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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 53.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193600004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19360000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19360000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 53.1936
-
- Ausgabe Nummer 1, 3. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 2, 9. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 3, 16. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 4, 23. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 5, 30. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 6, 6. Februar 1936 -
- Ausgabe Nummer 7, 13. Februar 1936 -
- Ausgabe Nummer 8, 20. Februar 1936 -
- Ausgabe Nummer 9, 27. Februar 1936 -
- Ausgabe Nummer 10, 5. März 1936 -
- Ausgabe Nummer 11, 12. März 1936 -
- Ausgabe Nummer 12, 19. März 1936 -
- Ausgabe Nummer 13, 26. März 1936 -
- Ausgabe Nummer 14, 2. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 15, 9. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 16, 16. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 17, 24. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 18, 30. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 19, 7. Mai 1936 -
- Ausgabe Nummer 20, 14. Mai 1936 -
- Ausgabe Nummer 21, 22. Mai 1936 -
- Ausgabe Nummer 22, 28. Mai 1936 -
- Ausgabe Nummer 23, 4. Juni 1936 -
- Ausgabe Nummer 24, 11. Juni 1936 -
- Ausgabe Nummer 25, 18. Juni 1936 -
- Ausgabe Nummer 26, 25. Juni 1936 -
- Ausgabe Nummer 27, 2. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 28, 9. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 29, 16. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 30, 23. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 31, 30. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 32, 6. August 1936 -
- Ausgabe Nummer 33, 13. August 1936 -
- Ausgabe Nummer 34, 20. August 1936 -
- Ausgabe Nummer 35, 27. August 1936 -
- Ausgabe Nummer 36, 3. September 1936 -
- Ausgabe Nummer 37, 10. September 1936 -
- Ausgabe Nummer 38, 17. September 1936 -
- Ausgabe Nummer 39, 24. September 1936 -
- Ausgabe Nummer 40, 1. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 41, 8. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 42, 15. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 43, 22. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 44, 29. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 45, 5. November 1936 -
- Ausgabe Nummer 46, 12. November 1936 -
- Ausgabe Nummer 47, 19. November 1936 -
- Ausgabe Nummer 48, 26. November 1936 -
- Ausgabe Nummer 49, 3. Dezember 1936 -
- Ausgabe Nummer 50, 10. Dezember 1936 -
- Ausgabe Nummer 51, 17. Dezember 1936 -
- Ausgabe Nummer 52, 24. Dezember 1936 -
- Ausgabe Nummer 53, 31. Dezember 1936 -
-
Band
Band 53.1936
-
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- Gartenbauwirtschaft
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llnc/ ^N^SIUNZSN c//s foO^96^/s^6 6avMLc/?v/6n vnc/ Hamsnkov Die Arbeitstagungen in Dresden Wir berichteten in der vorigen Nummer über die Tagungen der Blumen- und Zierpslanzenbauer, der Obst- und der Gemüsebauer, die anläßlich des Rcichsgarten- bautages in Dresden stattsanden. Wir sahrcn heute in unserem Bericht über die Ver anstaltungen des sür unseren Berus so bedeutungsvollen 1. Reichsgnrtcnbautagcs sort und bringen im salzenden Auszüge aus den Vorträgen des Fachgebietes Baum schulen und Samenbau. Die auch bei diesen Tagungen erschienene große Teilneh merzahl bewies, welch großes Bedürsnis sür derartige Zusammenkünfte bei unseren Berusskameraden