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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 53.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193600004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19360000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19360000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 53.1936
-
- Ausgabe Nummer 1, 3. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 2, 9. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 3, 16. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 4, 23. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 5, 30. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 6, 6. Februar 1936 -
- Ausgabe Nummer 7, 13. Februar 1936 -
- Ausgabe Nummer 8, 20. Februar 1936 -
- Ausgabe Nummer 9, 27. Februar 1936 -
- Ausgabe Nummer 10, 5. März 1936 -
- Ausgabe Nummer 11, 12. März 1936 -
- Ausgabe Nummer 12, 19. März 1936 -
- Ausgabe Nummer 13, 26. März 1936 -
- Ausgabe Nummer 14, 2. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 15, 9. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 16, 16. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 17, 24. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 18, 30. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 19, 7. Mai 1936 -
- Ausgabe Nummer 20, 14. Mai 1936 -
- Ausgabe Nummer 21, 22. Mai 1936 -
- Ausgabe Nummer 22, 28. Mai 1936 -
- Ausgabe Nummer 23, 4. Juni 1936 -
- Ausgabe Nummer 24, 11. Juni 1936 -
- Ausgabe Nummer 25, 18. Juni 1936 -
- Ausgabe Nummer 26, 25. Juni 1936 -
- Ausgabe Nummer 27, 2. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 28, 9. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 29, 16. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 30, 23. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 31, 30. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 32, 6. August 1936 -
- Ausgabe Nummer 33, 13. August 1936 -
- Ausgabe Nummer 34, 20. August 1936 -
- Ausgabe Nummer 35, 27. August 1936 -
- Ausgabe Nummer 36, 3. September 1936 -
- Ausgabe Nummer 37, 10. September 1936 -
- Ausgabe Nummer 38, 17. September 1936 -
- Ausgabe Nummer 39, 24. September 1936 -
- Ausgabe Nummer 40, 1. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 41, 8. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 42, 15. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 43, 22. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 44, 29. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 45, 5. November 1936 -
- Ausgabe Nummer 46, 12. November 1936 -
- Ausgabe Nummer 47, 19. November 1936 -
- Ausgabe Nummer 48, 26. November 1936 -
- Ausgabe Nummer 49, 3. Dezember 1936 -
- Ausgabe Nummer 50, 10. Dezember 1936 -
- Ausgabe Nummer 51, 17. Dezember 1936 -
- Ausgabe Nummer 52, 24. Dezember 1936 -
- Ausgabe Nummer 53, 31. Dezember 1936 -
-
Band
Band 53.1936
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Kummer 70. Lugur« Vie 6ar1enbauu>ir1stkafl « 065 65vnc/p^6»/65 c/s/- c/sutLc/isn 6O5?6nt)Ouv//>t5c/iO^ ,§f c//6 Die volkswirtschaftliche Bedeutung des Gartenbaues der ersten Fassung übernommen worden. Damit sind wir auch auf diesem Gebiet dem Ziel einer gütemäßigen Steigerung näher gekommen. Des weiteren hat die Hauptvereinigung der Deut schen Garten- und Weinbauwirtschaft Richtpreise für gärtnerische Jungpflanzen, sowie Richtpreise Der vom Reichsnährstand mit der Erzeugungs- schlacht eingeleitete große Feldzug für die Steige rung des Rohertrages der deutschen Ernährungs- Wirtschaft wird vom Gartenbau an einem anderen Frontabschnitt durchgefochten als von der Land wirtschaft. Für die Landwirtschaft handelt es sich darum, den Ertrag des deutschen Bedarfs in erster