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Ksc/s c/e§ Vo^L/f^snc/sn c/s5 ^/avp/vs^s/n/AvnZ c/s§ c/svfLc/isn Oc^lsnkauL /n 605/«/- 53. Jahrgang Wirtschaftszeitung des deutschen Gartenbaues Amtliche Zeitschrift für den Gartenbau im Reichsnährstand und Mitteilungen der Hauptoereinigung der deutschen Gartenbauwirtschast Berlin, Donnerstag, den 10. De ember 1936 Hauptschrift lei tung Berlin 8V?61 tsorcksiraße 71, Fernruf b S, 440» Nummer 50 Ätu< undRvden Kampfabschnitt Erwerbsgartenbau Wenn wir alljährlich einmal hier in Goslar bei dem großen ParoleLmpfang des deutschen Bauern tums vor deutschen Bauernführern über unseren eigenen engen Kampfabschnitt sprechen, so müssen wir und müssen unsere Zuhörer wißen, daß nicht in jedem Jahre Neues gesagt werden kann; ja, daß es geradezu verhängnisvoll wäre, wenn wir zu den grundsätzlichen Dingen unserer Arbeit in ;edsm Jahre Neues sagen müßten. Es darf sich also eigentlich nur darum handeln, in diesem Be richt festzustcllen, in welcher Phase der Entwicklung wir stehen, wie wir den Weg, der hinter uns liegt, gegangen sind, und wie wir glauben, die Strecke Wegs, die nun vor uns liegt, gehen zu sollen. Das Ziel, dem wir zustreben, bleibt ja immer das gleiche und es bleibt auch gleich im Grundsätzlichen der Motor unseres Strebens, das sozialistische Wollen. Dennoch: Die Ausrichtung unseres Arbeits einsatzes kann und darf selbstverständlich nicht ein starres Festhalten an irgendeiner, nun einmal ge wählten Form bedeuten. Hier werden gewiße Wandlungen notwendig, die sich aus den Ergeb nissen unserer Arbeit von selbst folgern. Auch das Tempo in unserer Vorwärtsentwicklung wird nicht immer gleich sein können, und vor allem wird das Bild in jeder einzenlen Phase stark beeindruckt wer den von dem Entwicklungsgrad, den die Wirtschaft auch ans anderen Gebieten unseres Lebens erreicht. So bleiben die großen Geschehnisse unseres Volks lebens selbstverständlich auch aus unsere Arbeit nicht ohne Wirkung. Einfluß des Merjahresplanes Ao wird nach der Verkündung des Vierjahres planes beispielsweise manches anders zu werten sein, manches möglich sein, was vielleicht noch vor kurzer Zeit unereichbar schien. Ob dieser oder jener Schritt, der im Zuge der Entwicklung selbstverständlich ist, heute oder mor gen schon gegangen werden kann, das sind Ent scheidungen, die ost von der wirtschaftlichen Gesamt lage — oft auch von rein politischen Erwägun gen —, von den uns vorgeordneten Stellen getroffen werden müssen. Insoweit also ist dieser alljährliche Bericht bedeutungsvoll, jedoch nicht — glaube ich — von Bedeutung in der Aufzeigung des Zieles, das der einzelne Sektor in der Marktordnung vor sich sieht. Es wird sich also manches wiederholen müssen, was schon öfter gesagt ist. Das Sondergebiet der Hauptvereinigung der deutschen Gartenbauwirtschast ist besonders vielge staltig und ist in vielen Stücken aus der Eigenart des Erzeugnisses heraus so verschieden von den rein landwirtschaftlichen Dingen, daß ich auch heute wieder darauf zunächst Hinweisen muß. 1. Die Erzeugnisse des Gartenbaues sind nur zum Teil unentbehrlich und gehören auch da, wo sie aus der Lebenshaltung des Volkes nicht sortzudenksn sind, nicht zur letzten, primitivsten Vensorgungssicherung des Volkes. 