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koren) sollen die Nüssen die dortigen Mnnsoleen, die von dein Begriindcr der heutige» lorennischen Dynastie errichtet worden sind, und welche den Kvrcaneni als heilig gelten, zerstört hoben. Inzwischen hoben oin 21. Nini acht große japanische Kriegsschiffe Port Arthnr wiederum eine Stunde long beschossen. — Bezüglich der Meldung ons Washington, die amerikanischen Marineattaches Hütten die Weisung erholten, über die Gefahr zu berichte», die der neiitrolen Schiffohrt durch schwimmende Niinen on der Mondschunschcn Küste droht, ivvllcu die Petersburger „Nowosti" im AuSivürtigen Amte gehört hoben, daß gegen die Ein forderung' solcher Berichte in keiner Wcnse ein Ein- ivand zu erheben sei. — Die „Nowvje Wremjo" meint, noch Beendigung des Krieges würde Nnßlond sich einen ctwo von ^lmcrikn oder England ansgehenden Borschlage, die Frage der schwimmenden Atmen H» regeln, gewiß anschließen. — lieber die Lage in Pärt Arthur und Dalny weiß ein von letzterem Hafen abgefahrener Franzose, der am 25. Mai in Tschif» eingetrvffen ist, allerhand zu berichten. In teressont an dcui Bericht ist n. a. die Mitteilung, doß der von den Nnssen gcmochte Bcrsnch, die Docks und Anlegestellen in Dalny zn zerstören, nicht ge- Inngen sei'. Außerdem weiß der betreffende Franzose zu berichten, der Kommandant von Port Arthur, General Stössel, Hobe befohlen, daß rnssischerseits keine weiteren Versuche mit Seeminen gegen die japanischen Kriegsschiffe gemocht werden sollen (?). Lokales und Sächsisches. Schandau. Ein starkes Kontingent der Pfingstbcsnchcr in der Sachs. Schweiz bildeten dieses Jahr die Berliner Turner. Es ist eine anerkennenswerte Einrichtung der großen Berliner Turnvereine, daß sie ihre Jugendableilungen unter Aussicht von Turnlehrern während der Pfingst- und großen Ferien hinaus in die Gebirgsgegenden senden. Die Zucht und Ordnung in den verschiedenen, zuweilen gegen 200 Mann starken Abteilungen, die in verschiedenen Orten unsrer Sachs. Schweiz übernachtet haben, hat all gemein angenehm berührt. Auch Abteilunge» älterer Turner besuchten während der Pfingstfeiertage unsere Stadt, u. a. auch solche aus Nürnberg. Heute Freitag wird wieder eine Anzahl der 30 Berliner Turner und zwar ältere Herren hier eintreffen und haben dieselben die hiesigen Tnrngenossen ersucht, sich im Dampfsch sfholel abends gegen 8 Uhr zn einem gemütlichen Zusammensein einzufinden. — Die diesjährige ordentliche General-Versammlung der Schaudaner Kreditbank e. G. m. b. H. findet morgen Sonntag nachmittags '/,4 Uhr im Saale des Hotels zum Lindenhof iu Schandau statt. — Die Sektion Schandau des Gebirgsvereins ladet auch iu diesem Jahre zum fleißigen Besuche des Pflanzen- garteuS ein. Seine Pforten sind Mittwochs und Sonn abends nachmittags von 3-5 Uhr geöffnet, doch wird der Zutritt auch Dienstags und Donnerstags, da darin gearbeitet wird, gern gestattet. Sollte ei» Besuch außer der genannten Zeit noch gewünscht werden, wolle man sich »ach der „V lla Sachsenburg" begeben. Zar Zeit stehen die ^rmlva moilis, Dralon Oavivst, Uboclocloucllon (Mrs. Milner), Ulwlioüonclron vivln, mw außer diesen Oubinun Oouglusii, Olrlox nutaeeo, Xudriolia eroutierr in herrlicher Blüte, sodaß sich ein Besuch des Gartens in der