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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 53.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193600004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19360000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19360000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 53.1936
-
- Ausgabe Nummer 1, 3. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 2, 9. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 3, 16. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 4, 23. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 5, 30. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 6, 6. Februar 1936 -
- Ausgabe Nummer 7, 13. Februar 1936 -
- Ausgabe Nummer 8, 20. Februar 1936 -
- Ausgabe Nummer 9, 27. Februar 1936 -
- Ausgabe Nummer 10, 5. März 1936 -
- Ausgabe Nummer 11, 12. März 1936 -
- Ausgabe Nummer 12, 19. März 1936 -
- Ausgabe Nummer 13, 26. März 1936 -
- Ausgabe Nummer 14, 2. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 15, 9. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 16, 16. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 17, 24. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 18, 30. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 19, 7. Mai 1936 -
- Ausgabe Nummer 20, 14. Mai 1936 -
- Ausgabe Nummer 21, 22. Mai 1936 -
- Ausgabe Nummer 22, 28. Mai 1936 -
- Ausgabe Nummer 23, 4. Juni 1936 -
- Ausgabe Nummer 24, 11. Juni 1936 -
- Ausgabe Nummer 25, 18. Juni 1936 -
- Ausgabe Nummer 26, 25. Juni 1936 -
- Ausgabe Nummer 27, 2. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 28, 9. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 29, 16. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 30, 23. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 31, 30. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 32, 6. August 1936 -
- Ausgabe Nummer 33, 13. August 1936 -
- Ausgabe Nummer 34, 20. August 1936 -
- Ausgabe Nummer 35, 27. August 1936 -
- Ausgabe Nummer 36, 3. September 1936 -
- Ausgabe Nummer 37, 10. September 1936 -
- Ausgabe Nummer 38, 17. September 1936 -
- Ausgabe Nummer 39, 24. September 1936 -
- Ausgabe Nummer 40, 1. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 41, 8. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 42, 15. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 43, 22. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 44, 29. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 45, 5. November 1936 -
- Ausgabe Nummer 46, 12. November 1936 -
- Ausgabe Nummer 47, 19. November 1936 -
- Ausgabe Nummer 48, 26. November 1936 -
- Ausgabe Nummer 49, 3. Dezember 1936 -
- Ausgabe Nummer 50, 10. Dezember 1936 -
- Ausgabe Nummer 51, 17. Dezember 1936 -
- Ausgabe Nummer 52, 24. Dezember 1936 -
- Ausgabe Nummer 53, 31. Dezember 1936 -
-
Band
Band 53.1936
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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-r-z^l 04?. /Vn 4o-. bei den Erzeugern verhältnismäßig frühzeitig zur r-rz und vor allem in kleiner und gerin gerer Qualität zu billigen Preisen äbgesctzt. Da Blumenkohl in früheren Jahren als ein wertvolles Gemüse galt, reizten die billigen Preise natür lich zum stärkeren Verbrauch, so daß die Umsätze ganz erheblich waren. Für die im Jnlande gewohnte Erzeugung von größerem und zartem Blumen kohl waren die erforderlichen Preise nicht mehr zu erreichen, das Geschäft wurde schließlich von der Auslands ware beherrscht. Die holländische Ein fuhr wurde schon 1934 im Rahmen der Verhandlungen über die Gemüse einfuhr derart geregelt, daß die hol ländische Blumenkohlanfuhr besser auf