besteht. ?5o5s§LO5 O. 5c^«nc//s5, Obstbauliche Wünsche zur Obstunterlagenfrage Nach einem kurzen Hinweis auf das einschlägige Schrifttum zeigte Redner an Hand von Lichtbildern, wie sich die Ünterlagenfrage in der Praxis des Obstbaues, der Baumschule und der Versuchsanstel lung auswirkt; wie groß die Unterschiede der Wur zelpflanzen nach Wüchsstärke, Tracht des Baumes, Blättern, Blüten, Fruchtbildung, Wurzelentwick lung, Vermehrungsfähigkeit, Widerstandsfähigkeit der Unterlagspflanzen, Annahme und Ernährung der Veredelung sind und wie notwendig eine Be reinigung des Unterlagensortimentes und eine ein heitliche Handelsbezeichnung der Unterlagen ist. Als vordringliche Wünsche in der U n te r l a g en f r a g e vom Standpunkt des Obstanbauers bezeichnet Redner: 1. Die Frage der Obstunterlaqen (Wurzelpflan zen) ist wichtig für Baumschule, Obstbau, Versuchs anstellung und damit eine Frage von volkswirt schaftlicher Bedeutung. Sie erfordert deshalb weit gehende Beachtung aller hieran interessierten Kreise und tatkräftige Förderung durch sie. Sie kann, von der Obstanbauseite her betrachtet, nur nach den vor liegenden Anbauverhältnissen, also nur bezirks mäßig gelöst werden. Daher sind die in Deutschland selbst und in den einzelnen Sonderanbaugebieten gemachten Erfahrungen in erster Linie zu berück sichtigen. 2. Wir brauchen: a) groß und alt werdende, festwurzelnde Obst bäume und nehmen hierbei den späteren Ein tritt der Fruchtbarkeit in Kauf (Beispiel: Hoch stämme) ; d) mittelstark wachsende Bäume, die bald frucht bar werden (Beispiel: Büsche, große Form bäume) ; c) schwachwachsende Bäume für kleine Baumfor men, die sehr bald fruchtbar werden und be sonders gut entwickelte Früchte haben, so daß sie auch bei kurzer Lebenszeit noch lohnen (Bei spiel: Schnurbäume, Spindeln, Füllbäume). 3. Dementsprechend sind die Unterlagenpslanzen einzuteilen in: a) starkwachsende (Beispiel: Kernobstsämlinge), b) mittelstarkwachsende (Beispiel: mittelstark wachsender Splittapfel), c) schwachwachsende Pflanzen (Beispiel: Gelber Metzer Paradies), und demgemäß auch zu bezeichnen. 4. Für besondere Ausnahmeverhältnisse der Sor ten und der Anbauverhältnisse brauchen wir Aus nahmen auch bei den Unterlagen (Beispiel: Süß kirschenhochstämme auf ?runÜ8 maüaleb, stark wachsende Unterlagspslanzen für ganz schwach wachsende Edelsorten, für Massenträger oder für armen, trockenen Boden). 5. Auf dem Markenetikett der vom Reichsnähr stand anerkannten Markenware muß auch die Unter lage angegeben sein, und zwar beim Kernobst min destens nach der obengenannten Wuchsstärke, beim Steinobst nach dem Pflanzennamen. 6. Vermehrung und Verwendung der Unterlagen pflanzen sind durch den Reichsnährstand zu über wachen. 7. Die Baumschulen sollen die Zahl der in Ver mehrung stehenden Unterlagen wesentlich einschrän ken, Synonyme zusammenfassen, einheitliche Han delsbezeichnungen einführen und die Unterlagen ausschalten, die zwar starke Verkaufsware liefern, aber sür die vom Obstanbauer beabsichtigten Zwecke zu spät oder zu wenig tragen. Nach Möglichkeit sol len deutsche Erfahrungen und deutsche Verhältnisse in erster Linie berücksichtigt werden. 8. Ungeachtet des Wunsches nach Bereinigung und Vereinfachung des Unterlagensortimentes in Baum schulen und Obstbau müssen die Züchtungs- und Forschungsarbeiten auf dem Gebiete der Unter lagenfrage weiter betrieben werden. Diese Arbeiten werden in Zukunft sogar noch an Bedeutung ge winnen und es ist zu wünschen und zu hoffen, daß auf dem Wege der Selektion und der Kombinations züchtung die für manche Zwecke heute noch fehlen den Pflanzen mit besseren oder ganz neuen Eigen schaften gefunden werden. 