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693 Wasser einen reichlichen Theil harzig Ler Be st a n d r h e i l e fallen. Diese nnd die folgende Rinde sind neuerlich von unserm berühmten Pharmacevten dem Herrn D. Struve und auch vom Herrn Hofapotheker Seyffart genau untersucht und chemisch geprüft worden. 2) Die u n a cb t e oder giftige A u g u st u , r a kömmt aus Ostindien, ist seit dem Zahre 1804 bekannt und in den letztverwichcnen Jahren wegen einiger durch sie verursachten Unfälle mehr berück sichtiget worden. Sie kömmt thcils in dickem, gelben, gröber», schwer zerbrechlichen, zusammengerollten, von au. sien mit warzenförmigen weißgraulichten oder rost farbigen Flechten besetzten, auf der inncrn Flache ebenfalls gelblichten Stücken vor, thcils zeigt sie sich weniger gerollt, von bräunlicher Farbe und auf der inner» Fläche ti n t e n fa r b ig, schwarz grau oder dunkelbraun; auf dem Bruche ist sie porös und nicht harzigt, übrigens geruchlos und von einem widrigbtnern, gewürzlosen Geschmacke. Beim Kauen wird ihre Farbe bleicher. Zu Pulver ge stoßen ist sie theils hellgelb, theils schmutzig graubraun. Der waßrigte Absud derselben färbt die Lein wand nicht, ist von schmutzigdrauner Farbe und läßt nach 24 Stunden einen ähnlich gefärbten Satz fallen. Das Deeoct giebt ferner durch Kalilöfung einen fchmntzig grünlichten und mit der 'Auflösung des schwesclsauren Eisens einen h a u fi g e n g r au- schwarzen Niederschlag. Der weingeistige Auszug sicht blaßgelb aus und setzt bei der Verdünnung mit Was ser kein Harz ab. Der reichliche Bitterstoff der falschen Augustu- ra ist dem der Kräben - Augen nux vomica) ähnlich, die Gegenwart der Blausäure darinnen aber noch zweifelhaft. Nach Anführung der vorstehenden Kennzeichen und Unterscheidungsmerkmale, unter welchen vor- züg'ich der gänzliche Mangel harzigterBestandtheile und der schwarzlkcharaue Niederschlag durch schwer felsaurcs Eisen aus dein wassecichten Absude der »nächten Rinde hervorstechend ist, sollte man glau ben, man könne nun diese beiderlei Rinden recht gut von einander unterscheiden, allein leider ist die ses der Fall bei weitem nicht immer, denn cs giebr mehrere Arten der achten und uuachten Augustura, welche in ihrem äußern Ansehen bald von einander stark abwetchen, bald einander sehr ähneln und leicht mit einander verwechselt werden können, auch dann bei der chemischen Prüfung, deren Veranstal tung oft zu umständlich ist, abweichende Resultate geben, so daß in zweifelhaften Fällen selbst der ge übteste Pharmacevt oft nicht in: Stande ist, zu be stimmen, ob er ein handhabendes Seück für ächt, oder unächt halten soll, indem weide Arten unter einander gemischt im Handel verkommen. (Der Beschluß folgt.) Der Sieg des Guten. Nur Kleinmuth und Unglaube kann hoff nungslos verzweifeln, wenn Zeitereignisse cintrcten, wo der Sieg des Bösen obwaltet. Durch das Ge genstreben des Bösen erzeugt sich das Gute, und nur im Gegensätze zum Laster erscheint die Tugend. Dies ist der Gang der Welt, und in diesem rastlo sen Widerstreite der entgegengesetztesten Elemente treten Perioden ein, wo allerdings das Unrecht über das Recht, das Döse über das Gute den Sieg er ringen zu wollen scheint. Doch niemals ist dies für die Dauer der Fall; denn daß der Sieg der Tugend und Gerechtigkeit imWel'plane liege, lehrt uns die Weltgeschichte, so wie die hesti e Stimme des frommen, unwandelbaren Glaubens, welche in jedem treuen Gemüthe unablässig tröstend und erhe bend tönt. Darum schwindet dem Gläubigen auch in den Uefsten Schicksals nächten nimmer der Muth und die Hoffnung, Ze mächtiger das Döse an-