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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 53.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193600004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19360000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19360000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 53.1936
-
- Ausgabe Nummer 1, 3. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 2, 9. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 3, 16. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 4, 23. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 5, 30. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 6, 6. Februar 1936 -
- Ausgabe Nummer 7, 13. Februar 1936 -
- Ausgabe Nummer 8, 20. Februar 1936 -
- Ausgabe Nummer 9, 27. Februar 1936 -
- Ausgabe Nummer 10, 5. März 1936 -
- Ausgabe Nummer 11, 12. März 1936 -
- Ausgabe Nummer 12, 19. März 1936 -
- Ausgabe Nummer 13, 26. März 1936 -
- Ausgabe Nummer 14, 2. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 15, 9. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 16, 16. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 17, 24. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 18, 30. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 19, 7. Mai 1936 -
- Ausgabe Nummer 20, 14. Mai 1936 -
- Ausgabe Nummer 21, 22. Mai 1936 -
- Ausgabe Nummer 22, 28. Mai 1936 -
- Ausgabe Nummer 23, 4. Juni 1936 -
- Ausgabe Nummer 24, 11. Juni 1936 -
- Ausgabe Nummer 25, 18. Juni 1936 -
- Ausgabe Nummer 26, 25. Juni 1936 -
- Ausgabe Nummer 27, 2. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 28, 9. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 29, 16. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 30, 23. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 31, 30. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 32, 6. August 1936 -
- Ausgabe Nummer 33, 13. August 1936 -
- Ausgabe Nummer 34, 20. August 1936 -
- Ausgabe Nummer 35, 27. August 1936 -
- Ausgabe Nummer 36, 3. September 1936 -
- Ausgabe Nummer 37, 10. September 1936 -
- Ausgabe Nummer 38, 17. September 1936 -
- Ausgabe Nummer 39, 24. September 1936 -
- Ausgabe Nummer 40, 1. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 41, 8. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 42, 15. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 43, 22. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 44, 29. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 45, 5. November 1936 -
- Ausgabe Nummer 46, 12. November 1936 -
- Ausgabe Nummer 47, 19. November 1936 -
- Ausgabe Nummer 48, 26. November 1936 -
- Ausgabe Nummer 49, 3. Dezember 1936 -
- Ausgabe Nummer 50, 10. Dezember 1936 -
- Ausgabe Nummer 51, 17. Dezember 1936 -
- Ausgabe Nummer 52, 24. Dezember 1936 -
- Ausgabe Nummer 53, 31. Dezember 1936 -
-
Band
Band 53.1936
