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Sächsische Elbzeitung : 12.07.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-190407125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19040712
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19040712
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Elbzeitung
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-07
- Tag 1904-07-12
-
Monat
1904-07
-
Jahr
1904
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 12.07.1904
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zahlt, daneben Iren Versicherten Mk. 2183475.40 in Ge stalt von^Freijahren nnd Dividenden zugewendet und außer dem ?in Reserve - Vermögen von über 2 Millionen Mark angesammelt. Die erste Hälfte deS gegenwärtigen Geschäfts jahres ist äußerst günstig verlaufen, denn eS sind neue Polizen über Mk. 62625391 Versicherungs-Summe aus gestellt und Mk. 692927.60 Prämie vereinnahmt worden, während die Schädenvergütungen nur Mk. 189291.05 be trugen nnd davon noch Mk. 82608.40 von den Rückoer- sicherungs-Geiellfchaflen erstattet wurden. — Im Zoologischen Garten zu Dresden sind seltene Gäste eingezogen! Ein indisches Elefantenweibchen, genannt „RaSmalh", welches im Mishmi-Gebirge an der Grenze von Tibet im Bezirke Lackimpur Anfang Dezember 1903 tragend gefangen wurde, bewohnt mit einem männlichen Elefanten baby, das am l. Mai 1904 im Mittelmeer auf dem deutschen Dampfer „Andalusia" das Licht der Welt erblickte, daS ehemalige Rhinozerosgelaß im WiuterhauS. Ein Indier in der malerischen heimatlichen Tracht waltet seines Amtes als Wärter. DaS Baby hatte bei der Geburt das niedliche Gewicht von 235 Pfund. — Obst und frische Getränke für die Reisenden sollen die Inhaber der Bahnhofswirtschaften auf Anordnung der StaatSbahnverwaltung in der Reisezeit stets in ausreichen der Menge zur Abgabe an die Reisenden bereit hallen. SelterLwasser ist möglichst glasweise, aus Siphons, zum Preise von fünf Pfennigen für daS Glas oder in kleineren Flaschen zn zehn Pfennigen zu verkaufen, Limonade und Zitronenwasser gleichfalls glasweise zu fünfzehn Pfennigen, Zuckerwasser das Liter für zehn Pfennige. Getränke und Obst sollen möglichst zu allen Zügen, insbesondere den Schnellzügen, angebotcn werden. ES ist ferner im Ju terisse der Gesundheit deS reisenden Publikums darauf zu achten, daß die Getränke, namentlich auch Bier, nicht zu kalt, und zwar nicht unter zehn Grad Celsius, verabreicht werden. — Ein Fuhrunternehmer in der Lausitz beschäftigte längere Zeit einen Knecht, unterließ eS aber, ihn vei dec Berussgcnossenschaft anzumeldeu. Vor einiger Zeit ver unglückte nun der betreffende Knecht gefährlich und wird jedenfalls zeitlebens erwerbsunfähig bleiben. Die BerusL- genossenschaft mußte in Anbetracht dieses Umstandes volle Rente bewilligen, machte den Fuhrunternehmer regnß- pflichtig, nnd dieser ist nun für die Rente einer Reihe von Jahren im Betrage von vorläufig 12000 Mark haftbar erklärt worden. Schmilka. Am Sonnabend traf hierselbst, zum Leidwesen der Angehörigen nnd unsrer Bewohnerschaft, die traurige Nachricht ein, daß am Freitag gegen Abend der Schiffer und Schiffseigner Reinhold Klopp vor Havel berg vom Fahrzeug heruutergestürzt und in der Flut er trunken ist. ES ist dies in nnserrm Elborte in diesem Jahre der zweite derartige Fall. Der Leichnam des Er trunkenen