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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 53.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193600004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19360000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19360000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 53.1936
-
- Ausgabe Nummer 1, 3. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 2, 9. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 3, 16. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 4, 23. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 5, 30. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 6, 6. Februar 1936 -
- Ausgabe Nummer 7, 13. Februar 1936 -
- Ausgabe Nummer 8, 20. Februar 1936 -
- Ausgabe Nummer 9, 27. Februar 1936 -
- Ausgabe Nummer 10, 5. März 1936 -
- Ausgabe Nummer 11, 12. März 1936 -
- Ausgabe Nummer 12, 19. März 1936 -
- Ausgabe Nummer 13, 26. März 1936 -
- Ausgabe Nummer 14, 2. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 15, 9. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 16, 16. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 17, 24. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 18, 30. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 19, 7. Mai 1936 -
- Ausgabe Nummer 20, 14. Mai 1936 -
- Ausgabe Nummer 21, 22. Mai 1936 -
- Ausgabe Nummer 22, 28. Mai 1936 -
- Ausgabe Nummer 23, 4. Juni 1936 -
- Ausgabe Nummer 24, 11. Juni 1936 -
- Ausgabe Nummer 25, 18. Juni 1936 -
- Ausgabe Nummer 26, 25. Juni 1936 -
- Ausgabe Nummer 27, 2. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 28, 9. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 29, 16. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 30, 23. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 31, 30. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 32, 6. August 1936 -
- Ausgabe Nummer 33, 13. August 1936 -
- Ausgabe Nummer 34, 20. August 1936 -
- Ausgabe Nummer 35, 27. August 1936 -
- Ausgabe Nummer 36, 3. September 1936 -
- Ausgabe Nummer 37, 10. September 1936 -
- Ausgabe Nummer 38, 17. September 1936 -
- Ausgabe Nummer 39, 24. September 1936 -
- Ausgabe Nummer 40, 1. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 41, 8. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 42, 15. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 43, 22. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 44, 29. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 45, 5. November 1936 -
- Ausgabe Nummer 46, 12. November 1936 -
- Ausgabe Nummer 47, 19. November 1936 -
- Ausgabe Nummer 48, 26. November 1936 -
- Ausgabe Nummer 49, 3. Dezember 1936 -
- Ausgabe Nummer 50, 10. Dezember 1936 -
- Ausgabe Nummer 51, 17. Dezember 1936 -
- Ausgabe Nummer 52, 24. Dezember 1936 -
- Ausgabe Nummer 53, 31. Dezember 1936 -
-
Band
Band 53.1936
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Zur -en Gemüseanbauer Mitteilungen für Üie Zachgruppe Gemüsebau in üer Unterabteilung Garten öes Reichsnährstands - Reichssachbearbeiter Dr.konraü Kampe Nummer 14 Seilage zu „die Gartendauwirtfchaft" 22. Oktober 14ZH Ois ^bLatrvsl'bä//msLs bs/ c/s5 5sicksn krntö Die Koblernte 1936 Von Landwirtschastsrat Hiunä, stellv. Vor sitzender und Geschäftsführer des Garten- und Weinbanwirtschaftsverbandes Schleswig-Holstein Während in den Jahren 1934 und 1935 infolge der Trockenheit die Kohlernte nur gering war, haben