unsere heimische Erzeugung abge stimmt werden konnte. Der Markt wurde damit von den ungesunden Angebotsverhältnissen bereinigt. Im letzten Jahr war der Blumen kohlmarkt trotz geringerer Aus- l^nss5s Vorräte um Wieviel Kernobst und Gemüse haben wir? Verwertung gebracht waren. Selbst wenn man in Rechnung stellt, daß in den letzten Wochen der Verbrauch an Obst auf Grund der Preisverhältnisse vergleichsweise gering gewesen ist und außerdem in diesem Jahre verhältnismäßig große Einlage rungen durch den Handel stattgefunden haben,' so kann man doch nach den Ergebnissen der letzten Feststellungen entnehmen, daß sich zweifellos auch bei den bestehenden Preisverhältnissen für die noch vorhandenen Vorräte befriedigende Unterbringungs- Möglichkeiten ergeben werden, zumal im ganzen die Haltbarkeit der letztjährigen Ernte durchaus befriedigend ist und dementsprechend auch in der letzten Zeit kaum dringend« Verkäufe vorgenommen werden mußten. Bei den Vorräten an Danergsmüs-e läßt sich eine etwas unterschiedliche Entwicklung feststellen. Merk den die letztjährige Preiskurve Ende September und Anfang Oktober ausweist, ist die Folge des bereits erwähnten Hauptangebots, das um diese Zeit zu er- heblichenAnsammlungen an den Großmärkten führte. Der letztjährige Durchschnittspreis liegt mit 24 M? je 100 Stück um 3 Ml höher als im Jahre 1934 (s. Abbildung über Durchschnittspreise). Auch in diesem Falle soll der Durchschnittspreis in erster Linie die Tendenz aufzeigen, für das Durchschnitts ergebnis des einzelnen Erzeugers kann er ohne wei teres nicht maßgebend sein, da an den einzelnen Märkten oft erhebliche Unterschiede in den Groß handelspreisen bestanden. Da zur Zeit dieser Be trachtung eine amtliche Veröffentlichung über die gesamte Erntemenge noch nicht vorlag, ist den Nach den weiteren Erhebungen, die der Reichs nährstand in den Anbaugebieten über die Vorrats entwicklung durchgeführt hat, konnten bei den Er zeugern ain 1. Dezember 1935 noch 17 v. H. der Ernte an SpätäpsÄn und 6 v. H. der Ernte an Spätbirnen festgestellt werden. Am 1. Dezember 1934 waren demgegenüber im Reichsdurchschnitt noch 23 v. H. der Ernte an Spätäpfeln und 9 v. H der Ernte an Spätbirnen vorhanden, so daß also der Anteil der Ernte, der in diesem Wirtschafts jahre noch bei den Erzeugern zur Verfügung stand, wesentlich kleiner war. Berücksichtigt man außer dem, daß die Ernte 1935 an Kernobst insgesamt rund 26 Mill. Ztr. brachte gegenüber rund 46 Mill. Zentner im Jahre 1934, Hann ergibt sich daraus. laudscinfuhr reichlich versorgt. Vor ¬ übergehende Entlastung entstand lediglich Anfang August, als die zusätzliche Einfuhr ausketzte und gleichzeitig trockene Witterung die heimische Erzeu gung daran hinderte, marktfertige Ware im üb lichen Umfange heranzubringen. Danach blieb aber die Anfuhr von ausschließlich heimischer Wale un bedingt ausreichend und sammelte sich öfter zu reich lichen Mengen an den Märkten an. Besonders um fangreich wurde das Angebot Anfang Oktober in folge des Haupternteanfalls des Großanbaues. Während einiger Wochen bestand um diese Zeit ein Ueberangebot. Mindere Qualität kam im letzten Geschäft nicht mehr im früheren Umfang auf den Markt. Mittlere Ware lag dafür um so mehr vor, die sich auch am besten unterbringen ließ. Die Preise bewegten sich im Reichsdurch- schnittin den ersten drei Monaten der Angebots zelt, Juni, Juli und August, höher als im Vor jahre (s. Abbildung über die Preisbewegung). Früher Blumenkohl war nicht so stark vertreten als in den Vorjahren, weil die Auslandszufuhr geringer war. Die Preise konnten daher etwas aufholen und schnittspreis auch tatsächlich eine leichte Besserung des Geschäftes zum