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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 53.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193600004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19360000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19360000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 53.1936
-
- Ausgabe Nummer 1, 3. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 2, 9. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 3, 16. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 4, 23. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 5, 30. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 6, 6. Februar 1936 -
- Ausgabe Nummer 7, 13. Februar 1936 -
- Ausgabe Nummer 8, 20. Februar 1936 -
- Ausgabe Nummer 9, 27. Februar 1936 -
- Ausgabe Nummer 10, 5. März 1936 -
- Ausgabe Nummer 11, 12. März 1936 -
- Ausgabe Nummer 12, 19. März 1936 -
- Ausgabe Nummer 13, 26. März 1936 -
- Ausgabe Nummer 14, 2. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 15, 9. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 16, 16. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 17, 24. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 18, 30. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 19, 7. Mai 1936 -
- Ausgabe Nummer 20, 14. Mai 1936 -
- Ausgabe Nummer 21, 22. Mai 1936 -
- Ausgabe Nummer 22, 28. Mai 1936 -
- Ausgabe Nummer 23, 4. Juni 1936 -
- Ausgabe Nummer 24, 11. Juni 1936 -
- Ausgabe Nummer 25, 18. Juni 1936 -
- Ausgabe Nummer 26, 25. Juni 1936 -
- Ausgabe Nummer 27, 2. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 28, 9. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 29, 16. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 30, 23. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 31, 30. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 32, 6. August 1936 -
- Ausgabe Nummer 33, 13. August 1936 -
- Ausgabe Nummer 34, 20. August 1936 -
- Ausgabe Nummer 35, 27. August 1936 -
- Ausgabe Nummer 36, 3. September 1936 -
- Ausgabe Nummer 37, 10. September 1936 -
- Ausgabe Nummer 38, 17. September 1936 -
- Ausgabe Nummer 39, 24. September 1936 -
- Ausgabe Nummer 40, 1. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 41, 8. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 42, 15. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 43, 22. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 44, 29. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 45, 5. November 1936 -
- Ausgabe Nummer 46, 12. November 1936 -
- Ausgabe Nummer 47, 19. November 1936 -
- Ausgabe Nummer 48, 26. November 1936 -
- Ausgabe Nummer 49, 3. Dezember 1936 -
- Ausgabe Nummer 50, 10. Dezember 1936 -
- Ausgabe Nummer 51, 17. Dezember 1936 -
- Ausgabe Nummer 52, 24. Dezember 1936 -
- Ausgabe Nummer 53, 31. Dezember 1936 -
-
Band
Band 53.1936
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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mans auch zu dem Keyser Ferdinando seiner Maje stät / auß Hispanien gebracht bat- Nun hat es sich in diesem 1862. Jahr begeben / daß keyserliche Ma jestät aufs dem Gejägt war / acht Meilen von Prag / nicht fern von Podiebrad / hat seiner Majestät LeibDoctor Nhibera genannt / ein Spanier / diß Kraut im Gebirge / sonderlich in feuchten Orten / in so großer Menge fanden / daß man gantze Wägen hette können damit beladen..." Matth ioli hat ganz