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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 53.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193600004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19360000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19360000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 53.1936
-
- Ausgabe Nummer 1, 3. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 2, 9. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 3, 16. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 4, 23. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 5, 30. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 6, 6. Februar 1936 -
- Ausgabe Nummer 7, 13. Februar 1936 -
- Ausgabe Nummer 8, 20. Februar 1936 -
- Ausgabe Nummer 9, 27. Februar 1936 -
- Ausgabe Nummer 10, 5. März 1936 -
- Ausgabe Nummer 11, 12. März 1936 -
- Ausgabe Nummer 12, 19. März 1936 -
- Ausgabe Nummer 13, 26. März 1936 -
- Ausgabe Nummer 14, 2. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 15, 9. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 16, 16. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 17, 24. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 18, 30. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 19, 7. Mai 1936 -
- Ausgabe Nummer 20, 14. Mai 1936 -
- Ausgabe Nummer 21, 22. Mai 1936 -
- Ausgabe Nummer 22, 28. Mai 1936 -
- Ausgabe Nummer 23, 4. Juni 1936 -
- Ausgabe Nummer 24, 11. Juni 1936 -
- Ausgabe Nummer 25, 18. Juni 1936 -
- Ausgabe Nummer 26, 25. Juni 1936 -
- Ausgabe Nummer 27, 2. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 28, 9. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 29, 16. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 30, 23. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 31, 30. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 32, 6. August 1936 -
- Ausgabe Nummer 33, 13. August 1936 -
- Ausgabe Nummer 34, 20. August 1936 -
- Ausgabe Nummer 35, 27. August 1936 -
- Ausgabe Nummer 36, 3. September 1936 -
- Ausgabe Nummer 37, 10. September 1936 -
- Ausgabe Nummer 38, 17. September 1936 -
- Ausgabe Nummer 39, 24. September 1936 -
- Ausgabe Nummer 40, 1. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 41, 8. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 42, 15. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 43, 22. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 44, 29. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 45, 5. November 1936 -
- Ausgabe Nummer 46, 12. November 1936 -
- Ausgabe Nummer 47, 19. November 1936 -
- Ausgabe Nummer 48, 26. November 1936 -
- Ausgabe Nummer 49, 3. Dezember 1936 -
- Ausgabe Nummer 50, 10. Dezember 1936 -
- Ausgabe Nummer 51, 17. Dezember 1936 -
- Ausgabe Nummer 52, 24. Dezember 1936 -
- Ausgabe Nummer 53, 31. Dezember 1936 -
-
Band
Band 53.1936
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Man sollte annehmen, die Hausfrau, die in der Hauptsache für die Beschaffung der not wendigsten Cxistenzgütcr, wie Nahrung und Kleidung, zu sorgen'hat, würde nach dem sog. wirtschaftlichen Prinzip vorgehen. Leider hat sich aber ost das Gegenteil gezeigt. Deshalb wirkt eine Regulierung der Preise für die wich tigsten Verbrauchsgüter, die auf der einen Seite dem Erzeuger eine angemessene Ver- gütung für seine Arbeitsleistung sichern will, auf der anderen Seite auf die verbrauchende Hausfrau erzieherisch, weil sie eine Werbkala schafft. Sie zwingt die Hausfrau entsprechend dieser Wertskala das Einkommen aufzutetten. Eine Besteuerung der Genußmittel, wie Tee, Kaffee, Kakao, beschränkt den Verbrauch an solchen unnötigen Erzeugnissen. Die Milch- und Eierbewirtschaftung zwingt den einzelnen, den Verbrauch in diesen Erzeugnissen in gewis sem Umfange einzuschränken. Deshalb