wir in diesem Jahre ein ausgesprochenes gutes Kohljahr. Nicht nur in den typischen Kohlanbau- gebieten, sondern auch selbst auf magerem Boden, in den Haus- und Bauerngärten, ist der Kohl gut geraten. Hinzu kommt noch, daß trotz eindringlicher Mahnungen der Landesbauernschaften und der Garten- und Weinbauwirtschaftsverbände überall die Anbaufläche von Kopfkohl erweitert wurde, was eine weitere Vermehrung der Erntemengen zur Folge hatte. Aus diesem Grunde ist allenthalben ein Ueberfluß an Kohl vorhanden, und die alten, typischen Anbaugebiete wie Schleswig-Holstein, Emden, Niederrhein usw-, die früher die großen Verbrauchszentren und Sauerkohlfabriken mit Kohl versorgt haben, haben heute am meisten mit Absmz- schwierigkeiten zu kämpfen; denn kleinere und größere Verbrauchsplätze brauchen heute nur einen Bruchteil der früher bezogenen Menge, weil in der nächsten Umgebung genügend Kohl vorhanden ist. Die Folge war, daß der Frühkohl nur zum Teil abgesetzt werden konnte. Dies gilt sowohl für den Kohl, der bereits im Herbst, als auch im Frühjahr ausgosät wird. Für den frühesten Frühkohl kam noch erschwerend hinzu, daß im Monat Juni, der Haupterntezeit, in ganz Deutschland eine heiße, trocken« Witterung herrschte, die sich sehr ungünstig auf den Verbrauch von Frühkohl auswirkte. Auch die Sauerkohlfabriken konnten trotz Erhöhung der Kontingente die gesamten Ueberschüsse nicht aus- nehmcn. Der Septemberweißkohl wird hauptsächlich von der Sauerkohlindustrie ausgenommen. Die Garten- und Weinbauwirtschaftsverbände haben dafür ge sorgt, daß der Septembexweißkohl durchweg durch Abschlußvertrag an die Sauerkohlindustrie geliefert wird. Wo Erzeuger, in der Hoffnung auf einen guten Absatz, zu einem höheren Preis als den Ver tragspreis Septemberkohl ohne Anbauvertrag an- gÄaut haben, werden diese die größten Schwierig keiten haben, den Kohl abzusetzen. Sie werden wohl oder übel den größeren Teil der Ernte verfüttern müssen. Werbung für vermehrienBerbrauch lieber den Absatz der übrigen Kohlernte, insbe sondere von Herbstrotkohl und Winterkohl, kann ein abschließendes Urteil noch nicht abgegeben wer den. Die Hauptvereinigung der Deutschen Garten- und Weinbauwirtschaft hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, um für den vermehrten Verbrauch von Kopfkohl und Sauerkohl zu werben. Die Wirkung ist, insbesondere was Sauerkohl anbelangt, auch nicht ausgeblioben; denn 'der Sauerkohl ist durch weg flott abzusetzen. Besonders fördernd scheint auch die Wehrmacht und der Arbeitsdienst einzu greifen, die für den vermehrten Verbrauch von Kopfkohl interessiert worden sind. Eine weitere zu sätzliche Absatzmöglichkeit besteht in dem Winter hilfswerk. Bereits in den beiden vergangenen Jahren war es möglich, durch das Winterhilfswerk größere Mengen Kohl und anderes Wintergemüse an die vom Winterhilfswerk Unterstützten zu leiten, ohne daß der Markt dadurch gestört wurde. Denn durch die Verteilung von Gemüse an die Minder bemittelten wird ja ein zusätzlicher Ver brauch erreicht. Durch eine entsprechende Füh lungnahme mit dem Winterhilfswerk wird es wohl möglich sein, im Herbst größere Mengen nicht lagerungsfähigen Kopfkohls von durchaus einwand freier Qualität zusätzlich unterzubringen und da durch den Markt zu entlasten. Anbau und Lagermöglichkeit Notwendig ist die Lagerung des Winterkopfkohls bis in die Frühjahrsmonate hinein. Es hat keinen Zweck, zu versuchen, den größten Teil der