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53. Jahrgang Berlin, Donnerstag, den 26. November 1936 Blut undDvöen Nummer 48 Ul' c/sn 965omten Ks/c/)5nä/i55fcmc/ c-^ÜL DervterteRetchsbauerntag Oeuksc/re zleerretckcäaus/u/!/- -kb/al/vern-e/'kllns O/e ersten Oostarer T'aAllnFsn /tamp/ ctem b'erckerü Oe/- erste ?ruc/rt- nnck 6emüsemarLt in /?ep^/avtL /^retüett cker Ltrckme sickert Lanckesknttnr /^eteksnä/rrstanck ^iuf -em Neichsbauerntag wir- -as -rutsche Lan-volk als geschlossene Einheit aulgerufen zu -em großen Abwehrkampf -er zivilisierten Welt gegen -en jü-isch-bolschewistischen Zein- Mit doppelter Spannung blickt das deutsche Volk in diesem Jahr auf den Reichsbauerntag, der in diesen Tagen in der Reichsbauernstadt Goslar stattfindet. Man weiß, daß dem deut schen Landvolk in Goslar alljährlich Parole und Marschbefehl für das jeweils folgende Jahr gegeben werden, und in diesem Jahr hat der vom Führer für die Gesamtwirtschaft und für das Gesamtvolk verkündete Vierjahresplan auch bei denen, die in den vergangenen Jah ren noch nicht voll ihr ureigenstes unmittel bares Interesse an dem erkannt hatten, was die Reichsbauerntage bedeuten, das Verständ nis für die entscheidende Wichtigkeit der Lei stungen des deutschen Landvolkes geweckt. Seit der Reichsbauernführer vor zwei Jahren in Goslar zur Erzeugungsschlacht aufrief, ist Außerordentliches geschafft worden. Im nun mehr beginnenden dritten Jahre dieses Kamp fes um die Nahrungssicherheit des deutschen Volkes gilt es aber nicht nur, nicht zu erlah men, sondern noch energischer alle Kräfte zu- sammenzufassen. Was ist eigentlich der Neichsbauerntag? Er ist kein Massenappell, sein Gewicht liegt nicht in riesigen öffentlichen Kundgebungen, sondern er ist eine Zusammenkunft derer, die für die Befehlsausgabe und für die Befehlsdurchfüh rung im deutschen Landvolk verantwortlich sind. In diesem Jahre stehen bei der Oeffent- lichkeit verständlicherwcise die Fragen der reinen Ernährungswirtschaft, die in Goslar behandelt werden, im Vordergrund des In teresses. Aber über diesen Fragen der unmit telbaren Gegenwart werden die großen Ziele und die blutmäßige und rassische Bedeutung des deutschen Bauerntums in Goslar nicht vergessen. Die beispiellosen Erfolge der gesam ten deutschen Agrarpolitik in den letzten drei Jahren finden ja ihre Erklärung nur darin, daß die einzelnen Maßnahmen niemals ledig lich für den Augenblick getroffen wurden, um diese oder jene Schwierigkeit zu überwinden oder um Einzelerleichterungen zu verschaffen, sondern, daß sie organisch Herauswnchsen aus den Grundsätzen, die heute für Ziele und Wege des Reichsnährstandes maßgeblich sind. Es ist uns bereits etwas völlig Selbstver ständliches geworden, daß sich in Goslar all jährlich die Einheit des gesamten im Reichs nährstand zusammengeschlossenen deutschen Landvolkes manifestiert. Geradezu unfaßbar erscheint es uns heute, daß vor Bildung des Reichsnährstandes mehr als 5000 (!) verschie dene Organisationen aller Art die Träger der deutschen Ernährungswirtschaft in getrennte, ja, oft genug feindliche Gruppen zersplitterten. An der Stelle dieser Unzahl von Vereinen, Verbänden, Kammern usw., ja weit über ihren Geltungsbereich hinausgreifend, steht heute der Reichsnährstand. Er ist etwas tat sächlich Einzigartiges. Er konnte unter seinen Mitgliedern nicht eine Auslese treffen, sondern er erfaßte ausnahmslos jeden, der seinern Stande oder Berufe nach zu ihm gehörte. Trotzdem ist es heute schon etwas Besonderes, Reichsnährstandsangehöriger zu sein. Man denke nur an die Wandlung in der Bewertung des Wortes und Begriffes Bauer, die sich in den drei Jahren seit Bestehen des Reichsnähr ¬ standes in Deutschland vollzogen hat. Aber auch den anderen durch ihn vertretenen Grup pen erkämpft der Reichsnährstand in wechseln dem Maße ein neues Ansehen, das freilich ver dient sein will. Was den im Reichsnährstand betreuten Gar tenbau betrifft, so weiß jeder Gartenbauer, wie schwer auch sein Berufsstand immer wie der im Ansehen, ja, in der Existenz bedroht wurde durch das unbehinderte Hineinströmen unzuverlässiger Elemente, die im Gartenbau nur eine Möglichkeit zur