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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 53.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193600004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19360000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19360000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 53.1936
-
- Ausgabe Nummer 1, 3. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 2, 9. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 3, 16. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 4, 23. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 5, 30. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 6, 6. Februar 1936 -
- Ausgabe Nummer 7, 13. Februar 1936 -
- Ausgabe Nummer 8, 20. Februar 1936 -
- Ausgabe Nummer 9, 27. Februar 1936 -
- Ausgabe Nummer 10, 5. März 1936 -
- Ausgabe Nummer 11, 12. März 1936 -
- Ausgabe Nummer 12, 19. März 1936 -
- Ausgabe Nummer 13, 26. März 1936 -
- Ausgabe Nummer 14, 2. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 15, 9. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 16, 16. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 17, 24. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 18, 30. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 19, 7. Mai 1936 -
- Ausgabe Nummer 20, 14. Mai 1936 -
- Ausgabe Nummer 21, 22. Mai 1936 -
- Ausgabe Nummer 22, 28. Mai 1936 -
- Ausgabe Nummer 23, 4. Juni 1936 -
- Ausgabe Nummer 24, 11. Juni 1936 -
- Ausgabe Nummer 25, 18. Juni 1936 -
- Ausgabe Nummer 26, 25. Juni 1936 -
- Ausgabe Nummer 27, 2. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 28, 9. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 29, 16. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 30, 23. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 31, 30. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 32, 6. August 1936 -
- Ausgabe Nummer 33, 13. August 1936 -
- Ausgabe Nummer 34, 20. August 1936 -
- Ausgabe Nummer 35, 27. August 1936 -
- Ausgabe Nummer 36, 3. September 1936 -
- Ausgabe Nummer 37, 10. September 1936 -
- Ausgabe Nummer 38, 17. September 1936 -
- Ausgabe Nummer 39, 24. September 1936 -
- Ausgabe Nummer 40, 1. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 41, 8. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 42, 15. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 43, 22. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 44, 29. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 45, 5. November 1936 -
- Ausgabe Nummer 46, 12. November 1936 -
- Ausgabe Nummer 47, 19. November 1936 -
- Ausgabe Nummer 48, 26. November 1936 -
- Ausgabe Nummer 49, 3. Dezember 1936 -
- Ausgabe Nummer 50, 10. Dezember 1936 -
- Ausgabe Nummer 51, 17. Dezember 1936 -
- Ausgabe Nummer 52, 24. Dezember 1936 -
- Ausgabe Nummer 53, 31. Dezember 1936 -
-
Band
Band 53.1936
