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Sächsische Elbzeitung : 02.01.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-01-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-190401027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19040102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19040102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Elbzeitung
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-01
- Tag 1904-01-02
-
Monat
1904-01
-
Jahr
1904
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 02.01.1904
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die Teilnehmer Wichst gebeten, späteste»« bis 1» dieser Zeit erscheinen zu wolle», um Störungen zu vermeiden. — Wie o»S dem Inseratenteile ersichtlich ist, veran staltet daS bereits hier mit großem E folge wohl- bekannte Pirnaer Stadttbcater - Ensemble Sonntag und Montag große Theaterausstihrungen. Für Sonntag nach mittag ist eine Kindervorstellung, in der daS reizende Märchenspiel „Rotkäppchen" von C. Will zur Darstellung gelangt, vorgesehen. Für den Abend sind die beiden reizenden Lustspiele „Der Pariser Taugenichts", oder „Lieb ling des Königs-General" von K. F. Töpfer nnd der Ein akter „Ich heirate meine Tochter" von A. I. Groß von Trockan angesetzt. Der Montag Abend bringt eine der hervorragendsten Novitäten der Gegenwart, das von Regie sehr wirksam inszcnieite Drama „Ucber den Wassern" von Georg Engel und daS hierorts schon mehrfach gegebene NeSmüllersche Liedeispiel „Die wilde Toni". — Die Eisbahn auf dem Schützenhaukplatze halte sich gestern eines sehr zahlreichen Besuches zu erfreuen. Die geschützte Lage der Bahn gestaltet dort das Eislauf vergnügen recht angenehm, weshalb die Benutzung derselben empfohlen werden kann. — Sonntag, den 3. Januar konzertiert im Gasthof „Znm Tiefen Grunde" das Trompeterkorps der reitenden Artillerie. Der Anfang des Konzertes ist ans 7 Uhr fest- aesetzt. Karten hierzu sind im Vorverkäufe das Stück zu 40 Pf. bei Herrn GasthofSbcsitzer E. Schinke zu entmhmen. — Die von fast allen sächsischen Blättern überein stimmend gebrvchle Nachricht, daß der StationSschreiber Reinhard, der das Buchholzer Eisenbahnunglück verschuldet hat, begnadigt und aus der Strafanstalt entlassen worden sei, entspricht, wie das „Dresdner Journal" milteilt, nicht den Tatsachen. Danach hat Reinhard zwar ein Begnadig ungsgesuch eingereicht,, eine allerhöchste Entschließung auf das Gesuch ist aber bis jetzt nicht erfolgt und Reinhard befinoet sich noch in der Strafanstalt. — Zur Verhütung des Einfrierens von Wasserleitungen wird in der Technikerzeilung folgendes billige Verfahren empfohlen: Man bedeckt die dem Froste auSgeß tzte Rohr leitung mit einer dünnen Schicht von Stroh, Sägespänen oder Gerberlohe. Hierauf gibt mau eine Schicht faust großer Stücke ungelöschten Kalkes und darauf wieder eine dickeke Lage irgend eines schlechlen Wärmeleiters. Die ersterwähnte Schicht hat hauptsächlich den Zwick, die metallische Rohrleitung vor der Berührung mit dem un gelöschten Kalk und damit vor einer etwaigen chemischen Einwirkung zu schützen. Eine derartige Packung schützt den betreffenden Rohrstrang den ganzen Winter hindurch vor der Gefahr deS Einfrierens und dem meist hierdurch bedingten Bersten. Dasselbe Verfahren läßt sich auch