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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 57.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-194000008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19400000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19400000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 57.1940
1
- Ausgabe Nummer 1, 4. Januar 1940 1
- Ausgabe Nummer 2, 11. Januar 1940 1
- Ausgabe Nummer 3, 18. Januar 1940 1
- Ausgabe Nummer 4, 25. Januar 1940 1
- Ausgabe Nummer 5, 1. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 6, 8. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 7, 15. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 8, 22. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 9, 29. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 10, 7. März 1940 1
- Ausgabe Nummer 11, 14. März 1940 1
- Ausgabe Nummer 12, 21. März 1940 1
- Ausgabe Nummer 13, 29. März 1940 1
- Ausgabe Nummer 14, 4. April 1940 1
- Ausgabe Nummer 15, 11. April 1940 1
- Ausgabe Nummer 16, 18. April 1940 1
- Ausgabe Nummer 17. 26. April 1940 1
- Ausgabe Nummer 18, 2. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 19, 9. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 20, 16. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 21, 23. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 22, 30. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 23, 6. Juni 1940 1
- Ausgabe Nummer 24, 13. Juni 1940 1
- Ausgabe Nummer 25, 20. Juni 1940 1
- Ausgabe Nummer 26, 27. Juni 1940 1
- Ausgabe Nummer 27, 4. Juli 1940 1
- Ausgabe Nummer 28, 11. Juli 1940 1
- Ausgabe Nummer 29, 18. Juli 1940 1
- Ausgabe Nummer 30, 25. Juli 1940 1
- Ausgabe Nummer 31, 1. August 1940 1
- Ausgabe Nummer 32, 8. August 1940 1
- Ausgabe Nummer 33, 15. August 1940 1
- Ausgabe Nummer 34, 22. August 1940 -
- Ausgabe Nummer 35, 29. August 1940 1
- Ausgabe Nummer 36, 5. September 1940 1
- Ausgabe Nummer 37, 12. September 1940 -
- Ausgabe Nummer 38, 19. September 1940 -
- Ausgabe Nummer 39, 26. September 1940 -
- Ausgabe Nummer 40, 3. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 41, 10. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 42, 18. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 43, 24. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 44, 31. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 45, 7. November 1940 -
- Ausgabe Nummer 46, 14. November 1940 1
- Ausgabe Nummer 47, 20. November 1940 1
- Ausgabe Nummer 48, 28. November 1940 1
- Ausgabe Nummer 49, 5. Dezember 1940 1
- Ausgabe Nummer 50, 12. Dezember 1940 1
- Ausgabe Nummer 51, 19. Dezember 1940 1
- Ausgabe Nummer 52, 24. Dezember 1940 1
-
Band
Band 57.1940
1
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- Gartenbauwirtschaft
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Beilage Für den Obüanbauer" ^r. 6 niui-,?« 3 V/s/cds ^SFSmcl^nckümön sioci /strt nötics? Überwindung obstbaulicher Frostschäden Im Nordosten des Reiches sind uns Kälteschäden nichts Ungewöhnliches. Wir kennen sie in den ver. schiedensten Abwandlungen als Wurzel-, Knospen oder sogar Holzschäden. Neben der maßgeblichen Umstellung auf klimafeste Sorten müssen dem ge schädigten, mehr oder minder geschwächten Baum Hilfsmaßnahmen zuteil werden, um zu retten und zu erhalten, was zu erhalten ist. Dazu ist zu nächst ganz allgemein folgendes zu sagen: Wie wohl die meisten Obstaubauer in diesem Jahr erfuhren, ist nichts so unsinnig als das zu frühe Hinauswerfen scheinbar zerstörter Sorten. Der Obstbaum ist im allgemeinen wider standsfähiger, als man annimmt. Bräunungen oder Schwarzfärbungen dürfen nicht tragisch ge nommen