05. kf/c/r sk/is/n) Die Wege zum Neuaufbau der Walnußkultur Die Walnußkultur in Deutschland ist in den letz ten Jahrzehnten zahlenmäßig erheblich zurückgegan gen. Schuld daran sind verschiedene Umstände, der Weltkrieg, Verlust des Elsaß, die schweren Frost schäden des Winters 1928/29. Auch gütemäßig be friedigt unser Walnußbaumbestand in seinen Ern ten nicht. Es gilt, die Wege aufzuzeigen, die den Walnußanbau in Deutschland wieder mengen- und gütemäßig fördern. Der Nußbaum ist seiner Natur nach ein Einzelbaum. Die unstreitig schönsten Bäume treffen wir auf freiem Felde oder in Gehöften, aus Feldplätzen und ähnlichen Stätten an, wo er sich als Einzelbaum ungehindert entfalten kann. Der Nußbaum muß daher wieder als Gedenkbaum für vaterländische oder für familiäre Ereignisse viel mehr als bisher Verwendung finden. Unsere zu künftige Arbeit muß als Ziel die Förderung der Ertragssicherheit und einen hohen Marktwert der Nüsse haben. Die Ertragssicherheit leidet am stärk sten durch die auf Blüte und Jungtriebe einwir kenden Spätfröste. Der geringe Marktwert rührt von verschiedenen Ursachen her, z. B. unscheinbare Frucht, zu späte Ernte, Hartschaligkeit oder Weich- schaligkeit, dunkle Färbung der Schale und schlechte Lösbarkeit des Kernes. Auf dem Wege der Auslese und Aussaat hochwertigen Saatgutes allein ist das Ziel der gütemäßigen Verbesserung unseres Anbaues nicht zu erreichen. Unsere Arbeit gilt daher der För derung der vegetativen Vermehrung unserer besten Nußbäume durch Veredlung. Die Versuchs- und Forschungsanstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau in Geisenheim führt die verdienstvollen diesbezüg lichen Arbeiten von Freiherrn von Solemacher, Bonn, und Dr. Obermaier, Neustadt a. d. H-, in Gemeinschaft mit einigen Baumschulen fort, des gleichen werden Veredlungsversuche durch das Obst bauinstitut der Universität Berlin und die Staatl. Lehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau, Weihenstephan, durchgesührt. Mit der Erprobung geeigneter Veredlungsver fahren ist das Ziel noch nicht erreicht, sondern es muß eine planmäßig betriebene Auslese der hoch wertigsten Nußbäume damit Hand in Hand gehen, um künftig für die Veredlung nur noch Edelreiser dieser Selektion zu verwenden. Nebenher gehen Ver suche über das Umveredeln älterer Nußbäume. Die Verbraucherschaft wünscht folgende Typen: 1. eine sehr frühreifende Nuß als Frühobst; 2. eine große, hellschalige Taselnuß für den Frisch genuß, hierfür käme auch gegebenenfalls eine vollkernige Welsch- bzw. Pferdenuß in Frage; 3. eine lagerfähige, etwas später reifende Tafel- nuß für den Wintergebrauch und als Weih nachtsnuß; 4. eine gut lösbare, Helle Nuß, deren Kerne ge schält gehandelt werden für Konditoreien, Schokoladenfabriken usw.; 5. eine hochwertige Oelnuß. Um nun m wenigen Jahren bereits genügend veredlungsfähige und hochwertige Edelreiser zu be sitzen, geht unser Bestreben dahin, mit den ersten Veredlungen Edelreis-Muttergärten anzulegen, in denen die besten Klone in Buschform lediglich zur Gewinnung von Edelreisern herangezogen werden. Unsere Berechnung geht dahin, sofern wir weiter hin seitens des Herrn Reichs- und Preußischen Ministers für Ernährung und Landwirtschaft und des Reichsnährstandes größte Unterstützung erhal ten, daß die Jahresproduktion an veredelten Wal nüssen mit den wenigen inzwischen eingespannten Baumschulen nach 7 bis 8 Jahren bereits etwa 80 bis 100 900 Stück beträgt. Die Forstleute allerdings werden für veredelte Walnußbäume weniger großes Interesse zeigen. Hier werden wir versuchen, in Zusammenarbeit mit den Forstämtern und den Nutzholz verarbeitenden Werkstätten auch die Nußholzfrage baldmöglichst einer zufriedenstellenden Lösung näherzubringen. 