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Aesrmdüeitspssege. Honig für kleine minder. Wenn man heuizntage den Kin- deru im Sängt ingsaller, sotls sie nicht — weis immer die natür- lichsie lind zweckinäßigste Ernälirnngsweise bleibt — von der m,'nller seihst gestillt »vecden, vielfach mich nur Milch als Nah- lang bietet, so wird diese oft mit Ruben- nnd Rolirzucker versüßt, der noch mn Kaffee und Teetisch, in der Küche, den Bäckereien u. s. in. die Herrschaft erlang» hat. Dieses Znsatzmiltel verursacht den kleinen durch Säurebildung oft Beschwerden. Ganz miders verhält ec- sich dagegen niit dein Honig. Guter, reiner Honig geht, ebenso wie dm- Wosser, nnniittelbnr in die Blutgefäße über. ohne einen Rückstand zu lassen, nnd dient infolge seiner Z>nsommensetznng znr Erivärmnug des Körpers. Kosten doch die Bienen bloß durch deu (Henns', von Honig die Temperotnr ihrer Wohnung selbst N'ährend der strengsten Niulerkülte uns niindestenS ll! (Mob R. Ein groher Boring der Versüßung durch Honig liegt muh noch in dein fehlen der Gärung lind Cänrebilduug. Guter Schleuderlwuig leistet den ttzäruugserregeru jahrelang Widerstand, deshalb sollte auch nur solcher bei der Ernährung der Binder verwandt werden. DoS Mischungsverhältnis ist derart, dos; nnui flüssiger N'ah- rnng zwei Prozent, fester Nohrnno dagegen fünf Prozent Honig zui'ebt. Tie uorzügliche Eigenschaft des Honigs hoben die Eng länder längst erkannt; bei ihnen gibt es keine Mcihlzeit ohne Honig. Der Zweck de§ Houiggcnusses ist, die Verdmnmg zu befördern. 6M- und Karttttüi««, Vkurnenpsseste. Schröpfen der Bäume. llnter Schröpfen versteht niou dos Durchschneiden der Binde eines BamneS mit schorsein Messer bis znni Eambium (Gewebe zwischen 'Bost und Holz) in Forni einer LängSwnnde. Dodnrch wird der Nindendrnck vermindert, und cs findet noch der Cchröpsstelle ein lebhofter Soslslroiu slott, um dieselbe wieder zn schließen. In der Regel erkennt ino» ein gesteigertes WochStuni des gonzeu geschröpften Pilonzeuteilcs. Man Hot eS dodnrch in der Hmid, dos Dicken- wochstniu eines Stmmuteiles zu beschleuingen. Borteilhost ist dos Schröpfen on Böunie» ein Jahr noch dem Soh. Jin ersten Johr bilden dieselben ihrer noch nirmgelnden Vewurze- Inng wegen mir einen schwocheu Jahresring nnd horte Rinde; durch doS Schröpfen kann dmui im ziveitcn Jahre dieser Schoden lvieder gntgemocht werden. Wird ober älteres, schlechtes, hort rindiges Pslonzmoteriol zum Soh verwendet, so ist ein ein- oder mehrnmligeS Schröpfen doppelt von Wert, und häufig erzielt mou dmuit deutliche Erfolge. In geringem, sündigem, austrocknendem Boden ist dos Schröpfen in später» Iohre» doppelt geboten, do die Rinde hier ousfollend verhärtet. Außerdem dient dasselbe zur Wiederherstellung gestörten Gleich gewichts einzelner Bmnnteile. Mon tonn durch Schröpfe» schwache Teile verstärke». Beim Frühjahrsschnitt wird zn diesem Ziveck jeder zu stärkende ein- oder zweijährige Trieb geschröpft. Weiter dient dos Schröpfen znr Herstellung des Gleichgewichts zwischen Krone nnd Stmnm, do bei monchen Bämnen Kroneneutwicklimg nnd Dickeznwochs des Stmnmes nicht gleichen Schritt holten. Mon soll dabei die wärmere Jahreszeit vermeide»; dos Frühjahr ist der beste Zeitpunkt. Im Gemnsegm'ten. Znr Anlage von neuen Spargelbeeteu ist misongs April die geeignetste Zeil; zur Anpflanzung sind kräftige ein- bis zweijährige Pslmizen zu uehmen. Bou Radies, Früherbsen und Sommerrettich ist wieder eine Anssaat zu machen. Hat mau keine Frühgemüse ins Mistbeet gesät, so säe mon dieselben jeht i»S freie Land, z. V. Sellerie, Blumenkohl, Rotkraut, Weisttraut, Wirsing, sriihe Kohlrobe» nnd Kopfsalat; Ende des Mmmts säe man spätes Rotkraut, Weißkraut, späten Wirsing, Blmnenkohl, späte Kohlroben, Rosenkohl und wieder Kopfsalat. Die anfgegmigeneu Erbsen werden ongehänfelt und mit Reisern versehen. In der Mitte des Monots könne» die im Mistbeet im März gesäten Frühkohlroben, Kopfsalat- Pflanze» nnd andere Frühgemüse bei günstiger Witterung ins freie Land gepflanzt werden. Die Erdbeerbecte sind bei trockener Witterung sleistig zu begießen, wozu leichter Dnugguß sehr zu empsebleu ist. Zum Anbon guter Kocherbsen eignet sich milder, tiefgrün diger, aber nicht zu wasserhaltiger Boden mit reichlichem Kolk gehalte, der besonders wichtm ist, und genügender Beimeugnug von Lehm und HnnmS. Bodenarten mit überschüssiger Nässe oder mit sehr wenigem Kalkgehalte sind ganz ungeeignet. Bringt inan eine