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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 53.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193600004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19360000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19360000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 53.1936
-
- Ausgabe Nummer 1, 3. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 2, 9. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 3, 16. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 4, 23. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 5, 30. Januar 1936 -
- Ausgabe Nummer 6, 6. Februar 1936 -
- Ausgabe Nummer 7, 13. Februar 1936 -
- Ausgabe Nummer 8, 20. Februar 1936 -
- Ausgabe Nummer 9, 27. Februar 1936 -
- Ausgabe Nummer 10, 5. März 1936 -
- Ausgabe Nummer 11, 12. März 1936 -
- Ausgabe Nummer 12, 19. März 1936 -
- Ausgabe Nummer 13, 26. März 1936 -
- Ausgabe Nummer 14, 2. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 15, 9. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 16, 16. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 17, 24. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 18, 30. April 1936 -
- Ausgabe Nummer 19, 7. Mai 1936 -
- Ausgabe Nummer 20, 14. Mai 1936 -
- Ausgabe Nummer 21, 22. Mai 1936 -
- Ausgabe Nummer 22, 28. Mai 1936 -
- Ausgabe Nummer 23, 4. Juni 1936 -
- Ausgabe Nummer 24, 11. Juni 1936 -
- Ausgabe Nummer 25, 18. Juni 1936 -
- Ausgabe Nummer 26, 25. Juni 1936 -
- Ausgabe Nummer 27, 2. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 28, 9. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 29, 16. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 30, 23. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 31, 30. Juli 1936 -
- Ausgabe Nummer 32, 6. August 1936 -
- Ausgabe Nummer 33, 13. August 1936 -
- Ausgabe Nummer 34, 20. August 1936 -
- Ausgabe Nummer 35, 27. August 1936 -
- Ausgabe Nummer 36, 3. September 1936 -
- Ausgabe Nummer 37, 10. September 1936 -
- Ausgabe Nummer 38, 17. September 1936 -
- Ausgabe Nummer 39, 24. September 1936 -
- Ausgabe Nummer 40, 1. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 41, 8. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 42, 15. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 43, 22. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 44, 29. Oktober 1936 -
- Ausgabe Nummer 45, 5. November 1936 -
- Ausgabe Nummer 46, 12. November 1936 -
- Ausgabe Nummer 47, 19. November 1936 -
- Ausgabe Nummer 48, 26. November 1936 -
- Ausgabe Nummer 49, 3. Dezember 1936 -
- Ausgabe Nummer 50, 10. Dezember 1936 -
- Ausgabe Nummer 51, 17. Dezember 1936 -
- Ausgabe Nummer 52, 24. Dezember 1936 -
- Ausgabe Nummer 53, 31. Dezember 1936 -
-
Band
Band 53.1936
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Der Samenbau Mitteilungen für öie Zachgruppe Samenbau -er Unterabteilung Garten im Reichsnährstand Reichssachbearbeiter Dr. Konra- Rampe Nummer 4 Settage zu „die Gartenbauwirtschaft" 12. März I-ZH Der Standpunkt der Verwertungs-Industrie Gemäß der Verordnung vom 26. 3. 1934 über Saatgut darf ab 1. 8. 