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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 57.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-194000008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19400000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19400000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 57.1940
1
- Ausgabe Nummer 1, 4. Januar 1940 1
- Ausgabe Nummer 2, 11. Januar 1940 1
- Ausgabe Nummer 3, 18. Januar 1940 1
- Ausgabe Nummer 4, 25. Januar 1940 1
- Ausgabe Nummer 5, 1. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 6, 8. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 7, 15. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 8, 22. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 9, 29. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 10, 7. März 1940 1
- Ausgabe Nummer 11, 14. März 1940 1
- Ausgabe Nummer 12, 21. März 1940 1
- Ausgabe Nummer 13, 29. März 1940 1
- Ausgabe Nummer 14, 4. April 1940 1
- Ausgabe Nummer 15, 11. April 1940 1
- Ausgabe Nummer 16, 18. April 1940 1
- Ausgabe Nummer 17. 26. April 1940 1
- Ausgabe Nummer 18, 2. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 19, 9. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 20, 16. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 21, 23. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 22, 30. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 23, 6. Juni 1940 1
- Ausgabe Nummer 24, 13. Juni 1940 1
- Ausgabe Nummer 25, 20. Juni 1940 1
- Ausgabe Nummer 26, 27. Juni 1940 1
- Ausgabe Nummer 27, 4. Juli 1940 1
- Ausgabe Nummer 28, 11. Juli 1940 1
- Ausgabe Nummer 29, 18. Juli 1940 1
- Ausgabe Nummer 30, 25. Juli 1940 1
- Ausgabe Nummer 31, 1. August 1940 1
- Ausgabe Nummer 32, 8. August 1940 1
- Ausgabe Nummer 33, 15. August 1940 1
- Ausgabe Nummer 34, 22. August 1940 -
- Ausgabe Nummer 35, 29. August 1940 1
- Ausgabe Nummer 36, 5. September 1940 1
- Ausgabe Nummer 37, 12. September 1940 -
- Ausgabe Nummer 38, 19. September 1940 -
- Ausgabe Nummer 39, 26. September 1940 -
- Ausgabe Nummer 40, 3. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 41, 10. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 42, 18. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 43, 24. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 44, 31. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 45, 7. November 1940 -
- Ausgabe Nummer 46, 14. November 1940 1
- Ausgabe Nummer 47, 20. November 1940 1
- Ausgabe Nummer 48, 28. November 1940 1
- Ausgabe Nummer 49, 5. Dezember 1940 1
- Ausgabe Nummer 50, 12. Dezember 1940 1
- Ausgabe Nummer 51, 19. Dezember 1940 1
- Ausgabe Nummer 52, 24. Dezember 1940 1
-
Band
Band 57.1940
1
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- Gartenbauwirtschaft
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beilage Für den Obltanbauer" ^lr. 9 Ne. tt. r». LuguN I»«o 3 Nur bestes Pflanzmaterial auf geeigneter Unterlage Besrnchtungsverhältniffe beachten! rm X/-ei§ ltHi^en/e/.?. ^tan Seacüke ck'e A«e /-ne- un^ettr/r Sätt/nr. Sei cker p/ka/rru/r^ w«rcke /////- e//nm7/rck/re!