Ausdruck bringt. In diesem Zusammenhang sei noch zugleich aus die Preisunterschiede an den einzelnen Märkten hingewiesen. Im letztjährigen Blumenkohlgeschäft wies der Berliner Markt vielfach die niedrigsten Durchschnittspreise auf. Ende September lagen die höchsten und niedrigsten Großhandelspreise an ein zelnen Märkten wie folgt: Gr Gartenbauliche Erzeugnisse im Reichsbahnverkehr Der jetzt vorliegende Verkehrsbericht 'der Reichs- >bahn über den Güterverkehr im November 1935 ' zeigt, wie der Versand von Gartenbauerzeugnissen den Güterverkehr zu beeinflussen vermag. So bei einträchtigte 'das Nachlaßen des Obst- und Geinüse-, ' Versandes den Expreßgubverkehr. Ein Rückgang int Eilgutverkehr wurde durch den Abschluß der Pflanz-- zeit für Bäume und Sträucher und der Obst- und Gemüseernte feftgeftellt. Darüber hinaus gingen im ' Berichtsmonat die Kartoffelfendungen zurück; es wurden hierfür nur noch 42 764 Wagen gegenüber 61 535 Wagen im Vormonat gestellt. Der Dünge-, mittelversand an Landwirtschaft und Gartenbau; verstärkte sich von 30 548 auf 41 416 Wagen. Beteiligung des Gartenbaues an den Reichsaulobahnen In den Monatsberichten der Reichsautobahnen werden die eigentlichen gärtnerischen Arbeiten int einzelnen nicht erwähnt. Anhaltspunkte für den Umfang solcher Arbeiten bieten aber die angegeben nen Zahlen für Rodungen und Bodenabtragungen- Nach dem jetzt vorliegenden Bericht über November 1935 wurden in diesem Monat 601 536 gm gerodet und 2 001735 am Mutterboden abgetragen. Teil weise werden diese Arbeiten von den Arbeits gemeinschaften der Gartengestalter ausgeführt, denen dann noch die Anlegung der Rasenstreifen und die notwendigen Pflanzungen übertragen werden. Siedlungsprogramm und Garlenbauwirtschafl Das Siedlungsvorhaben der deutschen Heim stätten umfaßte für 1935 insgesamt rund 60 000 Kleinsiedlungen und Eigenheime, die gegenwärtig in der Fertigstellung stehen. Für den deutschen Gartenbau bedeutet dies für das laufende Früh jahr einen neuen Bedarf an Obstgehölzen, Gemüse pflanzen und Sämereien aller Art. Auf Grund der bisher für die Gärten 'der Kleinsiedlung ausge wendeten Einrichtungsbeträge liegt 'der Wert dieses gartenbaulichen Mehrabsatzes bei 2,5 Millionen Reichsmark. Topf-Eichen für die Olympia-Sieger Die Sieger der diesjährigen Olympiade werden als Anerkennung ein kleines Eichenbäumchen er halten. Die hierzu erforderlichen Jung-Eichen wur den bereits im Vorjahre in Töpfe gepflanzt und als Topfpflanzen wertergezogen. Um die Pflanzen versandsühig zu machen, wurde eine zweckmäßige Pappkartonäge entworfen, die einen Blecheinsatz zum Feuchthalten der einqepackten Pflanze erhält. Aus diese Weife können die ausländischen Sieger ihre Eiche als deutsches Symbol der Kraft und Stärke unbeschadet mit in ihre Heimat nehmen und dort weiterpflegen. Es handelt sich nm etwa 400 solcher Pflanzen, ein Olympia-Auftrag, der einem Berliner Gartenbaubetrieb zufiel, von dem auch die Idee der Olympia-Eichen ausging. 380 Linden für die Straße Anker den Linden in Berlin Im Zusammenhang mit der Unterbauung der „Linden'' in Berlin wurde der gesamte alte Bestand an Linden entfernt und für eine vollständige Neu pflanzung Vorbereitungen getroffen. Das Garten amt Mitte konnte dadurch einen Auftrag über 380 Dilia tomentoos erteilen, der einer holsteinischen Baumschule zufiel, die diese Menge in einheitlicher Beschaffenheit zur Verfügung hatte. Da es sich nur um insgesamt 4 m Hohe Bäume handelt, werden die „Linden" zunächst einen etwas ungewohnt kahlen Eindruck machen. Die Rasenstreifen der Mittelpromenade werden aus Gründen der Zweck mäßigkeit nicht mehr neu angelegt. lich kleiner als in den letzten Jahren müßen