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435 welches in seinen Quarrees und Schlachthaufen nicht wich und nicht wankte. Zweihundert Mann Schwedischer Kavallerie gelang es zwar in ein noch nicht völlig geschlossenes Quarröe zu dringen; doch dien brachte die Sachsen nicht aus der Fassung, und von jenen zweihundert retteten nur 4 bis 5 durch die Flucht das Leben; die übrigen sielen unter Len Sächsischen Kugeln und Bajonetten. Der Ver lust von Z Kanonen, welche wegen Mangel an Be spannung den Schweden in die Hande fielen, wur de Sächsischer Scits rühmlichst durch Erbeutung von L Paar Pauken und z Standarten erseht. Der ganze Verlust Ler Sachsen belief sich nicht höher als auf ohngefahr Zoo Mann, wahrend gegen Looo Mann Schweden sich an der Sächsischen Tapferkeit verbluteten. Karl XU. sagte von den bei P u n i tz gefallenen Sachsen, „daß sie keinen rühmlicher» Tod hatten finden können, als in diesem Gefechte." Vervollkommnet wurde der Ruhm dieses Rück zugs dadurch, daß nicht eine einzige Klage von Sei ten der Landbewohner über Zndisciplin der Krieger den Heldenzug der Sachsen entehrte. So wurde durch Entschlossenheit und Ausdauer dem Vatcrlande eine tapfere Schaar erhalten gegen eiircn Verlust, den der feindliche dreifach überstieg, und welcher mit den überstandenen Gefahren und Mühseligkeiten in keinem Verhältnisse stand. In fehr gnädigen Ausdrücken schrieb der König von Polen an Len Generallieutenant von der Schu lenburg, ohne seinen Bericht abgewartet zu haben, und erhob ihn — fein hohes Verdienst anerken nend — zum wirklichen General, mit dem Bedeu ten, daß die Zeitumstande nicht erlaubten, seine Thaten nach Würden zu belohnen. Der Morgen. Du erneu'st des Herzens Wunden, Tag, den meine Sehnsucht rief. Traurig denk' ich jener Stunden, No ich einst so ruhrg schlief. Alles schlaft, nur meine Klage Lebet noch; um Mitternacht Fühl' ich starker meine Plage, Und mein thronend Auge wacht. Sanft und wohl ruh'n hier die Kleinen, Die am Tage um mich sieh'n, Wenn ich klage, mit mir weinen, Mit mir Gott um Hülfe sieh'n. O kann mich kein Arzt mehr retten, Gott der Gnaden, so hiss Du! Ziehe nicht die schweren Ketten, Die mich drücken, fester zu. Gott, allein Du kannst es lindern, Du, von dem mein Leiden kam! Reiß mich nicht von meinen Kindern, Tod, der mir die Gattin nahm! Nimm, Verderber, nicht uns beide, Nicht die zweite Stütze hin! Meine Kinder, meine Freude, Laß mich sie doch erst erzieh'n! O! dann will ich gerne kommen, Lächelnd reich' ich Dir die Hand? Und Du führst mich zu den Frommen Hin in jenes öeßre Land. Auflösung des Räthsels: Friedrich v. Klotz. Schöpferkraft.