1937 nur noch an erkanntes Saatgut von bestimmten Bohnen sorten in den Verkehr gebracht werden. Diese Anordnung dürste von allen Anbauern ebenso begrüßt werden wie von der gesamten Ver wertungsindustrie. Der Konservenfabrikant, der seine Arbeit ernst nimmt und versucht, höchste Qualität seiner Fabrikate zu erzielen, war stets bemüht, durch ausgiebige Prüfungen zu erzielen durch ausgieoige Prüfungen festzustellen, welche Bohnensorten die geeignetsten für die Konservierung sind. Diese Anbauversuche brachten die überraschende Tatsache, daß eine ganze Reihe von Bohnensorten Produkte er gaben, die einander so stark ähnelten, daß nennenswerte Unterschiede nicht festzustellen waren. Zunächst kam dem Fabrikanten, der ja letzten Endes kein Saatzüchter ist, der Gedanke, sei nem Gärtner seien vielleicht bei der. Aussaat Irrtümer unterlaufen. Es lag die Vermutung nahe, daß die einzelnen Versuchsfelder wohl durch verschiedene Schilder gekennzeichnet, aber mit ein und derselben Saat bestellt wor den waren. Die. Schlußfolgerung, die er aus dieser Erkenntnis zog, war für die Saatzüchter nicht gerade sehr schmeichelhaft. Daß der Fa brikant oder Anbauer den seriösen Züchtern sehr unrecht tat, entzog sich letzten Endes ihrer Kenntnis; denn das Tatsachenmaterial sprach zu deutlich. Erst nach geraumer Zeit gelangte der Fa brikant zur Erkenntnis der wirklichen Tat sachen. Es wurden von den Saatzüchtern die selben Sorten unter den verschiedensten Namen herausgebracht. Es war somit außer ordentlich zu begrüßen, daß der Reichsverband der gartenbaulichen Pflanzenzüchter es sich zur Aufgabe machte, hier Ordnung zu schaffen. . Dank seiner Arbeit ist heute jedem Anbauer die Sortenwahl außerordentlich erleichtert. Die für die Verwertungsindustrie nunmehr hauptsächlich in Frage kommenden Bohnen sorten möchte ich einer kurzen Betrachtung un terziehen, vor allem auf ihre Eignung als Konservenrohware. Hinrichs Niesen, weißgrundig, ohne Fäden: Diese Sorte ist Wohl in der Verwertnngs- industrie die bekannteste. Sie wächst auf allen Böden, hat einen straffen, starken, hochgebauten Wuchs mit kräftiger Belaubung. Die Pflanze setzt früh und viele Blüten an und ist gegen Witterungs- einflüsse nicht sehr empfindlich. Die Hülsen sind lang, rundlich, vollfleischig, dabei sehr zart und von hellgrüner Farbe. Bei nicht rechtzeitiger Pflücke wird die Bohne allerdings sehr leicht hülsig, was als starker Mangel zu werten ist. Ich habe die letzten Jahre, vor allem 1935, die Erfahrung gemacht, daß zwar die Pflanze widerstandsfähig rst, die Hülsen aber verhältnismäßig leicht befallen. Für die Konservenindustrie ist diese Bohne vor allem als Schneidebohne gut geeignet. Konserva, weischrundig, ohne Fäden: Aus diese Sorte ist jedem Konservenfabrikanten gut bekannt. Die Pflanze bevorzugt einen mittel schweren bis schweren Boden; auf leichtem Boden ist die Ausbildung der Hülsen anormal kurz und meist bei den oberen Bohnen krumm, während sie auf schwerem Boden Wohl als eine unserer besten Bohnen mit zarten, langen, hellgrünen Hülsen an gesprochen werden kann. Die Pflanze selbst baut sich nicht so hoch auf, wie die Hinrichs Riesenbohne und ist von feinerer Belaubung. Gegen Krank heiten scheint sie mir widerstandsfähiger zu sein als die Hinrichs Riesenbohn«. Ich habe häufig die Beobachtung gemacht, daß die Konserva bei trockener Witterung leichter strohig wird als die Hinrichs Riesenbohne. Die Konservabohne wird gern als Brechbohn« verarbeitet. Doppelte holländische Prinzeßbohne, weiß, ohne Fäden (Zucker-, Butter-, Brechbohn«): Diese Sorte ist der Industrie durch die Einfuhr mis Holland bekannt geworden. Dadurch, daß die Bohne in Holland im Klein-Anbau angebaut wird, kam infolge der sehr straffen Erziehung der hol ländischen Anbauer diese Bohne in einer ganz aus gezeichneten