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Kernjprechstelle 22. Die „Süchsilche Elbz>ilung' erscheint Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Die Ausgabe des Blattes erfolgt TagS vorher Nachiu. 4 Uhr. Abonnements-Preis viertel- jährlich I M'. 6» Pf., ,wei- monatlich l Mk., «inmonat- lich SO Pf. Einzeln« Nummern 10 Pf. Alle kaiserl. Postanstalten, Postboten, sowie die geitungSträger nehmen stets Bestellungen aus die „Sächsische Elbzeitung" an. MW MtW- AmtsMst flr dar MW. AmtsgerW und den Sladtral su Sihanda», sowie für de» Sladlgemeinderat t» Hohnslein. Mit „Illustrirt. ^onntergsblatt". Mil Humor. Beilage „I,is<nylns>n". Mit „AandrvirtskHastk. Neitag«". Aernsprechstelle 22. Inserate, bei der weiten Verbreitung d. Bl. von großer Wirkung, sind Montags, Mit twochS und Freitags bissp 8 testenS vormittags 9Uhr aufzugeben. Preis sür die gespaltene CorpuSzeile oder deren Raum 12 Pf. (tabellarische und komplizierte nach Übereinkunft). „Eingesandt" unterm Strich SO Pf. die Zeile. Bei Wiederholungen ent sprechender Rabatt. Jnseraten-Annahmestellen: In Schandau: Expedition Zaukenstraße 184, in Dresden und Leipzig: die Annoncen-BureauS von Haasenstein L Vogler, Jnvalidendank und Rudolf Mosse, in Frankfurt a. M.: G. L. Daube L Co. Kr. LON Schandau, Donnerstag, den 22. September 1904. 48. Jahrgang. Amtlicher Teil. Zwangsversteigerung. DaS im Gnmdbuche für Schanden» Blatt 112 auf den Namen Otto Richard Clemens Knauthe eingetragene Grundstück soll am 8 IVuvvnider 1NO4, N an der GerichlSstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden DaS Grundstück besieht aus einem in der Obergasse gelegenen kleinen Hause mit einem — üu 1 § u großen Berqgarten und ist auf 2400 Mk. geschäht. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchanits sowie d"r übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen ist Jedem gestattet Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie znr Zeit der Eintragung des am 31. August 1004 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Auffor derung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserläses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegcnstehendes Recht haben, werden ausgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aushebung oder die einstweilige Ein stellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungs erlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes trete» würde. Schandau, den 16. S-Ptcmber 1904. Königliches Amtsgericht. Politische Rundschau. Deutsches Reich. Der Kaiser hat nach seinem Laudaufeuthalte in Cadinen zunächst Elchjaaden in den Forsten von Paith (Ostpreußen) vbaelcgcn. Von dort ans ge dachte sich der Monarch nach Nominten weiter zu begeben. Das zu Friedrichsruh erfolgte Ableben des Fürsteu Herbert Bismarck hat in weiten Kreisen des deutschen Volkes aufrichtige Teilnahme hervor gerufen, wie zahlreiche Kundgebungen in der Presse und in Gesprächen anläßlich oes Todes des Fürsten beweisen. — Anch im Auslande änßcrn sich Kund gebungen des Beileids anläßlich des jüngsten Trauer ereignisses im Hause Bismarck, wobei sich sogar die Franzosen nicht ansschließen. Die preußische Regierung scheint sich mit wichtigen Entschließungen in der Poleufrage zu tragen'. Am Dienstag fand in Berlin eine Minister- konserenz statt, bei welcher es sich um bedeutungsvolle Punkte der Polenpolitrk gehandelt haben soll. Zn derselben waren anch der Oberpräsident von West- prenßen, sowie die Regierungspräsidenten von Marien werder und Danzig hinzug'ezogen worden. Die aufgetauchten Gerüchte von angeblichen Ver handlungen zwischen Berlin und Gmunden ans Grundlage der Abtretung hannoverscher Landesteile an das Weifenhaus werden von der „Nordd.