Volltext Seite (XML)
Alle kaisrrl. Postanflalten, Postboten, sowie die ZettungSträger nehmen stets Bestellungen auf die „Sächsische Elbzeitung" an. Fernsprechstclle^S 22. Die „Sttchfsiche Elbzeitung" erscheint DienStag, Donners tag und Sonnabend. Die Ausgabe dcS Blattes erfolgt TagS vorher Nachm. 4 Uhr. BbonnementS.PrciS viertel jährlich 1 Mk. KO Pf., zwei- monatlich 1 Mk., einmonat lich KO Pf. Einzelne Nummern 10 Pf. PostzettungSbestrllltste 6848. M W LW>U. AmtMM Fernsprechstelle 22. Inserate, bei der weiten Verbreitung d. Bl. von großer Wirkung, sind Montags, Mit twochs und Fr ei tagS bis spätestens vormittags 0 Uhr aufzugeben. Preis für die gespaltene CorpuSzeile oder deren Raum 12 Pf. (tabellarische und komplizierte nach Übereinkunft). „Eingesandt" unterm Strich 80 Pf. die Zeile. für bas Mligi. MlMW mL Len MLiral su LGeLeu, sowie sür den SloLlgenieinLerot su Hohnstein. Mit „Zllustrirt. Zonntagsbkatt". Mit Humor. Beilage „Seifenvrasen". Mit „Aandwirtschaflk. Weikag«". Bei Wiederholungen ent sprechender Rabatt. Jnseraten-Annahm «stellen: In Schandau: Expedition Zaukenstraße 184, in Dresden und Leipzig: die Annoncen - BureauS von Haasenstein L Vogler, Jnvalidendank und Rudolf Moste, in Frankfurt a. M.: G. L. Daube L Co. 47. Jahrgang. SS Schandau, Sonnabend, den 7. März 1903. rn 8eli«n>lan. Geöffnet fiir Ein- »nk> Rückzal)lu»stcn Mittwochs und Sonnabends von 9—12 Uhr vormittags und überdies für Einzahlungen tätlich von 2—4 Uhr nachmittags. Amtlicher Teil. Auf Blatt 108 Handelsregisters des Königlichen Amtsgerichts Schandatt, die Firma „Legler L Zenner Nachf." in Schandau betr., ist heute eingetragen worden, daß der Mitinhaber Herr Johan» Gottlieb Müller in Schandau aus- geshieden ist. Schandau, 4. März 1903. Königliches Amtsgericht. Konkursverfahren. DaS Konkursverfahren über das Vermögen deS Buchdruckers und Papiergcschäfls- inh.bers Carl Simon Petrich in Schandau wird, nachdem der in dem Vergleichs- termine vom 18. Februar 1903 angenommene Zwangsverglcich durch rechtskräftigen Be- schl, ß vom selben Tage bestätigt ist, hierdurch aufgehoben. Schandau, den 5. März 1903. Königliches Amtsgericht. Wegen Reinigung der Geschäftsräume können bei dem unterzeichneten Amts gerichte Freitag und Sonnabend, den 27. und 28. März 1S03 nur dringliche Sachen erledigt werden. Schandau, den 28. Februar 1903. Königliches Amtsgericht. Petrolenmliefernng. Die Lieferung des Oeles für die Straßenbeleuchtung und die stadträtlichen Expeditionslokalitäleu, reines penshlvanischcs Petroleum, soll auf die Zeit vom 1. April 1SV3 bis 31. März IW4 vergeben werden. Angebote sind unter Angabe des spezifischen Gewichts und des Preises für 1 kg längstens bis zum 17. dieses Monats verschlossen an Herrn Sladtrat Schmiedemeister Thomas hier abzugeben. Die Auswahl unter den Licitanten bleibt Vorbehalten. Schandau, am 4. März 1903. Der Stadtrat. Wieck, Bürgermstr. L^ Holz Versteigern«g. Moutag, den 0. März 1003 nachmittags 3 Uhr soll das auf der Hartung promenade und der Promenade unter der Schloßbastei aufbereitete Holz und zwar: 32 rin Breuuholz, 2,13 « Ibn, Stcllmacherholz, 1,03 „ Tischlerholz (Linde und Erle) meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Beginn der Versteigerung an der Schloßbastei. Schandau, am 5. März 1903. Der städtische