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Moorbeetpflanzen von Weltruf auf die Feldgemüsebaubetriebe ist der Unter schied wesentlich geringer: im Dresdner An baugebiet dienen hierfür rund 650 da, im Leip ziger rund 500 da Gesamtfläche. Aehnlich liegen die Verhältnisse bei den Betrieben mit Obstbau ohne besondere gärtnerische Kulturen. Hier weist das Dresdner Gebiet rund 500 ka und das Leipziger reichlicher 300 Ku Gesamt fläche auf. Klima und Bodenverhältnisse Das Dresdner An bau gebiet um faßt das Dresdner Wirtschaftsgebiet südlich und nördlich der Stadt Dresden, von Phrna bis Meißen, ferner das Zittauer Gebiet, das ebenfalls in die Kreishauptmannschaft Dres den-Bautzen fällt. Durch Absinken des flußauf wärts anstehenden Sandsteins ist von Pirna bis Meißen ein 3—5 km breiter Talkessel ent standen, der im Norden nnd Novdosten einer seits, im Süden und Südwesten andererseits von Höhenzügen, dem mächtigen Granitmassiv des Lausitzer Berglandes, von dem Elbsand steingebirge und Sächsischen Mittelgebirge, um schlossen wird. Durch diese Lage wird die ört liche Eigentümlichkeit dieses Gebiets weitest gehend bestimmt. Die mittlere Jahrestempera tur des Elbtalkessels beträgt in 110 m Seehöhe -b 9 ° L. Aehnlich liegen die klimatischen Verhältnisse im LeipzigerAn baugebiet. Die Tem- Auf der 1. Deutschen Reichsgartenschau in Dresden wird vor allem der deutsche Blumen- und Zierpflanzenbau von seiner Bedeutung für ein kulturell hochstehendes Volk Zeugnis ab legen. Man kann die Blumen und Zierpflan zen nicht als Luxus bezeichnen, denn in den schlechten wirtschaftlichen Jahren, die Deutsch land hinter sich hat, sind Blumen gekauft wor den, ein Beweis, daß trotz schlechten Verdien stes die Blume aus dem Leben eines Kultur volkes nicht mehr wegzudenken ist. Betrachtet man aber diesen Zweig des Gartenbaues von der Seite der volkswirtschaftlichen Bedeutung, so muß man ihn erst recht anerkennen. Kein Zweig des Gartenbaues ist ein so großer Auf traggeber an verschiedene Industrien, als der Blumen- und Zierpslanzenbau. Der Bau und die Unterhaltung seiner Gewächshaus- und Heizungsanlagen machen ihn zum ständigen Auftraggeber verschiedener Industrien. Auch beschäftigt er auf gleich großer Fläche mehr Arbeitskräfte als jeder andere Zweig des Gar tenbaues. Die intensive Bearbeitung seiner verhältnismäßig kleinen Flächen erfordert viel Arbeitskräfte, auch darin liegt ein großer volkswirtschaftlicher Wert. Folglich darf der Blumen- und Zierpflanzenbau volkswirtschaft lich nicht als weniger bedeutend angesehen werden als etwa der Geuiüse- und Obstbau. In Sachsen ist der Blumen- und Zierpflanzen bau besonders stark entwickelt. Außer den Moorbeetpflanzen sind hier fast alle gangbaren Handelspflanzen in Kultur. Auch die Schnitt blumentreiberei entwickelte sich im letzten Jabre immer mehr. Die Kultur der Hortensien wird in der Leipziger Gegend schon lange Jahr zehnte als Spezialkultur betrieben. Die An zucht von Palmen, die vor allem in Leisnig in voller Blüte war, ist durch den Krieg ganz eingegangen. Nach dem Kriege hat kein Be trieb diefe Kultur wieder ausgenommen. Zur Zeit ist nur noch ein Betrieb bei Oschatz, der Palmen und Blattpflanzen in größeren Men gen heranzieht. Die Anzucht von großblumi gen Chrysanthemen verbreitet sich über die ganze Landesbauernschaft und wird in großen Mengen und guter Qualität geliefert. Auch mit Warmhauspflanzen in verschiedenen Arten befassen sich mehrere Betriebe. In einem Crimmitschauer Betrieb ist die Anzucht von Bromeliaceaen und seltenen Warmhauspslan- zen vorbildlich. In Coswig nnd bei Leipzig befassen sich einige Betriebe mit der Kultur von Orchideen und sonstigen tropischen Pflan zen. Die Erfolge sind sehr gut, so daß sich diese Betriebe neben die besten Deutschlands stellen können. Die Cyclamenkulturen sind in Sachsen hoch entwickelt und werden in reich lichen