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Frrnsprechstelle 82. Die „SSchstlche ElbMung" erscheint Dienstag, DonnerS- tag und Sonnabend. Die Ausgabe des Blattes erfolgt Lag« vorher Nachm. 4 Uhr. AbonnementS-PreiS viertel jährlich 1 Mk. 60 Pf., »wei- monatlich 1 Mk., «tnmonat- lich 50 Pf. rinjelne Nummern 10 Pf. Alle kaiserl. Postanfialten, Postboten, sowie die ZritungStrSger nehmen stets Bestellungen auf die „Sächsische ElbMung" an. WM WitU. AmtMntt F'Ulsprechstelle Zz. Inserate, bei der weiten Verbreitung d. Bl. von grosser Wirkung, sind Montags, Mit twochSund Freitags bi« spätestens vormittags 0 Uhr aufzugeben. Preis sUr die gespaltene CorpuSzeile oder deren Raum 12 Pf. tabellarische und kompliziert, nach Übereinkunft). „Eingesandt" unterm Strich 80 Pf. die Zeile. für da» Lönigl. ÄmlsgeW und den Aadlrat in SchNdau, saiuie sm den Aadlgeineiiideral in MMein. Mit „Allustrirt. Sonntcrgsvkatt". Mit Humor. Beilage „K«if«nbkas«n". Mit »^-«ndwirtscHaftk. ZSertag«". Bei Wiederholungen ent sprechender Rabatt. Inseraten-Annahmestellen: In Schandau: Expedition Zaukenstraße 184, in Dresden und Leipzig: die Annoncen-Bureaus von Haasenstein L Bögler, Jnvalidendank und Rudolf Moste, , in Frankfurt a. M.: G. L. Daube L Eo. S.Schandau, Donnerstag, den 14. Januar 1904.48. Jahrgang. Amtlicher Teil. IreiwMge Dersteigerung. Die im Griindbilche für Altendorf Blatt 19 und 39 aus den Namen der verstorbenen Karoline Wilhelmine t>erw. Richter geb. Krebs eingetragenen Grund- stücke, Gartennahrung mit Gebäude Nr. 57 des BrandversicherungSkatasterS, Feld, Wiese und Wald, bestehend ans den Flurstücken 83 a, 831), 84, 85, 86 e, 86 ci, 250, 401, 435, 463 und 542 sollen mit Inventar am 22. Januar 1VV4 vormittags 10 Uhr au Oct und Stelle in Altendorf im Wege freiwilliger Versteigerung versteigert werden. Die Versteigerungsbedingungcn und die die Grundstücke betreffenden Nachweis ungen können an der unterzeichneten Amtsstelle eingesehcn werden. Schandau, am 26. November 1903. Königliches Amtsgericht. Im hiesigen GüterrechlSregister ist ve> lautbart worden, das; die Eheleute Franz Weidlich, Tagcarbeiter, und Johanna Margarethe vhl. Weidlich geb. Tchachtzabel in Prossen durch Vertrag vom 30. Dezember 1903 Gütertrennung vereinbart haben. Schandau, am 9. Januar 1904. Königliches Amtsgericht. Außerordentliche öffentliche Sitzung des Stadtverordneten-Kollegin ms Donnerstag, den l-t. Jannar 1W4 nachmittags 0 Uhr im Sitzungszimmer des Rathauses. Tages - Ordnung: 1. Beratung der Geschäftsordnung. 2. Richtigsprechung der Stadtkassen-Rechnungen für 1902. 3. Ausschließung eines säumigen Slenernzahlers vom Besuche öffentlicher Vergnügungsorte. 4. Festsetzung von Wnsserzinsen. 5. Beratung des Haushastplanes für 1904. 6. Geschäftliches. Der Stadtverordneten-Borfteher. Mora u d. Die Volksbibliothek, befindlich im älteren Schulgebäude, wird zu fleißiger Benutzung empfohlen. Ausgabe der Bücher Freitags von 4—5 Uhr nachmittags durch Herrn Lehrer Som m e r. Schandau, am 13. Januar 1904. Der Ausschuß für die Verwaltung der Volksbibliothek. Wieck. ' Politisches. Der Kaiser traf mit Gefolge am Montag mittag kurz nach 1 Uhr aus Berlin in Landeshut in Schlesien ein» wo er der Trauung der Gräfin Armgard zu Stoll berg-Wernigerode, Tochter des ersten Vizepräsidenten des Reichstages, Grafen Udo zu Stollberg-Wernigerode, mit dem Grasen Platen zu Halbermund beiwohnte. Auch au dem sich