ist die Notwendigkeit einer direkten Aufteilung und damit eine zwangsweise Beeinflussung des Verbrauchs auch hier nicht notwendig gewesen. Man hat den Versuch gemacht, durch groß angelegte Werbemaßnahmen den Verbraucher auf den Verzehr bestimmter Güter hinzulenken. Die mit Hilfe der Städte durchgeführte Ein richtung der Patenweine, die Einführung des Eintopfsonntags während der Wintermonate, die Herstellung des Volksempfängers und die Finanzierung des Abnehmers haben sich be währt und gezeigt, welche Möglichkeiten für eine planmäßige Berbrauchslenkung bestehen, ohne daß der Verbraucher in seiner freien Wahl beschränkt zu werden braucht. Der eindringliche Hinweis: „Eßt deutsches Obst", die Bezeichnung: „Deutsches Erzeug nis", ergänzt durch indirekte Maßnahmen, wie Einfuhrbeschränkung und Devisenzuteilung, Vermahlungszwang für Brotgetreide, Bei mischungszwang von extrahiertem Schmalz zur Margarine, die Faserstoffverordnung, die eine Verarbeitung von Zellfasern vorsieht, haben ergeben, daß es möglich ist, ohne auf Wider stand von feiten des Verbrauchers zu stoßen, eine gewisse Unabhängigkeit vom Ausland zu erreichen. Es galt bisher als ein unumstößliches volks wirtschaftliches Gesetz, daß der Preis dort liegen müsse, wo Angebot und Nachfrage zur Uebereinstimmung gebracht werden, das heißt also, wenn das Ängebot beschränkt ist, muß der Preis in die Höhe getrieben werden. Wie es möglich ist, einen gerechten Ausgleich zu schaf fen zwischen bemittelten und minderbemittelten Käuferschichten, zeigt die Einrichtung der Fett verbilligungsscheine, die den weniger kaufkräf tigen zügeteilt wurden. Daß es möglich ist, auch ohne staatliche Zuteilung einen solchen Aus gleich zu ermöglichen, beweist die Anordnung der Hauptvereiniguna der Deutschen Garten- und Weinbauwirtschaft über Verbilligung von Brotaufstrichmitteln. Der Erfolg der Maßnahmen der letzten 2 Jahre hat unter Beweis gestellt, daß es mög lich ist, den Verbrauch zu planen. Dipl.-Volksw. O V?. Tessin. /</>§cbsnfo5Lcbvng in Sortenbestimmung-Sortenberem^ Die Sortenbestimmung bei Kirschen wird am Institut für Pflanzenbau, Halle a. S., seit dem Jahre 1926 als Ergänzung zu den Bestäubungs versuchen und seit dem Jahre 1933 als selbständiges Arbeitsgebiet betrieben. Eine sichere Bestimmungs methode ist sür die Sortenbereinigung eine unerläß liche Voraussetzung. Die Sortenbestimmung Für die Sortenbestimmung stehen folgende Wege zu Gebote: s) Die allgemein Übliche Methode ist der Sorten vergleich an Hand der äußerlich erkennbaren Merk male, wie Baumform, Form und Farbe der Blüten, Blätter und Früchte sowie der Blüte- und Reife zeit. Die Bestimmung nach dieser Methode wird erschwert 1. durch die natürliche Variations breite der Sorten, d. h. durch die Veränder lichkeit der genannten durch äußere Einflüsse, wie Unterlage, Alter des Baumes, Standort, Witterung u. a-, 2. durch das Vorhandensein zahlloser „Z w i - schenformen" in Gestalt von Zusallssäm- lingsn und Lokalsorten, die in ihren verschie denen Merkmalen z- T. der einen, z. T. anderen Sorten ähneln können. d) Der Sortenvergleich durch Kontrollrcisrr. Bei dieser Methode stehen die zu vergleichenden Sorten unter völlig gleichen Bedingungen, sie gibt daher einen sehr sicheren Aufschluß hinsichtlich der Uebereinstimmung der äußeren Merkmale wie des Vegetationsablaufes. Sie hat nur den Nachteil, daß sie zu umständlich und langwierig ist. c) Der Kreuzungsversuch. Da sämtliche Süß kirschensorten selbstunfruchtbar sind, muß die gegen seitige künstliche Kreuzbestäubung von Bäumen, die — nach den äußeren Merkmalen — der gleichen Sorte angehören sollen, unfruchtbar sein; ist sie dies nicht, so ist ein einwandfreier Erweis er bracht, daß es sich um zwei verschiedene Sor ten handelt. Auch diese Methode ist für die praktische Sortenbestimmung zu