rücksichtslosen Ge schäftemacherei sahen. Diese Kreise werden sich darüber klar sein müssen, daß ihre Zeit vor über ist. Die Behandlung der Fragen des Gartenbaus wird nicht das Letzte sein, was in diesem Jahr auf dem Neichsbauerntag beson dere Bedeutung hat und besonderes Interesse erweckt. Die Wichtigkeit eines dem Bedarf ent sprechenden Anbaus von Gartenprodukten ist ja gerade im vergangenen Jahr besonders klar geworden. Dem Gartenbau liegen damit Ver pflichtungen ob, an denen er nicht vorüber- gchen wird. Zugleich aber kann er sich für die Durchführung seiner Arbeit auf den Schutz des Reichsnährstandes verlassen. Der Gartenbau steht nicht mehr als kleiner Einzelzweig isoliert in der deutschen Wirtschaft, sondern als Glied des einheitlichen Ganzen, das den Reichsnähr stand bildet. Und so erhält auch er Parole und Ausrichtung für das kommende Jahr i n Goslar! U. öuer. 2nr ürnnckvermöKenstener Qartenbau nnck t/ancketsre^ister IVie Kock raktt man //ppotkekenrtnsen? l^enn cker /nnAe Qckrtner 8otckat u-irck /.oknstener der' ^nskck/skrck/ten Lr/akrunKen mit cker „Otetta" Me Eck Obstkelter ru verbessern? ssickti^es ^//u^scbar ivab/en Das Programm von Goslar Der vierte Neichsbauerntag wurde eingeleitet durch Fachtagungen der einzelnen Hauptabteilun gen und Wirtschaftlichen Vereinigungen. Die eigentliche Eröffnung fand am Mittwoch, dein 25. November, abends 7 Uhr, in der Stadthalle in Goslar statt. An den Eröffnungsakt schloß sich zum Besten der Winterhilfe ein Konzert der Wehr macht an. Am Donnerstag beginnen die Haupttagungen, die durch einen Arbeitsbericht des Reichshnupt- abteilungsleiters III des Reichsnährstandes, Dr. Korte, über die Arbeit des Reichsnährstandes am Markt eingeleitet., werden. Anschließend... spricht Reichshauptabteilungsleiter II, Dr. Brummen- banm, der die Erzeugungsschlacht durchzuführen hat, über sein Tätigkeitsgebiet und hierauf Neichs- hauptabteilungsleiter I, Haidn, über die „Arbeit am Menschen", die früher in der Landwirtschaft völlig außer acht gelassen wurde und heute tu der Reichshauptabteilung I so durchgeführt wird, wie es ihrer Bedeutung znkommt. Am Nachmittag des ersten Tages wird der Ministerialrat im Reichs- Ministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volks bildung, Prof. Dr. Konrad Meyer, über „Bauerntum, deutscher Geist und deutsche Wissen schaft" sprechen. Die „bäuerliche Führererziehuug" ist das Thema eines Vortrages, den Stabshaupt- ubteilungsleiter Motz halten wird. Den Abschluß des ersten Tages bildet ein Vortrag des SwbS- leiters Kinkelin über „Bauernglaube als Ahncnerbe". Der Freitag ist Besichtigungsfahrten Vorbehalten, die vor allem der in- und ausländi schen Presse Gelegenheit geben werden, aus eigener Anschauung landwirtschaftlich wichtige Betriebe in der Umgebung Goslars lenncnzulernen. Am Sonnabend, dem 28. November, spricht der Ministerialdirektor im Reichsministerium für Er nährung und Landwirtschaft, Dr. Saure, über „Demokratie als Zerstörerin einer völkischen Boden ordnung" und der Stabshauptabteilungsleiter Dr. Merkel über die „weltanschaulichen Grundlagen des Bauernrechts". Der Stabsamtsführer des Reichsnährstandes, Dr. Reischle, hält einen Vor trag über „Kapitalismus als Nährboden des Juden tums". Die Aufgaben und Ziele des Reichsnähr standes im Vierjahresplan wird anschließend der Staatssekretär im Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Backe, darlegen, der bekannt lich vom Ministerpräsidenten Göring in den Stab zur Durchführung des Vierjahresplanes berufen wurde. Am Abend des 28. November findet dann der bereits traditionelle „Abewd des deutschen Bauerntums" in der Stadthalle in Goslar statt, der ein Bild des bäuerlichen Lebens geben wird. Den Höhepunkt des Reichsbauerntages wird die Haupttagung am Abschlußtage bilden. Hierbei werden der Reichsobmann des Reichsnährstandes, Bauer Meinberg, und der Reichsbauern führer selbst, der am gesamten Reichsbauerntage teilnehmen wird, obgleich er von seiner Sportver letzung noch nicht völlig wiederhergestellt ist, das Wort zu grundsätzlichen Ausführungen über die entscheidenden Fragen nationalsozialistischer Agrar politik nehmen.