-Allg. Ztg.", mit Entschiedenheit dementiert. — In Breslau ist am Montag die 76. Versammlung deutscher Natur forscher und Aerzte eröffnet worden. — Der am Sonntag in Bremen zusammengetretene sozial demokratische Parteitag hat bis jetzt noch nichts sonder lich bemerkenswertes gezeitigt. Znm ersten Präsi denten des Parteitages ist' Dietz-Stuttgart, zum zweiten Präsidenten Ebert-Bremen gewühlt worden. — In Bayern nehmen die partei-politischen Aus einandersetzungen, welche sich an das bekannte Auf treten des Retchsratsmitgliedes Grafen Preysing an knüpfen, ihren Fortgang. Derselbe veröffentlicht jetzt eine Erklärung, welche sich gegen die Aeußerungen des ReichSrates Freiherru von Soden im „Deutschen Adelsblatt" wendet, in denen das Vorgehen des Grafen Prensing gegen l'r Heim als nicht den Inter essen des Zentrums entsprechend bezeichnet wurde. Dem gegenüber weist Graf Preysing darauf hin, wie Freiherr von Soden selber gesprächsweise die Thesen verfochten habe, daß sich der Abgeordnete Heim nach gerade zum staatsgefährlichen Elemente entwickele. — In Heidelberg ist am Dienstay die 57. Haupt versammlung des Gustav Adolf-Vereins, die bis zum 23. September dauern wird, eröffnet worden. Zu der Versammlung sind 1800 Teilnehmer an gemeldet. Alle deutschen Staaten, ausgenommen Mecklenburg- Schwerin, wo kein Hanptvcrem besteht, sind vertreten. Am Montag fand in der Stadthalle ein Begrüßungs abend statt.' Dienstag vormittag wurde' dort die Jahresversammlung des badischen' Hanptvereins nb- gehalten, der nachmittags eine nicht offizielle Ver sammlung der Abgeordneten folgte. Oesterreich-Ungarn. In Oesterreich hebt allmählig die Aera der Tagung der Einzel land tage wieder an. Als erster derselben ist der schlesische Landtag znsammen- gelreten, er wurde am Montag eröffnet. Derselbe hat sofort Stellung gegen die jüngste slavenfreundliche Negierungsmaßnahme in Oesterreichisch-Schlesien ge nommen. Denn nach Erledignng von Formalien wurde eine von 22 Abgeordneten unterzeichnete Protesterklärung gegen die Errichtung von slavischen Parallelklassen ' an den schlesischen Lehrerbildungs anstalten verlesen, in welcher die Regierung auf gefordert wird, die betreffende Verordnung znrück- znnehmen. Atif Antrag wurde die Sitzung sodann geschlossen, um der Protesterklärung mehr Nachdruck zu geben. Wie die „Pol. Korrespondenz" meldet, hat der Kaiser dem bulgarischen diplomatischen Agenten in Wien, Geschow, dem Adjutanten Nichtamtlicher Teil. des Fürsten von Bulgarien, General Markow, und dem Chef der Kabincttskauzlel des Fürsten, Dobrowitsch, das Großkrcnz des Franz Josef-Ordens verliehen. Der Fürst von Bulgarien verlieh dem Sektionschef im Ministerium des Aeußereu, Müller v. Szentgyörgy, das Großkreuz des bulgarischen Zivilverdienstordens. Diese Ordens - Verleihungen stehen mit der jüngsten Anwesenheit des Fürsten Ferdinand in Wien in Zusammenhang. Frankreich. Am Dienstag ist in Marseille eine Division des griechischen Uebungsgeschwaders, bestehend ans den Küstenschiffen „Hydra", „Psara" und „Spetzai", einqctroffcn. Italien. Die in Ober-Italien ausgebrvchene Streik bewegung hat sich rasch auch nach Mittel- und