an» wenden, sobald es sich um daS Auftauen einer Rohr teil strecke handelt, wenn man sich aus irgend welchen Gründen nicht einer freien Flamme bedienen will oder kann. Rian braucht nur den Roh,sträng mit ungelöschtem Kalk zu um geben und diesen mit Wasser zu benetzen. Die dann frei- werdende Wärmemenge genügt, um das Auftauen des Wassers der Rohrleitung zu bewirken. Porschdorf. Am ersten WeihnachtSseicilag veran staltete Herr GasthosSlnsitzcr Müller ein Konzert, welches vom Männergelangverein daselbst unter Mitwirkung der Famisie seines Dirigenten Herrn Karl Drescher zurr, ans Schandau ausgesührt wurde. Gespannt lauschten die Be sucher den Vorträhe« der kleine« Sänger, als selbige in Kostüm ihre vierstimmigen Lieder vortrugcn. Vor allem sprach das Lied „Denn Ihrer ist das Himmelreich" von K. Drcsch-r, welches von den jugendlichen Sängern im Alter von 7 bis 12 Jahren rein znm Vortrag gelangte, sehr gut an nnd reicher Beifall winde hieisür gezollt. Uebcrhaupt waren die Konzeitbesucher in jeder Weise zu- friedengestillt, da sämtliche Nummern vorzüglich aus gesührt wurden. Bei der Stadtspaikasse Königstein wurden im Monat Dezember 1003 70443 Maik 18 Pfg. einaezahtt, dagegen crsolgten Rückzahlungen im Betrage von 55604 Maik 92 Pfg. Der Zinsfuß beträgt 3's„ Prozent. Dresden. Die Neujahrsfeier am königlich!« Hofe verlief programmgemäß. Früh 8 Uhr brachten die Hof» tromprter dem Könige im Ristdeazschloss? eine Morgen- mnsik. Hiernach gratulierten die Hofgcistlichkeit und die Leibärzte. Vor dem Besuche des Gottesdienstes in der katholischen Hoskirche brachte die könig'. Familie die G ück- wünsche dar. Von °ji1 Uhr vollzogen sich die Glück- wünfchungscvuren laut Ansage, e> öffnet von dem königliche,, großen Dienst-. Um 5 Uhr speiste der König mit den Suiten. Die Präsentatio,iscour und die Assemblve am Abend waren s hr zahlreich besucht. D.r König ertrug die Strapazen in bester Stimmung und machte den Eindruck großer Rüstigkeit. — Se. Majestät der Kaiser hat an, Mittwoch aus Anlaß deS bevorstihenden Jahreswechsels daS nachfolgende Glückwunschtelegramm an Se. Majestät den König gerichtet: Neues PalaiS, 30. Drzunbcr 1903. Sr. Majestät König von Sachsen Dresden. V.ltoria und Ich senden Dir zur Jahreswende Unsere !vä>.Nisten SegcnSwünsche. Golt der Heir wolle Dich, Dein Haus und Dein Land auch im neuen Jahre in seine gnädige Obhut mhmen. Zugleich bitte Ich, den Ausdn ck Meiner aufrichtigen Verch ung und Freundschaft fieuudlichst ent- gegenzuurhmen. Wilhelm. Se. Majestät der König sandte auf dieses Telegramm sorgende Antwort an Se. Maj stät den Kaiser: Dresden, 30. Dezember 1903 Sr. Maj släl dem Denlschen Kaiser Potsdam. Herzlichst danke Ich Dir süe Deine so liebcnSwü digcn Glückwünsche und erneuere Meine schon biieflich Dir ge sendeten Wünsche. Gott segne und behüte Dich, die Kaisen« uild alle die Teiuc«! Georg. — Der Kronprinz traf am Freitag nachmittag 4 Uhr 4 Minuten von Berlin ans dem N-ustädler Bahnhose in Dresden wieder ein. — AIS nm Mittwoch millag ^12 Uh- der Eilkahn Ne. 8, der Firma Lorrnz L Schmidt in Hamburg gehö-ig, im Anhang des Dampfers „Paula" die AigustuSbnicke passieren wollte, wurde der Kahn auf die vor dem drittel, Brück npfeiler brfirdliche Sandbank gediückk und fuhr stst. Wie veilantet, veianlaßte Treibeis den Unfall. Drei Dumpfer bemühlcn