> hierfür ge- die MM^E! von Kirsch. Leuten als gesetzt, daß Lage, Boden und Klima eignet sind, angepflanzt werden. Wenn alljährlich bereits Millionen bäumen angepflanzt werden und von p/ls/rLwa/'e — we/rcket. Schnitt der jungen Kirschbäume, Pflege und Dün gung der älteren Pflanzungen, Schädlingsbekämp fung usw. genügend beachtet werden, auf die ich; da es der Raum verbietet, nicht näher eingehen kann. Ein Gebot der Stunde aber ist es, überall dort, wo es die Verhältnisse irgendwie gestatten, den Kirschenanbau durch Neupflanzungen nicht nur km mit bep/kanx/. /lrer, nnmitte/äar an cken lr/ckern c»äne §i/rck ike/r Sänme/r -eEckx/-§ Fuke /.rbe/r§-eck>rF»/i^/r Dies geickieht dadurch, daß mit der Hauptsorte passende Pollensorten (Vatersorten) gepflanzt werden, so daß jeder 6. bis 8. Baum in jeder Reihe ein Pollenspender baum sein muß, der in den benachbarten Reihen auf Lücke laut nachfolgender Skizze stehen: o xxxxxxx o xxxxxxx o xxxx o xxxxxxx o xxxx t/ntrr/aFe „//az-xer — rer- //ri/iL (Z) gute Erfahrungen in der Praxis vor, daß auf so genannten kirschmüden' Stellen Bänme verwendet werden, die auf Steinweichsel (Prunus lAsbalek) am Wnrzelhals mit Harzer Vogelkirsche und dann in Kronenhöhe mit der jeweiligen Sorte veredelt worden sind. Der Erfolg in der Verwendung dieser Unterlage ist darin zu luchen, daß die Stein weichsel ganz andere Bodenbakterien beansprncht als die Vogelkirsche. Unter den Maßnahmen, die zu einer Leistungs steigerung im deutschen Kirschenanbau führen, steht die Auswahl der Sorten an entscheidender Stelle. Genau wie beim Kernobst finden wir auch bei den Kirschen Sorten, die richt in jedem für Kirschen im allgemeinen geeigneten Boden ge- wieder auf den alten Bestand zu bringen, sondern darüber hinaus noch bedeutend zu vergrößern, da die grundlegende Bedeutung des Obstgenusses für eine gesunde Volksernährung in den letzten Jahren stark in den Vordergrund getreten ist. Eine große Steigerung der Erträge könnte er reicht werden, wenn außer der Bepflanzung von geeigneten Straßen, Wirtschaftswegen usw. auch größere feldmäßige Anlagen geschaffen werden-- Es gibt in der Landwirtschaft noch genügend Berg, rücken, die für die Bestellung mit landwirtschaft- lichen Kulturen nur schwer zu bearbeiten sind. Hier sollten im besonderen Kirschbäume, voraus Flacke lp^^e/rsee§. ^/K/er/iu/tF cker Läamx /S m Schreckgespenst an die Wand gemalt wird, daß eine Ucberproduktion eintretcn könnte, so kann man mit Ruhe der Ertragsfähigkeit dieser Bäume entgegen setzen; denn inzwischen sind auch Millionen alter, jetzt ertragsfähiger Bäume abgängig oder sind durch Naturereignisse vernichtet worden. Hierbei möchte ich nur an die gewaltigen Frost- einwirkungcn 1928/29 erinnern, wodurch unzählige Kirschbäume abgestorben sind. Weitere Mengen, die sich in den zwölf Jahren einigermaßen wieder erholt hatten, sind noch den überaus starken Frösten 1939/M zum Opfer gefallen. Der Kirschenanbau wird naturgemäß nur dann befriedigen, wenn nach der Pflanzung den Bäumen auch die richtige Pflege zuteil wird; denn ein nicht ordnungsmäßig durchgeführter Kirschen« anbau kann ebenso wenig die erwünschten Erfdlge bringen wie ein vernachlässigter Ackerbau. Lari kleine, Kreisobstbau-Obe »Inspektor. möglich, bei einheitlichen Neupflanzungen von Kirschen in geschloffenen Pflanzungen, an Straßen usw. die einzelnen Pollenspender zu perwcnden und somit Mißerfolgen hinsichtlich der Bestäubung von vornherein vorzu beugen. den kann. Demzufolge kann man unter der Voraussetzung, daß nh, , Hagel die BlWen oder deren Fruchtansatz ver nichten, auf eine gute Ernte rechnen. x -- Hauptsorte, z. B. Schnei ders späte Knorpel, o -- Polleuspender, z. B. Weiße Spanische. Bei vorhandenen älteren Pflanzungen, die wegen un günstiger Befruchtungsver. hältnisse nicht tragen, muß Umpfropfung mit geeigneten Pollenträgern erfolgen. In dem Maß, wie die Versuche in der Bestäubungs- frags fortschreitcn und an Hand von den bereits vor handenen zuverlässigen Er- Baumfällen danach streben größten Teil schon dazu über infolge des trockenen