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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 53.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193600004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19360000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19360000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 53.1936
-
- Ausgabe Nummer 1, 3. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 2, 9. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 3, 16. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 4, 23. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 5, 30. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 6, 6. Februar 1936 -
- Ausgabe Nummer 7, 13. Februar 1936 -
- Ausgabe Nummer 8, 20. Februar 1936 -
- Ausgabe Nummer 9, 27. Februar 1936 -
- Ausgabe Nummer 10, 5. März 1936 -
- Ausgabe Nummer 11, 12. März 1936 -
- Ausgabe Nummer 12, 19. März 1936 -
- Ausgabe Nummer 13, 26. März 1936 -
- Ausgabe Nummer 14, 2. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 15, 9. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 16, 16. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 17, 24. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 18, 30. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 19, 7. Mai 1936 -
- Ausgabe Nummer 20, 14. Mai 1936 -
- Ausgabe Nummer 21, 22. Mai 1936 -
- Ausgabe Nummer 22, 28. Mai 1936 -
- Ausgabe Nummer 23, 4. Juni 1936 -
- Ausgabe Nummer 24, 11. Juni 1936 -
- Ausgabe Nummer 25, 18. Juni 1936 -
- Ausgabe Nummer 26, 25. Juni 1936 -
- Ausgabe Nummer 27, 2. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 28, 9. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 29, 16. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 30, 23. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 31, 30. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 32, 6. August 1936 -
- Ausgabe Nummer 33, 13. August 1936 -
- Ausgabe Nummer 34, 20. August 1936 -
- Ausgabe Nummer 35, 27. August 1936 -
- Ausgabe Nummer 36, 3. September 1936 -
- Ausgabe Nummer 37, 10. September 1936 -
- Ausgabe Nummer 38, 17. September 1936 -
- Ausgabe Nummer 39, 24. September 1936 -
- Ausgabe Nummer 40, 1. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 41, 8. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 42, 15. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 43, 22. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 44, 29. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 45, 5. November 1936 -
- Ausgabe Nummer 46, 12. November 1936 -
- Ausgabe Nummer 47, 19. November 1936 -
- Ausgabe Nummer 48, 26. November 1936 -
- Ausgabe Nummer 49, 3. Dezember 1936 -
- Ausgabe Nummer 50, 10. Dezember 1936 -
- Ausgabe Nummer 51, 17. Dezember 1936 -
- Ausgabe Nummer 52, 24. Dezember 1936 -
- Ausgabe Nummer 53, 31. Dezember 1936 -
-
Band
Band 53.1936
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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in » viel Die Frage lautete folgendermaßen: Hier in Westfalen herrscht die Ansicht (die vor allem durch Wünschelrutengänger genährt wird), daß Obstbäume, die über Wasseradern stehen, krän keln, krebsig werden und bald eingehen. Desgleichen sollen junge Bäume, die in der Baumschule über solchen Wasseradern wachsen, nicht dasselbe Alter, dieselbe Tragbarkeit erreichen können wie andere, so daß diese Ware als minderwertig anzusehen sei. Es ist mir passiert, daß aus diesem Grunde bereits gegebene Aufträge zurückgezogen wurden. Besteht diese Auffassung zu Recht? Auf diese Frage aus dem Leserkreis gingen bei uns folgende Antworten.ein: Es besteht wohl kein Zweifel darüber, daß im Kosmos noch viele unerforschte Strahlungen vor handen sind, die einen gewissen Einfluß auf Pflan zen, Tiere und Menschen ausüben. Auch ist wohl anzunehmen, daß von unterirdischen Wasseradern, insbesondere von Kreuzungen