anschließenden Hochzeilsdiner, das im Schlösse Kreppelhofe stattfand, nahm Se. Majestät teil. Abends 6'>, Uhr reiste der Kaiser nach Breslau weiter, wo die Ankunst 8ß, Uhr erfolgte. Er fuhr vom Bahnhofe sofort zum fürstbiichöslichen Palais, wo er das Diner einnahm und dann Cercle abhielt; an der Tafel nahm unter anderen auch der Fürstbischof Skrbensky von Prag teil. Später begab sich der Monarch in das königliche Schloß. Am Berliner Hofe findet in Fortsetzung der Winler- festlichkeiten am 15. Januar ein Kapitel des Schwarzen Adlerordens statt. Der Großhcrzog von Mecklenburg-Schwerin ist in Cannes, wo er zurzeit weilt, an Influenza erkrankt. Infolgedessen hat sich der Großhcrzog genötigt gesehen, auf die geplante Reise nach Berlin zur Teilnahme am Kapitelseste des Schwarzen Avlerordens zu verzichten. Der Reichstag hat am 12. Januar seine Verhand lungen nach Ablauf seiner verhältnismäßig langen Weihnachtsfcrien wieder ausgenommen. Die Tagesord nung für diese erste Sitzung des Hauses im neuen Jahre war eine sehr reichhaltige und wies namentlich eine Menge Interpellationen auf. Geheimrat Vr. Roscher vom sächsischen Ministerium deS Innern hat demselben Bericht über seine ergebnislos verlaufene Vermittelungsaktion im Crimmitschauer Streik erstattet, welcher Bericht alsdann dem Landtage zugegangen ist. Der Bericht bestätigt, was schon bekannt war, daß die Mission des Herrn l)r. Roscher an der Ablehnung der Forderungen der streikenden Arbeiter seitens der ver einigten Fabrikanten scheiterte. Die Unternehmer erklärten, in dem jetzigen Kampfe handele rs sich lediglich um eine Machtsrage zwischen ihnen und der Sozialdemokratie. Am Schlüsse seines Berichtes empfahl Geheimrat Roscher die Schaffung von Arbeiter-Ausschüssen in den einzelnen Fabriken. Die Zweite sächsische Kammer bewilligte am Montag die Kapitel 32 (Gesamtministerium, Staatsrat, Kanzlei) und 33 (Kabinetis-Kanzlei) unveiändert in der Schlußberatnng nach unerheblicher Debatte. Am welfischcn Hose in Gmunden gibt es jetzt neben dem bereits wieder in der Rekonvaleszenz befindlichen greisen Dänenlönig Christian noch einen zweiten Patienten, die Ex Königin Marie von Hannover. Dieselbe ist von einer leichten Lungenentzündung befallen worden; bis jetzt nimmt die Krankheit einen normalen Verlauf, doch find plötzliche Komplikationen wegen des hohen Alters der Königin keineswegs ausgeschlossen. Der ungarische Ministerpräsident Graf Ludwig Tisza hat in seiner jüngsten Andienz beim Kaiser Franz Josef dessen Genehmignng zur energische» Bekämpfung der Obstruktion im ungarischen Abgeordnetenhanse, eventuell zu dessen Auflösung, erhalten. In der Montagssitzung der österreichische» Delega tion hielt der Tscheche Kramarcz beim Budget des Aeußern eine hämische Rede über den Dreibund mit deutschfeind lichen Spitzen. Der bekannte französische Staatsmann Waldeck- Rousseau ist an einem linieren Leiden, dissen eigentliche Natur die Aerzte noch nicht bestimmt haben feststellen können, erkrankt. Sein Zustand gilt als nicht unbedenk lich, es heißt, die behandelnden Aerzte planen eine Gallen- steinoperativn bei ihm. Nichtamtlicher Teil. In Paris wurde am Montag ein Bankett der re publikanischen Handels- und Industrie-Komitees abgehalten, bei welchem ». A. auch der Hundelsmiuister Trouillo sprach. In seiner Rede führte er ans, die Republik sichere den Handeltreibenden und Industriellen des Landes, die ver möge ihrer