigen Nußbäumen, deren Stammumfang ebenfalls auf ein sagenhaftes Alter schließen läßt. Dabei ist das Klima trotz aller Wärme frisch und anregend, der Wind vom Balkan oder die Kühle von den Nordhängen des Rhodope- aebirges läßt keine Erschlaffung aufkommen. Selbst Sofia genießt diese Vorteile der Natur. Ueber 5M Meter hoch gelegen, erhebt sich im Südwesten in etwa 7 Kilometer Entfernung der ca. 2300 Meter hohe Bitucha, in dessen sonnengeschütztcn Hochmulden im Juni noch Schnee lag. So bildet ein seltener Reichtum der Natur in idealer Mannigfaltigkeit die räumliche Grundlage für das Leben eines Volkes. Erstaunliche Arbeits leistungen vollbringt der Bulgare mit Selbstver ständlichkeit. Um seine Produkte auf den Markt zu bringen, wandert er oft die Nacht durch hin, verkauft und wandert wieder zurück. Ein Krug Wasser, ein Stück Brot und etwas Salz genügen ihm hierbei. Sieht man aber von der Langlebigkeit, der durchschnittlich guten Lebenskraft und Zähigkeit sowie der geringen Rolle sogenannter Zivilisations schäden, Rachitis und vor allem Stoffwechselkrank heiten ab, so bleibt doch eine sehr große Erkran- kungs- und Todeszahl an Tuberkulose und eine weitere an Typhus übrig, die die Volkskrast im ganzen sehr beeinträchtigen. Woran liegt das? Typhus ist größtenteils eine Angelegenheit der Hygiene, Tuberkulose zum Teil auch, zum größeren Teil aber eine soziale Krankheit. Licht, Luft und Sonne genügen allein keinesfalls zum Schutz vor Tuberkulose (Griechenland hat beispielsweise noch mehr Tuberkulose!), wie wohl mancher über eifrige Naturgläubiger gern meinen möchte. In Bulgarien ist Lie Ernährung vielfach zu knapp, vor allem zu arm an Eiweiß und Fett. Die Vieten Kriege haben das Land und das Volk an den Bettelstab gebracht. Eg ist es möglich geworden, daß viele Bauern in der Hauptsache von Brot, Salz und Paprika leben, während sie Milch und Butter eigener Erzeugung verkaufen müssen, um die Bedürfnisse des sonstigen Lebens bestreiten zu können. Gerade der Ernährungsstandard unter halb des Eiweißminimums sei aber der Haupt grund für die Tuberkuloseerkrankung. Bei dieser unzulänglichen Ernährung spielt meiner Beobachtung nach noch etwa anderes als die erzwungene soziale Lage eine entscheidende Rolle. Die Bauern essen kaum Kartoffeln und tun es hierin fast den Griechen gleich; sie »le. !>. 2«. Soptembse Vertrete kür Hoi» 8—i mm Svezi schutzstorffarm. Wildaewächse aller Art (vor allem Hagebutten), dann aber auch gesteigerter und ge lenkter Anbau von Kulturen werden es Bulgarien im Mionen kür Oe gsniet Hl wie in eutschland. Dort eiweiß- und fettarm und daher vielfach an Kalorien unterwertig, aber reich an Obst- und Gemüse und folglich an Schutzstoffen, vor allem an L-Vitamiiz, ist die Ernährung bei uns im Durchschnitt zu energiestoffreich und zu «ed kür 8»in< 8»»t> 8amen-8 8«men-/ Ketneicke Instnuin« LUI» Suck lM Ml Möbrsuodt, ivsrn-snckullZ 'xo»rbsitst, c kort xrsisxü tVusidoSstr Is Xs« kiir In »US dsstsm k»ikst«In I IVaxxon Sekr »ULer VSl Ilir vrii NeH Mit in b lion Trocken- und Pulverisierungsverfahren eröffnen § weiter außerordentliche Möglichkeiten. Aber kehren wir zu dem Problem „Natur und Gesundheit" zurück! Gerade Land und Volk in Bulgarien zeigen, daß das enge und unabdingbare : Verhältnis zwischen Natur und Gesundheit selbst in einem paradiesischen Lande keine selbstverständ- i liche Gegebenheit ist, sondern in der Hauptsache 4 auf zwei Wege durch die Lebenskraft und Lebens- s energie eines Volkes entscheidend bestimmt wird, t Der eine Weg geht über die sozialpolitische Ge- I staltung, der andere über eine bewußte und ziel- 1 strebige Gesundheitsführuug. ' So dürften die Eindrücke einer kurzen Reise z in Bulgarien bestätigen, daß Kraft, Wille und 1 Kampf eines Volkes dazu gehören, um aus Natur D Gesundheit zu gewinnen. in Zukunft in reichem Maße ermöglichen, mit Deutschland in einen Austausch zu treten, der für beide Länder größten Nutzen zeitigen wird. Man bedenke nur, daß seit der Förderung der Erdbeer kulturen in Bulgarien durch die Initiative eines Seit me Hei mögen sie nicht. Erinnern wir uns, daß auch Friedrich der Große Zwang ausüben mußte, um die Kartoffel-in Deutschland einzuführen. Dabei sind die Bulgaren seit langem an das zweite in Deutschland ebenfalls seit einiger Zeit eingebürgerte Nachtschattengewächs, die Tomate, gewöhnt. Außer dem ist das bulgarische Volk in den letzten Jahr zehnten auch der Mode und industrieller Gewinn sucht verfallen, weißes Brot zu bevorzugen, so daß kaum noch einige