auf Grund der Feststellungen des Reichsnährstandes die Bestände an Zwiebeln in den Produktionsgebieten eingeschätzt werden, und zwar waren am 1. Dezem ber 1935 noch rund ein Drittel der Ernte vorhan den, gegenüber etwa 40 v. H. zur gleichen Zeit des vorhergehenden Jahres. Die Gesamternte an Zwiebeln ist von dem Statistischen Reichsamt in diesem Jahre auf rund 1100 000 cir festgestellt worden, wovon annähernd zwei Drittel auf das mitteldeutsche Hauptanbaugebiet der Provinz Sach sen und Anhalt entfallen.' Di« Entwicklung der Vorratslage bei den Dauer kopfkohlarten ist durchaus normal verlaufen. Es waren hier mit durchschnittlich 40—45 v. H. der Ernte etwa die gleichen Anteile der Gesamternte noch in den Pvo'düktionsgöbieten festzustellen wie im vergangenen Jahr, und auch hinsichtlich der Ernte erträge weichen, im ganzen betrachtet, Lie Verhält nisse nicht wesentlich von den vorjährigen ab. Etwas anders liegen die Verhältnisse bei "Wurzel- und Knollengemüse. Die recht günstigen Ernteergebnisse, die hier bei der letzten Ernte zu verzeichnen waren, wirken sich auch in noch verhältnismäßig großen Beständen in den Produktionsgebieten aus, so daß hier mit einer reichlichen Versorgung auch in den nächsten Monaten aus der einheimischen Erzeugung gerechnet werden kann. Bei den Feststellungen über die weitere Entwick lung der Kulturen bei Rosenkohl und Grünkohl haben sich in den meisten Gebieten keine größeren Verschiebungen gegenüber der vorhergehenden Er hebung ergeben. Äei der überwiAieNd milden Wit terung ist "weiterhin eine befriedigende Entwicklung zu verzeichnen, so 'daß auch bei diesen Produkten eine gute Ernte erreicht wird. 2 dadurch in einem angemessenen Verhältnis zu den späteren Preisen bleiben. Dagegen zeigt die Preis liste des Jahres 1934 auf dem Frühmarkt niedri gere Preise als im späteren Hauptängebot. Dieser ungesunde Zustand, der durch die starke Einfuhr nur noch verhältnismäßig kleine Vorräte vor- wahrend der Bormhre immer bestand, scheint nn h^den waren. Im ganzen entspricht die Vorrats- ^stm Geschäft überwunden zu sein. Die Treiberei ^qe etwa der des Winters 1933/34, in dem eben- und der Fruhanbau wurdm damit wieder zu ihrem falls auf Grund der kleineren Ernte die Vorräte ^Rechte gelangen können. In der zweiten Hälfte der - - ... Angebotszeit bewegten sich die Preise im Durch schnitt auf der Höhe des Vorjahres. Der Preisdruck, turen dürfen schon einen sicheren Anhaltspunkt für das Ernteergebnis darstellen. Demnach dürfte die letztjährige Blumenkohlernte ähnlich wie im Vor jahre ausgefallen sein, so daß der aufgeholte Durch- München zeigte oft große Schwankungen, indem es in den höchsten und niedrigsten Preisen ab- wcchselte. So sehr auch die Unterschiede an den einzelnen Märkten hervortraten, die Bewegungen der Preise sür mittlere Ware machte sich überall gleichmäßig bemerkbar. Wenn nun auch die Ergebnisse im letzten Blumen kohlabsatz zuversichtlicher gewesen sind, so muß immer noch die Tatsache beachtet werden, daß ein reichliches Angebot vorlag. Demgegenüber dürfte für den heimischen Anbau im Frühgeschäft eine Aufgabe liegen, da es hier gilt, die frühe Angebots- Periode gleichfalls ausreichend mit heimischem Blumenkohl zu versorgen. Kr. Lc^a^ 66§565vN9 c/sL ^kro^eL Das Blummkohlgeschäst im Jahre 1935 Blumenkohl ist in den Jahren der unmäßigen Preisen der Wachstumsstand von Mitte September Gemüseeinfuhr zu einer sehr unsicheren Kultur für gegenübergestellt. Die um diese Zeit angestellten die heimische Erzeugung geworden. Massenhaft amtlichen Ermittlungen über den Stand der Kul- wurde. dieses Gemüse herangebracht oßmarkt Preise mtttlere höchster niedrigster Ware Berlin . . . 