sich, den havarierten Kahn abznschltppen. Infolge des j tzt sehr stark fallenden Wassers ist die Lage des Kahns nicht unbedenklich. Bei eincm Wmtelvergnügen des Vereins „Musikalisches Kränzchen" in Königsbrück ereignete sich am Montag abend ein entsetzlicher Unglückssull. DaS Programm des BbküdS wie- ü. a. eine UeihnachtSausführung aus, iü dec die vier Jahreszeilen mitwirlten. Die Tochtdr deS Kasernen- JnspeklorS, Herr» Ziebich, stellte den Winter dar, und trug hierbei als Kostüm einen schillernden Wattemaniel und Wattemütze. Mit großer Vorsicht halte Frl. Ziebich den Christbaum angebrannt und schickte sich eben an, ver schiedene Geschenke, die auf demselben hingen, zu verteilen, als ihre weite« Aermcl plötzlich an den Lichtern deS Tannenbattmes Feuer fingen. Znm Unglück versuchte Frl. Ziebich, das Feuer durch Schütteln der Arme zu löschen, aber durch diese Bew.'gungeu griff es nur mit doppelter Schnelligkeit um sich, nnd bald stand die Bedauernswerte über und über in Flammen. Während zwei Feuerwehr leute, die auf der Bühne waren, gänzlich de» Kopf ver loren, sprangen die Mädchen, die das Ballett getanzt und während des ChristbaumanzündcnS rechts und links des selben Stellung genommen hatten, beherzt und besonnen über die Pulte der Musiker humnter in den Zuschauerraum. Fräulein Ziebich, die sich über und über in Flammen auf den Boden wälzte, wurde iu den Ankleideraum ge tragen, und mit Strömen von Wasser überschüttet. Aerzte, die im Saale unter den Zuschauern anwesend waren, stellten sich sosort zur Verfügung. Als die Flammen an der Un- glück.ichen in die Höhe schlugen, entstand im Saale eine furchlbare Panik, die sich erst legte, als man sah, daß ans der Bühne das Feuer eistickc war. Die Brandwunden der jungen Dame sind so schwer, daß an eincm Auskommen gezweifelt werden muß. Auch der Vorsitzende des Vereins, Herr Schloßgärtner Hassmann, welcher die Flammen mit den Händen zu ersticken suchte, hat schwere Verletzungen davongetragk». Im Drosselgrunde bei Meißen ist ein Altertums« sund gemacht worden. In einer Tiefe von 14 Metern fand man ziemlich gut erhaltene Teile eines mächtigen Gib sses. Es sind vier zusammenhängende und ein einzelner Zahn Der zusammenhängende Gebchteil hat eine Länge von 10 Zentimetern; dec stärkste Zahn einen Durchmesser von etwa 5 Zmtimetcr». Nach sachverständiger Bestimmung stammen die Zähne vom lUniwcvroo txeliorlnnuu, einer vorsimslatliche» NaShornart, die dort gemeinsam mit dem Mammut lebte und deren Ueberreste häufig im Elbtale im Lehm gesunden werden. Das Münooorvs tz-clrorlunus, mit wolligen Haaren bedeckt, findet sich im europäischen und sibirischen Diluvium und war eins der häufigsten und bezeichnendsten Tiere der Eiszeit. Vollständige Leichen hat man im sibirischen Eise gesunden. Dem Oberbricflräger Förster in LeiSni g wurde vom Vorsteher deS dasigcn Kaiserlichen Postamts in Anerkenn ung seiner langjährigen treuen Dienstsührung eine silberne Ankeruhr mit dem cingravierten Bildnisse des Kaisers a's Geschenk aus der Kaiser Wilhelm-Stiftung überreicht. Die Aerzte der Ortskrankenkasse zu Leipzig kündigten am Donnerstag für den 31. März. Eis und Schnee haben irr den Wälder» des Erz- gebirges bederrlenden Schaden angerichtet. Selbst die stärksten Baumriefen vermögen die schwere Eis- und Schneelast nicht