Bauern Brot aus ungeschältem und ungespitztem Korn essen. Reis und Mais wer den ebenfalls geschält. So fehlen in der Ernährung nicht nur Eiweiß, sondern die Ernährung ist auch sehr arm an 6-Vitaminen. Kein Wunder, daß daher auch die Karies in Bulgarien eine zuneh mende Rolle spielt und daß man in Sofias Kliniken sogar Pellagra sehen kann. In bestimmter Beziehung liegen also die Er nährungsverhältnisse in Bulgarien fast umgekehrt Pioniers der deutschen Gartenbauwirtschaft im Jahre 1934 jetzt Jahr für Jahr allein für 7 Millionen Reichsmark nach Deutschland verfrachtet werden. Die moderne Kältetechnik und die modernen s Die mit der Eingliederung Nordfiebenbürgens eintretcnde neuerliche Gebietserweiterung von nahezu 40 des bisherigen ungarischen Gebietes bringt naturgemäß neben einer noch unüberseh baren Menge wirtschaftspolitischer Fragen auch zahlreiche Probleme Verkehrs-, betriebstechnischer und auch tariflicher Art mit sich, die ihr« endgültige Lösung wohl erst im Lauf des kommenden Jahres finden werden. An Eisenbahn und Kraftwagen werden gleichermaßen größte Anforderungen ge stellt werden müssen. Schwierigkeiten werden vor allem auch im Hinblick auf den Wagenraummangel zu überwinden sein. Da sich durch die Eingliederung des nordsieben- bürgischen Eisenbahnnetzes die Entfernungen zwischen den östlichen und westlichen Gebietsteilen Ungarns außerordentlich vergrößert haben, werden - entscheidende Neuerungen im Rahmen des unga rischen Gütertarifs, durchgeführt werden müssen; so z. B. wird neben der Schaffung entsprechender Ausnahmetarife auch eine stärkere Biegung des I ungarischen Staffeltarifs notwendig werden. Was nun den Güterverkehr zwischen Deutschland und dem rückgegliederten Nordsiebenbürgen anbe langt, so treten schon allein dadurch Erleichterungen ein, daß ein Durchfuhrland fortfällt. Durch die Einbeziehung dieses Gebietes in das ungarische Tarifsystem sind einerseits Frachtverbilligungen zu erwarten, wobei jedoch auch wiederum der Fort fall der niedrigen ungarischen Transitfrachten zu beachten ist. Im Verkehr mit den angrenzenden rumänischen Gebietsteilen werden sich ebenfalls Frachtermäßigungen ergeben. Die neue bedeutende Stellung Ungarns als Transitland im Güterverkehr Deutschland—Ru mänien wird besonders deutlich, wenn man dis ' Hauptbeförderungsstrecken in diesem Verkehr heraus stellt. Es sind dies in der Hauptsache: die süd- / liche Strecke Berlin—Budapest—Großwardein— Kronstadt—Bukarest, die vor allem für den Verkehr der Ostmark eine Rolle spielt, die mittlere Linie, die von Berlin—Breslau ausgehend über Oder- Lerg—Teschen—Cadca—Kaschau — Großwardein — Kronstadt nach Bukarest spielt und die nördliche Linie Berlin—Breslau—Beuthen—Krakau—Lem ¬ berg—Czernowitz—Bukarest. Da die neue unga risch-rumänische Grenze südlich der Bahnstrecke Großwardein—Klausenburg verläuft, wird also eine ziemlich große ungarische Strecke durchfahren. Bei einer zu erwartenden stärkeren Biegung des ungarischen Staffeltarifs würde sich das m fracht- licher Hinsicht naturgemäß günstig auswirken. Es darf jedoch nicht vergessen werden, daß die den unga rischen Bahnstrecken entgegenstehende Konkurrenz bisher stärker war. Die nördliche Bcfövderungs- strecke im Transit durch die UdSSR, (ehem. Polen) über Czernowitz wird von der neuen Lage nicht unmittelbar berührt; hier können sich lediglich Rückwirkungen hinsichtlich der Frachtenlage er geben. Dieser Beförderungsweg spielte bisher hauptsächlich für ostdeutsche Sendungen eine Rolle. Als dritter Konkurrent im Transitverkehr Deutsch land-Rumänien sind noch die jugoslawischen Staatsbahnen zu nennen. Auch Rumänien wird zweifellos durch die Rück gabe Novdsicbcnbürgens an Ungarn vor zahlreiche neue Verkehrsaufgaben gestellt werden, deren Lösungen teilweise längere Zeit in Anspruch nehmen dürften. Welche Auswirkungen die neuen Verhält nisse auf die Tarifpolitik der rumänischen Staats- s bahnen haben werden, kann heute in vollem Um fang jedoch noch nicht übersehen werden. Im Aus fuhrverkehr ist aber ohne Zweifel eine noch stärkere Begünstigung der Ein- und Ausfuhr über die Donau zu erwarten. Die neue Lage dürfte Ver schiebungen zugunsten der Seehäfen und der Fluß schiffahrt bringen. Im Transitverkehr werden die rumänischen Staatsbahnen auch in frachtlicher Hinsicht ein stärkeres Gewicht auf die nördliche Bahnstrecke über Oraseni legen, was wiederum auch dem deutschen Verkehr nach der Levante zugute kommen dürfte. läxer.
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