recht: es war unnötig, sich die Pflanze aus Spanien zu holen; denn sie wächst auch bei uns an einigen Orten (z. B. in Thüringen, Böh men) wirklich wild und gerade bei Podebrad in Böhmen kommt sie noch heute vor. Angebaut wird Lie Schtvarzwurzel besonders im Süden und Westen Deutschlands. Der vom deutschen Munde etwas schwer auszusprechende Name scorronera (nach einigen stammt er aus dem Spanischen, nach ande ren aus dem Italienischen) wird von der Volks sprache mundgerecht gemacht und erscheint dann z. B. als Schorzonere, Schötzeniere (am Niederrhein), Schorsner-Wurtel (Ostsries- land), Sturzenieren (Niederhessen), Stotze- nere (Elsaß), Skurzenäre (Lothringen). Das schweizerische Artefifi und das elsässische R ad- defifi scheinen an Andivie (Endivie) und gleich zeitig an das französische sawikis, das aber eigent lich für die recht ähnliche Haserwurzel (DrsZopö- Zon porrikolius) gilt, angelehnt zu sein. Schwarzwurzel bezieht sich auf die braun schwarze Färbung der Pfahlwurzel. Or. Üeinrick Narrell. ...imFrcilandgemüscbau Im Juli ist mit -dem Auftreten des Kohltrieb rüßlers (Leutorrkzmobaz guaäriäens) zu rechnen. Der Käfer wird ungefähr 3 Millimeter lang. Die Larve ist weiß mit braungelbem Kopf und erreicht eine Länge von 6 Millimeter. Befressen werden Blattstiele und Mittelrippen, so daß die Blätter gelb werden und abwelken. Auch der Wurzelhals kann ausgehöhlt werden und junge Kohlpflanzen gehen vollständig ein. Ein wirksames Be kämpf u ng sm i t tel -ist zur Zeit leider noch nicht bekannt. Ein weiterer gefürchteter -Kohlschädling ist der Kohlweißling. Er legt feine Eier auf die Unter seite der Kohlblätter. Die aus den Eiern kom menden Raupen fressen die Blätter bis auf die . Rippen ab. Im Kleinbetrieb ist das Absammeln der Eierhäufchen und Kohlweißlingsraupen zu empfehlen. Solche Raupen, die sich träge bewegen und aufgedunsen sind, müssen jedoch geschont werden, da sie in ihrem Körper eine größere Anzahl Sch lupf wes penlarven be herbergen, die die Raupen zu grunde richten. Für den größeren Betrieb ist das Bestäuben der taufeuchten Pflanzen mit frifchgelöschtem Kalk zu empfehlen. Als Spritz mittel hat sich Lianol am besten bewährt. Ein pulverförmiges Stäubemittel ist das Pyrethru-m- stäubemittel Urania. Das trockne Pulver wird mittels Verstäubungsapparats oder, falls diese nicht vorhanden sind, mit Hilse von Gazesäckchen ans die befallenen Pflanzen verstäubt. Man benötigt für 1 Quadratmeter 3—4 Gramm. Im Juli tritt auch der Spargelkäfer auf, von dem es zwei Arten gibt, und zwar den zwölfmal punktierten mit roten Flügeldecken und den ge wöhnlichen mit dunkelblauen, rotgerandetcn Flügeldecken mit drei weiß-gelben Flecken. Die Eier werden auf das Spargelkraut abgelegt, sind spindelförmig und stehen auf der Spitze. Die aus ^beu Eiern kommenden Larven , sind grau-grün, be sitzen drei Paar Brustbeine und ernähren sich ebenso wie die Käfer von den grünen Teilen der Spargelpflanze. Die. Bekämpfung im Kleinbetriebe kann erfolgen durch das Durchziehen des Krautes durch die geschlossene Hand. In größeren Be trieben empfiehlt sich das Bestäuben mit Aetzkalk oder Täbalstaub im Morgentau, wodurch die Lar ven vernichtet werden. Gegen Larven und Käfer sind arsenhaltige Fraßgifte zu verstäuben. Man hüte sich aber, während der Blüte zeit mit Arsengiften zu arbeiten, um nicht die Bienen, die die Blüten besuchen, zu vergiften. Auch Spritzmittel können zur Anwendung kommen. Bewährt