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M li lEc IzeitW Fernsprechstelle HS 22. AnüMRt Mit „Illustrirt. Konntagsblatt' Mit „AandwirtscHaftk. ZSeitag« Mit Humor. Btilage „K«if<nvkas<n M« kalserl. Postanstaltcn, Postboten, sowie die ZeitungSträger nehmen stet« Bestellungen auf die „Sächsische Elbzeituug" an. g nse ra t en.Anna h mestr l lrn: In Schandau: Expedition Zaukcnstraße IS4, in Dresden und Leipzig: die Annoncen «Bureau» von Haasenstcin L Bögler, Jnvalidendank und Rudolf Moste, in Frankfurt a. M.: G. L. Daube L Co. Inserate, bei der weiten Verbreitung d. Bl. von großer Wirkung, sind Montags, Mit twochSund Freitags biSspätestenS vormittags g Uhr aufzugeben. Preis für die gespaltene CorpuSzeile oder deren Raum 12 Pf. (tabellarische und kompliziert, nach Übereinkunft). „Eingesandt" unterm Strich 80 Pf. die Zeile. Kernfprechstelle HS 22. Die „Sächsische Elbzeitung" erscheint Dienstag, Donners« tag und Sonnabend. Die Ausgabe dcS BlatteS erfolgt Lag» vorher Nachm. 4 Uhr. AbonnementS-PreiS viertel« jährlich 1 Mk. KO Pf., zwei« monatlich 1 Mk., einmonat« lich V0 Pf. Einzelne Nummern 10 Pf. für das König!. ÄmtsgelW und den Sladtrnt su Schandau, sowie für den Stadtgewelnderat -» in HohnAein. "E lAr. 87. Schandau, Donnerstag, den 19. Mai 1904. 48. Jahrgang. Amtlicher Teil" Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche für Schandau, Blatt 129 aus den Namen des Maler meister Karl Otto Schröter in Schandau eingetragene Grundstück soll am W rvltnjx, «Ivi» 8. Unili INO4 vurinitt »rxe« ft UII»r an der Geiichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Da« Grundstück ist auf 14600 Mk. — Psg. geschätzt. Das Grundstück, das die Ne. 197 des Brandkatasters hat, liegt an der Badstraße in Schandau. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen daS Grundstück betreffenden Nachweisnngen, insbesondere der Schätzungen ist Jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung ans dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 30. April 1904 verlautbarten VersteigerungsvermerkeS aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Auffor derung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Vcrsteigerungscrlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegensteheudes Recht haben» werden anfgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Ein stellung des Verfahrens herbeiznführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungs erlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes treten würde. Sch an da», den 16. Mai 1904. Königliches Amtsgericht. Neber dos Vermögen der Firma I. A. Förster in KöniFstein nnd deren Inhaberin, der Steinbruchsbesitzerin Ernestine Marie verehel. Dähne geb. Papesch in Königstein, wird heute nm 14 Istini 1ttv4, 2 UNr das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter Herr Gerhard Dutack in Pirna- Anmeldefrist bis zum 8. Juni 1904. Wahltermiu am 13. Juni 1904, vormittags '/-N Uhr. Prüsungstermin am 27. Juni 1904, vormittags 11 Uhr. 