werden. Schwieriger sind schon Zellen zerreißungen durch Frosteinwirkung, wie sie be sonders stark an den Astansätzen auftreten. Schon im Winter konnte man bei sonst grünen Zweigen hier gewisse Störungen feststellen. Knospcn- zerstörungen, wie wir sic in diesem Jahr in weiten Gebieten hatten, sind nicht so gefährlich, wie sie aussehen, wenn man den Bäumen die ein- lährigen Triebe ungeschuitten beließ. Hier bildete sich ein zwar kümmerlicher, aber doch erster Aus trieb, der bald eintrocknete, aber doch zur Belebung alter schlafender Augen in allen Teilen des Baumes beitrug. (Auch bei Eichen und Buchen zu beob achtens Schlimmer sind schon Rindengewebezerreißungen an den Südseiten der Stämme und an der Schneegrenze, die zu starken Leitungsstörungen führen. Wundschluß mit Lehmkuhdungverband in üblicher Weise oder Verstreichen und Verschluß ausgeschnittener Wunden mit Chinosolpaste sind ausgezeichnet. In Trockenperioden ist besonders der "erhöhten Wasserversorgung besondere Beachtung zu schenken, evtl, auch im Kleinanbau dem An spritzen von Stamm und Aesten. Im einzelnen wäre folgendes zu sagen: I. Acpfel. Die ungestört erhaltenen Sorten mit Ansatz er halten die übliche Pflege. Sorten mit stärkeren Schäden haben eine Schwächung erfahren, die bestens ausgeglichen werden muß. Vor allen Dingen sind die Stammschäden, avie besprochen, zu heilen. Nachdem der kräftige^ Austrieb der schlafenden Augen erfolgt ist, schneidet man die toten Teile fort und reguliert den Neuaufbau der Krone. Der Baum reagiert nur wenig oder sogar negativ auf irgendwelche mineralischen Düngungen. Dagegen wirken sich Kompostgaben, Abdecken der Baumscheiben und ähnliche Maßnahmen belebend aus. Je nach dem Grad der Störung wird man bei derartigen Bäumen ein bis drei Jahre auf völlig« Wiederherstellung warten können. In die sen Jahren treten immer noch verdeckte Schäden auf. Besonderes Gewicht ist auf gutes Spritzen, insbesondere mit stimulierenden Mitteln (Karbo- lineum, Bleiarsen) zu legen, wie auf Sicherung Vor Jnsektenfraßstörungen. Die ungünstigste Gruppe sind die durch Zer reißungen völlig zerstörten Sorten, bei denen das Holz abstirbt. Hier muß man sich überlegen, ob ein Rückschnitt auf die Schneegrenze noch eine lohnende Neuaufzucht von unten her zuläßt. Rück schnitt bis auf das völlig gesunde Holz und guter Wundverschluß sind Voraussetzung für den Erfolg dieser Maßnahme. Im allgemeinen habe ich die Erfahrung gemacht, daß man unter Benutzung deS vorhandenen Wurzelapparates damit weiterkommt als mit Neupflanzungen. Wichtig ist die Beibehal tung von mehreren zu pinzierenden Seltentrieben, um das Wachstum des Leittriebes nicht durch zu mastiges Gewebe zu gefährden. 2. Birnen. Hier sind im allgemeinen die gleichen Maßnah men wie vorher anzuwenden. Man beachte, daß Birnen aus dem älteren Holz eine sehr starke Regenerationsfähigkeit besitzen und urteile bei Ent fernungsmaßnahmen niemals zu voreilig. 3. Süßkirschen. Sie erfordert je nach ihrem Zustand Pflege maßnahmen für geschwächte Bäume oder Ent fernung der schwer geschädigten. Man achte hier im Interesse der Gesamtheit auf harte Sorten oder Umstände anderer Art, die die Härte bedingten. So habe ich in Plock vor kurzem neben völlig zer störten Bäumen fruchtende Bäume harter polnischer Sorten gesehen. 4. Sauerkirschen. Die Schäden sind unterschiedlich, am schwersten und nicht zu heilen dort, wo sich die Rinde der Bäume infolge völliger Zerstörung ablöst. Bei vielen Sorten sind cs nur Knospenschäden, die jetzt ausgeglichen werden. Die Entwicklung dieser Bäume kann durch leichte Volldüngung begünstigt werden. Besonders achte man auf das Auftreten der Monilia bei geschwächten Bäumen oder Baum teilen und entferne kranke Teile sofort durch kräftigen Rückschnitt. 