von Wasseradern, irgendwelche Kräfte ausgehen. Bekannt ist jedenfalls die blitzanziehende Wirkung von hohen Bäumen oder Gebäuden, die auf unterirdischen Wasseradern stehen, lieber den Einfluß unterirdischer Wasser adern auf das Wachstum der Bäume iin allgemei nen und der Obstbäume im besonderen, liegen mei nes Wissens umfangreichere, einwandfreie wissen schaftliche Versuche, die hierüber Klarheit geben, noch nicht vor, und es wird auch nicht sehr leicht sein, hier einwandfreie wissenschaftliche Feststellun gen zu machen. Dagegen steht soviel fest, daß von gerichtet wird. Ich erinnere mich eines vor Jahren in mehreren Zeitungen erschienenen Artikels eines bekannten Wünschelrutengängers in dem drei Obst bäume abgebildet waren. Ein krüppelhafter Zwerg baum, der angeblich auf einer Wasserader steht, und zwei Hochstämme, von denen einer angeblich eben falls auf einer Wasserader stehend, ein schlechtes, kränkliches Wachstum, und der andere, der nicht auf einer Wasserader stehen soll, ein sehr gesundes kräftiges Wachstum aufwies. Aber abgesehen davon, daß es schon verfehlt ist, einen Zwcrgbaum mit einem auf Wtldlingsunterlage stehenden Hochstamm zu vergleichen, konnte der Fachmann sofort an der Zweigbildung der abgebildeten Bäume erkennen, daß es sich bei den drei Apfelbäumen um drei ganz verschiedene Sorten handeln muß. Dazu kommen noch die sonstigen vielen Zufälligkeiten (Ernäh rung, Standort, Witterung usw.), die neben der Verschiedenartigkeit der Unterlagen auf das Wachs tum der Bäume Einfluß haben. Man braucht keinesfalls der Wünschclrutenfrage völlig ablehnend gegenüberzustehcn, ablohnen muß man aber die Tätigkeit zahlreicher unberufener Sicherung eines gerechten Preises Nichts ist ein besserer Maßstab für den gerechten Preis als der gute Ueberblick über AngÄot und Nachfrage. Die üble Gepflogenheit der früheren Jahre, daß besonders Kluge immer 10 bis 30 Prozent unter den sogenannten Richtpreisen verkauften, ist fo gut wie ausgeschaltet. Dadurch, daß der Berkaus in breitester Oeffentlichkeit erfolgt, und daß alle Ver käufe nur mittelst Schlußschemen erfolgen dürfen, die erst daun zur Mitnahme der Ware berechtigen, wenn sie an der Kassenstelle freigezahlt sind, rst das Geheimnisvolle der Preisbildung vorbei! Von besonders großem Einfluß für den ausge glichenen Preis ist, daß die Erzeuger nun nicht mehr unter allen Umständen täglich ausverkaufen müssen, weil sie ja die Ware auf dem Blumengroß markt stehen lassen können. Dieser gerechte und ausgeglichene Preis sichert aber nicht nur dem Er zeuger, sondern auch dem Verteiler in weit höherem Maße die Existenzgrundlage als die uneinheit lichen Schleuderpreise; auch wird es eine vornehme Aufgabe der Marktordnung sein, die Preisentwick lung nach oben ebenso entschieden zu bremsen wie nach unten. Alles in allem wird für die Folge die Sicherung des gerechten Preises dem Verteiler als Der Schreibweise nach ist das Wort Markt ordnung bekannt; über den eigentlichen Sinn d eses Wortes, das in den letzten Jahren immer mehr und mehr gebräuchlich wurde, haben sich leider bisher nur Wenige Gedanken gemacht. Ordneuwollen hat nur da Berechtigung, wo Unordnung vorhanden ist und so fetzt eine Markt ordnung eine vorhandene Markt u n ordnung voraus. Dies ist die Antwort auf die manchmal berech tigte Frage, warum gerade hier im Wirtschafts- gebüt Köln mit der Marktregelung für die Er zeugnisse des Blumen- und Zierpflanzenbaues be gonnen wurde. Hier im Rheinland und im besonderen in Köln war eine für den Beruf fast tödlich wirkende Un ordnung in der Erzeugung uNd dem Absatz von Blumen. Unter diesem systemlosen Durcheinander hatten sowohl die Gärtner, als auch die Verteiler nur Schaden, und nur einige wenige profitierten an diesem heillosen Durcheinander. Der Verkauf von Erzeugnissen gibt dem Erzeu gen erst den Sinn, und damit wär der Weg ge wissen, womit man bei dieser Marktordnung