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Fernfprechstelle HS 22. Die „Stichsyche Elbzeitung' erscheint Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Die Ausgabe des Blattes erfolgt DagS vorher Nachm. 4 Uhr. AbonnemcntS<PreiS viertel jährlich I Ml. 80 Pf., zwei- monatlich I Mk., «inmonat- lich 80 Pf. Einzelne Nummern 10 Pf. Alle kaiferl. Postanstalten, Postboten, sowie die ZeitungStrtiger nehmen stets Bestellungen aus die „Sächsische Elbzeitung" an. MM WltiG Amtsblatt Fernsprechstellc HZ 22. Inserate, bet der weiten Verbreitung d. Bl. von großer Wirkung, sind Montags, Mit twochSund Freitags bisspätestenS vormittags S UHr aufzugeben. Preis sür die gespaltene CorpuSzeil« oder deren Raum 12 Pf. (tabellarische und komplizierte nach Übereinkunft). „Eingesandt" unterm Strich 80 Pf. die Zeile. siir das MW. Amtsgericht und den Sladttat sn Mndau, sainte siir den Sladtgenietliderat ln HoynNein. Mit „Muslrirl. Konntagsbkcrtt". Mit Humor. Beilage „S«is<nbtasen". Mit „AandwirtscHaslk. ZSeikag«". Bei Wiederholungen ent- sprechender Rabatt. Inseraten« Annahmestellen: In Schandau: Lrpedition Zaukenstraße 184, in Dresden und Leipzig: die Annoncen «BureauS von Haasenstein L Vogler, Jnvalidendank und Rudolf Mosse, i» Frankfurt a. M.: G. L. Daube ck Co. Schandau, Dienstag, de» 27. September <904. 48. Jahrgang. Amtlich Hundesperre vetr. Ain 22. dieses Monats ist in Krippen an einem männlichen, etwa 1'/« Jahre alten, schwarten Dachshunde mit rostbraunen Abzeichen durch beziiksiierärzlliche Unter- suchunsi die Wutkranktzeit sestgestellt worden. Es wird daher hiermit iiir die inneihalb einer Entfernung von 4 Kilometern von Krippen liegende Stadl Schandau die H u n d e s P e r r e bis zu und mit dem 22. Dezember 1W4 angeordnet. Alle diejenigen Hunde und Kahen, welche von dem envähnten tollen Hunde etwa gebissn worden sind, oder rücksichllich deren der Verdacht vorlicgt, daß dies der Fall sei, sind, soweit dies nicht bereits geschehen, sofort zu töten und vorschriftsmäßig zu verscharren. Alle im Beziike Schandau vorhandenen Hunde sind während der obgedachten Zeit festzuleacu, anzukelten oder eiuzusperren. Der F stlcgnng gleich zu achten ist das Führen der Hunde an der Leine, wenn dieselben zugleich mit einem vorschriftsmäßigen Maulkorbe versehen sind, jedoch dürfen Hunde ohne Erlaubnis des unlerzeichneten Stadtrates aus der Stadt Schandau nicht ausgesührt werden. er Teil. Die Benutzung der Hunde znm Ziehen ist unter der Bedingung gestattet, daß dieselben fest angeschirrt, mit einem sicheren Maulkorbe versehen und außer der Zeit des Gebrauches festgelegt werden. Die Verwendung von Hirtenhunden zur Begleitung der Herden, von Fleischer« bunden zum Treiben von Vieh und von Jagdhunden bet der Jagd, wird unter der Bedingung gestattet, daß dieselben außer der Zeit des Gebrauches (außerhalb des Jagd reviers) festgelegt, oder mit einem sicheren Maulkorbe versehen an der Leine geführt werden. Wenn Hunde dieser Vorschrift zuwider frei umherlaufend betroffen und dabei weggefangen werden, so kann deren sofortige Tötung angeordnet werden. Zuwiderhandlungen werden, insoweit nicht die Strafbestimmung in 8 328 deS ReichsstrafgesetzbucheS Anwendung zu leiden Hal, mit Geldstrafe bis zu 150 Mark oder mit Haft geahndet, wissentliche Verletzungen von Sperrmobregeln aber auf Grund des soeben angezogenen GesetzeSparagraphen mit Gefängnis bis zu einem Jahre bestraft. Wir wollen nicht unterlassen noch besonders darauf hinzuweissn, daß eine solche Wissentliche Verletzung der ungeordneten Sperrmaßregeln insbesondere dann im Zweifel fteis anzunehmen sein wird, wenn dieselbe in Gegei wart des Besitzers deS Hundes und vor dessen Augen erfolgt. Schandau, am 24. September 1904. Der Stadtrat. Wieck, Bürgermstr. AmiMiMislckW. Die geehrten Bewohner in Stadt nnd Land, insbesondere unsere bisherigen werten Leser, ersuchen wir hierdurch ganz ergcbenst, ihre Bestellungen ans das mit dem 1. Oktober 1904 beginnende vierte Quartal des 48. JahrqanFts der iu unserm