Länderei-Ausschuß. Richter, Stadtrat. R. Politisches. Kaiser Wilhelm Hit in der abgelaufenen Woche seinen geplanten Nordsce^AnSflug ins Weik gesetzt. Nachdem er auf der Fahrt nach Wilhelmshaven dem oldenburgischen Hofe einen kurzen Besuch abgestaltet, verweilte er in Wilhelmshaven vom Dienstag miltag bis Mittwoch nachmittags 3 Uhr. Das heivorragendste Moment in dem Wilhelmshavener Aufenthalt des erlauchten Monarchen bildete seine An wesenheit bei der Vereidigung der Marine-Rekruten der Nordseestation. Hierbei richtete der Kaiser eine markige Ansprache an die jungen Marine-Mannschaften, in der er sie auf die Bedeutung der von ihnen durch den geleisteten Eid übernommenen Verpflichtungen hinwies und manches nachahmenswerte Beispiel ans der Geschichte der Marine bervorhob. So eunnerte der kaiserliche Redner an die allen Hanseaten, an den alten „Iltis" und an den „Panther", er schloß mit dem Ausdruck der Erwartung, daß es die jetzt neuvereidigten Marineangehörigen jenen Vorbildern an Entschlossenheit und Tapferkeit nachtun würden. Von Wil helmshaven aus begab sich daun der Kaiser am Mittwoch nachmittag mit dem Linienschiff „Kaiser Wilhelm II.", welchem der kleine Kreuzer „Niobe" und das Depeschenbvot „Sleipner" folgten, nach Helgoland weiter, wo die kaiser liche Flvtille abends '^7 Uhr unter den Salutschüssen der Etrandbotterie eintras. Heute Freitag gedenkt der Kaiser mit dem Panzer „Kaiser Wilhelm II." die Gewässer von Helgoland wieder zu verlassen, um sich nach Bremerhaven zu begeben, von wo aus dann mittels Hofzuges die Rück reise nach Berlin über Bremen angetreten wird. Kronprinz Wilhelm und sein Bruder Eitel Friedrich trafen auf ihrer Orientreise am Mittwoch abend 10 Uhr an Bord der englischen Jacht „Saphir" nach ausgezeich neter Ueberfahrt von Brindisi rn Korfu ein. Die Prinzen beabsichtigten bis heute Freitag auf dieser griechischen Insel zu verweilen. Im Reichstage haben sich die Etatsverhandlungen während der letzten Zeit im allgemeinen ziemlich einförmig fortgesponnen. Ein etwas interessanteres Moment zeitigte indessen die Debatte vom Mittwoch, indem der neue Eisen bahnminister Budde bei der Erörterung des Etats der Reichseisenbahnverwaltung eine Programmrede hielt, welche an Anregungen der reichsländischen Abgeordneten Riff nnd Hauß wegen einer Eisenbahntarifreform anknüpfte. Herr Budde erklärte, es liege ihm fern, bloße Experimente auf diesem Gebiete zu machen, und bezog er sich hierbei auf seine neuerlichen Darlegungen im Abgeordnetenhaus«», den selben zufolge wünscht der neue preußische Eisenbahnminister eine einheitliche Personentarifreform für das gesamte Reich, welche im wesentlichen die Gestalt einer Vereinfachung tragen und die Staatsfiaanzen nicht erschüttern fall; doch betonte er auch jetzt wieder, wie eine solche Reform Zeit erfordere. Im weiteren ließ sich Herr Budde besonders nochmals über das Koalitionsrecht der Elsenbahnarbeiter vernehmen, hier- bei die vielfach gegen ihn in der Presse gerichteten Angriffe wegen seiner Haltung in der Koalitionsfrage zurückweifend. Ec hob hervor, daß in der Eisenbahnverwaltung eine herr liche Klassenorganisation bestehe, m welcher der höchste Beamte und der einfache Streckenarbeiter an dem nämlichen Strange zögen. Als der Sozialdemokrat Bernstein nach- zuweisen suchte, daß für die Eisenbahnarbeiter