Jetztzeit reichlich belohnt. — Die Staatseisenbahnverwaltung wird Sonntag, den 5. Juni eine günstige Gelegenheit zu einem AuLfluge in das Zschopautal »ud das obere Erzgebirge durch Ab fertigung eines Sonderzuges zu ermäßigten Preise» vo» Dresden-Hauptbahnhof »ach Ecdma»nsdorf, Zschopau, Wolkenstein, Wiesenbad, Schönfeld, Annaberg, Cranzahl, Oberwiesenthal und Weipert bieten. Der Sonderzug wird am genannten Tage vorm. 5 Uhr 45 Min. von DreSden- Hanplbahnhof abgihen. Ein weiterer derartiger Soirdcr- zug wird am 3l. Juli d. I. abgelassen werden. Die Be förderungsbedingungen sowie die 'Fahrpreise sind aus der bei den beteiligten Stationen, ferner bei der Ausgabestelle für zusammenstellbare Fahrscheinhefte in DreSden-Altstadt, Wiener Platz Nr. 3 unentgeltlich zu erhaltenden Uebe, sicht zu entnchmeu. — Landestrauer. Durch das in der letzten Nummer des Geßtz- und Verordnungsblattes veröffentlichte Gesetz vom 25. April 1904 über die Landestrauer sind die zeither gültig gewesenen Vorschriften (Mandat vom 16. April 183t) aufgehoben worden. Landestrauer findet statt beim Ab leben des Königs, der Königin, einer verwitweten Königin und des Kronprinzen, wenn er daS 21. Lebensjahr zurück- gelegt hat, künftig nach folgenden Bestimmungen: Die Glocken der Kirchen werde» mittags 12 bis 1 Uhr beim Ableben des Königs zwei Wochen lang — früher drei Woche» — iu den übrige» Fälle» eine Woche — früher zwei Wochen — lang »nd alißerdem, wenn die Beisetzung erst später erfolgt, am Tage der Beisetzung geläutet. Anfang und Ende des Trauerläutens bestimmt das Ministerium des Kultus. Während nach den zeithcrigen Bestimmungen die Einstellung der Musik und öffentlichen Lustbarkeiten im ganzen Lande beim Könige drei Wochen, in den übrigen Füllen eine Woche zu erfolgen hatte, sind nach dem nene» Gesetze öffentliche Musik, sowie sonstige Lustbarkeiten und Schauspieivoistcllungen sofort nach dem Bekamilwerden des Todes bis zum Ablauf des dritte» auf d.m Sterbetag folgende» Tages »nd außerdem, wenn die Beisetzung erst später erfolgt, an. Tage der Beisetzung einzustellen. Zuwider handlungen gegen diese Vorschriften werden mit Geldstrafe von 15 bis 150 Maik bestraft. Beim Tode des Königs haben die in Sachsen aufgeuommenen christlichen Konfessionen an einem von dem Kultusministern»» festzufetzenden Tage einen öffentlichen Trauergottesdienst abzuhallen. — Eine hochinteressante Falkenjagd fand am zweite» Feiertage an den Mittelwänden im Schrammstemaebiet statt. Daselbst hatte ein Wanderfalkenpaar an einer 80 bis 90 Meter hohen, unheimlich aussehende» Felswand seinen Horst gebaut, in dem es Junge zu haben schien, nnd der für das Forstpcrsonal unerreichbar war. Nachdem die Forstleute eimgemale nach den kreisenden, alten Falken geschossen, die darauf eine größere Höhe aufsuchten, wurde die Ersteigung der Felswand und Ausnahme des Holstes unter Leitung von mit solchen Anfgabe» vertrauten Kletterern beschlossen. Einer der gewandtesten und kühnste» Leute vom Klub „Möuchsteiuer", Pirna, stieg, nachdem die Felswand von zwei andere» Mitgliedern genannter Vereinigung durch Kamine erklommen, von diesen vom Gipfel aus, am sickern Seil »egen Abstürzen verwahrt, die fast senkrecht abfallende, stellenweise überstehende und mit Bändern durchsetzte Wand bis zum Horst