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Mt kalserl. Postanstalten, Postboten, sowie die ZcitungSträger nehmen stet» Bestellungen auf die „Sächsische Elbzeitung" an. Fernsprrchstelle 28. Die „Sächsische Elbzeitung" erscheint Dienstag, Donners, tag und Sonnabend. Die Ausgabe des BlatteS ersolgt TagS vorher Nachm. 4 Uhr. AbonnementS.PreiS viertel jährlich 1 Mk. VO Pf., zwei- monatlich 1 Mk., einmonat lich SO Pf. Einzelne Nummern 10 Pf. PostzeitungSbestellliste 6S4g. AWc IzMU. AmtMlltt Feulsprechstclle ^22. Inserate, bei der weiten Verbreitung d. BI. von großer Wirkung, sind Montags, Mit tw och Sund Fr ei tagS bis s p ä t e st e n S vormittags v Uhr aufzugeben. Preis flir die gespaltene CorpuSzeile oder deren Raum 12 Pf. (tabellarische und komplizierte nach Übereinkunft). „Eingesandt" unterm Strich NN Pf. die Zeil,. für das MW. AmtMiG Md dkl! Sladlral in Schandau, sowie für den SladiMieinderal su Hohnflein. Mit „Illustrirl. Konntagsbkatt". Mit Humor. Beilage „K«is«nbras«n". Mit „LandwirtscHastl. Neitcrg«". Bei Wiederholungen ent sprechender Rabatt. Jnseraten-Annahmestellen: In Schandau: Expedition Zaukenstraße 184, in Dresden und Leipzig: die Annoncen-BureauS von Haasenstein L Vogler, Jnvalidendank und Rudolf Moste, in Frankfurt a. M.: K. L. Daube L Co. 47. Jahrgang Schandau, Donnerstag, den 2. Juli 1903. Amtlicher Teil. HotzucrslclgMW ans Cunnersdorfer Staalsfarslrevier. Gasthof z. Erbgcricht In Cunnerödorf, Dienstag, den 7. Juli 1W3, norm. 1« Uhr: 1050 w. Stämme, 1147 »». Klötzer, 1650 w. Staiigenllöher, 20 w. Schalhölzer, 60 w. Derbstangen und 20 iv. Reisslängen. — Ausbereitet und zumeist au Wege genickt in der Durchforstung in Abt. 58, sowie als Einzelhölzer in den Abt. 1—5, 7—13, 15, 16, 18-20, 22-31, 33, 36, 38-42, 46,471, 4711, 48-55,57-60, 65, 67,73, 79-83, 85, 87, 89—91, 93—95, 98, 101, 102 u. 105, sowie: 3 nn h. u. 92 rin w. Brennscheite, 1 rin h. u. 200 rin. w. Brennknüppel, 3,5 rm h. Zacken, 2 rin ta. Brennrinde, 1,6 Wllhdrt. h. geschn. u. 34,5 Wllhdrt. w. geschn. Brennreisig u. 9,5 rm w. grobgcsp. Rodcstöcke. — Aufbereitet in Durchforstungen u. als Einzelhölzer u. an Wege genickt in den Abt. 1—5, 7-13, 15, 16, 18-20, 22—31, 33, 36—46, 471, 4711, 48-60. — Hierüber noch an Resthölzern: 1430 w. Reisslängen. Anmerkung: Besichtigung der Hölzer vor der Auktion wird anempfohleu. Aönlgl. Lsrstrevlerverwaltttng Lumrersdorf n. Aöulgl. Fsrstrentamt ^Urna, am 29. Juni 1903. Schlick. MarschaU. Bestellungen aus das dritte Quartal der Sächsischen Klözeitung werden zum Preise von 1.50 Mk. noch angenommen bei Herrn Kaufmann Albert Knttpfcl, Basteiplatz, „ Bäckermeister Oswald Heine, Badstraße, „ „ Osw. Förster, Marktstraße und in unserer Geschäftsstelle, Zaukeustrabe, sowie von sämtlichen Zeitungsboten. WMWe kr Älhslslsieil Aliztitung. Politisches. Im weiteren Verlause der Kaisertage zu Kiel fand daselbst unter anderem am Nachmittag des 29. Juni ein Weltrudern der Fähnriche zur See, Kadetten und Schiffs jungen statt. Die Sieger erhielten die Preise an Bord der „Hohmzollern" ausgehändigt. Zur selbe« Zeit war auf dem amerikanischen Flaggschiff „Kearsarge" großer Empfang, zu welchem unter anderen Prinz Heinrich nebst Gemahlin, der amerikanische Botschafter Tower und der Staatssekretär des Marineamtes, von Tirpitz, erschienen waren. Abends veranstaltete der Kaiserliche Jachtklub ein Festessen, an welchem auch der Kaiser teilnahm. Der Großherzog und die Großherzogin von Sachsen Weimar statteten am Montag der allen Musenstadt Jena den erste» Besuch seit ihrer Vermählung ab. Dem jugend- lichen Herrscherpaare wurde daselbst ein ebenso begeisterter wie glänzender Empfang bereitet. Die großherzoglichen Herrschaften wohnten nachmittags einer Fcstvorstellung des Schauspieles „Johann Friedrich