5. Pflaumen. Hier zeigt sich oft auch eine erstaunliche Regene ration, und nur bei einigen Sorten wird man zum Rückschnitt greifen müssen. Die ungünstigen Witterungsverhältnisse während des letzten Winters sowie auch die stellenweise herrschende Trockenheit im Frühsommer dieses Jahres werden manchen Anbauer dazu zwingen, an die Neupflanzung von Erdbeeren frühzeitiger als sonst zu denken, weil die Pflanzungen nicht unerheblich im Ertrag Nachlassen. Eine Ergänzung dieser Pflanzungen durch Neuanlagen muß auch deshalb rechtzeitig erfolgen, weil der Bedarf an Erdbeerfrüchten nach wie vor sehr groß ist. Frühzeitigkeit des Pflanzens beeinflußt den Erfolg Der Erfolg der Neuanlagen ist sehr weitgehend davon abhängig, ob frühzeitig genug im Jahr gepflanzt wird. Wenn auch im allgemeinen der Spätsommer in der Hauptsache als Pflanzzeit gilt, so muß doch hervorgehoben werden, daß nur dann mit einem nennenswerten Ertrag im Jahr nach dem Pflanzen gerechnet werden kann, wenn die Nen anlage frühzeitig genug durchgeführt worden ist. Dies hängt vor allem damit zusammen, daß bei frühzeitiger Pflanzung im Sommer, etwa im Juli bis spätestens Anfang August, die Erdbeerpflanze sich noch soweit ausbildet und auch die Blüten anlagen entwickelt, daß eine nennenswerte Er- tragsmöglichkeit für das darauf folgende Jahr gegeben ist. Abgesehen hiervon ist es eine alt bekannte Tatsache, daß zu spät gepflanzte Erd beeren mit einem so geringen Wurzelvermögen in den Winter Hineinkommen, daß Auswinterungs- schädcn oder doch ungünstige Beeinflussung des Wachstums die Regel bilden. Die Folge hiervon ist nicht nur ein lückenhafter Bestand, sondern die Erträge sind dann im ersten Jahr so gering, daß sich das Pflücken oft kaum lohnt. Auch bei nicht rechtzeitiger Frühjahrspslanzung ist oft ein lücken- 6. Pfirsiche und Aprikosen. Diese beiden Obstarten haben unterschiedlich gelitten. Bei jüngeren Bäumen wird man den Baum oder das Spalier von unten her neu er ziehen können. 7. Walnüsse haben in vielen Teilen schwere Knospenschäden bei gesundem Holz. Man warte ab, wird aber vielfach gezwungen sein, den Baum aus Boden triehen neu aufzuziehen. 8. Haselnüsse haben vielfach starke Knospenzerstörungen erfahren. Man warte ab und reguliere nach erfolgtem Aus trieb. 9. Quitten lassen sich leicht aus Bodentrieben wieder auf bauen. 19. Beerenobst. Johannisbeeren weisen starke Blüten- schäben auf, auch sind absterbende Holzfrostschäden erkennbar und zu entfernen. Gute Julidüngung sichert eine Ernte im kommenden Jahr. — Stachelbeeren sind relativ hart. — Bei Holzfrostschäden der Himbeersträucher emp fiehlt sich ein Rückschnitt. Eine Ernte ist bei diesen sowieso nicht zu erwarten. Um so kräftiger wird aber durch diese Behandlung die Vorbildung der nächstjährigen Ruten. Die größte Erkenntnis wird aber die sein, daß erst eine richtige Auswahl an Sorten, Unterlagen und Stammbildnern den risikilosen Anbau der Zu kunft schafft. Die bisherigen stümperhaften Ansätze auf diesem Gebiet erfordern schnellste Vertiefung. llilckebrsnckt, Gartenbaudirektor. Hafter Bestand fcstzustellen und ein nur geringer Ernteertrag im ersten Jahr. Wenn man auch in solchen Fällen die Möglichkeit hat, das Land durch Zwischenpflanzungen, z. B. durch Kopfsalat, Busch bohnen usw-, auszunutzen, so ist dies doch nur als Notbehelf anzusehen; denn die Entwicklung der Erbeerpflanzung wird hierdurch nicht günstig beeinflußt. Das rechtzeitige Pflanzen im Sommer scheitert in der Regel an dem fehlenden Pflanz material. Man kann daher nicht früh genug damit beginnen, die Ausläuferpflanzen abzu nehmen und zu pikieren. Schon