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Drum, armer Bruder, zage nicht; Gort, Gott sey deine Zuversicht*. Elsterberg- im Votgtlande. Ackermann. Anzeige. Dresden, im Vertag des Herrn Verfassers, Joh. Christ. Hasche: Diplomatische Ge schichte Dresdens von seiner Entstehung bis ans unsere Tage, ir Theil. Z. Dres den 1316. i Alph. io Bog. mit 47 Ur kunden. i Thtr. L gl. Prämlm. Preist. Weder dieses Blatt, noch der enge Naum dessel ben verstauet eine ins Specielle gehende kritische Veurtheilung des so eben ««gekündigten Wertes, so wie ich noch weniger die Absicht habe, mich zum kompetenten Richter desselben auszuwerfen; sondern meine Absicht geht nur dahin, den Freunden der vaterländischen Geschichte anzuzeigen, daß es er schienen ist. Bei dieser Gelegenheit aber sey es mir wenigstens vergönnt, zu sagen: daß, wenn Nicolai in seiner Geschichte der Residenzstadt Ber lin den strengen Anforderungen der Kritik auf das Vollkommenste entsprach, die der strenge Richter von einem Topographen unnachläßlich verlangt, so weiß Unterzeichneter nicht, ob er obiges Werk des wür digen und um Dresdens Geschichte so hochverdien ten Taupredigers, Herrn Hasche, Nicolais Ge schichte von Berlin an die Seite sehen, oder der selben gar vorsetzen soll, wozu ihn der gediegene Vortrag, die Pracision, das genaue Abwagen des Wahren von dem Irrigen, die richtige Uebersicht des'Einzelnen zum Ganzen, und der historische Scharfblick in Auffassung von unbedeutend schei nenden Datis, die der würdige Herr Verfasser nach allen Regeln der historischen Kunst auf das Glücklichste oft da zn benutzen versteht, wo ein 602 undurchdringliches Dunkel ihn keinen Ausgang aus dem Labyrinthe finden lassen würde, oder archi valische Nachrichten ihn ganz verlassen, und zwar so entscheidend, daß ihm in den meisten Fallen der Historiker unwillkührlich folgen muß. In seinen kühn gewagten Conjecturcn, die der Herr Verfass scr auf das Glücklichste zu lösen versteht und sie zur historischen Gewißheit erhebt, erkennt der Histori ker den ehrwürdigen Veteran, der seinen Gegen stand zu behandeln versteht und sich eben deswegen um Dresden in seiner Geschichte so hochverdient macht. Gefälliger würde sich der Herr Verfasser dem so gutmüthigcn Dresdner Publiko erwiesen haben, wenn derselbe weniger Satyre, Lie übri gens zu nichts führt, in Anwendung gebracht hätte. Nühmenswerth ist die Ordnung, mit der Herr Hasche seinen Gegenstand behandelt. Durch die seinem Werke, am Ende jeden Jahrhunderts, hin zugefügte Betrachtung über den herrschenden Zeit geist und Verfassung Dresdens fetzt er seinen Leser in den Stand, daß er, indem er sie in er vcca andell, sagen kann, er habe zu allen Jahrhunderten in Dresden gelebt, und sey Augenzeuge von aller V randecung und Wachs thum dessen snccessiver Kultur gewesen. Der Neid wird zwar hin und wieder einiges, aber nichts Erhebliches zu tadeln finden, und wo hier der Orr nicht ist, dieses auszuheben. Endes- genanntcr, der sich seit 47 Jahren mit Diplomatik und Geschichte, besonders und vorzüglich mit der Geschiel te des Vaterlandes, beschäftiget hat, selbst eine nicht unbedeutende historische Bibliothek und einen wahren Schatz von kleinen historisch - topo graphischen Schriften über Sachsen besitzt, die au ßer der scinigen auch die Grund ig'sche und Grahl'- sche Sammlung unzertrennt enthält, und womit cr in manchen Fallen dem Herrn Verfasser hatte aus- helfen können, muß bei dem Studio, das er 4ss Jahre pflegte und in das Detail überging, das laute und für Herrn Hasche rühmliche Vekenntniß ablegen, lange Zeit nicht so etwas Reiferes und Ge-