'Offener Arrest mit Anzeigepflicht bis zum 30. Mai 1904. Königliches Amtsgericht Königstein. Zur gefl. Beachtung. Wegen des auf Montag, den 23. Mai fallenden zweiten PfinMelettags gelangt an diesem Tage keine Zeitung zur Aus gabe. Alle für die Festtage bestimmten Inserate erbitten wir bis spätestens Freitag, den 20. Mai vormittags 0 Uhr. Für später eingehende Inserate kann eine Gewähr um Aufnahme nicht ge geben werden. AWWW da AMD MzatW. Politische Rundschau. Deutsches Reich. Von den in Berlin versammelten Parlamenten waren nach der Pfingstvertngnng des Reichstages die beiden Häuser des preußischen Landtages noch allein auf dem Plan zurückgeblieben. Von ihnen ist aber unterdessen auch das Herreuhans vertagt worden, und zwar am Schlüsse der Montagssitznng auf un bestimmte Zeit. Vorher hatte das HecreichanS noch die Spezialberatung des Etats zn Ende geführt und dann den Staatshaushalt im ganzen angenommen. Das Abgeordnetenhaus erledigte am Montag mehrere kleine Gesetzentwürfe und begann dann die erste Lesung der Kleinbahnvorlage, welche Beratung auch am Dienstag fortgesetzt wnrde. Eine Anzahl von Bundesratsmitgliedern hielt am Montag eine Besprechung im Auswärtigen Amte zn Berlin ab, welche dem zwischen Deutsch land und Oesterreich-Ungarn abzuschließenden neuen Handelsverträge galt. Die Verhandlungen über letzteren selbst zwischen den beiderseitigen Negierungs- kommissarcn sollen aber weder in Berlin noch in Wien, sondern in Dresden stattfinden. Was die deutsch-russischen Handelsvertragsverhandlungen an- bclangt, so sollen dieselben eine derartig günstige Wendung genommen haben, daß ein baldiger be friedigender Abschluß der Verhandlungen mitBc'stimmt- heit zn erwarten stehe. In Berlin trat am Montag der zahlreich besuchte zweite deutsche Bankierstag in Anwesenheit von Vertretern der preußischen Regierung und der Ncichs- regierung zusammen. Die Versammlung besprach am genannten Tage die Novelle znm Bör'sengesetz und stellte hierbei verschiedene Forderungen ans. Die Zweite sächsische Kammer genehmigte am Montag die Vorlage über die Wohnungsgc'ld- zuschüssc und faßte weiter den Beschluß, die von ihm fast einstimmig ansgesprochene Streichung des 8 U) des Ergünzungssteuergesetzes gegenüber den Beschlüssen der Ersten Kammer aufrecht zu erhalten. Ferner wurden noch der Antrag Spieß betreffs Einführung einer Umsatzsteuer genehmigt und außerdem Petitionen erledigt. In einer Abendsitzung stimmte dann die Kammer den Vorlagen über die Obcrrechnnngs- kammer und über den Staatshanshalt lKomptabilitüts- gesetz) in der Fassung der anderen Kammer zu. In Tri er wurde oem auf seinen Posten abgehenden neuen Höchstkommandierenden in Deutsch-Südwest- Afrika, Generalleutnant v. Trotha, von den Truppen der Garnison am Montag abend ein Fackelzug ge bracht. Der Gefeierte erschien mit seinen Söhnen auf dem Balkon des Offizierskasinos und rief mit lauter Stimme: „Adieu, Trier", worauf die tausend- köpfige Menge in begeisterte Hurrarufe ansbrach. Aus D eutsch-Südw est-Afrika selbst liegt folgende neuere Meldung des Gouverneurs Oberst Heutweiu vorn IS. Mai' vor: Die Kolonne Zülow Nichtamtlicher Teil. erreichte gestern Omarnrn. Bei Okambahe nnd Kawap westlich Omarnrn bewaffnete Hercrobanden gemeldet, die in der Nacht vom 2. zum 3. den Vieh posten bei Okambahe überfielen. Säuberung der Gegend ist ungeordnet. Estorff hat der Wasscrverhült- nisse wegen Teile seiner Kolonne nach Okorukambe verlegt. Okajainjia ist vom Feinde frei, bei Engonda wurde auf vereinzelte Hereros gestoßen. Oesterreich-Ungarn. Das Expvsö über die allgemeine Lage, welche Graf GolnchowSki, der Leiter der Auswärtigen Politik Oesterreich Ungarns, im auswärtigen Ans)chusse der