19.00 2.50 10.50 Leipzig . . 25.00 5.00 15.00 Breslau . . 25.00 15.00 20.00 Hamburg . 35.00 8.00 21.50 Frankfurt . 50.00 10.00 30.00 München . 50.00 10.00 30.00 UL L/sufLcksm Vo/^L^UM Die Kirsche Der Römer Plinius berichtet uns in seiner „Naturgeschichte": Es wurden am Rhein, in Bel gien und Britannien bereits Kirschbäume gebaut, hundertzwanzig Jahre, nachdem sie uns durch Lu- cullus (vom Südufer des Schwarzen Meeres) nach Italien gebracht worden waren. Am Rhein gibt es eine Art, deren Früchte immer das Ansehen haben, als seien sie erst im Reifen begriffen, da ihre Farbe grün-rötlich-schwarz ist. Neben Pflaumen, Zwetschen, Pfirsichen, Apri kosen, Wal- und Haselnüssen stellte Jacobi fünf bis zehn Meter unter der Erdoberfläche in der Schlammschicht von zugeschütteten Schachtbrunnen auf der Saalburg auch Süß- und Sauerkirschen fest. Bereits im Jahre 1800 war Salzig seiner Kir schen wegen berühmt. In manchen Jahren ver kaufte man dort sür 15 000 bis 18 000 Franken Kirschen. Wenn die Volksüberlieferung in Na poleon den Begründer des Salziger Kirschenbaues sieht und berichtet, als Napoleon nach Salzig ge kommen sei, habe er gesagt: „Hier muß mir eine neue Normandie erstehen", dann setzt sie damit, wie so ost, um Napoleons Haupt eine Gloriole, die nicht verdient ist. Auch Güls, Rübenach und Met ternich hatten damals schon einen bedeutenden Kirschenbau. Güls löste 1807 etwa 5000 und Rübe nach 3000 Taler aus seinen Kirschen. Seit den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts wurde in Salzig ein regelmäßiger Kirschenmarkt abgehalten. Der Kirschenertrag war in dem guten Jahre 1858 etwa 36 000 Taler, und in den sechzi ger Jahren schätzt M. Bach die durchschnittliche jährliche Kirschenausfuhr für Salzig mit seinen 1200 Einwohnern auf 10000 Taler. Im Jahre 1860 betrug der Kirschenversand aus dem Koblen zer Hafen etwa 32 000 Zentner, und der Landrat von Koblenz berichtet aus dem gleichen Jahre, daß der Ertrag an Kirschen aus der Bürgermeisterei Rassenheim auf 40 000 Reichstaler veranschlagt werden könne. Der gesamte Obstertrag dieser Bür germeisterei betrug m dem Jahre 120 000 Taler. Im Jahre 1881 wurden in Salzig bei einem Preisp von 12 bis 20 Pfennigen für das Pfund an 60 000 Mark für Kirschen gelöst, 1887 an Händler 3200 Zentner sür etwa 70 000 Mark abgesetzt, und 1888 brachte dort die Kirschenernte etwa 1N1000 Marl ein. Auch ins Rätsel ging die Kirsche ein: Hinkepinkle up een Been drag mich mehr as düsend Steen (Weiderich) und E Jufferchen setzt op em Bom, et hat en rut Röckelchen on, on en Herz va Steen. Wat soll dat senn? (Südeifel). Weil bekannt ist das Rätsel: Wieß wie Schnie, grön wie Gras, geel wie Waaß, rut wie Blot, schmack alle Logge (Leuten) got, und in Rindern bei Kleve: Achtelst Schopp (hinter dem Schuppen) stöhn Jopp met eene roje Kopp, met en Hölter Hart (hölzern Herz). Roje, ro;e, wat es dat? * Die volkstümlichen Namen der Kirschen sind recht mannigfaltig (vgl. auch „Kirschensorten am Mittelrhein" in Nr. 45/1935 dieser Zeitschrift). Da gibt es wilde Vogelkirschen und veredelte „Poß kirschen", Appels-, Blut-, Fleisch-, Forellen-, Glas-, Wachs- und Zuckerkirschen, Herzkirschen, Knappkir schen und Krächer, Schwarze Hävels und Nahl- schmids, Höppches und Spitzköpp, Lausterjakobs, Geißepitter, Heilepittcr, Geldklose und Bachs Niko läse, Bornhofener, Filsener, Bopparder, Salziger und manche andere Sorten. An der Mosel ist die Kornernte von der Kirschen ernte abhängig: Wenn's keine Kirschen gibt, gibt's auch kein Korn, oder „Wie de Kersche, su dat Kor". Regnet's am 1. Mai, dann gibt's keine Kirschen, sagt man am Niederrhein, und in meiner Heimat: „Wenn de Kiesche sen rut, ös de