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Ms -em Blumen- UN- Aerpflanzenbau Mitteilungen -er Zachgruppe Slumen- und Aierpflanzenbau -er Unterabteilung Garten -es Neichsnährftan-s Neichssachbearbeiter Karl Weinhausen Nummer iS Seilage zu „die Gartenbauwirtschast" «. August 1SSS c/sn 6al-65N- vnc/ §/ec//65905/en Gewürzkräuter, Heil- und Dustpflanzen Zu Urgroßmutters Zetten standen noch di« alten Heil- und Würzkräuter hoch in Ehren und waren in jedem Bauern- und Hausgarten zu finden. Unjere schnellebige Zeit hat sie zum alten Krempel geworfen und kaust dafür fertig« Mixturen, Ex trakte und fabrikmäßig hergestellte Würz- und Suppenwürfel. Darüber hat man aber di« leben dige Kraft der frischen, lebenden Pflanze ver gessen; ich erinnere an die Vitamine, Fermente und Enzym«, die durch Kochen oder alkoholischen Auszug zerstört werden. Die sog. Küchenkräuter stellen keine besonders hohen Ansprüche an den Boden, nur wollen sie Sonne und Licht, möglichst nach Norden geschütz ten, nach Süden offenen Standort. Frischgedüng tes Land ist zu vermeiden, weil sonst di« Aus bildung der ätherischen Oele oder organischen Salze zurückgcht und Kraut und Blüte an „Kraft" verliert. Ein humoser, lehmiger, frischer, unkrautfreier Gartenboden in alter Kraft sagt den Würzpflanzen am besten zu. Ein« Düngung mit anorganischen Salzen (.Handelsdüngemitteln) ist zu empfehlen, da Kali und Phosphorsauresalze aus die Bildung von Duft- und Wurzstoffen günstig wirken. Die Aufzucht der meisten einjährigen und mehr jährigen Kräuter erfolgt aus Girmen. Die Einjährigen sämt man mit wenigen Aus nahmen unmittelbar ins Frei« auf eingeteilt« Beete, die Stauden werden vorteilhaft im kalten Frühbeet herangezogen und danach gepflanzt. Gesät und gepflanzt wird in Reissen, di« Ent fernung ist weiter unten bei jeder Pslanzenart angegeben. Bei der Anlage eines Kräutergärtchens ist auf die Höhe der fertigen Pflanze bis zur Ernte zu achten. Einjahrs- und Mehrjahrspflanzen sollen nicht durcheinander, sondern jede Grupp« für sich gepflanzt werden. Im folgenden find die Pflanzen nach ihrem Gebrauchswert getrennt angegeben als Würz kräuter, Duftpslanzen, Heilpflan zen, Salate und Spinale. Die Zeichen bedeuten: T einjährig, G zweijährig, 2s. Staude (mehrjährig), h Gehölz, Bl — Blatt, Blü — Blüte, Wu — Wurzel, Sa — Samen, h — Höhe, W — Keimzeit in Wochen, E — Ernie, III—XI Monatsbezeichnung, so — sonniger, Hs — halb- schattiger, sch — schattiger Standort. Würzkräuker Bei Würzekräutern werden gebraucht: Bl, Wu oder Sa für Suppen und Tunken (Frühlings suppe, Kräutertunke, Hamburger Aalsuppe). Anis (tUmpinelta gnisum) 9 — Sa — Aus saat III—IV — W 3 — h Ho «IN, warme Lage, so, E VII—VIII. Für Hausbäckerei, Tee- und Likörbereitung. Basilikum (Ocimum daÄIikum) o, Aus saat III i. Beet. — W 2, so, Auspflanzen 20X25 em, h 2b cm, E vor Vollblüte, Bl als Küchen- und Wurstwürze. Beisuß (Artemisia vulgaris) 2f, h — 80 bis 100 cm — Bl — Aussaat VII Kasten, Pflanzung IX — so. Blütenköpfchen und Bl als Würze zu Gänsebraten. Bohnenkraut (batureja kortensis) 9 Aussaat III—IV, Reihen 15-20 cm, W 3, h 30 cm, so, E vor Vollblüte, Bl als Würze für Bohnen, Salzgurken, Fleisch und Wurst. Borretsch (korggo okkieiimlis) o, Aussaat III—IV, W 2, Reihen 30 cm, h 80 cm, so, Bl als Salatwürze. Dill s^netbum graveolens) 9 Bl und Blü, Aussaat IX oder IV, h 120 cm, W 3, Folgeaus saaten. Für