war bis Sonntag noch nicht aufgefunden. — Am Sonnabend nachmittag nach 4 Uhr wurde im Herrns- kretschcner Reviere, nahe der sächsischen Grenze, ein Wald brand bemerkt nnd sofort hier und in Herrnslrelschen , llar- miert, sodaß rechtzeitig mit Erfolg dort eingegriffen werden konnte, zumal die Herrnskretschener freiwillige Feuerwehr am Brandoite erschien. Ueber den dabei entstandenen Forst - schaden war man hier noch nicht genau insormieit. Rathmaunödor f-Plan. Heute Dienstag abend findet im Gasthof „Zum Tieseu Grunde" ein großes Militälkonzert, auSgejührt von der Kapille deS König!. Sächs. Schützen-Regiments, statt. Nach dem Konzert wird Ballmusik abgehallen. Da dieser Kapelle ein gnter Ruf vorangcht, so lönnen wir den Besuch dieses Konzertes nur bestens empfehlen. Im übrigen verweisen wir auf das Juserat in heutiger Stummer. Dresden. Se. Majestät der König l eß durch seine» Flügcladjutanten Major v. d. Decken d'M österreichisch- ungarischen Dragoner Regiment „Georg, Köuia von Sachsen" Nr. 3 in Krakau fein lebensgroßes Bild — Oelgunälde — mit einem Handschreiben überreichen. — Wie der „Dresdner Anzeiger" meldet, tritt am Mittwoch, den 13. Juli im Altstädtcr Rathanse zu Dresden unter dem Vorsitz des Obeibürgenneisteis Beutler der Vorstand des sächsischen Gimeindelages zu einer Sitzung zusammen, deren Hauptgegenstand die Beratung der Re- gierungs Vorlage, betr. die G.meinde-Steuerresoun, bilden wird. Der Vorstand wird in dieser Sitzung den Termin des außerordentlichen Gemeindetages bestimmen, der zu dieser Frage Stellung nehmen soll, und die verschiedenen Referenten über die einzelnen Projekte der Steuerreform bestimmen. — Aus Dresden wird geschrieben: Um eine Erhöh ung der Pension für die HiMerlassencn sächsischer Staats- beamten herbeizusühren — die Witwe eines verstör denen Beamten erhält j tzt bekanntlich ein Fünftel des zuletzt von diesem bezogenen Gehaltes — ist aus den Kreisen dieser Beamten selbst heraus der Beschluß gefaßt worden, ein Kapital anzusnmmeln, dessen Zinsen nach einer Reihe von Jahren zur Vermehrung der Witwenpension verwendet werden sollen, nnd zwar dergestalt, daß sich dieselbe dann auf ein Drittel des von dem verstorbenen Beamten zuletzt bezogenen Gehaltes erhöht. Zu diesem Zwicke soll der einzelne Beamte während eines Zeitraumes von fünf Jahren je ein Prozent seines Jahresgehaltes einzahlen, was zur Erleichterung der Zahlung in monatlichen, bezw. viertel jährlichen Teilzahlungen geschehen wird. Man gedenkt, auf diese Weise ein genügend hohes Kapital zu erzielen, um obigem Zwicke zu entsprechen. Gleichzeitig gibt man sich der Hoffnung hin, daß später der sächsische Staat selbst unter Uebernahme der angesammellen Summe die Regelung der WilwenpensionSeiHöhung übernehmen wird, und eS soll seinerzeit ein entsprechender Antrag dem Land tage unterbreitet werden. Im Falle des Ablebens eines Beamten während der fünf Jahre der KapitalSansammlnng soll der Wuwe der von d>m Velstorbenen bisher einge zahlte Beitrag zur rickgewährt werden. — Prozeß gegen die Photographcnficma Hösfert, Dresden. Vor der dritten Strafkammer des König!. Land gerichts Dresden halten sich der Techniker und Photograph Ludwig Höffert aus Dresden und bissen Mutter, die Hof- Photographen - Wüws Mela Hösfert geb. Wchle wegen Betrugs zu verantworten. Sie werden beschuldig», im Sommer und Herbst 1902 