umständlich. ä) Der Steinverglcich. Nach den Untersuchungen des Instituts für Pflanzenbau sind die Merkmale der Steine: Verhältnis von Länge zu Dicke zu Breite, Gestaltung der Oberfläche und der Nähte äußerst beständig und unterliegen weit weniger äußeren Einflüssen als die Merkmale der Früchte. Bei einer Anzahl von Sorten sind die Stein« so charakteristisch geformt, daß allein an Hand des Steinoergleiches ein« Sortenbestimmung möglich ist. Daneben gibt es Sorten, die einander sich mehr oder weniger ähnelnde Steine besitzen. Bei diesen müssen noch andere Merkmale zur Bestimmung hinzugezogen werden. Nach den vorliegenden Erfah rungen genügt fast immer die Hinzuziehung der Fruchtmerkmale, um eine sichere Bestimmung zu ermöglichen. Die Bestimmungsmethode an Hand der Steine hat den Vorteil, daß Steinsammlungcn von ge prüften Kirschensortimenten leicht und ohne große Unkosten angelegt werden können und jederzeit für Vergleichungen zur Verfügung stehen. Es bestehen solche Sammlungen bereits an mehreren wissen schaftlichen Forschungsstellen. Die Sortenbereinigung Neben einer Reihe von Sorten, die in Deutsch land eine weitere Verbreitung besitzen, sind in jedem Kirschen-Anbaugebiet noch eine große An zahl von Lokalsorten vertreten, die sür die Anbauvcrhältnissc der betreffenden Gegenden eine besondere Eignung aufweisen und z. T. von hohem wirtschaftlichen Wert sind. Da die Süßkirschen vor wiegend aus dem Frischmarkt Verwendung finden, dürfte kein Grund vorliegen, wertvolle Lokalsorten bei der Sortenbereinigung auszuschalten. Die Aufgaben einer Sortenbereinigung wären demnach folgende: 1. Aufstellung eines Reich ssorti- ment es, das diejenigen Kirschensorten enthält, deren Anbau-Eignung und Marktwert bereits für eine größere Anzahl deutscher Kirschen-Anbaugebiete erwiesen ist. 2. Aufstellung von Lokalsortimen ten; in diese wären nur solche Lokalsorten aufzu nehmen, die hinsichtlich ihres Anbau- und Markt wertes nicht durch entsprechende Reichssorten zu ersetzen sind. Ein« weitere Ausgabe wäre die, zu prüfen, wie weit besonders wertvolle Lokalsorten zur Ausnahme in das Reichssortiment geeignet sind. Nach Festlegung des Reichssortiments bzw. der Lokalsortimente ist die Aufgabe, die Uebereinstim mung von Bäumen, die sich in einer Gegend — unter gleichen oder unter andersartigen Bezeich nungen — im Anbau befinden, mit den als „echt" festgesetzten Sortimentssorten zu prüfen. Da ein -unmittelbarer Vergleich der zu prüfenden Bäume mit echten „Sortimentsbäumen" meist schwierig ist und zu keinen sicheren Ergebnissen führt, wird vor geschlagen: 1. daß von dey mit der Sortenprüfung zu beauf tragenden Stellen Steinsammlungen für Bergleichszwecke angelegt werden, 2. daß für die ausgewählten Sorten Bestim- mnngstabellen geschaffen werden, in denen — als Ergänzung zum Steinvergleich — in übersichtlicher Form alle für die Unterschei dung wesentlichen Merkmale aufgeführt sind. Diese Tabellen wären auszufertigen a) für eine Beobachtungsperiode im Früh jahr, mit Abbildungen und Beschreibun gen desBaumes in unbelaubtem Zustande'und der Blüte, b) für eine Beobachtungsperiode zur Reife zeit mit Abbildungen und Beschreibungen des Baumes in belaubtem Zustande und der Blätter und Früchte. Am Institut für Pflanzenbau in Halle a. S. sind bereits Untersuchungen in die Wege geleitet worden, welche Merkmale als genügend beständig und ge eignet für die Sortenbestimmung angesehen wer den können. Von l)r. n. Krümmel. ^no^nung ?? vom 2Z. 1936 Betr.: Aenderung der Anordnung Nr. 84 der Hauptvcreinigung der deutschen Garten- und Weinbauwirtschast — Regelung des Absatzes von wildwachsenden Becrensriichten und Pilzen vom 19. Juni 1936 (RNVbl. S. 294) Auf Grund der 88 4, 6, 7, 10 der Verord nung über den Zusammenschluß der deutschen Gartenbauwirtschaft vom 27. Februar 1935 (RGBl. I