0/56^05 öicks/, V/s//i6n§tsp^c»n Betriebswirtschaftliche Fragen in der Baumschule Es ist unbestreitbar, daß unsere deutschen Baum schulen hinsichtlich ihrer Kulturtechnik und Ihrer Kulturleistungen sich mit den anderen Zweigen des deutschen Gartenbaues sehr gut messen können und sich gegenüber den ausländischen Baumschulbetrie ben keineswegs etwa im Rückstand befinden. Für viele Betriebsarten können wir sogar eine deut liche Ueberlegenheit der deutschen Baumschulen gegenüber den ausländischen feststellen. Trotz dieser Tatsachen soll der wirtschaftliche Stand vieler Baumfchulbetriebe nicht ihren Kultur leistungen und ihrem Geschäftsumsatz entsprechen. Der Vortragende wies hierzu nach, daß es falsch ist, wenn der Betriebsführer sich zu einseitig mit der Technik des Betriebes befaßt und sich der anderen Seite dieser Aufgabe, den betriebswirtschaftlichen Maßnahmen, nur ungern und wenig nachhaltig Widmet. Der Baumschulbetrieb mit seinen viel jährigen Kulturausgaben erfordert eine sehr sorg fältige Wirtschaftsrechnung, wofür folgende grund sätzlichen Fragen berücksichtigt werden müssen: Wie hoch muß unter Berücksichtigung der allge meinen Preisverhältnisse der Preis der wichtigsten Baumschulerzeugnisse sein, damit der Erlös aus reicht, den notwendigen Betriebsaufwand zu decken und die Arbeit der Gefolgschaft, auch die des Be triebsleiters angemessen zu entlohnen? Wie hoch muß der Preis sein, um die Erzeugung in den notwendigen Grenzen zu halten? Wie hoch muß der Preis sein, um die Boden ständigkeit der Baumschuler zu sichern und die Be triebseinrichtungen dauernd in gebrauchsfähigem Zustande zu erhalten? Und schließlich: Wie hoch darf der Preis sein, um der Kaufkraft der Verbraucher zu entsprechen? Um richtig disponieren zu können, bedarf der Be triebsleiter vor allem einer leistungsorientierten Betriebsbuchführung. Sie ist die Grundlage für den unentbehrlichen Betriebsvoranschlag. Die Zahl der Baumschulen, die auf Grund eines geordneten Be triebsvoranschlages das Zusammenwirken aller Betriebsmatznahmen bis in die Einzelheiten klar überschauen, die voraus denken und voraus ent scheiden, ist leider nicht sehr grotz. Nur so ist es auch zu erklären, daß sich Fehler in der Betriebsgestal tung und Preisbeurteilung auch seitens vieler Baumschuler oft so hartnäckig erhalten können. Die notwendige Ergänzung der kaufmännischen Buchführung bildet das Betriebstagebuch. Diese Darstellungen geben Auskunft über die Arbeits- bewequng für menschliche, tierische und motorische Arbeitskräfte, über das „Was, Wieviel, Wann, Melange, Wofür" und geben die Grundlage für Ueberlegungen und Maßnahmen zum Ausgleich der Arbeitsspitzen bei Mensch und Tier. Redner erläuterte weiterhin bei einigen wesent lichen Aufwandsgruppen die betriebswirtschaftlichen Zusammenhänge und ihre Einflüsse auf den Be triebserfolg. Hierbei berücksichtigt er auch die Schwierigkeiten der Landbeschafsungsfrage und die so wichtige Bodenmüdigkeitsfrage und die besonders einschneidende Arbeitsaufwandsfrage. Auch die Bedeutung seiner Versuche zur Stamm bildnerfrage wurde erläutert, ferner die betriebs wirtschaftliche Seite der Saat- und Pflanzengut beschaffung und der Gespann- und Transportfrage sowie der Werbung kritisch behandelt. Die Ausfüh rungen boten eine überaus wertvolle Uebersicht über die betriebswirtschaftlichen Zusammenhänge des schwierigen, verantwortungs- und wagnisreichen Beruses des Baumschulers. 