Badens nicht recht gedeihen wollen. Hier liegt die Ursache im wesentlichen an schlechtem Pflanzmaterial mit un geeigneter Unterlage. Keine Obstart wie die Kirsche ist so empfindlich gegen Nachpflanzung an Stellen, wo seit Jahr zehnten Kirschen gestanden haben. Hier sollte mit der Obstart gewechselt oder Kirschenwildlinge ge pflanzt werden, die man nach zwei bis drei Jahren an Ort und Stelle umvercdelt. Auch liegen bereits In der Praxis lieben genügend Beispiele vor, daß Süß- und Sauerkirschenpflanzungen, bei denen allo Voraussetzungen in bezug auf Lage, Boden, Klima, Unterlage, Sortenwahl usw. zutreffen und ältere Bäume bei bester Pflege, Düngung und Bodenbearbeitung sowie trotz jährlicher reicher Blüte gar nicht oder nur unbefriedigend tragen, weil es an geeigneter mangelt. Die Klagen über Unfrucht barkeit von Obstbäumen sind nicht neu. Ansätze zur Lö sung dieses Rätsels sind zwar hier und da schon in früheren Jahren zu verzeichnen ge wesen, wesentlich vorwärts gekommen ist man jedoch erst in den letzten Jahrzehnten, nachdem die Wissenschaft sich der Sache angenommen hat *; Wir benbychtia-n, aus allen »t-seii Anbangebieten einen erfahrenen Fachmann zu dem hier aukgcrollten Pro- blem des KirschenaubauS in der „Gartcnbauwirtschaft zu Wort kommen zn lassen und bitten deshalb unsere Leier schon heule, aus die noch sollenden entsprechenden Aussuh- rnngen zu achten. Ebenso sei auf die bereit» in Nummer S2MW erschienene Arbeit von Moiszl, Wien, Uber -K>r- schenanban tn der Ljtmark" ver«ie>en. «-christleitung. Gegen Nässe im Boden sind Kirschbäume sehr empfindlich; hier stellen sich regelmäßig Gummi fluß und sonstige Krankheiten ei'n. Weiterhin verlangt die Kirsche für ihr gutes Gedeihen eine möglichst milde Lage, wobei südliche, südwestliche und südöstliche Abhänge im allgemeinen vorzuziehen sind. Auch ist ein gewisser Rücken- schntz durch Höhenzüge usw. bei besonders empfind- lichen Sorten sehr vorteilhaft.' Des weiteren liebt die Kirsche einen freien, sonnigen und luftigen Standort, wo die Blüten im Frühjahr bei Regen leicht abtrocknen, so daß hierdurch eine gute Be fruchtung gesichert wird, weiter auch, daß die Früchte in der Reifezeit nach Regen gut abtrocknen, da diese andernfalls bei Herzkirschen leicht faulen und bei Knorpelkirschen stark Platzen. Man findet somit häufig sehr gut entwickelte Süßkirschen an Straßen, die über einen Höhenzug verlaufen, wäh rend sie in den anschließenden Talmulden weniger günstiges Wachstum apfweisen, und somit auch nur eine kurze Lebensdauer haben. Fast sämtliche Sauerkirschen können noch mit Erfolg auf geringerem Boden angepflanzt werden. Die Schattenmorelle (große lange Lotkirsche) und andere großfruchtige Sorten, in Buickform und auf Steinweichsel veredelt, verlangen aber zur reichlichen Fruchtbarkeit und guten Ausbildung der Früchte kräftigen Boden sowie sachgemäße und regelmäßige Pflegearbeiten. Unter allen Obstarten ist und bleibt der Anbau von Süßkirschen unzweifelhaft der sicherste und lohnendste Zweig des Obstbaues. Dies liegt in der frühen Ernte der Früchte begründet, ein Umstand, der es ermöglicht, daß die Kraft des Baumes wäh rend des ganzen Spätsommers und Herbstes zur Bildung von neuen Fruchkknospen verwendet wer- fast jedes Jahr icht Frost oder gebnissen müssen und sind bereit- zum größten ... gegangen, möglichst bestimmte Sorten, die ein- ivandfrei als Pollenspender bekannt sind, zu führen und bei Neupflanzunaen für die Hauptsorten die hierfür geeigneten Befruchter zu empfehlen. Mit den für den Kirschenanbau oben angeführten so überaus wichtigen Punkten müssen auch