unter Verschweigung ihrer da maligen schlechten Vermögensverhällmsse in fünfzehn Fällen Darlehcn von zusammen 230000 Mk. erschwindelt zu haben. Die Ehefrau Hösfert lebt seit sechzehn Jahren von ihrem 1901 verstorbenen Ehemann getrennt. Der Ehemann Holle ein luxuriösesL>ben geführt und hinterließ 800000 Mk. Schulde». Er hatte vor etwa siebzehn Jahren au der Riviera ein damals fünfzehnjähriges Mädchen kennen ge- sirnt und heiratete dasselbe in Amerika, obwohl die eiste Ehe noch nicht geschieden war. Als Hösfert starb, erschoß sich seine ihm zu Unrecht angetrante Frau. Die Angeklagten traten trotz der enormen Schuldenlast die Erbschaft au in der Hoffnung, da« Geschäft halten zu können. Sie mußten in den letzten Jahren jährlich au 116000 Mk. zum Teil Wucherzinsen und Verlust bezahlen, wodurch die Schulden last in wenigen Jahren nm weitere 400000 Mk. stieg. Schon im Sommer 1902 mußten die Angeklagten ihre Zahlungs - Unfähigkeit einsehen, borgten ober nnler Ver schweigung ihrer Zahlungs - Unfähigkeit im Hinblick auf das Renommee des Geschält« in folgenden Jahren über Million zusammen. Höffert .jun. hoffte durch eine reiche Heirat und durch gewagte Grundstücksspekulationen alles wieder cinzubringe». Am 17. Apnl 1903 kani es zum Konkurs. Angemeldet wurden 1734000 Mk. an Schulden, davon bestritt der Konkursverwalter 891000 Mk., also mehr als die Hälfte mit Erfolg, ein Beweis, daß die Schulden durch übermäßige Zinfen (bis 20 Prozent) und großen Verlust ins ungeheure wuchsen mußten. Die einzelnen Betrugsfälle werden erst bei der Vernehmung der Geschädigten klar beleuchtet werden. So viel kann aber schon jetzt angenommen werden, daß die Angeklagten zum Teil stark bewuchert worden sind. Allerdings hat mich Höffert.jun. große Summen vergeudet, Geschäftsreisen nach Berlin und Hannover unternommen, sich aber um die Geschälte nicht gekümmert; obwohl in Berlin und Hannover Filialen auf seine Rechnung betrieben wurden, hielt er sich doch meistens in Dresden auf. Ein bezeich nendes Licht auf die Grundstücks-Spekulation des jungen Höffert wirft die Tatsache, daß er 1902 ein Grundstück in Coswig erwarb, welches einen reellen Wert von 65000 Mk. hat. Er sand zwei Baumeister, welche eine Taxe auf eine halbe Million abgaben. Gegen einen Verlust von 50000 Mk. nahm er eine zweite Hypothek von 140000 Mk. auf und ließ daS Grundstück zum Konkms gehen. — Am Sonnabend vormittag wurde in der Zeugen vernehmung fortgefahren. Der Kaufmann Moles, eine Frau Privata Adam, ein Kaufmann Uhlmann, ein Kauf mann Bohr, ein Fräulein Theden-Beiliu, Pastor v. Feilitzsch in Auerswalde, Ingenieur NilterShanS, Ur. most. Hüs- mcyer-Weinböhla u. a. waren insgesamt die Opfer des Angeklagten. Sie alle waren auf Annoncen hiueingefallen und hatten fast alle ihr ganze« beträchtliches Vei mögen verloren. DaS nachmittags 3 Uhr gefällte Urteil lautete: Frau verwitwete Mila Höffert geb. Wehle wird wegen Betrugs zu 3 Jahren und ihr Sohn Karl Ludwig Hösfert zu 7 Jahren Gefängnis veruileilt. Beide erhielten außer dem je 5 Jahre Ehren, echtSverlust. Die erlittene Unter- suchungShast wurde letz'erm ungerechnet. — Der Holzarbelterverband in Dresden trat an dm Arbeitgeberverband mit Streiksordernngen, wie 9'/, Stnndeu- arbeit, Heron. Ein Streik in gioß m Umfang droht. — Auf dem Postplatz in Dresden glitt ein Herr über einen Kirschkern aus und zog sich