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Englands Reichthum und sittliche Macht. (Schluß.) E t s - ir. Der Verbrauch dieses Metalls in England hat seit SV Jahren in unge- heurcm Grade zugenommcn. ES folge hier die Production der binnenlän dischen Fabriken, nach Tonnen berechnet, desgleichen das Quantum der Einfuhr und Ausfuhr, von 1806 bis 1840, für das Vereinigte Königreich: Jahre. Fabrikation. Einfuhr. Ausfuhr von Stangeneisen. Innerer Verbrauch. 1806 . . . 258,000 27,411 41,554 243,857 1823 . . . 432,AM 9,667 56,788 550,625 1823 . . . 581,000 14,997 45,352 639,745 1828 . . . 703,000 13,934 77,239 798,367 1838 . . . 1,100,000 17,571 219,204 1,005,496 1840 . . . 1,500,000 13,263 283,323 1,136,111 Diese rasche Zunahme der Production verdankt man der Schmelze in erhitzter Luft, einem Verfahren, welches den Preis des Metalls um ein Bedeutendes verringert. Im Jahre 1840 zählte man in England und Schottland 464 Hochöfen, und die Chiffre ihres Ertrages vertheilte sich in folgender Art: Ocrtlichkeiten. Tonnen Eisen. Tonnen Kohlen fbei der Fabrikation verbraucht). Wald von Dean 15,500 60,000 Süd-Wales 505,000 1,436,000 Nord-Wales 26,500 110,000 Northumberland 11,000 38,500 Iorkshire 56,000 306,500 Derbyshire 31,000 ! 29,000 Nord-Staffordshire .... 20,000 83,000 Süd-Staffordshire .... 407,150 1,582,IMO Shropshire 82,750 409,000 Schottland 241,000 723,000 1,396,400 4,877,000 Summe der bei den PuddlingSwerken verbrauchten Kohlen Tupfer. Perioden. 1801 —1810 1810—1820 1820—I8Z0 18Z0—1840 Durchschnuts-Quantitöt Durchschnittliche des Minen-Ertrago. Ausfuhr. . . 7,271 Tonnen 3,677 Tonnen . . 8,Z77 . 4,896 - . . 11,094 . 6,182 - . . 14,324 - 8,034 . Verbrauch im Innern. z,694 Tonnen 3,472 . 4,912 - 6,290 . Wir schließen mit einigen statistischen Bemerkungen des Herrn Porter über den Verbrauch an Fleisch, Brod und anderen Nahrungsmitteln: Eine Familie, die in einem der reichsten Viertel von London wohnt und aus Mann, Frau, sechs Kindern und zehn dienenden Personen besteht, konsu- mirtc im Jahre 1840: 6,668 Pfv. Fleisch, oder die Person täglich I,»,«» Pfv., jährlich 370-'- Pfo. 8,100 - Brod, - . - . 0,-7«- - . 2834 - 841 . Butter, . - - - 30-8 - In einem bedeutenden Handelshause Londons, das aus 114 Personen beiderlei Geschlechts, die alle erwachsen sind, besteht, wurden im Jahre 1841 verzehrt: 34,984 Pfv. Fleisch, oder die Person täglich 0,»-,» Pfv-, jährlich 306,8 Pfv. 40,464 - Brod, - - , . 0,-7-, - - 355 - Wir müssen bemerken, daß in den beiden angeführten Häusern keine be stimmte Quantität Nahrung dem Einzelnen zugemessen war; dies ist aber im nachstehenden Beispiele nicht der Fall: In einer Kinderbewahr-Anstalt, die alle Jahr im Durchschnitt 290 Kinder beiderlei Geschlechts enthält, beträgt der jährliche Verbrauch: 46,418 Pfd. Fleisch, oder die Person täglich 0,«-,» Pfv., jährlich 160 Pfd. 90,780 - Brod, - - - - 0,,«,« - - 313 - Nachdem Herr Porter solchergestalt in dem ersten Theile seines Werkes die Fortschritte derjenigen Verbrauchs-Arten gewürdigt hat, über welche die Rechnungs-Auszüge der Zoll-Aemter und des Schatz-Amtes ihm glaubwür dige Dokumente lieferten, geht er zum Studium der Bewegung über, die im persönlichen und sachlichen Eigenthum stattgefunden. Diese wird Gegenstand eines zweiten Artikels sepn. 6,877,000 Der niedrige Preis deö Eisens in England gestattet seine Verwendung zu sehr vielerlei nützlichen oder merkwürdigen Dingen, namentlich zum Bau von Dampfschiffen. Im Jahre 1820 wurde der „Aaron Manbp", das erste britische Dampfboot aus Eisen, gebaut und begann sogleich seinen Depeschen-TranSport zwischen London und dem Festlande. Dieses jetzt 23 Jahr alte Schiff Hal in seinem Kiele niemals Reparaturen nöthig gehabt. Ein zweiter, nicht minder glücklicher Versuch fand 1828 auf dem Flusse Shannon statt- Im Jahre 1832 fuhr die „Elburke" aus der Maschinenbau-Anstalt der Herren Mac-Gregor und Comp. von Liverpool nach der Küste Afrika'S und zweimal den Niger hinan. Seitdem hat ein einziger Maschinenbauer, Herr John Laird zu Birkemheat bei Liverpool, 48 eiserne Dampfböte gebaut, deren Total-Gewicht sich auf 12,AM Tonnen beläuft. Die Zahl der eisernen Dampfböte, die seit 1830 vom Stapel liefen, beträgt angeblich 180. Unter den größten nennen wir die „Guade loupe", eine Dampf-Fregatte von 788 Tonnen, welche Pairhans-Kanonen mit 68pfündigen Kugeln führt, vor allen aber den „Great-Britain", der erst kürzlich vom Stapel gelaufen ist. Seine gigantischen Verhältnisse sind, wie folgt: Länge . 