haben sich besonders Hercinia-Neutral und Nosprasit. Nicht minder großen Schaden können auch die Erdraupen anrichten. Sie sind glänzendschmutzig oder rötlich-grau mit drei dunkleren Längs linien aus dem Rücken. Erwachsen sind die Larven 4—5 cm lang. Sie rollen sich öfters spiralig mit dem Kopfende nach innen zusammen. Die Erd raupen sind die Larven der Saateulen, die meistens ,im Juni bis Juli fliegen und in dieser Zeit ihre Eier ablegen. Die aus den Eiern kommenden Larven fressen zuerst von den Blättern und ver ¬ stecken sich tagsüber unter Erdklumpen. Die älteren Larven halten sich in einer Tiefe von einigen Zentimetern auf und leben von den Wurzeln. Nur nachts kommen sie an die Ober fläche und fressen Blätter und Stengel. Vielfach ziehen die Raupen die Blätter, ähnlich wie es die Regenwürmer tun, in die Löcher hinab. Unter diesen Schädlingen haben beson ders zu leiden: Rüben, Möhren, Kar toffeln, Kohl, Sellerie, Radies, Gur ken und Salat. Die Bekämpfung besteht bei geringem Auftreten im Einsammeln der Raupen. Bei größeren Flächen empfiehlt sich die Anwen dung von vergifteten Ködern. Man nimmt für 1 da 50 KZ Weizenkleie und 1 KZ Schweinfnrter- grün; beides wird trocken gemischt und dann soviel Wasser zugesetzt, daß die Mischung leicht zerbröckelt. Das Ausstreuen geschieht am besten abends. Da das Schweinfurtergrün ein starkes Gift ist, sind Nase und Mund beim Mischen und Aus st reuen mit einem Taschentuch zu verbinden und die Hände mit Handschuhen zu schützen. Auch die Larven der Wiesen- und Kohlschnecke (Dipula psluckosL und D. olerscea) können großen Schaden anrichten. Sie werden ebenfalls 4—5 cm lang, sind aber fußlos. Alle Gemüsearten werden heimgesucht. Der Schaden hat Aehnlichkeit mit dem Erdraupenschaden. Zur Bekämpfung wird das bei den Erdraupen angegebene Köderverfahren empfohlen. Natürliche Feinde sind Stare und Saatkrähen. Bei vorwiegend nassem Wetter tritt beim Sellerie sehr leicht Rostkrankheit auf. Es bilden sich auf der Unterseite der Blätter gelb- und dunkel braune Pusteln, die immer zahlreicher werden und schließlich die Blätter zum Absterben bringen, wo durch die Entwicklung der Knollen beeinträchtigt wird. Um das Auftreten der Krankheit zu ver hindern, ist vorbeugendes Bespritzen der Pflanzen mit einprozentiger Kupferkalkbrühe zu empfehlen. Tomaten haben nicht selten unter der Blattrvll- krankheit zu leiden. Die Blätter rollen sich in diesem Falle nach oben zusammen. Die genaue Ursache dieser Erscheinung kennt man noch nicht; sie soll in der Hauptsache durch Ernährungs störungen verursacht werden. Ein Bekämpfungs mittel ist nicht bekannt. Es steht aber fest, daß die verschiedenen Sorten nicht gleich stark von der Blattrollkrankheit befallen werden. Vielleicht läßt sich auf züchterischem Wege allmählich etwas er reichen. In manchen Betrieben ist man dazu über gegangen, die Krupbokmen in Abständen von etwa 14 Tagen bis drei Wochen mit einer einprozentigen Kupferkalkbrühe zu bespritzen. Die Bohnen sollen bei dieser Behandlung nicht so leicht von der Brenn- und Fettflecken-Krankheit befallen werden. Auch soll das Wachstum günstig be einflußt werden. Bei den zur Samen gewinnung angebauten Bohnen wird die Spritzung auch dann vorgenommen, wenn bereits Hülsen vor handen sind. In größeren Betrieben kann man für diesen Zweck die Hederichspritze verwenden. Vom Juli bis in den Herbst ist mit dem Auf treten einer Kohlfliege zu rechnen, deren