Mengen herangezogen. Auch Cyclamen samenzucht betreiben einige Betriebe in gro ßem Umfange und haben diese Firmen einen guten Klang, nicht nur in Deutschland, son dern auch in den Nachbarländern. Die Kulturen von Stauden und Steingartenpflanzen werden von einigen Firmen mit sehr gutem Erfolg betrieben, große Sortimente findet man in diesen Betrieben an. Die Rosentreiberei hat sich in der Nachkriegszeit trotz aller Auslands konkurrenz gut entwickelt, so daß wir schon einen ziemlichen Teil unseres Marktes felbst beschicken können. Zur Fliedertreiberei werden heute größere Freilandquartiere überbaut, so daß die Ballentreiberei immer mehr zurück gedrängt wird. Auch die Treiberei von Klein- blnmen wie Wicken, Myosotis usw. hat sich in den letzten Jahren weiter ausgebreitet. Geht die Entwicklung so weiter, so dürften wir uns auch auf dem Schnittblumenmarkte bald freier vom Auslande niachen. Die bedeutendsten aller Kulturen im Zier pflanzenbau sind in Sachsen die Azaleen, Erica und die Oainellia japonicu. Für diese Kulturen haben wir zwei Anbaugebiete, die Gegend von Dresden und von Leipzig, die peraturen zeigen nur geringe Abweichungen nach unten. Die mittlere Jahrestemperatur liegt hier in 130 m Seehöhe bei -l- 8,7 ° L, ganz allgemein für das sächsische Flachland im Durchschnitt bei über 8° L. Das Leipziger An baugebiet besteht fast durchweg aus ebener Bodenfläche und stellt eine Tieflandsbucht dar, die einen Ausläufer der Norddeutschen Tief ebene bildet. Durch die Oberflächenform des Bodens wird das gleichmäßige milde Klima mitbestimmt. Die Bodenverhältnisse sind im Nor den Sachsens im allgemeinen besser als im Süden. Während die südlichen teils recht ge birgigen Lagen durch Verwitterungsböden charakterisiert sind, ist das ganze sächsische Flachland durch Schwemmlandböden ausge zeichnet, die sich in Geschiebelehm-, Lößlehm-, Löß-, lehmige Decksand- und Decksandböden einteilen lassen. Die Leipziger Bucht, die Lommatzscher und Mutschener Pflege und die nördliche Lausitz stehen in der Bodengüte an erster Stelle. Das Leipziger Anbaugebiet weist besonders Geschiebelehm (kalkarm) auf, der zum Teil in Ton- und Mergelboden übergeht. Da zwischen tritt Geschiebesand und Lößsand auf. Reiner Lößboden findet sich in der Lommatz scher Pflege, in der Lausitz (bei Zittau), Löß- lehmboden in der Wurzener, lehmiger Decksand in der Oschatzer Pflege — um einige Gebiete mit hervorragenden Böden zu nennen. kleineren Betriebe, die sich in Mittelsachsen mit diesen Kulturen meistens nebenbei be fassen, rechne ich je nach der Nähe gleich in die zwei großen. Anbaugebiete mit ein. Das Dres dener Gebiet ist durch seinen breiten Talkessel, der sich von Pirna bis Meißen zieht und von Höhenzügen geschützt ist, besonders günstig. Die Dresdener Kulturen sind die ältesten, im Jahre 1813 führte der Gärtnereibesitzer Jacob Fried rich Seidel die Kultur der Kamellien ein. Etwa 15 Jahre später wurde die Kultur der In dischen Azaleen und noch später die der Crieu nracilio ausgenommen. Der Firma Seidel folgten bald andere Firmen und es entstanden Spezialbetriebe, die sich in der Hauptsache nur mit diesen Moorbeetkulturen befaßten. Die Leipziger Gärtner nahmen diese Kulturen etwa 30 Jahre später auf. Die Entwicklung in Leipzig war anfangs langsamer, da die Be triebe, die sich damit befaßten, noch andere Kulturen hatten und sich nicht gleich