Unter-Italien verpflanzt. An einigen Orten ist es zu größeren oder geringeren Ausschreitungen ge kommen. Schweiz. Die Streiknnrnheu in Italien haben ein eigen tümliches Echo ans schweizerischem Boden ge funden. Nach einer in Lugano abgehaltenen Protest versammlung italienischer Sozialisten gegen das Ministerium Giolitti zog ein Trupp vou 50 Personen vor das italienische Konsulat, riß das Konsulatswappen ab und warf cs in den See. Der Vorgang wird möglicherweise noch diplomatische Auseinandersetzungen zwischen der Schweiz und Italien zur Folge haben. Ruhland. Die russische Negierung will den Senator Schaumann in Helsingfors durchaus zum Mit schuldigen seines Sohnes, des Mörders des Gouver neurs Bobrikow, gestempelt wissen. Sie hat das Prozeßverfahren gegen Schaumann einleiten lassen, nur bemüht sie sich, ihrem gehässigen Vorgehen gegen letzteren ein Mäntelchen umznhüngcn. Die Führung des Prozesses ist nämlich dem Prokurator des finn- ländischeu Senats übertragen worden, angeblich, damit Schaumann nach den gesetzlich festgesetzten Formen vernrteilt werde. Amerika. Wegen des in San Franzisko eingetroffeneu russischen Hilfskreuzers „Lena" ist jetzt ein Abkommen zwischen der Unionsregierung und der russischen Ne gierung abgeschloffen worden. Dasselbe gewährt den Offizieren und Mannschaften freien Aufenthalt in San Franzisko, jedoch mit der Bedingung, daß sie während der Dauer des gegenwärtigen Krieges nicht über die Grenzeit der Stadt hinausgehen, und nur dann nach Rnßland zurückkehren, wenn über diese Frage ein Abkommen zwischen Rußland und Japan getroffen ist. Mittelasien. Die britische Tibet-Expedition wird ihren Rückmarsch von Lhassa am 23. September nntrcten. ES friert in Tibet bereits nachts, man befürchtet, daß die Expeditionsmnnnschaften von der Külte stark leiden werden, da sie keine Pelze haben. Ostnsicn. Die erwartete neue große Schlacht zwischen den Japanern und den Russen südlich von Mulden soll nach einem Telegramm des Tokioer Berichterstatters des „Daily Expreß" schon begonnen haben. Die russischen Stellungen würden schon be schossen, als Vorbereitung für den allgemeinen Vor stoß der japanischen Infanterie. Marschall Oyama werde, den Weisungen des Generalstabes entsprechend, den Versuch machen, Mukden zu erstürmen und zu gleich durch eine ausgreifende Umgehungsbcweyung dem General Kuropatkin den Rückzug abzuschneiden. Die Vorhut der Japaner griff die Kolonne des Generals Mischtschenko, der sich lüngs Mukden znrück- zog, an. — lieber die Lage in Port Arthnr berichtet „Daily Telegraph" aus Tschifu vom 2. September folgendes: Nach Briefen eines russischen Offiziers in Port Arthur sind die Marinegeschütze in Fort Liau- tienschan durch das fortwährende Schießen abgenutzt; man nnterminicrtc deshalb das Fort auf vier eng lische Meilen im Westen mit Schießpulver, um es sprengen zu können. Ein Schiff, das die Blockade brach, überbrachte ein Unterseebot, das mit Freiwilligen vom Linienschiff „Pereswjet" bemannt wurde. Das Blatt sagt weiter, daß die Nationen in Port Arthur knapp, aber immerhin ausreichend sind. Wie ferner eine Meldung aus Tokio besagt, machten die Nullen am Sonntag'abend einen Ausfall aus Port Arthur, um die Höhen bei Jtseschan zurückzuerobern. Sechs Bataillone nahmen an dem heftigen Anstnrm teil, der aber von den Japanern mit schweren Verlusten zu rückgeschlagen wurde. Lokales und Sächsisches. Schandau. Von» 12. bis 18. September