die Koali tionsfreiheit in der Praxis nicht bestehe, nahm der Eisen- Nichtamtlicher Teil. bahnminister sofort wiederum das Wort. Scharf protestierte er gegen die Behauptung der Sozialdemokraten, das Koali tionsrecht der Eisenbahnarbeiter würde angetastct, versicherte ausdrücklich, daß er durchaus kein Parteimann sei und ver teidigte energisch sein Vorgehen gegrn die sozialdemokratischen Hetzversnche unter den „Eisenbahnern". Die weitere Dis kussion floß ruhig dahin, sie betraf teils verschiedene Eisen- bahnwünsche — Ausbau neuer Linien in Elsoß-Lochringen nnd der angienzenden bayerischen Rheinpfalz, Einstellung neuer I)-Wagen u. s. w. —, teils nochmals die Eisenbahn- aibeilersrage. Es beteiligten sich hieran die Abgeordneten Leinemoi ber (nat.-lib.). Roellinger (Els.), Werner (Reform.), Gamp (Reichsp.).Prinz Carolaih (nat.-lib.), Bernstein (soz.), Savigny (Zentr.), sowie regierungsseitig Minister Budde und Geh. Rat Gloeckoer. Schließlich wurde der Etat der Reichseijenbahnverwaltnug in allen seinen Teilen bewilligt. Am Donnerstag trat das Hans in die Beratung des EiatS der Reichsjustizverwaltunq ein. Die Budgetkommission des Reichstag« führte am Mitt woch die Beratung des Milnäretats zu Ende. Die Reichstagskommissivn für oie Novelle zum Kranken- veisichernngs-Gesetz lehnte am Mittwoch den Antrag der Sozialdemokraten, es solle die Krankenversicherung auf das Gesinde und die ländlichen Arbeiter ausgedehnt werden, ab und genehmigte unve,ändert tz 1 der Regierungsvmlage. Die Vorbereitungen ans die Neuwahlen zum Reichs tage nehmen allenthalben ihren Fortgang. Gegen die ge plante Wiederzulassung der Jesuiten macht sich in Deutsch land eine wachsende Bewegung geltend, wie dies eine ganze Reihe von entsprechenden Beschlüssen bekunden. Die Demission mehrerer Esienbahndirektwns - Präsi denten in Preußen wird jetzt von Berliner offiziöser Seite bestätigt, jedoch mit dem Bemerken, daß die verbreiteten Mitteilungen über die Ursachen der Demission der Be gründung entbehrten. Der durch den Bischof Korum herbeigeführte Trierer Zwischenfall wird allgemeiner Annahme nach unauffällig beigelegt werde«. Im neue» Exner-Prozeß vor dem Leipziger Schwur gericht ist die Beweisaufnahme trotz mm schon beinahe drei wöchiger Prozeßdauer noch immer nicht beendigt. In Ungarn gestaltet sich die politisch-parlamentarische Lage infolge der chauvinistisch erregten Stimmung gegen die Wehivoilage immer kritischer; das Schicksal derselben im Abgeordnelenhause gilt als gefährdet. Der Papst hat unter der lebhaften Anteilnahme der gesamten katholischen Welt am 3. Marz auch sein 25jähriges Krönungsjubiläum gefeiert, nachdem im Februar die Feier seines Pantifikaljubiläuins vorangegangen war. Die bedeutenden Anstrengungen dieser festlichen Tage haben aber begreiflicher Weise den greisen Papst-Jubilar nicht unerheblich angegriffen, wie der „Osservatore Romano" mitteilt, hat er darum auf ärztliches Anraten beschlossen, sich mehrere Tage völlig ruhig zu verhalten. Nach den Meldungen weiterer römischer Blätter leidet der Papst an Dyssenterie und einem katarrhodischen Husten; doch gilt sein Zustand als nicht besorgniserregend, nur ist in An betracht des hohen Alteis Leos Xlll. Ruhe erforderlich. In Mazedonien gährt eS weiter. In Brondo fand ein heftiger Kampf zwischen einer bulgarischen