speziali sierten. Erst in den achtziger Jahren ent schlossen sich auch hier Betriebe, zur Spezial kultur überzugehen. Der Anbau von Erika nahm hier bald einen größeren Umfang an, var allem die Betriebe in Hartmannsdorf kul tivierten vorwiegend Erika, so daß sie bald zu den bedeutendsten Deutschlands wurden. Im Leipziger Anbaugebiet werden jährlich etwa 1^ Millionen Eriken herangezogen, während das Dresdener Gebiet knapp eine Million fer tigmacht. Dagegen ist die Anzucht von Azaleen im Dresdener Anbaugebict stärker, es kommen jährlich mindestens 1Z4 Millionen Pflanzen zum Verkauf, während das Leipziger Gebiet etwa eine halbe Million fertigmacht. Die An zucht der Kamellien steht mengenmäßig bedeu tend zurück, die Anzucht in der ganzen Lan desbauernschaft beträgt jährlich etwa 120 000 Pflanzen. Die Entwicklung in der Anzucht von Moorbeetpflanzen ist in der Nachkriegszeit bedeutend vorwärtsgeschritten. Die Topfkultur muß immer mehr der Ballenkultur weichen. Die ganze Kultur hat durch die Verbesserung der Änzuchthäuser bedeutend gewonnen, die Anzuchtzeit kann dadurch verkürzt werden. Unsere Azaleenkulturen können sich heute stolz neben die Belgiens stellen. Auch in Sorten neuheiten sind wir nicht mehr auf Belgien an gewiesen, die Dresdener Gartenschau wird auch vom Züchterfleiß sächsischer Gärtner Zeug nis ablegen. Die größten Mengen der Moorbeetpflanzen werden im Inland abgesetzt, aber auch der Ver sand nach dem Auslande ist trotz aller Be schwernisse wieder bedeutend gestiegen. Der Sächsische Blumen- und Zierpflanzenbau wird im Rahmen des gesamten deutschen Gar tenbaues auf der 1. Deutschen Gartenschau in Dresden von seiner Größe und Bedeutung Zeugnis ablegen. Otto lalkenberA, Leisnig. DerWeltrufdersächsischcnMoor- beetpflanzenkulturen gründet sich aufdieHochwertigkeitderErzeug- nisse. Die sächsischen Azaleen zeichnen sich gegenüber den belgischen durch Frühtreibfähig keit und Reichblütigkeit aus. Die Ballenkultur nach belgischem Muster hat in den letzten Jah ren auch in Sachsen Eingang gefunden und wird mit bestem Erfolg betrieben. Der deutsche Azaleengürtner ist ohne weiteres in der Lage, den gesamten Binnenmarkt mit seinen Erzeug nissen quantitativ und qualitativ zu angemesse nen Preisen zu versorgen. Den sächsischen Eri ken rühmt man insbesondere den guten gleich mäßigen Bau, sowie die frühe und willige, kräftig rosa gefärbte Blüte nach. Bis auf den heutigen Tag wird die Erikenerzeugung Euro pas vom deutschen Gärtner beherrscht, und Sachsen hat daran den Hauptanteil. Während die Indischen Azaleen und die Eri ken als Sonderkulturen großen Stils den Be trieben in der Regel ein bestimmtes Gepräge geben, ist dies bei den Kamellien, die in viel geringeren Mengen herangezogen werden, we niger der Fall. Sie stellen z. T. eine Nebenkultur zur besseren Ausnutzung der Häuser im Som mer dar, die im Winter mit Azaleen und Eri ken bestellt sind. Als sehr hochwertige Erzeug nisse der Ziergärtnerei sind ihrer mengenmäßi gen Anzucht gewisse Grenzen gesetzt, da sie in folge der mindestens 4—5jährigen Kulturdauer eine langfristige Kapitalinvestierung erfordern. Neben den Indischen Azaleen ist auch die Topfkultur von Rhododendron-Hybriden zum Treiben eine Besonderheit des sächsischen Zier pflanzenbaues, wenngleich sie auch nur in ge ringem Umfang betrieben wird. In der Züch tung neuer Treibsorten haben sich die