2. Nur ein geringer Teil der gartenbaulichen Er zeugnisse ist im rohen oder im verarbeiteten Zustande stapelfähig, wie die rein landwirt schaftlichen Dinge. Es scheidet also in der Ver sorgungstechnik bei dem weitaus größten Teil unserer Erzeugnisse der Ausgleich durch Vor ratshaltung und Ueberlagerung aus. 3. Fast alle landwirtschaftlichen Emeugnisse sind begehrt, sind nicht in so reichem Maße vorhan den, daß Absatznöte entstehen. Umgekehrt ist es bei den meisten unserer Erzeugnisse, wenn nicht gerade Fehlernten, wie in diesem Jahre beim Obst, gegeben sind. Marktordnung bei Knappheit ist anders als Marktordnung bei Ueberfluß, besonders wenn das Marktgut so schwer überlagbar ist. Und unsere Gartenbau- evzeugnisse sind, marktmäßig gesehen, vielfach besonders schwer zu handhaben. Ich erinnere an die Leichtverderblichkeit vieler Gartenbauerzeugnisic. Ich erinnere daran, daß durch Witterungs einflüße ost ein stoßweiser Anfall erfolgt und an den Markt drängt. Ich erinnere an die außerordentlich gro ßen Qualitätsunterschiede innerhalb der gleichen Erzeugnisse, die nur langsam durch sorgfältige Erziehung unserer Erzeuger aus geglichen werden können. Ich erinnere daran, daß ein Teil dieser Erzeugnisse nur zusätzliches Nahrungsgut be deutet, daß ein Teil überhaupt nicht der Er nährung dient. Ich erinnere daran, daß die Erzeugnisse des Gartenbaues oft schwer miteinander ver gleichbar sind, da sie Einzelleistungen beson derer Kulturen tmrstellen und daran, daß viele dieser Erzeugnisse als Ware äußerlich kaum zu werten sind, sondern ihren tatsäch lichen Wert in der inneren Struktur des Einzelgutcs besitzen. Ja, ich könnt« diese Sonderheiten unserer Er zeugnisse noch an vielen anderen Maßstäben dar stellen, um die ungeheuren Schwierigkeiten aufzu zeigen, die sich bei der Marktordnung aus unserem Sektor ergeben. Zwei Einwände, die hier leicht erhoben werden, seien von vornherein klargestellt: 1. Die Konservierung von Obst und Gemüse und damit die Haltbarmachung und Ueberlagerungs- möglichkeit ist nur begrenzt gegeben; denn einmal lassen sich nur gewisse Obst- und Gemuscarten überhaupt konservieren, und zum anderen ist es nur in ganz beschränktem Umfange möglich, Ueber- ernten durch Herausnahme aus den Märkten in die Konservenindustrie zu überführen. Die Konserven industrie ist ganz selten in der Lage, Ueberstände der Märkte zu einwandfreien Konserven zu ver arbeiten, sie braucht hierzu frisches und meist spe ziell für die Industrie angebautes Gemüse. Der KoNservisrungsvorgang bedingt eine so starke Hand arbeit, daß jede Konservenfabrik in der Hauptsache auf eine kontinuierliche — möglichst gleichmäßige — Anlieferung Wert legen muß und nur in seltenen Fällen plötzlich anfallende Warenmengen auf nehmen kann. 2. Die Kühllagerung durch mechanisches Ein kühlen stößt vorläufig noch auf erhebliche Schwierig keiten. Viele Arten und Sorten von Obst und Ge müse vertragen die Kühllagerung nicht. Dann: Der Wert unserer Erzeugnisse steht gegenwärtig noch in keinem Verhältnis zu den Kühlkosten, da bei ist nicht genügend Kühlraum vorhanden. Und dennoch wird hier viel zu ereichen sein, und ich sehe im Ausbau der Kühllagerung große Hilse für die Marktregelung im Gartenbau. Markkenklaskung durch Industrie Die einzig wirklich fühlbare Entlastung kann die Industrie im Augenblick nur bei der Marmeladen herstellung bringen, also für die Obstarten und -forten, die zur Herstellung von Halbfabrikaten (Pulpen) geeignet sind, aus denen dann später Fertigprodukte hergestellt werden. Und diese eine Möglichkeit der