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Frrnsprrchstelle 22. DI» „SSchsijche ElbjeNung" erscheint DIenStag, Donners tag und Sonnabend. Die Ausgabe des VlatteS erfolgt LagS vorher Nachm. 4 Uhr. AbonnementS.Prei» viertel jährlich 1 Mk. 60 Pf., ,w«l- monatlich I Mk., «Inmonat- lich 60 Pf. Einzelne Nummern 10 Pf. PostieitungSbkstellliste 6848. Alle kaiserl. Postanstalten, Postboten, sowie die ZeitungSträger nehmen stets Bestellungen auf di« „Sächsische Elbzeitung" an. MO MBU- AmtsMtt Feinsprechstelle 22. Inserate, bet der weiten Verbreitung d. Bl. von großer Wirkung, sind MontagS, Mittwoch Sund Freitags bis spiitestenS vormittag» OUHr aufzugeben. Preis für die gespaltene CorpuSzeile oder deren Raum 12 Pf. (tabellarische und komplizierte nach Übereinkunst). „Eingesandt" untern, Strich «0 Pf. die Zeile. für das MG. Amtsgericht und den Lladlrai in Miidau, sowie für den Mdtgemeinderal l« Hohnllein. Mit „Illuptrirt. Zonntcrgsvlalt". Mit Humor. Beilage „Seifenblasen". Mit „Lerndwirtscyaftk. Weitng«". Bei Wiederholungen ent sprechender Rabatt. Inseraten-Annahmestellen: In Schandau: Expedition Zaukenstraße 184, in Dresden und Leipzig: die Annoncen. Bureaus von Haasenstein L Vogler, Jnvalidendank und Rudolf Moste, in Frankfurt a. M.: G. L. Daube L Co. vv. Schandau, Sonnabend, den 4. Juli 1903. 47. Jahrgang. rii 8k!i»i>iliiii. Amtlich Den eiOttig-sreilMigeil Militärdienß betreffend. Bei ver unterzeichneten Königlichen Prüfungskommission werden in Gemäßheit der Bestimmung in 01 der Wehr-Ordnung vom 22. November 1888 in, Laufe dcS Monats September diese» Jahre» die HerbstprUfungcn über die wissenschaftliche Befähigung für den einjährig-freiwilligen Militärdienst abgehalten werden. Junge Leute, welche da» 17. Lebensjahr vollendet haben und im Bezirke der unterzeichneten Königlichen Prüfungskommission nach ZH 26 und 26 der Wcbrordnnng gestellungspflichtig sind, haben ihr Gesuch um Zulassung zu der Prüfung an die unterzeichnete Stelle spätestens «Io» » «NvGo« älniire» schriftlich gelangen zu lassen. Nach diesem Tage eingehende Gesuche sind nicht zu berücksichtigen. Dem mit genauer WohnungSaugabe zu versehenden Gesuche sind beiznsügcn: ») Ein standesamtlicher Geburtsschein, b) Die Einwilligung de» gesetzlichen Vertreter» mit der Erklärung, daß für die Dauer des einjährigen Dienste» die Kosten des Unterhalts, mit Einschluß der Kosten der Aus rüstung, Bekleidung und Wohnung, von dem Bewerber getragen werden sollen; statt dieser Erklärung genügt die Erklärung deS gesetzlichen Vertreters oder eines Dritten, daß er sich dem Bewerber gegenüber zur Tragung der bezeichneten Kosten verpflichte, und daß, soweit die Kosten von der Militärverwaltung bestritten werden, er sich dieser gegenüber sür die Ersatzpflicht des Bewerbers als Sclbstschuldner verbürge. Die Unterschrift deS gesetzlichen Vertreters und de» Dritten sowie die Fähigkeit de» Bewerbers, des gesetzlichen Vertreters oder de» Dritten zur Bestreitung der Kosten ist «»lii-lAltvItllivIi ni» I,e»«!l»«»l»1zrei» Ucbermmmt der gesetzliche Ver- treter oder der Dritte die in den, vorstehenden Absätze bezeichneten Verbindlichkeiten, so bedarf seine Erklärung, sofern er nicht schon krast Gesetzes zur Gewährung des Unterhaltes verpflichtet ist, der gerichtlichen oder notariellen Beurkundung. a) Ein UnbcscholtenheitszcugniS, welches sür Zöglinge von höheren Schulen (Gymnasien, Realgymnasien, Oberrealschulen, Progymnasien, Realschulen, Rcalprogymnasien, höheren Bürgerschulen und den übrigen militärberechtigten