dann, wenn sich die erste Pflanze an den Ausläufern gebildet hat, sollte mit dem Abnehmen und Pikieren begonnen werden. Es ist nicht notwendig, hiermit so lange zu warten; bis die einzelne Pflanze am Ausläufer selbst Wurzeln gebildet hat, um sie pikieren zu können. Dies ist nur dann erforderlich, wenn man eine verhältnismäßig große Anzahl von Pflanzen gewinnen will und deshalb die Bildung von meh reren Ausläuferpflanzen abwarten muß. Letzteres ist zwar ein allgemein geübtes Verfahren, das jedoch für den sorgfältigen Anbau nicht ohne weiteres empfehlenswert rst; denn viele Beobach tungen zeigen immer wieder, daß die erste Aus läuserpflanze die beste ist und sich am willigsten entwickelt. Im übrigen ist die Entwicklung der jungen Pflanzen zu fördern durch Pikieren in einem Frühbeetkasten oder durch entsprechende Be handlung beim Pikieren im Freiland. Hierfür sollte man nur solches Land wählen, das gut, aber altgedüngt und möglichst an der Oberfläche noch durch Zusatz von feuchtem Torfmull verbessert war- den ist. Anfangs dürfen bei diesem Verfahren die jungen Pflanzen keine Sonne bekommen. Man Osr Lsclar/ cm Licibssr/rücktsn ivirci ricrcd wis vor sroü ssm Neuanlage von Erdbeerpflanzungen er- besonders aber der VmstsUunFSll unci ^.nbausrwsitsruNxsSll smc! or/orcisrUcd Neue Aufgaben des Obstbaus derOstmark Obstbau der Ostmark im besonderen zu, weil sich hierdurch unzählige Fehlschläge von vornherein ausschalten ließen. Bei den klimatischen Ver schiedenheiten auf selbst engem Raum ist es selbst verständlich und unerläßlich, daß die ausgesproche nen Standortsverchältnisse Berücksichtigung zu fahren haben. Es ist jedenfalls die Eigenart des ostmärkischen Obstbaues von ausschlaggebender Be deutung, daß cs sich jeiveils um rein örtliche Belange handelt, daß daher ein großer, weiter Maßstab wie für andere in sich geschlossene Ge biete nicht angelegt werden kann. So gibt es innerhalb der alpinen Gebiete begrenzte Stellen, die besondere Möglichkeiten eröffnen, und umge kehrt in vielen Tallagen Striche, die als arg gefährdet zu bezeichnen sind. Wenn nun richtig erwogen wird, dak jedwede Obstkultur langjährig von Segen sein soll, daß Obstbäum« Geschlechter überdauern, dann erscheint die Forderung nach vermehrter Vorsicht durchaus gerechtfertigt. Kennzeichnend für den ostmärkischen Obstbau ist nun, daß sich in großer Menge riesenhafte und uralte Obstbäume vorfinden, die der prächtigen Landschaft bestimmten Ausdruck verleihen. Das ist nicht nur von ethischem Wert; denn diese oft mehrhundertjährigen Baumrecken sind meist kern gesund und völlig frosthart. Wenn sie auch nicht qualitativ hervorstechende Früchte liefern, so müßten sie doch für die Unterlagen- oder die Resistenzzüchtung vorteilhaft und wertvoll sein. Jedenfalls verdienen sie alle gebührende Beachtung um so mehr, weil solche alten Bäume von allen Obstarten einschließlich der Aprikose vorhanden sind. Brennend für die Ostmark ist der Fragenkomplex, der sich um den gebietsweise so überreichen Be stand an Mostbirnbäumen hcrausgebildet hat. Es wird selbst von den Besitzern zugestanden, daß das Mengenverhältnis zu anderen Obstartcn in diesem Ausmaß nicht beibehalten werden kann. In ein zelnen Gemeinden entfallen je Kopf der Bevölke. rung bis zu 32 Mostbirnbäumen. Das kann schon deshalb nicht für die Zukunft so bleiben, weil hierdurch der Ausbreitung der Apfelkultur Hinder- nisse entgegenstehcn würden, und weil die Most- birne fast gänzlich für die Weinbereitung verwendet wird. Schließlich sind mehrfach ganz wertlose Sorten vorhanden. Auch hier wird sich ein gang barer Weg finden lassen, wenn die Mentalität des Mostbauern Würdigung erfährt, besonders dann, wenn