hinauf; vier Meter unter demselben hörte jedoch die kaum merkliche Neigung der Wand auf und stieg 'nun fast lotrecht bis zum Horst hinauf. An dieser, den ganzen Erfolg in Frage setzenden Stelle wurde ein zweites Seil hinabqelnssen, in dem derbe Knoten zum Hinaufhangelu geknüpft waren. An diesem kletterte mm der Kraxler bis zum Horst hinauf, daS schwerste und äußerst anstrengendste Stück der ganzen Tour. Die vier junge» Falken, die sich in, Neste befanden, wurden ohne weiteres iu de» Rucksack gestopft und die ganze fauchende nnd kreischende Gesellschaft die Wand hinunter gelassen. Eine Anzahl Taubenköpfe und andere Ileberreste fanden sich noch in dem Lache vor. Trotzdem sich daS alte Falkenpaar dem kühnen Kletterer ans bedenk liche Distanz näherte, konnten die im Anschlag stehenden Forstbcamten nicht noch znm Schuß gelangen. Hierauf wurde der nicht minder schwierige und trotz Seilsicherung alle Vorsicht erheischende Abstieg angetreten. Dieses sehr schwierige Klctterexncriment erforderte außer sechs Stunden Zeit die ungewöhnliche Seillänge von zirka 150-160 Meter und stellt dieser Erfolg den „Mönchsteincrn" das beste Zeugnis aus sowohl hinsichtlich ihres bergsteigerischeu Könnens und der Durchbildung des Einzelne», als auch für die Leitung nnd Anordnung wie Umsicht bei derartige» schwierigen Klelterlouren. (Pirn. Anz.) In der letzte» Versammlung des Octsvereins zu Ostrau ward nach Begrüßung der Erschienenen beschlossen, ein Gesuch um eineu anderen Wahlmodus bei Gemeiude- ratSwahle» ari den Gemeinderat eiuzureicheu nnd das Stiftungsfest in einfacher Weise, als geselliges Beisammen sein am dritten Sonntag noch Pfingsten, zu begehen. In der sich anschließende» Generalversammlung erstatteten nach längerer An- nnd Aussprache des Vorsitzenden der Proto kollant Bericht über die Tätigkeit des Vereins im verstossenen Jahre »nd der Kassierer den Kassenbericht, der sofort von zwei Mitgliedern gepulst wurde. Da dieser für richtig befunden, wurde dem Kassierer Entlastung erteilt. Bei der durch Stimmzettel vorgenommeueu Vorstandswahl wurden die bisherigen Mitglieder desselben wicdergcwählt. Dresden. Auf allerhöchsten Befehl Seiner Majestät des Königs wird wegen erfolgten Ablebens der Durch lauchtigsten Fürstin nnd Fran Jsabclla Herzogin zu Sachsen, geborene» Herzogin vo» Württemberg, Königliche Hoheit, anr Königlichen Hofe die Trauer auf acht Wochen, von Mittwoch, de» 25. Mai, bis mit Dienstag, den 19. Juli angelegt. — Uebcr die letzten Stunden Ihrer König!. Hoheit der Frau Prinzessin verlautet, daß die Besserung in ihrem Befinden der Prinzessin selbst und allen Angehörigen sicht lich große Freude bereitete und die Hoffnung auf Genesung verstärkte. Die Bulletins der letzten Tage versprachen anch die Ersüllung des ersehnten Wunsches, denn sie lauteten recht günstig. Am Dienstag mittag gab die Patientin ihrem Gemahl gegenüber ihrer frohen Zuversicht ans Besserung und ihrem Wohlbehagen Ausdruck. Auch des abends sprach sie in diesem Sinne mit Herrn Geh. Medizinalrat Profrssor Or. Leopold, der sie dann verließ, als sie geäußert hatte, bald schlafe» zu wollen, weil sie sich miste fühle. Nach wenigen Minuten wurde jedoch Or. Leopold von den bei der Fwu Prinzessin wachenden Schwestern in das Kranken zimmer zurückgernsen, da fick