be ginnen mußte. Nicht um einer neuen Einrichtung willen wurde der Blumengroßmarkt Köln errich tet, sondern, um über den Blumengroßmarkt Köln zum Ziel zu kommen. Drei Punkte sollen bei dieser Betrachtung zu nächst einmal als erstes Ziel herausgestellt werden: 1. die Anpassung der Erzeugung an den Bedarf, 2- die Steigerung der Qualität der Erzeugnisse und 3. die Sicherung eines gerechten Preises. auch dem Erzeuger wieder geordnete Wirtschafts möglichkeit sichern. Die Durchführung der Abrechnung Durch diese Marktordnung sind besondere Un kosten für die Verteiler bisher nicht entstanden. Für die Erzeuger sind die Gebühren und sonstigen Un kosten im Hinblick auf die vielen Vorteile als durch aus angemessen zu bezeichnen. Als Monatsstandgeld wird pro qm 3 er hoben; das Tagesstandgeld beträgt pro qm 0,30 Ktk; als Mindestsatz wird allerdings für Tagesmiete 0,30 Ml erheben. Die Gebühren, die die Erzeuger für die Durchführung der Marktord nung zu entrichten haben, betragen 1A des Um satzes und werden von der Kassenstclle bei der Ab- rechnuM und Auszahlung des Erlöses einbehal ten. — Die Auszahlung des Erlöses an die Er zeuger erfolgt täglich oder wöchentlich und erfor dert in den seltensten Fällen nicht mehr wie eine halbe bis eine Minute. Irgendwelche Schwierig keiten bei der Abrechnung mit den Erzeugern sind bisher nicht in einem einzigen Falle aufgetreten, und trotzdem seit Bestehen recht hohe Summen ver rechnet wurden, ist nicht um einen einzigen Pfennig eine Meinungsverschiedenheit aufgetreten. Der Gartenbauer erkennt die Marktordnung dankbar an die Notwendigkeit der Kultur hochwertiger Erzeug nisse allein schon aus finanziellen Gründen erstre ben. Ganz abgesehen davon, daß jeder standes- bewußte Gärtner schon aus Gründen des Berufs- bewußtseius und des persönlichen Ehrgefühls nun mehr bestrebt ist, seine Kulturen hundertprozentig zu meistern. Die Entwicklung aus dem Blumengroßmarkt Köln >hat augenfällig die Verbesserung der Qua lität durch diese Marktordnung bestätigt. Von dieser Qualitätssteigerung haben aber nicht nur die Erzeuger, sondern auch die Verteiler ohne Zweifel einen Nutzen, weil eine erstklassige Qua lität alle Möglichkeiten einer gesteigerten Absatz- Werbung von vornherein gewährleistet. Im Hin blick auf die Konkurrenz der Einfuhrländer von Gartenbauepzeugnissen gibt es keine besser« Parade, als die Steigerung der Qualität heimischer Er zeugnisse. Die Auffassung über diese Marktordnung ist allen Kreisen, denen es ernstlich um das Wohl des Anregung zur Quatttäkserzeugung Die Qualitätssteigerung ist schon sehr lange als das dringendste Erfordernis des Berufes aner kannt und herausgestellt worden. Keine Maßnahme könnte augenfälliger jeden Erzeuger auf die Stei gerung der Qualität Hinweisen, wie das Zusam- menbrinqen der gesamten Erzeugung in einem Wirtschaftsgebiete. Naturgemäß werden auf jedem offenen Märkte die besten Qualitäten am schnell sten abgesetzt und am günstigsten bewertet. Der jenige Emeuger, der bisher gewohnt war, viele mindere Qualitäten zu erzeugen, wird sehr schnell Berufes zu tun ist, zustimmend. Wir verhehlen nicht, auch zu bemerken, daß ein zelne aus dem Gefühl des Profitierentoollens her aus mit den Widersachern paktieren. Men denen aber sei die Frage gestellt, ob sie sich darüber klar find, wie hoch heute 30 Silberlinge in Kurs stehen? Wir haben die feste Zuversicht, daß recht bald allen Gartenbauern und allen Verteilern die großen Vorzüge eines geordneten Marktes für unseren Beruf offenbar werden, so daß dann einst alle für sich das erhebende Gefühl, an der Wieder- gesundung des Gartenbaues positiv und tatkräftig mitgearbeitet zu haben, in Anspnich nehmen können. Vilüelm lAoll. unberufenen Wünschelrutengängern auf Grund voll kommen unwissenschaftlicher Versuche vielfach die kühnsten Behauptungen ausgestellt und dadurch Unheil und Verwirrung auch in Obstbaukreisen an