anderweitige Verwertungsmöglichkeiten ein geführt werden könnten und vor allem die Her stellung von Dörrbirnen (Kletzen) wieder einge bürgert werden sollte. Unausbleiblich aber scheint die Sortenausscheidung und Hand in Hand damit die zeitlich abgestimmte Ueberleitung zur ver mehrten Apfelkultur. Daß sich hier die zuständigen Straßenverwaltungen eiNschaltcn können, liegt sehr nahe, gilt doch in der Ostmark der Most birnbaum als hervorragend zur Straßenbepflan- zung geeignet. Gewiß gibt cs ganz prächtige Alleen dieser Art, aber auch sie werden alt, und neue Pflanzungen von Mostbirnbäumen sollten nur in engster Wahl mit solchen Sorten vorge nommen werden, die mehrfache Verwertung zulassen. Im übrigen aber ließen sich als Ersatz für Mostbirnen sehr gut einzelne 8ordus-Arten, besonders aber der Speierling (Lorbus ckomestics) und, wo es sich klimatisch rechtfertigen läßt, der Walnußbaum bevorzugterweise verwenden, schon des wertvollen Holzes wegen. Von weitgehender wirtschaftlicher Bedeutung ist für die Obstwirtschaft der Ostmark auch der gegend- weise überwältigende Wildbeerenbcstnnd. An erster Stelle steht diesbezüglich die Heidelbeere (Schwarzbeere), aber auch Himbeeren, Brombeeren, Preiselbeeren, Erdbeeren u. a. finden sich nicht selten in zusammenhängenden ausgedehnten Schlägen. Hc'delbcerbestände haben mitunter eine Ausdehnung van 50 lm (100 Morgen). Daran kann nicht achtlos vorbcigegangen werden, weil alle diese Beerenarten für industrielle Verarbei tung wertvoll sind. Wenn dann noch die anderen Wildobstgattungen, wie Kornelkirsche, Sauerdorn, Wildrose und Schwarzer Holunder, gleichfalls noch restloser Auswertung zugeführt werden könnten, dann ließe sich die Obstwirtschaft des Gesamtreiches nicht unwesentlich unterstützen. Alle diese Fragen aber lasten sich nicht auf einmal einer endgültigen Lösung zuführen. Mit dem Ausbau der Verarbcitnngsindustrie wird sich ganz von selbst eine Regelung ergeben, haupt sächlich dann, wenn sich deren Leistungsfähigkeit steigert. Roch stehen wir in der Ostmark nm Anfang einer planvollen Obstwirtschaftsgestaltung. Noch lasten sich alle Gelegenheiten kaum überschauen. Aber das misten wir: die Ostmark wird mit allem Eifer an die Arbeit gehen, wenn es gilt, am Aufstieg und Ausbau der deutschen Wirtschaft mit- zuhclfcn. (AoiLI. Der Obstbau der Ostmark will verstanden sein, dann erst kann er richtig erkannt und beurteilt werden. Er ist nicht nur vielseitig und umfang reich, sondern auch in verschiedener Hinsicht eigen artig. Mag er dem flüchtigen Beurteiler auch aus mancherlei Neberlegungen neuzeitlicher Er kenntnisse nicht restlos entsprechen, so bleibt doch unbenommen, daß der Ostmark-Obstbau auf eine glanzvolle Entwicklung zurückblicken darf. Gerade därin müssen wir die Wurzeln all der vielen Sonderlichkeiten erblicken. Selbst die heutige weite Ausdehnung der Obstkultur über ausnahms los alle Gaue der Ostmark ist im Rahmen des Aufbaues der Landwirtschaft vor sich gegangen. So ist ein zahlenmäßig ganz gewaltiger "landwirt schaftlicher Obstbau entstanden, besten Stärke in der Dauerhaftigkeit seiner Bnumformen und Be stände zu finden ist, als besten unleugbarer und wirtschaftlich kaum länger erträglicher Nachteil aber die Nebenbctricbsformen des Obstbaues inner halb der ansonsten so hochstehenden Landwirtschaft erblickt werden muß. Damit soll zum Ausdruck gebracht sein, daß auch der bäuerliche Obstbau der Ostmark eine wesentliche Umgestaltung zu erfahren hat, soll er künftigen Aufgaben genügen. Wir stehen mitten in einem schweren Kampf zur Sicherung der Zukunft des deutschen Volkes. Mit jubelndem Stolz erfüllen uns die sich über stürzenden Siegesnachrichten. Sie