Linie durch möglichst umfangreiche Vergrößerung des Erntegutes zu erhöhen. Für den Gartenbau muß das Ziel durch intensive Steigerung der Qualität erreicht werden, die mittelbar von selbst zu der erstrebten Ertragssteigerung führt. Im großen Gesamtrahmen der nationalsozialisti schen Bedarfsdeckungswirtschaft kommt diesen Be mühungen hohe Bedeutung zu. Denn der deutsche Gartenbau liefert neben der Landwirtschaft einen sehr wesentlichen Beitrag zur Ernährung unseres Volkes aus der eigenen Scholle. Die liberalistische Aera hat die Bedeutung des Gartenbaues für die heimische Volkswirtschaft nie erkannt und ihr in keiner Weise Rechnung getra gen. Jahrelang wurde die mit allen Mitteln for cierte Ausfuhr-Politik der Industrie durch schran kenlose handelspolitische Zugeständnisse auf dem Gebiete des Gartenbaues erztvungen. Die in dustrielle Ausfuhr-Steigerung wurde in den Jah ren 1926—1936 mit einer gartenbaulichen Ein fuhr-Steigerung von rund 33 YL erkauft, die für die inländischen Gartenbauprodukte zu Preisrück gängen von 30—57A> führte. Die Folgen waren von Jahr zu Jahr wachsende Betriebsverluste und Substanzfchwunde. Darüber hinaus begann das Ausland auf die infolge der finkenden Kaufkraft des deutschen Volkes zwangsläufig etwas zurück gehende Einfuhr mit Kampf maßnah men gegen die deutsche Ausfuhr zu reagie ren, die sich für den Gartenbau besonders ver hängnisvoll auswirkten. Die Ausfuhr deutscher Gartenbauprodukte sank von 18,7 Millionen im Jahre 1931 auf 6,5 Millionen im Jahre 1934. Erst die entschiedene Abkehr von der Parole „Aus fuhr um jeden Preis" und der Uebergang zur Ordnung des inneren Marktes nach den Gesichts punkten des inländischen Bedarfs und der inlän dischen Erzeugung machten dieser verhängnisvollen Entwicklung ein Ende. Die besondere wirtschaftliche Eigenschaft des Gartenbaues, die ihn vor allen anderen Zweigen der landwirtschaftlichen Bodenbenutzung auszeich net, ist seine außerordentliche Arbeitsinten sität, die namentlich aus einem Vergleich mit seiner größeren Schwester, der Landwirtschaft, er sichtlich wird. In der Landwirtschaft steht einem Gesamteinheitswert von etwa 35 Milliarden Reichsmark eine durchschnittliche Jahreserzeugung im Gesamüvert von 7,5 Milliarden Reichsmark, also von */z des Einheitswertes gegenüber. Der Gartenbau dagegen weist bei einem Einheitswert von 286 Millionen Reichsmark eine durchschnittliche Jahreserzeugung von der fünffachen Höhe des Ein heitswertes mit etwa 1,3 Milliarden Reichs mark auf. Die zweite volkswirtschaftlich bedeutsame Wir kung der arbeitsintensiven Wirtschaftsweise des Gartenbaues ist seine Rolle als Arbeitsbe schaffungsfaktor für Handel und Ge werbe, sowie als Großverbraucher von Erzeug nissen gewerblichen Ursprungs. Innerhalb der letzten Jahre hat der deutsche Gartenbau die von ihm benutzte Gesamtfläche un ter Glas auf 20,5 Millionen qm gesteigert. Da von entfallen rund 15 Millionen qm auf Gewächs häuser. Die Herstellung eines Ge-wächshäuserblocks in einer Ausdehnung von 2500 qm erfordert 20 515 Industrie-Arbeiterstunden. Zur Beheizung seiner Gewächshäuser benötigt der deutsche Garten- Imu jährlich für rund 45 Millionen Reichsmark Brennstoffe. Die hohe Arbeitsintensität des Gartenbaues er weist sich also sür die deutsche Volkswirtschaft in vielfältiger Hinsicht als bedeutend. Entschei dend für seine volkswirtschaftliche Bedeutung ist freilich der von ihm für die Deckung des deutschen Ernährungsbedarfs er zielte Ertrag. Nach den Berechnungen des Instituts für Kon junkturforschung werden durch die inländische Er zeugung 90 bis 97 Yb des deutschen Bedarfs an Gemüse gedeckt, 80 bis 89 YL des Bedarfs an Obst, 40 bis 49 Yb des Bedarfs an Hülsenfrüchten. Selbst wenn man