c//s vv»> Blumen unter dem Glücksrad setzung unserer eigenen Erzeugnisse, wie wir sie uns kaum krasser denken können. Im übrigen muß man diese Verkaufsart der übelsten Preisschleu- derei auf den Wochenmärkten zur Seite stellen. Wenn man Mißstände aufzeigt, soll man Wege weisen können, diesen zu begegnen. Ich erinnere nur an die Marktregelung des Reichsnährstandes, die auch mit solch berufsschädigenden Verkaufs- sitten aufräumen und dafür sorgen wird, daß Blumen in würdiger Form zum Verkauf kommen. Nun werden Mar die ewig Gestrigen und Neun malklugen sagen und zetern: „Durch das Blumen- Glücksrad hat aber auch der kleine Mann, das Volk, Blumen erhalten, also sind Blumen doch nur wieder für den Bessergestellten." In Wirk lichkeit gibt es heute Möglichkeiten genug, Blumen bei Volksfesten abzusetzen, aber ohne das krei schende Glücksrad. Blumenverlosungen Lei den Festen der Kleingärtner, Kleinsiedler und Klein tierzüchter, der Hmmats-, B^xschünevungs- und Gartenbauvereine, sind längst ein beliebtes Zug mittel geworden und in rechter Form — also ohne Nieten — von der Versinsführung ins Werk ge setzt und mit dem Kirmesrummel nicht zu ver gleichen. Der Gärtner selbst darf sich nicht ver hehlen, 'daß diese Blumenverlosungen für ihn eine besondere Absatzwerbung darstellen. Deshalb ist die beste Ware dafür gerade gut genug. Drum, fort mit dem Blumen-Glücksrad von den Jahrmarkts plätzen! Denkende Gärtner haben und finden bessere Absatzwege für Blumen und Pflanzen und können die Nummernscheibe eines Glücksrades ent- bohren! Oeo Lokmickt, WWnsterj Reichsgartenbaumeffe Dresden 1936 An den Tagen 22., 23., 24. und 25. August !93S findet in Dresden die Reichsgartenbaumesse 1936 statt. Diese Messe hat in diesem Jahre für den deutschen Gartenbau eine ganz besondere Bedeu tung. Die erste Reichsausstellung des deutschen Gartenbaues, veranstaltet vom Reichsnährstand und der Stadt Dresden, wird die Einrahmung für die Messe sein und am 23. August d. I. sinket der Reichsgartenbautag während der l. Reichsausstel lung des deutschen Gartenbaues und zur Zeit der Messe in Dresden statt. Gerade der Reichsgarten bautag gibt uns die Gewähr, daß der Berufsstand wohl vollzählig in dieser Zeit Dresden und damit die Reichsausstellung und die Messe besuchen wird. Den Gartenbauern, die Stände bei der Messe be legten, sichert er damit einen vollen Erfolg ihrer Arbeit. Die Messe dient der Förderung des Absatzes deut scher Gartenbauerzeugnisse, auch von Erzeugnissen der deutschen Industrie für gärtnerische Bedarfs artikel. Die Bedingungen zur Beschickung der Reichsgartcnbaumesse 1936, die wegen der Bedeu tung dieser Messe für den Berufsstand denkbar günstig sind, können angsfordert werden von der Geschäftsführung der Reichsgartenbaumesse 1936, Ausstellungsamt Dresden. Weitere Auskünfte über die Reichsgartenbaumesse erteilt der Garten- und Weinbauwirtschastsverband Sachsen (Freistaat), dem vom Vorsitzenden der tzauptvereinigung der. deutschen Garten- und Weinbauwirtschaft, Berlin, Pg. Boettner, die Durchführung der Messe Übertrag gen worden ist. Das deutsche Wirtschaftsleben hat unter national« sozialistischer Führung unbestreitbar wieder einest Ausschwung erhalten, der auch den deutschen Gar tenbauern, im Rahmen der Gesamtwirtschaft, seinest Teil abgegeben hat. Das verpflichtet uns als Gärt ner zur weiteren Mitarbeit und diese Mitarbeit wird dadurch bewirkt, die Erzeugnisse des deutscher! Gartenbaues auf der Reichsgartenbaumesse 1936 in Dresden zu zeigen und damit den Besuchern dieser Messe die Möglichkeit zu geben, gute Erzeugnisse des deutschen Gartenbaues einzukausen. Darum ver säume keiner, sich einen Stand auf der Gartenbau messe zu sichern! Wünschelrutengänger, die teils im guten Glauben, teils nur aus Geschäftemacherei handeln, k. Trenüle. o Soweit für das Wachstum und die Ertraqsfähig- keit von Obstbäumen Untergrundsverhältnisse maß