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4^4 einige Mitglieder des Stadtraths und andere Freunde der Wissenschaften bildeten hier einen Verein, der durch die beglückende, ehrenvolle und ermunternde Gegenwart Ihrer Königl. Hoheiten, der Prinzen Friedrich August, Clemens und Zohann, zu einer, in Wabrheit, schönen und glänzenden wissenschaftlichen Versammlung erhoben wurde. — Hier sähe man, wie sich — ganz im va- terlandrschen Geiste — das erhabene Rcgentenhaus, die ob^sten Staatsbehörden und die Bürger verein ten, um das rege Streben für die Cultur der Wissenschaften und der Künste immer mehr zu befördern und um jenen reinen, fruchtbringenden Sinn, den Sinn: für Gott, König und Vaterland tief und unvergänglich in aller Herzen zu legen. Der Hofrath und Durector O. Seiler empfing, in Gegenwart der sänuntlicben Professoren, die Königlichen Prinzen mit einer kurzen Anrede, und eröffnete dann die Feierlichkeit mit einer Rede in lateinischer Sprache: cke vnililuto ex anAmento aeaclemiarnm in rem puftlieam et ordern litteratum re- ckuntlante, et cke Ojr^ortmurtutibus, Drescku uck ulenckam acuckemiam cftirur- Aieo - meckieum exeellut, worauf der Hofrath I). Kreyfig: über Volks - Arzneikunde und Volksärzte im Gegensatz, und der Professor I). Carus: über das Vorkommen und die verschiedenen Arten der fossilen thierischen Ueberreste, in deutscher Sprache redeten. Am Ende übergab eine Deputation der Studirenden: die Herren Graffe, Nöber und Franke, Sr. Königl. Hoheit, dem Prinzen Friedrich August, ein an Se. Majestät den K ö n ig gerichtetes Gedicht, wobei der Oberwui darzr Graffe, die dankbaren Gesin nungen der Studirenden, allen Hoheit Beförderern dieser heilbringenden Anstalt auszusprechen suchte. Ein in dem Saale, neben dem großen Auditorio, befindliches Musikchor erhöhete, unter der Di- rection des Herrn (^. Schwarze, diese Festlichkeit, und begleitete zum Schluß, nach der Melodie: Den König segne Gott! den Gesang eines Chors der Studirenden: Heil, Sachsens König, Dir! Sr. Majestät dem Könige Selbst batte der Hofrath I). Kreysig, im Namen der sämmt- lichen Professoren, am Morgen dieses festlichen Tages ein Gedicht auf einem Kiffen, auf welchem der Name des treu verehrten Königs durch Blumen und Pflanzen verzeichnet war, in Ptllnitz überreicht- Die sammtlichen Studirenden waren bei der Feierlichkeit gegenwärtig, und der unter ihnen herr schende gute Geist, ihr ernster, für das Nützliche, Wahre und Gute empfänglicher Smn, sprach eS deutlich aus: daß tiefer, inniger Dank und der feste Entschluß, hier zu reifen und einst der Menschheit zu nützen, ihre Herzen belebte. — Wie einflußreich aber die Gründung dieser Akademie werden kann, wird am besten aus einer kurzen Anzeige der mehrfachen Zwecke erhellenwelche dieselbe nach dem Willen ihres erhabenen Stif ters zu erfüllen hat. Es sollen erstlich, durch sie alle Hülfsmittel vereinigt werden, welche eine große Sta't, mit ihren volkrei chen Umgebungen, allein vorzüglich reichlich darbietet, um durch praktische Anstalten jun gen Aerzten, die auf Universitäten ihre Studien schon vollendet haben, Gele-