Suppen und Tunken als junge Pflanze, die erblühte Pflanze zum Würzen der Salzgurken. Estragon, echter deutscher (Artemisia 6ra- cunculus) 2f. Wird durch Teilung vermehrt, so, feucht, h 100 cm. Pflanzung IX, E — VIII—IX, Bl. Für Salz- und Essiggurken. Zur Herstellung von Kräuteressig. Für Tunken. Gartenkresse (Iwpiäium sativum) 9 Aussaat ab III. Folgesaalen, in Reihen 10 cm, W I, h 15 cm, dann abschneiden (vor der Blüte). Bl gehackt als Brotbelag, auch zu grünem Salat. Kerbel (^nlkriscus cerokolium) 9 Aus saat III in mehrfacher Folge in Reihen von 20 cm. E ab V. Das Kraut wird als Suppen- und Tunkemvürze verwendet. Koriander (dorianckrum sativum) 9 Aus saat IV, so. In Reihen von 30 cm. Sa. E ab VII. Weihnachtsbäckerei, h 100 cm. Kümmel (darum carvi) 9 Aussaat VIII. In Reihen 30 cm, verziehen auf 15 cm. h 80 bis 100 cm. Sa für Küchengebrauch. Liebstöckel (Levisticum okkieinate) 2s, Aussaat VIII in Reihen 40 cm, verziehen auf 40 cm, h 120—150 cm. Bl für Suppen und Tunken. Mährrettich (fälschlich Meerrettich) docü- learia armoricia (2s) 9 Die Seitenwurzeln, sog. „Fechser", werden im IV schräg in Reihen 30X40 gesteckt. Die Hauptwurzel im X heraus nehmen, Nebenwurzeln für nächstjährig« Pflan zung abschneiden, bündeln und frostfrei überwin tern. h 40 cm. so. Für Suppen- und Tunken würze, frisch gerieben als Fleischgewürz. Majoran (Origanum Majorana) 9, h 20 bis 30 cm. so Aussaat III im Frühbeet. V Aus pflanzung auf Beete in 20 cm Reihen. Bl vor Oeffnen der Blüte schneiden, bündeln, trocknen. Als Wurst- und Küchenwürze geschätzt. Pastinak (k>astinaca sativa) 9 h 30 em. Aussaat III—IV in Reihen 25X15 cm. Gebraucht wird die Wurzel zu Salaten und Gemüsen. Petersilie (?etro8«linum sativum) 9 als Schnitt- und Wurzelpetersilie gebaut. Aussaat III oder VIII. so, 20 cm hoch. Die seingekrausten Sorten sind vorzuzieyen. Sellerie (^pium graveolens) gehört in den Gemüsegarten und wird hier nur ergänzend als Hausmittel sollten auch ein Plätzchen im Bauern- und Siedlergarten finden, es seien hier nur die gebräuchlichsten und erprobten genannt. Alant (Inula kelcnium) 2s., h 150—200 cm. so Aussaat IV—VI, W 3, Auspflanzen IV, Raum Vorschlag für ein Kräutergärtchen Zeichnung: Benack. W — Wacholder — 1 bis 22 Beeteintcilung für Gesamtgröße 50 qm. Würzgemüse für Suppen, Tunken und zu Salaten erwähnt. Schnittlauch (Milium sativum) 2s, Teil zwiebeln (Zehen) werden wie Steckzwiebeln ge steckt. Als Fleischwürz« benutzt. Perlzwiebeln (Milium ampeloprssum) 9 Vermehrung durch Brutzwiebeln in Reihen 8X15 cm. Zum Einlegen als Beigabe zu Würzgurken u. a. Essigfrüchten. Heilpflanzen Die Heilpflanzen sür di«. Herstellung einfacher je Pflanze 1 gm. Wu als Tee und Pulver bei Darm- und Blasenleiden. Arnika (drittes moutana) 2f, h 30—40 cm. so Aussaat VIII. Pflanzung IV. Humusboden. 