einen Schenkelhals bruch zu. Der Vorfall zeigt wieder deutlich, wie leicht man seine Mitmenschen dadurch zu Schaden biingen kann, daß man Kerne und überhaupi Obstrcste auf die Straße wirst. Es kam nicht eindringlich genug vor dieser Unsitte gewarnt werden. In Häslich bei Kamenz verunglückte im Steinbruck; der Polier Franz Johne. Er wollte mit zwei andereu Arbeiter» eine mit Steinen beladene Low y über ei» ziika 5 Meter langes nnd 1 Meter tiefes Loch fahren, über das Balken gelegt waren, auf denen die Schienen ruhten. Johne wollte nun die Low y von unten in Bewegung setzen, weshalb er in das Loch lüneinstieg In diesem Augenblicke kam ein Balken ins Rutschen, das Erbleich wurde w'ggcdrückt, die Law y stürzte um und fiel auf Johne. Dieser erlitt einen linken Schulterblatt- und linken Armbrnch, außerdem Quetschungen am Rückgrat. Der Schwerverletzte ist Vater von 7 unerzv.renm Kindern. Beim Verladen von nach Pirna bestimmten Renronte. Pferde» verunglückte am Freilag mittag aus dem Berliner Bahnhose zu Großenhain ein Unteroisister der Pirnaer Artillerie dadurch, daß chm dm ch ein ausschlagendeS Pferd die obere Kinnlade eingeschlagen wurde. Der Bedauerns werte fand Aufnahme im Gioßnhainer Garmsoulazmett. — Ein gewisser Iwins F scher aus Großenhain ist, wie aus Apolda gemeldet wird, dort verhaftet worden, weil er Franenkleidcr trug und in dieser Maske sogar eine Stellung als „Kindergärtnerin" gefunden hitte. Er nannte sich Amalie Fischer und fühlte außer den üblichen weib liche» Toilette-Gegenständen auch — Rasierzeug bei sich! Durch eine verwerfliche Spielerei hat in Gautzsch ein Kind das Augenlicht ewgebüß». Eme Anzahl Knaben halte» umheili-gende Bie>flaschen mit ungelöschtem Kalk von eimm Neubau gefüll», Wasser darauf gegossen und dann verschlossen. Nicht lange darauf explodierte eine der Flaschen, wobei dm ch das umhc> fliegende Glas ein Knabe so schwer in den Augen veil-tzt wurde, daß er die Seh kraft einbüßte. DaS Reichsgericht zu L-'ipzig verwarf die Revision des Fleischers Mailsert aus Metz, der beschuldigt war, im Oktober 1902 nnd im März 1903 je einen Kutscher einer Petrolcnmfabrik in Saargemünd auf offener Straße er mordet und beraubt zu haben und der wegen des zweiten Falles vom Schwuraeiicht Metz im Mai d. I. zu lebens länglicher Zuchthausstrafe veiruteilt worden nm. Im Co n n ewi tze r Hotze am linken User der Pleiße und zwar in der Nähe der schwarzen Lache wurde» am Don»erslag nachmittag eine Anzahl Herrei'kleidnngsstücke aufgesunde». Daselbst war auch ein Grönländer b festigt. Später ergab es sich, daß die Sach n einem 29 Jahre alten Kanfmanne gehören, der das erwähnte Boot vor mittags gegcn II Uhr von eimm Fischer geliehen hat. Vielleicht ist ihm ein Unglück zugestoße». Er ist von drin Ausflüge nicht wieder zurüchp keh't. In Schweigershaiil fi l das die jährige Kind des Stuhibauers Schwalbe in eilicn Kessel mit lnißem Wasser und starb bald an den erlittenen schweren Brandwunden. Vor deni Schwurgericht zu Chemnitz beginnt am Mittwoch, den 13. Juli, der V ozeß wegen Falschmünzerei gegen Schneider und Genoss », über deren Verhaftung wir seinerzeit berichteten. Aiigellagt sind 5 Personen und zwar die Bohrer Oskar Schneider, Paul Schneider, Johann Schneider, die Bohrersehefrnu Mane Helene Schneider geb. Stölzel und der Fabiilschmied Max Einst Krußig, sämtlich w gen