österreichischen Delegation gegeben hat, spricht sich in Ucbcreinstimmnng mit der vorangegangenen Ansprache des Kaisers Franz Josef an die Delegationen ziem lich hvffnnngsfrcudig betreffs der weiteren Erhaltung des europäischen Friedens ans. Graf Gvlnchvwski betont hierbei die unentwegte Fortdauer des Drei bundes unter Hervorhebung speziell der guten offiziellen Beziehungen zwischen Oesterreich-Ungarn und Italien. Weiter weist der Minister ans das andauernde Ein verständnis Oesterreich-Ungarns mit Rußland betreffs der Balkanfrage hin, verw'arnt hierbei zugleich jedoch ernstlich die Pforte, die vereinten Bemühungen beider Mächte znr Wiederherstellung geordneter Verhältnisse in Mazedonien nicht etwa zu stören, ja, der Minister droht der Pforte sogar für diesen Fall direkt mit einer „viel durchgreifenderen Operation". Dem französisch- englischen Abkommen stimmt der Minister zu. Be treffs des ostasiatischen Krieges spricht GolnchowSki in seinem Exposö die Hvffnnng ans, daß der Kampf lokalisiert bleiben werde. Spanien. König Alfonso ist von seiner vierwöchigen Rundreise durch sein Land, die ihn bis hinüber zn den spanischen Besitzungen an der marokkanischen Küste führte, am Montag morgen wieder in Madrid eingetroffen. Eine zahlreiche Menge begrüßte den jungen Monarchen bei dessen Fahrt nach dem Nesidcnz- schlosse mit begeisterten Zurufen. Jedenfalls wird man in den Madrider Regierungskreisen anfatmen, daß König Alfonso glücklich wieder zu seinen Madridenen znrückgekehrt ist. Frankreich. In Frankreich macht schon wieder eine Spionageaffäre von sich reden, es handelt sich hierbei nm die angebliche AnSlicfernng von Plänen der Brester nnd Touloner Befestigungen an einen fremdländischen Agenten. Nunmehr veröffentlicht die „Agence HavaS" eine Note des Marinenunisteriums, in der erklärt wird, das Mariuedepartement habe mit den von einem Individuum, das Fragola zu heißen behaupte, verkauften Schriftstücken nichts zu tun, da die Küstenverteidigung der KricgSverwaltnng unterstehe, der alle Pläne der Befestigungswerke und Batterien gehören. Die Marineverwaltung habe sich jedoch vvr'1'si Jahren mit Fragola zn befassen ge habt, der sich damals unter anderem Namen vorge stellt habe. Damals habe sich aber herausgestellt, daß Fragola Pläne und dergl. nicht besitze. Bulkanhalbinsel. Der in Nisch stattgefuudenen Begegnung des Königs Peter von Serbien mit dein Fürsten von Bulgarien wird in manchen politischen Kreisen eine feindselige Spitze gegen die Türkei zugeschrieben; ob mit Recht, das wird sich allerdings erst noch zu zeigen haben. Aus Saloniki wird gemeldet, daß nach der nunmehr erfolgten Unterzeichnung der Vertrüge die militärischen Adjoints die Stadt allmählich ver lassen und sich mit den fremdländischen Offizieren in die ihnen zugewiesenen Gebiete begeben werden. Die österreichisch - ungarischen Adjoints und Offiziere reisten am Montag nach UeSküb ab. England. Lord Curzon, der Vizekönig von Indien, traf am Montag in Hondon ein und begab sich sofort zum König in den Bnckingham-Palast. Vermutlich handelt es sich bei dem Erscheinen Lord Cnrzons in London nm eine mündliche Berichterstattung über den Stand der britischen Tibet-Expedition. Afrika. Der Abschluß der marokkanischen Anleihe nach dem Angebot eines Pariser FinanzkonsortinmS ist vom Sultan als zu ungünstig abgclchnt worden. Es soll nun