der Großmütige" von Anna Dietrich im Jenaer Stadttheatec bei und kehrten abend« nach Weimar zurück. In der am Montag fortgefiihrten Verhandlung des Kasseler Schwurgerichts gegen „Treber" Schmidt sagten eine ganze Anzahl von Zeugen recht günNig über den Angeklagten aus und erteilten ihm ein gutes Leumunds zeugnis. Bei den in Lübeck stattgefundenen Gcmeinderats- wahlen wurden in allen Bezirken die bürgerlichen Kan didaten gegenüber den Kandidaten dec Sozialdemokratie gewählt. Die außerordentliche Session des am 16. Juni neu gewählten dänischen Reichstages ist am Montag wieder geschlossen worden. Der neue ungarische Minister-Präsident Graf Khucn-Hedervary ist bestrebt, auch mit oer liberale» Partei Ungarns ins Einvernehmen zu komme», nachdem er soeben erst vor der Opposition der äiißersteu Linken in der Rekcutierungsfrage kapitnliert hatte. Ec stellte sich am Montag mit seinem Kabinett in einer zu Pest abge- haitencn Konferenz der liberalen Partei vor und betonte in einer Ansprache seine Zugehörigkeit zu der Partei, schließlich dieselbe um ihr Vertrauen und ihre Unter- stützung ersuchend. Die Rede wurde von dec Versamm lung mit Beifall ausgenommen, woraus Hieronimy und Hodessy im Namen der nunmehr aufgelösten Fraktionell der liberalen Partei ihr Vertrauen zu der neuen Regierung ausdrückten. In der französischen Deputicrtcnkammer ist der jüngsten Kongreganisteudebatte eine zollpolitische Diskussion nachgefolgt. Dieselbe knüpfte an den am Montag vom Radikalen Debussy eingebrachten Antrag an, den Zoll auf fremdes Vieh und Getreide zu erhöhen. Nach mehreren Abstimmungen im Sinne des Antrages trat Schluß der Sitzung ei»; am Dienstag verhandelte die Kammer über diesen Gegenstand weiter. Dem umgebildeten MinisteriumZanardclli in Italien ist vom Senat durch die mit 91 gegen 11 Stimmen er folgte Bewilligung von sechs provisorischen Budgetzwölfteln ein Vertrauensvotum erteilt worden. Das neue Regime Karageorgewitsch in Serbien j hat jetzt seine Feuerprobe durch die GemeiuderatSwahleu im ganzen Lande abzulegen. Dieselben haben am 29. Juni begonnen, dürften aber vor mehreren Wochen nicht beendigt sein. Schon jetzt gilt aber eine mächtige Erstarkung der Extrem - Radikalen durch die Gemeinderats - Wahlen und weiter die im September bevorstehenden Skupschtinawahlen als sicher. Die serbischen Sozialdemokraten haben die Unterstützung der Extrem-Radikalen beschlossen. König Peter hat den entschiedenen Wunsch geäußert, daß die Wahlen völlig unbeeinflußt vor sich gehen möchten, in Nichtamtlicher Teil. welchem Sinne denn auch der Minister des Inneren den KreiSvorstehern strikte Anweisungen zugchen ließ. Uebrigens erklärte König Peter noch, es harrten seiner bezüglich der Gesundung der inneren Zustände Serbiens so große Auf gaben, daß er es für nötig halte, sich der Entwickelung der inneren Politik gegenüber neutral zu verhalten. Das neue griechische Ministerium Thcotokis stellte sich am Montag in der Deputiertenkammer zu Athen vor. Seine Vorstellung ging aber gerade nicht unter günstigen Anzeichen vor sich, denn der Kammerpräsident Ralli de missionierte, als Ausdruck seines Mißtrauens geg-n das neue Kabinet, worauf der bisherige Ministerpräsident Delyannis sogar eine Lobrede auf Ralli hielt. Die Kammer nahm schließlich die Demission Rallis an und setzte die Wahl des neuen P äsidentcn auf Mittwoch fest. Noch immer steht die Zahl der Verunglückten bei der Katastrophe auf der Eisenbahustrecke Bilbao-Saragossa nicht genau fest. Jedenfalls ist sie aber erschrickeud hoch, denn bis zum Spätabend des 28. Juni waren bereits 100 Leichen auf der Unglücksstätic geborgen worden, während zu diesem Zeitpunkte etwa 70 Verunglückte noch unter de» Trümmern liegen sollten. Im englischen Obcrhausc gelangten die zollpolitischen Vläne