das Aussehen der hohen Frau sichtlich veränderte. Nach wenig Minuten trat völlig ruhig der Tod ein, wie beide Aerzte, Herren I)r. Leopold nnd Or. Fiedler, der gleichfalls rasch herbeigccilt war, frststellen konnten. Sie benachrichtigten sodann die Mit glieder des Kölüglichen Hauses und die Ellern der ver schiedenen Prinzessin, und alsbald trafen Prinz Johann Georg, der Herzog und die Frau Herzogin Philipp von Württemberg und Ihre Majestät die Königin-Witwe am Sterbebett der Prinzessin ein, an dem unverzüglich auch die Geistlichkeit erschien. Um l Uhr sand eine Andacht statt. Dann erfolgte um 2 Uhr die Ueberführuug der Leiche unter Assistenz von Beamten der „Pietät" in das Königliche Palais auf der PaUslraße, wo die Aufbahrung erfolgte. Nachmittags vereinigte Se. Königliche Hoheit der Prinz Johann Georg alle Beamte und das weibliche Personal um den Sarg der dahiugeschiederum Gemahlin, denen sie soviel des Griten getan, damit dos Personal sich von der Prinz« ssin verabschiede. Heute Freitag 6 Uhr abends ist die Emscginmgsfcicr im Königlichen Prinzen- palais, der nur die Familienmitglieder nnd anwesenden Vertreter der Höfe, sowie die Hofchargen beiwohnen, 's,9 Uhr schließt sich die Beisttzung in der katholische» Hoskirche an. — Den Verwandte» nnd bcfrenndeten Höfen wurde die Trauerbotschaft am Mittwoch übermittelt und von den verschiedenste» Seiten trafen bereits Trauerkund- gkbirngen ein. Zahlreiche Damen und Herren der Aiisto- kratie und Bürgerschaft trugen sich in die ausliegenden Listen ein. — Die Badereise des Königs wirk, gutem Vernehmen nach, durch deu Trauersall eine Verschiebung nicht erfahren. Der König wird sich, wen» die getroffenen Dispositionen nicht eine unerwartete Veränderung erfahren, am 3. Juni nach Ems begcben. Im Anschluß an die Emser Kur ist eine Nachkur in einem anderen Knroit in Aussicht ge nommen. Eine endgültige Wahl ist noch nicht getroffen. Die Eröffnung des königlichen Sommerhoslagers in Pillnitz ist auf len 8. Juli festgesetzt. — Illumination im Park der Großen Kunstausstell- rrng Dresden 1904. Am vergangene» Sonnabend wurde im Park der hiesigen Große» KmrstauSsj<llung die erste diesjährige Illumination veranstaltet. Trotzdem dieselbe nur in kleinem Stile erfolgen konnte, bot das Ufer des Teiches mit dcn sich widerspiegelnden roten Lampions einen reizvollen Anblick. Belebt wurde der Teich außerdem durch die von einem Schiffer in italienischer Tracht ge ruderten, ebenfalls beleuchteten Kähne. Auch der sehr gut besetzte Konzertplatz war mit Lampions reich geschmückt. Das Konzert führte die Kapelle des 2. Feldartillerie-Reg. Nr. 28 (Pirna) aus. — Besuch der Große» KrwstauSN ll- ung während der Pfingstfeiei tage. Obwohl beide Pfingst feierlage unter der Unguust der Witterung zu leiden hatten, so hat doch der Bestich sowohl der Ausstellung, als anch der der Konzerte die gehegten Erwartungen noch weit übertroffen. Nach einer vom Sekretariat der Ausstellung vorgcuommenen Zählung haben au beide« FeieitagsN ins gesamt 5138 zahlende Personen die Ausstellung besucht. Außerdem konnte man die Zahl der anwesenden Dauer karten - Inhaber mindestens ebenso hoch schätzen. Diese hohe Zahl ist wohl hauptsächlich durch die Güte des in der Ausstellung Gebotene» zu erklären, jedoch ist auch der Aufenthalt