mehr zu tragen. Wipfel nnd Aeste brechen und stürzen nieder. Tausende von Stämme« liegen bereits abgebrochen nm Boden. Besonders stark geschädigt wurden die Wälder nm Kell- nnd Fichtelberge, die Waldungen der Herrschaft Kreßnitz, die Reviere Wölfling Bärringen, Seifen häusel. Die Benutzung der Straße vom Bahnhofe Knpscr- berg nach Kröstelwald wurde verboten, da infolge der »iedcrbrechenden Aeste LrbenSgcsahr vorhanden ist. Plauen i. V. Die von den Konservativ?» und Natioaalliberalen im 23. sächsischen Landtagswahlkreise gegen das Vcchrllen des Landlagsabgeorductrn Gunther an Se. Majestät den König Georg gerichtete Abrisse ist mit 900 Untcischrislen an Se. Majestät gesandt worden. In der Nähe von Pvht wurde der Arbeiter Osswald der sich nach Planer, zur Ar bei! begeben wollte, früd ans dem Waldwege von einem noch nnbrkanntcn, etwa 25jährigen Mmm überfallen, zn Boden geworfen rwd gcwürgl. Der Unhold kniete ans dem Arbeiter nnd brachte ihm Stiche am Kopf und an den Beinen bei. Der Ueberfallcne blieb längere Zeil bewußtlos liegen. Als er wieder zu sich ge kommen war, vermißte cr sein Portemonnaie mil 4 Mark Inhalt und feine Taschenuhr. Bou dem Räuber seht! bis jetzt noch jede Spur. T n g e s st e s ch i ch t e. Deutsches Reich. Berlin. Der Kaiser hat bei seiner Rückkehr aus der Göhrde für den Minister von Hammerstein eine besondere Ueberraschung milgebrach«. Der Monarch Hal ihm die Hosjagduniform verliehen, eine Auszeichnung, die den hohen Würdcnlrägcrn des Staates keineswegs ausnahmslos zu teil wird. — Die Neujahr sfctcr am kaiserlichen Hose verlief lintcr dem hcrgebrachlen Ecremoniel. Um 8 Uhr war großes Wecken. Gegen 9^ Uhr lraf das Kaiscrpaar mil der» Kronprinzen, den übugen Prinzen nnd Prinzessinnen von Wildpark, von dichten Memchcnmcugen unter den Buden Icbhrfl begrüßt, im Schlosse ein. Er nahm zunächst die Gtückmünschc der 'Mitglieder des Königohanses, der Gcncral- odjndanlcn, Generale ä la suilo nnd Flügcladjndanten entgegen. Um 10 Uhr sand Gottesdienst in der Schloß- kapellc stall, woran dao Kaiscrpaar, die FürsNichlcstc», darnntcr der Kronprinz von Sachsen und Prinz Arnulf von B heru, der Reichskanzler, soivic Graf Walderscc nud audcrc letlughmcu, Hospecdigcr Dihauder hielt die Fest rede. Unter den Klängen des Wilhelm»« von Nassaneu verließen die Majestäten das Gotteshaus und begaben sich nach dem Weißen Saale, wo die GrntnlationSconr begann. Ais eistcr bei der Cour erschien der Reichskanzler, mil dem der Kaiser einen Händedruck wechscllc. Es solglcn die Stimmsührendcu Buudcsralsmilglicdcr, die Feldmmschälte, die Ritter des Schwarzen Aslnordcn, die Generale, Ad. miralc, Slaalsminislcr. die Präsidien der Parlamente nud andere. Nach der Cour verabschiedete sich der Kron prinz von Sachsen und kehrte nach Dresden zurück. Der Kaiser empfing dann die Botschafter, die SlaalSminister und die Kommandierenden Generale nnd begab sich »in 1 Uhr in das ZenghanS zur ParoleanSgabe, die wie all jährlich Königsberg-Berlin lanlete. Boe dem Zenghausc nahm der Kaiser den Vorbeimarsch der Ehrcnlompaguic nnd der Salmkompagnic ab nnd kehrlc um 1'j, Uhr ins Schloß zurück, wo Frühstückstascl slallfand Nach der Tafel bcsuchle der Karscr mil dem Prinzen Heinrich das Hohcn- zollcrnmnscum nnd gab im Laufe des Nachmillags bei den hier beglaubigten Botschaftern