des Koloniaimmisters Chamberlain abermals anfs Tipet und riefen wiederum eine große Debatte hervor. Dieselbe zeigte erneut, daß die Meinungen i i der englischen Pairskammer über die von Mr. Chamberlain beabsichtigte neue Zollpolitik sehr geteilter Natur sind; schließlich wurde dieses Thema verlassen und das Haus vertagt. Die Kunde von einer fast vernichtenden Niederlage des britischen Expeditionskorps im Somalilande harrt noch immer der Aulklärung von authentischer Seile. Gegen über dem englischen Dementi weiß die Pi isec „Agence Havas" neuerdings mitzuteilen, daß in Beibera eingetrosfene Somalis die Nachricht von der Niedecmetzelung von 40 britischen Offizieren und 2000 eingeborenen Soldaten durch die Leute des Mullah beyätigen. Irgendetwas schont demnach doch im Somalilanbe passt:« zu sein. Die Uillonsrcgicrung will sich mit der maudschilrischcn Frage nicht weiter befasse», wie eine „Reuiec"-Meldung aus Washington versichert. Staatssekretär Hay trat eine 14 ägige Uriaiibsreise au und dec russische Botschafter in Washington, Graf Cassini, will eine Urlaubsreise nach Europa unternehmen. Dies wird als Züchen einer Ver ständigung zwischen Rußland und Amerika in der Mand schureifrage gedeutet. Lokale- und Sächsisches. Schandau. Eine Neueinrichtung in unserem Kur- uud Badeleben, welche schon lange von vielen Besuchern Schaiidaus gewünscht wurde, hat Herr Rudolf Sendig süc die Monate Juli und August dadurch herbeigesührl, daß jeden Freitag von abends 7 bis 10 Uhr in dem Königs- Parke ein Promenaden-Konzert der hiesigen Kuikapelle statlfindet und somit die Gelegenheit geboten ist, auch einmal am Strande der Elbe nach den ausgezeichneten Weise» unserer Kurkapelle lustwandeln zu können. — Mittwoch, den 8. Juli wird unsere hiesige Kur- kapelle ein Extra-Konzert veranstalten, welches insofern an Bedeutung gewinnen dürfte, als der zur Zeit hier weilende Kaiser!, russ. Kammermusiker Herr Reiche von der großen Oper in Petersburg in demselben Mitwirken wird. Herr Reiche, welcher vor Jahren Muglied unserer Kapelle war, hat sich durch seine virtuosen Leistungen als Posaunist einen Namen gemacht. Vor einigen Jahren, ehe Herr Reiche nach Petersburg ging, trat derselbe in einem Abonnement-Konzert unserer Kapelle in einigen Solo- uummecn auf, und erregte schon damals sein Spiel bei ollen Zuhörern Bewunderung. Es steht also zu erwarten, daß wir eine» musikalischen Genuß ersten Ranges geboten bekommen. Eine namhafte Verstärkung der Kapelle wird den Gesamteindruck des Konzertes noch um ein Bedeutendes erhöhen. — Das in unserem Stadtpaike stehende Krieger- Denkmal hat, damit der Zerstörung des hierzu mit ver wendeten Sandsteines vorgebeugt wild, vor einiger Zeit einen haltbaren Anstrich erhalten. Eine hier nicht genannt sein wollende Dame hat die Kosten der Renovation in hochherziger Weise getragen. Wir können nicht umhin, ihr für diese Opferwilligkeit den herzlichsten Dank aus zusprechen. — Vom 22. bis mit 28. Juni dieses Jahres passierten das Königliche Haupizollamt Schandau, Zoll abfertigungsstelle für den Schiffsverkehr, 195 mit Braun kohlen, Sand- und Basaltsteinen, sowie 128 mit Stück' gütern beladene Fahrzeuge. Vom 1. Januar bis mi' 28. Juni ds. IS. sind insgesamt 5395 beladene Fahrzeuge beim Königl. Hauptzollamte Schandau, Zollabfertigungs stelle für den Schiffsverkehr, zur Abfertigung gelangt. — Bekanntermaßen gilt unsere Elb- und Kurstadt schon seit Jahrzehnten zur Ferien- nud Auiflligszcit für Schüler höherer Lehranstalten als Ausgangsstation zu Wanderungen in die nahe Gcbirgswelt. Besonders aber gern wird Schandau von Seminaren von in- und außer halb Sachsens besucht, es sei dabei erwähnt, daß die Delitzscher, solche aus der Mark Brandenburg, aus Schleswig- Holstein, ebenso Seminaristen aus Dresden, Löbau