die hier- kür noch weiteren notwendigen Maßnahmen, wie: Baumformen und Entfernungen, Pflanzung und an bestimmte klimatische und Boden verhältnisse gebunden. Der Kirschbaum ist in seinen Ansprüchen an die Bodenverhältnisse im allgemeinen sehr genüg- sam. Er gedeiht noch auf trockenem und steinigem Boden, verlangt aber unbedingt einen hohen Kalk getzalt des Bodens. Am besten geeignet sind für den Anbau der Kirschen die verschiedenen Gesteins- und Ver witterungsböden, sowie Lehm- und lehmige Sand böden, durchsetzt mit Kalk- und mineralischen Nähr stoffen. Der vorherrschende Lößlehmboden z. B. im mitteldeutschen Kirschenanbaugebiet bedingt, daß die Entwicklung der Bäume' hier ganz außer ordentlich gut ist und Bäume mit 2—3 <ix Frucht anhang in guten Jahren keine Seltenheit sind. Die großen Kirschenanbaugebiete der Provinz Sachsen und deren weite Ausläufer bis nach dem Freistaat Sachsen und Thüringen konnten nur zu stande kommen und diesen gewaltigen Umfang an nehmen, weil eine genaue Anpassung dieser Obstart an Boden und Klima erfglat ist. Auf kalk armen Böden sind die Kirschen nur kurzlebig. Wichtig ist auch, daß die Böden für den Anbau von Kirschen gut lüft- und wasser durchlässig sind, auch müssen sie genügend locker und warm sein. Weniger gut und zum Teil voll kommen unbrauchbar sind schwerer Ton-, Lette-, saurer Humus- und armer Heideboden. an die Lage; sie ist ein typischer Höhenbaum, will luftigen Stand haben, westzalb sie auch an Hängen und Bergrücken noch mit Erfolg angepflanzt wer den kann. In Talmulden, wo der Baum eingeschloffen und tief steht und der Bestand recht dicht ist, kann man die Beobachtung machen, daß hier die Frucht barkeit viel zu wünschen übrig läßt, zumal wenn es während der Blüte Nächte mit viel Nebel oder gar Regenwetter gibt. In diesen dumpfigen, tiefen Standorten kann die Feuchtigkeit durch Luftzug nicht abziehen, der Blütenstaub bleibt dauernd feucht und verliert dadurch an Befrüchtungsfähig- leit oder wird sogar vollkommen untauglich. In bezug auf den Boden stellt die Kirsche mehr als alle anderen Obstarten besondere Ansprüche, sie verlangt einen durchlässigen, kalkreichen Boden; Lößboden sagt ihr am besten zu. In feuchten, fetten, tiefgründigen und tonigen Böden ist das Fortkommen sehr m Frage gestellt, indem sie hier leicht zu Krankheiten neigt und frühzeitig abstirbt. Aus diesem Grund haben sich im Lauf der Zeit gewisse Kirschenanbaugebiete herausgebildet, in denen die Anpflanzung der Kirsche die Hauptrolle spielt. Das umfangreichste Kirschenanbaugebiet ist Mitteldeutschland. Es umfaßt beinahe die Hälfte der Provinz Sachsen, einen großen Teil von Thüringen und den größten Teil des Freistaats Sachsen. Andere ausgesprochene Kirschenanbau gebiete sind: Werder (Havel) und Guben, ferner Baden, Württemberg, Oberfranken, die Rhcinpfalz, das Vorgebirge, das Alte Land bei Hamburg, ein Teil von Schlesien und ein Teil von Ostpreußen*). Viele gute Kirschenanlagen zeigen uns den Weg, der bei Neupflanzungen und Umstellung älterer Kirschenanlagen eingefchlagen werden muß. Wir finden in den jeweiligen Kirschcnanbau- gebieten, wo prächtige, gewinnbringende alte Be stände vorhanden sind, daß es sehr oft aber an einem ebensoguten jungen Nachwuchs fehlt. Der Anbau von Kirschen an Straßen, geschlosse nen Anlagen usw. wird nur dann von Erfolg gekrönt sein, wenn in erster Linie die folgenden Punkte in jeder Weise beachtet werden: 1. Boden, Klima und Lage; 2. Pflanzmaterial und Veredlungsunterlage der Bäume; 3. Sorten- Wahl; 4. Fremdbestäubung der Kirschenblüten. Boden, Klima und Lage Es gibt in