seine Karle ab. BormitlagS war »och der nissische Generalmajor Banmgarlcn, Komman deur der russischen Leibgarde-Ulanen in Warschau empfangen worden, Abends 6^, Uhr sand Familicnlasel stall. — Köllig Eduard von England gedenk in der ersten Aplilwoche dem Kaiser Wilhelm einen Besuch abzustatlen. — Die Aussperrung der Droschkenkutscher in Berlin ist wieder aufgehoben. Ein Teil der Klitscher ist zu den alten Bedingungen (1 Mk. 50 Pfg. Tagelohn und 25 v. H. der Einnahme) wieder in Dienst getreten. Ein anderer Teil hat sich dem Wunsche der Fuhrherren gefügt und ist mit 40 v. H. der Tageseinnahme unter Fortfall deS üb lichen festen Lohnes zufrieden. Die Forderungen der Kutscher (1 Mk. 50 Pfg. Tagelohn nnd 30 v. H. der Einnahme) haben 39 Fuhrherren, die 200 Kutscher be schäftige», bewilligt. Diese gehören zumeist nicht dem Verbände der Toxamcter-Fuhrherren an. 63 Fuhrherren haben das Verlangen ihrer Angestellten abgelehnt. — Eine neue Nordpolreise wird für das begonnene Jahr vorbereitet. Der Urheber deS Unternehmens ist der Naturforscher Andiöe Stone, der während der letzten 10 Jahre längere Zeit in Alaska und dem nördlichen Kanada zugebracht ha». Ec ist zu der Ueberzeugung gekommen, daß der Nordpol zn Lande nicht zu erreichen ist, und will daher den Versuch machen, mit einem Dampfer durch die nordwestliche Durchfahrt vorzudringen. Einer der unermüdlichsten Führer der sozialdemo kratischen Bewegung iu Charlottenburg, der ein Stadlverordnelen-Mandat ausschlug, um mit so größerem Eifer sich seiner Kandidatur zum Reichstage im Königs berger Wahlkreise zu widmen, der Bnchdruckereibcsttzer Otto Goerke, hat eine Broschüre unter dem Titel: „In eigener Sache" erscheinen lassen, der er weitere Publikationen folgen zn lassen verspricht, und welche nicht verfehlen kann, großes Aussehen zu erregen, nnd unzweifelhaft zu weiteren AnSeinandersehnngcn in sozialdemokratischen Führerkceise» und gerichtlichen Nachspielen führen muß. Der charaktcristische Kein der Schrift besteht in dem Ausspruche: „Lieber tot, als in der sozialdemokratischen Parlcisktavereil" In der Volksbank zu Hamburg wurde ein Raub« ansall ans einen Postbeamten ausgesührt, als er 500 Mk. Ersparnisse einzahlen wollte. Ein Unbekannter warf ihm Pfeffer ins Gesicht, entriß ihm die Scheine und entfloh. Schließlich wurde der Dieb ergriffe». Gmunden. Die Besserung im B>staden deS Königs von Dänemark macht erfreuliche Fortschritte. DaS All gemeinbefinden ist sehr gnt. Wie gefährlich eS ist, Kinder durch Ruprecht- oder Nikolaus.Erscheinungen zu schrecken, lehrt folqcnder Fall: Am NikolauS-Abend wurde das vieijährige Mädchen eines Ockonome» in Oberried durch die Gestalt deS Nikolaus derart erschreckt, daß eS von dieser Zut her an epilepti schen Anfällen leidet. Auf gräßliche Weise hat die bejahrte Witwe Zahler in Krumbach ihren Tod gesucht und gefunden. Die zeit weilig geist sgeslörte Fran halte öfter gedroht, ihr Häus chen mit Petroleum zu begießen, eS anzuzünden und sich darin verbrennen zu lassen. Am Tage vor Weihnachten hat sie die Tat ausführen können. Ihre Leiche wurde ganz verkohlt aus den Tiümmern hervocgezoge». Oesterreich - Ungarn. Dem Kaiser F^anz Josef jst vor einigen Tagen ein Unfall Passiert, der glücklicher weise ohne bedeutsame Folgen blieb. Als er zu Weih nachten bei seiner