6avMLc/iv/s5 ?sfs5 ^/»co/in, f5avwsk/s5 sk/is/n/ancH Folgerungen aus den Baumfchulbesichtigungen „Die Baumschulprüfer kommen!" Wie ein Weck ruf klingt diese Ankündigung. In allen Baum schulen wird es lebendig und man geht mit beson ders prüfenden Augen durch die Betriebe. Hier ist man mit der Ordnung nicht zufrieden, in den Jung quartieren sind noch Kümmerlinge, aus denen be stimmt keine Markenware wird, da könnte es sau berer sein und dort sind Schädlinge zu bekämpfen. Vor allem noch eine scharfe Prüfung hinsichtlich der Sortenechtheit. Obiger Weckruf setzt eben alle Hände zur Beseitigung etwaiger Mängel in Be wegung. Eine bessere Begründung für den Nutzen der Betriebsbesichtigungen sür die Betriebe selbst und für die Verbraucherschaft gibt es nicht. Die Prüfer sehen immer wieder, daß nur ein gut durchgebildeter Baumschulfachmann fähig ist, eine Baumschule in markenfähiger Ordnung zu er halten. Der richtige Baumschuler muß zum Baum schulberufe geboren sein und eine gründliche Fach ausbildung genossen haben; andere sollen die Hände von dieser Sache lassen. Die Baumschulprüfungen ergeben gute Möglich keiten zur Betriebsberatung. Wer nach einer be stimmten Einwirkung dieser Beratungen nicht fähig ist, eine markenfähige Baumschule herzustellen, muß veranlaßt werden können, die Sache aufzugeben, weil er sie nicht genügend versteht. Zur ständigen Schulung wird die Bildung von Beratungsringen empfohlen. Falsch ist es, eine Baumschule größer aufzuziehen, als die eigenen Betriebsmittel wirklich reichen. Bei unzureichenden Betriebsmitteln bedeutet der Be trieb für den Baumschuler keine Aufstiegmöglich keit, sondern er drückt ihn zu Boden. Nicht die Be ¬ triebsgröße macht die Größe der Baumschulen aus, sondern die Betriebsleistung. Baumschuler, die durch schwere Notzeiten der früheren Jahre gegangen sind, müssen die Baum schule von neuem klein und ordentlich aufbauen. Fort daher mit allen überständigen Quartieren, die nicht gepflegt werden können, und fort mit un verkäuflichen Beständen zweifelhaften Wertes. Ueber dem Baumschulbetrieb obwaltet ein sehr großes Wagnis aus Gründen höherer Gewalt und des Absatzes. Hierzu kann der deutsche Baumschuler nur die Bitte ausfprechen, daß der Reichsnährstand durch seine bereits angeordneten, fürsorglichen und weitsichtigen Maßnahmen auch weiterhin den Be ruf schützen möge. Leider werden noch nicht alle Baumschulen von den Betriebsprüfungen erfaßt, sondern nur die jenigen, die die Markenfähigkeit von sich aus frei willig zu erlangen suchen. Wie es mit den Betrie ben steht, die entweder aus Opposition oder aber aus einer begreiflichen Furcht vor einer fachmän nischen Durchleuchtung ihres Betriebes eine Besich tigung ablehnen, kann man sich vorstellen. Es kann aber weder dem Berufe noch der Allgemeinheit einerlei sein, wie jene Betriebe wirtschaften und was sie für Erzeugnisse auf den Markt bringen. Das Bestreben unserer sich freiwillig der Betriebs prüfung unterwerfenden Baumschulen kann nicht vollkommen von Erfolg sein, solange der Verbrau cher in diesem Sinne nicht mithilft bzw. der Reichs nährstand nichtmarkenfähige Baumschulen beseitigt. Die Baumschuler wollen aus eigener Kraft und eigenem Verantwortungsbewußtsein ihr Bestes lei sten und ihren Abnehmern dienen. 05. Wmks/mann, ö/o/ogk§cks ks/cliLonsfa/, ös5/m-Dok/sm Die Bedeutung der Samenbeizung Zahlen über die Verluste, die dem deutschen Gartenbau jährlich durch Pilzliche Erreger erwach sen, die mit dem Samen übertragen werden, liegen nicht vor. Es nimmt deshalb nicht wunder, wenn man sich von verschiedenen Seiten zunächst fast nur mit der Frage der Gemüsesamenbeizung beschäftigt hat. Die Beizung des Samens im Gartenbau ist erst in den letzten Jahren in größerem Maße ausge nommen. Man hat meistens auf die Mittel zurück gegriffen, die bei der Getreidebeizung üblich