eine Ersparnispolitik getrieben und zu diesem Zweck die Kavallerie in Fnßvolk nmgewandelt und die Bezahlung der Kaids nnd Soldaten auf die Hälfte herabgesetzt werden. Das wird vermutlich neue Unzufriedenheit in Marokko geben. Ostnsien. Die in Nordwestkorca aufqetanchtc russische Strcif- kolonne tritt immer kecker auf. Etwa 300 Mann der selben bemächtigten sich des Eigentums der japani schen nnd chinesischen Angestellten in den englischen Alinen zu llusan. Die chinesische Regierung läßt noch mals hochamtlich erklären, daß sie znr' Wahrung strengster Neutralität im russisch - japanischen Kriege entschlossen sei. Ans Port Arthur soll zwischen dem 20. und dem 23. Akai ein kombinierter Land- nnd Seeangriff stattsinden. Stach einer Renter Meldung ans Soul hält eine japanische Abteilung 200 Russen nördlich von Andschn eingeschlossen und sucht dieselben anszuhnngern. Die Eingcschlvssenen haben keine Vor räte mit, ausgenommen dasjenige, was sic sich durch Fouragiereu erwarben; man glaubt, daß dies bald aufgez'chrt sein werde. Ein in Petersburg cinge- gaugenes Telegramm des Generalleutnants Sacharows vom' 15. Mai lautet: Am 14. Mai wurden auf die Nachricht vom Erscheinen von Chunchnscn in Dörfern etwa 16 Werft westlich von Liaujang Freiwilligen- Abteilungen, eine zu Fuß und eine berittene, sowie eine Kompagnie Infanterie ansgesandt. In jenen Dörfern wurden keine Chnnchusen vorgefunden nnd die Dorfbewohner machten ausweichende Aussagen. Auf dem Rückwege entdeckten die Russen im Dorfe Ehantaidsn, 12 Mcrft westlich von Lianiang, eine be deutende Chnnchusen-Bande, die die Dorfbewohner versteckt hatten. Die beiden Freiwilligcn-Abteilunaen griffen die Chunchnscn an, die den Rand des Dorfes besetzten und warfen sic nach heftigem Feuer zurück. Die Chuuchusen ließen 20 Tote, viele Gewehre nnd Patronen zurück. Auf russischer Seite wurden 2 Mann getötet und 3 Mann verwundet. Kuandiansian haben die Japaner wiederum besetzt. Lokales und Sächsisches. Schandau. Vom 9. bis 15. Mai dss. Js. passierten das Königliche Houptzollamt Schandau, Zollabfertigungs stelle für den Sch.sfsverkehr 148 mit Braunkohlen, Sand- und Basaltsteinen, sowie 8l mit Stückgütern beladene Fahr zeuge. Vom 1. Januar bis mit 15. Mai dieses Jahres sind insgesamt 313l beladene Fahrzeuge beim König lichen Hanptzollamte Schandau,. Zollabfertigungsstelle für den Schiffsverkehr, zur Abfertigung gelangt. — Die Beamten-Vereinigung Schandau hält heute Donnerstag, abends 8 Uhr, im Hotel Lindenhof eine außer ordentliche Versammlung ab, worauf die Mitglieder dieser Vereinigung auch an dieser Stelle aufmerksam gemacht seien. — Im Restaurant Hohenzollern vereinigen sich heute Mittwoch, abends 8 Uhr, die Mitglieder der Jägerkompagnie der hiesigen Schützengesellschaft zur Abhaltung einer Ver sammlung. Zahlreiches Erscheinen wird dringend gewünscht. — Die Revision der hiesigen Lohnfuhrwsrke soll heute Donnerstag, den 19. Mai vormittags 11 Uhr auf dem Marktplatz- stattfinden. Die Besitzer haben sich zu dieser Revision mit ihren sämtlichen dem Lohnfuhrwerksgewerbe dienenden Wagen und deren Bespannung pünktlich einzu finden. Nicht- oder nicht pünktliches Erscheinen wird mit Geldstrafe bis zu 10 Mar! oder entsprechender Haftstrafe geahndet. — Die Ersatzpflicht bei verstümmelten Telegrammen, Wie vorsichtig ein Geschäftsmann hei ApSsührnng draht.