Kopfkohl ernte bereits im Herbst abzusetzen. Der Markt ist nur für eine gewisse Menge aufnahmefähig, und jede weitere Zufuhr verstopft den Markt und kann dadurch zu einer unerwünschten Preissenkung und Verschleuderung beitragen. Es ist nicht unbedingt notwendig, daß nur in den ausgesprochenen Kohl- scheunen der Kohl gelagert wird, es genügt eine Lagerung in den Scheunen, auf den Dielen, in leer stehenden Stallungen und auch in Erdmieten; denn die Lagerung des Kohls ist weniger eine Frage des Lagerraums, als eine Frage der Behandlung. Die jenigen Kohlanbauer, die keine Lagerungsmöglich keiten haben, sollen in Zukunft von dem Kohlanban lassen und sich dem Anbau anderer Erzeugnisse zu wenden. Bei früh einsetzendem Frost kann sich der Kohlabsatz noch in befriedigenden Bahnen abwickeln. Denn einmal wird durch die Kälte der Kohlver brauch angeregt, andererseits erfriert in den vielen Schreber-, Haus- und Bauerngärten der noch nicht geerntete Kopfkohl und wird zum großen Teil für die menschliche Ernährung nicht mehr brauchbar. Die Kohlanbauer, die ihren Kohl vorsorglich ein gelagert haben, können dann während der Winter monate durchaus noch gute Absatzmöglichkeiten haben. Die Witterung im kommenden Frühjahr ist auch ausschlaggebend für den Absatz der dann noch vorhandenen Bestände. Bei einem rauhen und kühlen Frühjahr ist mitunter bis in den Monat Mai hinein der Bedarf nach Kohl groß, während um gekehrt bei einem warmen Frühjahr der Kopfkohl vollkommen vernachlässigt wird. Senkung des Erzeugerpreises brachte keine Absaherweiterung Zu Beginn der Ernte haben die Garten- und Weinbauwirtschaftsverbände den Kohlpreis auf einen für Erzeuger und Verbraucher durchaus tragbaren Das Jahr 1936 mit seiner 'wechselvollen, in der Hauptsache kühlen Witterung hat dem Gemüsebauer manche Enttäuschung gebracht. Bei einer so wär mebedürftigen und empfindlichen Gemüseart wie der Buschbohne, mußten die Witterungseinflüsse sich besonders unangenehm 'bemerkbar machen. Die Keimung der in den Boden gelegten Bohnen ver lief außerordentlich verschieden. Die Bodenart spielte neben 'den äußeren klimatischen Einflüssen hierbei eine wichtige Rolle. In den ausgesproche nen Frühgemüsegebieten, wie beispielsweise in der Umgebung von Mainz, wurden in Rücksicht auf die günstige Witterung schon am 8. April Bohnen gelegt. Der Witterungsumschwung Mitte April führte zu schlechter Keimung und mangobhaftsm Wachstum. Um normalen Stand der Felder zu erzielen, wurde in die Lücken nachgolegt. Die im Mai gelegten Bohnen hatten sich wesentlich 'besser entwickelt, wenn auch hier Witterungsschäden fest- gestellt werden mußten. Stellenweise waren direkte Frostschäden zu beobachten. Ferner stellte sich ein derart starker Befall mit schwarzen Läusen ein, daß eine Mißernte eintrat, wie man sie noch nicht erlebt hatte. Die unvermeidliche Folge war die große Knappheit an frühen Bohnen, die allerdings dazu führte, daß die Preise sich recht lange auf ziemlicher Höhe bewegten. Der Anbauer hatte hier von keinen Vorteil, 'da die geerntete Menge außer ordentlich gering oder vielfach nicht normal ent wickelt war. „Nordstern" ist wetterempfindlich Zu den unbefriedigenden Ergebnissen bei Busch bohnen hat die Sortenfrage ihr Teil beigetragen. Da Schwertbohnen in Hessen-Nassau bevorzugt werden, ist „Nordstern" („Mombacher Juni" ist identisch mit der „Nordstern") die Hauptsorte. Sie ist vor allem ihrer frühen Tracht wegen so stark bevorzugt, daß