und Nossen j des Jahr mit ihren Herren Lehrern Einkehr dielten. Dieses Jahr waren es zunächst von selten säch sischer Seminaristen die Nossener, welche in Begleitung des Herren Schulrat, Seminar-Direktor Rietschel und vier Oberlehrern in der Stärke von zirka 50 Mann ihr altes Stammq rarster „Stadt T-Plitz" dieser Tage anssuchten und Nachtquartier bezogen. Es war dies das achte Mal, daß dieselben kamen und nmrden Lehrer und Schüler aufs herzlichste empfangen, dafür andrerseits manch treffliches Lied zu Gehör kam. Ihren Ausflug von Schandau auS leitete eine Wagensahrt bis zum Großen Wusse, fall ein. Im nämlichen, altrenommierten Gasthause hielten nach diesem die obere Klasse des Seminares zu Schlichten bei Kassel mit einigen Lehrern Einkehr und Nach'qunrtier. Letzt genannte Schüler fitzten ihre mehrtägige Wanderung in der Richtung Tetschen—Aussig—Teplitz fort. X — Mit dem 1. Juli beginnt für Sachsen die hohe Jagd. Es dürfen von heute Mittwoch an wieder bei uns erlegt weiden männliches Edel- und Damwild, Rehböcke und wilde Enten. In Preußen, wo Rehböcke schon seit zwei Monaten geschossen werden dürfen, beginnt am 1. Juli ebenfalls die Jagd aus männliches Rot- und Damwild, sowie auf Wildente«, außerdem dürfen in Preußen nun auch noch Trappen, wilde Schwäne und Schnenseu ge- schosseii werden. In Oesterreich, wo die Rehböcke auch schon seit dem 1. Mai abgeschossen werden lö men, dürfen von heule an nur «och wilde Enten und Gänse erlegt werden, während Edel- und Damwild erst von Milte Juli an jagdbar ist. Königstein, 30. Juni. Mit lebhaftem Interesse sieht man in allen Kreisen der hiesigen Bewohnerschaft und in der Umgebung der Aufführung des Händelschen Ora toriums „Messias" entgegen. Dieselbe findet nächsten Sonntag in der hiesigen Stadlkirche unter Mitwirkung von auswärtigen Künstlerinnen und Künstlern von Ruf und der drei hiesigen Gesangvereine, sowie des auf 40 Musiker verstärkten Stadtmusikkmps und dem Kirchenchor unter der Oberleitung unseres kunstsinnigen Herrn Kantor Werker statt. Erfreulicherweise gestaltete sich bisher der Billet- Verkauf schon zu einem recht lebhaften und zahlreiche An meldungen auch aus den Nachbarorten zeigen, daß man auch dort dem Unternehmen der hiesigen Musikfreunde volle Sympathie entgegenbringt. Dresden. Am Dienstag nachmittag 4 Uhr wohn ten Se. Majestät der König und Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und Prinz Johann Georg, sowie im Auf trage Ihrer Majestät der Königin - Witwe der Königliche Kammerherr v. Metzsch-Reichenbach der Beisetzung des am 27. d. M. verstorbenen Generals der Kavallerie z. D. Seufft v. Pilsach, Exzellenz, auf dem Friedhöfe zu Weißig bei. Se. Majestät der König legte am Grabe des Heim- gegangeiieu einen Lorbcerkranz mit Schleife und den aller höchsten Initialen nieder. Desgleichen ließ auch Ihre Majestät die Königin - Witwe durch den Kammerherrn von Metzsch-Reichenbach einen Kranz am Grabe des Ver ewigten niederlegen. — Wie aus Sibyllenort gemeldet wird, ist das Be finden Ihrer Majestät der Königin-Witwe in jeder Be ziehung ein vortreffliches. Am 28. Juni traf die Frau Prinzessin Karl Anton von Hohenzollern mit ihrer Hofdame Fräulein von Oppell zu längerem Besuche der Königin-Witwe iu Sibyllenort ein. Desgleichen weilt die Gräfin Fünskirchen, eine Jugendfreundin der Königin, seit einigen Tagen bei Ihrer Majestät. Am Sonntag gegen 6 Uhr nachmittags besuchte ein 21 Jahre alter, aus Görlitz gebürtiger und in Dresden wohnhafter Gürllergehilfe die Elbbadeanstalt in Wachwitz, um zu baden. Nachdem er ins Wasser gesprungen war, kam er nicht mehr zum Vorschein. Er wurde von dem Aiistaltsbesitzer herausgezogen, Wiederbelebungsversuche blieben indessen erfolglos und der herbeigcrufene Arzt konstatierte Tod durch Herzschlag.