Lehranstalten) durch den Direktor der Lehranstalt, für alle übrigen jungen Leute durch die Polizeiobrigkcit oder ihre vorgesetzte Dienstbehörde auSzustcllcn ist. Der Nachweis der Unbescholtenheit hat di« Zeit vom 12. Lebensjahre an bis zum Tage der Amnelduug zu umsassen. il) Ein von, Gesuchstellcr selbst geschriebener Lebenslauf. Die Papiere unter a bis v sind in. Originale einznreichcn. In den ZnlassnngSgcsuchen ist anzugebcn, in welchen zwei fremden Sprachen (der lateinischen, griechischen, französischen oder englischen bcz. russischen) der sich Meldende geprüft zu werden wünscht, und ob, wie ost, und wo er sich einer Prüfung über die wissenschaftliche Befähigung sür den einjährig-freiwilligen Militärdienst vor einer PrüsungSlonunission bereits unterzogen hat. An die zur Prüfung zuznlassende» Bewerber wird von hier auS rechtzeitig schriftliche Vorladung ergehen. Im übrigen wird bezüglich des Umfanges der Prüfung und der an die Prüflinge zu stellen den Ansprüche auf den Inhalt der der Wehrordnuug als Anlage 2 zu 8 91 bcigesüglen Prüfungs ordnung zum einjährig-freiwilligen Dienste hingewiesen. Dresden, den I. Juli 1908. Königliche Prüfungskommission für Einjährig-Freiwillige. Manitz, Obcrregicrungsrat. von Schlieben, Oberstleutnant. Pionier Uebungen. Das Königliche 1. Pioni-r-Bataillon N«-. 12 wird in der Zeit vom 7. bis mit 20. Juli dieses Jahres auf dem Wafferübungsplatze gegenüber der früheren Micktener Schule und vom 21. bis mit 28. Juli dieses Jahres auf der St-omstrccke zwischen Pillnitz und Pirna von vormittags 7 bis nach mittags 2 Nhr größere Hebungen im Brück-nschlageu abhaltcn. Geöffnet sür Ein- und Rückzahlungen Mittwochs und Sonnabends von !) —12 Uhr vormittags und überdies sür Einzahlttttgen täglich von 2—4 Uhr nachmittags. er Teil. Während der Dauer der Hebungen ist der Elbstrom an den Wochentagen für die Schiffahrt im allgemeinen gesperrt, und cs kann nur auf den ungehinderten Personen verkehr Rücksicht genommen werden. Beide Elbufer sind nicht nur innerhalb der Grenzen deS U bungsplahes, sondern auch 600 in ober» und unterhalb d sselben von Schiffahrt und Flößerei frei zu halten. Den Anordnungen der Stromanssichtsbcamten und der Wachtposten ist unbe dingt Folge zu leisten. Zuwiderhandlungen werden nach Z 366 Z sf-r 10 des Reichsstrafgesetzbuchs mit Geldstrafe bis zu 60 Mork oder mit Haft bis zu 14 Tagen bestraft. Königliche Amtshauptmlumschnsten Dresden-Neustadt nnd Pirna als Elbstromämter, am 25. Juni 1903. von Kraushaar. Freiherr vou Teuberu. Bekannt mach« n g, Meldeweftn betreffend. Wir erinnern wiederholt an die Beachtung der Bestimmungen über die Anmeld ung der Nachtfremden, der Kurgäste und der mehrere Tage hier verbleibenden Fremden, der Gewerbsgehilscn und der Dienstboten. Insbesondere müssen wir auch die rechtzeitige Anmeldung der Gewerbsgehilfen nnd der Dienstboten, sowie der sonstigen versicherungspflichtigen Arbeiter und Arbeiterinnen zu den Krankenkassen und zur Invalidenversicherung verlangen. Zur Herbeiführung eines geordneten Meldewesens und einer geordneten Kassen- führung macht sich die Beachtung der bestehenden Meldevorschriftcn unumgänglich not wendig und weisen wir noch ausdrücklich darauf hin, daß es im Interesse der Betei ligte» selbst liegt, der Polizeibehörde von ihrem hiesigen Aufenthalte rechtzeitig Nachricht zu geben, da unterbleibenden Falls beispielsweise die Polizeibehörde nicht in der Lage ist, der Postverw iltnng ans Anfragen bezügliche Auskunft zu erteilen, wie cs denn auch schon des Oesteren vorgekvmmcn