Qualität nach Deutschland. Wird sie mit der nötigen Sorgfalt und frühzeitig genug ge pflückt, so kann die Bohne in Deutschland nach meinen Erfahrungen in genau so gute Qualität ge erntet werden, wie in Holland. Sie eignet sich für alle Böden, besonders auch auf Spargelfeldern. Der Aufbau ist mittelstark mit guter, dunkelgrüner Belaubung. Sie blüht sehr gut und setzt leicht Hülsen an. Als Vorzug spreckre ich die Tatsache an, daß die Hülsen höher fitzen als bei den vorher ge nannten Sorten, so daß sie nicht so leicht auf die Erde stoßen und daher weniger leicht befallen und die Spitzen nicht so leicht faul werden. Die Hülse ist mittellang und außerordentlich zart und vollsaftig. Gerade bei dieser Bohne ist aber darauf zu achten, daß sie wirklich in einem frischen, jungen Zustand gepflückt wird, da sie dann ein allererstes Produkt liefert. Ist der richtige Pflücktermin ver paßt, so läßt Lie Qualität von Tag zu Tag der artig nach, daß die Bohne zur Verarbeitung als Brech- oder Schnittbohne nicht mehr in Frage kommt, sondern auf den Komposthaufen gehört. Zncker-Perl-Perfcktilni, weiß, ohne Fäden: Auch diese Bohne wächst auf sämtlichen Böden. Sie baut sich mittelstark bis schwach auf, blüht stark und setzt gut an. Sie liefert einen guten Er trag in zarten, kurzen vollfleischigen Hülsen mit gutem Geschmack. Sie ist widerstandsfähig und eignet sich für die Industrie als Brechbohne. Dickfleischige Zmker-Brechbohne: Diese Bohne wird von vielen Fachleuten sehr ge schätzt und scheint sich in den letzten Jahren als Bruchbohne gut einzuführen. Da die zur Ver fügung stehenden Saatmengen noch sehr begrenzt find, ist mir die Bohne aus eigenem Anbau noch nicht bekannt. Alpha- und Saxa-Bohnen: Zum Schlüsse möchte ich auch auf diese beiden Sorten Hinweisen, wenngleich Lie Konserbenindu strie diese verhältnismäßig wenig baut. Die erstere wächst auf allen Böden, ist von starkem, mittel hohem Wuchs, kräftiger Blätterausbildung und verhältnismäßig früh im Ertrag. Sie wird in dessen nach meinen Erfahrungen schnell hart und aus diesem Grunde von der Industrie nicht gern gekauft. Die Saxa, Lie auf mittelschwerem bis schwerem Boden wächst, hat gleichfalls einen mittel starken Wuchs und trägt gut. Sie hat indessen ein gelbliches Korn, wird leicht hart und ist stark anfällig. Von den Wachsbuschbohnen möchte ich auf zwei Sorten aufmerksam machen, durch die der Bedarf in der Konservenindustrie durchaus ge deckt wird. Beste von allen (Wachs-Brittle), weiß mit schwarzem Nabel, ohne Fäden: Diese Bohne wächst auf allen Böden, sie wird ein kräftiger Busch, der sich hoch aufbaut. Die Hülsen sind lang, rundlich, sehr fleischig und von schöner gelber Farbe. Diese Wachsbohne ist in ihrer Fugend so hervorragend, wie es Wohl selten eine Bohne gibt. Schon manchem Züchter habe ich emp fohlen, diese Bohne in eine grüne Bohne umsu- züchten; er würde damit der Industrie das geben, was sie wohl für Brech- wie auch für Schnitt bohnen benötigt. Um diese Bohne zur Zeit ihrer höchsten Güte zu verarbeiten, ist es unerläßlich nötig, den richtigen Pflücktermin um keinen Tag zu überschreiten. Sie verliert so schnell an Quali tät wie die oben angeführte doppelte holländische Prinzeßbohne. WachS-Zucker-Pcrl-Brcchbohne, weiß, ohne Fäden: Von vielen Fabrikanten wird diese Sorte noch der „Beste von allen" vorgezogen. Hinsichtlich des Bodens ist sie nicht übermäßig anspruchsvoll, wenngleich sie die mittelschweren Böden bevorzugt. Sie hat einen