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468 Von keiner Hand gelenkt, und findet sicher, Sie vorn Instinkt getrieben, seine Dahn. Das regende Gewühl der Faden scheint Sich selbst zum künstlichen Geweb zu fügen. Die S ch nelldrucknlasel)ine, von Herrn König ,, cmem Deutschen in London, erfunden. Es streckt sich hier ein wnßer Dogen aus, Mit Plitzesschnclle nimmt er auf das Wort, Das, kaum gedacht, geschrieben, tausendfältig sich erneuet, Nun weitecleuchtend weiter sich verbreitet. So geht auf der Unsterblichkeit geweihtem Felde Der Menschen Kunst und Fleiß unendlich rastlos fort. Die vierte Ode des ersten Buchs der Oden des Horaz. An S e st i » ö. (frei übersetzt.) Der Frühling lögt des Winters starre Dande, Es weht der Zephyr auf begrünter Flur, Der Schiffer zieht den leichten Kahn vom Strande^ Die Heerd' erfreut sich wied r der Natur, Vertauscht den Stall mit blumenreichen Auen, Indes der Landmann eilt, das Feld zu bauen. Kaum dämmert Luna, da erscheint Cythere Und führt die holden Grazien zum Tanz, Es mischen sich der Nymphen leichte Chöre Sanft in der Charitinnen Freuden Kranz. Hetastos Hammir tont; umolitz, vom Feuer Treibt er zur Tätigkeit die Ungeheuer. Frisch auf! erfasset, Kränze euch zu binden, Die Erstlinge der blühenden Natur Last uns das Haupt mit hnl'ger Myrth' umwinden, Hinaus, hinaus! zum Reihen auf ow Flur! Im dunkeln Haine weiht dem Faun Altäre, Dringt Dock und Lamm des Waldes Gott zur Ehre. Der Tod naht sich mit immer gleichem Schritte Des Arinen Strohdach, wie des Neichen Haus, Es klopft an den Palast, wie an die Hütte, Mit kalter Hand, nicht Einen nimmt er aus; Drum, Sestius! wirst du lange leben, So laß nur Freud' und Liebe dich umschweben. Wie kurz sind dieses Pilgerlcbens Träume! Wie kurz ist sie, die Hoffnung, die uns winkt — Gingst du einmal hinab in Pluto's Räume, Vergebens dir der Stern der Rückkehr blinkt. Steigst du ins düstre Manenland hernieder, Umschließt dich Nacht, und du kehrst nimmer wieder. Und dann ist alle Herrlichkeit verschwund-m. Du schlürfst nicht mehr mit Lust den goldncn Wein. Dahin auf ewig sind die frohen Stunden, Des Festes König wirst du nicht mehr seyn, Kein zarter Licydas wird da noch leben, Kein Mädchen je dich wonniglich umschweben. der jüngere. An die neuern Amazonen. Eure Kreuze, eure Orden, Euch im blut'gen Kampf geworden, Und den Kranz, den Ruhm euch flicht. Neid' ich, Heldinnen, euch nicht. Höheres Verdienst erwerben, Als im Kampfgewühl zu sterben, Kann das Weib, wenn tren es nur Folgt der Stimme der Natur. In das sterblich arme Leben Mannern Himmelsrosen weben, Sang im lieblichen Gedicht Schiller, sey der Frauen Pflicht.