gebend sind, handelt es sich, abgesehen von zeitlichen Schwankungen des Grundwasserspiegels, immer um chemische und physikalische Veränderungen der Bodenbeschaffenheit. Das Vorhandensein von Reizstreifen, die eine Beeinträchtigung von Wachstum und Ertrag der Obstbäume Herbeiführen könnten, muß nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft als irre führend abgelehnt werden. Ein Zusam menhang zwischen Wachstumsschäden und nicht näher gekennzeichneter Ausstrahlung des Bodens ließ sich bisher nirgends nachweisen. preukiscke Oanckesanstalt kür Vasser-, Locken- unck Imitk^Aiene. Die Anpassung der Erzeugung an den Bedarf Es bestand bisher nicht die geringste Möglichkeit, irgendeine Uebevsicht über die Erzeugung und über den Bedarf zu bekommen, weil die meisten Erzeu ger planlos in den meisten Fällen gerade das an bauten, was ihrem persönlichen Können entsprach und durch Zufall dem Kulturplan das Gepräge gab. So entstanden denn die sattsam bekannten Schwemmen von ^ntirrklnum, Stiefmütterchen, kleinblumigen Lkrz'säntkemum und vielen ande ren krautartigen Marktpflanzen. Um dazu einige Beispiele zu geben, sei bemerkt, daß noch vor zwei Jahren auf den Kölner Märkten zeitweise für 100 gute Hortensientöpfe mit drei bis sechs Blu men nur 20,— Kst zu erzielen waren, gute Gla- diolcn-Blumcn sind wochenlang mit 50—80 pro 100 Stück gehandelt worden, Primeltöpfe kosteten zu einer Zeit, wo eigentlich kaum ein Zu viel sein konnte, 20—25 All. Uegöniu »einper- tlürons als Auspflanzware hatten den vollkommen ungenügenden Preis von 1,20—1,60 Mt je 100 Stück. Es ist jedem einleuchtend, daß zu diesen Prei sen die Erzeuger bei weitem nicht die Gestehungs kosten decken konnten. Da aber eine Uebevsicht über die Erzeugung und den Bedarf unmöglich war, konnte eine gewissenlose Schicht die Lage des Gartenbaues in dieser, ganz einseitig unsinnigen Weise beeinflussen. Es war also notwendig, eine Uebevsicht über Angebot und Nachfrage zu bekommen und dieses wird dadurch erreicht, daß im geschlossenen Gebiete Köln die Erzeugnisse des Blumen- und Zierpflan zenanbaues nur an einer einzigen Stelle, und zwar auf dem Blumengroßmarkt abgegeben werden dür fen. Dadurch wird die notwendige Uebevsicht über das Angebot gegeben. Der Verkauf darf nur mit Schlußscheinen erfolgen, wobei denjenigen, denen das Wort Schlutzschein nicht geläufig ist, gesagt werden soll, daß Schlußschein« das gleiche sind wie Rechnungen. So hat man nach einer gewissen Zeit eine ganz genaue Uebersicht über den Bedarf. Da die Erzeuger ihre Ware auf dem Blumen- großmarkt selbst verkaufen, bekommen sie auch wieder alle selbst den notwendigen Ueberblick über Angebot und Nachfrage, und können demzufolge ihre Erzeugung ganz von selbst auf den Bedarf einstellen. Es wird keinem Erzeuger einfallen, noch mehr zu kultivieren, als zu verkaufen möglich ist. Da mit werden die bisher über das Maß des wirt schaftlich Notwendigen betriebenen Kulturen aus geräumt und belasten fortan den Betrieb nicht möhr. Die Verteiler sehen, welche Artm und Sorten in guter Qualität besonders reichlich angeboten sind und können sich nunmehr bei ihrem Enkauf danach richten. Die Erzeuger aber sehen und hören, was jeweils besonders begehrt ist und können nun mehr ihre Erzeugung auf die jeweiligen Wünsche der Verteiler einstellen. Der bisher besonders störende zusätzliche Anbau von Blumen bei Landwirten, Kleingärtnern und Siedlern wird nunmehr durch den Absatz der Er zeugnisse auf diesem Wege zum Teil erschwert, zum Teil unmöglich gemacht. Die üble Entwicklung, daß in sehr vielen Ge müsegeschäften und Läden anderer Branchen Blumen mitverkauft wurden, wird mit einem Schlage aufgehoben. Nur diejenigen Verteiler- betriebe können auf dem Blumengroßmarkt Köln einkaufen, die durch ihre Gswevbebsscheinigung oder sonstige ausreichende Ausweise als dazu be rechtigt anerkannt werden. „Das Geld liegt auf der Straße, man