40X40 cm. Blü als Extrakt in Franzbrannt wein zur Wundbehandlung. BeifUß (Artemisia vulgaris) 2p, h 150 cm, so, Aussaat VIII, Pflanzung IX, 50X50 cm. Wu liefert krampfstillendes Mittel. Fenchel (boeniculum vulgare) 9 Aussaat ab III in Beet«, W 2, so, h 100—120 cm, E IX, Sa als Tee bei Husten und Bronchialkatarrh. Kalmus (^corus calsmus) 2s, h 120 cm, Hs, Lsv/ährts Vsi-fa/ii-en ös/eämpfvnA Schädlinge in Nelkenkulturen Zur Bekämpfung saugender Schädlinge an Nelken — Rote Spinn e, Thrips und Blattläuse — ist eine gute Pflege der Kul turen eine wichtige Maßnahme (Luft und Feuchtig keit). Um über diese Schädiger wirklich Herr zu werden, ist nicht nur eine dauernde Beobachtung der Kultur notwendig, sondern auch eine ganz regelmäßige Durchführung von direkten Bekämp fungsmaßnahmen. Da ist vor allem die Anwen dung von gasförmigen Mitteln, Nikotin, Cyyano- gas und Naphthalin, zu empfehlen. Die Begasung mit Blausäure ist wegen der Einfachheit der Durch führung und ihrer Wirtschaftlichkeit besonders her vorzuheben. Diese Maßnahme hat aber erst dann eine Bedeutung, wenn sie ganz regelmäßig in kür zeren Zeiträumen (14 Tage) wiederholt wird. Auch das ganz regelmäßig durchgeführte Verdampfen von Schwefel zur Bekämpfung der „Roten Spinne" hat sich bewährt. Unter den fressenden Schädigern ist die Larve der Nelkenfliege von besonderer Bedeutung. Das Schadensbild ist meist eindeutig: Herzblätter verfärben sich, welken und trocknen. Am Grunde finden wir Fraßstellen und einen Fraß gang, der bis ins Innere des Stengels eindringt. Zur Verpuppung verläßt die Larve die Pflanze und geht in die Erde. Aus Puppen schlüpfen in der Zeit von Anfang bis Mitte Juni die meisten Tiere. Um diese Zeit kann dann die Bekämpfung einsetzen. Staubförmige Mittel, wie Ruß, Kalk, Kainit, sollen die Tiere an der Eiablage hindern. Als Abschreckungsmittel kann vielleicht auch Kalk stickstoff gestreut werden, außerdem kann versuchs weise eine Spritzung mit einer stark verdünnten Lösung von Obstbaumkarbolineum (etwa 0,3 A) angewandt werden. Um die in der Erde liegenden Puppen abzutöten, muß der Boden entseucht wer den, und zwar entweder mit Schwefelkohlenstoff oder Dampf. Versuche, die mit dem Mittel Hetro- chin durchgeführt wurden, ergaben bei 1 Anger An wendung eine Abtötung von 77 A> der Puppen, bei 2A>iger Anwendung eine Abtötung von 80 A>. Eine Schädigung der Nelken trat anscheinend nicht ein. Beim Auftreten des Ne l ke n w i ck l e r s ist so fortige Meldung an die nächstgelegene Hauptstelle für Pflanzenschutz erforderlich. Von den durch Pilze hervorgerufenen Krankhei ten ist die Nelken welke oder -sch wind - sucht sehr gefährlich. Die Nelkenwelke wurde zum ersten Male an der Riviera beobachtet, später in England und Deutschland. Zur Bekämpfung der Krankheit ist Bodenentseuchung notwendig. Be währt haben sich Wasserdampf und Beizmittel. Die Entseuchung durch Dampf ist vorzuziehen. Als Vor beugungsmaßnahmen find anzuführen: Stecklinge nur von gesunden Mutterpflanzen nehmen, für gute Lüftung und Bodenlockerung, richtige Bewässe rung sorgen, Bodenkalkung, Standortwechsel. Bei einer Bekämpfung der Nelkenschwärze und Nelkenband st reifcnkrankheit mit Kupferkalkbrühe muß berücksichtigt werden, daß diese aus den Nelkenblättern sehr schlecht haftet, und daß ein Haftmittel zugesetzt werden muß. Weiter gelten auch die schon obengenannten vorbeugenden Maß nahmen. Dazu kommt, daß eine starke Stickstoff- düngung zu vermeiden ist; die