Dresdner Gärtner besonders hervorgetan, und die Zucht ziele: niedriger Wuchs, gute Belaubung, Blüh- willigkeit, vor allem aber — um den holländi schen Erzeugnissen den Rang streitig zu machen — lebhafte Farben wurden in den Arboreum- Hybriden erreicht. " Die betriebswirtschaftliche Struktur der säch sischen Moorbeetpflanzenbetriebe ist aber durch aus nicht so einseitig gelagert, wie es nach den bisherigen Ausführungen erscheinen könnte. Sämtliche Betriebe — von zwei Ausnahmen abgesehen — weisen in der Regel noch andere Zierpflanzenkulturen auf, zumindest neben Aza leen nnd Eriken bzw. Kamellien noch Horten sien, die sich betriebswirtschaftlich gut mit den Moorbeetpflanzenkulturen vereinigen lassen. Zuweilen sind sie in den Erikenbetrieben die einzige Nebenkultur und gelten von jeher als eine besondere Spezialität der Leipziger Gärt ner. Aber auch in Dresden werden die Horten sien in größerem Umfange herangezogen, wo sie bekanntlich in Ottendorf-Okrilla eine besondere Zuchtstätte gefunden haben (Matthessche Züchtungen). In diesem Zusammenhänge seien noch die in geringen Mengen kultivierten Epa- cris und Boronia erwähnt, die ebenfalls zu den sogenannten Moorbeetpflanzen gerechnet wer den. An der züchterischen Verbesserung der Epacris wird hauptsächlich in Ottendorf-Okrilla gearbeitet mit dem Ziel, den Topfpflanzenmarkt in den Monaten Februar bis April mit an sprechender Handelsware von Epacris zu be leben. Besondere Zuchtziele sind: große Einzel blüte, ährenartiger Blütenstand mit gleichmä ßig verteilten Blüten, gedrungener Wuchs (für Topfpflanzenverkauf) bzw. Langstieligkeit (zum Schnitt) sowie Vermehrung des Farbenspiels. Durch Spezialkulturen auf dem Ge biet des Zierpflanzenbaus hat sich Sachsen internationalen Ruf erworben. Dies gilt in erster Linie von den Indischen Azaleen jMockoäenckron inckicum), Eriken (Urica grämlich und Ka mellien (Lamellia japo- nica). Gewisse Aehnlichkeiten in der Kultur haben schon seit Beginn vorigen Jahrhunderts diese drei Pflanzengattungen unter der Be zeichnung „Moorbeetpflanzen" be triebswirtschaftlich mit einander verkoppelt. Als frühzeitig spezialisierte Massenanzuchten und beachtenswerte Ausfuhrartikel nehmen sie im deutschen Blumen- und Zierpflanzenbau *) Es sei in diesem Zusammenhang auf die Spezialabhandlung von Dr. Schimmler: „Die Ent wicklung der Kamellicn-, Azaleen- und Erikenkul- turen Deutschlands . . .", Verlag Tritsch, Würz burg, 1935, verwiesen. eine überragende Stellung ein. Die besonderes Ansprüche, die diese Pflanzen an zusagende Heide- und Moorerde, alkalifreies Wasfer und mildes Klima (insbesondere langer, schöner Herbst) stellen, haben im Deutschen Reich zwangsläufig zu einer Konzentration dieser Kulturen auf bestimmte Gebiete geführt, von denen Sachsen mit Dresden und Leipzig weit aus an erster Stelle stehtZ. Von der Jahres erzeugung Deutschlands an verkaufsfertigen Indischen Azaleen und Eriken entfallen auf Sachsen jeweils rund 75 v. H. Hieran ist Dres den in bezug auf die Indischen Azaleen mit 50 v. H., Leipzig mit 25 v. H. beteiligt, wäh rend für die Eriken das umgekehrte Verhält nis gilt. Mit anderen Worten: Das Dresdner Moorbeetpflanzen-Anbaugebiet erhält sein be- tonderes Gepräge durch die Massenanzucht der Indischen Azalee, das Leipziger Anbaugebiet Son-ergruppe Orchideen und T. E. tagen anläßlich -er Eröffnung -er Reichsgartenschau. Sondergruppe