den deutschen Bedarf an Süd früchten gänzlich außer Betracht läßt, zeigen be reits diese Zahlen, daß der mögliche Gesamt bedarf an Gartenbauerzeugnissen nicht zu 100YL aus der inländischen Produktion gedeckt wird. Vielmehr wird immer eine gewisse Ergän zung durch die Einfuhr ausländischer Garten bauprodukte gegeben sein. Durch die Ordnung des inneren Marktes lassen sich jedoch die Voraus setzungen schaffen, die diese zusätzliche Einfuhr ohne Gefährdung des heimischen Anbaues ermög lichen können. Denn gerade dadurch, daß die Marktordnung den unbedingt notwendigen Kern der deutschen Versorgung aus der Erzeugung des eigenen Landes sicherstellt, schafft sie die Möglich keit, aus dem Ausland diejenigen Gartenbaupro dukte hereinzunehmen, die zur Ergänzung bzw. Verbesserung der Lebenshaltung unseres Volkes Auch auf dem Gebiete des Blumen- und Zier- Pflanzenbaues ist hinsichtlich der Absatzregelung und Preisgestaltung in den letzten drei Jahren bereits vieles erreicht worden. Die Hauptvereinigung der Deutschen Garten- und Weinbauwirtschaft hat seit ihrem Bestehen im Sektor Blumen- und Zierpflan zenbau Maßnahmen ergriffen, die angesichts der auf diesem Gebiet bestehenden Schwierigkeiten als große Fortschritte gebucht werden dürfen. Im be sonderen sei auf die Anordnung Nr. 13 der Haupt vereinigung betr. Regelung der Güteklassen (Qua litätsbezeichnungen), Preise und Preisspannen für Oralen inciica und Lrica xracilw vom 4. Juli 1935 hingewiesen. Damit wurden erstmalig Erzeug nisse des Blumen- und Zierpflanzenbaues mit in dienen. Voraussetzung muß in der gegenwärtigen Lage freilich bleiben, daß die Bezahlung dafür grundsätzlich nicht im Wege des Bartransfers er folgt, sondern im Austausch gegen Erzeugnisse der heimischen Industrie. Der Grundpfeiler der deutschen Gartenbauwirt schaft innerhalb der nach nationalsozialistischen Grundsätzen gesteuerten Bcdarssdeckungstvirtschaft ist also sowohl hinsichtlich der Sicherung der Jn- landserzeugung wie hinsichtlich der geregelten Ein fügung der Einfuhr in den deutschen Markt die Marktordnung. Durch die mit Verordnung über den Zusammen schluß der Deutschen Gartenbairwirtschaft vom 27. 2. 1935 erfolgte Schaffung der Hauptver einigung der deutschen Garten- und Weinbau wirtschaft, die den Aufbau des Reichsnährstandes auf einem wichtigen Teilabschnitt seiner Vollen dung näherbringt, ist die Möglichkeit gegeben, eine umfassende Marktregelung vorzunehmen; denn diese Organisation erfaßt analog der Marktrege lung auf den anderen Gebieten der Ernährungs wirtschaft organisch alle drei an der gartenbau lichen Produktion beteiligten Berufsgruppen: Er zeuger, Verbraucher und Verteiler. klassen berücksichtigt, und es ist zu erwarten, daß sie im Interesse aller Anbauer in Zukunft noch mehr Berücksichtigung finden. 5. Die Richtpreise für gärtnerische Marktpflanzen, die zunächst von der Hauptvereinigung der Deut schen Garten- und Weinbauwirtschaft als Richt linien herausgegeben wurden, sind zum größten Teil von den einzelnen Wirtschaftsverbänden in und Güteklassenbestimmungen sür Chrysanthemum herausgegeben. Bei dieser Gelegenheit darf nicht die Errichtung der Blumengroßmärkte Köln und Leipzig unerwähnt bleiben. Bei der Absatzregelung für Blumen- und Zierpflanzen hat man einen neuen Weg gesunden, indem man den Verkaufs- Vorgang öffentlich machte. Dieser Verkaufsvorgang hat eine Reihe von Vorteilen: Der Qualitätswett bewerb wird bei den Erzeugern gefördert; die Verteiler gewinnen in kurzer Zeit einen Ueberblick über Erzeugung und Qualität, und es wird eine angemessene Preisbildung erreicht. Einfügung in die Gemeinschaft ist erstes Gebot Trotz der großen Vielgestaltigkeit der Kulturen im Blumen- und Zierpslanzenbau, der