Äusgleichsbeschaffung durch dis Marmelndeninduftrie ist von uns im vergangenen Jahre weitestgehend eingesetzt worden. Hier auch ist es möglich, Festpreise für die Rohware nicht nur für ein Jahr, sondern für eine längere Zeit von Jahren vorzuschreiben, weil ja hier die Möglichkeit gegeben ist, auch einmal besonders große Mengen aufzunehmen rind dadurch die wirtschaftliche Unter mauerung für die Festpreise zu schaffen. Das Kernstück der landwirtschaftlichen Markt ordnung, die Festpreise, sind also, wirtschaftlich ge sehen, nur bei einigen Erzeugnissen denkbar. Wo hier die Grenzen im einzelnen liegen, ist abschließend erst zu sagen, wenn die Erfassung der einzelnen Er zeugnisse weiter vorgetragen ist. Wir haben Fest preise heute — wie gesagt — beim Jndustrieobst, bei Zwiebeln, wo die wirtschaftliche Sicherung durch zusätzliche Einfuhr gesunden wird, ferner bei Baum- schulerzeugnissen und Sämereien. Festpreise im Gartenbau nur begrenzt möglich Das Mittel der Festpreise kommt jedenfalls im gegenwärtigen Augenblick für die Marktregelung im Gartenbau nur begrenzt in Frag!?. Deshalb mußten andere Wege gesucht und gegangen werden. Denn, daß wir aus die Marktregelung auch für Gartenbauerzeugnisse in keiner Weise verzichten können, beweist uns das hinter uns liegende Jahr mit zwingender Eindeutigkeit. Die Versorgungs sicherung ist auch auf dem Gebiete des Obst- und Gemüsebaues nicht fortzndenken. Der notwendige Verbraucherschutz zwingt zu scharfem Eingreifen und ebenso unerläßlich ist der Erzeugerschutz; denn die über 2 Millionen Klein- und Kleinstbetriebe, die ihre Existenzsicherung in Anbau gartenbaulicher Erzeugung finden müßen, bedingen die Ordnung auch hier. Schließlich zwingt die Marktordnung aus dem landwirtschaftlichen Sektor dazu, das kon junkturelle Abwandern jener spekulativen Elemente — die nun einmal überall noch vorhanden sind — aus der landwirtschaftlichen Erzeugung in die gar tenbauliche zu verhindern. Dies« Tatsach«, die wir im hinter uns liegenden Jahr besonders bei Kohl und Gurken erleben mußten, macht uns die größte Sorge und macht es notwendig, hier Abwehrmaß nahmen zu schaffen. Ich möchte mir versagen, ans Einzelheiten einzu gehen auf dem Gebiete des Tabaks, der Heilkräuter, Baumschulen, Sämereien, Blumen und Pflanzen. Hier konzentriert sich unsere Arbeit auf eine lang same Weiterentwicklung und einen organischen Aus bau der bisher vorgenommenen Arbeiten. Es ist für das kommende Jahr geplant, mit einer Meldepflicht und Abnahmekontingentierung jenen Konjunkturrittern das Handwerk zu legen. Bedeutung der Bezirksabgabestellen Bei den vielen Sonderkulturen — wie Baum schulen, Blumen, Sämereien, Heilkräutern u. s. f. — sind Sondermaßnahmen wie Berufsausweis und Genehmigungspslicht vorgesehen. Auf alle diese Ding« läßt sich jetzt im einzelnen nicht eingehen. Darstellen will ich dagegen die Funktion der Be zirksabgabe- und Ortssammelstellen, weil auf ande ren Gebieten ähnlich vorgcgangen werden soll. Was ich hierzu sage, hat zunächst nur Geltung für den Absatz im Gartenbau; wie bei anderen Dingen, vielleicht abgewandelt, das System funktionieren wird, soll damit nicht vovbestimmt sein. Die Voraussetzung für eine Ordnung der Markt vorgänge im Obst- und Gemüsebau ist die Erfassung aller der Mengen, die nicht direkt vom Erzeuger an den letzten Verbraucher abgegeben werden, son dern die in irgendeiner Weise auf dem Weg« über den Handel dem