Biologie noch wenig bekannt ist. Es handelt sich um hie Art Lkortvpliila üvralis. Sie tritt in Deutschland nur in einigen Gegenden auf. Hinsichtlich der Be kämpfung gilt das im Bericht für den notwendigen Pflanzenschutz im April Gesagte. Heickelt, Hannover. k^o/ii-vnAsn aus H/o^wsgsn Massenauftretm der Erdraupen Im Sommer 1935 wurden in ganz Norwegen Gärtnereibetriebe überaus stark geschädigt durch das Massenauftreten der Erdraupen (Larven der Erdeule, ^Zroris seZetum). Blumen (Zinnien, Chrysanthemen, Cyclamen u. a.) und die verschie densten Gemüsearten (Rüben, Kohl, Sellerie, Sa lat, Gurken) wurden in den Gewächshäusern und .Kästen, wie auch im Freiland so stark angefressen, haß der Ausfall an Pflanzen sich oft bis in die Zehntausende belief. Da^-der Schädling auch in Deutschland oft auf tritt, ist es wissenswert, die Bekämpfungsmaßnah men aufzuzeigcn, die sich als die wirkungsvollsten in Norwegen bewährten (nach der „Norsk Haveti- dende", Oslo, Januar 1936). Da die Raupen mit zunehmendem Alter immer lichtscheuer werden und immer mehr in der Erde leben, kommt man schwer an sie heran, solange noch ein Feld bestellt ist. Es wird daher notwendig, gleich nach dem Abernten das Land tief umzupflugen oder umzugraben. Pflug und Spaten trifft einen Teil der Raupen und ein Großteil mehr wird durch Vögel oder auf das Land getriebene Hühner vernichtet. Weiter werden die Larven abgetötet durch Ace tylengas derart, daß Kalciumkarbid mit entsprechen dem Zwischenraum in die Erde eingegraben wird. Erde, die in Häusern oder Kästen gebraucht wird, soll gesiebt werden, damit die Raupen nicht mit her Kvde eingeschleppt werden. Kunstdünger, Kainit, Aetzkalk und Kalksalpeter — in der "Morgenfrühe ausstreuen — töten die Jungraupen durch ihre Aetzwirkung und bringen die älteren zur Abwanderung. Kaimt ist allerdings vorsichtig anzuwenden in Häusern, in denen sich chlorempfindliche Blütenpslanzen befinden. Werden junge Gemüsepflanzen in raupenbefal- lener Erde ausgepflanzt, so ist der Wurzelhals durch Ringe oder Kragen von steifem Papier zu schützen. Dieselbe Schutzwirkung wird auch erzielt, wenn man Topfpflanzen nicht ganz in hie Erde einsenkt, sondern den Topfrand 2—3 cm über die Erdoberfläche ragen läßt. Bei geringem Befall hilft natürlich auch ein Absammeln der Raupen. Sie fressen nachts an den verschiedenen Pflanzen teilen und man findet sie morgens leicht in der Nähe welkender Pflanzen und Blätter, meist zu sammengerollt in der obersten Erdschicht. Bei größerem Befall ist das Ausstreuen von Giftmitteln am Platze. 14 > Sirup wird in 4 l warmem Wasser aufgelöst. Dann mischt man 5 KZ Weizenkleie und 100 Z Schwcinfurtergrün gut trocken zusammen und setzt dann das Sirupwasser unter Umrühren dazu. Der Köder muß frisch sein und gegen Abend ausgestreut werden. Arsenpräpa- rate sind jedoch gefährlich für Haustiere. Daher ist Vorsicht nötig. Es ist deshalb auch besser, statt des Schweinfurtergrüns das für Tiere ungefährliche Cryocid (Fluornatrium) zuzusetzen, und zwar dann 500 Z. Das letztere Mittel ist billig und man hat bei angestellten Versuchen gefunden, daß durch das Schweinfurtergrün bis zu 75A>, durch Cryocid bis zu 100bk> aller Raupen abgetötet wurden.. Kurt "leickorn. Achtung — Vermehrungspilz! Bei den Aussaaten und sonstigen Ver mehrungen kann man jetzt gar nicht sorgfältig genug auf die ersten Anzeichen einer Verseuchung mit den gefürchteten .Vermehrungspilzen achtelt. Auch