ungeheuren Zahl der Sorten usw. ist in den hinter uns liegen den Jahren einiges erreicht worden; freilich wäre es übertrieben, zu behaupten, daß der Gedanke der Marktregelung sich auch auf diesem Gebiet bereits restlos durchgesetzt hat. Allein es mußten neue Wege gesucht werden, und sie wurden gesunden und beschritten, jedoch immer mit dem unverrückbar feststehenden Ziel vor Augen. Immer wieder muß darauf hingewiesen werden, daß es dabei weniger um die Belange des einzelnen geht, als vielmehr um die Zukunft des gesamten Gartenbaus. Auch im Sektor Blumen- und Zierpslanzenbau haben leider noch nicht alle Berufskameraden begriffen, daß oberstes Gebot für jeden die vorbehaltlose Ein fügung in die Gemeinschaft ist. Dies gilt nament lich auch sür den immer stärker hervortretenden konjunkturmäßigen Anbau. Entsprechend der natio nalsozialistischen Bedarssdeckungswirtschaft dürfen wir nicht zurückschrecken vor den notwendigen Um stellungen der einzelnen Betriebe. Diese aber nicht unter dem Zwang einer Anordnung, sondern frei willig aus dem Verständnis sür die Marltbedürs- nisse heraus. T. Die Besserung und Ordnung der Absatzverhältniffe im Baumschulwesen c/sr bracblsn gro6s Zierpflanzenbau in den letzten drei Jahren die vom Reichsnährstand geschaffene Marktregelung einbezogen. Die Voraussetzung für das Gelingen war freilich gegeben durch die jahrelange Vorarbeit in der Herausarbeitung eines eindeutigen Quali- tätsbegriffes (Güteklasse) und vor allem in der Disziplin der an diesen Vereinbarungen Be teiligten. Eine Reihe weiterer Maßnahmen der Hauptver einigung schuf: 1. Richtpreise für deutsche Edelnelken, die es auf Grund sachgemäßer Kalkulation dem Züchter er möglichen, die gemachten Aufwendungen zu decken. 2. Richtpreise sür Standen. Wenn hier auch keine Mindestpreise festgesetzt werden konnten, so ist doch festzustellen, daß durch die einsichtsvolle Zusam menarbeit der Staudenzüchter die Richtpreise im großen ganzen eingehalten wurden. 3. Auch bei den Richtpreisen für Dahlien kann mit Genugtuung festgestellt werden, daß das bisher Erreichte steigende Erfolge sür die Weiterarbeit verspricht. 4. Die Richtpreise sür Maiblumen und Treib- keime gaben Anhaltspunkte dafür, den Anbanern einen gerechten Preis zu sichern. Freilich wurden diese Preise leider vielfach erheblich überboten und somit der Absatz von abgetriebenen Maiblumen in folge der hohen Ueberbietungen sehr erschwert. Um das Maiblumengeschäft auch in Zukunft zu sichern, wird es notwendig sein, Preisüberbietungen sür Rohkeime auch seitens der Anbauer von vornher ein zu unterlassen, andernfalls das bisher gute Mai- blumengeschäft überhaupt in Frage gestellt ist. Die im vorigen Jahre zum ersten Male veröffentlichten Gütebestimmungen für Maiblumen wurden von vielen Betrieben bei der Beurteilung der Güie- Die schnelle und erfolgreiche Entwicklung unserer Industrie seit den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts ist jedem geläufig. Daß die Entwick lung des deutschen Baumschulwesens bis zu seinen! heutigen Stand sich in derselben Zeitspanne be wegte, dürfte dagegen vielen nicht bekannt sein. Während sich die Industrie im Weltkriege weiter vervollkommnete, wurden die deutschen Baum schulen um etwa zwei Jahrzehnte zurückgeworfen. Aber dennoch haben sie es in den letzten 18 Jahren, trotz der riesigen Verluste durch die Inflationszeit und die Krisenjahre vor der Machtergreifung, bis heute bereits wieder zu einem beachtenswerten Stand gebracht. Es gab auch schon vor der Machtergreifung In teressengemeinschaften, denen die führenden deut schen Baumschulen angehörten. Aber man kannte die Außenseiter des Berufs nicht genügend und maß ihnen und ihrer Gesamterzeugung viel