Verbraucher zugoführt werden. Solange die Erzeugnisse — oft in kleinen und klein sten Mengen — willkürlich in die Hand des Ver teilers kommen, so lange stellen sie für . den Ver teiler kein wirklich handelsfähiges Gut dar, und jo lange wird der Verteiler immer und immer wieder bemüht sein, die Ware so billig wie möglich in seine Hand zu bekommen, ohne daraus etwa die Ver pflichtung zu fühlen, an diesem billigen Preis nun auch den letzten Verbraucher teilnehmen zu lassen. Der einzelne Erzeuger mutz infolgedessen mehr o-der weniger der Willkür des Handels ausgesetzt sein. Er bleibt deshalb in unerträglicher Abhängigkeit vom Handel, und zwar von einem Handel, der — das darf ruhig gesagt werden — gerade auf unserem Gebiete noch stark mit nicht einwandfreien Elementen durchsetzt ist. Es liegt darin aber nicht nur eine unerwünschte und unerträgliche Unsicher heit für 'den Erzeuger, sondern es liegt darin auch ein« schwere Bedrohung für den wirklichen ehrbaren Verteiler. Wie oft ist dem Verteiler, der bereit war, einen angemessenen Preis dem Erzeuger zu zahlen, dann plötzlich der Weiterverkauf durch andere, die rücksichtsloser eingekauft haben, oder auch 'durch Erzeuger selbst, unmöglich gemacht. Schuh für den ehrbaren Händler Es mußte also daran gedacht werden, die Be reinigung herbeizusühren nicht nur zum Schutze des Erzeugers, sondern auch zu ermöglichen, daß der ehrbar« Handel ehrbar bleiben konnte. Wir geben ihm den gleichen Preisstart, das wiederum bedingt die Notwendigkeit eines Ausgleiches in der Qualität. Wir mußten also dafür Sorge tragen, Laß die Erzeugnisse, die nun auf dem Wege über die Verteiler an die Verbraucherschast herangebracht werden müssen, eine möglichst ausgeglichene Quali tät in Sortierung und Verpackung erreichen. Mengenausgleich möglich Und schließlich das wichtigst« — das die Erfassung unserer Erzeugnisse notwendig erscheinen läßt —, ist die Tatsache, daß wir ger<M im gartenbaulichen Gebiet sehr oft — je nach Gegend und Witte rung —, außerordentlich verschieden« Ernteanfälle haben, und daß ein Ernteausgleich innerhalb des Reichsgebietes erfolgen mutz, wenn eine möglichst gleichmäßig« Versorgung der gesamten Bevölkerung erreicht werden soll. Der Handel hat früher im freien Spiel dec Kräfte diesen Ausgleich nirgends auch nur an nähernd erreicht. Immer standen übcreichen Ernten in einem Gebiet schlecht versorgte Märkte in ande ren gegenüber; völlig unzureichende Preise aus der einen Seite — untragbare hohe Preise aus der anderen. Wenn wir schon, wie ich eingangs dar stellte, in sehr vielen Fällen Festpreise nicht er reichen können, so müssen wir versuchen, durch eine möglichst ausgeglichene Verteilung möglichst stabile Preise zu erzielen, d. h. mir müssen erreichen, daß möglichst jeder Bedarf gesunden und gedeckt wird, und jede starke Ernte den Volksgenossen aller Ge biete gleichmäßig zugute kommt. Die Handelsware wird durch eine Hand geleitet Das Problem ist nur zu lösen dadurch, daß ich alle Handelsware irgendwie in die Hand bekomm«. Nicht, daß nun etwa «in staatlicher Apparat Käufer und Verkäufer werden muß. Vielmehr habe ich das erreicht durch Schaffung von Einrichtungen, die einmal die wirtschaftliche Lebendigkeit und Verant wortlichkeit des einzelnen weitgehcndst in Dienst stellen, zum anderen aber eine starke Einflußmög lichkeit auf Leitung und Lenkung der Ware und d"ni litten Eudes auch aus eine Ausgeglichenheit