Orchideen: 24. fipril, Id bis 1- Uhr; Grt-er Tagung: Sitzungszimmer im verwaltungsgebäuüe -er fius- stellungsleitung, Ores-en, Lenne- straße 3 Sondergruppe ft. T. E.: 2S. April, 8.30 bis 11.30 Uhr; Grt -er Tagung: „weißer Saal", Zrem-enhok „Drei Naben", Vres-en, Marienstraße hingegen wird Yon der Erike beherrscht. Die Kamellien treten zahlenmäßig weit hinter die sen beiden Kulturen zurück, obwohl Sachsen und insbesondere Dresden — schon rein ent wicklungsgeschichtlich gesehen — in der Anzucht der Kamellien nach wie vor führend im Reiche ist. Was die Anbauverhältnisse dieser Spezial kulturen im einzelnen anbelangt, werden im Dresdner Anbaugebiet rund zwei Drittel der sächsischen Jahreserzeugung an vcrkanfsfertigen Indischen Azaleen herangezogen. Rund 25 Be triebe von etwa insgesamt 70 sächsischen Be trieben mit nennenswerten Azaleenkulturen sind hieran beteiligt. Der Mittelpunkt dieser Kulturen liegt elbaufwärts, an der Peripherie der Stadt, in Laubegast-Lcuben mit rund 50 v. H. der Dresdner und 25 v. H. der gesamten deutschen Azaleen-Jahreserzeugung. Stromab wärts, nordwestlich von Dresden, treten Cos wig und Weinböhla, sowie Nieschütz bei Meißen als größere Anzuchtstätten hervor (vgl. Sk. 1). Von den sächsischen Eriken werden im Leip ziger Anbaugebiet rund 70 v. H. erzeugt. Von der gesamten Leipziger Erikenanzucht entfällt wiederum rund 70 v. H. auf das Hartmanns dorfer Gebiet (Hartmannsdorf mit Knautklee berg, Bösdorf, Eythra und Miltitz), das als Mittelpunkt des Leipziger Anbaugebietes mit knapp 50 v. H. an der sächsischen und mit rund 35 v. H. an der gesamten deutschen Eriken- Jahreserzeugung beteiligt ist. In Hartmanns dorf allein werden jährlich rund 1 Million verkaufsfertige Eriken erzeugt. Beachtenswerte, znm Teil recht ansehnliche Anzuchten finden sich aber auch in fast allen anderen, der Stadt Leip zig im Halbkreis von Osten über Süden nach Westen vorgelagerten Ortschaften, wie in Baalsdorf/ Holzhausen, Liebertwolkwitz, Wa chau, Markkleeberg, Cröbern, Rötha, Markran städt (vgl. Skizze 2). Wurzen, Grimma, Döbeln und Oschatz können als äußerste Ausläufer des Leipziger Anbaugebietes genannt werden, das etwa 65 Betriebe mit nennenswerten Eriken- anzuchtcn (von über 100 in ganz Sachsen) auf weist. Meldeschluß am 1. Mai Vorprüfung von Pclargonicn-Neuhcitcn auf der Reichsgärtenschau Gelegentlich einer Sonderausstellung in der Reichsgartenschau, Dresden, ist beabsichtigt, im Juni eine Vorprüfung von Pelargonien- Neuheiten stattfinden zu lassen. Den Züchtern von Pelargonien-Neuheiten wird hiermit Ge legenheit gegeben, bereits in dieser Vorprü fung ihr Züchtungsmaterial mit zur Ausstel lung zu bringen. Interessenten werden ge beten, Anmeldungen ihrer Neuheitenzüchtun gen möglichst bald, spätestens jedoch bis zum 1. Mai, dem Reichsverband der gartenbau lichen Pflanzenzüchter, Berlin SW'. 11, Des sauer Straße 15, zugehen zu lassen. Nach Bor liegen der Anmeldungen gehen den Züchtern die Beschreibungskarten, die dann hier einzu reichen sind, sowie genauere Angaben über den Ort und Zeitpunkt der Prüfung zu. Vorbedingung für die Vorprüfung ist, daß die Pflanzen aus der Augustvermehrung stam men. Nach Möglichkeit sollen 12—13-cm- Töpse verwendet werden. Reichsverband der gartenbaulichen: Pflanzenzüchter. kr^sugn/rrs von Sachsens Zierpslanzenbau
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