Kaliversorgung da gegen soll reichlich sein. Der Nelkenrost wird vor allem durch Steck linge weiterverbreitet; hier ist besonders auf ge sunde Mutterpflanzen zu achten. Kaliverarmung der Kulturerde fördert den Befall. Näheres über Nelkenkrankheiten und ihre Be kämpfung ist durch die Hauptstellen für gärtne rischen Pflanzenschutz zu erfahren. vr. dloH. Was läßt die Begonienprüfung heute jchon erkennen? Das Sempcrslorens-Sortiment in Dahlem „Die Gartenbauwirtschaft" brachte vor eini ger Zeit die Notiz, daß das umfangreiche Semperflorens-Sortiment an drei Stellen in Deutschland geprüft wird. Die Prüfung wird in den Versuchs- und Forschungsanstalten Dahlem und Geisenheim, sowie in der Gärt nerlehranstalt Friesdorf vorgenommen. Sie hat den Zweck, durch eine genaue Beobachtung der einzelnen Sorten eine Sortenbereinigung und auch eine Sortenverringerung durchzüfüh- ren. Das Sortiment umfaßt sowohl die eigent lichen Semperflorens- wie auch die Gracilis- Typen. Eine Besichtigung der Dahlemer Anstalt gibt mir die Möglichkeit, einmal kurz auf das ausgepflanzte Sortiment einzugehen. In Dah lem ist Saatgut von 33 Firmen angeliefert worden. Insgesamt sind 94 Sorten zu je 50 Pflanzen ausgepflanzt worden. Da von ver schiedenen Firmen dieselben Sorten eingeschickt worden sind, gibt der Versuch gleichzeitig die Möglichkeit, die gleichnamigen Sorten verschie dener Herkünfte einer vergleichenden Prüfung zu unterziehen. Als Standard-Sorte gilt die feuchter, fetter Boden. Wu als Tee und Tinktur bei Magenbeschwerden. Kamille (blstricaria ckamomills) 9 h 20 bis 30 cm, so, leichter Boden. Aussaat in Reihen 20 cm. Blü als Tee, Bäder und Kräuterkisfen. Blü müssen vor Samenreife gepflückt werden. Pfefferminze (>lenttm piperlt») 2)., h 30 bis 40 em, so, kräftiger Boden. Reihenpflanzung 25 X20 cm. Bl vor der Blü pflücken, im Schat ten trocken. Tee- und Pfesferminzölaewinnung. Zu empfehlen nur hochgezüchtete Rassen: Echte Mitcham und Ringlebener Pfefferminze. Die Krauseminze (dlentkm crispa) ist für den Haus gebrauch auch zu empfehlen. Quendel (Dvxmus serpxllum) 2l, h 20 cm, fo, leichter Boden. Aussaat IV in Reihen. Bl als Tee und für Heilbäder. Thymian (Hixmus vul garis) 2p, ebenso gebraucht. Bl auch als Küchen« würze. Ringelblume (dalenckula okkicinslis) 9 h 40 em, so, mittlerer Boden, Aussaat IV in Reihen. Bl und Blü als altes Volksheilmtttel in Form von Tee, Extrakt und Salbe benutzt. Ein vorzügliches Wundbehandlungsmittel, gleich der Arnikatinktur und -salbe. Salbei (8alvia okkicinalis) 2s, h 50 cm, so, kräftiger Boden. Reihenpflanzung 25 X 30 cm. E VI—VII, Bl zu Tee gegen Hal-Schmerzen, Ent zündung und Geschwüre (Gurgelwasser). Wacholder (lluniperus communis) h, h bis 6 m, so, leichter Boden. Beeren gegen Blasen-, Leber- und Nierenleiden. Tee davon auch bei Rheumatismus und Gicht. Wermut (Artemisia nvsinttiium) 2s-, h bis 150 cm, so, Sandboden. Einzelpflanzung. Tee von Bl gegen Fieber, Magenverstimmung, Wurm mittel. DsoP (Hxssopus okkicinalis) 2)., h 60 em, so, mittlerer Boden. Aussaat IV, Abstand 25X30 cm. E Bl vor der Blü schneiden. VI. Tee gegen Er krankungen der Atemwege und als