in dem jeden Besucher durch sein üppiges Grün erfreuenden AusstellungSpark so angenehm, daß eö kaum zu verwundern ist, wenn der Park mit der jeden Abend erglühenden Bogenbclcnchlung immer mehr zum Lieblings- ausenthalt der Bewohner der Residenz wird. Hierdurch erklärt sich die fortgesetzt rege Nachfrage nach Dauerkarten, deren Preis im Verhältnis zu der V'rgüustiguug eines uneingeschränkten Besuches der Ausstellung, sowie der Konzerte und aller sonstigen Veranstaltungen ganz gering erscheint. Wie im Vorjahre, so finden auch sitzt Sonntags regelmäßig vormittags 11 Uhr Frühschoppenkonzerte statt. Ueberdies ist auf dem Teich neuerdings Gelegenheit zur Gondelfahrt geboten, die besonders von der Jugend schon lebhaft benntzt worden ist. — Eine Verwechselung, wie man sie kaum für mög lich halten sollte, ist kürzlich in Dresden, wie von dort geschrieben wird, vorgekommcn, nnd eS sei für Zweifler vorweg bemerkt, daß das Nachfolgende ans Tatsache» be ruht. Personen, die sich eines Nachmittags in der Kreuz kirche befanden, wunderte» sich nicht wenig, als drei Soldaten eines Dresdner Regiments, darunter ein Ge freiter als Führer, in strammem Tritt, das Gewehr ge schultert, in die Kreuzkirche einmarschierten. Sie blieben auch nicht an der Tür stehen, sondern marschierte» vom Haupleivgange her bis nor an den Altarplatz. Erst dort kam dem führenden Gefreiten die Erleuchtung, daß er sich mit seinen zwei auf Posten ziehen sollenden Soldaten — nicht im Landhanse befand, wohin er die beiden Wacht posten zu bringe» halte! Unter verhaltener Heiterkeit der Anwesenden traten die verirrten Vaterlandsvecteidiger in schnellem Tempo den Rückweg an. — Radrennen zu Dresden. Lasalle hatte beim letzten Match mit Rosenlöcher, am zweiten Pfingstfeiertage, Rad schaden. Er behauptete, seine Niederlage sei nicht regulär zn nennen, nnd forderte deshalb Rosenlöcher zn einer Revanche über 20 und 50 Kilometer heraus. Dieser Kamps findet morgen Sonntag, nachmittags 4 Uhr auf der Dresdner Radrennbahn statt. Wahrscheinlich ivird sich hierzu auch noch Schulze, Dresden, gesellen. Im Gasthofe „Zum goldenen Löwen" in Pot- schappel gerieten nachts drei Arbeiter in Streit, wobei der 26 Jahre alte Arbeiter Borsdorf von einem böhmi schen Ai beiter derart in die Brnst gestochen wurde, daß er umsank und aus einer tiefklasfenden Wunde Vas Blut hervor goll. Der Arzt legte einen Nolverband an und ver- sügte die Uebersübrnug nach Dresden ins Stadtkranken- huns; währenddrssen winden die Raufbolde verhaftet und mit vieler Mühe ins Ortsgesängnis gebracht. lieber die Mörderin Frau Keßner in Wermsdorf, die ihre 8 nnd 13 Jahre alten Kinder lötete, kuisieren dort die verschiedensten Gerüchte. Besonders findet man es sehr auffallend, daß vor mehreren Jahren zwei Kinder der K'ßner in jüngerem Aller plötzlich gestorben sind. Die öffentliche Meinnng bringt ihr keine Sympathie entgegen; man vermutet, daß sie Geistesstörung simuliert. Das zweite Mal silberne Hochzeit feiert heule der in Chemnitz wohnhafte Tischlermeister Eduard Höfer, der mit simer eisten Frau bereits 27 Jahre lang verheiratet war. Heute vollendet sich nunmehr wiederum ein Zeit raum von 25 Jahren, deu der Jubilar in Gemeinschaft mit seiner zweiten Gatlin durchlebt hat. Aus dem Vogtlande. Die Preißelbeere