andere Sorten im Großanbau fast nicht zu finden sind. Leider ist „Nordstern" eine der empfindlichsten Sorten gegenüber Witterungs einflüssen. Andere Sorten waren wesentlich wider standsfähiger, wie beispielsweise ,/St. Andreas" („Karlsruher Markt"), „Metis Maireau" (Riesen schecken). Ueberhaupt wiesen die später ausgesäten Sorten, zu denen die genannten gehören, in der Entwicklung einen besseren Stand auf und brach ten zum Teil recht gute Erträge. Die schlecht« Anf-angsentwicklung der Frühaus saaten war für viele Anbauer Anlaß, nochmalige Aussaaten vorzunehmen oder den Umfang des späteren Anbaues zu erweitern. Hierdurch ergab sich ein Anbau, der 'bei einer guten Ernte, wie sie dann auch noch erzielt wurde, zu groß war gegen über dem Bedarf und der Aufnahmefähigkeit der Märkte. Die Ernte kam zu einer Zeit, in 'der die Märkte mit Frühgsmüse überlastet waren, dar unter Stangenbohnen, di« naturgemäß bevorzugt werden. So begrüßenswert die Verringerung der Sorten durch Festlegung der Reichssorten ist, so birgt die Beschränkung seitens der Anbauer bei spielsweise auf nur eine Sorte «ine große Gefahr in sich. Unter den Reichssorten sind ohne Zweifel genug Sorten, die unterschiedliche Ansprüche an das Klima stellen und daher klimatische Einflüsse in bezug auf den Ertrag ausgleichen können. Es wäre für die Gebiete, die nur di« Sorte „Nord stern" bauen, zu empfehlen, eine zweite Sorte da neben anzubauen, wie z. B. eine rundhülsige Sorte, die sich 'wesentlich in ihren Ansprüchen von der erstgenannten unterscheidet. Reichssorken bewährten sich Die Buschbohnensorten-Versuche mit 'den Reichs sorten, die in allen Anbaugebieten in diesem Jahre durchgeführt wurden, boten günstige Gelegenheit, den Anbauwert der einzelnen Sorten für das be treffende Gebiet zu prüfen. Hierbei muß versucht werden, als Ersatz für die Sorten, die infolge starker Krankheitsanfälligkeit fallen mußten, die geeigneten herauszufinden. Schon di« einjährigen Versuche haben gezeigt, daß fast alle Reichssorten sich durch besondere Vor Preis gehalten. Als aber die Absatzschwierigkeiten eintraten, wurden die Verbände von allen Seiten bestürmt, die Preis« herabzusetzen, weil die meisten dadurch eine größere Absatzmöglichkeit erwarteten. Dem Drängen wurde nachgegoben mit dem Er folg, daß sich der Absatz auch nicht er weiterte. Eszeigte sich auch hier wieder, daß durch die Senkung eines an sich schon niedrigen Preises kein höherer Verbrauch zu erzielen ist. Außerdem wirkt sich eine Preissenkung bei Kopfkohl von 50 je 50 üg wohl für den Erzeuger, aber kaum für den Verbraucher aus. Um Ordnung auf dem Markt für Winterkopfkohl zu halten, ist daher folgendes notwendig: Durch Weckentsprechende Aufklärung ist für den Kohlverbrauch zu werben, die Verbrauchsplätze sind zu überwachen, daß der Absatz reibungslos vor sich geht und die Handelsspannen normal bleiben. züge auszeichnen und 'dabei widerstandsfähig sind gegen Krankheiten wie auch Wittevungseinflüssen. Die überwiegend feuchte Witterung hat noch ge lehrt, daß vielerorts die Bohnen viel zu dicht gepflanzt und gesät werden. Ein weiterer Stand führt ohne Zweifel zu wertvolleren Erträgen und verhindert Fäulnisschäden, wie sie wegen zu engen Standes vielfach zu beobachten waren. Konjunkkur-Anbau rächt sich Die Schwierigkeiten im Absatz sollten Anlaß sein, bei der Festlegung der Anbauflächen sich wohl zu überlegen, ob auch Bedarf für die anfallenden Erntemengen vorhanden