wenn zur Aussaat desinfizierte Erde ver wendet wurde und die Beete und Gefäße gründlichst gereinigt worden waren, ist man vor nachträglicher Infektion nicht völlig sicher. Krankheitserreger können vor allem durch das Gieß- und Spritzwasser übertragen werden. Daher verwende man möglichst nur ganz sauberes, in gut gereinigten Kannen ab gestandenes Leitungswasscr zum Gießen und Spritzen der Aussaaten und Stecklinge. Sollte trotz aller Vorsicht und Sorgfalt bei besonders empfind lichen Jungpflanzen Schwarzbeinigkeit (PMium cke 8ar>anum) oder der Vermehrungspilz (Noni- liopsis ^ckerkolcki) auftreten, dann ist die Befalls- stell« sorgfältig zu entfernen, die übrigen, noch ge sund erscheinenden Pflanzen sind mit einer Lösung von einer 1-Z-Tablette Chinosol in 1 I Wasser zu überbrausen. Durch vorbeugende Maßnahmen wird man sich auch bei der Chrysanthemen Vermehrung vor späteren Schäden am sichersten schützen. Dies gilt vor allem für den Kampf gegen die Aelchenver- seuchung. Einmal sollte hier stets nur eine (am besten durch Dämpfen) älchensrei gemachte Erde Verwendung finden, dann aber ist dafür zu sorgen, daß nicht bereits die Stecklinge von der Mutter pflanze her Aelchen mitbringen. Bei der heute jo allgemeinen Aelchenverseuchuüg der Chrysanthemen- kuüuren wird man wirklich älchensreie Mutter pflanzenbestände nicht allzuhäufig antreffen. Es empfiehlt sich, durch etwas wärmeren Stand der Mutterpflanzen kurz vor dem Schneiden der Boden triebe diese etwas lang werden zu lassen. Gleich zeitig halte man die Pflanzen trocken, so daß beim Schneiden die Triebe leicht welk sind. Den ge schnittenen Spitzen nehme man, bis auf die obersten 3 bis 4 gut ausgebildeten, die Blätter ab. Durch kurzes Einlegen der welken Stecklinge in sauberes Wasser erhalten diese bald wieder ihre Straffheit. An Stelle des Einlegens in Wasser genügt es auch, die Stecklinge auf sauberem Papier auszulegen, gründlich zu überbrausen und mit feuchtem Papier zu überdecken. Nach kurzer Zeit sind die Stecklinge wieder prall. Bewurzelten Stecklingen nimmt man vor dem Eintopfen wiederum die untersten Blätter. Die Bestände an Dahlien- und Gladiolenknollen sind nochmals gründlichst durchzusehen, um erkrankte Knollen herauszusuchen und zu vernichten. Die Lagerräume sind bei geeigneter Witterung gut zu lüften. ' Nunn, Geisenheim, Keine Morcheln im Gemischten Gemüse Die Beschaffung von Morcheln aus dem Aus lände ist auch in diesem Jahre äußerst schwierig, so daß für den Morchelzusatz für Gemischtes Ge müse nicht genügend Mengen an Morcheln zur Verfügung stehen. Der Reichsnährstand hat des halb, inÄesondere um Fälschungen vorzubeugen, den Morchelzusatz bei Gemischtem Gemüse in diesem Jahre durch eine Anordnung der Hauptvereinigung der deutschen Garten- und Weinbauwirtschaft ge nerell untersagt (RNVbl. Nr. 56 vom 29. 6. 1936). Damit aber vorhandene Morchelbestände verweriet werden können, ist es freigestelll, bei dem normier ten Gemischten Gemüse der Zisf. 33, 34 und 35 des Verzeichnisses für normierte Frischgemüsekonjer- ven Morcheln zuzusetzen. Wenn diese Sorten unter Verwendung von Morcheln hergestellt werden, müssen die Einwaagevorschriften für den Morchel zusatz, die in den Äormativbestimmungen festgelegt sind, streng beachtet werden. Hingegen muß sie fehlende Morchelmenge gewichtsmäßig durch die der Gemüsemischung entsprechende Spargels-orte ersetzt werden. Ein Ersatz des Morchelzusatzes durch eine andere Pilzsorte ist sowohl bei den normierten wie auch bei den nicht normierten Gemüsemischungen auch unter Kennzeichnung unstatthaft. 