festigen immer stärker den Glauben an die Zukunft und vertiefen täglich mehr und mehr die heiße und donkschuldige Liebe zum Führer. Noch ist das Ringen nicht zu Ende, über den Ausgang kann kein Zweifel auf kommen, der Sieg bleibt unser. DaS aber darf kein Freibrief zur Bequemlichkeit in kommenden Zeiten sein. Im Gegenteil, nun beginnt die Arbeit, eine große, weitblickende und aufbauende Friedensarbcit- Das deutsche Volk braucht Früchte; denn Obst ist das anerkannte und hochgewerteto Volksnahrungs- und Volksgesund heitsmittel. Da will und wird die Ostmark nicht zurückstehen. Die Schäden des Winters 1928/29 und noch mehr die fast größeren von 1939/40 haben uns deutliche Hinweise gegeben. Weniger als Mahnung zur strengen und strengsten Sorten, wähl, sondern vielmehr als Forderung zur vor sichtigen Ermittlung der für Obstbau geeigneten Lüden. Gerade tzies trifft süx den bäuerlichen deckt daher über die Pflanzen am besten altes, grobes Sackleinen, Reste von Schattendecken aus Faserstoff usw. und hält die Pflanzen durch An brausen des Schattiermaterials gut feucht. Nach einigen Tagen wird der Schatten allmählich ge lockert und schließlich nur noch bei starker Sonnen einstrahlung gegeben. Nach wie vor aber muß auf beständiges Feuchthalten der pikierten Pflanzen großer Wert gelegt werden; denn nur in diesem Fall bewurzeln sie sich schnell. Diese Art der Pflanzenvermehrung im Freiland sollte noch viel mehr angewendet werden; denn sie ist einfach, und man erhält schon in etwa drei Wochen gut be wurzelte Pflanzen. Voraussetzung zur Gewinnung ertragreicher Erd beerpflanzen ist weiterhin noch, daß die am besten im Ertrag befriedigenden Pflanzen während des Aberntens mit einem Stab bezeichnet worden sind und nur hiervon die Ausläuferpflanzen gewonnen werden-. So alt diese Forderung auch schon ist, so wird sie doch in der großen Praxis noch viel zu wenig durchgeführt, weil sich viele Anbauer von ihrem Wert noch nicht überzeugt haben. Man kann daher nur immer wieder empfehlen, auch in größeren Pflanzungen wenigstens einen Versuch mit der Auslese der besonders gut tragenden Pflanzen zur Weitervermehrung zu machen; denn der Erfolg der hiermit verbundenen geringen Mehrarbeit wird nicht ausbleiben. Bei Gewinnung von Pflanzen in solchen Anlagen, die in dem be treffenden Jahr zum Entfernen bestimmt sind, kann man auch so vorgehen, daß alle nicht be friedigend tragenden Pflanzen beim letzten Ab- erntcn entfernt und nur die übrigbleibenden zur Pflanzengewinnung benutzt werden. Beim Ankauf von Erdbeerpflanzen ist der Grundsatz zu beachten, daß die Pflanzen rechtzeitig bestellt werden; denn selbstverständlich muß auch der Pflanzenvermchrer frühzeitig misten, mit welchen Lieferungen er zu rechnen hat. Nicht selten werden größere Neupflanzungen von vorn herein dadurch sehr nachteilig beeinflußt, daß das Pflanzmaterial infolge zu später Bestellung von den verschiedensten Lieferanten zusammengekauft werden muß, so daß man nicht mir eine völlig un einheitliche Abstammung erhält, sondern auch die Pflanzarbeiten selbst infolge Eintreffens der Pflanzen zu verschiedenen Zeitpunkten nicht in einem Arbeitsgang erledigt werden können. Fer ner muß von den Anbauern großer Wert darauf gelegt werden, die Erdbeerpflanzen aus Beständen zu kaufen, die vom Reichsnährstand anerkannt worden sind; denn diese Pflanzen stammen aus Vermehrungen, die sortenecht sind und bei denen auf die Auslese gesunder und gut tragender Pflan zen Wert gelegt worden ist. Der Einfluß der Vorfrucht Von Wichtigkeit ist auch die Art der Vor frucht zu Erdbeeren. Am besten gedeiht die Erdbeere nach einer Vorfrucht, die eine gute Stall mistdüngung erhalten hat und den Boden