Organisation die Republik verteidigt und ihr gedient hätten, als Gegenleistung Ordnung und Frieden zu. Dieselben würden gewährleistet durch die mächtige Armee nud die bewährte Allianz mit Rußland, wie durch das bestehende Bestreben Frankreichs, alle Z vistigkeiten unter den Völkern auf friedlichem Wege zu schlichten. Die Republik sichere ferner den Schutz der wirtschaftlichen Interessen zn, indem sie die Erneuerung vorteilhafter Handelsverträge vorbereite. Die Kaiserin von Rußland leidet an einer heftig auftretenden Jafluenza. In den htzlen Tagen zeigte sich bei der hohen Patientin eine abermalige Temperatnr-Er- höhung; die Zarin bedarf der größten Schonung. Es ist daher auch die für Februar prvj.'ktien gewesene Übersiedel ung der kaiserlichen Familie von Petersburg nach der Krim aufgegeben worden. Am Hofe zu Belgrad fällt diesmal der übliche Empfang anläßlich des griechischen Neujahrsfestes ans Be schluß des Ministerrates ans, wohl mrt Rücksicht auf die einigermaßen gespannte innere Lage Serbiens. Der englische Ministerpräsident Balfour hielt in Manchester eine Rede. Irr derselben behandelte er die ostasiatische Krisis, aber in ungemein reservierter und diplo- matisierender Form. Ueber die Stellung Englands im Falle eines russisch - japanischen Krieges meinte Balfour höchst vorsichtig, England pflege gegenüber seinen Ver bündeten alle ihm aus den Verträgen zukommenden Ver pflichtungen zu erfüllen. Ueber den kürzlich gemeldeten Kampf zwischen der englischen Expeditions-Kolonne im Somalilaudc unter General Egerton und einer Streitmacht des Mullah liegt j tzt ein amtlicher Bericht aus Loudon vor. Derselbe be- stätigt, daß der 5000 Mann starke Feind geschlagen wurde und 1000 Mann an Toten und Verwundeten, sowie zahl reiche Gefangene verlor. Die Engländer halten 41 Tote, darunter 2 Offiziere, 9 Offiziere wurden verwundet, ein O fizier wird vermißt. Zwischen Frankreich und Brasilien sind wieder ge regelte Handelsüeziehungeu durch ein handelspolitisches moclus vivonüi hergestellt worden. Die Meldungen über die ostasiatische Krisis hatten in den letzten Tagen eben begonnen, entfchieden sriedlicher zu lauten, da macht sich in ihnen Plötzlich wieder die ent gegengesetzte Tendenz bemerklich. So soll nach einer „Times"- Depesche auS Tokio der dortige Gesandte Chinas au den Prinzen Ching telegraphiert haben, es sei eine zweite Antwort Rußlands aus die Vorschläge Japans ein- gegangen, dieselbe laute aber ungünstig, weshalb sie von Japan gar nicht angenommen worden sei. Wenn Ruß land nicht nachgebe, so werde Japan sich gezwungen sehen, sofort die Waffen zu ergreifen. Im weiteren heißt es in dem angeblichen Telegramm deS chinesischen Gesandten, in Hinblick aus den möglichen Ausbruch vou Feindseligkeiten ersuche Japan China, strikteste Neutralität zu bewahren, die im Innern des Landes ansässigen Fremden zu schütze» »ud die Ordnung besonders in Schantung und Jännau aufrecht zu erhalten, um den fremden Mächten keinen Vor wand zum Einschreiten zu geben. — Die „Times" haben indessen schon so viele kriegerisch zurechtgestutzle Sensations meldungen aus Ostasieu gebracht, daß mau ihre neueste Leistung auf diesem Gebiete nur mit großer Reserve aus nehmen kann. Lokales und Sächsisches. Schandau. Nächsten Sonntag, den 17. Januar, werden sich in der hiesigen Turnhalle die Vorturner des ersten Bezirks zu einer gemeinsamen Turnstunde vereinigen. Ei öffnet wird das