Deutschland verhältnismäßig sehr wenig Lagen, die den Obstbau geradezu verbieten. Im allgemeinen muß jedoch gesagt werden, daß stets die örtlichen Boden, und Klimaverhält nisse genügend zu berücksichtigen sind; denn sie geben den' Ausschlag für den Lrfolg des Obst anbaues. Es kommen hierfür nachfolgende Fak toren, wie örtliche Lage, Niederschlagsmenge, Tem peratur, Art der Winde, Nobel, Wasserverdunstun gen, Frosterscheinungen usw. in Frage. Die Un wirtschaftlichkeit vieler Obstpflanzungen liegt im wesentlichen in der Außerachtlassung der Boden verhältnisse und Verwendung von für die jeweils vorherrschenden Bodenarten' ungeeigneten Obst sorten und -arten. Auf alle Fälle wird der Obst anbauer gut tun, sich durch genaue Untersuchungen und Bohrungen von den Eigenschaften des Bodens vor der Pflanzung zu überzeugen. Der richtige Standort ist bei Kirschen von noch größerer Wich tigkeit als bei anderen Obstarten; denn der AnbaudieserObstartist, wieerwähnt, deihcn. Die Sortenbestimmung ist gerade bei den Kirschen so außerordentlich schwierig, weil bei den vorhandenen vielen Lokaljorten die Unter scheidungsmerkmale viel geringer sind als beim Kernobst. Wenn der Wirrwarr beim Kernobst schon genügend groß ist, so nst er bei den Kirschen noch viel größer. Nach den hier gesammelten Er fahrungen steht aber die Tatsache fest, daß im wesentlichen von der richtigen Wahl der Sorten die Erfolge im Kirschenanbau abhängen. Es ist nun Aufgabe der Kirschenanbautreibenden, besonders der maßgebenden Stellen, in diesem Sortendurcheinander eine Klarheit zu schaffen, und zwar nicht nur in bezug auf den Gebrauchs- und Handelswert der Frucht, sondern auch hinsichtlich des Anbauwertes und der Eigenschaften des Baumes. Es ist genügend bekannt, daß in den einzelnen kirschenbautreibcnden Gebieten den ,Lokal- sorten weitgehende Beachtung geschenkt wird und diese oftmals den höchsten Prozentsatz der an gebauten Sorten einnehmen, da es sich erwiesen hat, daß gerade diese Sorten außerordentlich frucht bar, widerstandsfähig gegen Parasiten und Unge ziefer und von längerer Lebensdauer sind. Wie bei den Kernobstarten haben wir auch bei den Kirschcnsorten in einzelnen Provinzen, Kreisen, ja selbst Ortschaften, bestimmte Lokalsorten, die hier eine große Rolle spielen und nicht vermißt werden können. Da die Kirsche mehr als jede andere Obstart durch die gegenseitige Befruchtung brauchbare großfrüchtige Sämlinge hervorbringt, sind in den verschiedenen Anbaugebieten diese sogenannten Lokalsorten entstanden, die heute für ihre Gegend von großer Bedeutung sind und bei den Pachtungen hohe Preise erzielen. Anderwärts sind derartige Sorten nicht bekannt, da sie über die Grenzen ihres Entstehungsgebietes nicht herausgekommen sind. Die Behauptung einzelner Fachleute, daß auch die Kirschensortimente nur auf einige gute Sorten wie beim Kernobst, eingeschränkt werden müssen, dürfte — obwohl eine gewisse Bereinigung der Sorten hier und dort unbedingt am Platz wäre — für den rationellen Kirschenanbau nicht überall zu- trcsfen, da berücksichtigt werden muß, daß eS frühe, mittelfrühe und späte, Helle und dunkle, weiche und harte und schließlich süße und saure Sorten gibt und jede Sorte an Lage, Boden und Klima be- stin.mte Anforderungen stellt. Allein aus diesem geht schon hervor, daß für jede Gegend eine größere Anzahl guter Handels sorten vorhanden jein muß, diese wiederum mit verschiedenen Reisezeiten. Der Erfolg einer Obstpflanzung hängt in erster Linie von der Güte der jungen Bäume ab, die gepflanzt werden. Nur wirklich tadelloses Pflanzmaterial garantiert sicheres