in mög lichst garem Zustand hinterläßt. Dies ist z. B. zutreffend bei Frühkartoffeln und Frühkohl. In anderen' Gegenden bringt man die Erdbeere nach Erbsen und" gibt unmittelbar zu den Erdbeeren eine entsprechende Borratsdüngung mit Stallmist und Handelsdünger. Auch dieses Verfahren ist zu empfehlen, wenn man in der Lage ist, alten Stall dünger zu geben. Frischer, strohiger Stalldünger macht den Boden zu locker, so daß besonders in trockenen Sommern mit großen Ausfällen an Pflanzen gerechnet werden muß. Wer alten Stall mist nicht zur Verfügung hat, verbessert den Boden mit Kompost, Torfdung üsw. oder bringt den Stall mist nach Beendigung des Pflanzens oben auf das Land, wie im nächsten Abschnitt näher erläutert. Was ist bei den Pflanzarbeiten zu beachten? Zu den Pflanzarbeiten selbst ist vor allem daraus hinzuweisen, daß nicht zu eng gepflanzt werden darf. Einheitliche Matze für die Pflanz- entfernung lassen sich allerdings schwer angeben; denn dies richtet sich nach den zu pflanzenden Sorten, nach den Bodenverhältnisten, nach der be absichtigten Kulturform und nicht zuletzt nach der Bodcnbearbeitungsmöglichkcit. Für den Erwerbs anbau wird man unter 80 cm Reihcnentfcrnung nicht wählen dürfen, um vor allem die Boden bearbeitung mit Maschinen, Geräten oder mit Pferdezug "durchführen zu können. In der Reihe wird die Pflanzenentfernung wenigstens 30 cm betragen müssen. Das Setzen von mehreren Pflanzen an ein und derselben Stelle hat sich im allgemeinen nicht bewährt, weil die Pflanze sich dann zu wenig bestockt und in der Ausbildung der Blütenanlagen behindert wird. Beim Pflanzen im Sommer sollte man sich auch bei grötzcren An lagen wenigstens auf das einmalige, durchdringende Angießen der Pflanzen unmittelbar im Anschluß an die Pflanzarbeiten weitest möglich einrichtcn; denn diese Arbeit lohnt sich unbedingt. Vor allem verhindert man hierdurch, daß die Pflanzen in folge von Trockenheit zunächst wochenlang küm mern bevor sie ein nennenswertes Wachstum ent wickeln. Es kommt aber alles darauf an, gerade das Anfangswachstum möglichst schnell in Gang zu bringen, weil die Pflanze sich nur in diesem Fall in Anbetracht der Sommerwärme noch be friedigend entwickeln kann. Zur Erhaltung der Bodenfeuchtigkeit ist es ferner unbedingt erforder lich, daß das Land nach Beendigung der Pflanz arbeiten sauber behackt wird: denn jede einzelne Fußspur beschleunigt die Wastervcrdunstung des Bodens. Als weitere Maßnahme zur Erhaltung der Bodenfeuchtigkeit muß das Abdecken des Bodens mit Stallmist, Torfmull, Torfdung, lockerem und unkrautfreiem Kompost weitgehend "empfohlen wer den. Es ist hierbei immer zu beachten, daß' die Erdbeere von Natur aus eine Pflanze des Waldes, also des Halbschattens ist und deshalb einen Boden haben will, der von der Sonnenhitze nicht allzu sehr ausgctrocknet werden kann. Unter einer solchen Bodenbcdeckung, wobei die Pflanze selbst unbedeckt bleiben muß, hält sich der Boden auch bei lang anhaltender Trockenheit genügend feucht. Die Bodengare kann sich voll entwickeln, und hier von hat die flachwurzelnde Erbecrpflanze nur Vorteile. Zum Schluß sei noch darauf hingcwiesen, daß es trotz des großen Bedarfes an Erdbeerfrüchten bei der Erzeugung nicht darauf ankommt, möglichst große Flächen mit Erdbeeren zu bestellen, ohne von vornherein die Sicherung zu haben, daß alle Pflege- sowie die Erntearbeiten restlos und zweck- entsvrechend auch wirklich durchgeführt werden können. Es ist daher in Zweifelsfällen bester, eine kleinere Landfläche mit aller Sorgfalt zu bestellen und zu Pflegen, um zu einem größtmöglichen Er- folg zu kommen, Vzeleücrt, Halle/S«
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