Tarnen nachmittags '^3 Uhr mit Keulen übungen, den: folgen Stab- und Ocdnnugsübungen, Bock- tnrncn und Nundlanf. Im Restaurant „Hvhenzvllern" findet im Anschluß darau Versammlung statt. Auf der Beratungsordnung steht neben den Neuwahlen eine Be sprechung über eine abzuhaltende Zöglings-Turnfahrt nach Hohnstein. Die Mitglieder der hiesigen Tnrngemcinde werden nochmals hiermit auf diese BezirkS-Vorlurnerstunde aufmerksam gemacht. — Am Dienstag nachmittag 5 Uhr fand die Alarmier ung der hiesigen Feuerwehren mit den neuen Nebelhörnern und durch die Signalisten der freiwilligen Turnerfeuer- wehr statt. — Auf das in der heutigen Nummer unserer Zeitung erschienene Inserat, Contre-Knrsus, erteilt von Herm Tanz- lehiec O. Hempel-Schandau, gestalten wir uns hiermit noch ganz besonders hinzuweisen. Dec Preis von 5 Mk. ist für den Kursus ein so billiger, daß nicht nur den Ortsbewohnern von Krippen allein, sondern auch der Bevölkerung der umliegenden Ortschaften (Postelwitz, Schöna, Reinhardtsdorf, Kleinhennersdorf re.) eine preis werte Gelegenheit geboten ist, sich in diesem für jeden Gebildeten so äußerst beliebten und gesellschaftlich unent behrlichen Zweig der Mnse Terpsichore auszubilden. An- mckdungen nimmt Herr Tanzlehrer O. Hempel, sowie der Pächter des „Deutschen Kaiser", Krippen, entgegen. Beginn des Kursus Freitag, den 22. Januar. Hoffen wir, daß von diesem Anerbieten, und zwar von Alt und Jung recht zahlreich Gebrauch gemacht wird! X — Im Hinblick auf die großen Vorteile, Welchs das Bestehender Gesellenprüfung bietet, wird den Eltern, Vormündern und Pflegern von Handwerkslehrliugen dringend empfohlen, ihre Schutzbefohlenen zur Ablegung dieser Prüfung anzuhalten. Andrerseits werden auch die Lchrherren darauf hingewicsen, daß ihnen gesetzlich die gleiche Pflicht gegen ihre auslernenden Lehrlinge obliegt. Diejenigen Lehrlinge, welche sich der Gesellenprüfung unter ziehen wollen, haben, wenn sie bei Lehrhecren, die einer Innung als Mitglieder angehören, in der Lehre stehen, die Gesellenprüfnug vor dem Prüfungsausschüsse der Innung abzulegcn, vorausgesetzt, daß diese das Recht zur Abnahme von Gesellenprüfungen besitzt. Die anderen Lehrlinge haben, wenn sie zur Gesellenprüfung sich melden, ein selbst zu verfassendes und eigenhändig zu schreibendes Gesuch bei der Gewerbe-Kammer einzureichen. Diesem Gesuche siud beizusügen ein ebenfalls selbst verfaßter und eigen händig geschriebener Lebenslauf, der Lehrvertrag, das Lehr zeugnis bezw. das Zengnis des Lehrherrn, daß und wie lauge der Lehrling bei ihm in der Lehre steht und die Zeugnisse der Fortbildungsschule oder der gewerblichen Bildungsanstalten, welche der Gesuchsteller besucht hat. Gleichzeitig ist bei Eiureichung des Gesuches die Prüflings» gebühr von 10 Mk. zn entrichten. Zur Prüfung für nächste Ostern sind die Zulassnngsgesuche nebst den er forderlichen Unterlagen und die Prüfungsgebühr spätestens bis Ende Januar 1904 einzugeben. Später eingehende Gesuche können möglicherweise erst für die Herbstprüfungen berücksichtigt werden. — Die sächsischen Sparkassen, deren Zahl sich auf 318 beläuft, hatten im Mouat Oktober Einzahlungen im Gesamtbeträge von 23189500 Mark aufzuweisen. Die Rückzahlungen betrugen 18016945 Mark, so daß sich für die Einzahlungen ein Mehrbetrag vou 5172 555 Mark ergab. In dem gleichen Mouat bezifferten sich die Ein zahlungen bei den Spcp kaffen der Stadt Leipzig aus 1927896,