Jnsurgenten- bande und lllikischen Truppen statt, ferner gab es in Lubuuova einen blutigen Zusammenstoß zwischen Auf ständischen und türkischen Gendarmen. Im Distrikt Ochrida wurden neue politische Mordtaten von der mazedonischen Komiteevehme verübt. Die griechische Regierung ersuchte die Großmächte in einer Note, sie möchten beim Sultan für die Ausdehnung der Reformen zu Gunsten Mazedoniens auf das Vilajet Janina eintreten, wo die griechische Be völkerung unter der gegenwärtigen Lage sehr leide. Im Kreise Schabatz in Serbien wurde der Vorsteher der Gemeinde Gluschak, Stefan Brkilsch, von unbekannten Tätern erschossen. In Marokko gewinnen die Rebellen erneut Ober wasser. Wie der Fezer Spezialkorrespoudent des Madrider „Heraldo" seinem Blatte meldet, wurden die Sultans- truppen nach einem schwere» Kampf mit den Aufständischen geschlagen und gezwungen, sich unter Verlust von 50 Toten und 100 Verwundeten zurückzuziehen; die Aufständischen ergriffen die Offensive. Ferner sollen sich die Rifstämme definitiv dem Prätendenten Bu-Hamara angeschlossen habe». In Tanger ist, laut einem Telegramm der „Correspondencia de Espana", eine fremdenfeindliche Bewegung ausgebrochen; zwei Spanier wurden verwundet. Der spanische Gesandte erhob deswegen energische Vorstellungen bei der marokkani schen Regierung. Günstiger für den Sultan klingt aller dings eine „Havas"- Meldung aus Tanger. Sie besagt, daß der Knegsminister Menebhi den Duar (Zeltdocf) des Senhadochasstommes zerstört und die Einwohner gelötet, daß er weiter die Stadt Aia Merana niedergebrannt habe, wobei nur 40 Einwohner entkommen seien, und daß sich der Kabylen stamm der Chialia dem Sultan unterworfen habe. Zur venezolanischen Angelegenheit liegt einstweilen nichts neues von Belang vor. Die Amerikaner haben es auf den Philippinen immer wieder mit aufständischen Bewegungen zu tun. Die Stadt Ous in der Provinz Albay wurde von einer Rebellenschar erobert. Dieselbe nahm die aus Polizeilruppen bestehende kleine amerikanische Garnison größtenteils gefangen. Zwei Mann der Garnison wurden getötet. Lokale- und Sächsisches. Schandau. In der am verflossenen Sonntag im König!. Sächs. Miliiärverein sür Schandau und Umgegend staitgefundenen Generalversammlung, welche nachmittags 4 Uhr eröffnet wurde, waren als Ehrengäste die Herren Kame raden Bezirksvorsteher Stadtrat Töpfer und der Schriftführer des Bezirks Schurig aus Königstein erschienen, und wurden die Herren vom Vorstande Kamerad Hänsel sowie der Mitglieder des Vereins herzlich begrüßt. Bei Eröffnung der Versammlung gedachte der Vorstand mit warmen Worten unseres hohen Protektors Sr. Majestät des Königs Georg nnd unseres obersten Kriegfeldherrn Sr. Majestät Kaiser Wilhelms 11. Hierauf ergriff Kamerad Bezirks- Vorsteher Töpfer das Wort. Er entrollte ein Bild über die Entwickelung des Militärvereinsbundesbezirks der Amtshauptmannschaft Pirna, an welcher auch Kamerad Hänsel als BezirksauSschnßmitglied regen Anteil genommen hat. Kamerad Hänsel wird hierauf für seine 25jährige Tätigkeit als Vorstand im hiesigen Militärverein durch Kamerad Töpfer mit dem vom Bunde gestifteten Ehren zeichen dekoriert und von verschiedenen Seiten beglitckwiinscht. An diesen Akt anschließend wird auch dem Kameraden Friedrich Hermann Thomas, welcher ebenfalls über 25 Jahre