Gurgelwasser. Dustpflanzen Die Duftpflanzen dienen zur Herstellung von kosmetischen Wässern, aus dem Kraut werden ätherische Oele gewonnen; auch in der Heilkunde wird ihr Kraut verwendet. Imvanckuls vcra, 'echter Lavendel und Rosmarin (kosmarinus okkicinalis) beide 2j_, für so, gepflanzt 30 X 40. IV oder VIII. h 60 cm. Waldmeister (^sperula ockorata) 2s, liebt Schatten bis Halbschatten. Aussaat IX aus Wald erde. Bl für Maitrank benutzen. Zitronenmelisse (Melissa okkicinalis) 9 h 50. Aussaat III. Ausgepflanzt 25X25 cm, später Teilung. Bl zur Herstellung von Me lissenwasser und -geist. (Fortsetzung folgt) Sorte des Originalzüchters. Die Gesamtzahl der überhaupt ausgepslanzten Herkünfte be trägt 243. Der Versuch ist uach Farben, und innerhalb der Farben nach Höhen abgestuft, angepflanzt. Sorten verschiedener Herkünfte stehen neben einander. Aus Platzmangel ist die Auspflan zung auf einem breiten Längsstreifen vorge nommen worden. Leider ist dadurch die Ver gleichsmöglichkeit etwas erschwert. Die Rödeü- uud Lichtverhältnisse sind gün stig. Die Pflanzen stehen auf humosem, leh migem Sandboden. Der Boden ist kurz vor der Auspflanzung gefräst worden, um so Dün- gungsunterschiede weitgehend auszuschalten. Bei der Sortenprüsung wird neben der Fest legung des Habitus der Pflanze u. a. die Blüte genauestens gekennzeichnet. Hierbei wer den Blüteugröße, Blütenbeginn, Blütenreich tum und Farbton besonders notiert. Auch auf die Durchzüchtung der Sorte wird geachtet. Jede Sorte erhält in jedem Monat eine Note, die am Ende der Vegetation zu einem Gesamt urteil zusammengezogen wird. Der Versuch selbst zeigt auf den ersten Blick, daß die Durchzüchtung bei vielen Sorten noch nicht restlos geglückt ist. Insbesondere lassen die Sortenreinheit und die Gleichmäßigkeit im Wuchs noch viel zu wünschen übrig. Auffallend sind die verhältnismäßig großen Unterschiede bei den verschiedenen Herkünften einer Sorte. Fast immer tritt die Sorte des Origi- nalzüchters besonders hervor, sowohl hinsicht lich der Reinheit als auch hinsichtlich der Gleichmäßigkeit im Wuchs. Bei dem Vergleich ähnlicher Sorten untereinander sind die Un terscheidungsmerkmale häufig so gering, daß kaum von einer anderen Sorte gesprochen wer den kann. Als besonders hohe Sorten mit sparrigem Wuchs fallen in Dahlem auf: Albert Martin (35—40 cm), Erfordia, Blütenmeer und Ko ralle (mit je —35 cm). Wertvolle Sorten, die sich durch geschlossenen Wuchs, Blühwillig- keit und gute Farbwirkung auszeichnen, sind: Rase d'amour, Tausendschön, Rosa Perle, Rosabella, Gruga, Rosa Sämling 185, luminosa, luminosa compactn, Lachsiönigin, Feuerzauber, Dresden 1936, Standard, Rose marie, Schwabenland, Weiße Gruppenkönigin, Carmen, Carmen scharlach und Indianerin. Geht man so im einzelnen die Sorten durch, so kanu man heute schon sagen, daß einer schar fen Prüfung nur etwa 50'Sorten standhalten werden. Der Vollständigkeit halber sei noch er wähnt, daß die Sorten der Originalzüchter zu je 10 Pflanzen gleichzeitia noch im Gewächs haus auf ihre Verwendungsmöglichkeit als Topfpflanze geprüft werden. M
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