ist, daß Briese, Packele, Telegramme u. s. w. als un bestellbar zurückgcgangen sind, obwohl, wie sich später herausgestellt hat, die betreffenden Adressaten hier anwesend gewesen sind. Schandau, nm 10. August I90l. Der Stadtrat. Wieck, Bürgerin. L. Unsere sind: Herr »r. moct. Nr. 239c (Zum Warenhaus), „ Sanitälsrat l)r. most. lAliillvr, Rudolf Seudig-Siraße Nr. 231, „ Ur. most. Ovrt«I Nr. 240 (Kolonnaden), welches auch an dieser Stelle bekannt gemacht wird. Der Gesamt-Vorstand. Emil Richter, Vorsitzender. Politisches. Die Kieler Kaiserwochc ist nahezu beendigt, an diesem Montag gedenkt Kaiser Wilhelm den deutschen Ostseekriegshafen an Bord der „Hohenzollern" wieder zu verlassen und seine gewohnte ollsommerliche Nordlands fahrt anzutrelen. Zu dem genannten Zeitpunkt reist auch die Kaiserin von Kiel ab, um sich zu einem mehrwöchigen Sommerausenlhalt nach Gut Kabinen zu begeben, wo die beiden jüngsten Kinder des Kaiserpaares bereits weilen. Auch diesmal hat der erlauchte Monarcb an den wasser sportlichen Veranstaltungen der „Kieler Woche" persönlich lebhaft teilgenommen; so machte er an Bord siiner Renn» Jacht „Meteor" am 30. Im" die Jachten - Wettfahrt Kiel-Eckernsörde und nm nächsten Tage das Handikap Eckernförde-Kiel mit. Abgedampft ist von Kiel wieder das amerikanische Besuchsgeschwader unter Admiral Cotton, dessen Anwesenheit am deutschen Ostseestrande zu dem Austausche der bekannten Kundgebungen zwischen Kaiser Wilhelm einerseits, dem Präsidenten Nosevelt, dem ameri- kanischen Botschaster Tower und dem Admiral Cotton anderseits führte. Die nun beendigte Reichötagswahl-Kampagne be herrscht durch ihre Ergebnisse uno ihre zu erwartenden mancherlei Folgen einstweilen noch vorwiegend das öffent liche Interesse in Deutschland. Wie verlautet, gedenkt die sozialdemokratische Partei des Reichstages die ihr infolge der Neuwahlen gewordene erhebliche Verstärkung zur Be gründung der Fordeiung auf Uebeilassung eines Amtes nn ReichSlagSpräsidium ausznnützen, über welches an sich allerdings ganz berechtigte sozialdemokratische Verlangen in der bürgerlichen Presse allerhand Betrachtungen angrstellt werden. Einen schwerwiegenden Beschluß haben die Dresdener Nationalliberalen infolge der fast vollständigen Niederlage der verbündeten sächsischen Nationalliberalen, Konselvativen und Antisemiten bei den diesjährigen NeichstagSwahlen gefaßt, denjenigen ihrer Loslösung vom sächsischen Kartell. Sie befürworten die Bildung eines besonderen nationalliberalen Landcsvereins sür das östliche Sachsen, für den Fall, daß die nationalliberale Partei- Leitung in Leipzig nicht in der Lage sein sollte, sich vom Nichtamtlicher Teil. Kartell zu trennen. Zunächst planen die Dresdener Natio- nalliberalcn bei den im September bevoisehenden Neu wahlen zum sächsischen Landtage ein selbständiges Vorgehen unter enlschicdencr Betonung der liberalen Grundsätze gegenüber den Konservativen. Wie dies poli tische Experiment ansschlagen würde, das bliebe allerdings noch abzawarten. Uebcr sozialdemokratische Schwindel manöver bei den ReichStagswahlen wird ans einer ganzen Reihe von Wahlkreisen berichtet, sodaß diese Vorgänge vielleicht noch ein gerichtliche« Nachspiel fi >dru werd-n. Drei sensationelle Bank- nnd Gcldschwindclprozesse spielen gegenwärtig in Deutschland gleichzeitig. Es sinv dies dec Prozeß in Dnsburg gegen den Fabrik-Direktor Terlinden und seine Mitangeklagten, der Prozeß in Kissel gegen den ehemaligen Direktor der dortigen Treber-Aktien- Gescllschaft, A. Schmidt, sowie der Prozeß gegen