kurzen, kräftigen Wuchs mit mittelstarker Belaubung, trägt sehr reichlich goldgelbe Hülsen, die zart, rund und voll fleischig sind und fast niemals befallen. Auch gegen Witterungseinflüsse ist sie wenig empfindlich. Soweit meine Erfahrungen reichen, habe ich damit sämtliche Buschbohnensorten aufgeführt, die heute für die verarbeitende Industrie in Frage kommen. Der oberste Grundsatz für sämtliches Ge müse, das für die Industrie angebaut wird, bleibt: Pflücke zur rechten Zeit! Die Eignung für die Konservierung mag noch so gut sein, sie wird jedoch hinfällig, wenn der richtige Augen blick der Ernte verpaßt wird. Auch die hoch wertigsten Gemüsesorten verlieren von Tag zu Tag in solch hohem Maße an Wert, daß sie un tauglich werden für die Verarbeitung als Kon serven. Die Konserven-Jndustrie kann nur dann ihre Aufgaben erfüllen, wenn das Ge müse in einem wirklich zarten, jungen Stadium geerntet wird. Auch die Kunst des Konserven fabrikanten vermag nicht Mängel zu beheben, die durch zu spätes Ernten der Gemüse ent standen sind. Ungezählte Schwierigkeiten werden dem Anbauer wie der Verwertungsindustrie er spart bleiben, wenn jedem Gemüseanbauer in Fleisch und Blut der Grundsatz überginge: Pflücke zur rechten Zeit! Haim 8tolle. Gartenbauliche Zuchtbuchführung Vielfach begegnet man heute in den Kreisen der gartenbaulichen Pflanzenüchter der Frage: „Wie muß eine ordnungsgemäße Zuchtbuch führung aussehen?" Mit einer jeden Buchführung wollen wir — ganz allgemein — einen Nachweis erbrin gen; wir wollen 3 Fragen beantworten, näm lich das „Woher?", das „Wohin?" und das „Wie war's?". Der erste Hauptzweck der Zuchtbuchführung ist somit, die Abstammungs- und die Verwandt schaftsverhältnisse der einzelnen Zuchtpflanzen und Zuchtstämme festzulegen. Die Zuchtbuch führung muß klare Angaben über die Ent stehung, die Herkunft und Abstammung unserer Zuchten enthalten und ferner Auskunft geben über den Weitergang der Zucht, d. h. über den Verbleib der Nachkommenschaft. Dieses Festlegen der Abstammungsverhält nisse bildet in gewissem Sinn das Gerippe für unfere ganze züchterische Arbeit, mag es sich nun um eine Auslese aus einer Landsorte oder aus einer nicht rein durch gezüchteten, ver besserungsbedürftigen Zuchtsorte oder aus einem Kreuzungsramsch handeln. Nur mit Hilfe dieser grundlegenden Arbeit wird es ge lingen, unsere Züchtungen, nicht nur ihren äußeren Eigenschaften nach — in ihrem Phäno typ —, sondern, was für den züchterischen Er folg von ausschlaggebender Bedeutung ist, ihrem Erbwert — ihrem Genotyp —, nach zu erkennen. Dadurch nämlich, daß wir an Hand unserer Kenntnis der verwandtschaftlichen Zu sammenhänge innerhalb unserer Züchtungen diese von Generation zu Generation verfolgen, gelingt es uns, die in ihren Leistungen besten Familien mit Sicherheit herauszufinden. Nicht mehr die besten Einzelindividuen sind es, auf die es uns ankommt, sondern wir müssen unserer Züchtungsarbeit die besten.Familien zugrunde legen, oder, mit anderen Worten ausgedrückt, der fortschrittliche Züchter legt heute das Schwergewicht nicht mehr auf die Einzelpflanze, sondern er prüft den Wert der Nachkommenschaft, um auf Grund dieser Prü fung erst seine Schlüsse auf den Erbwcrt der Mutterpflanze zu ziehen. Mit dieser Festlegung der Abstammung unserer einzelnen Zuchtstamme und Nachkom menschaften haben wir der Zuchtkmchführung den äußeren Rahmen gegeben, nun gilt es, das Ganze auszufüllen, unserer Arbeit den inneren Gehalt zu geben; dies