muß nur verstehen, es aufzuheben." So dachte jener Gärtner, den ich kürzlich auf einem Jahrmärkte beobachten konnte. Ein Tisch mit Topfpflanzen aller Art, ein Glücksrad dazu und dahinter mit Kind und Kegel der „geschäftstüchtige" Gärtner. Mit viel Stimm aufwand, Bummbumm und Trara und „Wer will noch einmal" und „Wer hat noch nicht" und „Fortuna lächelt" drehte sich unermüdlich das Glücksrad und bescherte Gewinn und — Nieten. Die Jahrmarktsbesucher in ziemlicher Gebefreudig- keit setzten manchen Groschen, manche Mark, ge wannen auch gelegentlich einmal eine Pflanze, und unser Gärtnersmann zählte mit pfiffig blin zelnden Aeuglein seinen vereinnahmten Schatz. — Meine Beobachtung steht nicht vereinzelt da. Diese Art eines Blumenverkaufes ist auf vielen Dörfern, auf mancher Kirmes, auf manchem Jahr markt üblich. Zunächst ist noch zu fassen, daß auf diese Weife nur zu oft minderwertige Pflanzen zum Verkauf kommen. Jahrmarktspublikum ist nicht allzu verwöhnt, so daß es kaum zu Bean standungen kommt. Das ist bedauerlich; denn den Käufern geht dadurch der Wertmesser für gesunde und gute Pflanzen verloren. Aber ist es nicht überhaupt des deutschen Gärtners unwürdig, seine Pflanzen auf dem Jahrmarkt zu vertreiben oder, besser gesagt, zu verschachern? Die Blumen, das Edelste, was unter fleißiger und sorgender Men schenhand ausgewachsen ist, wird dadurch auf eine Stufe gestellt mit billigem Jahrmarktskram, mit Dutzendartikeln und Rummelplatzware. Das ist eine Zurücksetzung unserer Berufsehr«, eine Herab- Obstbäume über Wasseradern Bei der Schristleitung ging nachstehend angeführte Frage ein. Weil immer wieder durch unverantwortliche Geschäftemacher versucht wird, noch nicht restlos geklärte Naturvorgänge aus zunützen und Unwissenden Meinungen auszuschwatzen, die säst den Charakter der Wirtschasts- schädigung haben, geben wir zwei Meinungsäußerungen wieder, die wir aus Anfrage erhielten. Fieberhafte Tätigkeit in der kommenden Reichsgartenichau Die Arbeiten auf dem Gelände der kommenden Reichsgartenschau Dresden 1938, die in knapp fünf Wochen voraussichtlich durch den Reichsbauern führer eröffnet werden wird, haben jetzt ihren Höhe punkt erreicht. Das plötzlich eingetretene prächtige Frühlingswetter ermöglichte die Inangriffnahme vieler Arbeiten gärtnerischer und baulicher Art, die bisher hatten zurückgestellt werden müssen. Täglich treffen noch ganze Waggons Pflanzen ein, die so fort angepflanzt werden. Auch die Bauhandwerker haben alle Hände voll zu tun. Zwei stattliche Holz brücken, die zwei durch die Ausstellung führende öffentliche Wege überspannen, sind in ihrem Roh bau sertiggestellt. Die übrigen Baulichkeiten, wie Siedlungshäuser, Gartenhäuser usw., die sich in harmonischer Weise in das Bild der Ausstellung einfügen werden, sind in den letzten Tagen mit erstaunlicher Schnelligkeit emporgewachfen. An der Leuchtfontäne, die den großartigen Mittelpunkt der Ausstellung bildet, wird ebenfalls emsig gearbeitet. Auf den dicht beim eigentlichen Ausstellungsgelände gelegenen Güntzwiesen entsteht die Jndustrie-Frei- landschau in Gestalt einer Unzahl von Gewächs häusern. Der riesige rote Hahn, der als Symbol der vorjährigen Dresdener Jahrcsschau für Feuer schutz und Rettungswesen am Haupteingang der Ausstellung aufgestellt worden war, wird jetzt ab gebrochen. An seine Stelle treten als Wahrzeichen der Reichsgartenschau Dresden 1936 drei in ver schiedenfarbigem Glas ausgeführte Tulpenformen. Diese werden mit Jnnenbeleuchtung versehen, so daß sie abends weithin sichtbar sein werden. Die von der Ausstellungsleitung zu leistende organisa torische Arbeit ist ganz gewaltig. 28 Sonderzüge aus allen Teilen Deutschlands sind bereits angemel det. Ebenso sind schon über 100 in- und ausländische Gösellschaftsfahrten vereinbart. 0/6 kül- 6/umsn- unc/ Der Blumengroßmarkt in Köln
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