S. 343) in der Fassung vom 30. Juni 1935 (RGBl. I S. 905) und 2. September 1935 (RGBl. I S. 1123) und der 88 d, 20 der Satzung der Hauptvereinigung der deutschen Gartenbauwirtschast vom 2. April 1935 (RNVbl. S. 173) wird angeordnet: Die Ziffer I Nr. 1 erhält folgenden Zusatz: 1. JmGebietdesWirts'chaftsver- band es Bayern: Niederbayern und Oberpfalz die Bezirke Regensburg und Sulzbach. Erfaßtwerden: Heidel-, Preißel-, Brom- und Himbeeren. Die Ziffer I Nr. 8 erhält folgende Fassung: 8. JmGebietdesWirtschaftsver- bandes Hessen-Nassau: der Kreis Erbach im Odenwald. Erfaßtwerden: Heidelbeeren und Pfifferlinge. VomKreisSchottendie Orte Alten« Hain, Babenhausen II, Cedern, Betzenrod, Breungeshain, Burkhards, Feldkrücken, Freiemeen, Götzen, Hartmannshain, Hel pershain, Herchenhain. Kaulstoß, Kölzen hain, Mittelseemen, Niederseemen, Ober seemen, Rainrod, Rebgeshain, Rudings hain, Schotten, Sellnrod, Sichenhausen, Ulrichstein, Wohnfeld. VomKreisBüdingender Ort Illn hausen. Vom Kreis Alsfeld die Orte Atzen hain, Flensungen, Niederohsen. Vom Kreis Lauterbach die Orte Bermuthshain, Engelrod, Grebenhain, Herbstein, Ilbeshausen, Lanzenhain. VomKreisDieburgdie Orte Dorn diel, Heubach und Raibach. VomKreis Gießen die Orte Allerts hausen, Geilshausen, Kesselbach, Londorf, Lumda, Odenhausen, Rüddinghausen, Stangenrod, Weickartshain, Weitershain, Göbelnrod, Beltershain, Oueckborn, Grün berg, Harbach, Rheinhardshain, Lauter. Erfaßt werden: Heidelbeeren und Waldhimbeeren. 9. JmGebietdesWirtschaftsver« band es Hannover: die Kreise Osterode (Harz), Northeim. Erfaßt werden: Himbeeren. Der Vorsitzende der Hauptvereinigung der deutschen Garten- und Weinbauwirtschast. Noettner. Holland: Am holländischen Obst- und Gemüsemarkt hat es in der Berichtswoche den gefürchteten Zusam menbruch gegeben, der ja einmal kommen mußte, und der voriges Jahr bereits im- Mai eingetreten war. Allerdings wird behauptet, daß diesmal der Zusammenbruch einen nie zuvor gekannten Um fang erreicht habe. Tatsache ist jedenfalls, daß auf den Beilingen der Woche die Gurken fast so gut wie sämtlich unverkäuflich blieben, selbst in den aller besten Qualitäten und Sortierungen. Mehr als SOO 009 Stück mußten täglich fortgeworfen wer den, weil sie um keinen Preis loszubringen waren. Mit den Tomaten, den grünen Bohnen und dem Blumenkohl war es wenig besser. Sie sanken im Preis samt und sonders bis auf den gesetzlich fest gesetzten Minimumpreis, unter dem die Ware nicht mehr abgegeben werden darf, sondern auf den Mist geworfen werden mutz. Unerwartet ist diese Kata strophe allerdings nicht gekommen. Da die von Deutschland eingeräumten Kontingente die Liefer fähigkeit Hollands bei weitem nicht erreichten, war der Augenblick zu errechnen, wo Deutschlands Käufe aufhören mußten. Dazu kommt, daß nun auch Eng land infolge seiner besseren Ernte weniger kauft als bisher, nachdem es die ganzen vergangenen Monate ungewöhnlich gut gekauft hatte. Im vorigen Jahr mußte bereits im Mai die Ausfuhr von Blumen kohl und Karotten nach Deutschland wegen Mangels an Kontingenten gestoppt werden, und im Juni war schon das Gurkengeschäft nach dorthin beendet. Diesmal ist es immerhin Ende Juli geworden, ehe das Deutschlandgcschäft zu Ende ging. Es ist von Holland zwar angesucht worden, daß die August kontingente Deutschlands bereits im Juli zugeteilt tvürden, aber auf dieses Ansuchen konnte Deutsch land nicht eingehen. Der holländische Gartenbau bestürmt jetzt die Regierung mit Aufforderungen, so rasch Wie möglich von Deutschland eine Erhöhung feiner Kontingente zu verlangen. Er behauptet, daß er bereits bei den jüngsten Handelsvertragsver handlungen mit Polen, der Tschechoslowakei, Bel gien und den Vereinigten Staaten zu stiefmütter lich behandelt worden sei. Man hofft, daß es der holländischen Negierung bis zum 