Münzverbrechens. Alle sünf Angeklagten sind aus Chnnnitz. — Ei» Familiendrama spielte sich am Freitag abend in der neunten Stunde in Chemnitz auf der Gienzstraße ab. Der Handarbeiter Irmscher, Clarißstraße 7 wohnhaft, war von feiner Schwiege, mutter, die in dem Hause Greuz- straße 6 wohnt, und feinet Ehrslau mit eimm Hammer so ans deu Kopf geschlagen worden, daß er nach dem Krankenhaus gebracht werden mußte. Die Frauen wurden in Haft genommen. Ueber die Ursache deS Vorfalles ver lautet, daß I. schon längere Zeit arbeitslos war und für die Familie nicht so sorgte, wie es ihm zukam, weshalb rs ans diesem Grunde oft Streit gegeben habe, so auch am Freitag, wo die Frau — die zu Hause arbeitet — am Abend zu ihrer Mutter gegangen war. Meerane. Auf einem Krautfelde des KircheuholzcS hat am Donnerstag der beim Gutsbesitzer Kernse in BornS- Hai» bedienstete, ans Oesterreich gebürtige Knecht Bartho lomäus Ranch die 26 Jahre alte, beim Gutsbesitzer Schnabel in Götzenchal in Dienste» stehende Magd Fanny Heintel zu erdrosseln versucht. Ueber die Tat wird folgendes nähere bekannt: Der auf Meeraner Flur tätige Flurschütze Schilling hörte, als er ans seinem Dienstgange in der Nähe des Kirchenholzes sich befand, plötzlich laute Hilferufe er schallen. Er eilte durch Kornfelder der Richtung zu, aus der die Hilferufe ertönten, und da sah er auf einem Kraut- feloe, wie der obengenannte Knecht mit beiden Händen da« Mädchen, daS am Boden lag, am Halse würgte. Als Rauch den Flurschühen erblickte, ließ er von dem Mädchen, das mit Krauthacken beschäftigt gewesen war, ab. Ans den Reden des Knechtes ging hervor, daß er die Absicht hatte, daS Mädchen zu erwürgen nnd nur durch deu plötz lich erschienenen Flurschützen vom Schlimm te» abgehalteu worden war. Ranch, der zirka 18 Jahre alt ist und die Tat aus Eifersucht begangen hat ivurde der Polizeibehörde übergeben, die sofort eine Untersuchung einleitete. Der rabiate Bu'sche hat schon früher mit dem Mädchen ein Liebes verhältnis anknüpfen wollen, doch hat die Heintel nichts von ihm wissen wellen. Rauch führte übrigens eine» Strick und ein Messer bei sich, die ihm von dec Polizei abgenommen wurden. Jedenfalls hat er die Absicht ge habt, nach Tölung deS Mädchens Selbstmord zu begehen. Die letzten schwere» Gewitter haben besonders im oberen Vogtlande in den Fluren von Mariemy und Saalig bedeutende Schäden augerichtet. Die Ernte ist durch Hagelschlag zum großen Teile vernichtet, Kartoffeln und Kraut wurde» vollständig abgeschlagen, die Felder zerrissen, viel Erdreich fortgeschwemmt und Bäume und Sträucher von den Hagelkö nern arg beschädigt. Plauen im Vogtland. Der im Speisewagen deS Expreßzugeö Wien — Berlin tätige Koch wurde während der Fahrt hinausgeschleudert. Ec trug Verletzungen, jedoch nicht lebensgefähiliche davon. Das Unglück geschah auf der Kurve bei FranzenSbad. Der Exprcßzug traf in Plauen mit Verspätung ei». Nach dem G>nuß von unreifem Obst starb iu Soh land (Spree) das achijährige Mädchen des Fabrikarbeiters August Hohlfeld. Zur Vorsicht mahnt folgender Vorfall. Ein Einwohner von Oberoder Witz hatte in seiner Schlafstube einige Schweselhölzer lole auf der Kommode liege«. Die heißen Sonnenstrahlen fielen durchs Fenster und entzündeten die Streichhölzer. Der Betn sfende kam zufällig dazu, als schon ein Paar daneben liegende Strümpfe Feuer gefangen hatten und konnte