Tochter in Wallsee weilte und der Christfeier beiwohnte, verfing er sich mit seinen Sporen im Teppich und fiel ans den Boden, wobei er am rechten Auge eine Beule davoulrug. Der Kaiser litt anfangs Schmerzen, erholte sich aber schon am nächsten Tage nnd fuhr nach Wien. Am Montag klagte der Monarch wieder über Schmerzen, nnd zwar in der Kreuzgegend, die wohl von einem früheren Hexenschuß stammen. Wegen der Unbehaglichkeiten, die ihm dies Leiden bereitet, ist der Kaiser gezwungen, sich in schiefer Haltung zu bewegen. Da überdies auch die Beule neben dem rechten Auge nicht verschwunden ist, w.rd er nicht ausgehen und auch der L ichenseier des Fetdmarschallteutnants Latour nicht bei wohnen. Sonst btfiadet sich der Kaiser wohl. Italien. Nom. In der Neujahrsnacht drangen zwei »lS Briefträger veikleidete Verbrecher in den Gepäck- raum der Post und stahlen mehrere wertvolle Pakete. Nach den letzten Mr ldungcn soll der Wert der entwendeten Sachen 150000 Franks, nach der „Tribuna" sogar 300000 Franks betragen. Ruhland. In Warschau droht die UnterrichtS- Bchöcde, Vas; die Universität im Falle der Erneuerung dec Stuoeutenixzesie nicht bloß der bisherigen Verfügung gemäß für das lausende Semester, sondern für das ganze Studicnjchc geschlossen weiden soll. Eine Kundmachnng desselben Inhalts wurde auch an der Technik in Kiew veilanlbart. Thcatcrbrand in Chicago. Noch am Ende des allen Jahres, am 30. Dezember 1903 nnd am h-llen Tage hat sich in der großen nord- nmeiikanischen Handelsstadt Chicago, der Metropole deS Westens, ein snrchiba-es Unatück ereignet, daS fast alle ähnlichen Ungtückssälle au Opfern und Schrcckensszenen noch übellnsft nnd die Vergänglichkeit alles irdischen Glückes nnd L-bens nns anfs neue in ein grelles Licht rücki. Während einer Mat« 6e, al!o znr Zeit einer Vor stellung am Hellen Tage brach am 30. Dezember in dem eist vviigcs Jahr nach dem Plane der komischen Oper in Paris unterbau eil I rq wis - Theater (Jrokesen-Thenln) in Chicago ans »och nicht bekannten U< fachen ein großes Feuer nns. Dec Brand ergr ff rasch das ganze Theater, ei füllte alle Räume mit einem sichten Rauche und erzeugte iu dem vollbesitzteu Hause eine ungcheure Panik. Während ein Teil der tn den unteren Räumen sich befindenden Theaterbesucher sich noch durch schleunigste Flucht in rasender E le retten konndn, waren die Theaterbesucher in den oberste» Raumen schon so gut wie verloren, denn die Ausgänge der Galerien wurden durch stürzende und drängende Menfchen versperrt und dec heiße dichte Ranch betäubte die auf den Galerien befindlichen Theatcibesucher, noch ehe sic ihre Plätze »erlassen konnten. Wer den Mut hatte, sich durch einen Sprung von den verstopften Galerien in die Parlerreräum- zn retten, kam in den Flammen um, die rapid um sich g-griffen hatten, denn das schreckliche Unglück wurde dadurch »och verschlimmert, daß die beiden großen Gasbehälter ini Theater barsten, und das sofort in Flammen ausgehende GaS eine erst ckende Siedehitze iu allen Räumen erzeugte. Die Reltnilgsversuche der Feuer wehr kounleu sich daher nur in der Hmplsache auf die Bergung der Leichen und die Beschränkung des noch weiteren Umsichgreifens des Brandes erstrecken. Wie schnell die Flamme» und der erstickende Qualm sich m V-- 's
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