für im /Vourm-sr. /lppekk an ckre /.aack-aamr§Le/isc^a/t. OrcknanF ckeutscüe/r ^aumeL. ^n/änFe cker Top/- anck luck/arra. ckrr ckeatsräea ökumo. TVur noc/r 29 Fcüa//t OrE/a«äa/kjp//anelln^e/r im O-Ltbaa. ObLtbaomLcL/n'tt ocksr -usrLräm'tt. Oer Lo^naa/maack brr ckrr mtrtLc/ra/TLr^en Thkaareasc^atr im ObÄ- aack äaa. k/eber ck/e Lat/oZmanF. ücäe AasLeap/keFe. rar örFäm'a e/Ltior-TisEar. Schlechte Zetten für Konjunkturritter Wir leben in einer schnellen Zeit. Ereignisse von größten: Ausmaß und von gAvaltiger Bedeutung überstürzen sich- Was gestern noch Tagesgespräch war, wivd heute zurückgedrängt durch neue Poli tisch« und wirtschaftliche Tatsachen, die das Inter esse an dem Geschehen unserer Zeit wachhaltcn. Ein ganzes Volk heute tm an dieser Hoch- Zeit politischen Erlebens und läßt sich begeistern"^ von den Leistungen einer erwachten Nation, als deren Glied sich jeder mit Stolz fühlt. Der einzelne wird mitgerissen von dem Schwung und der Einsatz bereitschaft, mit der weitreichende und entscheidende Probleme angepackt und gelöst werden. Während früher ein Wochen- und monatelanges Palaver in den diversen Parlamenten notwendig war, um ein lendenlahmes Kompromiß zwischen den verschiedenen „Ansichten" zu erzielen, ent scheidet heute nach reiflicher Ueberlegung der ziel bewußte Wille eines die Verantwortung tragenden Mannes. Da nimmt es nicht wunder, daß jeder einzelne im Volk sich mitgerissen fühlt von dieser Verantwortungsfreudigkeit und sein Teil zur Er reichung des Zieles beitragen will. Umso mehr fallen die Lauen auf, die sich nicht in Lie Front 'der Einsatzbereiten eingliedern können, sondern den Dingen abwartend gegenüberstehcu. Solange sie der Volksgemeinschaft nicht schaden, mögen sie in ihrem Zustand verharren, bis auch sie von der allgemeinen Begeisterung mitgevissen werden. Sofern sie aber bewußt di« Erreichung unserer Ziele zu stören suchen, muß der Staat mit allen Mitteln gegen sie einschreiten. Wer das Aus bauwerk sabotiert oder als Konjunktur ausnutzt, mutz die ganze Strenge des nationalsozialistischen Staates zu spüren bekommen. Göring hat in seiner Sportpalastrede erklärt, daß er gegen alle, die ver suchen, die Konjunktur auszunutzen, mit drakonischen Maßnahmen einschreiten werde. Das gilt auch für Schwarzhändler und diejenigen, die sofort die Waren anhalten, wenn Fest- oder Höchstpreise kom men, oder die immer wieder nach Lücken im Gs- setzeswerk suchen, durch die sie hindurchschlüpfen können. Man muß aus die Worte Görings immer wieder zurückkommen. Mancher „Volksgenosse" könnte sie sonst in unserer schrrellebigen Zeit ver- gessen! Auch der Reichskommissar für die Preisbildung ist soeben erst wieder der Auffassung entgegenge- treien, daß man 'das wirtschaftlich« Geschehen nicht Gesetzen überlassen könne, die der Vergangenheit anzugehören haben. Dabei ist sich Gauleiter Wag ner darüber klar, wir stark menschliche Triebe immer wieder geneigt sind, sittliche Verpflichtungen, gegenüber der Allgemeinheit als unbequem zu empfinden, weil Augenblicksvorteile dazu verleiten. Die Strafandrohung in den neuen Preisverord nungen zeigt allen Sündern auf diesem Gebiete, wie die nationalsozialistische Wirtschaftsausfassiing eine solche Gesinnung beurteilt. Unser Staat läßt sich sein Aufbauwerk nicht durch Parasiten gefähr den, und niemand sollte vergessen, was Konjunktur rittern blüht, die Diebstahl am deutschen Eigentum begehen.