hat, wie die anderen Waldbeeren, dieses Jahr reichen Blütenansatz, sodaß eine gute Ernte zu ei warten ist. Leider verschwindet diese Becrenart in uns.re» Wäldern mehr nnd mehr. In den letzten 30 Jahren wild der Ertrag der Ernte wohl um die Hälfte zuiückgegangen sein. Der Grund hierfür ist dann zu suchen, daß die Beeren schon vor der Reise gepflückt werden und feiner, daß daS Kraut der Preißel- beeren vielfach zu Gnirlanden- nnd Kranzbindereien Ver wendung si.det. Plauen i. V. W'e das Amtsblatt, der „Vogtl. Anz.", erführt, ist es bei der Höhenlage Plauens (396 in über Meer) technisch unmöglich, das für eine Stadt von 10000 Einwohnern nötige Wasser durch Qnellwasser zu decken. Die verfügbaren Quellen geben meist nur 4000 ol»n pro Tag, das ist ein Tropfen auf einen heißen Stein. Deshalb ist es nötig, Obc>slächenwasser zn schaffen. Zuvor soll mit der Erbauung einer riesigen, Millionen von Mack kostenden Talsperre sofort vorgegangen werden, um einer Wassel kalamilät großen und bedenklichen Umfangs möglichst vorzubeugen. Der Ban der Talsperre ist bereits von den städtischen Behörden genehmigt worden. Beim Radfahren schwer verunglückt ist am Psingst- sonnabend vormittag auf der Straße zwischen Neuberg und Krugsreuth in Böhmen Herr Apotheker C. Klinger aus Bad Elster; bekannt durch seine schriftstellerischen Arbeiten über Bad Elster. Herr Klinger wurde blut- überströmt und besinnungslos von einem Bierfahrer aus Schönwald in Bayern in einem Straßengraben bei der Adlerschen Fabrik in Neuberg aufgesunden. Der Arzt stellte einen Koochenbruch des linken Oberschenkels, sowie einen Halsringbruch sist, auch hat Herr K. Verletzungen im G-sicht und an den Armen erlitten. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Am 7. Jini rückt wieder eine größere Trnpp-nabteilnng nach Südwestafcika ails, bestehend aus 31 Offizieren, 32 Unteroffizieren und 670 Mann, von den Osfizieren sind 22 Preußen, 4 Boyern, 3 Sachsen nnd 2 Württemberger. Die Mannschaften berühren dies mal Berlin nicht, sondern kommen vom 5. Juni an auf dem Trnppenübungspwtze Döberitz zusammen, wo sie ein- gckleidet nnd ausgerüstet werden. Von Döberitz marschiert die Truppe am 7. Juni abends mit einer Spandaucr Regimentskapelle nach dem Bahnhofe in Spandau, um von dort nach Hamburg zu fahren, wo die Einschiffung nnd Abfahrt am nächsten Tage erfolgt. — I» einem Hausflur der Sleinmetzstraße in Berlin schoß ein 23jähriger Friseur aus verschmähter Liebe auf eine 17jährige Varichchängerin und verletzte sie. Hierauf erschoß er sich selbst. — Aus einem Eisenbahnzug gesprungen und schwer vc>wandet wurde in Berlin eine junge Russin, die 24 Jahre alle OjfizierStochter Hnlda Mintz. Die junge Dame ist tiessinnig geworden, weil ihr Vater in den Krieg gegen Japan mit ansrücken mnßte. Ihre Mutter wollte daher mit ihr Verwandle in Berlin besuchen, nm sie auf andere Gedanken zu bringen. In der Nähe von Cöpenick sprang die Kranke aus dem Speisewagen und zog sich außer anderen Verletzungen einen Bruch beider Beine zu. Sie wurde nach einer Berliner Klinik gebracht. In der Nacht znm Donnerstag drangen Einbrecher in das Hans des evangelischen Diakonie-Vereins inZehlen - dvrf bei Berlin ein, knebelten und mißhandelten die im Erdgeschoß schlafende Wirtschaftsschwester und stahlen ihr