geschieht durch Beantwortung der Frage: „Wie'war's?". Für jede Elitepflanze, jede Nachkommenschaft und jeden Stamm machen wir kurze Angaben über die wichtigsten Eigenschaften und Merkmale; wir geben eine möglichst genaue Charakteristik der betreffenden Züchtung, so daß wir jeder zeit später in der Lage sind, uns an Hand unserer Aufzeichnungen ein Bild von dem da maligen Stand unserer Züchtung zu machen. Es ist nicht nötig, jede Nummer in unseren Zuchtbüchern mit langatmigen Beschreibungen zu versehen, dies ist allein schon technisch bei der großen Zahl von Pflanzen und Stämmen, mit der wir arbeiten müssen, unmöglich, würde außerdem aber auch jede Uebersicht rauben und der Zweck unserer Arbeit wäre verfehlt. Je kürzer und klarer unsere Notizen sind, desto eher läßt sich damit etwas anfangen. Aus diesem Grunde empfiehlt es sich, wo irgend angängig, mit Zahlen zu arbeiten: Mit dem Zollstock zu messen, mit der Waage zu wiegen, Qualitätsunterschiede lassen sich fast stets mit einem Bonitierungsschema von 1—5 erfassen. Bei Beobachtungen von Blühbeginu, -ende, Reife usw. ist immer am sichersten die Angabe des Datums. Wichtig sind ferner Vermerke über Schädlinge und Krankheiten, auch hier läßt sich der Grad des Krankheitsbefalles durch Zahlen darstellen. In der nächsten Beilage werden wir etwas über Durchführung der' speziellen Saatbuch führung erfahren. Dr. O. Knapp, Eisleben Um die reizfreie Primel Die Marktberichte der Großstädte melden über einstimmend einen gewissen Mangel an blühenden Pflanzen, besonders an krimula obcönica, schon seit November. Eine gewisse Sorge diesen Artikel nicht mehr los- zuwevden, war wohl die Ursache allzu starker Kultureinschränkung bei Lrimula obcönica. Aus diesem Grunde ist es wertvoll, zu vernehmen, daß an mehreren Stellen mit Erfolg und auf züchte rischen Wege dem Hautgift der Primeln zu Leibe gegangen wird, und daß die L. odcönics in nicht allzu ferner Zeit diese bisher als unangenehm emp fundene Eigenschaft wohl ganz verloren haben werden. Auch in meinem Betriebe ist in dieser Beziehung gearbeitet worden. Durch jahrelange Beobachtung und besonders sorgfältige Auslese konnte von mir erreicht werden, daß die Blätter und Stengel ihre Aetzhaare verloren haben, bzw. deren bisherige Reizwirkung auf die menschliche Haut zurückge gangen ist. Die Arbeiten nach dieser Richtung sind noch nicht abgeschlossen. Es steht aber soviel fest, daß die Pflanzen aus der Samenernte 1935 die er hofften guten Eigenschaften bereits in erheblichem Maße besitzen. Bei den diesbezüglichen Arbeiten war es interessant, festzustellen, daß die Blätter der Oi^sntes-Klasse die Aetzwirkung in der Regel in ungleich höherem Maße besaßen als die Orsncki- klora-Sorten. Infolgedessen bin ich seit Jahren be strebt gewesen, alle früher bei der Qigantea ge schätzten Eigenschaften aus die Qrsncliklora zu über tragen, und darüber hinaus noch weitere er strebenswerte Ziele zu erreichen. Daß mir dies ge- gelang, haben ungezählte Abnehmer meiner ?ri- muls-Rasse bereits bestätigt. Während vor Jahren noch verhältnismäßig oft Hautreizwirkungen bei den mit der Bearbeitung der Kulturen beschäftigten Leuten festgestellt wur den, sind diese unangenehmen Begleiterscheinungen immer mehr zurückgegangen, so daß heute frühere Rücksichten so ziemlich in Wegfall gekommen sind, Oekonomierat Kobert ölayer, Bamberg« Anerkennung von Lineranen Zuchten Nachdem die Anerkennung der Cyclamen- Samenzuchten erfolgreich vorgeschritten ist und