81. Dezember, wo der deutsch-holländische Clearingvertrag abläuft, gelingen werde, von Deutschland eine Erhöhung seiner Kontingente zu erhalten. Nachdem jetzt die Beeren-Obst-Saison so ziemlich beendet ist, kann man sich ein ungefähres Bild von dem Ergebnis der Saison machen. Das Erd beeren- Geschäft war in Seeland in jeder Hin sicht unbefriedigend. Die Trockenheit hat ziemlich viel Schaden an den Kulturen angerichtet. Stellen weise hat auch der Himbeerblütenrüsselkäfer erheb liches Unheil an den Pflanzen anserichtet, beson ders bei den größeren Kulturen, wo man ihn zu spät erkannte. Die Ernte war infolgedessen ziem lich wesentlich geringer als voriges Jahr. Nacht fröste haben dabei diesmal wenig Schaden ange richtet, weniger als in normalen Jahren. Die Preise waren trotz der kleineren Ernte unbefriedi gend und niedriger als die von 1935. Die Jucunda- Erdbeeren erzielten diesmal nur 11,60—1ö,20 Gulden je ckr, gegen 18—19 Gulden im vorigen Jahr. Das ist ein Preis, der den Züchtern kaum einen Gewinn eingebracht haben dürfte. Weit besser gestaltete sich dagegen das St ach el be er - Ge schäft. Die ersten Sorten brachten am 4. Juni 7—8H Gulden je cir, um bis zum 2. Juli auf 4,40 Gulden zu sinken. Danach waren sie nicht mehr verkäuflich. Voriges Jahr setzten sie mit 6,20 Gulden ein und sanken bis aus 2,50 Gulden herab. Sehr gut hat sich diesmal der Absatz der schwarzen Johannisbeeren angelassen, nach dem er 1934 und 1935 weit schlechter gewesen war. 1934 wurde auf den Beilingen in Goes durch schnittlich ein Preis von nur 9,31 Gulden je ckr er zielt, 1935 ein solcher von 12,34 Gulden, und Heuer liegt der Durchschnittspreis bei 30 Gulden I Auch mengenmäßig war dabei die Ernte recht befriedi gend. Frost hat diesmal sehr wenig Schaden an gerichtet, was vor allem auf die bessere SortenauS- wähl zurückzuführen ist. Die Himbeeren- Ernte konnte dagegen nicht befriedigen. Der An satz war zwar gut, aber die Regenfälle der letzten Wochen haben die Qualität ungemein stark ver ringert. Zmn Glück waren die Preise derart, daß der Minderertrag der Ernte dadurch einigermaßen ausgeglichen wurde. Sie bewegten sich zwischen 15,40 und 16,90 Gulden je ckr, was um 3—4 Gul den mehr ist, als vergangenes Jahr erzielt wurde. Die Himbeerzucht hat übrigens qualitativ große Fortschritte gemacht, die sich in den nächsten Jahren wohl bezahlt machen dürften. Mit der Kirschen- Ernte dürfte man zufrieden sein können. Die Ernte, ist quantitativ sehr gut ausgefallen, und die Preise sind trotzdem nicht unter die von 1935 her untergegangen. Leider haben Regen und Wind der Qualität zuletzt noch viel Abbruch getan. Mit der Monilia ist man diesmal sehr gut fertig geworden. Die Pflaume n-Ernte dürfte dagegen in diesem Jahr nur mittelmäßig ausfallen. Stellenweise ist der Ansatz zwar besser als 1935, aber die vielen Kulturen, die 1935 eine große Ernte hatten, sind diesmal zu erschöpft, um abermals eine Vollernte einbringen zu können. Die Early-Laxton-Pflaumen werden mit 24 Gulden je cir verkauft, Oranje pflaumen mit 16—24 Gulden. Die „Fellow-Trans parent" haben durch den Sturm der letzten Woche starken Schaden gelitten. Cs sind viele Früchte vom Baum gefallen. Die Preise liegen je nach Qualität zwischen 8—27 Gulden je ckr, gegen 4—26 voriges Jahr. Die Aepfel-Ernte wird allgemein nicht als groß geschätzt, da viel Obst von den Bäumen gefallen ist. Die Qualität dürfte aber befriedigen. Anfang Juni war zwar viel Schorf- anfatz zu beobachten, der indes durch das trocken warme Wetter wieder zum Stillstand gekommen ist. Der Carpocapsa-Käfer macht sich in der letzten Zeit stärker bemerkbar. In gut gepflegten Kul turen kann er sich aber nicht ausbreiten. Auch Birnen werden kaum eine große Ernte geben. Es hat zwar wenig Frostschäden gegeben, aber während der Blüte war das Wetter für die Be