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einen redlichen Bedienten, der seinen Herrn unge^ mein liebte. Er suchte ihn des Nachts, in der Absicht, ihm ein anständiges Degräbniß zu besor gen; er konnte ihn aber nicht erkennen. Da er nun im Begriff stand, wieder weg zu gehen, ward er beim Scheine des Mondes eine hervorstechende Hand und an derseiben den Schimmer eines dia mantenen Ringes gewahr, an welchem er seinen Herrn erkannte. Er lud ihn auf seine Schultern, und weil er noch einige Zeichen des Lebens bet ihm verspürete, so trug er ihn in das Hospital der Verwundeten; die Wundärzte wollten ihn aber nicht annehmen, weil sie ihn für unheilbar hielten. Dieses schreckte jedoch den Bedienten nicht ab, son dern er trug seinen Herrn in ein Privathaus und ließ ihn durch Aerzte und Wundärzte pflegen. Die sen glückte es, ihn so weit zu bringen, daß einige Hoffnung zu seiner Genesung war. Nun ward die Stadt durch Sturm eingenommen, und in der er sten Wuth der Sieger und der Hitze der Plünde rung kamen auch ein Paar Soldaten aus das Zim mer des Civile und warfen ihn unbarmherziger Weise drei Stockwerk hoch zum Fenster hinaus. Zum Glücke fiel er auf einen Misthaufen, wo er drei Tage liegen blieb, ohne daß sich ein Mensch um ihn bekümmerte. Von ohngefahr fand ihn ei ner von seinen Anverwandten, Namens Dikroci. Dieser ließ ihn aufheben und auf sein Landguth bringen, wo er, durch Hülfe der Aerzte, wieder zu seiner völligen Gesundheit gelangte und nach der Zeit noch 40 Jahre lebte. Fast eben so wun derbar ist der Eintritt dieses Mannes in das Le ben. Seine Mutter starb in Geburtsnöthen; der Vater war abwesend und kam erst zwei Tage dar, auf nach Hause. Wie er vernahm, daß man das Kind nicht von ihr genommen hatte, wollte er, gegen alle Wahrscheinlichkeit, dennoch einen Ver such machens ob das Kind vielleicht noch leben möchte. Er ließ einen Wundarzt holen, und die ser brachte durch den Kaiserschnitt den jungen Et- vile glücklich auf die Welt. Der Freiherr. Zu ungeheuer sey des alten Freiherr» Stolz, Um euch nur anzusehen? Er muß euch ja verschmähen: Er stammt von Adam; ihr aus Noah's Archen — Holz. Gnome *). Der lautet gern die Diebes-Glocken, Der selbst am meisten lugt und trügt; Wer Andrer kleine Fehler rügt, Hat selbst das meiste Werg am Nocken. *) Gnome, ein Kcrnspruch, eine Maxime. Zweifel. „Die Freiheit lebe hoch; „Die Unterdrückung sterbe!" Srirbt die, so wird drum noch Die crsi're nicht ihr Erbe! Seufze r, als Antwort auf eine Pränumeratious-Ein ladung. D» trittst nun Mlt dem Schatz des Urwortthums hervor? Ach, hilf mir erst zum Quell des ErzgeldthumS empor! Mke.