die Pommernbank in Beilin. In letzterem Prozeß war am Frcilag bereits die 30. Sitzung; vermutlich werden sich auch die beiden anderen Prozesse zu solcher Länge ent wickeln. Der von seinem Posten zulückgetretene langjährige Kommandeur des 15. Armeekorps, Gcneralfeldmarschall Graf Häseler, richtete an den Bezirks - Präsidenten von Lothringen, Grafen Zeppelin - Aschhauscn, ein AbschiedS- schreiben, in welchem er dem „schönen Lothringer Lande" einen herzlichen AbschiedSgiuß zuruft und die besten Wünsche sür Lothringen und die Lothringer auSdnick-. In beide» Ncichshälftcn der habsburgischen Doppcl- monarchie weht scharfe Krisenlust. Zwar ist in Ungarn endlich das neue Kabinet Khuen-Hederva>h an Stelle des Ministeriums Szcll erstanden, trotzdem bleibt dort die Situation kritisch genug. Ministerpräsident Gras Khuen- Hedervaih hat mit seiner Programmrede so wenig Eindruck auf die Opposition des Abgeordnetenhauses gemacht, daß Barabas am Mittwoch namens derselben ei klärte, sie würde nur dann von ihrer Obstruktion abstehen, wenn die Re gierung folgende Zugiständnisse mache: Abschaffung der Kaiserhymne „Goli erhalte" für Ungarn, Versetzung aller ungarischen Offiziere zu ungarischen Regimentern, ungari- sche Kommandosprache und Fahnen sür alle Truppenteile der ungarischen Armee. ES ist nicht unwahrscheinlich, daß diese nationalen Forderungen der Kossnthianer dem Kabinet des Grafen Khncn - Hedervaih die Weiterexistenz bald unmöglich machen werden. Inzwischen ist auch in Oesterreich eine Ministerkrisis, indirekt wenigstens mit durch die ungarischen Ereignisse veranlaßt, ausgcbrochen. Das Gesamtministerium Körber hat seine Entlassung ein gereicht, die allerdings vom Kaiser Franz Josef nicht an genommen worden sein soll. Da mannigfache, sich teil weise widersprechende Gerüchte über die österreichische KabinelSkcisis zirkulieren, so bleibt deren schließlicher Aus gang noch abznwartcn. — Znm neuen Banns von Kroatien wurde dem Vernelmn-n nach Graf Theodor Pcjacfcrich ernannt. — Franz Kossuth hat im Zusammen hang mit den politisch - parlamentarischen Vorgängen der lctzten Tage siincn Posten als Präsident der Kossuth- Fraktion des ungarischen Abgeordnetenhauses niedergelegt. Da ihn jedoch seine Parteigenossen gemeinsam um Rück nahme der Demission ersuchten, so will er sich in einigen Tagen definitiv hierüber entscheiden. In Frankreich beginnen der bevorstehende Gegen besuch des Präsidenten Loubet am Londoner Hofe und daS ebenfalls im gegenwärtigen Monat statlfiadende Erscheinen des Königs von Italien in Paris das Interesse an den Vorgängen in der inneren Politik einstweilen in den Hinter grund zu drängen. Soweit feststeht, trifft Herr Loubet am 6. Juli nachmittags in London ein nnd verweilt da- fclbst bis zum 9. Juli; umfassende Vorbereitungen zu einem glänzenden Empfange des französischen Staatsober hauptes sind in der englisch-» Metropole bereits im Gange. Die Ankunft König Viktor Emanuels in Paris ist einst weilen auf den 15. Juli angesetzl; der Besuch des italieni schen Herrschers am Seinestrande wird sich allen Anzeichen nach zu einer französisch-russischen Verbrüdernngsfeier ge stalten. Zwischen der Türkei und Bulgarien w.lteileuchtets wieder einmal. Die Pforte bereitet wegen des Angriffes bulgarischer Truppen auf die türkische Grenzwache in Goektepe Rundschreiben nn die fremden Botschaften vor. Beiderseitig werden die Truppen an der Grenze verstärkt, doch dementiert eine ölfiziöse Depesche aus Sofia daS Gerücht von der Mobilisierung einer bulgarischen Division,