Verlage wöchentlich dreimal erscheinen den „MWkiiMBiH, Amtsblatt für düs König!. AmtMlcht M den Mdtml zu Scjmduu und den StMgtnmndmü zu Hohnstein rechtzeitig bewirken zn wollen, damit in der ferne ren Zusendung keine Unterbrechung eintritt. Eine Fülle höchst spannenden und interessanten Inhaltes bieten das Illustrierte Sountagö- blatt, die Praktische» Mitteilungen für Gewerbe und Handel, Land- und Haus wirtschaft und Seifenblase». Abonnementspreis pro Quartal f Alk. SO ssfg. Ausgabestellen der „Sächsischen Elbzeitung" befinden sich bei Herrn Kaufmann Albert Knüpfel, Basteiplatz, „ Bäckermeister Oswald Heine, Badstraße, „ „ OSW. Förster, Marktstraße und in unserer Geschäftsstelle, Zaukeustraße. Für Abonnenten in der Stadt, welche die Zeitung durch Boten gesandt haben wollen, sind pro Vierteljahr 25 Psg. Bestellgebühr zu entrichten. > n 8 6 rat 6 finden in der „Sächsischen Elb- zeituug" durch ihren sich immer mehr und mehr ausdehnenden Leserkreis die zweckentsprechendste Verbreitung. WWW dkl .««M WBNs. Politische Rundschau Deutsches Reich. Die „Hamburger Nachr." veröffentlichen folgende Danksagung der Fürstin Bisma r ck: Friedrichs- ruh, 24. September. Während der Krankheit und nach dem Tode meines geliebten Mannes sind mir aus allen Kreisen unserer Freunde, von Einzelnen und von Vereinen, von nah und fern, so viele Beweise der Teilnahme zugegangen, daß cs mir leider unmöglich ist, jede Kundgebung besonders zu beantworten. Ich werde den Zeitungen dankbar sein, wenn sie durch die Aufnahme dieser Worte allen, die in den letzten Nichtamtlicher Teil. schweren Tagen meiner und meiner Kinder mit Liebe gedacht und ihr Mitgefühl durch die Spendung prachtvoller Blumen zum' Ausdruck gebracht haben, meinen wannen und herzlichen Dank bekannt geben wollen. Fürstin Bismarck. Der Reichskanzler hat in Homburg v. d. H., wo er gegenwärtig den Nest seines Svmmeruclanbes verbringt, dieser Tage längere Besprechungen mit dem rumänischen Minister-Präsidenten Stourdza gehabt, welche dem abzuschließcnden neuen Handelsvertrag zwischen Deutschland und Rumänien galten. Hierbei waren auch der rumänische Gesandte in Berlin, Herr Baldiman, sowie der dortige rumänische General konsul, Stemrich, zugegen, lieber das Ergebnis der genannten Besprechungen verlautet noch nichts be stimmtes. Ferner empfing der Reichskanzler in Hom burg den Generaldirektor des Norddeutschen Lloyd, Or. Wiegand, den Präsidenten Geo Plate und den Generaldirektor der Hamburg—Amerika-Linie, Ballin, und hatte mit ihnen eine längere Besprechung. Ver mutlich hat sich dieselbe auf den vor seiner Beendig ung stehenden Tarifkrieg zwischen den nordatlantischen Dampfer-Gesellschaften bezogen. Am Freitag und Sonnabend haben hierüber neue Verhandlungen in Frankfurt a. M. stattgefunden, an denen die Herren ur. Wiegand, Geo Plate und Ballin, sowie Direktor von Helmolt vom Norddeutschen Lloyd, Direktor I. Wilmick von der Dampfschiffahrts-Gesellschaft Italia in Genua, sowie die Direktoren der Holland- Amerika-Linie in Rotterdam, O. Renchlin, I. G. Reuchlin und Junkheer van der Toorn teilnahmen. Der Bronchialkatarrh, von welchem König Georg von Sachsen wiederum befallen worden ist, gibt zu ernsteren Besorgnissen glücklicherweise keinen Anlaß. Immerhin steht sich aber der greise Monarch durch seine neuerliche Erkrankung genötigt, sich bis auf iveiteres zu schonen, daher wird denn auch der Besuch, welchen Prinz Ludwig von Bayern in Vertretung seines Vaters, des Prinz-Regenten Luitpold, dem sächsischen Hofe in den nächsten Tagen abzustatten gedachte, unterbleiben. Die sächsische R egieru n g kommt endlich dem Wunsche der Industriellen betreffs der Notstands- Tarife etivas entgegen. Die Generaldirektion der sächsischen Sraatsbahnen veröffentlicht eine Verfügung, nach welcher Gütern, die sich auf dem Wasserwege befinden, ohne ans diesem weiter befördert werden zu können, dieselben Tarifermüßigungen zugestandcn werden, wie sie von den preußisch-hessischen Staats bahnen derartigen Gütern