feine Kocherbse onf ungeeignete» Bode», so entartet dieselbe schon in, erste» Jahre und noch mehr in de» folgende» Jahren zu einer schwer zerkochende» Frucht, umgekehrt kamt ein gering beschossenes Produkt, mis gute» Boden gesät, mit der Zeit erheblich verbessert werden. Fehlt es dem Boden oii Kolk, so kann mon diesen Mangel zwar durch Aufbriugeu vou Kolk oder vou Mergel in einem gewissen Gröde beseitigen, immer hin behält ober der natürliche, auch im Untergründe vor handene reichliche Kaltgeholt dcS Standorts seine Borzüge und trägt besonders dazu bei, dos Gedeihen der Frncht sicherer zu mocheu. Kurze Reihen bei Rcihemwit. .Bei Reihensooteu werde» die Reihen gewöhnlich der Länge deS BeeteS nach gemacht; es ist aber weitaus Praktischer, sie gner über das Beet, also mir in kurze Reihen, zu machen. Tie Bearbeitung nnd auch dos Säe» selbst ist bei dieser Art der Bestellung der Beete viel leichter nnd bequemer. Stecklinge von Germsten, Pelargonien, Fuchsien re. müsse» immer dem» gemocht werde», sobald kräftige, wenigstens in der untere» Hälfte bereits gut ousgereifte Triebe vorhanden sind. Sie sind mZ scharfem Messer nnterhalb eines Blattes abznschueiden, die Blätter zu entserueu, so dost vom Stiel je etwa die Hülste noch stehen bleibt. Diese Stecklinge bringt man in nicht zn große Töpfe, die unten mit einer Schichte Topf- scberben oder Kieselsteine und im übrigen mit sandiger Erde gefüllt sind. Nachdem die Erde angefeuchtet ist, stürzt man entweder über jeden Topf ein entsprechendes GlaS oder Glas glocke, oder man bringt sämtliche Töpfe in ein dicht abge schlossenes Borsenster, nm so die Slecllinae vor bewegter und trockener Lnft und damit vor dem Welkwerden möglichst zu scbühem Selbstredend ist die Erde in einem entsprechenden gleichmäßigen FcnchtigkeitSznstand zu erholten, nnd die Steck linge sind mit Wosser täglich leicht zu bestäuben. Ist Bewurzelung cingetreten, dcmn trennt mon vorsichtig die einzelnen Pslonzen aus dem Erdballeu und verpflanzt sie in kleine Töpfchen von höchstens st—6 Zentimeter Durchmesser und in sandige Erde. Dieses Verpflanzen darf jedoch mir dann vorgenonmnm werden, wenn Aussicht besteht, daß die Pflänzchen noch vor Winter ant dnrchwurzeln, im andern Fall beläßt man sie am besten im StecklingStopf und nimmt das Verpflanzen erst st» Früh jahr vor. ArnlittsHer Putgeüer. Wnschleiuen und -klammern. Damit die Waschleinc nach dem Abnehmen beim Auswickcln sich nicht lose drehe, sondern glatt nnd in -Ordnung bleibe, must man den Knäuel stets nach sich hiu drehen nnd nicht wie Strickwolle von sich ob answickeln. Ist mon nicht im Besitze eines Trockenbodens nnd genötigt, die Leine znr Zeit des Gebrauches-draußen auszuspanueu, so lege man sie nach jedesmaligem Abnehmen in ei» zu diesem Zwecke bestimmtes Säckchen, binde es zn und bewahre es hän gend in der Vorratskammer auf. Eine ungebleichte Waschleine muß, damit sie der Wäsche keine Streifen mitteilt, vorher ouS- gelcmgt werden. Zu dem Ende wird sie lose zusammeugebundeil und in einem Kessel mit 60 Gramm Seife nnd 60 Grenum vorher aufgelöster Soda mit Wasser reichlich bedeckt und eine halbe Stunde gekocht, während man sie zuweilen niederdrückt. Nachher wird sie nochilialS mit Negenwosser eine Weile gekocht, . znni Ausziehen in weiches Wasser gelegt und dann zum Trockne» aufgespannt. Damit die Wäsche, wenn sie draußen getrocknet wird, vor Nbweheii geschützt werde, sind hölzerne Klammer» sehr zweckmäßig. Es werden damit beide Enden emeS jede» Stückes an der Leine befestigt. Noch jedem Gebronch sorge mon dofür, doß die bestimmte Anzahl abgeliefert wird, und bewahre sie in einem Säckchen gnf. Kernseife zn kochen. Man sammelt noch Mitteilung in der Zeitschrift „Für-Z HanS" alles im Hcmshcilt übrigbleibeude, sonst nicht verweiidbore Fett. Hot mau eine hinreichende Menge, so kocht mon dieselbe in einer Lauge von Sodolösung mit Zusatz von Ätzkalk so lauge, bis eine durchsichtige, sulzartige Masse, der Seifeuleim, entstanden ist. Diesem Seisenleim setzt man Kochsalz z», welches sich im Wosser löst und die Seife zur Ab scheidung bringt. Soll die Seife recht gut sein, so wird doS AuSsieden mit schwächeren Longen nnd dos Aussalzeu »och inebreremal wiederholt, wodurch die Unreinigkeiten in die Louae gehen. Dmmch wird die obenausschmiunmmde Seife in hölzerne Gefäße geschöpft, in denen sie zu einer undurchsichtigen Masse erstarrt. Druck vou W. HohllMimor. Neraulm. Neiucktton: Nr. E. Görlach I» Stuttgart.