zu wenig Bedeutung bei. Statistische Unterlagen fehlten, man war nur auf Schätzungen angewiesen, die zu Trug schlüssen führen mußten. Als Folge der schnellen Entwicklung zeigten sich dann im Baumschulwesen Mängel, wie rein konjunkturmäßiger Anbau, über mäßig betriebener Ankauf von z. T. billigen Baum schulerzeugnissen aus dem Ausland, ohne Rücksicht nahme auf die vorhandenen Bestände deutscher Baumschulen usw. Dazu gesellten sich als schwerstwiegende Faktoren die zerrüttete Finanzlage der Kommunalverwal tungen, die durch die große Arbeitslosigkeit be dingte Abnahme der Kaufkraft und nicht zuletzt die völlige Zersplitterung des deutschen Volkes. Erschei nungen, an denen in der Systemzeit unsere gesamte Wirtschaft krankte, und die nicht dem Beruf zum Vorwurf gemacht werden können. Bei der heute leider noch in einigen Berufskreisen anzutreffenden falschen Beurteilung der Sachlage 'erscheint mir der Hinweis auf die damaligen Zu stände unumgänglich, um die Schwierigkeiten, vor die der Reichsnährstand bzw. die Hauptvereinigung der Deutschen Garten- und Weinbauwirtschaft durch die Betreuung der Baumschuler gestellt war, ent sprechend zu würdigen. Welches waren nun die Aufgaben, die der Lösung durch den Reichsnährstand und die Hauptvereini gung harrten, zur Herstellung normaler Verhält nisse, insbesondere zur Ordnung des Marktes? Ordnung des Marktes durch die Hauptvereimgung Es galt vor allem, den Baumschulen die Existenz möglichkeit wiederzugeben, ihnen einen bestimmten Preis für ihre Erzeugnisse zu sichern. Dem Weit blick unserer Berufsführung ist es zu verdanken, daß sich der Reichs- und Preußische Minister für Ernährung und Landwirtschaft in richtiger Er kenntnis der Sachlage zur Anerkennung der Fest setzung von Mindestpreisen und Güteklassen bereit- sand. Wenn man auf der einen Seite dem Erzeu ger einen Mindestpreis für seine Erzeugnisse zu sicherte, verlangte man auf der anderen Seite eine erhöhte Leistung von ihm. So kam es zur Fest setzung von Güteklassen, Grund maßen und Lieferungsbedingungen für Baum schulerzeugnisse, die einen Bestandteil der „Anord nung des Reichsnährstandes über Preise und Preis spannen für Baumschulerzeugnisse v. 20. 2. 1934" und die „Anordnung des Neichsbeauftragten für die Regelung des Absatzes von Gartenbauerzeugnissen v. 6.7.1934" bilden, und seit dem Erscheinen der Als in den Jahren 1920/23 die erste große Welle des Gemeinschaftslebens den deutschen Erwerbs- gartenbau packte, und in schneller Folge die bis dahin in einzelnen Verbänden marschierenden Obstbauer, Gemüsebauer und Gärtner sowie Gar tenausführenden zum Reichsverband des deutschen Gartenbaues e. V. einigte, dem nur die Baum schulergruppe und einige kleine Sondergruppen fernblieben, erlebten wir beim Stuttgarter Garten- bautag im Jahre 1923 mit seinen 6000 Teilnehmern die bis dahin größte Gärtnerversammlung in der Geschichte des deutschen Gartenbaues. Sie wurde zwar bei späteren Gartenbautagungen nicht wieder erreicht, trotzdem wuchs auch in den Folgejahren das Gemeinschaftsgefühl, und es vollzog sich, wenn auch langsam, vor allem der große innere Wandel, den Gartenbau als Ganzes zu sehen. Das war ja die entscheidende Neuwendung bei der Bildung des Reichsverbandes des deutschen Gartenbaues, daß er nicht mehr eine reine Gärtnerorganisation war, sondern in enger Zusammenarbeit mit der Mehrzahl der damaligen Landwirtschastskammern von den Betrieben ausging, die Gartenbauerzeug nisse heranzogen, also den Gartenbau zu erfassen suchte. Dennoch mußte auch dies Gebilde unvollkommen bleiben, weil die freiwillige Mitgliedschaft nur die fachlich Voranstrebcnden und für die Gemeinschafts arbeit Kämpfenden zusammenband, während die breite Masse des