Kaleverhandel dut". (dann ist die Kälberzeit vorbei). Die Kirsche spielt auch in vielen volkstümlichen Redensarten eine Rolle. „Der macht ein Gesicht wie saure Kirschen", „Der sieht die Kirschen nicht mehr blühen (der stirht bald)", „Junge Mädchen und frische Kirschen lassen sich schlecht verwahren", „Mit großen Herren ist schlecht Kirschen eßen", denn „die flitsch dir de Stein en et Gesech, dat andere behalten se für sech", oder „die essen et Flesch on werpen ene möt de Steen". In Japan stehen alle Feste mit Blumen in Ver bindung, oder diese selbst sind die Veranlassung, sich bei einem Feste zu freuen. Keines der Feste aber ist dem rauschenden Kirschblütenfeste zu ver gleichen. Die wilde Kirsche, die in Japan besonders üppig blüht und gedeiht, war ehedem das Symbol des Manischen Kriegers; sie ist heute der Anlaß, den Frühling zu feiern. Wenn im Hama-Rikyu-Palast in Tsukiji das kaiserliche Kirschblütenfest gefeiert wird, zu dem alljährlich 800 befrackte Herren und festlich ge schmückte Damen aus den hohen in- und auslän dischen Gesellschaftskreisen geladen werden, sieht man, wie in einem Rausch sinnenhafterFreude land auf und landab die Menschen sich schiebend, tanzend, lachend im Kreise bewegen und nach dem Rhyth mus schriller Musik und eintöniger Paukenschläge zwischen Possenreißern, Tänzern und geschäftigen Shintobonzen auf und ab Hüpfen und lachen. Da erlebt man die aufgewühlte und verzückte Seele des japanischen Volkes, und unter den blühenden Bäu men der großen Parkanlagen wandern dann die Menschen in dichten, endlosen Prozessionen und können nicht genug das duftende Blütenwunder be staunen. Das ist der Gruß Japans an den Früh ling, der Gruß eines noch stark naturgebundenen Volkes an das Element seines Seins. Die Kirschblüte ist auch in den rheinischen und an deren Kirschengegenden eine hohe Zeit, und aus den Städten pilgern Tausende hinaus, um in ihr den Frühling zu grüßen. Ich stehe auf dem „Steiner nen Mann" zwischen Boppard und Salzig und schaue über dieses Blütenmeer, das von den dunk len Bergzacken umrahmt wird, an deßen Rand die „Feindlichen Brüder" bei Bornhosen trutzig auf steigen und über dem sich der klarblaue Himmel wölbt, an dem ein paar leuchtende Wolken dahin ziehen. Aus dem weißen Blütenmeer heben sich die Dörfer und Städtchen wie Inseln und Klippen und die Kirschen wie geheimnisvolle Himmelsweiser. Und mitten in dieser Pracht rauscht der heilige Strom seine dunklen Fluten nordwärts, und Schleppschiffe keuchen schwerbeladen hinauf gegen St. Goar... Und im Rittertal der Mosel, wo die alten Bur gen am Fluß, auf den Höhen und in den Seiten tälern aufragen, ist die Kirschblüte etwas Beson deres. Hier kommt der Lenz nicht mit frühem Grün. Wenn die Lohhecken noch rostrot die Hänge decken, blaulila die Felsen ernst dazwischen stehen und die Mosel im Sonnenglanz liegt, leuchten mit einem Male die weißen Kirschbäume darein, unter mischt mit rosigen Pfirsichen und junggrünen Kastanien. Güls und Lay, Dieblich und Niederfell, Lehmen, Oberfell, Cattenes und Alken und die anderen Moseldörfer ziehen ihr Feierkleid an. Kirschblüte ist die hohe Feierzeit an der Unter mosel ... Im Sonnenschein der Morgenfrühe stehe ich unter leuchtenden Blütenbäumen. Diese Fülle von Licht, dieser süßlich-bittere Mandelduft wirken fast betäubend, und Hunderte von Bienen summen in den Blütensträußen über meinem Haupte. Da voll zieht sich das ewige Gotteswunder. Frohe Hoff nung zittert in den Zweigen. Ueber sechs Wochen pflücken wir die ersten Kirschen. Das Blütenwundcr am Rhein kündet eine frohe Ernte.... Frühling — Jugend — Hoffnung! ?. 1. Krewrberx.
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