ist. Wahlloser Anbau ist ebenso schädlich und zu verurteilen, wie der satt sam bekannte Konjunkturanbau, der auch in diesem Jahre zu beobachten war. Wenn Betriebe, die sich sonst nie mit Gemüse befaßten, morgenweise, selbst Man wird zunächst fragen, ist die Gemüseüber winterung in Ostdeutschland denn eine andere als die im übrigen Deutschland? An den üblichen Me thoden ändert sich hier wohl nicht zu viel. Schwie rigkeiten macht uns die Besonderheit unseres Kli mas, das bekanntlich Wischen Wärme- und Kälte graden häufig schwankt. Weiter sind Schwierig keiten zu überwinden bei der Bewegung der einge winterten Ware, denen man auch durch die Wahl des Ueberwinterungsortes Rechnung tragen muß. Hauptvorralslagerung im Betrieb Man hat sich dabei die Frag« vorgelegt und prak tisch in größerem Umfange geprüft, ob man das Vorratslager in den Verbrauchsort legen soll. Die Möglichkeit besteht. Mehr oder minder geeignete und lüftbare Räume sind in den größeren Städten vorhanden, auch die Benutzung von Kühlhäusern ist denkbar. Rein technisch läßt sich die Aufgabe ver hältnismäßig einfach lösen. Die Schwierigkeiten liegen auf anderem Gebiet. Das Massengemüse ver trägt nur ganz geringe Transport- und Be wegungskosten. Die Vorbelastung mit derartigen Ausgaben ist schtver möglich. Das Lagerrisiko ist sehr groß. Die Entschädigung des Schwundes, auch dort, wo er im gleichen Prozentsatz wie beim Er zeuger entsteht, ist schwierig und führt zu persön lichen Differenzen. Der Aufwand an Lagergeräten setzt Kapital voraus. Alle Nebenkosten, die auch bei zweckmäßigsten Arbeiten bestehen, sind ost so hoch, wie der Wert der Ware selbst und damit nur in Jahren mit günstiger Nachfrage durch den Ver kaufserlös wieder einzubringen. Die Erfahrung lehrt uns also, daß die Haupt- vorratslagerung von Gemüsen im Betrieb bleiben muß. Sie wird sich günstig dort auswirken, wo verkehrsnahe Lage zum Absatzort schnellste Markt beschickung bei Wetterumsturz ermöglicht. Was und wie wird gelagert? Zu den einzelnen Gemüsearten wäre folgendes zu sagen. Die Hauptlagerhaltung erfolgt mit Weiß kohl. Kurzstrunkiger Amager ist die bevorzugte Sorte. Alle übrigen Sorten benötigen ein« zu lang« Entwicklung. Kühlhauslagerung gibt gute Lager qualität, aber groß« Verteuerung des Produktes. Kohlscheunen sind vereinzelt vorhanden, teilweise mit Rücksicht auf die Konjunktur günstiger Absatz- Perioden erbaut. Konjunkturelle Preisgewinne sind erfreulicherweise heut« unmöglich Der Wert der Kohlscheune liegt heute in der Möglichkeit volks versorgender Vorratswirtschaft und im Marktaus gleich. Schwierigkeiten macht die Lüftung bei Witlernngsumschlägen mit seuchtwarmer Witterung. Es muß durch Wirtschaftsverbäwde versucht wer den, zusätzlichen Absatz zu schaffen, z. B. durch Lie ferung an das Winterhilfswerk. Es ist mit einem bescheidenen Preis zu beginnen, der laufend um die Einlagerungskosten zu er höhen ist. Der Kopfkohl, der an den Markt gelangt, muß von ganz einwandfreier Beschaffenheit sein, damit dadurch schon der Verbrauch angeregt wird und die Handlungsunkosten auf ein Mindestmaß herabgesetzt werden. Der abzusetzende Kohl muß anteilmäßig den Er zeugern abgenommen werden. Dabei sind die kon- junkturmäßigen Anbauer zuletzt zu berücksichtigen. Erzeuger wie Verteiler haben die erforderliche Ruhe und Disziplin zu bewahren und durch positive Mitarbeit die Maßnahmen der Wirtschastsverbände zu unterstützen. hektarweise, Bohnen anbauen, bann