320 engl. Fuß Breite 31 - Höhe (vom untersten Schiffsraum an)... . 31 . Wafferzug 16 - Die Maschine hat ioov Pferdekraft. Das Fahrzeug wird durch die Archime- dische Schraube in Bewegung gesetzt. Betrachten wir jetzt noch den mittleren Preis des EisenS in Glasgow, von 1838 biS 1843: 1838 4 Pfv. 2 Sh. 6 Pence die Tonne 1836 6 « 13 - — . 1837 4 . 12 - — . 1838 4 . 10 - — - 1839 4. 8- — - 1840 3 . 18 . — - 1841 3. 7. 6. 1842 2 . 10 . — . 1843 2 . 8.— . 1844 (bedeutend gestiegen, so daß die Preise jetzt höher als seit vier Jahren sind). Mannigfaltiges. — Mpsterien der Mysterien. In Paris erscheinen bekanntlich „Wahre Mysterien von Paris", herauSgegebcn von Vidocq, ehemaligen! Chef der geheimen Polizei. Mit diesen wahren Mysterien hat eS aber eine ganz eigene Bewandlmß, und wir erfahre» darüber Nachstehendes: Ein unbekannter Literat hat nach dem Muster des Sue'schcn Buches ein Manuskript vollendet, das er zum Buchhändler trägt. Dieser zuckt die Achseln und meint, der Markt sey schon zu überhäuft mit dieser Waare, und wolle man jetzt noch ein Buch ver Art anbringen, so müsse eS einen cffektmachenden Namen an der Stirn tragen. Beide kommen nun überein, dem alten Vidocq den Vorschlag zu machen, daß er seinen Namen hcrgebe, wofür ihm ein Honorar von 6000 Fr. angebotcn wird. Der Verfasser der vielgelescncn Diebes - Memoiren ging auf den Vorschlag ein; vermuthlich hatte er gehört, daß auch in Deutschland einer seiner Kollegen eine Nachahmung Sue's hcrauSgebe, und besser als dieses war das französische Machwerk jedenfalls. Gleichwohl bat er sich dasselbe zur Durchsicht aus; man kann doch unmöglich unter seinem Namen ein Buch erscheinen lassen, das man nicht einmal gelesen hat. Kaum ist jedoch das Manuskript in Herrn Vidocq'S Händen, als er erklärt, es nur unter viel vortheilhaftcrcn Bedingungen, als die ihm angebotenen, herausgeben zu wollen, und zwar „herausgeben" in beiden Bedeutungen des Worts. Hiergegen ward zwar von den Betheiligten eine Klage cingeleitet, doch bald darauf einigten sich die Parteien, und so ist denn daö Buch wirklich unter Vidocq'S Namen erschienen. Inzwischen macht der Verleger ein viel schlechteres Geschäft damit, als der frühere glänzende Absatz der Memoiren des ehemaligen Chefs der ge heimen Polizei ihn hatte erwarten lassen. Der Markt ist in der That zu über füllt mit schlechten Nachahmungen Sue's, dessen UlMores, wie jetzt die fran zösische Kritik behauptet, selbst nur eine Nachahmung der „Memoiren des Teufels" von Soulie seyn sollen. Wir haben die letzteren nicht gelesen und wagen daher weder einen Vergleich noch ein Urtheil. Doch glauben wir, daß, wenn die nicht besser wären als die Illömoires üu üisble, sie uns gewiß eben so unbekannt geblieben seyn würden, als diese. Die auch ins Deut sche übersetzten Hintere« üe I-onüre« von (angeblich) Francis Trollop sind übri gens eine noch viel größere Beutelschneiderei als die Vruiü 3lvstere« äs ksrin. Letztere tragen doch wenigstens noch die Farbe der Lokalität, wenn auch mit dem Pinsel eines Pinsels aufgetragcn; der Verfasser der 5I>8Are!i ü« I-onüre« da gegen soll sich nicht länger als drei Wochen in London und in England über- Haupt aufgehalten haben, weshalb denn auch Alles, was er darstellt, aus Pariser Zuständen abgezogen ist und den Charakter der naivsten Unwissenheit an sich trägt. HerauSgegebcn und redigirt von I. Lehmann. Im Verlage von Beit S» Comp. Gedruckt bei A. W. Hayn.