zugebilligt sind. Der sozialdemokratische Parteikongreß in Bremen ist am Sonnabend wieder zum Abschluß gelaugt. Er hat einen wesentlich ruhigeren Verlaus genommen, als der vorjährige Parteitag der Sozial demokratie in Dresden, auch ist in Bremen niemand „geflogen", nicht einmal der schutzzöllnerische Ketzer- Schippel. Der deutsche Naturforscher- und Acrzte- tag in Breslau ist am Freitag wieder geschlossen worden. Im Kieler Hafen sank das Torpedoboot 9, doch verunglückte niemand hierbei; man hofft, das selbe unschwer wieder heben zu können. Oesterreich-Ungarn. Die Handelsvertrags-Verhandlungen Oesterrcich - Ungarns mit Italien, die während des ganzen verflossenen Sommers gedauert haben, sind nunmehr insofern zu einem befriedigenden Ab schluß gelangt, als die meritorischen Arbeiten der beiderseitigen Delegationen beendet sind. Die neuen Abmachungen bestehen aus einem an Stelle des bis herigen Handelsvertrages tretenden neuen Provisorium und einem Handelsvcrtragsentwurf. Beide Instru mente wnrdcn am 21. September von den Delegierten paraphiert. Die Unterzeichnung des Provisoriums erfolgt »ach Austragung einiger wichtiger formeller Fragen in einigen Hagen. Der nieder-österreichische Landtag wird ebenfalls Stellung zu der Angelegenheit der Erricht ung slavischer Parallelklassen an den deutschen Lehrcr- bUdnngS - Anstalten in Schlesien zn nehmen haben. Der Liberale Kvlisko brachte einen Antrag ein, durch welchen die Negierung aufgefordert wird, die Vcr- fügnng, betr. die Errichtung slavischer Parallelklassen an deutschen Lehrerbildungs-Anstalten znrückznzieycn. Der Antrag wurde dem Ausschüsse überwiesen. Ein weiterer Antrag Koliskos, der Ausschuß möge in der nächsten Sitzung über den Antrag berichten, wurde abgclehnt. Schweiz. In Lugano in der Südschweiz hatten italieni sche Arbeiter das Wappenschild am italienischen Kon sulat heruutergerissen. Die gerichtliche Untersuchung des Zwischenfalles führte bisher zn der Verhaftung von fünfzehn italienischen Anarchisten. Dem Haupt schuldigen des Zwischenfalles, dem Klempner Cesare Barenghi, gelang es, über die italienische Grenze zu entkommen. Valkanhalbittsel. Die mazedonischen Insurgenten halten an ihrer Schreckenspolitik fest. In Kumanowo wurde der ehemalige bulgarische, der serbischen Partei an gehörige Lehrer Ace, dessen Ernennnng zum Polizci- beamten bevorstand, erschossen. Der Mord wird, ebenso wie die Anschläge in Kokoschinge, dem bulgarischen Komitee zugeschneben. Spanien. Der russische Hilfskreuzer „Terek" hat Las Palmas am Freitag mittag wieder verlassen, sein Bestimmungsort ist nicht bekannt. Egypten. Die vielgenannten russischen Hilfskreuzer „Smolensk" und „Petersburg" sind aus dem Noten Meere kommend, in den Suezkanal eingclaufen; sie scheinen also nach Hause dampfen zu wollen. Ostasien. Die Wiederaufnahme der Offensive der Japaner auf dem mandschurischen Kriegsschauplätze wird jetzt von russischer Seite selber zugegeben. Denn aus Mukden wird vom 23. d. M. gemeldet: Die offensive Tendenz der Japaner macht sich jetzt allge mein bemerkbar. Auch General Mrschtschenko ist vorgestern wieder angegriffen worden. Hier steigt täglich ein russischer Fesselballon zur Beobachtung des Geländes auf. Am 22. September sind neun Chun- gnsenfübrer hingerichtet worden, wobei die russische Militärvehörde vertreten war. — Ein amtliches Tele gramm aus Tokio meldet, daß am 20. d. Al. bei den Städten Taling und Salunku, sechzig Meilen nord östlich von Liaujang, gekämpft wurde. Eine japani sche Abteilung marschierte am 20. d. M. durch Hfient- fchung und griff die ihr gegenüber-stehende feindliche Streitmacht an. Diese bestand aus einer Kompagnie Infanterie, einer kleinen Abteilung Reiterei und einem Maschinengewehr, sämtlich in Taling, ferner einem Bataillon Infanterie, 500 Mann Kavallerie, sechs Schnellfenergeschützen und einem Maschinengeivehr, die in Salnngku, acht Meilen nördlich von Taling standen. Der Feind wurde nach Norden vertrieben und ließ 19 Tote auf dem Kampfplätze zurück, Die