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r. BllterMNche Beitrüge Nr. Dresden, den >2. Januar 1316. Die Neujahrs-Nacht N?it der Abendsonne letztem Strahle Sank Ker hem'ge Tag hin in sein Grab, Und ein Jahr eitt nun mit einem Male Ewig zur Vergangenheit hinab. Harrend sitzen wir beim Abschiedsmahle Und ergreifen bald den Wandersiab, Um den schweren, düstern Weg zur Bahre Zu verfolgen in dein neuen Jahre. Horcht! Jetzt tönt der Schlag der großen Stunde, Die Vergangenheit und Zukunft cim! Sie verkündet uns mit ehrncm Munde, Daß der letzte Augenblick erscheint. Denn vollendet hat das Jahr die Runde, So wie es der Ewige gemeint. Sterbend siblagt cs jetzt die Augen nieder. Kehret nimmer, nimmer zu uns wieder. Sergen ihm! Trotz manchen schweren Wunden, " Die ec uns, gleich zwanzig frühcrn, schlug; Haben wir ein Gut in ihm gefunden, Welches uns Entschädigung genug Siebt für tausend jammervolle Stunden. — — In der Deutschen heil'gem Kriegeszng Ward die Macht der Tyrannei bezwungen, Freiheit, Glück und Friede uns errungen. -- Dunkel zogen Wolken sich zusammen, Dlttzerfüllt, das Firmament entlang, Drohten sich gar schrecklich zu entflammen,. Zu der deutschen Freiheit Untergang! — — Da erschienen, um sie zu verdammen, Nur zwei Sonnenstrahlen. — -—Es gelang! Blücher, Wellington, — dies sind die Helden; Lohn' es ihnen Gott in bessern Welten! . Aber, wollen wir der Nutz' genießen, Die der Himmel gütig uns verliehn, . Darf kein deutsches Blut so bald mehr fließen, Muß der Fürsten eifrigstes Bemühn Dahin gehn, den Frieden auszugießen Auf die Völker. — Dann wird neu erblühn Deutschlands Sinn und Einigkeit und Stärke, Würdig jener großen Männer Werke.- Darum wollen wir zum Himmel flehen, Daß der Keim, den Eintracht uns gebar, Möge nicht in der Geburt vergehen, Sondern grünen jetzt und immerdar.