Gartenbaues, vor allem im neben- erwerbsmäßig betriebenen, landwirtschaftlichen Obst- und Gemüsebau, als Einzelmitglied fern blieb und weil, entsprechend der damaligen Zeit- auch der Reichsverband des deutschen Gartenbaues e. V. ein Jnteressenverband blieb, wenn sich auch seine Führung in den letzten Jahren unter dem Einfluß nationalsozialistischer Auffassungen in stei gendem Maße bemühte, die großen Gesichtspunkte des Gesamtwohls zur Grundlage ihres Handelns zu machen. Erst der politische Sieg des Führers konnte das Ziel erreichen lassen. Nachdem der Reichsbauern führer R. Walther Darrö mit dem Reichsnähr standsgesetz die organisatorische Grundlage für die zwangsläufige Zusammenfassung der Gesamtland wirtschaft geschaffen hatte, war es für die Führung des Reichsverbandes des deutschen Gartenbaues eine Selbstverständlichkeit, von sich aus sofort die Eingliederung in den Richsnährstand zu betreiben und damit eine einheitliche Steuerung des gesamten Gartenbaues in allen seinen Zweigen, gleichgültig ob gärtnerische oder landwirtschaftliche Betriebs weise, zu geben. Dem bisherigen Führer des Reichsverbandes des deutschen Gartenbaues, Pg. Boettner, wurde zur Sicherung dieser Aufgabe das Amt eines Sonderbeauftragten für das gesamte Gartenbauwesen übergeben, und er wurde vom Reichsbauernführer in den Reichsbauernrat be rufen, dem als alter Kämpfer und zweiter Gärtner noch Pg. Ramm-Bayreuth angehört. Vorerst waren aber damit nur die Betriebssichrer erfaßt, bis das Bückeberger Abkommen zwischen dem Reichsbauern führer Darrö und dem Führer der Deutschen Ar beitsfront, Dr. Ley, auch die gärtnerische Gefolg schaft der Hauptabteilung I des Reichsnährstandes zur Betreuung übergab. Damit ist nun der ge samte Gartenbau, ob Baumschuler oder Blumen- und Zierpflanzenbauer, ob Obstbauer oder Ge müsebauer, ob gartenbaulicher Samcnbauer, Gar tenausführender oder Friedhofsgärtner, ob Be triebsführer oder Gefolgschaftsmann, vom Reichs nährstand erfaßt und unter einheitliche Leitung gestellt. Zum erstenmal ist der gesamte deutsche Garten bau geeint, und damit sind auch die Voraus setzungen geschaffen, um diesen geeinten deutschen Gartenbau zum erstenmal zu einer großen Heer schau zusammen zu rufen, wie es nunmehr durch den Verwaltungsamtsführer des Reichsnährstandes, Frhr. von Kanne, zum 23. 8. 1936 in Dresden geschehen ist. Nur so war es auch möglich, dieser Heerschau in der 1. Reichsausstellung des deutschen Gartenbaues, die als Leistungsschau ausgezogen wurde, den großen Rahmen zu geben und dazu die über 1000 ehrenamtlichen Führer des deutschen Gartenbaues (Betriebssichrer und Gefolgschafts leute) zu einem geschlossenen Schulungslehrgang zusammen zu führen. Wie wäre eine solche Kundgebung möglich ge wesen, wenn ein Jnteressenverband eine solche Auf gabe zu lösen versucht hätte? Erst das Dritte Reich mit seiner zwingenden großen Weltanschau ung, die stets vom Ganzen ausgeht und dem Ein zelnen die Aufgaben im Dienst am Volk zuweist, ließ bisher unmöglich Erscheinendes Wirklichkeit werden, und aus dieser großen Gemeinschafts veranstaltung des deutschen Gartenbaues werden zwangsläufig die Kräfte wachsen, um Mängel, die da und dort noch vorhanden sind, überwinden zu lassen. So können wir auch heute nur mit tiefster Dankbarkeit zum Allmächtigen aufschauen, der uns zur rechten Stunde den großen Führer gab, der Deutschland und den Deutschen neu formte, und den Reichsbauernführer R. Walther Darre, der in seinem Reichsnährstand auch dem deutschen Garten bau die Heimstätte gab, die als Kraftzentrum ihn anspornen und leiten wird zum Dienst am Volk im Sinne nationalsozialistischer Weltanschauung. Lbert, Berlin.
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