1-26 ein §cll/sciits5 Lvk'ksn/o/i/'? Wie wird die Gemüseernte ausfallen? Zu Ende Juni haben die Gemüseberichterstatter des Statistischen Reichsamts wieder ihre Berichte über den Wachstumsstand des Gemüses abgegeben. Entsprechend dem Witterungsverlauf im Berichts monat, in seinen ersten zwei Dritteln war es überall noch naß und kalt, erst im letzten Drittel (Mitte Juni) wurde das Wetter im gesamten Reichsgebiet hochsommerlich warm und trocken, zeigt der Wachstumsstand bei der Mehrzahl der Gemüse arten, vor allem bei den wärmebedürftigen Kul turen wie Bohnen, Gurken, Tomaten usw. gegen über dem Wachstumsstand zu Ende Mai dieses Jahres eine Verschlechterung. Lediglich bei ein zelnen Kohlgewächsen, hei Erbsen, Möhren und Ka rotten, vor allem aber bei Meerrettich, konnte der Stand des Vormonats gehalten werden bzw. sogar eine leichte Verbesserung eintreten. Im einzelnen wurden im Reichsdurchschnitt folgende Noten für den Wachstumsstand ermittelt: Wachstumsstand zu Ende Juni 1936 in Roten*) *) 1 — sehr gut, 2 — gut, 3 — mittel, 4 — ge ring, 5 — sehr gering. Gemüseart Ende Juni 1936 mehr (-9) oder weniger (—) Punkte gegen EndeMai1936 Juni 1935 Weißkohl 2,2 -i-1 -i-4 Rotkohl 2,4 0 4-2 Wirsingkoll 2,3 -1 -i-2 Blumenkohl... . 2,7 -1 -j- 1 Kohlrabi 2,4 0 4-3 Pflückerbsen 2,1 -i-1 4-1 Stangenbohnen . 2,6 -4 4-1 Buschbohnen... . 2,5 -2 4-2 Gurken 3,1 -9 -5 Tomaten 2,5 -2 4-1 Spinat, Mangold 2,3 -3 0 Salat 2,2 -1 0 Zwiebeln ... . 2,3 -1 4-1 Möhren, Karotten. 2,3 0 0 Sellerie 2,5 -2 -1 Meerrettich 2,2 -l-3 45 Weitaus am stärksten ist die Verschlechterung gegenüber dem Vormonat mit der Note 3,1 gegen über 2,2 zu Ende Mai d. Js., also um 9 Punkte, bei Gurken. Auch gegenüber dem Vorjahr weist der Stand der Gurken eine Verschlechterung um 5 Punkte auf. Da die Beurteilung des Wachstums- standc-s immer in Voraussicht aus den späteren Er trag erfolgt, kann man aus der Note bereits ge wisse Voraussagen auf den zu erwartenden Ernte ausfall ableiten. Nach der für den Reichsdurchschnitt errechneten Note (3,1) muß zunächst angenommen werden, daß nach dem augenblicklichen Stand der Kulturen die Ernte bei Gurken in diesem Jahr noch unter Mittel liegen wird. Hier können natür lich, je nach den kommenden Witterungsverhält nissen, noch gewisse Veränderungen eintreten. Gleichzeitig mit dem Bericht über den Wachs tumsstand des Gemüses haben die Berichterstatter des Statistischen Reichsamts zu Ende Juni eine endgültige Ernteermittlun-g für Frühjahrsspinat und Spargel sowie eine Vorschätzung der voraus sichtlich zu erwartenden Ernteerträge hei Rhabarber und Erdbeeren durchgeführt. Die Sp arg el ernte setzte zunächst infolge der warmen Tage der ersten Maihälste kräftig ein, wurde dann aber durch die Abkühlung in der zwei ten Maihälfte, die etwa bis zum Ende der Saison anhielt, stark zurückgehalten. Infolge dieses ungün stigen Witterungsverlaufs konnte der im Vorjahr erzielte Ertrag, ebenso aber auch der zu Ende Mai von den Berichterstattern zunächst vorausgeschätzte Ertrag für 1936 (28,6 ckr je km) nicht erreicht wer den. Die endgültige Ernteermittlung für 1936 er gab im Reichsdurchschnitt einen Ertrag von 27,3 ckr je lm gegenüber einem Durchschnittsertrag von 28,3 clr je Ira bei der endgültigen Ernteermittlung 1935. Auch beim F r ü h j a hr s s p i n a t