damit eine Förderung der Lebensarbeit ernster Züchter sowie eine Zurückdrängung geringerer Ware erreicht ist, gedenkt der Reichsverband gartenbaulicher Pflanzenzüchter seine Anerken nungstätigkeit weiter auszudehnen. Es sollen in der Blütezeit 1937 die Cinerarien-(8e- necio-)Zuchten begutachtet werden. Damit die Züchter sich vorbereiten können, wird das schon jetzt bekanntgegeben, zugleich mit der Aufforde rung an die Züchter von Samen, sich für diese Anerkennung anzumelden. Es wird gebeten anzugeben: 1. Die Zahl der jährlich ausgestellten Samenträger für jede Klasse (muitistöra nana, Aranckiklüra, polyäntka, getrennt. 2. Die für Besichtigung voraussicht lich am besten geeignete Zeit. Die Anerkennung ist keine Maßnahme, die sich gegen die Züchter richtet, sondern sie will . im Gegenteil hinwirken auf die Förderung der guten Zuchten, der ernsten Zuchtarbeit und aus hie Fernhaltung von Geringwertigem. Des halb wird in Aussicht genommen, künftig nur noch anerkannte Saat und Sämlinge aus an erkannter Zucht zum Verkauf zugelassen. Reichsverband gartenbaulicher Pslanzenzüchter Lalla oder Zantedeschia? Immer wieder wird öie Frag« aufgeworfen, warum Li« gewohnte Bezeichnung LLUa für dies« Topfpflanze unrichtig sei. Bei dieser Gelegenheit wird über di« Umbenennungen, Li« durch das Zandcrsche Handwörterbuch in Fluß gekommen sind, geschimpft, ohne über Len Grund dieser „Neuerung" uachzudenken. Viel« Gärtner halten das für überflüssige botanische Spitzfindigkeiten, die für uns ohne Belang sind. Gerade Lie Ldll.i ist ein sehr gutes Beispiel dafür, daß diese Rich tigstellung unbedingt notwendig ist; denn es bestehen botanische Merkmale, die die bei den Gattungen deutlich voneinander trennen. Beide Pflanzen gehören in die Familie der Aronstabgewächse, der .Vräceae. Diese besitzt einen Blütenstand, dessen Achs« keulig verdickt ist, so daß ein Kolben sich gebildet hat. Um diesen Kolben gruppieren sich dicht an dicht die einzelnen kleinen, unscheinbaren Blüten, die nur Lurch ihre Zahl wirken. Umgeben wird dieser Blütenstand von einem lebhaft gefärbten, umgebildeten Laubblatt, dem Hochblatt, hier Spalha genannt. Innerhalb der Familie der XrLceae bestehen einige Unter familien. Von ihnen kommen die Utrilackenäroickese in Frage und Lie OaUoickkrie. Als Merkmal für die Lallaickese gilt die Zwittrigkeit der Einzel blüte, ferner Las Fehlen der pseiiförmigen Blätter und netzförmiges Verbundcnsein der Seitennervcn ersten, zweiten und dritten Grades. Alle Vertreter dieser Unterfamilie sind auf der nördlichen Halb kugel beheimatet. Hierzu gehört unsere einheimisch« Sumpf-Calla, Lälla palüstris. Die Unterfamilie der kwilockenckroickese hat dagegen eingeschlecht liche Blüten, parallel verlaufende Seitennerven, zum Teil pfeilförmige Blätter, wie sie die Lair tack ö-iülria UNs zeigt. Aehnlich liegen auch die Verhältnisse bei der Verwechslung von dlöuslera mit Ulrilackönckran. Wie Zchon aus den zuletzt genannten Merkmalen der Ubilacksnckrmckeae hervorgecht, besitzen sie ein geschlechtliche Blüten, parallelnervige Blätter und Leitbündel mit Milchsaftsöhläuchen. Dagegen ge hören die dläusicra-Arten in Lie Unterfamilie der VliEteroickeae, die keine Milchsaftschlättche besitzen, zwittrige Blüten und Blätter mit Ucbcrgang zur Netznervatur haben. Wenn derartig gut unterscheidbare botanisch« Merkmale vorliegen, ist es auch notwendig, dl« Namen der Gattungen auseinander zu hallen.
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