muß der Ab satz zu Schwierigkeiten führen. Der Bauer und Gärtner überlasse denjenigen AnbauerndenGemüsebau.dieihnseit Jahren berufsmäßig betreiben und deren Existenz von der Verwertung der Gemüse- erzeugnisse abhängt. Aber auch der Gemüsebauer selbst darf nicht wahllos mit den Gemüsearten wechseln und es beispielsweise wie in diesem Jahre machen, indem er glaubt, den Ausfall der Frühbohnen ohne weite res durch Mohranbau von späteren Sorten oder späteren Aussaaten ausgleichen zu können. Stetig keit im Anbau der verschiedenen Arten wird auch immer dann das richtige sein, wenn durch Witte- rungs- oder andere Einflüsse die «ine oder andere Gemüseart ausfällt oder einen minderen Ertrag bringt. Osrmsr. Die schwankenden Temperaturen erfordern saubere und möglichst unbeschädigt« Einlagerung, da sich sonst der Lagerverlust erhöht. Durchlüsten des Raumes -bei leichtem, trockenem Frost wirkt sich sehr günstig aus, ebenso -das Halten einer gleich mäßigen Temperatur. Erfahrungen beim Einmieken ' Di« Mieteneinlagerung ist noch vielfach üblich, besonders dort, wo genügend Deckmaterial oder Dünger verfügbar ist, um das Einfrieren der Erde zu hindern. Am besten bewährt hat sich das Ein schichten der einzelnen Köpfe in Erde. Bei richtiger Durchführung bleibt dabei auch der Lagergewichts verlust gering. Das früher noch vielfach geübte Einpflügen des Kohles an Ort und Stelle tritt heute schon fast ganz zurück, da sich bei starkem Gefrieren des Bodens die Ware nicht herausnehmen läßt. Rotkohl ist hier im Osten ein Saisonartikel. Er wird deshalb, wie Wirsingkohl, nur in wesentlich geringerem Umfang eingelagert. Der Absatz von Winterkohlrabi ist unbedeutend. Die Einmietung von letzterem erfolgt daher nur in Anstalten mit großer Massenverpflegung. Mehr Bedeutung hat bereits die Einwinterung von Rosenkohl. Die Nachfrage, aber auch der Anbau dieses Gemüses ist im Osten in ständigem Steigen begriffen. Angebaut werden Lokalsorten und „Fest und Viel". Rosenkohl kann hier nicht auf dem Felde überwintern, sondern muß an geeigneten, ge schützten Plätzen eingoschlagen werden. Sehr günstig ist die Möglichkeit, abgepflückte Rosen in Kühl räumen in luftdurchlässigen Behältern auszubewah ren. Die Rosen müssen in frischem Zustand eingc- liefert werden. Sie dürfen noch keinen Frost er halten haben und halten sich dann 8—10 Wochen in einwandfreiem Zustand. Di« Hochwertigkeit die ses Erzeugnisses verträgt die höhere Belastung, die sich im übrigen hierbei bezahlt macht. Die Einwinterung von nicht fertigem Blumen kohl wird sich infolge der hohen Frostempsindlichkeit und des großen Raumbedarfs dieses Artikels im Osten immer in bescheidenen Grenzen halten. Neben der Frostsicherheit ist gute Lüftbarkeit der benutzten Räume wichtig. Die Rentabilität derartiger Ein winterung ist in Anbetracht der gesteigerten italienischen Winterzufuhren immer geringer ge worden. Von Wurzelgemüsen sind es einig« Massengemüse, die in der Lagerhaltung «ine besondere Bedeutung erlangten. Zunächst Möhren, hauptsächlich Suden- burger. Wurmfreie, sorgfältig erhaltene Ware wird im Winter und Frühjahr gut abgesetzt. Neben der Miete werden Keller zur Lagerung benutzt. Größere Mengen werden vielfach in 1,5 m hohen, beliebig 0/6 ^v§w/>kvng c/s/- c//65/ä^/-/96N Folgerungen aus der Bohnenernte 1936 kin üs/froA 2VM krfakrvngLallLiavrc/i im Kampf gegen c/en Gemüseüberwmterung im Osten
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