sind. Dabei hat man aber nicht selten erhebliche Fehl schläge erlitten. Das ist durchaus erklärlich, da es sich beim Getreide um die Vertreter einer einzigen Pflanzenfamilie handelt, beim Gemüse aber um solche von mehreren voneinander oft recht abwei chenden, deren Samen äußeren Einwirkungen gegenüber naturgemäß verschieden empfindlich sind. Die erste Voraussetzung für die Brauchbarkeit ist aber die, daß die Keimfähigkeit nicht geschädigt wird. Aus dieser Erkenntnis heraus sind in den letzten Jahren eine Reihe von Untersuchungen zur Klärung dieser Fragen durchgeführt worden. Zu der wichtigen wie selbstverständlichen Frage, welche Krankheiten durch Beizung bekämpft werden können, sei bemerkt, daß die Bekämpfung nur bei solchen Erregern möglich ist, die mit dem Samen übertragen werden. Die Hoffnungen, die man ins besondere an die Trockenbeizmittel insofern ge knüpft hatte, als man annahm, daß die Mittel die Krankheitserreger in der Umgebung des Samens abtöten würden, haben sich nicht erfüllt. Für die im Erdboden lebenden Erreger kann die Beizung aber auch gelegentliche Bedeutung haben, wenn sie näm lich mit dem Samen verschleppt werden können; allerdings nur dann, wenn der Samen in einen Boden kommt, in dem der Krankheitserreger noch nicht vorhanden war. Sonst hilft nur eine gründ liche Bodendesinfektion, die vielfach auch mit den als Naßbeizmittel bekannten Präparaten vorgenom men wird. Die bei vielen Pflanzen im Sämlings stadium auftretenden Umfallkrankheiten werden zwar vielfach durch den Samen übertragen und werden deshalb durch Beizung bekämpft. Aber auch soweit das nicht der Fall ist, wirkt sich die Beizung auch sonst günstig aus, weil durch Abtöten vor allem der Schimmelpilze die Keimung und damit auch die Jugendentwicklung beschleunigt wird, so daß der Sämling dem Krankheitserreger entwächst. Von den Krankheiten, die durch das Saatgut übertragen werden und durch Beizung bekämpft werden können, wurden einige hauptsächliche ge nannt: Bei Tomaten die Stengelfäule und bakterielle Welke, bei Sellerie der Rost und der Schorf, bei Gurken der Blattbrand und die Krätze, bei Kohl Schwarzbeinigkeit und Fallsucht. Bei Salat ist eine Uebertragung der Blattfäule und der Grauschimmel fäule nicht ausgeschlossen. Ob der Erreger der Grau schimmelfäule bei Zwiebeln dem Samen anhaftet, ist nur eine Vermutung. Bei Möhren und Karot ten treten durch Saatgut übertragbare Krankheiten von wirtschaftlicher Bedeutung nicht auf. Zur Frage der Anwendung von Beizmitteln sei bemerkt, daß Naßbeizmittel oft Schaden hervorruft. Das ist nicht weiter verwunderlich; denn durch das Anfeuchten quellen die Samen vielfach und dem Gift wird der Zutritt zum Keimling erleichtert. Die Naßbeizung hat aber auch noch den Nachteil, daß gerade kleine Samen sehr schlecht benetzen und in folgedessen das Beizmittel nicht an den Krankheits erreger gelangt. Auch macht das Zurücktrocknen der Samen manchmal Schwierigkeiten. Aus den ge nannten Gründen wird man im allgemeinen der Trockenbeize den Vorzug geben. Eine Schwierigkeit liegt nur darin, daß beim Beizen kleinerer Mengen das Abmessen bzw. Abwiegen der erforderlichen Beizmittelmenge Schwierigkeiten macht. Dem ist leicht dadurch abzuhelsen, daß das Beizmittel mit anderen feinen Stoffen, wie Talkum, Kieselgur usw. gemischt wird. Auf jeden Fall sei ausdrücklich betont, daß die Beizung des Gemüsesamens unbedingt erforderlich ist und daß gerade dem Erwerbsgartenbau große Verluste dadurch erspart werden können. keklenöen Zlrllmkl «unus-vou.oünsck H.uk 100 <grn nur i/z--l Lallen ä 75 liß Stets gebrauedslertitz, volle (leüaltsgarantis,
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