dS. IS. passierten das Königliche Hauptzollamt Schandau, Zoll- absertigungsstelle für den Schiffsverkehr, 20 mit Braun kohlen, Sand- und Basaltsteinen, sowie 2 mit Stückgütern beladene Fahrzeuge. Vom 1. Januar bis mit 18. September dieses Jahres sind insgesamt 5412 beladene Fahrzeuge beim Königlichen Hauptzollamte Schandau, Zollabfertig ungsstelle für den Schiffsverkehr, zur Abfertigung gelangt. — Morgen Freitag bietet sich wieder einmal Ge legenheit in „Hegenbarths Etablissement" einige Stunden höchst angenehm unterhalten zu können, und namentlich einen großen Teil der Ereignisse, die während der letzten Zeit in allen Zeitungen besprochen und mit allgemeinem Interesse verfolgt wurden, in lebenswahren Bildern vor geführt zu sehen. Der Experimental Physiker Herr Gott schalk, welcher überall da, wo er mit seinem Kinematograph Vo st llnnqen gab, guten Besuch und volle Anerkennung tür daS Gebotene fand, wird mit seinen lebenden Photo graphien ganz besonderes Interesse Hervorrufen, als auch die neuesten Vo-kommnisse auf dem Kriegsschauplatz in dem nmsanqreichen Programm Ausnahme gefunden haben. Die interessante» Vorführungen sind zugleich äußerst lehrreich und der damit verbundene erläuternde Vortrag unterstützt die Vorführung in der vorteilhaftesten Weise. Musikalische Begleitung trägt zur Belebung des ganzen bei. In den uns vorliegenden Empfehlungen wird besonders die Schärfe und vollendete Ausführung der Bilder hervorgehoben. Der dabei verwendete Apparat soll tadellos funktionieren. Besonders dürste auch die für nachmittags anberanmte Vorstellung sür Kinder zu empfehlen sein, da diese gerade viel geistige Anregung finden. Der Besuch kann Jeder mann empfohlen werden. — Sonntag, de» 25. September 1904, nachmittags 4 Uhr findet die MonatSversammlnng des hiesigen König!. Sachs. Krieger-Vereins in seinem Vereinslokal Kramers Restaurant stalt, wobei zahlreiche Teilnahme erwartet wird; anch Kameraden, welche im stehenden Heere eines deutschen Staates oder der deutschen Marine vorwurfsfrei gedient nnd den Fahneneid geleistet haben, sich im Vollbesitz der bürgerlichen Ehienrechte befinden und sich keiner entehrenden Handlung schuldig gemacht haben, unverbrüchliche Treue gegen König und Vaterland, Kaiser und Reich hochhalten und die während der aktiven Dienstzeit gepflegte treue Kameradschaft auch weiterhin betätigen und ihre Erinner- »ngen an das Soldatenleben lebendig erhalten wollen, finden Aufnahme bez. können Anmeldungen zur Aufnahme in genanntem Verein eifolgen. — Die vereinigten Elbeschiffahrls-Gesellschaften teilen mit, daß sie durch Inbetriebsetzung der drei am leichtesten gehenden ihrer Kettendampfer demnächst den Versuch unter nehmen wollen, die an Stationen bifindlichen L-mdungs« fahrzeuge ihren Bestimmungsorten zuzusühren. Die Maß nahme soll die Ausnützung des gegenwärtig etwas ver besserten Wasserstandes bezwecken, um die zum Teil mehr als zehn Wochen festliegenden Güter in, Interesse der beteiligten Kunden, soweit angängig, an Ort und Stelle zu bringen. Dies soll jedoch weder als völlig", noch als beschränkte Betriebsaufnahine betrachtet werden; um eine» Halbwegs regnlären Verkehr aufrecht erhalten zu können, bedarf der gegenwärtige Wassei stand einer Znnahme von mindestens noch etwa 30 Zentimetern. — Der Protektor der Jubiläums-Obst-Ausstellung des Bezirks Obstbau-Vereins „Oberes Elbtal", Se. Kgl. Hoheit Kronprinz Friedrich August, hat sür dieselbe einen