so größeren Schaden verhüten. T a ff e s g e s ch l ch t e. Deutsches Neich. Berlin. DaS Reichskomitce zu guusteu der dmch Hochwasser Geschädigten hielt nuter dem Voisitz des StaatSsekreläiS l)r. Grälen Posadowsky seine Schlußsitzung im NeichSamt des Innern ab. Die Einnahmm und Ausgaben betragen nach der Schluß abrechnung 572 275 Mark. Unter den Ausgaben sind 568665 Mark an Unterstützungen überwiesen worden. Die Versammlung, welcher auch Kultusminister Ur. Studt beiwohnte, erachtete den Nachweis über die Schlußabrech nung als geführt und erteilte die Entlastung. Der Vor sitzende machie sodann den Vorschlag, dem Kronprinzen die Schlußabrechnung vorzulegen, ihm für die Uebernahme des Protektorats und den Besuch des WohltätiqkeitSkonzerls den Dank deS Komitees auszusprechen. Das Komitee schloß sich diesem Vorschläge an. Der Vorsitzende gedachte der hervorragende» Leistung des Komitees und deS großartigen Erfolges der Sammlungen. Die Antwortschreiben der Oberpiäsidenten hätten ergebe», daß große Hilfe geschaffen und ei» gutes Werk getan worden sei. Er hoff-, daß nicht wieder in Bälde ein ähnliches Vorgehen sich notwendig machen werde, znmal die Meliorationsvorlagen in Kraft getreten seien. Der Bäckergeselle Josef Hesse, der an der Hjährigon Klara Braun aus Weidenau einen Lustmord beging, wurde am Sonnabend vom Schwurgericht zu Arusberg zum Tode, drei Jahren Zuchthaus und dauerndem Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt. In einer Weberei in Gera sprang ein Arbeiter in den in Bewegung b,stadlichen Fahrstuhl und geriet zwischen den Schockst und den Fahrstuhl. Der Arbeiter, dem der Biustloib eiiigediückt wuide, war sofort tot. Peinlich berührt es in Ilmenau in der Bürgerschaft, daß der Gemeinderat deu vom Stadtgemeindevorstand ge forderten Betrag von 1000 Mark zur Ausschmückung der Stadt anläßlich des bevorstehenden Einzug« des weimari- schen Grrßherzogspaares mit Stimmengleichheit abgelehnt hat. Damit Ilmenau sich nun nicht die Blamage zuzieht, unter den Städten des Großherzogtums Weimar die einzige gewesen zu sein, die beim Einzug des jungen Fürstenpaares kein Festg-waud angelegt hatte, haben verschiedene Per sönlichkeiten Garantiebeträge gezeichnet, die die Summe von 1000 Maik bereits übersteigen. München. Der König von Sachsen wohnte am Sonntag der Mcsse in der Hoskirche bei und empfing später deu Besuch deS P inzregeiiteii Luitpold, der Stuudeu bei ihm venveilte. Um 12 Uhr 50 Minuten ist oer König »ach Gastein abgereist. Bo»ii. Prinz Eitel Friedrich beendet mit Semester schluß daS Univelsilätsstudium und verläßt voraussichtlich am 6. August Bonn. Ihr hundertstes Lebensjahr vollendete dieser Tage zu Dortmund die verwitwete Freifrau von der Heyden- Rynsch. Sie wurde am 6. Juli 1804 als Tochter deS Richters Rumpff in Unna geboren. Was dieser Feier eine besondere Bedeutung gab, war der Umstand, daß sämtliche Kinder der Jubilarin noch leben. Es sind zwei Söhne und eine Tochter, die 80 jährige Frau Jnstizrat von Basse in Dortmund, der 77jährige frühere Landrat des Kreises Dortmund, Freiherr von der Heyden-Ryuscki, rind der 75jährige Wirkliche Geheimrat Oberbergrot a. D. von der Hiydcn - Nynsch in Berlin. Die Hundertjühnge nimmt noch Anteil an den Vorgängen in der Familie, ein Gehvtlelden hindert aber die Verständigung.
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