fruchtung durch die Bienen zu ungünstig. Stellen weise zeigt die. „Doyenne du Comice" einen guten Ansatz. Ganz allgemein dürfte die Kernobsternte in diesem Jahr nicht besonders gut ausfallen. Man kann aber damit rechnen, daß wenigstens die Preise für den Mengenausfall entschädigen werden, zumal da offenbar die stärkste Konkurrenz, nämlich Amerika, scheinbar eine noch schlechtere Ernte zu er warten hat. England: Ganz groß ist natürlich zur Zeit das Geschäft in italienischen Zitronen, wie überhaupt in italie nischem Obst, das zu sehr lohnenden Preisen ver kauft werden kann. Italienische Pflaumen und Pfirsiche finden rege Nachfrage, während Lie ersten italienischen Williamsbirnen wegen ihrer unzu reichenden Qualität weniger Anklang fanden. Der Apfelmarkt, der ziemlich unerfreulich war, hat sich für rote Sorten eine Kleinigkeit gebessert, wäh rend die Sturmer schlecht verkauft werden. Die Granny Smith verkaufen sich recht gut. In Kürze werden die ersten Gravensteiner aus USA. erwar tet. Man rechnet aber nicht mit größeren Liefe rungen von dort, da die hohen Preise in USA. die Händler abgeschreckt haben. In Nüssen ist ziemlich gutes Geschäft in neuer sizilischer Ernte gegangen, ha die Ware aus Barcelona zur Zeit zu teuer ist. Nach Brasilnüssen in ferneren Terminen herrscht gute Nachfrage, und die Preise hierfür sind sehr fest. Französische geschälte Walnüsse sind in Liver pool gut gefragt, da die Ankünfte von rumänischer Ware nun so ziemlich aufgehört haben. Schmelz: Die Aussichten der schweizerischen Obsternte haben sich in der letzten Zeit verschlechtert. Es sind sehr viele junge Früchte vor der Zeit von den Bäu men abgefallen. Auch der Hagel hat in vielen Gegenden beträchtliche Schäden angerichtet. Aepfel und Birnen werden nur eine sehr kleine Ernte geben, die man bei den Aepfeln auf 37 YL einer Vollernte beziffert, gegen 67 vor einem Jahr, und bei Birnen auf 44 A einer Vollernte, gegen 59^ vor einem Jahr. Die Kirschenernte wird auf 35 einer Vollernte geschätzt, gegen 30 A> vor einem Jahr. Ganz schlimm sieht es bei den Zwetschen aus, die nur noch 27 einer Vollernte geben dürf ten, gegen 62 A vor einem Jahr, während Trauben mit 70 Y9 einer Vollernte, gegen 81A voriges Jahr, immerhin noch mit einer guten Ernte rech nen lasten. Jugoslawen: Das Wassermelonen-Gcschäft hat begonnen. Ihre Ernte hat sich infolge der Trockenheit etwas ver spätet, und die Früchte sind daher auch in ihrer Entwicklung etwas zurückgeblieben. Die größeren Triebe sind noch nicht reif. Man zahlt in Novisad je nach der Größe 3—8 Dinar je Stück. Zucker melonen gibt es schon seit 3 Wochen, und sie gehen im Preis langsam zurück. Aus der Gegend von Cacak (Kroatien) werden in diesem Jahr recht an sehnliche Mengen Himbeeren ausgeführt, und zwar in verschiedenen Sorten. Die meisten Sendungen dieser Art gehen nach England, welches für die jugoslawischen Himbeeren großes Interesse zeigt, so daß man hofft, 15 Waggons nach dorthin aus führen zu können. Der Hiinbeerenanbau wird vor allem von landwirtschaftlichen Genossenschaften be trieben. Die Aussichten der Pflaumencrnte haben sich weiter gebessert, und die neueste Schätzung lautet für die Ernte im Drina-Banat (Bosnien) auf 30 000 Waggons, was in jeder Hinsicht eine Rckordmeng« wäre. Mit der Ausfuhr der frühen Pflaumen nach Wien und Prag ist bereits begonnen worden. Auf dem Belgrader Markt werden augen blicklich hauptsächlich Birnen gehandelt, welche je nach Sorte und Qualität mit 150—300 Dinar je ckr frei Belgrad bezahlt werden. Recht rege ist das Tomatengeschäft in Novisad. Zeitweise wurden bis 100 Dinar je ckr erzielt, später dagegen nur mehr 70 Dinar (Preis beim Erzeuger). Die Aus fuhr ist gut, es werden täglich etwa 2—8 Waggons verladen, welche meist nach Wien gehen.
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