konnte der im Vorjahr erzielte Ertrag von 80,3 ck je lm in diesem Jahr, in dem ein Durchschnittsertrag von 79,0 ckr je Im errechnet wurde, nicht ganz erreicht werden. Die Vorschätzung der Rhabarber ernte lautet ebenfalls mit einem zu erwartenden Ertrag von 272,0 clr je Im im Jahre 1936 gegenüber 284,9 cir je lm bei der endgültigen Ernteermittlung 1935 ungünstiger als im Vorjahr, während bei Erd beeren mit 48,6 cir je Im nach der Vorschätzuag zu Ende Juni dieses Jahres gegenüber 39,2 cir le lm bei der endgültigen Ernteschätzung 1935 nn laufenden Erntejahr mit einer Höheren Ernte ge rechnet werden kann. Lckr. Stumpfe Pflugschare-kranker Boden-magere Ernten Pflugschare schärfen lassen kostet Geld. Wenn es auch nicht viel Geld ist, so meinen viele, doch ge rade diese Groschen sparen zu müssen: „Aus dem kleinen Aeckerle tut's auch so noch einmal." Oder: „Bis ich warte, daß der Schmied mein Eisen schärft, hin ich schon halb fertig." So und ähnlich lauten die Gründe, mit denen man das Schärfen immer noch einmal hinausschiebt. Daß man damit aber nicht nur seinen Kühen oder Pferden die Arbeit erschwert, was man auch am Geldbeutel merkt, sondern außerdem seinem Ackerhoden schadet und sich damit um einen Teil des Ernteertrages bringt, das ist wohl nur wenigen klar. Genaue Untersuchungen haben aber einwandfrei ergeben, daß stumpfe Schare, besonders in leicht schmierenden Böden, eine sehr schädliche Wirkung haben. Sie streichen nämlich die sür den Luft- und Kohlensäureaustausch im Bo-den so notwendigen Poren und Hohlräume zu, so wie man Butter auf ein Poröses Brot streicht, und die Folge davon ist eine Verminderung der Bodenhakterien, ein Schminken der Gare und ein Kümmern der Pflan zen. Und das Schlimme bei der Sache ist, daß dieser Fehler in der Ackerarbeit nicht nur in dem einen Jahr, in dem er begangen wurde, wirkt. Er wirkt, bis der Boden einmal wieder tiefer, als diese Schmierschicht liegt, aufgerissen wird. Wieviel Ernten mögen dadurch geschädigt werden? Darum: nicht am falschen Platz mit dem Pfennig geizen. Eine Pflugschar soll scharf sein, wie auch ein Schwert scharf" sein muß, wenn es eine rechte Waffe sein soll. Mit stumpfen Waffen können wir keine Erzeugungsschlacht gewinnen und das eigene Gut nicht mehren. Or. K. Oallveitr, Karlsruhe. An der Vogelschutzwarte Garmisch-Partenkirchen wird in der Zeit vom Montag, dem 20-, bis Frei tag, dem 24. Juli 1936 ein kostenloser Lehrgang über angewandte Vogelkunde (Vogelschutz) äbgc- halten. Der Lehrgang umfaßt 9 Vorträge und 4 bis 5 Lehrwanderungen, davon eine Bergfahrt auf das Kreuzeck. Jeder Teilnehmer erhält bei der An meldung, die spätestens 15. Juli 1936 abgegeben sein muß, genaue Auskunft über den Lehrplan, Aufent haltskosten usw. Die Vorträge und Führungen übernimmt der amtliche Sachverständige für Vogel schutz in Garmisch-Partenkirchen, Forstmeister Dr. Karl Haenel. braucken Sie Lopfpflanzenankänger » Deutsches Erzeugnis »I Sie erhalten diese zum Preise von Ml 2.50 für 1000 Stück zuzügl. Ä» 0.40 Porto (Portosatz reicht auch für Zusen dung von 2000 Stück). Die Bestellung kann auf dem Zahlkartenabschnitt nieder geschrieben werden. — Sie erhalten auch alle anderen benötigten Kennzeichnungs mittel, wie Sack- und Spankorbanhänger, Preisschilder, Kistenkleber usw. von der Gärtnerische Derlagsgesettschaft M.b.Ä. Berlin SW 6>, Dorckslr.7l Postscheckkonto Berlin 6703.
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