Anwachsen und freudiges Weitergedeihen. Nur zu oft wird aber in diesem Punkt eine falsche Sparsamkeit geübt, und diese rächt sich dann meist während der ganzen Lebenszeit der Bäume. Man kaufe somit weder vom Hausierer, noch aus Winkelbaumschulen, auch nicht aus Baumschufen, die in milderer Lage liegen, als sie der spätere Standort aufweist, sondern nehme sie nur aus Gegenden, die rauher als die neuen Pflanzstätten liegen. Der Obstanbauer sollte nur noch Marken bäume kaufen, da er hier die sicherste Gewähr für gute Qualität und Sortenechtheit hat. Die besten Bäume sind stets die billigsten — ohne Rücksicht auf den Preis. Das alte Sprichwort: „Wie die . Saat, so die Ernte" sollte mehr als bisher bei den Obstbäumen beachtet werden. Die Veredlungsunterlage bei den Kirschen spielt für die Lebensdauer, Fruchtbarkeit, Widerstandsfähigkeit usw. der Bäume eine große Rolle. Beobachtungen bei älteren Kirschbäumen derselben Sorte und unter denselben Bodenver hältnissen haben ergeben, daß Wachstum und Fruchtbarkeit sowie Auftreten von Gummiflutz, Gipfeldürre usw. sehr verschieden sind. Un erwünschte Erscheinungen in dieser Beziehung sind vielfach auf die Veredlungsunterlage der Bäume zurückzuführen. Die hellschäftigen Bäume sind die gesündesten, kräftigsten und ertragreichsten. Da gegen leiden solche mit dunkelbrauner Rinde, da es'sich meist um Aussaaten durch Fremdbestäubung entstandene Hybriden handelt, besonders unter Gipfeldürre und sonstigen Krankheiten, wodurch bedingt wird, daß die Fruchtbarkeit geringer ist; auch haben derartige Bäume eine kürzere Lebens dauer. Die Bäume der erstgenannten Art stammen von der hellrindigen Harzer Gebirgs - v o g e l k i r s ch e. In letzter Zeit wurde wieder einmal viel Auf hebens von einer ausländischen Kirschenunterlage, und zwar der Limburger Vogel lirsche, gemacht. Da diese in Holland aber unter viel günstigeren klimatischen Verhältnissen wächst, dürfte deren Gedeihen in Deutschland sehr in Frage gestellt sein, und es ist sicher, daß sie niemals die abgehärtete deutsche Harzer Vogelkirschc an Gesundheit, Festigkeit und Lebensdauer übertreffen wird. Für Sauerkirschen verwendet man zur Hoch- stammzucht ebenfalls den Vogelkirscheuwildling, da die Sauerkirschen aus diesem gut gedeihen. Als Unterlage für Sauerkirschen, besonders Schattenmorellen und zum Teil auch für'Süß kirschen, soweit sie für Buschform in Frage kom men, wird in den Baumschulen die Steinweichsel (Prunus lAahglek) verwendet. In der Praxis begegnet man häufig Höhen- züaen, mit Sauerkirschen bepflanzt, wo die Bäume Ein weiterer Wert der Kirsche, besonders der Süßkirsche, liegt darin, daß sie neben der Erdbeere die erstreifende Frucht ist und zu einer Zeit auf den Markt kommt, wo noch keine großen Mengen ausländischen Obstes anfallen. Im allgemeinen ist die Kirsche in ihren Bedürf nissen sehr anspruchslos. Wiederum tveist sie aber Eigenschaften auf, die sich bis zur Empfindlichkeit im Anbau und in der Pflege steigern können. Die Süßkirsche ist sehr launisch in ihren Ansprüchen Nach der jahrelangen, mühevollen Forscherarbeit kann man jedoch heute über diese Verhältnisse ziemlich klärsehen. Unsere Obstarten bzw. -sorten sind fast alle selbstunfruchtbar, d. h. die weibliche Geschlechtsanlagc kann nickt durch sorten eigenen Pollen befruchtet werden. Vielmehr ist zur Bestäubung und Befruchtung der Pollen einer anderen Sorte erforderlich. An Hand des gesammelten Materials ist cs nunmehr iVsupücmruoAso io ausrsicksocism sinci notwenciis Der Kirschenanbau ist erweiterungsfähig!
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